"^. 1 < ß /. "' "> halbj, ft. 5 5«, ssür dil Zustellung .„« H«u- ,V^^tltltl . 11 M?tN < i,«««" 'li tr.. große« per Z«ll« 6 lr,, bli «,»««« 1 >i><^t Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit "llerhöchstel Entschließung vom 6. Mai d. I. dem ersten Sectionschef im Ministerinn, des kais. Hanfes Und des Aeuhern, Kämmerei Ladislaus Szögylny-ultarich von Magyar.Szögycn und Szol-?".kgyhäza die Würde eines gehemien Rathes tax 'lei allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das unga-tlsche Amtsblatt meldet, der römisch-katholischen Kirche A Hevizgyörk 100 ft. und der römisch-katholischen «'rche zu Mütyfälva 200 si. zu spenden geruht. Zur Lage. . Das Hauptthema der journalistischen Discussion °>ldet, wie leicht erklärlich, der eben abgelaufene Ses-Uons abschnitt des Abgeordnetenhauses, ^ln einfacher Rückblick auf das innerhalb diefer Zeit. Periode ausgearbeitete legislative Material beweist uarer als jede noch so weitläufige Auseinandersetzung, ^le sehr die Regierung und die Reichsrathsmajorität ^Miiht waren, insbesondere den wirtschaftlichen In-fkressen erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden, Wir nennen ln dieser Beziehung vor allem das neue Gewerbegesetz und die Vorlage bezüglich der Einführung von Ge« werbe.Inspectoren; ^rner die Gesetzentwürfe über die -uerlangerung der Wirksamkeit des Gesetzes, betreffend °'e Zugeständnisse für Localbahnen, die Erhöhung des ^redltes für den Arlbergbahnbau. die Abzweigungen der Maschen Transversalbahn, den Prioilegienschutz auf °er Elektricitäts.Ausstellung in Wien, die Mur« und ^>ch°Regulierung, die Hilfsaction für Tirol und Kärn» -^, die Commassation. die Localbahn Czernowitz°No« ^vsielica. die Steuerbefreiungen für inländische Dam« ^>er. die Gebüren>Erleichterungen bei Convertierung ^u Eisenbahn-Prioritäts.Obligationen, die Vorlage ^reffend den Bau der böhmischPresse über die „wirtschaftliche Sterilität" des gegenwärtigen Systemes vollständig verstummen. Die „Neue freie Presse" will gefunden haben, dass die Gesetzmäßigkeit des jüngsten Vorganges bei der Delegierlenwahl für Böhmen, wo bekanntlich nach zweimaligem fruchtlosen Wahlgange zur Ent-scheidung durch das Los gegriffen werden musste, «strenge genommen in Zweifel zu ziehen sei; denn — so schreibt sie — das Gesetz über die gemein« samen Angelegenheiten mdnet ausdrücklich an, dass die Delegierten mittelst absoluter Majorität zu wählen sind, und es kennt keine Designierung der Candidate« durch das Los. Dieses Gesetz kann doch nicht gut durch die Bestimmungen der Geschäftsordnung über die Au sschuss wählen abgeändert werden." — Nun heißt es aber im § 65 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses: «Bei den Wahlen des Präsidenten, der Vicepräsidenlen und der Mitglieder für die Delegation des Reichsrathes wer-den stets, bei anderen Wahlen dann, wenn es das Haus beschließt, die Abstimmenden zur Hinterlegung des Wlihlzettels in die Urne namentlich aufgerufen und gezählt." Und im folgenden Paragraph 66 heißt es: „Wird bei der ersten Wahl keine absolute Stim-menmehrheit erzielt, so wird in gleicher Weise eine zweite Wahl vorgenommen. Ergibt sich auch bei dieser keine absolute Stimmenmehrheit, so findet die engere Wahl statt. In diese kommen diejenigen, welche bei der zweiten Wahl die meisten Stimmen erhielten, in der doppelten Anzahl der zu Wählenden. Haben bei der zweiten Wahl mehrere gleich viele Stimmen, so entscheidet das Los. wer von ihnen in die engere Wahl kommt. Ergibt slch auch bei der engeren Wahl Stimmengleichheit, so entscheidet ebenfalls das Lo5." — Wie nach diesen klaren und bündigen Bestimmungen die Gesetz« Mäßigkeit des Vorganges bei der Delegiertenwahl für Böhmen angezweifelt werden kann, ist geradezu unergründlich. In ihrem leitenden Artikel, welcher dem abgelaufenen Sessionsabschnitte des Abgeordnetenhauses gewid« met ist, bemerkt die „Neue freie Prefse" unter anderm: „Es ist nicht zu verkennen, dass die wieder-erweckte nationale Frage, die während der vorausgegangenen drei Jahre in den verschiedensten Formen die parlamentarische Tagesordnung beherrscht hatte, in dieser Periode einigermaßen in den Hintergrund ge« rückt ist. Bis auf das dalmatinische Sftrachengesetz, schelten. Kennst du das Wort Grimms nicht: ,Die Märchen sind dazu bestimmt, den reinen Gedanken einer lindlichen Weltbetrachtung zu fassen; sie nähren unmittelbar wie die Milch, mild und lieblich, oder wie Honig, süß und sättigend ohne irdische Schwere'? Thut es uns nicht noth, zuweilen unsere durch die derbe Kost, die uns das Alltagsleben unserer realistischen Zeit bietet, verdorbenen Mägen durch solche milde Nahrung wieder zu kräftigen? Sind die Mär« chen nicht ungleich wertvoller als unsere übrige Poesie, da sie als Producte der Volkspoesie noch nicht angekränkelt sind von der Künstelei unserer modernen Dich. tung mit ihren falschen Gefühlen, mit ihrem übertriebenen Hafchen nach Effect? Finden wir nicht infoferne gerade in ihnen Trost, als wir uns durch sie aus den verworrenen Zuständen der Jetztzeit retten in die einfachen idyllischen Verhältnisse einer grauen Vorzeit? Die meisten Märchen sind, wie du wohl wissen wirst, Ueberbleibsel der alten Mythologien, liefern Bilder des unverfälschten einfachen Menschen-daseins, drücken die Eigenart der Völker als solcher aus und lassen, wie Carriere sagt, mitten im phantastischen Spiele eine ewige Wahrheit und Gerechtig, keit ahnen, besitzen also auch in wissenschaftlicher und moralischer Hinsicht einen großen Wert und ungemei-nen Reiz." „Nun, ich sehe," fiel mein Freund ein, „du bist einmal von deinen Schrullen nicht zu heilen. Aber das alles sind nur Phrasen, nur Theorien, die in der Praxis nicht Stich halten. Warum ist denn die Zahl der Märchendichter so gering?" „Man sieht, dass du aus Voreingenommenheit gegen das arme Märchen die Augen verschließest, um nicht« zu sehen! Kennst du denn die Namen Musaeus, die Spätfrucht der letzten Tage, ist keine erhebliche Veränderung des dnrch die gehäuften Verfügungen der früheren Sessionsabschnitte geschaffenen Zustandes zu verzeichnen; heftige Explosionen des leicht entzünd» lichen nationalen Gegensatzes sind fast gar nicht vorgekommen." — Allerdings verwahrt sich das genannte Blatt im weiteren Verlaufe seiner Auseinandersetzung dagegen, als wäre darin ein Symptom der von der Regierung angestrebten Verständigung der Parteien zu erblicken. In einem so pwnonciert oppositionellen Organe aber, wie die „Neue freie Presse", ist schon das bloße Zugeständnis eines factlschen Zurücktreten« der nationalen Gegensätze wertvoll und verdient, für spätere Zeiten registriert zu werden. Das „Extrablatt" wirft am zehnten Jahres« tage der gewaltigen Börsekatastrophe vom 9. Mai 1873 einen Rückblick auf die Veränderungen, welche sich in den nation al« ökonom ischen Ve, hält« nissen Oesterreichs während dieses Decenniums vollzogen, und bemerkt: „Einen einzigen, allerdings wertvollen und lichten Punkt gibt es in der dunklen Partie, der Ersatz zu bieten vermag für manche Spende, welche Gründerconsortien in vorkrachlicher Zeit offe« rierlen, das ist die erfreuliche, wesentliche Besse» rung des österreichischen Staatscredites. Eine phänomenale, welterschütternde Katastrophe musste über die Wiener Börse hereinbrechen, um dem großen Publicum den Beweis dafür zu erbringen, dass dasselbe nirgends sicherer seine Essparmsse verzinsen kann, als wenn es österreichische Staatspapiere zur Anlage wählt. Das Privatcapital hat sich allmählich daran gewöhnt, seinen Besitz in Reuten zu investieren. Während der letzten Jahre sind dadurch kolossale Beträge unserer Staatspapiere, die früher im Auslande Unter« kunft suchen mussten, in die Heimat zurückgekehrt. Seitens der Regierung wurde nichts unterlassen, was dazu geeignet schien. die Intentionen der heimischen Finanzkleise zu unterstützen und zu fördern. Abgesehen davon, dass der Finanzminister die den österreichischen Verhältnissen am besten angepasste 5proc. Paftierrente schuf, ist auch durch die erst im heurigen Jahre ins Leben gerufenen Postsparcassen ein wichtiger Schritt zur Classieruna der Renten in Oesterreich gemacht worden. Das Vertrauen in die Finanzlage des Reiches wächst zusehends. Wenn auch das Deficit aus dem Staatshaushalte noch nicht vollständig zum Verschwinden gebracht werden konnte, so ist dasselbe durch ein rationelles Steuersystem doch schon wesentlich herabgemindert. Die Regierung verkennt ihre Aufgabe nicht und greift überall ein. wo Hilfe nöthig ist. Ihrer Grimm, Fouque, Chamisso, Rückert, Kopisch, Sallet. Godin, Villamaria, Andersen, Aaumbach nicht — von vielen anderen zu geschweigen? Und weißt du denn nicht, dass das Märchen einer der kräftigsten Aeste des herrlich blühenden Baumes der Vollspoesie ist? Freilich ist es für eiuen Kunstdichter ungemein schwer, den richtigen Ton zu treffen, den naiven Ton des echten Volksmärchens; aber die meisten der Genannten haben es verstanden, aus dem reichen Schatze der Völker die wertvollsten Perlen auszuwählen und ihnen einen Glanz zu verleihen, der uns blendet. Doch du verabscheuest die ,Phrasen^; so muss ich dir wohl einen sprechenden Beweis liefern, wie anmuthend ein Märchen sein kann. Gedulde dich also ein wenig und höre mir zu." Ich griff wieder nach dem Buche — es waren die „Pelesch« Märchen" von Carmen Sylva (Leipzig, W. Friedrich 1883) — und las. und je weiter ich las, desto gespannter lauschte der Märchenfeind. Puiu (Nesthäkchen). „Die Erde war ein herrliches Weib und hatte viel gewaltige Söhne und Töchter. Sie dachte, wie sie ihre Kinder glücklich machen könnte, und schenkte jedem einen besonderen Garten und dazu eme eigene Sprache. Die ältesten bekamen die wärmsten, üppigsten Gärten, von Palmen beschattet, in die die Sonne immer hineinschien. Aber da ihrer immer mehr wurden, so rückte ihr Antheil immer wnter hinaus nach Westen, nach Norden, wo die Sonne nicht mehr so warm hineinschien, und die darum mit mehr Fleiß bebaut werden mussten. Einige bekamen Gärten in den Bergen, andere im ewigen Eise, andere auf Inseln im Meere. Sie Laibachcr Zeitung Nr. 107 916 11. Mai 1883. Initiative allein dankt Oesterreich den schleunigen Ausbau des Localbahnnetzes, die Belebung aller Industrie« gebiete und einen kolossalen Aufschwung des Eisenbahnverkehres. Obgleich das Capital sich ängstlich verkroch, jahrelang von neuen Unternehmungen nichts wissen wollte, trat kein langjähriger Stillstand in dem Ausbaue des österreichischen Schienenstranges ein. Durch weitgehendes Entgegenkommen verstand es die Regierung, ausländische Finanzlräfte für österreichische Eifen-bahnprojecte heranzuziehen. Nur Bankengründungen gegenüber wurde strenge vorgegangen. Die Vereins-commission sorgte wacker dafür, dass leine Unterneh» mungen ins Leben gerufen werden, denen jeder reelle Wirtungskreis fehlt." Das „Triester Tagblatt" widmet den Er« llärungen des Herrn Ministerpräsidenten am Schlüsse der Debatte über die Schulgesetznovelle einen längere» Artikel, dem wir Folgendes entnehmen: „Der Herr Ministerpräsident hat bei der Schlussberathung der Schulnovelle seinen echt österreichischen Standpunkt genau fixiert und unter dem Beifalle der Rechten, in welcher Vertreter aller Nationalitäten sich finden, die Aufgabe einer wahrhaft österreichischen Regierung betont. Nur die Wahrung aller berechtigten Interessen und die gleiche Rücksicht auf alle Nationalitäten ist gedeihlich für Oesterreich, und nur die Negierung hat eine Zukunft, welche sich dieses wahrhaft patriotische Ziel der Verständigung und der Herstellung des inneren Friedens steckt. Die Rede des Ministerpräsidenten enthielt ein Programm, das jeder gute Oesterreicher, sei er ein Deutscher oder Slave oder Italiener, ruhig unterschreiben kann und das auch die Basis zu einer Besserung der nationalen Verhältnisse bildet. Alle bisherigen Thaten des Cabinets entsprachen diesem Programme, und wir sehen eine Reihe greifbarer Erfolge, insbesondere auf dem früher so vernachlässigten wirtschaftlichen Gebiete. Das Cabinet Taaffe ist in der That ein Ministerium des Handelns, es handelt aber nicht für eine Partei, sondern für ganz Oesterreich, für alle seine Völker und Stämme!" Reichsrath. 313. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 8. Mai. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolla elöffnet um 10 Uhr 5 Min. die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemialkowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freih. o. PraZük, Frei-Herr v. Conrad-Eybesfeld, FML. Graf Wel-serSheimb, Dr. Ritter von Dunajewski und Freih. v. Pino. Das Herrenhaus theilt die von ihm gefassten Beschlüsse mit. Die Abgeordneten Foregger und Genossen interpellieren den Unterrichtsminister wegen angeblicher Uebergriffe der südsteierischen Geistlichkeit in das staat' liche Aufsichtsrecht über die Volksschule und wegen provocatorischer Verfolgungen der deutschen Sprache. Abg. Fürn kränz interpelliert den Obmann des Ausschusses, betreffend die Affaire Kaminsli, über den Stand dieser Angelegenheit. waren aber alle nicht sehr zufrieden mit ihrem Antheil, und da die räthselhafte Mutter auch noch jedem eine besondere Sprache gegeben, so verstanden die Geschwister sich schlecht unter einander. Dadurch ent« stand häufig Streit und Kampf, und oft rieselte das Blut der eigenen Kinder auf den mütterlichen Schoß. Zuletzt gebar die Erde noch ein sehr liebliches Töchlerlein mit großen dunklen Augen, von schwarzen Wimpern beschattet, von schwarzen Brauen überwölbt, mit einem wogenden Wald von dunklen Haaren, Perlen» reihen hinter den frischen Lippen, einem Leib so schlank, dass man ihn hätte durch einen Ring ziehen können, und kleinen Füßchen, auf denen sie dahintanzte, als berühre sie den Boden nicht. Diesem ihrem jüngsten Töchterlein wollte sie das Los am lieblichsten bereiten. Zwischen den weitausgedchnten Gärten der gewaltigen Arüder, von diesen beschützt, bekam sie einen wunderschönen kleinen Garten zwischen Bergen, Fluss nnd Meer, von der Sonne durchströmt, vom Regen befeuchtet, vom Schnee erfrischt, mit rauschenden Flüssen, grünen Feldern und lachenden Rebengeländen. Dazu gab ihr die Mutter eine weiche, wohllautende Sprache wie Musik, und weim die herzige Puiu mit einem Kranz von rothen Blumen in das krause Haar gedrückt singend dahintanzte, so freuten sich Himmel und Erde, Sonne und Feld, und alles wuchs und blühte der lachenden Königin von felber entgegen, ohne dass sie die kleinen Hände zu rühren brauchte. Die älteren Kinder sahen aber mit Neid auf die schöne Puiu, für die Mutter Erde eine so groß? Vor» Uebe hatte, dass sie, gewöhnt am allerbesten für sie zu '"nen. mcht ^^ hall«», dass ihre Kinder in stetem !5.V^"^w' m'd darum keine guten Beschützer für hle zarte Hm« s«w wlvden. Sie waren so wild und Abg. Heinrich Clam, als Obmann dieses Ausschusses, erwidert, dass ein Abschluss der Berathungen dieses Ausschusses bisher deshalb noch nicht möglich gewesen sei, weil demselben die Acten über die beim hiesigen Landesgerichte in derselben Sache obschwebende Untersuchung noch nicht zugegangen seien. Abg. Ritter v. Schönerer interpelliert den Präsidenten, ob demselben über den Stand der seinerzeit gegen ihn eingeleiteten strafgerichtlichen Unterfuchung etwas bekannt fei. Der Präsident erklärt, dass er diesfalls keine Informationen habe und daher auch keine Ausklärung geben könne. In dritter Lesung werden angenommen: die Gesetze, betreffend die Abänderung der Grundbuchs-ordnung, betreffend die weitere Suspendierung der Geschwornengerichte in Cattaro. betreffend einen Nach-tragscredit zum Ackerbau-Etat, betreffend die Herfiel» lung eines Gebäudes in Wien zur Unterbringung der Staats-Gewerbeschule, betreffend den § 14 der in Dal« matien und Istrien geltenden Gerichtsordnung, betreffend die Einverleibung von Realitäten in das Schwär« zenberg'sche Secundogenitur-Fideicommiss. Die Vorlage, betreffend die Verwendbarkeit der Theilschuldverschreibungen des dalmatinischen Landes-anlehens zur pupillarmä'ßigen Anlage, wird in zweiler und dritter Lesung angenommen. Der Gesetzentwurf, betreffend einen Nachtragscredit zum Zwecke der Aufstellung von drei Landwehr-Cavalleriecadres, wird in zweiter Lesung ohne Debatte angenommen. Referent Graf Richard Clam beantragt fofor-tige Vornahme der dritten Lesung. Die Vereinigte Linke stimmt gegen diesen Antrag. (Bewegung.) Präsident: Da die nöthige Zweidrittel-Majo-rität nicht erzielt wurde, so werde ich die dritte Lesung in einer Abendsitzung vornehmen lassen. Es folgt die zweite Lesung des Gesetzentwurfes, betreffend den Ausbau der Eifenbahn Stry - Veskid (Referent Abg. Ritler von Iaworski). Abg. Dr. Herbst erllärt, dass die Linke gegen den Ausschussantrag stimmen werde, weil im Artikel I der Regierung die allgemeine Ermächtigung zum Baue der Bahn ertheilt werde, ohne dass dieselbe an eine Bedingung geknüpft sei, und weil im Gesetze keine Gewähr für die Durchführung des Anschlusses an das oberungarische Bahnnetz liege. Se. Excellenz der Herr Handelsminister Freiherr v. Pino erklärt, dass die Regierung in der Hoff« nung, dass die ungarische Regierung in kürzester Zeit an die Sicherstellung des Baues auf ihrem Territorium schreiten werde, schon jetzt den Gesetzentwurf eingebracht habe. Er wiederholt feine im Ausschusse abgegebene Erklärung, dass er nicht früher zum Vahn-baue fchreiten werde, bevor die Bahn der ungarifchen Regierung sichergestellt ist. Das Gesetz wird hierauf in der General- und Specialdebatte unverändert angenommen. Die vom Herrenhause beschlossenen Commas« sationsgesehe werden in zweiter und dritter Lesung genehmigt. Die Beschlüsse des Herrenhauses, betreffend den Gesehentwurf über strafrechtliche Bestimmungen gegen Vermittlung von Zwangsvollstreckungen, werden nach dem Antrage des Abg. unbändig, und immer, wenn die Schwester ihren Garten gepflanzt, fo kamen die starken Arüder und raubten ihr Blnmen und Früchte, oder sie hatten einen Streit mit einander, und weil Puius Garten mitten inne lag, wurde er häufig zum Kampfplatz, wobei er dann greulich zertreten und vernichtet wurde. Puiu versuchte wohl den Brüdern zu wehren, aber im Ringen musste sie stets unterliegen. Dann kamen ihr die andern ungebeten zu Hilfe, verlängerten den Streit und nahmen der Schwester manches Stück Garten weg — da sie ja doch zu schwach sei, so viel zu bebauen, sagten sie. Zuletzt warf ein Bruder sie gänzlich darnieder, le^te sie in Ketten und befahl ihr, das Beste aus ihrem Garten in feine Hände zu liefern. Da gieng die fchöne Puiu in Ketten dahin und sang so traurig, dass es der Mutter Erde im innersten Herzen weh that. Sie bebaute müssig und lässig ihren Garten und wurde von dem Bruder gescholten und geschlagen, der sie zu seiner Sclavin gemacht. Sie sah nun auch gleichgiltig zu, wenn die andern Brüder in ihrem Garten kämpften, dachte doch keiner an sie — oder sie versprachen ihr, sie zu befreien, und ließen sie in Ketten wie zuvor. Eines Tages lag sie unter den Blumen dahin-gestreckt und schlief. Die Nlme hatte sie unter den Kopf gelegt, so dass der auf den Ketten ruhte. Ihre langen Wimpern waren fchwer von Thränen, und zwischen den Lippen hindurch stahl sich von Zeit zu Zeit ein Seufzer, der entfloh mit dem Blumenduft in schimmernde Fernen. Da tönte aus der Tiefe der Mutter Stimme, erst leise wie wehender Wind, dann immer lauter wie rollender Donner, und der Boden wankte, so dass die Schläferin erwachte. „Pmu!" klang der Mutter Stimme, „wer wird denn verzweifeln? Höre Lienbacher in sämmtlicher von den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses differierender Fassung angenommen. Es folgt hierauf der Bericht des Congrua-Aus-schnsses. Derselbe beantragt folgende Resolution: „D«e Regierung wird aufgefordert, bis zum Zustandekommen des Gefetzes über die Dotation der katholischen Seelsorge-Geistlichkeit für eine Aufbesserung der De-ficientengehalte in geeigneter Weife Vorsorge zu treffen. Abg. Dr. Granitsch hält diese Resolution mcht für genügend; er beantragt eine Resolution, welche die Regierung auffordert, einen angemessenen Nach-tragzcreoit zur Aufbesserung der Deficientengehalte fur 1883 anzusprechen. Abg. Freiherr v. Schars chmid unterstützt letzteren Antrag. Berichterstatter Graf Richard Clam erörtert, weshalb es noch nicht möglich war, das Gesetz über die Dotation der Seelsorge-Geistlichkeit fertigzustellen und führt aus, dass der Nesolutionsantrag des Aus' schusses für die Dcficientenpriester vortheilhafter ist, weil dadurch schon deren Anspruch auf eine Partic«-pierung an der Congrua-Regulierung Ausdruck erhält. Der Refolutionsantrag des Ausschusses wird hierauf angenommen. Abg. Nuczka beantragt, dass sämmtliche Petitionen , über welche bereits ein Ausschussantrag vorliegt, im Sinne dieser Anträge an die Regierung abgetreten werden. Abg. Freiherr v. Hakelberg spricht sich gegen diesen Antrag aus. Der Antrag findet nicht die nöthige Zweidrittel-Majorität und kann daher, da er nicht auf der Tagesordnung steht, nicht zur Berathung gelangen. Es folgt die Wahl in die Delegationen. . Für die Delegationswahl Böhmens ergibt sich bel zwei Wahlgängen kein Resultat. Es wird daher zur Auslosung geschritten. Bei derselben werden gewählt: Dr. Stöhr, Graf Heinrich Clam, Dr. Mattus, Ritter v. Streer, Schier, Dr. Säk, Fürst Georg Lobkolvih, Dr. Nitsche. Dr. Trojan, Dr. Klier. Bei der Wahl des ersten Ersatzmannes geht na« vergeblichem Mahlgange als durch das Los gewählt hervor Abg. Müller (Tschöppern). Bei der Wahl des zweiten Ersatzmannes NM" Abg. Kviöala mit 46 Stimmen gewählt. Es werden ferner gewählt: Aus Dalmatien: zUlN Delegierten Dr. Klatt, zum Erfatzmann Borelli; aU» Galizien: zu Delegierten R. v. Rchlzanowski. N. vo" Czaykowsky, Euseb. Czerkawski, R. v. Grocholski, Haus' ner, R. v. Iaworsti, Dr. Smolka, zu Ersatzmännern R. v. Madejsli, Graf Dzieduszyki; aus Niederöster' reich: zu Delegierten Freih. v. Doblhoff, Ed. Sueß, Schöffel, zum Erfahmann Wiefenburg; aus Oberöster< reich: zu Delegierten Pflügt und Graf Brandis, zun» Erfatzmann Zehetmayer; aus Salzburg: zum Delegate» Lienbacher, zum Ersatzmann Dr. Fuchs; au» Steiermark: zu Delegierten Pauer und Sprung, ^ Ersatzmann Dr. Schmiederer; aus Kärnten: zum Delegierten Nischelwitzer, zum Ersatzmann R. v. Mor"' aus Krain: zum Delegierten Graf Hohenwarl' zum Ersatzmann Klun; aus der Bukowina: zum "^. legierten Mitrofanowicz, zum Ersahmann Grigorceaj aus Mähren: zu Delegierten R. v. Chlumecky, ^ Dubsky, Dr. Sturm, Auspitz, zu Ersatzmännern ^' Promber und Schmidt; aus Schlesien: zum Deleg^ ten R. v. Demel, Ersatzmann Freih. v. Beer; au» mich an und lerne: In stiller Nacht sollst du langsa"< langsam deine Kette durchfeilen, aber fo, dafs es " mand sieht, bis ich dir das Zeichen gebe, sie fallen s lassen!" ..,^t Manche lange Nacht feilte Puiu und ward dabe« !^ und gewandt; denn die Ketten waren gut gesch""^ und mussten gewaltig gefeilt werden, und doch s". ^ und geschickt, dass es niemand gewahrte; denn elnn^ hatte der Bruder das Feilen bemerkt und hatte Ketten stärker gemacht als znvor. Endlich war " Arbeit vollendet, und Puiu stand auf einem Verge " Wartete auf der Mutter Stimme, die noch immer w^ tönen wollte, fo dass Puiu mit dem kleinen F"^ Ungeduld stampfte und die Perlenzähne in die g zenden Zöpfe grub. Sie hatte noch eine E^M'" Ht davon, was Freiheit sei, und zitterte vor Sey"!"" darnach. . ^- Da entspann sich von neuem ein Streit, unv ^ eine Brnder stürmte durch ihren Garten, um de" ^l deru zu Boden zu werfen. Aber der, welcher ^ geknechtet, wartete festen Fußes, und es entspann ^, ein fürchterliches Ringen zwischen ihm und dem ^ stürmenden, der zu unterliegen drohte. Puiu st""" ^„ sah zu und hob ihre Arme, so dass leise die i" ^ klangen. Da donnerte es aus der Tiefe: «Nun ^ Zeit!" und mit einem Iubelfchrei schüttelte d»e <" ,, ihre herrlichen Arme frei. Die Ketten fielen 5" H^ und mit nie geahnter Kraft riss sie einen ^^ los. schleuderte ihn weit hinaus und zerschmetler r Bruder die Glieder, der si? so unglücklich 3^",' Dann stand sie im Sonnenschein in ihrer » "^ Schöne da, sah auf die Ketten ihr zu Füßen " „ sah hinüber zu dem bestraften Bruder und m ' ,, Garten hinab, der zum erstenmal ihr freies C'g"' ^ Laibacher Zeitung Nr. 107 917 11. Mai 1883. Tnol: zum Delegierten Freih. v. Hiftpolit und Freih. v. Sternbach, Ersahmann Ioh. Freih. v. Giovanelli; aus Vorarlberg: zum Delegierten Dr. Oelz, Ersatz, wann Thurnher; aus Istrien: zum Delegierten Dr. Aldulich, Ersatzmann de Franceschi; aus Görz: zum Deleaierten Graf Coronini, Ersatzmann N. v. Pajer; aus Trieft: zum Delegierten v. Vucetich, Ersatzmann v> Burgstaller. __________ Abend-Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 8. Mai. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolk a "öffnet um 11 Uhr 20 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums As Innern Graf Taäffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freih. v. Ziemialkowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr v. Prazäk, ML. Graf Welsersheimb, Dr. Ritter v. Du-Najewski und Freiherr v. Pino. Nach Mittheilung der eingelangten Petitionen ichreitet das Haus zur Tagesordnung. Die in zweiter Lesung angenommenen Gesetze, und zwar betreffend den Bau der Eisenbahn Stry-^eslio, Nachtragscredit für die Eingerüstung des Glo« Anlhurmes in Spalato und Nachtragscredit für die ^ermehrung der Landwehr.Cüvalleriecadres, werden in dritter Lesung zum Beschlusse erhoben. Es gelangt hierauf der Antrag des Abg. Ruczka zur Berathung, welcher die Zuweisung der unerledig-lkn Petitionsberichte an die Regierung bezweckt. Abg. Ed. Sueß erklärt sich gegen diesen Antrag, weil durch denselben über eine Reihe principiell wich-^er Gegenstände die mentorische Entscheidung gefällt werden würde. Redner beruft sich auf § 74 der Ge-ichäftsordnung, nach welchem der Präsident am Schlüsse "er Session die unerledigten Pttitionen der Regierung abzutreten habe. ^ Präsident erwidert, dass für den Antrag Auczta PräcendrnzMe vorliegen, dass aber die Be« Mlnnmng des § 74 nicht zutreffe, da die Session nicht ^schlössen sei. Abg. Tomaszuk fftricht sich gleichfalls gegen ble summarische Erledigung der Petitionen aus und appelliert an die Einsicht der Majorität. Abg. Ruczka zieht hierauf seinen Antrag zurück. (Lebhafter Beifall links.) Präsident wünscht den Abgeordneten, dass sie nach den anstrengenden legislativen Arbeiten im Fa-Mlllrilkreise die nothwendige Erholung finden und dass !n "eugestärkt sich hier wieder zusammenfinden mögen. (Lebhafter Beifall.) Vom Ausland. ... Die zwischen Deutschland und Spanien Ar den Abschluss eines neuen Handelsvertrages ge-Mogenen Verhandlungen haben immer noch zu keinem Abschlüsse geführt. Die „Norddeutsche allgemeine Zei-Ung" veröffentlicht eben eine vom 6. d. M. datierte Ate des deutschen Gesandten in Madrid an den spa> "'Ichen Minister des Auswärtigen, in welcher der Ge< >"Ndte den wiederholten Antrag Spaniens wegen Er-"Mgung des deutschen Zolles für Wein in Fässern "lehnt, da jede Spanien gewährte Begünstigung ver» ^Worden, und lächelte. In der Erde Eingeweide bebte ^ bor Freude über das herrliche Kind, und vom Meere Al kam schmeichelnd der Wind gezogen, spielte mit Aen Haaren und sang ein Siegeslied durch den raubenden Wald. Die Geschwister aber waren überrascht «s? versteinert, und wollten nicht glauben, dass die ^ne verachtete Puiu den Felsen geschleudert. Die Olsten waren auch sehr unzufrieden damit und be« i2"en ihr zu drohen und sie zu schelten: „Du, du M meinen Lieblingsbruder zugrunde gerichtet!" „Du, ^hast uns den Spaß am großen Kampf verdorben!" ^"unl musstest du dich einmischen? konnlest du lill öusehen wie früher?" Puiu schwieg und fühlte nach ihren Armen, die so lange die Ketten gedrückt. '^ , Die Brüder konnten sich über ihr Erwachen nicht ^meden geben; der Sieghafte nahm ihr ein Stück h?llen weg und sagte: „Du hast es ja doch nicht s<^ut!" Der Geschlagene schenkte ihr ein Stück und du'« >'. "^ h"be nichts damit machen können, versuche Ga.'" ^"b alle die anderen begannen sich in ihren Un? °" einzumischen, dieses und jenes zu tadeln, «^? verlangten von ihr, es anders zu machen. Trotzig ^'lwortete Fuiu: ..Was geht euch mein Garten an?" fiib^ ^ Vrüder fassten sie an beiden Armen und Unk" ^ von Beet zu Beet und von Steg zu Steg rul,l ^"gel-. sie so zu bauen und nicht anders. Wohl Tk>?'. ^ sinster die Stirn, wohl standen ihr zornige Vril> in den Augen; es half nichts, die stärkeren riser." ""Ule" die Stolze beugen, hielten sie mit teuern Griffe schmerzhaft fest und klirrten und drohten schändlich war die mühsame Arbeit gethan. Puiu lehen , ^ l"'' l'el '" bie Berge, wo sie niemand ..Q ssnlonnte, und warf sich weinend auf die Erde: "-"utter, Mutter!" rief sie, „wie schlecht meinst du möge des aus den bestehenden Verträgen sich ergeben» den Rechtsverhältnisses auch Frankreich, Oesterreich« Ungarn und Italien zugutekommen würde, für Deutschland aber mit großen finanziellen uud wirtschaftlichen Opfern verbunden wäre, ohne der Weineinfuhr aus Spanien einen entsprechenden Vortheil zu schaffen. Die Note schließt mit der Bemerkung, die deutsche Regierung erneuere den Vorschlag, einen Handels» vertrag auf der Basis, über wtlche eine Uebereinstimmung beider Theile bereits erreicht worden sei. abzuschließen, und hoffe, dass die Antwort des Ministers, welche die deutsche Negierung als eine die Verhandlungen abschließende ansehe» wolle, eine zustimmende, den freundschafllichen B ziehungen beider Nationen entsprechende sein werde. In Frankreich nehmen die Rüstungen für die Expedition nach Tonkin ihren Fortgang. Die Transportschiffe „Anamit" und „Mythu" werden in Toulon mit 70 000 Rationen und dem Zeltmateriale für 4000 Mann versehen. Beide Schiffe werden je 1500 Mann an Bord nehmen. Außerdem wurden drei Batterien des Feldmarine.Artillerieregiments zur Einschiffung bestimmt. — Der Vertreter Japans in Frankreich, Ge. neral Ida, hat sich vom Krieqsministerium die Abordnung einer französischen Mission erbeten. Der Kriegsminister hat auch schon sechs höhere Officiere bezeichnet, welche nächstens in Begleitung des Generals Ida die Reise n,lch Aeddo antreten werden. Diese Herren sollen vorläufig an der von der japanischen Regiernng gegründeten höheren Kriegsakademie Verwendung finden. Der Krönung in Moskau gehen natürlich verschiedene Ankündigungen dessen voraus, was bei diesem feierlichen Anlasse geschehen dürfte. So wird z. B. der „Köln. Ztg." aus Petersburg telegraphiert: Die Generale Gurlo, Radetzki, Tottlebeu sollen zu Feldmar-schällcn ernannt, der Hofminister Graf Worontzow» Dafchkow in den Fürstenstand, der Communications-minister Possiet vielleicht in den Orafenstand erhoben werden. „Jedoch — setzt der Correspondent selbst hinzu — ist die endgiltige Entscheidung noch unbekannt." In Rumänien hat bei den Kammern, ah« len des Bürgerstandes die Regierungspartei ebenso wie bei den Wahlen des kleineren Grundbesitzes gesiegt. Obgleich die Wahlen des Bauernstandes noch bevorstehen, ist der Regierung doch bereits die Drei-viertel'Majorität der Kammer gesichert. Der Gouverneurposten auf dem Libanon, dessen Besetzung seitens der Pforte nach dem Ueberemkom« men von 1860 an die Zustimmung der Großmächte gebunden ist, hat nun nach längeren Unterhandlungen einen neuen Titular erhalten m der Person Wassa Efendis, der ein katholischer Albanefe und gegenwärtig Gouverneur von Adrianoftel ist. Er ist auch Verfasser mehrerer Schriften über sein Heimatland und gilt für einen tüchtigen Verwaltungsbeamten. Tagesneuigkeiten. — (Todesfall.) Am 8. d. M. nachmittags ist in Wien Herr Alois Ritter o. T> ess a ry. jubilierter Sectionschef im Finanzministerium, Comthur des Franz-Josef-Ordens mit dem Sterne. Ritter deS Leopold-Ordens und des russischen Annen-Ordens zweiter Classe, im Alter von 75 Jahren gestorben. es mit mir! Du hast mir ein heißes Herz gegeben und schwebrnde Gedanken und einen schönen Garten — aber schwache Glieder! Schmach und Demüthigung ist mein Los! Wenn du mich sterben lassen wolltest, warum schlifft du mich denn?" Da dröhnte wieder Antwort aus der Tiefe, gl waltig und ernst: „Habeich dich nicht bis hierher beschützt? Nicht umsonst machte ich dich so reich, gab dir so große Schönheit, eine so liebliche Sprache und glühende Gedanken! Du sollst leben und blühen voll Kraft und Würde und alle Welt erfreuen mit der Fülle deiner Früchte!" Da erhob sich Puiu von der Erde und schaute weit hinaus, und in ihren traumreichen Augen spiegelte sich eine große Zukunft." Ich hatte zu Ende gelesen, mein Freund saß noch lange gedankenvoll da. Endlich sprach er: „Das ist nun freilich kein kindisches Märchen, das ist ja die Geschichte Rumäniens in poetischem Gewände!" „Aber ein Märchen ist es doch", gegenredete ich, „es trägt alle Merkmale eines solchen an sich, die naive Darstellung, die Beseelung der Natur, die In« gredienz des Wunderbaren, obschon weder Zauberer noch Feen und Kobolde darin auftreten. Eben deswegen wählte ich gerade dieses Märchen, um dich zu gewinnen und um dir zu beweisen, dass auch die Gegenwart und ihre Ereignisse Stoff zu anmuthigen Märchen bieten. Hat dich aber dies moderne Märchen bezaubert, so werden es die übrigen — es sind ihrer im ganzen vierzehn — nicht minder. Lies nur „Piatra Arsa", das einen ähnlichen historischen Hintergrund hat wie Puiu, oder die herrlichen Vcrgmärchen „Vir« ful cu Dor" (Sehnsuchtsgipfel). „Furnica" (Ameisen« berg). „Die Iipi", „Der Caraiman", «Omul" (der Mann), „Die Hexenburg" (Cetetea Babei), „Der Ceahleu" mit ihren reizenden und liebevollen Schil- — (Internationale elektrische Ausstel« lung in Wien 1883) Unter allen Nationen, welche die internationale elektrische Ausstellung beschicken, ist die französische die erste, welche ihren Installationsplan vollendet hat. Nach demselben wird ein reich ausgestat« teter Pavillon der französischen Telegrafthenoerwaltung, in welchem außer den wissenschaftlichen Instrumenten und Apparaten der Gegenwart auch für die Entwick« lungsgeschichte der Telegraphic äußerst wertvolle historische Apparate zur Ausstellung gelangen, den Mittelpunkt der französischen Ausstellung bilden. Um denselben wird sich die französische Section in einer Ausdehnung von 1500 Quadratmetern gruppieren, wobei jedoch die in der Maschilleugallerie im Gange befindlichen französischen Maschinen nicht mit eingerechnet erscheinen. Angrenzend an die französische Section werden sich die Aussteller Russlands z» einer eigenen Gruppe vereiui-gen, und treffen die Vertreter derselben Anstalten, um die 300 bis 400 Quadratmeter occupierende russische Section in nationalem Stile geschmackvoll zu dekorieren. — (Ein Schatzfüud.) Aus Linz wird gemeldet: In Diersbach bei Ried im Innkreise wurde kürzlich ein großer eiserner Behälter mit Silbergeld im Werte von mehreren tausend Gulden vergraben aufgefunden. — (Heimkehr der österreichischen Nordpolar « Ex p edition,) Aus Pula wird berichtet: „Sr. Majestät Dampfer „Pola". welcher am 6. d. M. den Centralhafen verlassen hat, um die österreichische Nordpolar-Expedition von Jan Mayen abzuholen, steuert zunächst direct nach Gibraltar, Daselbst hält er sich einige Tage auf und wird seimn weiteren Curs so einrichten, dass er anfangs Juni in einen Hafen an der West- oder Nordkiiste Irlands einlaufen kann. Auf der Weiterfahrt nach Jan Mayen soll die „Pola" Island berühren und iu den Hafen von Reitiavik einlaufen. Für die ersten Tage August ist die Ankunft bei Jan Maycn in Aussicht genommen. Obwohl die Eisverhält-nisse gegenwärtig noch sehr ungüustig sind. glaubt man doch, dass die „Pola" die Mitglieder der Expedition bis zum Herbste wird zurückbringen können. Vorläufig ist bestimmt, dass das Schiff, auch wenn es gleich gelingt, die Expedition an Bord zu nehmen, bis Ende August bei Jan Mayen liegen bleiben wird, weil die magnetischen Beobachtungen bis dahin vorzunehmen sind, um den Turnus des Jahres zu vervollständigen. Nur bei zwingenden Umständen müsste die Rückfahrt früher angetreten werden. Auf derselben ist ein norwegischer Hafen, Bergen oder Drontheim, anzulaufen und von dort bie bevorstehende Rückkehr telegraphisch nach Hamburg zu melden." — (Fossile Menschen) Das ..Echo du Nord" bringt die Nachricht von einer interessanten Entdeckung, die man in dem Bergwerke von Bully-Greuay in Frankreich gemacht hat. Bei Durchbohrung einer ueuen Gal« lerie stieß man nämlich auf eine Steinkohlenhühle. in welcher sich fllnf ganz unverletzte fossile Menschenkörper befanden: ein Mann, zwei Weiber und zwei Kinder, dann Ueberreste von Waffen uud Utensilien von versteinertem Holze uud Steine sowie zahlreiche Fragmente von Säugethieren und Fischen, Dann wurde ein zweites unterirdisches Gemach entdeckt, in dem man elf Men-scheukürper von großen Dimensionen und eine große Anzahl von verschiedenen Gegenständen und kostbare Steine fand An den Wänden waren große Zeichnungen derungen eines von der Natur so reich bedachten, aber noch wenig gekannten Landes, kurz lies sie alle, und du wirst es begreiflich finden, dass ich für diese Märchen und für Märchen überhaupt schwärme". „Noch eins! Warum nennt die Dichterin ihre Sammlung „Pelesch - Märchen?" „Ich antworte darauf mit ihren eigenen Worten: „Aus dem uralten Vucegi . . . stürzt und sprudelt ein Waldbach hervor, so wild, so ungestüm, als wollte er die ganze Wrlt durchstürmen in seinem Uebermuth. Er ist ein herrlicher Geselle, der Pelesch. . . Er hat aber einen großen Fehler; er muss immer und immer schwatzen. . . Und der Pelesch hat es sehr gern, wenn man sich über seine Geschichten verwundert. . . Ich habe viele, lange Stunden bei ihm gesessen und ihm zugehört; ... und wunderbares Singen und Flüstern habe ich oft gehört. Das will ich euch nun alles erzählen." Und wie schön und mit welcher Wärme sie es erzählt, hast du aus der einen Probe schon ent« nommen; aus jeder Zeile spricht die volle warme Liebe der königlichen Dichterin für ihr Königreich, der sie auch in dem einleitenden Gedichte Ausdruck leiht. Höre nur die erste Strophe: „Wo Urwald hohe Felsen lröut, Der Verström wild zu Thale dröhnt Und tausend Blumen blühen, Viel sühc Düfte sprühen, Da liegt, dem schönsten Garten gleich, Mein Königreich". Sie ist stolz auf ihr Königreich, und ihr Land kann mit ebenso freudigem Stolze ausrufen: „Diese Königin de« Geistes ist unfere Königin, die ihr Voll und ihr Land ebenso warm liebt wie Wir sie l" — ______ 0-8. Laibachcr Zeitung Nr. 107 918 1l. Mai 1883. zu sehe», welche Kämpfe von Menschen mit riesigen Thieren vorstellten. Die Nachricht von diesem Funde verbreitete sich rasch, und der Ort desselben wird fort» während von einer großen Anzahl Neugieriger belagert. Man erwartet Vertreter der Akademie der Wissenschaften und des „British Museum", welche telegraphisch verständigt wurden. Die fossilen Körper wurden zntage gefördert, und fünf werden öffentlich in der Mairic von LeuS ausgestellt werden. Der Ueberrest wurde uach Lille geschickt, um ebenfalls öffentlich zur Schau gestellt zu werden. — (Ausstellungen im Jahre 1883,) In diesem Jahre finden fünfzehn Ausstellungen statt. Am zahlreichsten sind die Industrie«Ausstellungen; solche werden in Blois (vom 22. Mai bis 1. Angust). in Casn und Troycs (vom 15. Mai bis 15. September), in Bannes (vom 12. Mai bis l i.Iuni in Verbindung mit einer Knnstausstellnng), in Foix (vom 5. bis 22sten Mai) und in Nochefort (vom 26. Mai bis 26. Juli) abgehalten. Die große internationale Fischerei'Ausstel» lung in London wurde bereits am 1, April eröffnet und wird bis 1. Juni dauern. In Calcutta und Nizza wer« den diesen Winter internationale Ausstellungen statt-finden. Im September wird in Mailand die inter-nationale EssWarenAusstellung eröffnet und am Isten August die internationale Elettricitäts-Ausstellung in Wien. Die hygienische Ausstellung zu Berlin und die landwirtschaftliche Ausstellung zu Lissabon nehmen im Laufe dieses Monates ihren Anfang. Außerdem finden noch Ausstellungen statt in Amsterdam, in München (für schöne Künste) und endlich in Madrid (für Mineralien). — (Ein moderner Nero.) Aus Danzig wird der „Frankfurter Zeitung" über folgenden interessanten Fall berichtet: „Das hiesige Wilhelm'Thcater war vor einiger Zeit nahe daran, ein Opfer der Flammen zu werden. Auf welche Ursachen der entstandene Brand zu» rückzusühren sein dürfte, war damals gänzlich unbekannt. Erst neuerdings breitet sich Licht über die Angelegenheit, Ein Wirtschaftselevc ist der Brandstifter. So unwahrscheinlich es aber auch klingt, so ist es doch Thatsache, dass der betreffende Eleve nur aus dem Grunde zu der Brandstiftung hingerissen wurde, um sich, wie er selbst im Verhöre gestand, „einen ergötzlichen Anblick zu verschaffen." Derselbe nennt sich Dombrowsti und hatte sich gewissermaßen selbst verrathen. Im Anfang des vergaw yenen Monates brannten nämlich in der Nähe von Pr Stargard die Scheunen und sonstigen Wirtschaftsgebäude eines größeren Gntes total nieder. Auf eine Aeußerung des kürzlich dort eingetretenen Eleven Dombrowski, dass sich so ein Brand wunderschön ausuehme und dass es ihm eine Freude gewesen sei, in Danzig den Brand im Wilhelm-Theater mit anzusehen, wurde er in Pr. Star« gard sofort verhaftet und ins Verhör genommen, in welchem er dann gestand, aus erwähnten Motiven das Wil-helnl'Theater angezündet zu haben. Interessant ist schließ» lich noch, dass der moderne Nero dem Eigenthümer des Theaters seinerzeit persönlich von dem ausgebrochenen Brande Meldung machte." — (Scheinwerfer.) In Swinemünde fand am 30, April eine Probe des von der chinesischen Negierung sür das Panzerschiff „Ting Inen" bestellten elektrischen Scheinwerfers (Recognoscierungslicht) statt. Der Apparat, welcher auf dem Mastkorb des hinteren Mastes angebracht wurde, entwickelte eine Lenchtlrast von nahezu 15000 Normalkerzen; die ganze Stadt sowie deren Umgebung wurde in einer Entfernung von 2 bis 3 Kilo° meter taghell beleuchtet. Dieses Necognoscierungslicht, welches durch eine von den beiden Mafchinen, welche die innere Beleuchtung (Glühlampen) fpeisen, genährt wird, soll in Kriegsfällen zur rechtzeitigen Erkennung der sich etwa nähernden feindlichen Schiffe, besonders der Tor« vedos, oder auch zur Veleuchtnng der Küstenstriche dienen. — (Mord im Bahncoupe.) Ein mysteriöser Vorfall ereignete sich am 6 d. M. nachts auf der Eisen, bahn zwischen London und Chester. Als der Londoner Courierzug nach Holghead in der letzteren Stadt einfuhr, bemerkte der Stationsvorstand, dass das Fenster bei einem Coupe drittrr Classe zerschlagen sei. Eine nähere Untersuchung zeigte Blutspuren auf dem Trittbrette, und in dem Waggon felbst fand man zwei Hüte. Es wurde sofort eine Reservcmaschine die durchfahrene Strecke entlang geschickt, und auf halbem Wege zwischen Chester und Crew fand mau, zwischen den Geleisen liegend, die Leiche eines großen, starken Mannes. Am Kopfe war eine tiefe, große Wunde sichtbar, In der Rocktasche des Verstorbenen fand man einige auf den Namen I. E. O. Atkinson, I, Richmond Street, Dublin, lautende Papiere und eine ganz geringe Barschaft. Die Thür des Coupe, au welcher die Blutspurcn sichtbar waren, wurde in Lrew geschlossen, bei der Ankunft in Chester aber offen gefunden. Man vermuthet, dass der Verstorbene während der Fahrt von seinem Mitreisenden ermordet und zum Fenster hinausgezwängt worden ist. — (130Menschen ertrunken.) Ein furchtbares Opfer an Menschenleben hat die bei Nischni-Nowgorod in die Wolga mündende Oka in der vorigen Woche fordert. Wirwohl der Eisgang noch anhielt. ya"e ewe „nt etwc» 200 Menschen besetzte Barke eine «5°Yrl unternommen. Eine yrvhe Eisscholle stieß so stark an die Barke, dass die letztere umschlug. Nur 70 Men-schen glückte es, ihr Leben zu retten; die übrigen waren unter die Scholle gerathen und zugrunde gegangen. Locales. — (Aus Abelsberg) schreibt man, dass daselbst die Feier der 600jährigcn Vereinigung des Landes Kram mit dem erlauchten Hause Habsburg am 7. September d. I. festlich begangen wird. Die Feier, deren Programm Ansprachen, Gesänge, eine Lotterie und ein Volksfest umfassen soll, wird zu Gunsten des Fondes zur Erbauung des „Naroäni äom" stattfinden, — (Aus Unterloitsch) schreibt man uns: Am Tage, als hier die Sammelstelle der k, k. Postspar-casse eröffnet wurde, lud unser geschätzter Herr k k, Postmeister und Bürgermeister A, Mulley die hiesigen Bewohner in die Schullocalitäten ein, um dieselben über den Nutzen wie die Manipulation der Postsparcasse zu belehren. Nachdem den Versammelten über die Post' sftarcasse das Nothwendigste vorgetragen und erklärt worden , vertheilte Herr A. Mullcy untrr die anwesende Schuljugend der hiesigen zweiclassigen Volksschule Post-sparkarten. Doch, als ein jedes Kind schon eine Postsparkarte hatte, überraschte uns der Wohlthäter noch mehr, indem er den steißigeren Kindern (über 30) jedem noch neun Stück Marken schenkte, so dass sie am selben Tage noch ihre erste Einlage mach?n konnten. Zugleich versprach der großmüthige Spender, der allbekannte Schulfreund und Wohlthäter, jedem Kinde, welches binnen einem Monate eine Einlage bei der k. k. Postsparkasse machen würde, eine Postsparkarte zu schenken, welche Wohlthat die Kinder auch gut ausnützen, da, wie man hört, selbe bereits über 100 fl. eingelegt habcn, — (Gemeinde Wahl.) Bei der am 17, v. M, stattgehabten Neuwahl des Gemrmdevorstandes der Orts-gemeinde Neul, Bezirk Stein, wurden gewählt, und zwar der Grundbesitzer Johann Hocevar von Nenl Nr. 13 zum Gemeindevorsteher, dann die Grundbesitzer Barthelmä Klemcnc von Hrib Nr, 6 zum ersten nnd Mathias Pla-huta von Briöe Nr. 2 zum zweiten Gemeinderathr, — (Feuersbrunst.) Aus Stein schreibt man uns: Am 26. v. M um halb 12 Uhr nachts brach in dem unbewohnt gewesenen Hause des in Salloch Nr. 13. Gemeinde Fischern, wohnhaften Kaischlers Mathias Kuga in Kataria Nr. 26 auf bisher uoch unbekannte Weise Feuer ans, welches das Haus sammt einigen Haus' gerathen in kurzer Zeit einäscherte. Dem Kuga wurde dadurch ein Schaden von 200 si. verursacht. Versichert war er bei der Grazer Versicherungsgesellschaft auf 200 st. Das Feuer ist allein Anscheine nach gelegt wurden; das Haus war feit 24. v. M, unbewohnt. — (Aus Trieft) wird geschrieben: Der Landes-ausschuss hat drei Mitglieder beauftragt, für die nächste Landtagssession bezüglich der Errichtung einer rechts-und sta ats Wissenschaftlichen Facultät in Trieft einen Antrag zu formulieren. — (Todesfall.) In Brunn ist am 6. d. M. Dr. Ignaz Edler v. Klobus, jubilierter Finanzpro, curator, im 89. Lebensjahre verschieden. — (Das abgeänderte Reichs-Volls. schulgesetz,) Unter diesem Titel ist soeben im Verlage von Moriz Perlts in Wien, I., Bauernmarkt 11, in den vortheilhaft bekannten Dr. Geller'schen Gesetzes, ausgaben das neu e S chnlge setz erschienen. Dasselbe enthält auch alle einschlägigen Gesetze und Verordnungen, erläutert aus den Erlässen des Unterrichts. Ministeriums und der Nechtssprechung von Dr. Leo Geller. Der PreiS nur 40 kr. broschiert, 80 kr. ge. bunden. 29. Hlerzeichnis der Veiträge für das Monument des Dr. Johann Bleiweis Ritter v. Trstenisli in Laibach. Laut Ncchnungsabschluss vom 3. April 1883 betragen die bisherigen Beiträge inclusive der vom angelegte Gelde bis Ende des Jahres 1882 auerlaufenen Zinsen 1688 ft. 74 kr.; hirzu: St. I. zum zwritcumale 2 fl., Herr Stefan I-aganjel, Kaplan in Reuic, 1 fl,, Summe 1691 fl. 74 lr. Neueste Post. Original«Telegramme der „Laib. Zeitung " Prag, 10. Mai. Das Mai.oritätsautachten der Handelskammer bittet um Vertagung der Durchführung dl>r neuen Kammer-Wahlordnung bis zur Erledigung der Steuervorlagen. Das Gutachten der czechischen Minorität acceptiert die Regierungsvorlage, wünscht aber sieben statt vier Wahlkörper. Lcmbcrg, 10. Mai. Im Strafprocesse gegen die 26 Socialisten wurden zwei freigesprochen, die übrigen zu Kerkerst rasen von 3 Tagen bis zu 8 Monaten verurtheilt. Wien, 10. Mai. Wie die „Pol. Curr." erfährt, verläfst Se. Excellenz der Abgeordnetenhaus-Präsident Dr. Smolka morgen Freitag Wien, um sich nach Lemberg zu begeben. Zuvor wird Dr. Smolka noch von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen werden, um Sr. Majestät über die Resultate der Thätigkeit des Abgeordnetenhauses im eben abgelaufenen Sessions-abschnitte zu berichten. Gr az,9. Mai. Vei der heutigen Wahl emes Reichsraths-Abgeordneten für den StädtewahlbeM Hartberg wurde Professor Dr. Victor von Kraus nnt 403 von 410 abgegebenen Stimmen gewählt. Lemberg, 10. Mai. Gestern als am ersten Tage der öffentlichen Subscription für das Landes-mtlehen von 3 800 000 Gulden wurden im Laufe des Vormittags allein an vier hiesigen Snbscriptionsstellen 2 837 300 Gulden gezeichnet. Berlin, 9. Mai. Der Däne Iohannsen brachte im Reichstage eine Interpellation ein bezüglich der Ausführung der preußischen Verordnung wegen der nordschleswig'jchen Optanteufrage. Die Berathung wurde auf tml 25. d. M. festgefetzt. Rom, 10. Mai. Der Vertreter des Papstes bel der Klönung des Zaren, Vammtelli. reist Montag über Wien, wo er den päpstlichen Nuntius besuchen wird, nach Moskau ab. Der Cardinal Lavigerie wurde vom Papste in Audienz empfangen; die Ernennung zwrier neuer Bischöfe für Afrika wurde beschlossen. Nach dem Abschiedsbesuche beim Papste hatte der Cardinal eine längere Confer^nz mit dem Botschafter Grafen Lefebvre de Aöhaine. Mailand, 10. Mai. Graf Mollke ist auf der Reife nach Genua hier eingetroffen. Massuah, 9. Mai. Egyptische Soldaten misshandelten den französischen Viceconsul. Die egyptischk Regierung bot eine freundschaftliche Beilegung dieser Angelegenheit an, welche angenommen wurde. Der Zwischenfall ist somit als geschlossen zu betrachten. Kandel und Volkswirtschaftliches. Schwebende Schuld. Zu Ende April 1883 befanden sich laut Kundmachung der Commission zur Controlc der Staats' schuld im Umlaufe: an Partialhypothclaranwcisungen 84 230 14"-Gulden 50 lr,; an aus der Mitsfterre der beiden Control-commissionen erfolgten Staatsnoten 327 768 199 fl., im ganzen 411 998 341 fl. 50 lr. Angekommene Fremde. Am 9. Mai. Hotel Ttadt Wien. Baronin v. Kalchberg. t. l. Unterstaat«-Sccrctärs^Gemahlin, Graz. — Rainer, l, l, Hauptmaun, uno Rainer, l. l. Oberlieuteuant, Ungarn, ^ Hörzinger, l l. Lie>l> tenant, Vilcl. - Poklular, Coopc'rator, Mittcrdorf. — Schweig' hofer, Reis,, Vrüini. — Pressburger, Sigmund und Oester-reicher, Nflte., Wien. — Elsbacher, Kfm, Tttffer. — Lackncr. Kfm.. Gottschec. — Weiß. Kfm.. Kamscha. Hotel Elefant, Freiherr v. Witteubach, Privatier. Vurgstall.^ Streit, Kaufin.. Wien. — Saiuard, Kausm,. Trieft. — IaM Pola. Sternwarte. NoZan, l. l. Gerichtsadjunct, Reifniz. — LapaM. k. k. Gerichtscoucipient, Littai. Mohren. Spchlcr, Lehrer, Obcrgörjach. — Pavii, Weinhändler, Graz. — Bonomi, l. l, Oberja'gcr, Ljubinjc. — Lucas, V^ amtenZwitwc, Klagenfurt. Verstorbene. Den 1U. Mai. Johann Persin. Sattler und Anstrcich", 69 I., Wienerstraße im Hofe des Civilspitals, sterbend "d" bracht. — Theresia Selal, Tischlers'Tochtcr, 7 Monate, OaY»' hofgnsse Nr. 24, Iehrfiebcr. ^. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ff M Z« ' «„ «^ 7 Ü. Mg. 7M.99 ^13.8 SW. schwach Negcn 4.50 10. 2 „ N. 731.21 ^-18,1 W. mäßig bewölkt Reg" 9 ., Ab, 729.94 ^-13.8 W. schwach Regen ^ Tagsüber öfters Regen, wenig Sonnenschein, abends du> Wollcnzügc aus West und Südwcst. ferner Donner, cmö^» Vlihe. Negcn. Das Tagesmittcl der Wärme l> 15,2", «M ^ über dem Normale. _____^^-- Verantwortlicher Redacteur: P. v. R Eingesendet. ^ Wenige Mineralwässer find fo weit verbreitet und "^^n mit so viel Erfolg anacwendct, wie die vor kaum ncun o"^, entdeckte Franz-Iosef-Bitterquelle. Von Tr. Majestät «" höchst ausgezeichnet, auf sieben Ausstellungen mit dem D^ Preise für Mineralwässer. Gold« und Verdicust'Mcdailic!!. l^ miiert. erfreut sich diese rühmlichst bekannte Vitterqueuc Gunst der mcbicinischcn Welt wegen ihrer unvergleichlich > .^ thätigen, sicheren und milden Wirkung. Der aiißcrordcm Erfolg ermöglicht es. dass man jeht schon dieses beliebtere .^ türliche Abführungsmittcl unter dem Namen „FrM'^^') Bitterquelle" in jedem Dorfe kennt und taufen tcmn^!>^. Danksagung. ^ Allen jenen, welche während der Krankheit durch W ihre Theilnahme uud Tröstung als auch nach oew « Tode unseres unvergcsslichen W Gmtc Merkel > HandelScommis W so viele Veweise ihrer herzlichen Antheilnahme «M M herben Verluste dnrch die ehrende Begleitung vem ^ Leichenbegängnisse, die vielen sinnigen Krauzspeilor « bewiesen, besonders den Herren Krauztrll^ern "" « der Handlung sowie den Herren Säugern für Mcn ^ weihevollen besang, sprechen den tirfcmpsuudcMlcil, >« herzlichsten Dank aus M die trauernden Hinterbliebenen- ^ 919 Course an der Wiener ssrse vom 1l). Mai 1883. M« bem 0^^«, Eour«bl«tte.) «eld ware Stants.Nnlehe». 3"«n»«nte.......78 63 78 80 «llbmente.......79 15 79 30 N" ^° Staatslose . »50 fl, 119 7b 1LU 2s, ,«A" ^'° 3",« 50U „ 133 75 ,3< — I860« 4°,^ MnftellOU« 138 25 1887b ,u«. Staatl'lcs« . . 10U „ i?o?b,71 — L^">« ' . . e« « 170 eo 171-»°ni°.N«ntenschelne . per St. «?-— 33 — ^/2 Vest, Volbrente, steuerfrei . 99 15 9» 3b "tsterr. Notenrente, ftenerfrei . 9320 92 25 ^ng, ««lbrentt «»/« .... 120«5 12c. 4n ' ^ 4°/^ . . . . 8915 b5Z0 » vapierrente e°/^ . . . .87-6« «?'»« ' «>senb.,?:nl. I2ofl. ö.w.S. l3» 20 l3» eo » lDftbahn^Prioritäten . . 91-8N 9210 » StaatS.Obl. (Ung. Oftv.) 112 ou — » „ vom 1.18?« 93 bo 9» 70 ^, ..Prämien««nl.k ioofl.ö,W. 1» bu 114-75 ^?«»»»Vtta..i.'ose 4°/« «M fi. . . in-— iii'bo ^rnndentl.. Obligationen (für 10« ft. L..M.). ^'böhmische.......I««- . in,- ^»Wische.......9».- 93 5c «/«Nlebetöfterr« ungarische......99,90 10U 40 Nnbere öffentl. Nnlthen. 2) lyz 00 Nuleyen d. Slablaemeinbe llllien (Silber ober Gold) . . . .-------— - Vlämien««nl,b.Stabtgem.wien i»8 75 124 — Pfandbriefe MriOOfl.) Boden«. alla.östnr.4>/,°/l> Gold ii8-2i 113-75 bto. in 5« „ „ 4>/, °/„ 95 2li »5-55 bto. in 5U » „ 4^/n . 91-80 »l'30 dto. Prämien^SchuIbverschr.3'/» 87'?6 «büc, Oeft, Hhpothelenbanl 10j. 5»/,°/» 10ll'5(, 102 — Oeft.'uug. Baul veil. 0°/, . . lob-uu icc-S5 bto. „ "/,"/..ll,!sche Karl > Ludwig»Vahn Em. 18«! 300 fi. S. 4'/,»/» > . 9800 98'»» Oefterr. »iordweftbahn . . . . i<,2-60 10« 9« Eiebenbülg«.......»3 3b> 98 e« Velb War« Gtaat«bahn l. Emission . . . ib»- - 18L ea Süddahn «^ »"/n ..... . i3»'?5 1«. LZ „ ^5°/«......>L0-l»0 12075 Un«.«galiz. Nahn . . . . S3 80 93 60 Diverse Lose (per Stils). Lrebitlose 10« fi...... l?o 50 171- - 08 — 10» — ka,bachtrPrämien»Nnlehen »0fi, 23— «4- Ofen« Lose 4(1 fi. . . . . . 41-—____ PaM.eos^40fl...... 3N-75 8725 Nöthen Kreuz, öft. Ges. u, 10 fl. 12-10 1,-30 Nubolf.ros« 10 >l. ..... ig._ 1,^, Salm.Lose 40 fl...... 51.50 <;,.^ St,'Gcn25 Banl - Nctien (per ElüH). «nglo«Oest«rr. Banl 120 fl. . . 115 — 115-25 Vanl»Vesellschaft, Mcner »«<> fi,-------____ Vanlverein, Wiener, 100 ft. . . l09'i« 109 t„ Vdncr.-Nnft., Oeft.Loofl. H.40°/„ 221 50 ,«2-- Oare Nctien von TransPart. Unternehmungen sper Gtüs). «lbrecht.Nahn »»<> fl. Silber . 84 50 86- . NIföll>.Fiumon.«ahn»00ff.Silb, i?l 50 I?» — «usfiz.>TepI. Tisenb, »oe fl. «M,-------—- Nöhm, Atordbahn »50 fl. . . , 203 — 2l<3 Lu , Westbahu ^00 fl. . , . lios, — 3?7 — Vuschtiehrader Eisb, 500 fl. «Vl. 305 — 908 — „ (Ut. L) 200 fl. .----------------- Donau » Dampfschiffahrt» U..Db.'Z.)zonst.B. l«3 — 169 — Duf«Vodcnbach««.'O.2oafl.S.---------------- «lisadetb'Äahn 200 fl. LVt. . . 2K2— 222 50 „ Lii'z'Äudlvei« ^«0 fl. . . . 1,» 0^ 193 — „Sl:ra»Ezrn°w.> Iasw Hisen^ bahN'Äesell. ü00si. o,W. . . i7liüi 171 75 Lloyb, °st.°ung,,Tr>eft500ft.«lV.'. «03 — «?l-— Oesterr. Norbweftb. 200 fl. Sllb. zc>z 75 20» «ü dto. (M. N) 200 fl. Silber . 221 ec> 23^ — Prag'Durer Liseub. 150 fl. Bild. o« ?5>> 59 25 «ubolf > «ahn 200 st. Silber , 189 ku l?0 — Siebenbürger Eisenb. 300 fi. G. 16^-75 ltzü li5 Vtaatöeisenbabn »00 N. 151 — Ihciß»Vah>, 2ll,> fl. «. «ll>. . . «9 .">0 250-5U Iram,-atz.G'!s.,?vr, 170 ff. ?.W. »175c, 2,7-75 , wr. neue ?a fi. . . 48-70 4»«0 Iran»pl>lt'VettMchast 100 N. ,-------—.. - Turnall.Kralup 205 fl. s. W. . —-— — Ung.°gali^. Visenb, zoufl. Silber 162-50 1«3«5 Nng. slorboflbahn 2Uo ss. Silber 159 5e l«o — Un».We»b.(«aab— «3 — Moiltau^Oesclls, östcrr,.alpine . 7»'75 ?«'!»<» Praqcr «tisen-Inb.-Ges. «00 ss. i»3 — 194 — Salgo'Tar,. «Lisenrasf, 100 ft. . 127 — 1»? 00 Waffens.-G., Och. in W. 100 st. 140-— 1405^ Irifail« »ohlenw.'Ges. 100 fl, . —-— — — Devifen. Deutsche Pläye......5« ey l» s5 London.........113-90 121 05 Pari«.........i7L7, 47 «2» Petersburg.......-.-— — — Valuten. Ducaten........ s-»5 l-e? «o-Franc»»Stüll«..... »öu> »bi» Silber........ —-— —-- Deutsche Relch«banlnote». . . «50 «»»