PrLm»«erationS-Preise: Fi! r Laibach: G»uzj!thrig ... 8 ft. 40 kr. -»lbjiihrig ... 4 „ 20 •ImdjaBrig . . 2 „ 10 „ Mouotlich ... — „ 70 „ Laibacher M i t b e tPost: Gsuzjiihng. . . 11 fl Helbjiihrig ... 5 ,, Wrrteljiihrig . 2 „ — ft. 50 „ 75 „ Mr Znstellung in« HauS vier-rtljihrig 25 kr., mount!. 9 kr. Tiuzklne Nummern 8 kr. Tagblatt Uuouyme Mittheilungen werdeu nicht berttckstchtigt; Manuicripte nicht zurllckgesendet. Wtbatlid*: Vahnhvfgaffe Nr. 132. Expedition- & Jusrrate«. Bureau: Songrehplay Nr. 81 (But-banbtung von Jgn. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Fiir bit einspaltige Pttit^cite a 4 It., bei zweimaliger Ein, schaltung L 7 kr., btrimaligtt L 10 fr. JnIertionSstempel jtbtBmal 30 fr. Lei grbficren Jnseralen unfc iifterer Sinfdjnttung entfpt'* cheiibcr Rabail. Nr. 231. Mittwoch, 8. Cftobcr 1873. — Morgen: Dionysius. 6. Zahrgang. Eine Wahlrede aus Tirol. (Schlutz.) Durch diese Grundsatze ist auch die Stellung dec Deutschen in Oesterreich unb insbesondere die Aufgabe des deutschen Abgeordneten im Reichsrath im voraus schon beslimmt. Sie werden mir er- lauben, meine Herren, mich daruber um so osfener unb bestimmter auszusprechen, als in unserer Nahe tagtaglich die Stimme, die wahrhaft tteue tiroler Stimme, absichtlicher Verleumdung zischelt. Soll Oesterreich ein Einheitsstaat bleiben und als Kultur-staat in allcn Theilen sich immer wetter bilden, so mussen auch die Deutschen in Oesterreich bleiben, was sie bisher gewesen: die werkthiittgen Reprasen-tanten deS einheitlichen Staatsgedankens und die Trager jenev Kulturmacht, welche den Riesenkorper des Reichs frisch und gesund erhalten kann. Denn vhne den Werth dec unbent Nationalitaten des Reichs irgendwie zn schuialern, konnen unb mussen wir doch ofseti behaupten, bah bisher nur bie Deutschen so ganz unb gar Trager bes Reichsgedankens gewesen find. Das politische Volksbewuhtsein der Deutschen ist am meisten mit dem Reichsbewutztsein rinerlei. Der Czeche unb der Pole setzt sich und seine Nationalitat dem einheitlichen Ganzen gegcn-Lber unb macht etnett tiesen Unterschied zwischen skinem Volksthum und bem Reiche, unersattlich im Forbern fur jenes, aber sparsam an Zugestandnissen fur dieses; der Deutsche hingegcn weih seine hoch-stehende Nationalitat in alien wesentlichcn Dingen Mit den Bediirfnissen des Reichs in Einklang zu setzen. Alles politisch Werthvolle, was scin Geist besitzt unb erarbeitet, rocnbet er aus, um ben Staat zu sestigen, um btts Gesammtreich wciterzubilben und auszubauen zu einem in alien Theilen gleich wohnlichen Hanse fur die anderen Stamme wie fur sich selbst; thin ist es eine hohe Besriebigung bes nationalen Triebes, snr bie Ausbilbung bes Reichs unb seiner Institutions zu arbeiten. Diese Vertretung bes Reichsgebankens nicht nur im Gesiihl, sonbern auch in ber That ist dem Deutschen dadurch moglich, dah er im Besitze jener Kultur ist, welche durch ihre Geschichte wie durch ihren Gehalt das geistige Baub unb die geistige Kraft des Reiches dildet. Durch ihre Geschichte; denn Oesterreich, aus deutschem Grund unb aus deutschety Keim emporgewachsen, hat damit auch eine wesentlich deutsche Seele empsangen unb bamit auch die Miission erhalten, im Geiste beutscher Kultur sich roeiterzubilben. Die Deutschen habcn biesks Staatswesen gegrunbet, waren die Architekten und verstandigen Gehilsen seines Banes. Die bi-htnische Dynastic ber Przemisltben unb nngarische Arpaden haben mit gewaltigen Machtmitteln vergeblich sich bemiiht, ein grotzes Donaureich in der Mitte Europas zu begrunden; was ihren uberlegenen Kraften nicht gelang, das bentsche Geschlecht ber Grasen von Habsburg hat's vollbracht. SeitJahr-hutibei'ten find baher auch beutsche Sprache unb Kultur so weit unb so ties in alle Theile bes Reiches gebrungett, batz Oesterreich bis in die neueste Zeit als, ein wesentlich beutsches Staatswesen ge-golten hat, bah baher auch bie Sprache der Armee, der Centralbehordcn und des gebilbeten VerkehrS zwischen alien Angehorigen bes Reichs bie beutsche ist unb bleiben muh. So ist bie beutsche Kultur burch ben unanshaltsamen Gang ber Geschichte zu einem wesentlichen Binbemittel bes Reiches gcworben. ,Wer vermag ein besseres, wer vermag uberhanp't ein anberes an bie Stelle zu setzen? 3)?an benfe sich die beutsche Bildung in Oesterreich auSgeloscht, dann weicht auch bie geistige Kraft aus seinen ©lie* bern und es folgt eine Entfremdung ohne Grenjen. Aber dieses natiirliche Uebergewicht, welches die Geschichte Oesterreichs der deutschen Kultur gesichert hat, ist auch begriinbet burch ihren Gehalt. Jch brauche bensetben in bieser Versammlung nicht aus-einanderzusetzen unb kann mich baraus beschranfen, zwei Zttge beutscher Eigmart hervorzuheben, bie von mahgebender staatlicher Bebeutung sind, nemlich: dah das deutsche Kultnrstreben wesentlich in sich ein-schlieht daS Streben nach aller menschenwurdigrn Freiheit, unb zweitens, bah ber Deutsche diese Frei-heit nicht zum Prioatbesitz fur sich will, sonbern als offcntliches Gut auch fiir alle anbcrcn. Der bentsche Geist, ties unb in sich gefehrt, ist onbeter* seits auch ausschliehend unb mittheilsam ohnegleithen. Wie der 5Diognct bas Eisen nicht nur anzieht, son-bern auch magnetifch macht, ohne selbst aufzuhoren, Magnet zu fein, wie er also feme Kraft mittheilt, ohne sie zu oerlicren, so ber beutsche Geist, ber raft* los fchafft unb gibt unb im Geben nicht verliert, sonbern sich bcteichert fiihlt. Diesem Grunbzug beutschen Wesens ist auch ber Deutfchofterreicher treu geblicbcn, ber alle politischeu Giiter, alle Frei« heiten ber Staatsgrundgesetze unb alien Segen ber conftitutionellen Staatseinrichtungen nicht fiir sich allein, fonbern fiir alle Reichsgenossen will. Jebes Iemllclon. Eine Siiftreifc am 27. August 1873. (Schlutz.) Unsere 8age begann nunmehr eine bebenkliche ju werben, benn ohne Anker und Ballast ausgestie-gen, Befahen wir fein Mittel, um den verhangnis-botlen Sturz nach unten zu hemmen. Jch fuhlte ben gewaltigen Luftdruck auf Angen und Ohren unb wars mich auf ben Boben ber Gonbel nteber. »Levez vous! Levez vous!“ ries Herr Sivel und fahte mich beittt Arm. Jch sprang auf, denn auch mtr war jetzt flar, bah unter folchen Umstcinden nichts unficherer und gtsahrlichtr ist, als sich im Augcnblicke ber Landung nteberjulegen; vielmehr oilt eS da, wie schon ber alte Lustschisser Green fagte, die ganze Elasticitat unb Beweglichkeit bes Korpers unb Geistes bereit zu halten, um auf alle Vorkommniffe geriiflet zu fein. In weniger Zeit, als ich brauche, um es nieberzufchreiben, hatteu wir in fast fenkrechter Richtung eine Wegstrecke von 3000 Fuh burcheilt, unb als der Ballon bis auf 2000 Fuh herabgckointnen roar, trieb ihn die tint ere Luftstromung fiber die Blanken hinweg iu der Richtung auf eine Wiese. Mit Windeseile schiett bieselbe auf mis zuzukommen unb reihenb schnell nahmen die Gegenstcinde an Grohe unb Ausdehnung zu. Utn die Gewalt des SturzeS zu mahigen, worsen rair den etwa zwei Pfunb roiegenben Taubenkasig iiber Bord. Die Wirkung diefer geringeti Sntlaftung war augcnblitflich bemertbar, bennoch aber fchlugen wir mit eitter Wucht zu Soben, dah wir beibe niedergeworsen wurden. Eben hatten wir tins er* hoben unb am Ranbe ber hestig schwankenben Gonbel sestgeklammert, als wir uns wieber 50 bis 60 Fuh hoch in ber Lust sahen. Durch bas Aufschlagen der Gonbel pliitzlich utn 400 Pfunb erleichtert, hatte nemlich der Ballon gleichfatn frischen Athem geschopft und roar, the wir es bemertten, nochmals empor-geschossen. Aber bald zog ihn bie (Srbe wieber an sich unb wir schlugen zum zroeitenmale, jedvch weit weniger hestig, auf. Dies wiederholte sich etwa vier-bis funfmal, aber immer fchwacher werbenb in Hohe unb Hestigkeit. Enblich schleifte bie Gondel noch einige Schritte nach unb — wir stanben. Herr Sivel zog mit aller Kraft bas Ventil unb ich horte einen Saut, ahnlich wie wetm an einer Mafchinc der uberschttssige Damps ausstrLmt. Er bat, mich nicht von der Stelle zu riihren, ba wir fonft noch einmal vom ffiinbe gefaht unb emporgeschleubert werden konnten. Schon bei bem Tanzen des Ballons hatte ich in einer Entfernung einen etwa 14jah-rigen Knaben betnerft, bent ich nun heranzukommen winkte. Saghaft unb zogernd nahete er sich, als ich ihn aber aufforberte, bie Gonbel zu fasten unb fest. zuhalten, lief er scheti bavon. Jch suchte ihn burch alle erbenklichen Mittel zu uberzeugen, bah wir ganz ungefahrtiche unb hartnlofe Menschen feien, abet erst nachbetn ich mich als Freunb seines Lehrerr aus Lilienthal zu ertennen gegeben, schien er Ber-trauen zu gerottinen unb fahte ben Korb an. Jn-zwischen stromte bas Gas mit groher Hestigkeit aus; ber Ballon fchwankte. Noch einige Augenblicke ohnmachtigen Zuckens unb unset „Poiarftcrn" sank machtlos zu Boben. Rings um uns in weitem Untfreise vernahtneti wir jetzt ein immer naher kommenbes Rufen von Menfchen unb Hundegebell. Schweihtriefend unb achzend kamen bie befferen LSufer batb zu uns hcr-angefprungen unb teifteten hilfreiche Hand beim Zu-sammenlegen bes Ballons, ber bereits platt wie ein Werk, daS er schafft, jede Freiheit, die er gewinnt und jebes Recht, daS er sichert, kurz alle seine Er-werbungen find nicht blos fiir ihn, sondern fur alle gemacht; mit freigebiger Hand bictet er alle seine politischen ®liter den iibrigen Stammen an und ladet fie zum Mitbesitz und Mitgenuh ein, nur mit der Bedingung, dah der Genuh ein friedlich ge-meinsamer sei und dah seine Arbeit fur das Reich nicht gestort werde. Da so die Deutschen Trager des Staatsgedan-kens und der Kulturkrast des Reiches sind, so ift auch ihr bruderliches Zusammenwirken cine Burg-schaft der Freiheit, wie der Macht des Reiches und ihr enget solidarischer Verband nicht blos eine Pflicht gegen die Nationalitat, die aus jedem Punkte, wo Deutsche toohnen, gegen Vergewaltigung geschiitzt werden muh, sondern auch eine Pflicht gegen das Reich, dent fie nur dutch oereinigte Kraft jenen feftcn Zufammenhalt und jenes innere geiftige Wachs-lhum fichcrn konnen, beffen ein Grohstaat in der Mitte Enropas nicht entbehren kann. Dutch dieses soli-darische Einstehen fiir sich und fiir das Reich fallen und werden fie auch jene teitendendc Stellung be-haupten, in welche fie durch Gefchichte und Kultur, Zahl, Besitz und Arbeit eingefetzt find. Dah aber in biefem Voranstreben der Deutschen nicht eine Krankung und Einschrankmtg, sondern eine Besrei-ung und Erhebung fur die an Kultur jiingeren Stamme liegt, dafur forgt wieder die deutsche Eigen-art, die in daS hellste und freundlichste Licht tritt durch einen Vergleich mit den Magyaren jenseits der Leitha. Dieses Volt von siinf Millionen herrscht driiben fiber das ganze weitgedehnte Staatswesen, gestiitzt auf eine Gefchichte, die sein Schwert ge-schaffen und auf einen energischen Willen, der allem, was in seinen Umkreis sallt, sein Geprage ausdruckt. Der Slovake, der Serbe, Rumane und der Sachse miissen ihre Gemeinderathsprotokolle magyartsch fiihren, damit jeder offentliche Act den Stempel des Magyarenthnms trage und in Pest-Ofen, wo die Halfte der Bevblkerung deutsch spricht und selbst Organe der Deakpartei in deutscher Sprache erschei--neii, ift dieser der Eintritt in den Rathssaal der Gemeinde verfagt. Diesseits der Leitha ift die For-derung ciner gemeinsamen Staatssprache auf das rngste Mah eingeschrankt; die Deutschen gonnen alien Stammen gleiche Rechte und Freiheiten, die Ent-wicklung ihrcr Nationalitat und den Gebrauch ihrer Sprache in Gemeinde Schule und Land, und inkie-sondcre wir Deutfchtiroler haben und verlangen keine Rechte und Freiheiten, an denen unfere italienisch redcnden Landesgenofsen, die Zoglinge ciner alten voranleuchtendcn Kultur, nicht gleichen vollen Antheil hatten. So sind wir als echte Deutsche auch echte Oesterreicher, ersfillen die Pflicht gegen die Nation, Giertuchen auf ver Erde lag. In weniger als siinf Minuten waren gegen 400 Menschen auf dem Platze, Manner und Frauen, Kinder und Greife, selbst Gensdarmcn und Grenzwachier schlten nicht, welche letzttre mit anerkennenswerthem Diensteifer unsere Gondel nach zollpflichtigen Waaren durchfuchten. Nach Berlauf einer Stunde war der Ballon zu-sammengerollt, in die Gondel verpackt und auf einen inzwifchen requirierten Wagen geladen, der ihn noch an demselben Abend nach der Stadt zurfick-brachte. Zum Schluh Nvch folgende Bemerkung: Alle Bewegungen und Etscheinungen der Atmofphare, als da find Ebbe und Fluth, Winde und Stfirme, Nebel und Wolken, ©emitter und Hagelfchauer, Warme und Kalte, werden durch Gesetze geregelt, welche nicht weniger feftftehen, als diejenigen, nach welchen die Gestirne „in den Tiefen des unendlichen Raumes" ihre Bahnen wandeln. Wahrend wir aber tjeute mit zweifelloser Sicherheit die Stellung be-rechnen tbnnen, welche dieser oder jener Himmels-korper in einem Jahthmidett oder in mehrerenJahr-tausenden einnehmen wird, haben sich die veraickel-ten Dorgange und Bewegungen in der Atmosphare deren Sohne wir uns sreudig nennen und gegen das Reich, dessen treue Burger wir sind. In allem, was den Staat betrifft, halten wir die ehrwfirdige Fahne des Reiches hoch, in Sachen der volksthiim-lichen Kulturentwicklung fiigen wir zum kaiserlichen Schwarzgelb das brennende Roth der Liebe zum eigenen Stamm." Politische Rundschau. Laibach, 8. Oktober. Inland. Die „Wiener Zeitnng" vervffentlicht die Verleihung von Ordensauszeichnungen an den Ackerbauministet, Ritter v. C hlum e cky und den Minister fiir Landesvertheidigung Oberst Horst. Die beiden Minister, die einzigen, welche bei friiherert Auszeichnungen fibergangen warden waren, erhalten „in Anerkennung der geleisteten Dienste" den Orden der eisernen Krone erster Klasse. Eine politische Bedeutung ist dieser Ordensverleihung schwerlich beizulegen, es miihte denn sein, dah man das Zeichen von dem fortdauernden Vertrauen der Krone in das gegenwartig iin Amte befindliche Cabinet, welches in seinen zwei Mitgliedern Chluinecky und Horst ausgezeichnet worden ist, als politifches Eteignis betrachten will. Ueber die nachste Land-tagsfefsion, welche anfangs Dezember eroffnet werden soli, weih die „Morgenpost" zu melden, dah die Regierung den Landtagen keine Vorlage wegen Aenderung der Landesordnung mit Riicksicht aus die Wahlresorm machen sondern sich begniigen wird, ben Landtagen von der ersolgten Einfiihtung der umnittelbaren Wahlen officielle Kenntnis zu geben. Man will damit den renitenten Landtagen jeden Anlah zu politischen Redeubungen benehmen. Beachtenswerth erfchcint uns das Zugestcindnis der „Norddeutfchen allgemeinen Zeitung" in dem telegraphifch avisierten Artikel, dah O ester -reich durch die Aufhebung des Con co-r dates eine viel gtbhete Kluft uberschritten Habe, als dieje-nige sei, welche in Preuhm mit den Schulaussichts-und den Kirchengesetzen iiberbruckt werden muhle. „Das Concordat", heiht es in dem citierten ©latte, „ist gesallen, mit ihm aber auch die Fesseln der Entwicklung in Oesterreich. Die geistlichen Unken-ruse, welche an der Wiege der w-.cbererftehenden Monarchic ertbnten, sind in leere Lust verhaucht. Machtig und bliihcnd hat sich der Kaiserstaat er* hoben und dutch eine vortreffliche Schulgcsctzgcbung ben ftetigen Fortschritt auch bet kommenden Ge-schlechter gesichert. Auch ber osterreichische Klerus hat scitbem viel getcrnt, beharrt nicht mehr blinb-lings in ber Opposition gegen seine eigene Regie-rung. Er hat zum groheren Theile eingtsehen, dah dies das schlechteste Beispiel ware, das er geben konnte und dah dasselbe in seinen Eonsequenzen fiir noch inttner det eingehenden Beobachtung ober bod) wenigfteitS ber Berechnung entzogen. Dennach konnen wir ungern ber Hosfnung entfagen, bah auch ber-einft die Vorherbestimmung der Witterung dutch eine Wisfenschaft erfotgen werde, welche den Namen „Metevtologie" mit Recht beanspruchen konnte. — Den natiirlichsten und getadesten Weg hiesur scheint ntir die Luftschissahrt zu crbssnen. Will man die grofjen atmospharischen Stromungen und ihre tag* lichen Abweichungen, bin klimatischen Charakter ber verfchiebenen Hbhentegionen, den Urfprung und das Gesetz der Stiirme etkennen, so muh man mit eigenen Sinnen wahrnehmen, was in jenen hoheren Regionen vorgeht; man muh Thatsachen sackmeln. Allerdings find bei einer einzelnen Auffahrt, zumal wenn fie nicht ausschliehlich im Dienst ber Wiffen-fchaft unternommen wirb, nicht viel Beobachtungen zu machen, fonbern nur cine langeReihe berartiger Etfahtungcn, fowie eine forgfattige Abwcigung und Erorterung detsclbcn, kann bestimmend bei Aufstel-lung ber Notmen getten und wird batin auch un-zwciselhast mehr Gewinn bringen, als die genialsten Hypothesen. (Weser-Ztg.) ihn verhangnisvoll werden musse." Wenn auch daS Lob, welches hier ber Mchtzahl ber osterteichischen Bischose gczollt wird, nut auf ben klcincrcn Thcil, ja cigentlich nur aus bie Person bcs Earbinal Rau-scher eingeschrankt roerben muh, so konnen wir doch nur wunschcn, dah biefe beffere Einsicht in die Mehr-heit des osterteichischen Episcopates einziehen moge. Vonseite ber betrcffenben Milita rbehbr« den ist in neuerer Zeit ein Schritt gefchehen, urn der Fbrderung omladinistischer Umtriebe in der kunftigen uttgarischen Militar gr enze durch penfiionierte Offiziete ein Ziel zu setzen. Der omla-dinistische »Graničar" vervffentlicht nemlich einen Besehl, welcher anlahlich des demonstrativen Auf-tretens von Ofizieten in Pancova, welche in Uniform hinter ber ferbifchen Tricolote mitten unter bent aufgeregten Lanbvolk butch bie Stabt zogen, ertaffen wurbe. In biefem Befehl wird ben pen-fionierten Offizieren unterfagt, sich in Uniform an Wahlversammlungen zu betheiligen, und femer ver-boten, an ben Wahlagitationen ber Omladina-partei, welche ftaatsfeinbliche Zwecke verfolge, theil-zunehmen. Wie „Pefti Naplo" cennuthct, ift bet ..Graničar" nur butch einen Amtsmisbrauch in bie Laze gebtacht worden, jenen Befehl zu verbffent-lichm. Der wichtigste Gesetzentwurf, welchen das Mi-nisterium Szlavy dem ungarischen Reichstage in der nachsten Session nnterbreiten wird, die Vorlage fiber die Neueintheilung der Comitate wird, einer Mittheilung des osficiosen ..Pesti Naplo" zusolge, demnachst die Berathungen be« MU nisterrathes passieren. Eine aus ben Ministcttctt des Jnnern, der Justiz und Finanzen znsammen-gesetzte Commission hat den Beschluh gesaht, dah bei der Neueintheilung ber Comitate sowohl die politischen VerwaltungSbehbrben, als auch bie Ju-stiz- unb Stcueramter an einem Orte vereinigt roerben follen. Auslaud. Die deutschen Blatter roerben durch die Wahlvorbereitnngen unb die Vor-gange auf kirchlich em Gebiete in Athem erhalten. In crfterer Beziehung geben ihnett zwei Wahlauf-rufe ber westfalischen und rheintjchen UUramontanm teichlichen Stoff jut Discussion. Es wird nemlich klericalerseits eine Reihe von liberalen Fotdetungm, als da sind: Verminderung des Militarbubgets unb Beseitigung ber ber Presse ouserlegien Beschrankun-gen, in bas Programm ausgenommen, unb man fiirchtet nicht mit Unrecht, bah biese Taktikaus bie Masse ber Wcihlerschast nicht ohne Einfluh bteiben wirb. Diese Besorgnis ist um so gerechtfertigter, als die liberalen Elemente theils glcichgittig, theils in einer Zetsplitterung, welche leicht verhangnisvoll werden kann, ben Wahltermin herannahen taffen. In ber Sphate ber Kitchenpolitik sesselt Graf Lebochowski nach wie vot bie Ausmetksamkeit ber Presse unb ber Behbtben, Die ..Spenetsche Zeitnng", welche bem Kultusministetium, unb bas ..Pteuhische Volks-blatt", welches dem Reichskanzletainte haufig als Sptachtoht bient, besptechen gleichzeitig unb fast in ber nemlichen Gebankenfiihrung bie Angelegenheit bes posenet Etzbischofs. Beibe Blatter stellen die Amtsentfetzung in nahe Aussicht und fiigen die Drohung hinzu, dah besfelben in Preuhen das nem-liche Schicksal harrc, welches bem Bifchof Mermitlob in ber Schweiz bereitet worden sei. In der That scheint man sich auch in dem posener etzbischoflichen Palais auf das auhetste gesaht zu machen. Gras Ledochowski trifft Anstalten zu einer Reife nach Roitt unb laht einstweilen butch seinen Moniteur, ben ..Kuryet Poznanski" seinen Glaubigen vermelden, dah er, auch wenn der Staat seine Absetzung vet-siigen solite, gleichroohl auf feinem Posten so langt ausharten rofirbe, bis ber Papft ihn abberufe. Die Dinge in Frankreich fcheinen sich fchnell entroickeln zu follen. Thiers' Brief an bett Maire von Nancy toirb als Programm ber re. ublv kanischen Partei aufgefaht urtb fur die nachsten Tage erroortet^ man das Manifest des Pratenbenten, dev das Weihnachtsfest in Paris zu feiern gcbcntt. Die Anzeichen mehren sich bafur, dah die Proclamation des Koniglhums in Frankreich bom Lande gerade nicht mit besonderem Gleichmmhe hin-genommen werden bilrfte. In Paris foil sich tin sogenanntes Widerstandscomit6 bilden und mit ahn-lichen Comitss in den Departements in Verbindung setzen. Andererseits haben bereits in (žtnče in der Mayenne Ruhestorungen stattgefunden. Am27. v. M. durchzogen Volkshaufen die Strasten *unb riefen: »Nieder mit penri! Es lebc Gambetta! Es tebe die Republik!" Die Zahl der Gendarmcn war zu gering um Widerstand zu leisten, und die Feuer-wehrmanner weigerten sich, einzuschreiten. Nachdem Verstarkungen herbeigezogen, warden zahlreiche Ver-haftungen vorgenommen. Die neuesten Nachrichten aus Sp anien reden von einer weitverbreiteten und tiefgehenden Erbitte-rung gegen England und Frankreich, weil deren Kriegsschiffe dem Bombardement von Alicante rnhig zugefehen. Deutschland war nnr durch den „Frie-drich Karl" vertreten. Jnsbesvndere herrscht Ent-rustung uber ein seltsames Nachspiel. Eines der fremdlandischen Schisfe gab den beiden mit Havarie nach Cartagena zuruckkehrenden Flibustierschisfen das (Seteit, angeblich weil die Mannschast eines derselben — zum grvhen Theil Straflinge van derbem Kaliber — Miene machte, gegen ihre Offiziere zu meutern. Das sremde schist hat also den Jnsur-genten Polizeidienste geleistet. Auch in England spricht sich ties- Verstim-mung gegen die Regierung wegen der Blamage von Alicante aus. Unter den Jaurnalen haden sich nur die „Times" und der „Daily Telegraph" an tint Weihwaschung des englischen Flottenstolzes gemacht. Da wieder brci Nenwahlen beoorstehen, sieht man einer neuen Schlappe der Regierung enlgegen. Englischen Balttern wird aus Pampeluna tele-graphiert, datz Don Juan be Bourbon, der Vater des Pralendenten, Spanien verlassen unb sich auf franzosischen Voden zuruckbegebert Habe, wie das Telegramm sich ausdriickt: „voUstandig entzaubert fiber die Aussichten des Carlistenthums." Das den s e r b i s ch e n Regierungskreisen nahe-stehende belgrader Blatt „Vidovban" bringt cinen beachienswerthen Artikel uber bie Stellung, bie Deutschland insolge der Ereignisse der letzten Jahre gegenwartig in der politischen Welt einnimmt, und erwagt die Consequenzen, die darans fur die Haltung unb die Bestrebungen der andern Staaten, sowie in Hinsicht auf die Erhallung des europaischen Friedens uberhaupt sich ergeben. Die Meinungen des belgrader Blaltes find mit der bisherigen Haltung ber Organe ahnlichen Schlages entschieden im Widerspruche ynd werden in den betreffenden Kreisen zum minbesten iiberraschen; benn sie legen ein be* tebtes Zeugnis bafur ab, dah sich die Beziehungen der an ber untern Donau mahgebenden Kreise zu Deutschland unb Oesterreich-Ungarn in ber jUngften Zeit wesenllich geandert haben. Das belgrader Blatt schreibt: „Als ber Konig von Preuhen bie deutjche Kaiserkrone auf sein Haupt setzte, proclamierte er den Anbruch einer Periode des Friebens unb ber tuhtgeit Entwicklung in Europa. Viele glanbten damals nicht an bie Ausrichtigkeit bieser Manifestation, indent sie auf Napoleos befannten AuSsprnch: ..Das Kaiserreich ist der gtiebe ' hinroiesen. Mit Unrecht. Deutschland hat ,either gezeigt, dah es, vdwohl in ber That die erfte Mililarmacht der Welt geworden, deimoch nur immer bcftrebt ist, den Frie-den zu erhalten. Es mag sein. dah es in Berlin Staatsmanner gibt, welche die Mission ber Hohen-zvllern und Preuheus auch heute noch nicht als ab-geschlosfen betrachten unb auf neue Unternehmnngen ausgehen, allein diefe Staatsmanner find gewih nicht mahgebend, der Hof unb Furst Bismarck, so-wie ber bet weitem grohte Theil ber offentlichett Preffe zeigen burch ihre Haltung, dah die deutsche Nation weit davon entsernt ist, eitleni Ruhrne nach-rujagen; der Geist be« beutschen Volkes ist der Geist des Friedens, deS Schaffens, der stetigen ruhigen Entwicklung. Der Umstand", wird weiter ausge- suhrt, ,dah Deutschland mit solchen Tendenzen die dominierende Stellung in Europa einnimmt, ist als Geivahr zu betrachten, dah keiner der europaischen Staaten es wagen wird, ben Frieden zu brechen und Europa auf der Bahn der allseitigen Entwicklung auszuhalten. Und dieses ersreuliche Resultat", schlicht das Blatt, ,haben wir der Politik Bis-marcks zu verdanken. Er ist in der That ein grosser Staatsmann 1"_______________________________________ Local- unb Provinzial-Angelegenheiteu. — ( AllerhLchste ©penbe. ) Se. Majcstat ber Kaiser haben den burch SScanb verungliickten Be-wohnern von Witschendors eine UnterstUtzung von stinf-hunbert Gulden au8 allerhbchsten Pcivalmitteln aller-gncidigst zu fpcnben geruht. — (Zur Wahl ber W ahlmiinner in >8 e t d e 6 ) becichtet man uns fotgenbefl: Am 3. b. M. sand in unferer grohen Gemeinbe BelbeS bie Wahl der Wahlmannet statt, zu welcher nur drei Geistliche, ein ©chullehrer unb ber Gemeinbevorstand erschienen. Em Beispiel, wie weit zuriick wir noch in BeldeS finb unb wie es mil unserer politischen Reise sieht. Zwei Orillel ber Wiihler haben von bent Tage ber Wahl gar nicht« gewuht, wahrscheinlich weil bie Verlaut-barung nicht rechlzeitig genug eingeleitet wurbe. — (Erhohung ber Zinnoberpreise.) Wie von ©cite ber Vergwerks-Probuctenverschleih-Di« reel ion in Wien mitgetheilt witb, wurben bit Preise sammtlicher Zinnobersorten auf ben Lagern Wien, Prag unb Trtest urn 30 sl. per Zenlner ethoht. — (Ueber brei F euerSbrllnste) liegen heute wieber bie Berichte vvr. Am 19. v. M. brach in bent psatthSstichen WitthschastSgebaube zu St. Can-tian, Bezitk Gutkfelb, Ftuer au6. DieseS, bonn bit groge Fruchtharst mit alien Gelreibe-, ©troh- unb Kornvorttithcn wurben ein Rand ber Flammen. Der Gefammtschabcn betriigt mehr alS 7000 fl. unb war — taunt glaublich — nicht vetsichert. — Angtblich durch Unvotsichtigfeit (am am 1. b. in bet Heu-schupse be« Hatbhiibters BartholomLnS Burgar in Zalog, Bezirk ©tein, ein ©chabenfcuer zum AuS-bruch, welches bit ©chupft, Dreschttnnt, ©tattung, Dachung be8 WohnhauseS unb farnrntliche Futtervot-ratht im GesammtwertHe von 1000 fl. verzehrte. — In bent Hause des Johann Mahor in Krenzberg, Bezirk RnbolsSwerth, entstaub angeblich butch Muth-willen einiger Kinber tint FtutrSbrunst. DaS tr-wahnit HauS, bit WirthfchaftSgtbfiube unb das In. vtntar verbrannttn. Dtr ©chabtn betrdgt 2000 fl., welcher nicht versichert war. — (Der neue GlaSschneider.) BiS jetzt war befanntlich baS ©chneiben ber Glastafeln nur mit bern Diamanten mSglich, unb bet PreiS eineS folchen JnstrumtnttS fonnte bernfelben ftintn oHgtmtintn Ein-gang in ben HauShalt verfchaffen, abgefchen davon, bah auch eine geUbte Hand nut einen richtigtn unb fichetn ©chnitt bomit fiihten lonnte. Dem ©lafet« meistet tiegrabh in Dttakring bet Wien ist eS noch einer 35jahrigen Praxis im Diamantcnfaffen gelungen, ein Instrument zu etfinben, mit welchem jcbermann, ohne ®laser zu sein, ja sogat jcbeS Kmb, ohne jeb-wede Uebung, einen sichern unb vollkommen gelungenen geraben ober runben ©chnitt im Glase, wenn eS selbst Zottbicke hat, auSslihrcn konn. Der PreiS dieseS ®laS> schneidetS (ber auch in bet wiener WeltauSstellung stgnriert) ist ein vetfchroinbenb kleiner im BerhLltnifse zu jenent beS Diamanten, unb bit Anschaffnng jtfitm unbemittelten Lanbmannt, ©tirtntr rc. ttmLglicht. DaS Instrument, ein linstngrotzeS stShlttnttS Radchtn kann von bent Erfinbet in Ottafring bezogen wttden, unb es ist in okonomischer Bezithung nur zu witnschen, bah btsfen Existenz zur attgemeincn KennmiS unb Ver-wetthnng gelange. Aus dem Gerichtssaale. (Fiilschung Lfsentlicher Crebitpa-piere.) [Sottfe^ung.] Diese Vermnthnng war inS-besondete dutch die im Jahte 1868 wider Lorenz Zupančič unb Consotlen gtsiihrtt Unttrsuchung getechl-fcrtigt. ES roaten damals Zehnkreuzet-Mllnzscheint butch Plotttnbruj erzsnzt unb in Urntauf zesetzt unb Josef Weber aus Walbhofen alS unmittelbater Thiiter in Anklagejianb vetsetzl wotben. Wegen bieset Fal-schung watb I. Weber in britter Jnstanz zu zwtijah, rigtnt schwettn Ketket verurthcilt wotben. I. Weber roar nach AnSstehnng seiner ©trase in seine Heimat zurilckgekehrt, Halle hanstg mit L. Zupančič verkehrt unb roar auch bei ber Familit v. Pilpath in Kan» btrschhof tin ost gesehenet Gast. Als sich ber Rus von bieser Banknolensalschung unb Don bent muthma|» lichen EtzeugungSotte im Lanbe verbreitete, wutbtn auS entfernten ©egenben Personen angtlotft, mit Zupančič Serbinbungen anjufnUpfcn. ©o besuchten ben Zupančič unter anbercn Josef Btobat unb Johann Grum unb knllpsten mit ihm tin Gesptiich an wegen Uebcrgabe salschet Banknoten. Als Gtum fpater bie Vethaftung des Zupančič etfuht, will er ben Ent-schluh gesaht haben, ben VerwahrungSort ber versteck-ten Banknotenpreffe bent Gerichte auSzusotschen unb sich eine Belohnung von bet Nationalbank zu erwit* ten. Zu biefeut Zwecke machte er zunodhjl mit Theresia Zupančič in Kanberschhos.Bekanntschast, rebete tht zu, ihm bie Pcesse anSzuliesern, inbem er iht votfpiegelte, er besitze baS zur Vanknotenvetfettigung getiznttt Papier und er rootle bie Presfe in seine Heimat nach ©tape bei JosesSthal iiberttagen unb bort bie Bank-notenfabrication sotlsetzen. ©chon bamotS gestanb Theresia Zupančič bent Grum, bah sie bie ftagliche Ma-schine eine Biettelstunbe weit von Kanberschhof ver-ftccCt Halle unb er moge einntat mil einent Wagen kommen, urn bieselbe abzuholen. AlS Grum ein zwei-teSmal in ber nemtichen Absicht erfchien, machte sie Anstanbe, ihm bie Maschine ohne Einwilligung beS I. Weber, beS eigentlichen EigenthlimerS bet Bank-notenptesie, auSzutiefern. Im September 1872 wurbe Gtum mit Anton Tetcek aus Muste belannt, welcher bamalS wegen BettugeS in Unterfuchnng stand unb wahrenb seiner UntcrfuchungShaft Don bet Banknoten-falfchung unb Don ben beshalb verhaffetcn Personen KcnntniS erhalten hatte. Auch bieser fagte nach seiner Entlasiung auS ber Haft ben Entschtuh, bie Thater bieser Falschung unb wornSglich ben AufbewahtungS-ort ber Ptesse auszuspllren, bern Gerichte zu entbecftn unb sich btn Anspruch auf tint Belohnung bei bet Nationalbank zu erroerben. Die beiben trafen sich im Wirthhaufe in ©tape. Gtum erz&htte dem Terček von seiner Unlttttbung mit Theresia Zupančič wegen AuSliefttung bet Banknoten-presfe. Tetcek theitte ihm feinen Entschtuh mit, nach Kandtrschborf gehen zu rootten, um bem Eheroeibe beS Zupančič Don thrtnt Gatten einen Auftrag auSzutich-ten. Sie beschlosien bie Reise gemeinfchaftlich zu machen unb bie Zupančič zu beteben, ihntn bit Pttflt auS-zulitsttn. Dott angtfontmtn tranken sie mit bet Zupančič nub Den Mitgliebetn bei Famitie D. Pitpach, Terček rebete ber etsteren zu, ihnen bit Banknoten-prtsft auSzntiefern. Sie machte Umftanbe, fagtt, iat gegenroartigen Zustanbe tauge sie nichts, tS fthlen die Platten, beren eine ber Postmeister Mathiiu« Juvan in Watsch, bie andcre I. Weber auS Wrldhofen in Verroahrung Habe. Die Banknoten seien bei I. Weber in Walbhofen, spiiter eine zeitlang obet bet ©taUung be« Pitpach fabricicrt wotben. Terček machte bet Zupančič auf ihre Weigemng ben Votfchlag, bie Banknotenanfertigung nunmehr im Hause be« Pitpach roieber aufzunehmen, bem sie fteu* Dig zustimmte unb womit sich bie gamitie Pitpach einverflanben erklartc. ES wurben nun alle Vor-fehrungcn gettoffcn, bie Ptesse in bie Behausung ber Ptlpach zu iiberttagen. Noch machte bie Zupančič bie Mutheilung, bah bie brci Hauptbetheiligten bei ber Santnotcnfabrication Lor. Zupančič, UlathauS Juvan unb Joses Weber gcrocfcn unb bah beschtoffcn wotben fei, fUr 140,000 fl. Zehnernoten anzusertigen, febann abec jebe weitere Arbeit einzustellen. Am 29. ©ep-tembct kam Terček allein roieber zur Zupanč c, zeizte ihr eine gewohntiche Metallplatte, bie sich zur Gra-oicrung eigne. Am solgenden Tage drachte bie Zupanč.Č roitllich in einem Tuche vetjchiebene jut Bank-notenfertiguttg befiimmte Gerathe, wie Mustetzeich-nungen Don Dergrbjjerten Banknoten, Blcilettern {tit Buchstabe« unb Ziffcrn, Steine zum Farbenreiben, VergrotzerungSloupen, Platten fUr den Wasierdruck unb tin FlLschchen mit einer Flllssigkeit zur Ansertigung ber Wofferzeichen. Jm Laufe beSselben TageS fahten die QupanM, Jos. v. Pilpach unb beffen Mutter ben Dkschluh, die Banknolenserligung nicht mehr in einer tinfamen HUtte wie frlther, sondern im Dachraume vber ber Stallung beS Pilpach vor^unehmen. Josef Pilpach fllhrte ben Terček auS ber Stallung burch tinen Trichter auf den Dachraum, wo ftch in einer Ecke tin Brctterverschlag mit einem Tische befanb. Auf ber Rtickseite zeigte er ihm eine Oeffnnng, burch welche man im Falle einer Gefahr leicht entwischen Idnne. Am 30. September abends brachte endlich Valentin Vidergar eine eiferne Banknotenpreffe in das HauS deS Pilpach. Tercel besichtigte diefelbe, nahm kinen mit Eifen beschlagenen Rohmen zn sich unlcr dem Vorwande, bie Platte biesem Rahmen anzupasien vnb versprach am 1. Oktober abends toieber einzu-treffcn unb einen Kameraben rnitzubringen, ber sich Ouf bas Gravieren verstiinde. let čet hatte mittler« weile allcs bet Gericht auSgefagt, unb bah Unter-juchungSgericht fotzte ben Beschluh, in ber Nacht vom 1. zum 2. Oktober 1872 in Kanberschhof unter Mitwirkung von SicherheitSorganen eine einbringlich HauSunterfuchung vorzunehmen. Das ErgebniS ber felben war folgendeS: Um Halb zwLlf Uhr nachtS traf die GerichtScornmisiion dcm Anion Tercek vor bet Kirche in Watjch. Derselbe theilte mit, dah die Zupanci am felben Abende zur HerauSqabe der Prtffe nicht zu bewegen war, wohl aber AuSsicht vorhanden fei, eS werde nach Tagesanbruch die Prtffe fammt ollern ZubehLr in daS Berstcck ober ber Stallung gebracht werden. Die Cornrniflion begab sich in die zehn Minntcn ton Kanderschhof enlfernte Orlschaft Toberlev, wo in einem Verstccke die neunte Morgen stunde abgewartet wurde. (Fortsetzung folgt.) Berstorbene. ® e ti 6. O k tober Alois Pečnik, Wagenknpplerskind, 14 5Dt., Polana Nr. 9, Fraifen. — Maria Kastelliz, Jn-wohnerin, 63 I., Hiihnerdors Nr. 9, PyLmie. — Alois Steinmetz, biirgerl. Weijzgerbeimeisier, 58 I., Petersvor-stadt Nr. 3, Magenkrebs. Den 7. Oktober. Anna Urbančič, Greitzlerskind, 5 I., Gradischa Nr. 5h, Abzehrnng. — Elisabeth Gril, Jnstitntsarme, 77 I., Verforgnngshaus, allgemeine Wasser-sncht. Gedenktafel liber die am 11. Oktober 18 7 3 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Miller'fchc, Real., Treboje, BG. Krainbnrg. — 2. Feilb., Ubelska Gemeinde-Realitat, ad Prawald, BG. Senofetsch. — 3. Feilb., Posega'sche Real., Strane, BG. Senosetsch. — 1. Feilb., Dolinar'sche Real, Podgora, BG. Lack. -• 3. Feilb., Prelesnik'sche Real, Grohlaschitz, BG. Grotzlaschitz. — 1. Feilb., Grandovec'sche Real., Cesta, BG. Grotzlaschitz. Ani 13. Oktobcr. 3. Feilb., Jlivankic'sche Real., Arschische Littai. — 3. Feilb., Jeraj'sche Real., Dornze, BG. Krainburg. — 3 Feilb., Stojan'sche Real., Lantschovo, BG. Radmannsdors. 3. Feilb., Jioval'sche Real., Laibach, BG. Laibach. . ^^TOA%W.W.V.V.W.rAV.WW Gratis und franco g vei'fentet die nenestc Lotto-Gewiiinliste H. von Orlic«1, Professor der Mathematik in Berlin, Wilhelmstrahe Nr. 5. Ansragen finden sofort Antwort. (458—3) * Eine folche Anfrage kiinnen loir unsern Lcsern empsehlen. D. R. r Allen Kravlen Kraft unb Gesundheit ohue Medizin unb ohne Kosten. Revalesciere du Barry uon London. 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Mehr, fotoie in alien Etiidlen tei guten Apothelem unb 6»e-zereihanblern; anch eerfenbet daS wiener yaus nach eUee •etenben gegen Povanweifung ober NaSnahme._______________ Witternng. Laibach, 8. Oktober. GrvtztentheilS bewLlkt, Siidwest anhaltcnd, in ben vberen Schichten Nordost. WLrme: Morgens 6 Uhr + 15-4°, nachmittags 2 Uhr + 21 2° <£. (1872 + 144", 1871 + 14.0".) Barometer im Fallen 73468 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Warnie + 15-0°, nm S'2° iiber dem Normale. Angelommene Fremde. Am 7. Oktober. Aotel filed* Wien. Melschiko, Fabrikant, fammt Frau, und Merschowski, Centralinspector, Wien. — Lminger, Privatier, Graz. — Kurzthaler, Fabrikant, fammt Frau, Domžale. — Mad. Huber, Beamtensgattin, fammt Tochter, Patternion. — Palese, Architekt, Driest. — Beer, Pretzuitz. — Frau Schirca und Friedrich Schirca, Zavc. — Zerman, Robovich. - v. Brannizer, t. k. Cber=' svrster, Alape. — Schoglitsch, Inspector, nnd Klessen-hamer, Handelsschiiler, Karnten. Bob«-! Klei'aiil. Vergon, Czerwiakowsky, Wranitzki und Epe fammt Fainilie, Triest. — Jenkner, Ksm., Rndvlfswerlh. — Bramsburg, Wippach. — Scontanari. — Kunz, k. k. Major, Rein. — Benedetto fammt Brli-bci', Rovigno. — Graf Pate, Ponovii. Telegramme. Berlin, 7. Oktober. Ter altkatholiche Bi« schof Reinkens legte ben Eid in die Hande des Kul-tuSlninisters ab. Das Militarwvchenblatt veroffent-licht eine Cabinetsordre, betresfend die Ernennung ManteuffelS zum Generalfeldmarschall unter den ehrendsten Ausdriickcn der Anerkennung seiner Ver-bienfic. Posen, 7. Oktobcr. Erzbischof Lebochvwski wurbe wegcn gcsetzwibriger Anstellung zweier Vicare zu 600 Thalern, eventucll viermonatlichem Gefang-nis verurtheilt. Stettin, 7. Oktober. Die „Ostseezeitung" meldet: Das posencr Oberpriisibillm fei veranlaht, LebochowSki zur AmtSnieberlcgung aufzuforbern. Baden.Baden, 7. Oktober, Der Grotzher zog und bie Grohherzogin von Babcn reiseri gleichzeitig mit dcm deutschen Kaiser nach Wien und steigeu iu der Hofburg ab._____ Mit 1. Oktober beg aim der Unterticht wieder in der Lehr- & Lr;ieh»ngsa„stlilt fur Madehen der Uicloritie in Laibach. Der Kindergarten, den Knaben nnd Mcidchen besnchen, ist feit 1. Angnst wieder erbffnet. Anmelduugen nimmt die Borstehung taglich entgegen: (445—5) ^Fiirstenhos 206,1. Stock riickwiirts^ Wichtig fiir Arauereien und andere (516-2) DllS AillMttn-ll.Auskunsts-pitrran des ckanz Muller befindet sich von heute an im Fiirstenhofe (HerreUl gasseNr.206). 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Ferb.-Nordi. . Stibbahu-Gesellsch. . 8aif. Slisabeth-B-hn. Larl.Lndwig.Bah«. . BicBenb. Siseubaho Cteeteba^n fflelb Ware 69.201 69.8o|Oefl. Hvpoth.-Vanl. 73.601 73.701 93.50 94. 101.—j 102.-107 25 107.75 135.— (135.50 89.50 90.50 89.50 75 — 74.-73.— 90.50 75.75 74.50 73.60 Pfandbriefe. Ratio«* S.W. verloSb. Ung. Bod.-Lredttanst. 83.-Lst. Bod.-Tredit. luo.— bto. is 88 S. rSckz. .! 87.- 962.— 131. 222.50 945.— 165.-180.— 34.- f 4.R0 2040 163.— 218. 816.-- 148.-334.— 209.50 149.'— 965 132.- 253.— 950.- 165.- 182.— 35.- 5>!— 8045 164— 8j9.— 217.— 149. 335.— 210.— iso!— Prioritats-Obl. Siidb.-Ges.zu 500 Fr. bto. BonS 6 pEt. Nordwb. (100 st. CM.) Sieb.-B.(LOO fl. o SB.) Staatsbahn pr. Strick StaatSb. pr. St. 1867 Rudolfb. (300 sl.o.W., Franz-Ios. (200 fl.S.. Lose. Credit 100 fl. o. W. . Don.-Dampfsch.-Ges zu 100 fl. CM. . , Triester 100 fl. CM _bto. 50 fl. o.W. . Ofener . 40.fl.o.W. Geld 90.50 13^.25 131 — 111- 92.75 103.— 166.50 92.50 56!— 30.50 38.— 27.50 38.- 27.50 22.50 24.50 13^50 Salm . „ '40 , Jalfft? . * 40 „ larv . „ 40 „ ©t. @cnoi8- 40 „ WiudischgrLtz 20 „ Waldfleiu . 20 „ Keglevich . 10 -NudolfSstift. 10 * Wechsel(33Ron.)i ang6b.100K.fitbb.to.; 95.40 : hauls, loo 6. „ „ ! »5.60 bonbon 10 $|. et«L; 118-75 Pari« 100 gteac« . «.45 MOnzen. —- A^ML->.DucaIei!. 5.43' —— so-ffteacdfmtf . . . 9.04— 169.75 107.50 STOait 91.— 110.50 —. *88 131.75 131.50 111.50 93.25 103.85 167.- 57.-31.— 39,— 28,— 39 — 27.78 23.50 25.- i*!eo 100.50 Preutz. «af[en[dicine. 87.25,©Ubet . ... 95.60 95.70 113.- U50 5.4 t 9.05— 170.— 107.51. Telegraphischrr CurSbericht am 8. Oktober. Papier-Rknte 69.. Silber-Renle 13.10. - I860« StaatS-Antehen 101.40. — Bankaclien 959 — (Srebit 221.50 — Sonbon 112.80. — Silver 107.35. — St. I. Mitnr-Ducatra 20-Francs-StItcke 904. %tu