Nr. 54. Vl»nnmel«llon«p«ei»: In, «lomptol« ganzj. ff. 11. halbj. N. b 50. Fü« ble Zuftellun» in« H««« halbj. 5Uli. Vti! derbst nau^ff.ik. h^lb>. fi, ? 50. Mittwoch, 5. März. I»s«»tl,n«geb«,: Y«, llelne Insna«, »»» », < Z«!l«n z»»lr., glöß»« per Z«ll« ß lr, i b,l lft»«u w!«beibolun»en p«l Zelle 8 l«. 1884. Nichtaultlicher Theil. Wien, 1. März. H .öur Erzielung eines gleichmäßigen und entspre« ^noen Vorganges bei der zufolge Verordnung des ^ lammtministeriums vom 30. Jänner 1884. R. G. M^ l ^' auf Grund des § 5 des Gesetzes vom bten d n m c" ^^' N- ^- Vl- Nr. 6«, etwa stattfinden-^.beschlagnahme und Eröffnung von Briefen uroe d,e Anordnung getroffen, dass im Falle der Kenn ^"2 b" beanständeten Briefe diefelben zum El«« ^^" des gesetzlichen Vorganges von der zur zut?"a. berufenen BeHürde (Polizeidirection, Be« Amtsn> , """^"st» Stadtrath) nicht nur mit deren Vebös!, geschlossen werden, sondern dass von dieser oder - "^m dem Amtssiegel auch ein schriftlicher »AlMl!^ - bauostempels herzustellender Beisatz Veis<^ ßeöffnet und freigegeben" gemacht und dieser fen^n «?'^ ber Fertigung des Vorstandes der betref. I^^Behörde versehen werbe. Parlamentarisches. Wien. 3. März. s 6. ^" berichte der vereinigten juridisch.Politiken Commission des Herrenhauses über «7 '"uanahmsverfügungen liegen bereits vor. ^er erste d.eser beiden Berichte hat die Regierungs-Vorlage betreffend Ausncchmsverfügungen für die ^mwe^^gende's: """"°"^ ^ "''^men ^un^"?'5 ^?'6'e Commission hatte die Aufgabe, V" b.e Gründe zu prüfen, welche die Reaiemng °emmmteli. diese Verordnung zu erlasse,,, und sich 'uoann über die Bedeutung und Tragweite der Ver- ^""3 Klarheit zu schaffen. Aus den Mittheilungen. «ye d,e Negierung der Commission gemacht hat. im ^ "sehen, dass es fremden Einflüssen bereits durck m ^?9 gelungen ist. und zwar namentlich H^.^lbreitung der damals zu London erschienenen und?V^ ..Freiheit", einen Theil der österreichischen sühren ^"2 ber Wiener Nrbeiterbrvöllerung irrezu« Ztvf^ "^ sür die Erstrebung social-revolutionärer ^^ °" gewinnen. Fremde Emissäre haben in Wien geheime Clubs organisiert und durch mündlichen Ver« lehr wie auch durch Verbreitung von Druckschriften mit steigendem Erfolge ihren gefährlichen Tendenzen eine immer größere Anzahl entschlossener Anhänger zu gewinnen gemusst. Zeitweise werden Flugschriften in großen Mafsen unter den Arbeitern verbreitet; sie find in deutscher und böhmischer Sprache abgefasst, da die böhmischen Arbeiterführer sich mit den deutschen verbündet haben. Die Commission hat sich überzeugt, dass diese Flugblätter von einem wahren Fanatismus der Zerstörung durchglüht find, einem Fanatismus, der alles, was zu Recht besteht, der jedes socialpolitische Gebilde, jede Institution, von der höchsten und heiligsten bis zur niedersten, mit gleich entschlus« sener Gewallthat bedroht. Man sucht in der Arbeiterclasse jedes Rechtsgefühl zu ersticken, durch fortgesetztes Verhöhnen und Verspotten des Heiligen und Ehrwürdigen jedes Hindernis zu entfernen, dem im eigenen Lager die Neigung zum Verbrechen noch begegnen tonnte; das Ziel, für welches die belhörte und fanati-sierte Masse gewonnen werden soll, ist die blutige Anarchie, und der Weg dahin soll durch den warm empfohlenen Mord, durch Brand und Plünderung geebnet werden. Ein Flugblatt vom Oktober 1883 fordert direct zur Ermordung aller Polizei»Organe auf. Das Studium der Chemie, die Erzeugung und Verwendung von Dynamit wird in diesen Druck« schriften besonders dringend angerathen. Diese Mahnung hatte auch insofern einen Erfolg, als mehrere Arbeiter sich verewigten und zur Erzeugung von Dynamit einen Chemiker suchten; das rechtzeitige Ein« schreiten der Behörde verhinderte aber die Ausführung des geplanten Unternehmens. Am 26. und 27. Oktober 1883 vereinigten sich mehrere „Anarchisten" — wie sie sich gegenwärtig selbst nennen — mit den delegierten Genossen aus den meisten Ländern der Monarchie zu einer geheimen Besprechung in Lang«Eiizersdorf, Bezirk Konieuburg. Hier wurde ein Actionsplan entworfen und beschlossen, gegen die amtlichen Organe zur That zu schreiten, durch Acte des Terrorismus, durch Drohbriefe und Todesurtheile die Bevölkerung in steter Aufregung zu erhalten und die revolutionären Zwecke in jeder Weise zu fördern. Der besonnene Theil der Arbeiter, der sich in Wien als eigene Fraction constituierte und gemäßigte Tendenzen verfolgen wollte, sah seine Thätig- keit durch den Terrorismus gelähmt, der auf ihn einwirkte und von den fanatisierten Arbeitergenossen geübt wurde. Im geheimen wurde eine Presse errichtet und neuerlich Brandschriften unter dem Titel: „Erste freie Presse Cisleithaniens" massenhaft verbreitet, um den Hass gegen die Gesellschaft fortwährend zu nähren und zu steigern. Legislative Mahregeln zur Verbesserung der Lage der Arbeiter werden als nutzlose Pal« liativmittel, die der Erreichung des Hauptzieles, der Anarchie, nur hinderlich seien, in der schroffsten Weise zurückgewiesen und allein die niedrigsten und gefähr« lichsten Leidenschaften zu entstammen gesucht. Zum Beweise, dass die reichlich ausgestreute Saat einen empfänglichen Boden gefunden, hat die Regierung auf die verübten Vergehen und Verbrechen hingewiesen: fo die schwere Verwundung des Polizeicommissärs Kadlec im Jahre 1881, das an dem Schuhmacher Merstallinget im Jahre 1882 verübte Raubattentat, die Strahenexcesse in Wien am 10. August und 6ten September 1883, die Ermordung des Polzeiconcipisten Hlubek am 15. Dezember 1883, der iu einer Kirche Wien« während des Gottesdienstes erregte Tumult und versuchte Gewaltact, endlich die Ermordung de» Polizei-Agenten Blöch am 23. Jänner d. I. So ernst und gefahrvoll gestalteten sich die Verhältnisse trotz der eifrigsten und angestrengtesten Thätigkeit der Polizei-Organe, die sich aber auf jene Präventivmahregeln beschränkt sahen, deren Anwendung die für normale Zustände vorsorgenden Gesetze allein gestatten. Nach der Ansicht der Commission war die Executive nicht bloß berechtigt, sondern verpflichtet, die für Ausnahmszustände im Gesetze vorgesehenen Verfügungen zu treffen. Die ganze staatliche Gesellschaft, alle Institutionen und alle Schichten derselben sind, und zwar an den zunächst bedrohten Punkten, des kräftigsten Schutzes bedürftig, und gewiss nicht in letzter Linie die Arbeiter selbst; denn eine dauernde und stei-gende Beunruhigung der Gemüther entzieht schließlich der redlichen Arbe't jede Hoffnung auf Erwerb. Um diesem Schutzbedürfnisse zu genügen, wurde die Verordnung vom 30. Jänner d. I. vom Gesammt-Ministerium erlassen und in Kraft gesetzt. Der Inhalt derselben überschreitet in keinem Punkte die Befugnis, welche das Gesetz vom 5. Mai 1869 der Regierung für außerordentliche Fälle ertheilt, ja die Regierung Feuilleton. Der Kleinhausler. Erzählung au« dem obderennsischen Volksleben von C. 3l. Kalteubrunner. (40. Fortletzttng.) Aries?"»!^" ^Mn jeden zweiten oder dritten Tag bvra en >. Mutter Leopolds, aus denen nun her-l,"° sie '. das^ es mit Herrn Grundner schlimm stehe Men w"-l ^"^" denken könne, nach Hause zu kom» "a«N Än«! ?^"'" "ie sie schrieb, „nach den zweideu-Ech^"2'Prüchen ^z U^z und bei der todtähnlichen lachten >;l? V""2 jeden Augenblick das Aeraste be- beaen » '^'" ^hren und Ermahnungen an Leopold s"st ied H schrecklichen Gefahr mit Pferden machten Heilen ^" Schluss ihrer mütterlich gutgemeinten Nab «^^ "" durch diese Nachrichten ergriffen, Gutter ^.°H em" besseren Hoffnung hin als die Vatera' ! " ""f die ungemein kräftige Natur seines Dip ml braute, als auf die Aerzte. Äntwor/ ^Mler zu trösten, fprach er dies in seinen entbot m" ^ °u2 und erleichterte ihr den Nuf-die er zu -k ^"" durch die Nachrichten vom Hause, den lo,A ^"r Beruhigung als lauter erfreuliche ,ml- die schw?„?n die qualvoll geängstigt? Frau und für lanqe m."" 2e,den chres Manne« verflossen noch drei Lehr», d?« m' ^ der Arzt endlich erklärte: ..Das b°nae ^ -Patienten sei jetzt gerettet, alles weitere Der m 6"t und den besonderen Umständen ab." !v°hrsch,:^7^, h'elt sich hier das Feld offen, und 'n Passa, ^ '"^e « nicht alles, denn man erzählte Ul'gen ^„77 "as jedoch den Grundner'schen Ange-^'" von Nl /6k" wurde — „dass dem verunglückten werden lonttt « " ^" ^u^ nicht gehörig eingerichtet Leopold, dem dies nicht bekannt war, hielt sich an den Brief der Mutter, nahm an der gemeldeten besseren Wendung aufrichtigen Antheil und fchrieb da-rüber, jeder Härte der Eltern vergessend, seinen Glückwunsch an Vater und Mutter. Hoffte er aber jetzt die Wiederherstellung des Vaters, so wollte er nun auch die eigenen Hoffnungen nicht von sich weisen, da er nach allem, was seit zwei, drei Monaten geschehen war, in seinem Rechtlichkeitsgefühle dafür hielt, dass nun auch die Dinge für ihn und Vroni sich zum Bes» seren gewendet haben. Ach, was er wünscht, das glaubt ja der Mensch so gern! In der geraumen Zwischenzeit hatte das nähere und ungestörte Zusammensein bewirkt, dass sich die Liebenden noch inniger an einander schloffen; ihre gegenseitigen Empfindungen waren noch tiefer, der Bund lhrer Herzen noch fester geworden, ohne dass die Um« gebung mehr als das Oberflächlichste bemerkte. Leopold hatte Gelegenheit, das Mädchen seiner Liebe durch längere Zeit zu beobachten und sie eben in jenem Wirkungskreise, welcher sür ihn und seinen Stand der entscheidende war, näher kennen zu lernen. Ihr gesittetes, anspruchsloses Wesen, ihre verständigen Anordnungen u»d die Fertigkeit in allem, ihre Spar-samkeit und Ordnungsliebe, ihr friedliches Walten und ihre freundliche Verträglichkeit mit aUen, ihr leutseliges Benehmen gegen die Gäste und die kindliche Liebe, mit welcher sie bei jedem Nnlass den Namen ihres Vaters vertheidigte, alles d>es hatte Leopold mit noch stärkeren Banden an sie gefesselt, und gern rief er sich den Satz ins Gedächtnis: „Eine solche Frau ist das beste Capital im Hause!" Dafür gab es wieder andere Momente, wo er sich bei dem Gedanken an Vroni's Vater — den Sträfling — einer großen Bangigkeit nicht erwehren konnte und wo er sich voll Trostlosigkeit sagen musste, dass bei Lebzeiten seine« Vaters die Erfüllung seiner Wünsche nun und nimmer möglich sei. Die Ungewissheit, welche über der Untersuchung zu Schärding ruhte, die Aufsehen erregende Langwierigkeit derselben und die Furcht vor seinem, vielleicht bald zurückkehrenden Vater peinigten ihn jetzt um so heftiger, je gerechter die Foroerungeu waren, die er für die Vereinigung mit Vroni stellen konnte. Bei Vroni aber war es ohnehin nicht zu verwundern, dass sie zitterte, wenn von der Rückkehr des Herrn Grunbner die Rede war. 20. Das gerichtliche Urtheil. Die Stellvertretung in der Leitung und Aufsicht des Hauses erreichte jetzt ihr Ende. Frau Grundner, nachdem ihre Abwesenheit volle vier Wochen gedauert hatte, war nun zurückgekommen. Noch voll Sorge und Kummer und durch die langen Anstrengungen ihres Kranlendienstes äußerst angegriffen, erzählte sie ihrem Sohne umständlich alles Erlebte und brachte die Nach< richt. ..dass der Vater noch lange werde liegen müssen, dermal aber noch nicht nach Hause gebracht werden könne, da er bei der geringsten Bewegung oder Berührung seiner Füße vor Schmerzen aufschreie." Das war noch schlimm genug und sür Frau Grundner hinreichender Grund, sehr bekümmert und traurig zu sein. Als sie sich einen halben Tag etwas erholt hatte, gieng die an Thätigkeit gewohnte Frau sogleich daran, unter Leopolds Mitwirkung wieder die Führung der ganzen Wirtschaft zu übernehmen. Alle« untersuchend, was in den verschiedenen Zweigen des großen Besitzes seit vier Wochen vorgefallen war, konnte sie bei der Küche nicht umhin, die Umsicht und Ordnung Vroni's zu loben und ihr eine wohlwollende Zufriedenheit zu erlennnen zu geben. Weiteres aber kam für jetzt nicht zur Sprache. Vroni zog sich still wieder in ihre unterlviirfiae Strllung zurück und wagte nicht das Auge M« Sohne des Hauses aufzuschlagen, wenn jemand m der waye war. ll5ortfetzuna folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 54 444 5. März 1884. hat nicht einmal von allen Rechten Gebrauch gemacht, die das Gesetz ihr zugesteht; dies gilt von dem nicht erfolgten Ausschlüsse der Freilassung gegen Caution oder Bürgschaft, § 3, lit. o, und von der gleichfalls nicht verfügten Erweiterung der Frist zur Hinterlegung der Pflichtexemplare von Druckschriften, § 7, lit. d des Gesetzes vom 5. Mai 1869. Bei § 5 dieses Gesetzes, betreffend die Beschlagnahme und Eröffnung von Briefen und bei § 7 desselben Gesetzes, betreffend die Einstellung des Erscheinens und der Verbreitung von Druckschriften, Einstellung des Gewerbsbetriebes für literarische und artistische Erzeugnisse und Post« verbot hat die Regierung in der erwähnten Verord-nung, Punkt 3 und 5. die Worte hinzugefügt, und zwar zu § 5 des Gesetzes und Punkt 3 der Verordnung: «mit der Einschränkung auf Briefe, die verdächtig erscheinen, Umtrieben zu dienen, welche die öffentliche Sicherheit und die gesellschaftliche Ordnung gefährden;" und zu § 7, lit. a des Gesetzes, Punlt 5 der Verordnung: „mit der Einschränkung auf die öffentliche Sicherheit und die gesellschaftliche Oldliung gefährdende Druckschriften." Bei den §§ 3, 4 und 6 des Gesetzes, Punkt 1, 2 und 4 der Verordnung, fehlt ein solcher Beisatz; die hohe Regierung hat aber durch den Herrn Ministerpräsidenten in der Commissions' sitzung die Erklärung abgegeben, dieselbe habe keine andere Absicht, als alle Bestimmungen der Verordnung nur gegen hochverrätherlsche und die Sicherheit gefährdende Umtriebe in Anwendung zu bringen; lediglich zur Beruhigung des Püblicums sei bezüglich des Briefgeheimnisses und drr Press»,' diese Einschränkung ausdrücklich beigefügt worden. Die Commission war dcr Anschauung, dass der von der Regierung bei Anwendung der Verordnung beabsichtigte Vorgang dem Gesetze vollkommen entspricht. Da« Gesetz vom 5. Mai 1869 sagt im § l: „Im Falle eines Krieges sowie wenn der Ausbruch kriege-rlschpr Unternehmung,n unmittelbar bevorsteht, dann im Falle innerer Unruhen sowie wenn in ausgedehnter Weise Hochverrätherische oder sonst die Verfassung bedrohende oder die persönliche Sicherheit gefährdende Umtriebe sich offenbaren, können zeitweilig und örtlich, nach Maß> ffube des gea/llwärligen Gesetzes, auf Grund des Art. 20 des Staatsgrundgesches vom 21. Dezember 1867. R. G. Bl. Nr. 142. über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger die Bestimmungen der Artikel 8, 9. 10, 12 und 13 dieses Staatsgrundgesetzes ganz l'der theilwelse suspendiert, serner in Gemähheit der HZ 8 und 9 des gegenwärtigen Gesetzes Ausnahmsanmd-nungen zur Handhabung der Polizei- und Strafgewalt mit verbindender Kraft erlassen werden. Diese Ge-fetzssstelle bezeichnet die Voraussetzung, unter Welcher eine solche Ausnahmsmaßregel als zulässig erscheint, und zugleich den Zweck derselben; in beidem, in der gesetzlichen Voraussetzung und in dem gesetzlichen Zwecke, ist auch die rechtliche Begrenzung der Nusnahmsverfügung zu erkennen. Die Thatsache, dass hochverräterische und die persönliche Sicherheit gefährdende Umtriebe in ausgedehnter Weise stattfinden, hat die Regierung berechtigt, die Verordnung vom 30. Jänner d. I. zu erlassen, und alle Bestimmungen derselben haben dem Zwecke zu dienen, diese Umtriebe Wirksam zu bekämpfen. Der Ausdruck, welchen das Gesetz gewählt hat: „hochverrälherische und die per-sönliche Sicherheit gefährdende Umtriebe" ist so all« gemeiner Natur, dass der Thätigkeit der berufenen Behörden der nöthige Spielraum jedenfalls gesichert bleibt. Während von einer Seite die Ansicht vertreten und motiviert wurde, dass dem hohen Hause lediglich zu empfehlen fei: es werde die Verordnung zur Kennt-ms genommen, hat die Commission in ihrcr Majorität, gestützt auf die im Berichte vorausgeschickten Erwägungen, beschlossen, den Antrag zu stellen: Das hohe Herrenhaus wolle, übereinstimmend mit dem hohen Hause der Abgeordneten, beschließen: Die Verordnung des Gesammtministeriums vom 30. Jänner 1884, womit Ausnahmsverfiigungen füt die Sprengel der Gerichtshöfe Wien, Korneuburg und Wieuer.Neustadt getroffen wurden, wird im Sinne des Gesetzes vom 5. Mai 1869, R. G. Bl. Nr. 66, als gerechtfertigt erkannt." (Schluss folgt.) Zur Lage. Das Fremdenblatt widmet der bevorstehen-dcn Reise des durchlauchtigsten Kronprinzenpaares nach dem Orient einen in patriotischem Geiste gehaltenen Artikel, in welchem es heißt: „Die Reise des hohen Paares ist dem Dränge entsprungen, einen Theil Europa's in Gemeinschaft zu besuchen, um gemeinsam die Eindrücke zu empfangen, welche in fo reichem Maße das Gemüth des Thronfolgespaares berühren werden. Die Erscheinung des Kronprinzen Rudolf, dessen gewinnende Persönlichkeit, dessen edle Offenherzigkeit und dessen weltmännisches, von den Formen strenger Etikette freies Wesen und der echt weibliche Zauber der jugendlichen Kronprinzessin werden indessen gewiss in dem Orient eine dauernde Erinnerung hinterlassen. Sie werden sicherlich au allen Höfen und in allen Ländern, denen der Besuch gelten wird, die lebhaftesten Sympathien für die hohen Gäste, für das Herrfcherhaus und für das Reich erwerben, in welchem sie eine so hohe Stellung einnehmen. Aus Anlas's des Erscheinens der russischen Be-qluckwiinschuugsdeputation gelegentlich des 70jähriqen Jubiläums des deutschen Kaisers als Ritter des Georg. Ordens beschäftigt sich eine Reihe deutscher Blätter mit den hiebei zum Ausdrucke gekommenen freundlichen Beziehungen Russlands zu Deutschland. In sammt« lichen uns vorliegenden Ausführungen der Blätter kehrt der Gedanke wieder, dass durch die Annäherung Russlands zu Deutschland das österreichisch, deutfche Bündnis in keiner Weise beeinträchtigt wird, diese Annäherung vielmehr den allgemeinen Friedens-Interessen zugute kommt. — Die Kölnische Zeitung schreibt: „Die vortrefflichen Beziehungen, die jetzt zwischen Deutschland und Nussland herrschen, können unserem Bündnisse mit Oesterreich keinen Abbruch thun, vielmehr für den Zweck diefes Bündnisfes, die Erhaltung des Friedens, nur förderlich sein. Das wird auch in Wien anerkannt." — Der Hambur« gische Correspondent bemerkt in ähnlichem Sinne: „Die Sache liegt thatsächlich nicht mehr so, dass gute deutsch-russische Beziehungen irgend einen für Oesterreich peinlichen Beigeschmack haben könnten. Des Friedens bedarf die Habsburgische Monarchie in detn< selbeu Maße wie unser Staat — in der Absicht, den Frieden zu befestigen, hat Kaiser Franz Josef zum Abschlüsse des Bündnisse« von 1879 die Hand dargeboten — was dem Frieden und seiner BefestigUW dient, ist der österreichischen Zustimmung so vollstätM sicher, dass mißverständliche Auffassungen von im Sum des Friedens gethanen Schritten des deutschen Reichs soweit es sich um die österreichische Regierung Handell, geradezu ausgeschlossen erscheinen. Nicht einseitigen, sondern beiderseitigen, das heißt deutschen und öst^ reichischen Interessen ist ein Dienst erwiesen worden. — In der National.Zeitung heißt es: ..fester' reich hat keinen Grund, an der deutsch-russischen «"' näherung irgend einen Anstoß zu nehmen; das, wa» es sich selbst bedungen hat, wird ihm gewiss in allen Fällen werde», wie es zweifellos unerschütterlich 5" seinem Worte steht. Indessen ist der Verfallstag M Verpflichtungen nach allem Anscheine ungemein tve> entfernt. Die neue Stellung, in welche Russland ^ Europa tritt, verändert die Lage fehr zum Vortheil des Friedens; kriegerische Abenteuer haben nie wenlg" in Gunst bei Regierungen und Völkern gestanden, als heute." « Die unter großen Schwierigkeiten erfolgte Fksl nehmung des anarchistischen Agitators Kammerer >n Wien sowie die bald darauf gemeldete Verhaftung b^ Redacteurs eines socialistischen Hetzblattes in VudM geben nunmehr auch jenen Wiener Journalen Slosl zum Nachdenken, welche die von der Regierung ^ troffenen Ausnah msverfügungen ansängM bekämpften und als durch die Verhältnisse nichts rechtfertigt hinzustellen fuchten. „Das unheimliche ^ spenst der Anarchie — so sagt die Neue frel Preffe — wandert durch die Lande, und es psta"i sich auch in Wien drohend auf, die ängstlichen Lelw mit Grauen, die befonnenen mit Unwillen und ^^, erfüllend. Es ist gewaffnet mit jener zerstörenden ^ findung der modernen Chemie, mit dem Dynamit, "^ der Fenier in England mit gleicher Virtuosität ha^ habt wie der Socialist auf dem Continenle und "^ Nihilist in Russland, und in den mannigfachsten F^ men, an den verschiedensten Orten verbirgt sich "^ heimtückische Frevelmuth, der, zum Fanatismus a/ steigert, die tiefsten Probleme der Menschheit mit dew Ungestüme verbrecherischer Gewaltsamkeit lösen wl"> — Das Neue Wiener Tagblatt schließt elNt" längeren leitenden Artikel mit folgenden Worten: «^« Gesellschaft wird dem Staate alle Mittel bereitwillig'' zur Verfügung stellen, um einen Kampf durchzuführ^' der nicht anders enden kann, als mit der Vernicht"^ der unbarmherzigen Gegner. An ihren Thaten erleN^ man das Wefen diefer Leute, die sich „Anarchis"'^ nennen und die in der frevelhaftesten Weise die ^ habensten Ideen von Meuschenglück zum Vorniano der Befriedigung der fchändlichsten Gelüste und ve niedrigsten Triebe nehmen. Der Staat wird sie "", nachsichllich strafen, die Menschheit hat sie gerichtsl' — Die Vorstadt-Zeitung schreibt: ,.V. Karl Wessely hatte da« Glück, ein Pergament-fragment des Thucydides (Historiker des süichen Jahrhunderts vor Christi) aufzufinden. Dasselbe euthiilt in 44 Zeilen den § 3 des 9l. Capitels und die §§ 1 bis 6 des 92. Capitels des achten Buches. Der Schrift nach zu urtheilen, ist dieses sensationelle Fundstück um die Wende des dritten Jahrhunderts nach Christi ge-schrieben und ungemein wertvoll, da die bisher bekannten ältesten Handschriften des Thucydides erst au« dem eilften Jahrhundert nach Christi stammen. Mehrere Stellen des Fragmentes sind für die Kritik von Wichtigkeit, indem sie noch unbekannte Varianten und zwei interessante Interlinearglosseme bieten. Die glückliche Auffindung eines lateinischen Papyrus aus dem fünften und sechsten Jahrhundert vor Christi eröffnet nunmehr eine siebente Sprachengruppe der Fayumer Urkunden. Hochwichtig sind die griechischen Evangelien-Fragmente des vierten Jahrhunderts, welche einen Text bieten, der an Reinheit selbst den des gleichzeitigen Oociox 3iuaitieu8 übertreffen. Eine besondere Specialität bilden die Zauberpapyrus. Diese zeigen einen eigenthümlichen Synkretismus der deistischen Vorstellungen der Egyftter. Hebräer und Griechen. Auf die Aufzählung einzelner wichtiger Papyrus (wir nennen z. V. eine Bürgschafts, urkunde aus dem ersten Jahre des Kaifers Anastasius) müssen wir bei ihrer Menge verzichten ; es sei nur noch die große Anzahl datierter griechischer Stücke vom Jahre 203 bis 699 n. Chr. und weiter die arabisch.griechischen bis zum Jahre 909 n. Ch. bemerkt. Unter den letzteren fand Professor Karabacek als weitere Belege für das auch in der islamitifchen Epoche fortgefetzte literarifche Streben in Fayum bisher 18 Fragmente von Traditionen, darunter eine, welche die nahezu gleichzeitige Aufzeichnung zweier Spott- und Lobverse des berühmten satyrischen Dichters am Khalifenhofe zu Damascus, Dscherir d' 728), enthält, und zwar in ihrer ursprüng. lichen Fassung, bevor sie in das große „Auch der Gesänge" des Isfahan,' (879 bis 967 n. Chr.) üb^rgien-gen. Die Papyrus dieser Gruppe enthalten ebenfalls ein überreiches wissenschaftliches Arbeitsmaterial; so neben poliiischen Docume:,ten, z. B. aus der Regierung«-zeit des Khalifen Hmun-al-Raschid, und revolutionären Flugschriften auch Privaturkunden und weilverzweigte Correspondenzen, dir selbst bis Mekka reichen. Wohl sind bisher schon an 1500 Papyrus, zur Hälfte v^ ständig erhaltene Urkunden, geordnet und bestimmt an sich ein reicher Schatz, und doch ist dies nur verschwindender Theil dessen, was noch zu bewältigen Narrenabend des Wiener Männergesana/ Vereines. War bisher auf den Narrenabenden des Mä'"" gefangvereines das fchöne Geschlecht ausgeschlossen ^ wesen, um dem derben, grobkörnigen Humor ^ recht breiten, schlüpfrigen Boden zu bereiten ^!"z. das eben eine große Narrheit. Wer am vorigen ^. „^ tag unter den geflügelten Geigen wandelte, von o ^ der Himmel des Sofiensaales voll hieng, der niui^ es fühlen, das« der blühende, prickelnde Hu""' ^ ausgelassene tolle Laune nicht im Sumpfe zu ""Allbraucht und dass gerade die Damen dem letzten 3ta^, abende ein duftiges Etwas gaben, das seinen "H^, gern entschieden gefehlt hatte, ohne deshalb der^^ heit einen Zwang aufzuerlegen. Sie tollten l" ^ felber herzlich mit, die buntgeschmückteu Mädche« ^. Frauen, ob sie nun mit der chinesischen H""^ppeli hettripprlteu oder in einer der komische» «"^ ^ mittanzten, dass es eine Freude war. Oder y ^ jemand verdrossen, dass die prächtigen Keg" ^ und die schmucken Wäschermädeln, die drallen ^" ^„ uud die glutäugigen Zigeunerinnen wirklich den» I ^ ^ Geschlechte angehörten? Einen solchen Narren >^ ;„ wohl im Sofiensaale nicht gegeben. So wog ^tr ungebundener Heiterkeit lachend und su"'"" .tellide den himmlischen Geigen, und dieses wesenlose. sl"i^ und doch betäubende Geräusch konnte kaum z" ^o-gebracht werden, als die schmetternde Fa'U" „ae d" ductionen des Vereines ankündigte. Die «o» ^ ^ Vereines wurden durch einen von Iol^i " " ^Laibacher Zeitung Nr. 54 445 5. März 1884. ,".. lZe verdienen keine Schonung und werden auch 'nr ftl'den. Auch das Publicum wird und muss das 5,_Me dazu beitragen, um sie zu haschen und dem «Mverdienten Schicksale zuzuführen." — Mit Recht a^ «^ k"" auch die Presse: „Das Dynamit, u peW ist auf seiner Rundreise in unserer guten ^laot eingekehrt, und der eingefleischteste Optimist s^ H "'^ mehr zu sagen. man habe es bloß mit l^Mchen Erscheinungen, mit den Wühlereien srem« s^/lemente zu thun-------Wem auch feiner ein politi. ^er Nachtwächterstreit wichtiger erscheint, als die "eillmpsung der anarchistischen Propaganda, der ver-^Yt nlcht die Zeit. in der er lebt. und ist blind gegen ia)emlw en, die von einer tiefen Bewegung zeugen. ^lmgkett thut noth. und wer sie stört, der versündigt ^Y am Staate und an der Gesellschaft." — Der ^?nn, und Feiertags.Courier sagt: ..Es stil? 3! """ keinem Zweifel mehr. dass die anarchi- ">^^"ns Mi Sicherheitswachmänner und det hat" ^"^" bluH Revolverschüsse verwun- Vom Ausland. ist f.i^m '"^" ber „Pol. Corr." aus Velgrad meldet, va^ « ?^nahme der Krönung des serbischen Königs-d°, '" diesem Jahre beschlossen, ohne dass aber sl,.«enaue Zeitpunkt bisher festgestellt wäre. Wahr-^s"l'ch erfolgt sie im Herbste. Die Arbeiten im lui^ '"'^' ^^ ^^ Ktötmngsact vollzogen werden ^.' "ehmen im nächsten Monate ihren Anfang. — ^',e ^ederbesetzung der serbischen Gesandtschaft in ">en dürste erst im Mai erfolgen. An erster Stelle »oud der frühere Gesandte in Wien und spätere Mi. «>Ner des Aeutzern. Herr Bogiöevic', candidiert. «er serbische Gesandte in London, Herr Philipp m.a!s^.' ^"?'>'ne Vers.^ug in den Ruhestand angesucht; als sein Nachfolge ist der in England wellende Staatsrath Mijatovtt in Aussicht ae-nommen. Die Meldung, dass Herr MijatoviC. fei es v°m Könige, fei es vom Ministerpräsidenten Gara-,",?'"' nach Belgrad citiert worden wäre. wird als unncht.g bezeichnet. Ä)i..?^ Bukarest geht der ^Pol. Corr." folgende Wallung zu- ^it Rücksicht auf die zuerst vom «lnomanul" gebrachte Nachricht. dass zwei Kroaten. U^7""n Kutuljevik und Philipiö, bei ihrem ru< il?^ in Bukarest längere Unterredung mit dem und'3? Gesandtschaftssecretär v. Iswolfki hatten sich a'f russischen Pässen versehen worden feien, lässt daz k«s<. rund ganz authentischer Informationen auf leiten s^ch.e versichern, dass die beiden Person-^esandls^ H überhaupt gar nicht auf der russischen letzter?« ^ gezeigt haben und dass ihnen seitens der Nach M /"/der Pässe noch auch nur Visa zur Reise ^/ "lujsland ertheilt worden sind. Pro'lo^^^'schen Hochzeitsmarsche ..angedichteten" Albert c^?» "''^ ^'"^ reizenden Walzerparlie von Dr. Ehorln^4 "'^ eröffnet, welche beiden Nummern ^r Kremser glänzend orchestriert hatte. Wer ia » ^uln zu übertönenden Lärmes, der ilw k'Nlelnp o^^" SM durchbrauste, sang der Verein nach Nutnm ^^ervallen noch todesmuthig die übrigen weitem N /^ Programmes, von allen mit wohlver. Um s,» ^e,falle belohnt, die eben nahe genug standen. Chöre k" ^ können. Es waren dies wirkungsvolle ein zur ml-^"^ ""d Koch von Langentreu und don L^! ^"'kderholung verlangter prächtiger Marsch der f^ ?L^er. So lautete das officielle Programm. Wuchps,! n^b. um den sich von allen Seiten üppig lieh dn» ,-?""e und blühender Unsinn rankte. Hier Kater c? "^ende Kahen.Gretchen auf ihren stattlichen sunken ^ °"^ schmachtenden Augen elektrische Liebes-Nerlerz . " °^^ spielte durch die Oitteistäbe ihre« aewan5-» ben Goldtroddeln seines glänzenden Ritter, die Geitt m°" ließ das spiritistische Medium Udel feinen ?"poleon8 und des betrunkenen Noah er-Zuschau?^ löste unter lachender Bewunderung der schling °". "ngetnüpften Knoten des ihn lofe um-t"feneV?-tt "6es. um fchließlich mit den zwei ge. ^chtvieaps ^ ""d der noch grauenerregenderen bus den ^ ^ "" Spiritisten-Quartett zu singen, bot. n'f, würdigen Abschluss dieser Geisterproduction und WM« e.^^9, es an allen Ecken und Enden toll ^°nne sU ,?". b's zum frühen Morgen, als Frau UtN die .?« ^"Ü? hinter dichte nasse Nebel versteckte, Malten "i^" S°fw,sälcn heraushuschenden Schatten-Kaus. «j/ '^t zu stören, die siüchtiqen Schrittes nach "acht ,n ^^, um in ihrer Narrheit den Tag zur Ueniacht ""chen, wie sie früher die Nacht zum Tage Man meldet der „Pol. Corr." aus Constan-tinopel via Varna vom Gestrigen über die für den Frühling anberaumte Reife des russischen Botschafters Nelidoff nach Ierufalem. dass Herr von Nelidoff sich in Smyrna an Bord einer russischen Fregatte einschiffen und in Nhodus, auf Kreta und in Jaffa Aufenthalt nehmen wird. — Die Pforte hat, wie des weiteren gemeldet wird, Deutschland das Zugeständnis der Fortdauer des alten Einfuhrtarifes bis zum Abschlüsse eines neuen Handelsvertrages gemacht. Die Sudanesen haben am Freitag zwischen Trin« kitat und Totar eine empfindliche Lection darüber erhalten, dass es ein a/waltiger Unterschied ist, englische oder egyvlische Truppen gegen sich zu habrn, und haben deshalb auch nach einem Verluste von etwa tausend Mann Tolar ohne weiteren Kampf geräumt. Die Engländer werden Tokar nicht auf die Dauer besetzt halten, sondern sich gegen Suatim zurückwenden, in dessen Umgebung Osman Digma's Scharen noch umherstreifen. Tagesneuigkeiten. Ueber spiritistische Manifestationen vom naturwissenschaftlichen Standpunkte hielt am 29. v. M. abends um 7 Uhr Herr Dr. Oskar S i-mony. außerordentlicher Professor der Mathematik und Physik an der Wiener Hochschule für Boden-cultur. im großen Festsaale des Ingenieur- und Architektenvereins in Wien einen Vortrug, welchen Ihre k. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz Erz« herzog Rudolf und der durchlauchtigste Herr Erz« herzog Rainer sowie Se. Hoheit Prinz Philipp von Coburg durch ihre Anwesenheit auszeichneten. Außer-dem waren anwesend: der Kammervorsteher Sr. k. und l. Hoheit des duchlauchtigsteu Herrn Erzherzogs Johann Baron Menßhengen, Obersthofmeister Graf Bombelles, Graf Wurmbrand, FML. Graf Königsegg, Ritter von Schmerling, Baron Schwarz-Senborn und ein überaus zahlreiches, den gebildeten Kreisen der Residenz angehöriges Publicum. Der Vortragende brachte seine bereits vor zwei Jahren öffentlich motivierte Forderung, die spiritistischen Phänomene als unseren, empirischen Raume ungehörige Erscheinungen auf Physikalisch.physiologischem Wege zu erklären, für eine Reihe von spiritistischen Manifestationen in formal und fachlich gleich befriedigender Weise praktisch zur Geltung und gelangte zu dem Resultate, dass die spiritistischen Manifestationen nach feinen bisherigen Erfahrungen wohl unler Umständen die Illusion subjectiv ilbesirdischer Erscheinungen erzeugen, aber Wunder im wahren Suine des Wortes nicht liefern könnten. Hierauf verwahrte sich Professor Simony ausdrücklich dagegen, als wolle er infolge dessen auch das Vorhandensein überirdischer Thatsachen als solche in Abrede stellen, und knüpfte an diese Erklärung eine längere Betrachtung, der wir nachstehende, auf die Jetztzeit bezügliche Schlussworte entnehmen: „Die Cullurwelt des Abendlandes in ihrer gegen-wattigen Eutwickluugsphase ist in der Lage eines Mannes, der, erfüllt von Begierden nach irdischen Schätzen, die Erde aufwühlt und gräbt und gräbt, jedoch statt Goldes nur Eisen findet. Dieses Metall hat unserem Jahrhundert seinen Stempel aufgeprägt; zu Schienen geformt, weist es den Lastträgern des Wellverkehres ihre Wege, zu Drähten verdünnt, leitet es den stummen Boten des Gedankens über Berg und Thal und durch die Tiefen des Oceans. Aber alle Erfolge unserer Technik, alle Veränderungen, die wir durch ihre Machtmittel dem Antlitze der Erde einprägen, fchaffen vorläufig nicht mehr als die Grundlage einer nahenden Periode höherer Cultur. Wir felbst leben in einer Zeit des Ueber, ganges, in welcher es im harten, unablässigen Kampfe ums Dasein nur selten vergönnt ist, dessen Glück zu genießen, in einer Götterdämmerung zwischen alt und neu. zwischen Rückschritt und Fortschritt, und es ist ein bedeutungsvolles Zeichen, dass der Orient, nachdem er uns mit seinen Religionen beglückt und mit seinen Märchen beschenkt, uns schließlich auch seine Gespenster gesendet hat. „In solchen Zeiten, lehrt ein indischer Mythus, fliehen die guten Genien der Menschheit trauernd die Wohnstätten der Sterblichen und kehren zurück in ihre ursprüngliche Heimat auf den schneeigen Höhen des höchsten Gebirges der Erde. Aber sie bleiben trotzdem nicht außer aller Verbindung mit dem menschlichen Geschlechte; denn jede gute. folgenreiche That lässt die azuruen Wände des Genienpalastes in sanftem Wohl-klänge ertönen, und war die That eine wahrhaft be« freiende und von weittragender Bedeutung, so schwellen jene Wohlklänge zu mächtigen Accordeu an und die Genien begehen ein Freudenfest, dessen purpurne Glut von ihrem erhabenen Wohnsitze weit hinausleuchtet in alle Lande. Und ein solches Fleudenfest, so glaube ich, ist erst in allerjüngster Zeit gefeiert worden." — (Wiener Gemeinderath.) Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr von Possin ger hat an den Wiener Magistrat den folgenden Erlass gerichtet: «Die schon so oft und insbesondere seit der im Herbst eingetretenen Steigerung der Fleischpreise neuerdings constatierte Thatsach?, dass die Wiener Fleischhauer schon eine ein- bis zweimalige geringere Beschickung des Nindermarktes und dadurch vorübergehend eintretende Erhöhung der Viehvreise ohneweiters zu einer Steigerung der Fleischftreise benutzen, andererseits aber, wenn die Viehpreise wieder gefallen sind, durchaus nicht belieben, auch die Fleischftreise wieder herabzusetzen, veranlasst die k. t. Statthalters, im Grunde des tz 51 der Gewerbe-Ordnung, den Magistrat zu beauftragen, die Frage der Wiedereinführung der Fleischtaxe in Erwägung zu ziehen und nach Anhörung der Genossenschaft der Fleischhauer über das Ergebnis der Be« rathungen und über die Modalitäten, unter welchen diese Maßregel allfällig zu ergreifen wäre, unter Mitthei« lung des Antrages der Gemeindevertretung mit thun-lichster Beschleunigung zu berichten. — Possinger m. p." — (Wiener Kunst gewerbeverein) In den Räumen des österreichischen Museums hat sich am 2ten d. M. unter Vorsitz des Herrn RegierungZrathes I. von Falke der Wiener Kunstgewerbeverein constituiert. Zweck dieses Vereins, der bereits 102 Mitglieder zählt, ist, im Anschlüsse an das österreichische Museum für Kunst und Industrie, die gesummten Interessen der heimischen Kunstindustrie zu fördern und dieselben nach jeder Richtung hin zu vertreten. Der Jahresbeitrag wurde vorläufig mit 10 si. stipuliert. Bei der sodann vorgenommenen Wahl wurden die Herren N. v. Wald-Heim als Präsident und I. Vacher als Vicefträsident in das Präsidium und Regierungsrath v, Falle, A. Ha-nusch, L. Wilhelm, E. Göpfert. B. Erndt. F. Paulick. F. Nollinger, PH. v. Haas. B. Bucher und I. Storck in den Ausschuss berufen. — („Concordia.") In der am 2. d. M. ab. gehaltenen ordentlichen Generalversammlung des Wiener Journalisten- nnd Schriftstellervereines „Concordia" wurden fast sämmtliche Anträge des Vorstandes mit geringen Modification"» angenommen. Auch wurde beschlossen, bis längstens Ende Oktober l. I. wegen Revision der Statuten eine außerordentliche Generalversammlung einzuberufen. Gewählt wurden zum Präsidenten: Regierungsrath Josef Ritter v. Weilen, einstimmig; in den Vorstand: Wilhelm Frey. Heinrich Herrnfeld. Adolf Löwe, Johannes Nordmann. Edgar Spiegl. I. Winternitz; in den Ausschuss: I. M. Nigncr. Karl Feyerer. I. Fuchs. Wilh, Goldbaum. L. v. Komorzynski. S. Merores. Moriz Neuda. Moriz Nmg. I, Schwarz, Dr. G. Steinbach. I. Trebitsch. Karl Wolfs. — (Das Panorama des Kampfes um Re. zonville)—zu Wien, II., Praterstrahe 49. — Nach dem Kampfe um Weißenburg (4. August 1870) und den Schlachten bei Worth und Spichern ((». August 1870), welche den Eintritt auf französisches Gebiet eröffnet hatten, erhielten fünf französische Armeecorps den Befehl, sich um Metz zu sammeln. Am 12, August wurde Nazaiue mit dem Commando dieser Rheinarmee betraut. Letzterer fiel die Aufgabe zu, das rechte Moselufer zu verlassen und sich auf Verdun zurückzuziehen. Während der Zeit vom 7. bis 14. August hatte die deutsche Armee eine Rechtsschwenkung vorgenommen, so dass am Morgen des 14, August die erste Armee (Steinbach) sich der Umgegend von Metz (bei Colombcy und Borny) näherte, die zweite Armee (Friedrich Carl) die Mosel bei Pont« K-Mousson erreichte, während der schwenkende Flügel, dritte Armee (Kronprinz), gegen Nancy vorrückte. Am Itt August benutzte das rasch vordringende dritte Armeecorps (unter General Nlvensleben) eine Verzögerung der französischen Nückwärtsbewegung zu einem Zusamme»» stoße, der die Schlacht bei Rezonville, eine der mörderischesten unseres Jahrhunderts, zur Folge hatte. Dieser interessante Kampf wurde in einem Niesen-Ruudgemälde (1700 Quadratmeter) dargestellt. Der Besucher befindet sich im Norden von Rezonville auf der Straße nach Villers-au» Bois. Die deutschen Batterien, welche bei Flavigny auf« gestellt sind, bombardieren Nezonville und den ganzen französischen linken Flügel. Die große Straße, die nach Metz führt, ist voll von Verwundeten, Wagen und einzelnen Soldaten, und das von den Strahlen der untergehenden Sonn? beleuchtete Dorf ist Gravelotte; das Gehölz, welches man am Horizonte sieht, jenes von Oguons, wo der äußerste linke Flügel der französischen Armee sich befindet. Auf der mit Pappeln eingefassteu Straße nach Eonfiaus begab sich an diesem Morgen Kaiser Napoleon III. nach Verdun, um die von Marschall Mac Mahon befehligte Armee zu erreichen. Eine Begegnung Canroberts mit Bourbaki und deren zahlreichem Gefolge ist in recht drastischer Weise zum Ausdrucke ge< bracht. Den geehrten Panoramabesuchern wird ein Aufstieg in das gigantestV, eigens zu diesem Zwecke aus Stein und Eisen erbaute feuersichere Gebäude eine angenehme Erinnerung bleiben. Die Direction hat in den an das Gebäude anstoßenden Burcaulocalitäten die Verfügung getroffen, dafs die ?. "l. Besucher daselbst ihre Correspoudenz besorgen, die daselbst zahlreich vorhandenen Nachschlagebücher gratis benutzen können, wo ihnen auch jede gewünschte Auskunft gerne ertheilt wird, — (Eine neue Quelle in Karlsbad.) Nebst seinen heißen Mineralquellen besitzt Karlsbad bekanntlich auch mehrere kühle, so die Eisenquelle und einige Säuerlinge. Die Zahl der letzteren hat sich m diesen Togen um einen vermehrt, «uf der s^«"''" f/"'" "'"-wiese unterhalb deS bereits in. Jahre 1571 in MUM Laibacher Zeitung Nr. 54 44« 5. März 1884. Werke von Dr. Summer erwähnten, seit Ende des vorigen Jahrhunderts „Dorothren'Säuerling" benannten Sauerbrunns. welcher sich am rechten Teplufer in der Nähe der Cafes „Schünliiunn" u»d „Schweizerhof" be> findet, stieß man in einet Tiefe von neun Metern, nach Durchstich einer Lehmschichte und der Entfernung von Flnssgerülle (darunter Basaltstücken), in ruthem Granit« glstein auf einen 15 Grad Reaumur warmen, sehr au« genehm schmeckenden, eisen» und salzhaltigen Säuerling. Derselbe enlqmllt unter bedeutender Gasausströmung an fünf Stellen dem Buden des abgetansten Schachtes. Der erfreuliche Fund gab Veranlassung, die bezügliche» Unter-suchuugen auf der genannten Wiese fortzusetzen. — (Eine Höllenmaschine in einem preußischen Postamte,) Aus Guesen meldet die „Poseoer Zeitung" vom 29, Februar, dass daselbst tags, zuvor in dem dortigen Postpaketamt bei der Paketzählung ein kleines Kistchen explodierte. Der betreffende Postschaffner wurde erheblich im Gesicht verletzt, auch Fensterscheiben ?c. wurden zertrümmert. Die Untersuchung ergab, dass das Paket eine Sprengstoff» füllung mit einem Uhrwerk enthielt. Die Staats« unwaltschaft und die Polizei sind in voller Thätigkeit zur Ermittlung des Absenders. — (Eine grüne Sonne.) Die „Wr. allg, Ztg." schreibt: Zu Argentan zeigte sich am 7. Jänner d I, um 4 Uhr abends, die Sonne in ganz eigenthümlicher Art; ihre Scheibe war vollkommen grün, strahlen-» los, und einige Augenblicke vor ihrem Untergehen war sie bläulich angehaucht. Den 9. Jänner, etwas vor 5 Uhr abends, begann der Himmel im Westen sich rosig zu färben, besonders an der Stelle, wo die Sonne untergegangen war. Dirsc Färbung setzte sich darauf gegen Norden und Süden fort und stand bald im Zenith; worauf die Nosafarbe iu Purpurrolh üdergieng. Das Schauspiel war prachtvoll, und 40 Minuten lang leuchtete der Himmel iu Purpurrölhe. Die Maximum-Höh« deö Dämmerlichtes war 80 Grad. Um 5 Uhr 40 Minuten trat wieder die Nosafärbung ein, durch die man deutlich einige Sterne erblickte, jedoch mit ungewöhnlichem Glänze, Um 6 Uhr 15 Minute» war alles vorüber, Der 10te Jänner war eiu nebliger Tag und die Erscheinung matt und nicht lange daurrnd. Am 12. Jänner zeigte sich die Lufterscheinuug morgens um 7 Uhr 25 Minuten gegen Osten in einer Höhe von 50 Graden, DeS Abends gegen 5 Uhr zeigte der Westhimmel eine schöne Nofafärbung, besonders ausfallend im Westpunkte; das Gewölle wer fast bis zum Zenith rosa angehaucht, bis endlich wieder das Purfturroth vorherrschte, durch welches hindurch der Abeudstern, die glänzende Venus, sichtbar war, aber in bläulichem Lichte, Jetzt erhob sich langsam über dem Horizont der Mond, aber er zeigte sich von 5 Uhr 10 Minuten bis 0 Uhl 25 Minuten in ausgesprochen grüner Färbung. Ja, alles Gewölk in der Nachbarschaft des Erdtrabanten war grün angehaucht, und ein weißes Blatt Papier in meiner Hand, anf das die Mondstrahlen fielen, zeigte sich ebenfalls grün gefärbt. Den 13, Jänner, morgens 6 Uhr 45 Minuten bis 7 Uhr 25 Minuten, wiederholte sich die Erschei^ nung." Wir entnehmen diesen Bericht dem Zulietiu du 1a 80kiüt6 8ciont,iticiuo ä'^l'^Mn,». Locales. — (Adelsberger Grotten- und Franz Me-telko'sche Invaliden-Unterstützungen.) Das Erträgnis der aus Anlass des Allerhöchsten Besuches der Adelsberger Grotte durch Ihre k. u. k, Apost, Majestäten den Kaiser und die Kaiserin am 11. März 1857 begründeten Adelsberger Grotten- und der Franz M e te lko'schen Invaliden-Stiftungen für das Jahr 1884 im Betrage von 75 fl. W kr, wird auf Anordung des k. k, Landesfträsidenten für Krain am Jahrestage der Anwesenheit Ihrer kaiserlichen Majestäten in Adels berg au die Invaliden Franz Kowatsch und Jakob Krajnc, beide von Adelsberg, Anton Nachtigall von Aajhovec, Mathias Rezen von IelZevec, Josef Stamcar von ßuznja vas und Simon Ilouar auö Nadule vertheilt werden. — Dies wird infolge stifterischer Anordnung zur allgemeinen Kenntnis gebracht. ^- (Ernennung) Der Minister und Leiter detz Illstizmnnste^ums hat den Vezirksgerichts.Adjuncten w Iü>>5ch Feislnz Dr, Jakob Kaucinte„ bei dem UandeSger.chte ,n Laibach uud den Auocultanten Jose, Star.c zum Bezirksgerichts-Udim.cten in Illyrisch-Fe.stiiz ernannt. ^ ^ (Etil enmiialied.) Der Bienen, und Obst' zuchtr.ere.nfur Kram hat in seiner Generalversammlung am 2 d M w.e berichtet wird. den Herrn LandeS-prastdenten Baron Winkler zum Ehreunntgliede er-nannt. — (Personalnachricht.) Herr Dr. Valentin Pogatschi'igg. k k. Gewelbe>Inspettor für Steiermark. Kral ll, Küstenland und Dalmatien, ist hier angekommen und hält sich m gewerblichen Angelsgklcheiten einige Tage hier auf. — (Gemeindewahlen) Bei der am 17. d. M. stattgefnndenen Wahl wurde für den nach Cilli übersiedelten Gemeindevorsteher Michael Kinetik der k, k, Notar und Hausbesitz.'r Dr. Nlbin Poznik zum Gemeindevor» steher der Sladtgemeinde Nudolfswert und der Kaufmann uud HlNlsbesitzer Adolf Pauser zum Gemeinberath anstatt des bisherigen Gemeinderathes Dr, Poznik gewählt, — Bei der stattgehabten Nenwahl des Gemeindevorstandes in Koschana, Bezirk Adelsberg, ist der bis nun gewesene Bürgermeister Herr Leopold Dekleva aus Buje wieder einstimmig zum Bürgermeister gewählt worden, zu Ge« meiüderäthen aber die Grundbesitzer Anton Dolgan von Voice. Mathias Ambrozic von Oberkoschana, Franz Voll von Suhorje und Dommik Pnpis von Unterkoschana, — (Cerkveni GlaSbenik,), das Organ des hiesigen Diöcesan Kirchenmusitvereines, redigiert von dem hochw. Herrn Ioh, Gnezda und Herru Aut. Fo erster, brachte im vorigen Jahre nebst uielen belehrenden Ar« tlkeln und Kunstnotizen in seinen 24 Monatsnummern auch 25 musil.llischc Compositionen in 12 vierseitigen Beilagen, je 1 von I. Haydu, N. Bur^arell, M Haller, N. Kourad. I, Lavtizar. G, B. Martini. O. Pitoni. H. Vo-lariö. Fr. Witt, je 2 von D. Fajgelj und I. Kokoschar, 12 theils componicrt, theils arrangiert von Ant. Focrster. Der heurige, bereits der 7. Jahrgang, ist besonders praktisch adjustiert, indem er in jeder Nummer regelmäßig die wechselnden Messgesänge, wie Introitus, Gra duale, Offertorium und Communio, für alle Sonn- und Feiertage lateinisch und slovenisch veröffentlicht, Die bis' her erschienenen Monatsnnmmern bringen in den must» kalischeu Beilage» Motetten von Jg. Hladnik, G. Rott. I. Lavtizar, N. Burgarell. welchen eine lateinische Messe sür cine Singstimme mit Orgelbegleitung von D, Fajgelj folgt. Der staunend niedrige Abonnementspreis per 1 fl. 50 kr. für Vereinsmitglieder (fönst 2 fl.) für einen ganzen Jahrgang steht wohl iu unseren Landen einzig da. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung". Wien, 4. März. Im Sttafgesch'Ausschusse erklärte Minister Prazäk, es wcrde sich wahrscheinlich die Nothwendigkeit herausstellen, den Reichsrath noch nach Ostern tagen zu lassen. Er ersuchte den Aus« schuss, das Strafgesetz noch im Verlaufe der Session zu erledigen. Der Äusschuss wird täglich Sitzung halten. Nom, 4. März. Prinz Leopold von Baiern und Prinzessin Gisela besucht?» das Köniqspaar. das nachmittags den Besuch erwiderte. Da? Pünzenpaar empfieng dann de» baierischen Gesandten am Königs» Hofe mid die Gemahlinnen dcr veiorn baierischen Ee» sandten in Nom. Bern, 4. März. Vei dem Verhaftelen Präsidenten des Anarchistenvereins, Kennel, wurde eine Hauö-suchung vorgenommen; das Ergebnis wird geheim gehalten. Kairo, 4. März. Graham wurde beoider!, nach Triutltat zurückzulchlen uud Instsuctioneu abzuwarten. Wien. 4. März. Im He rre nhause hat heute i» Gegenwart Sr. Excellenz des Herrn Handelsministers Freiherrn v. Pino die Eisenbahn-Commission getagt, um die vom Abgeordnetenhause angenommenen Eisenbahnvorlagen, namentlich jene, betreffend die Verstaatlichung der Kaiser-Franz Iosef-Vahn, der Klon-prinz-Rudolf-Bahn und der Vorarlb<>rger Eisenbahn, in Berathung zu ziehen. Der Sitzung wohnte auch der Herr Präsident des Slaatskisenbahnbetriebes Sec« tionschef von Czedik bei. Im Abgeordneten hause wurde heute die Generaldebatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Erdharzgewinnung iu Galizieii, fortgesetzt. Nachdem der Herr Ackerbauminister Graf Falken hay» den Standpunkt der Regierung in dies>r Angelegenheit entspiechend beleuchtet hatte, sprach Abgeordneter Ma-tscheku als Geueralredner gegen die Vorlage, worauf die Discussion abgebrochen wurde. Budapest, 4. März. Die ..Ungarisch? Post" meldet aus Agram: „Vorgestern wurde bei den socia-llstlschen Schneioergehilfen Hnscha und Srnec eine Haussuchung V')> genommen, und wurden bei denselben Briefe und socialistische Zeilschriften saisicrt, aus welchen die Verbind'lng der beiden mit dem Redacteur Präger in Budapest sowie mit d'N socialistischen Arbeitervereinen in Lu'ern und Zürich hervorgeht. Srnec wurde verhaftet und dem Gerichte nb'rgeben, Hirscha, welcher erkrankt ist. befindet sich im Spitale. Gestern wurden die Uhrmachergehilf n Sträub und Montanelli. der Schuh-muchrrgehilfe Orechov,ts u..d der Colporteur Gabion, als socialistischen gehei.nen Vereinen angehörend, verhaftet. Die gepflogenen Erhebungen ergaben keinen Zusammenhang mit der Affaire Kämmerer in Wien. — Daö Bezilk^ericht unterjagte das weitere Erscheinen des StaicVmc'Organes „Slobuda"' Vrr:>, 4. März. Die Äerner Regierung beschloss clesteru die Verhaftung des Präsidenten Kennel deö h'esigen Anarchistenvereines. Derselbe ist eines gememen Verbrechens verdächtig. Paris, 4. März. Die „Agence Hli0as" meldet ans Hongkong, 4. d. M.: Chmesische Soldaten i» Shanghai verübten Thätlichkeiten gegen Europäer, — wobei zwei Personen durch Bajonettstiche leicht verwundet wurden. , London. 4. März. Da« Unterhaus genehmigte die Wahlre form» Bill in erster Lesung. London. 4. März. Die Regierung erhielt eine Depesche des Generals Gordon mit der MlbuM dass Oberst Stewart von einer zweiten Ex.peditio" nach dem Weißen Nil nach Chartum zurückgekehrt sei-Er habe die Lage der Dinge daselbst etwas befried'' qender gefunden. Handel' und Volkswirtschaftliches. l8U4er Staatslofe. Ferner gewannen je 500 sl.. S. ^ Nr, 52 . 71 und ??. S. 1107 Nr. 14. S. 1957 Nr. 4. 19. A und 77. S, 1990 Nr, 16. 59 und 93, S. 2730 Nr. 14. S 30?" Nr. 24 und S, 2831 Nr. 52 und 72; endlich gewannen l^ 400 fl,: S, 1176 Nr. 72 nnd 78. S. 1346 Nr, 4. 12. 20. A 43 und 75>. S. 2730 Nr. 29. 50, 6? und 98. S, 3070 Nr. ^' S. 3265 Nr. 75. T. 3704 Nr. 41, S. 3814 Nr. 8. 39, 51 "N° 86. uud endlich S. 3831 Nr. 31. Auf alle übrigen in den ve^ losten Serien enthaltene» hier nicht besonders ausgefilhlU 125.0 Gewinn-Nummern fällt der kleinste Gewinn von je20li!^ Oesterreichisch.nngarische Vanl. Stand vom 29. FebrM' Vmiknotcn.Umlanf 347 839 000 fl. O 4 858 000 fl.), Silo" 118838000 fl, (—2782000ft,). Gold0(i5^7000fl,(^ 39300»l^' Devisen 12883000 fl. (-^ 383 000 fl.). Portefeuille 128251000!»-(> 7 488 000 fl.). Lombard 23649000 fl. (-j- 108 000 fl.). Hy^ thetar-Darlehen 87 944 000 fl, (-106000 fl.),PfandbriefllMlaU! 85 640 000 fl, (-»-31000 fl,) Nudolfswert, 3. März. Die DurchschnittS.Preise stelltt" sich aus dem heutigen Martte wie folgt: Weizen pr. Hektoliter 8 65 Eier pr. Stück . . ^ ^ Korn ., 5 86 Milch pr. Liter . . -^ .« Gerste „ 5 86 Rindfleisch pr. Kilo . -^ 7« Hafer , 3 2b Kalbfleisch „ ^ A paldfrucht « — — Schweinefleisch „ -^ ^ Heiden , b 86 Schöpsenfleisch ^ ^ Hirse ., 5 66 hähndcl pr. Stück . ^ ^ Kukuruz „ 5 86 Tauben ., . -^ ^ Erdäpfel pr.Meter'Ztr. — - Heu fr. 100 Kilo . -^ ^ Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . -^ Erbseil „ — — Holz. hartes. pr.Cllbit- „, Fisolen „--------Meter .... 2 <» Nindsschmalz pr.Kilo — 80 — weiches. „ ^ ^ Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth., pr.Hcttolit, 1<» "" Speck, frisch. „ - 68 — weißer, „ 10 "" Speck, geräuchert, ., — 80 Angekommene Fremde. ?lm 2. März. Hotel Ztadl Wien. Baron de Fraas. Privat, Wien. - Dorlg". Vesiher, Italien. Hotel Elefant. Mclinert, l. l, Universitäts-Professor. Wie«-." Zcnlovich, Kfm.. Trieft. — Lenket. Gutsbesitzer. Untcrlra'^ — Omann, Holzhändler, Depelsdvrf. — Dolenc. Äestl)"' St. Veit. — Soudcrmann, Kfm.. Neuendorf. ,^ Baierifcher Hof. Venezian. Kaufm.. Trieft. — August sa""" Familie, Laibach. . Gafthof Südbahnhof. Simouii,!, Ver. - Pogatnit, Dobr°v«' ^- Gorjup, Koce, Am 3. März. Hotel Stadt Wien. Wcdl, Südbahnbeamter, und Üed"^ Kausm., Wien. — Niefergall, Privatier. Radmannsdols. Niefergall Julie. Private, Stein. — Mocilnilar, P"e>t"' Untcrtrain. _.« Hotcl Elefant. Pelikan, Reisender, München. — Ritt" "" Nuzlowsli, l. l. Oberst, uud Dr. Pogatschniga, k. l. Gew"^ Inspector, Graz. - Acham. f. l. Oberlieutcnant. Triest, , Binter, Kaufm.. Windischgraz. - Praschniker, Gutsbeslv' Stein, — Brulec, Pfarrer. Dulina. . ^i, Sternwarte. Kreszcr, Handlungscommis. Reifnlz. -^ «""' Haudlungscommis, Gottschee. — Magovlc, Mättling.^^ Verstorbene. Den 2. März. Apollonia Rutar. AmtSdienerSgatl'"' 49 I, Deutsche Gasse Nr. 9, ?noumoui2 8mistra,. Im Spitale: ^ Den 29. Februar. Maria Cotmau. Inwoh"" ' 72 I.. Luiigcuculzündunn, ,, I.. Den 1. März. Michael Delost, Waiseulnabe, ^ Typhus,- Maria Kunstl. Inwohnern'.. 76 I.. Lllll^l'ettlz ^ duiiq, - - Katharina Potrato, Näherin. 38 I.. Lungentubercw — Gregor Povse, Ardeiter. 40 I., Herzbeutelwassersucht^^^^- Meteorologische Beobachtungen in Laiba^. ^ «2H H ^ «... ^ 7U.M^ 739.31 -z- 0.8 windstill Nebel ^^ 4. 2 ^ N. 739.15 ^- 5.1 windstill bewölkt 9 .. Ab. 740.88 -<- 1.6 O. schwach bewölkt ^.^. Mourns Nebcl. dann bewölkt. Das Tageömitt" Wärme -4- 2.5°. um 0,2« über dem Normale^^^^^^^ ______Verantwortlicher Redacteur: P. u. Radics. ^^> (Eingesendet.) Mlctrutn sind sie besser ^^,„l als andere Mittel? Diese Frage haben wir öfters gehör, ht'ö die Sprache aus die sogenannten Apotheker "'^'^-e Zc,!^' Schnieizer-Pillcii kam. Einfach darum, weil sie nicht '"hMleü, Bitterwasser. Mixturen und Pillen plöhlich scl»"N ^^fn'l« die Gedärme schwächen uud hierdurch nur noch '"") . ^ ^W hcrorrufcn, sundcrn. dass sie den Darm nicht n"!'^,, Oebra^ reizen, die Muskeln kräftigen und nach und nach °"^ha'ltl eines Mcdicamentes überhaupt überflüssig machen-" Schachtel 70 kr. iu drn bekannten Apotheken, ^^6)^ Man achte beim Ankaufe genau darauf, das« l^ ^ M als Etikette ein weihes Kreuz iu rothem Felde »"" ^l) meuSzug Rich. Brandt tragt. 447 Ämlkblall M Lllibacher Zeituna Ar. 54. Wttwoch. den 5. März 1884. zur N^? ^°neur«au,sHreibunu Nr. 1516. s eh e?s?«?^bung der zweiten Oberauf -"'lelle in der «andcs.Zwangsarbeits. anstalt in Laibach. 'st die^°^^'^"""l!sllrbeitsliause in Laibach dem ^?^Ue des zweiten Oberuufsehers mit "'llhia^ Vi"^ / "°" ^"^ sl.. mit fasern-unh K Unterlunfl. Amtskleidung, mit holz. zu l>.s'. lp"t" und mit täglicher Brotportion schert ^^' eventuell der Posten eines Auf-360 ?s "^^ 6ttÄe mit der Iahreslöhnung von llutt«! "^ "^"' "brlgen dem zweiten Ober. «lieher competierendcn Emolumentcn t>rzic< UNgswe.se eines Aufsehers zweiter Classe m t "er Iahreölohnung von :'.00 fl. nebst freier "Nterlunft. kategoriemähiger Montur und täa» uchcr Brotportiou zu besehen. k,n ^werber um diese Stelle haben ihre (für °n Oberaussehersposten eigenhändig acschrio »uei? ^^"« belegten Gesuche unter Wach. Vo?^ bcö Alters, Standes, untadelhasten hlit ?^' ""lllommener körperlicher Gesund-^nsbel.^" «ewerblichcn und Sprachlenntnissc. ill " ^^ volllommenen Kenntnis der italien A" ""^ deutschen, allenfalls auch der "waia,., m Drache und unter Angabe der wit ein,, «""'btschaft "der Schwägcischaft °nder„ N ^- """ltungsbcamtcn oder einem Ver!ünUck k- steten der Anstalt wo möglich tung "> °" der Zwangs tai?potheke Piccoli y " Aift Üh> Wienerstrasse. blp08t ig6 *ordon umgohond por J Žfg^J^gp Nachnahme offoctuiort. J ^ Nr. 331 und 332. l^ uebertragung ?i em. Feilbietung. 22.G" ^°chh°"ge zmn Edicte vom ^d N m" 1883, Z. 3583 und 3584. ^-Iiinn r i^°chl. dass die auf den ""lve N> s.. angeordnete dritte rxe-^ndrea« I ?"""9 ^er Realität des ?lr. 421 ^p^ «on Schallrndorf Urb.. luchen de« «^"lchaft Veldes über An- 1 j'"!"°nsführers auf drn ^Mit,ag/,f'März l. I.. l"lhnn ,l«l, ^' htergerichts mit dem ^n Anhangs übertragen wurde. °" ^^Her K^ ^^mannsdorf, (869-2) Nr. 1293. Reassumierung dritter ezec. Feilbietung. Vom t. l. Bezirlogerlchle Laas wird hiemit bekannt gemach!: Es sei über Ansuchen des gränz Pctschc von Ullcmnartt dir Neasfmnierullg der mit dem Äescheioe vom tt. August 1880, Z. 5278, auf dcn 9. Februar 1881 angeordnet gewesenen, sohln aber sistierlm dritten exec. Feilbietung der dem Johann Porot von Klance gehörigen, gerichtlich auf 2820 fl. bewerteten Realität 8ud Urb.-Nr. 179. Reclf..Nr. 161 u,ä Grundbuch Schncebera, bewilliget und zu deren Vornahme die Tagsatznng auf den 29. März 1884, vormittags um 9 Uhr, hicrger lchlS mit dem frühern Anhange angeordnet worden. Gleichzeitig wird den unbekannten Rechtsnachfolgern der Ursula und Maria Porol von ltlance erinnert, dass dicscr Bescheid dem bereits aufgestellten Curator kä aowm Herrn Gregor Lah von Laas zugestellt worden ist. K. l. «ezirlsgericht Laas, am löten Februar 1884. (610—2) Št. 139. Oglas. Od c. kr. okrajne sodnije v Me-tliki se naznanja Josipu Klein-u iz Sela pri sv. Duhu, da je proti njemu Josip Petriè iz Èrešnjevca št. G tožbo de praes. 8. januvarja 1884, 6t. 139, za 10G gld. G5 kr. vložil. öez to tožbo se obravnava dolo-èuje na dan 2 3. maja 1884 pri tem sodišèi dopoludne ob 9. uri. Ker je bivališèe tožeuega temu sodišèu nezuano in ta mogoèe izven c. kr. dežel stanuje, se je za njegovo zastopanje in na njegove stroške go-spod Friderik Sapotnik iz Metlike oskrbnikom imenoval. Toženemu se to stem naznanja, da on o pravem èasu sam dojde ali si pa kacega druzega oskrbnika izvoli in ga sodišèu objavi, sploh pa redno svojo reè zastopa, sicer bi se z hue-novanim oskrbnikom v tej tožbi po soduijskem redu obravnavalo. C. kr. okrajna sodnija v Metliki dn<5 11. januvarja 1884. (609—3) Stev. 525. Oglas. Od c. kr. okrajnega sodišèa v Metliki se naznanja Jakopu Judnièu iz Krvavèiga vrha štev. 19, da je proti njemu Janez Judnic iz Brezja, okraj Èrnomeljski, tožbo de praes. 15. januvarja 1884, št. 525, za 311 gld. vložil. Èez to tožbo se obravnava dolo-èuje na dan 5. aprila 1884 pri tem sodišèi dopoludnö ob 9. uri. Ker je bivališèe toženca temu sodišèu neznano in ta mogoèe izven c. kr. dežel stanuje, se je za njegovo zastopanje in njegove stroške gospod Friderik Sapotuik iz Metlike oskrbnikom imenoval. Tožencu se to s tem naznanja, da on o pravem èasu sam doide ali si pa kacega druzega oskrbnika izvoli in ga sodisèu objavi, sploh pa redno svojo ret zastopa, sicer bi se z imenova-uim oskrbnikom v tej tožbi po sodnij-skem redu obravnavalo. C. kr. oknyno sodiäie v Metliki dnö 18. januvarj» 1884.