Vereinigte Laibach er Zeit uHA N«. ?5. , ^M^ Freitag den 17. September 1619. I n n l a lt d. AliKckomluelio Schisse in Trieft vom 25. bis 3o.Aug. -«^ ie öst^rr. Brigantine, Leda, von 23a Tonnen,-Cap-ir. Sebasi. Cevasevich, von Cypern in 52 Tagen, mir Wem und andern Waaren, auf Rechnung von S. Ioh. Busech. Die österr. Polacre, dieNu-he, von 3«7 T., Capir^ Georg Voivodich, von Sn.ynna in 34 Tagen, mit Galläpfeln und andern Waaren, auf R. der Brüder Catraro und Neffen. Das osterr. Dampfboot, Kaiserinn Caroline, von Venedig in i5 i.!2 Stunden, mil. 21 Reisenden. Mehrere Barken, theils mic, theils ohne Ladung. A u s l a n d. Italien. Päbsiliche Staaten. Am 23., August hielren Se. Hcil. das schon N'lHer angekündigte geheime Consistormm, wobey auch ^>ie Vergebung von iü Kirchen bekannt gemacht Wurde. Darunter befanden sich: Die Patriarchalische zu» Lissabon, und die bischöflichen Kirchen Udi-"«, die vereinigten Kirchen Belluno und Feltve, von ^biozza, im lombardisch- venetianischen Königreiche, ferner die französischen Kirchen,- Vannes, Valence, ^'t. Brieux, St. Flour, Orleans und Strasiburg;, iu der letzteren wurde ein Fürst von Croy, ehema^ llgeu Domherr dieser Kirche erhoben. Deutschland. B a i e r n. München, den 7. Heutember. Vorgestern Abends trafen Se. kaiserl. Hoheit der Kronprinz Erzherzog Ferdinand von Österreich in Nymphenburg ein. Hochstdieselben haben gestern mehrere Sehenswürdigkeiten der hiesigen Residenz-Stadt in Augenschein genommen und sind Abends in Gesellschaft II. konigl. Majestäten und der königl. Familie in dem sehr schön beleuchteten Schauspielhause erschienen und von dem zahlreich versammelten Publikum mit den Äußerungen der innigsten Freude bewillkommt worden. (S. Z.) Sachsen. Zu Dresden wurde, nachdem die.toskani-schen Herrschaften am 24. August eingetroffen waren, 5ie Trauung der neuen Königinn von Spanien (wobey oer König von Sachsen die Stelle des Bräutigams versah) am 23. feyerlich vollzogen. Am 3^. trat die Königinn mit einem zahlreichen Gefolge (welches Sie aber nur bis Irun begleitet), ihre Reise an. Am 1. September übernachtete I. M. zu Planen, am 3. zu Baireich, wo Sie von Ihrer Tante, der verwittweten Frau Herzoginn von Zweybrücken mit einem Besuche überrascht wurde, am 3. zu Bamberg, an» 4. zu Würzburg, w» Ruhetag gehalten ward. (S. Z.) F r e y e St a d t e. Hamburg, dcn 25. August.. Es ist wieder zu Tharlichkeiten gegen die Juden gekommen. Seit Hörigem Freitag dürfte sich kem Jude auf den öf- 3o6 seitlichen Ssiazlii a^ngen uub ln den bort gelegenen Kaffeehäusern bll^n lassen, oder er wurde mit den ihnen so furchtbar gewordenen „Hep, Hep!" begrüßt, und ohne Umstände weggeführt. Da nun aber die Juden ihrer Seits gleichfalls vorgestern «in christliches Kaffeehaus mit Übermacht überfielen und die eben Anwesenden unter Mißhandlungen vertrieben, so machten sie das Übel dadurch arger, und veranlagten, daß gestern Abend eine Menge junger Leute/ nicht vom Pöbel, die Srraßen bis nach Mitternacht durchzogen, überall das „Hep, Hep!" er, schallen ließen/ und in mehreren jüdischen Hausern die Fenster einwarfen; Juden selbst trafen sie nir-ßends. Unter den angegriffenen Hansern ist das von M. A. Heckschar am harcestcn mitgenommen worden. Der Senat hat demnach 2 Bataillone In-fanterie und eine Abtheilung Kanoniere auf die-sen Abend 5 Uhr nach ihrcn Lormplotzen bcerdnet, l«m die öffentliche Ruhe zu erhalten, und zugleich tn einem ausgegebenen Mandaie einen Jede»» mit väterlichem Ernste ermahnt und gewarnt, von ruhe» steierischen Unternehmungen abzustehen, mit der beygefügten Drohung, daß alle diejenigen, welche sich fernerm Frevel hingeben, oder sich auch nur den Ausruf einer spöttischen Beschimpfung erlauben würden, nach der Strenge der Gesetze und namentlich nach dem Tumultmandate vom N. Iuly i^gkbehandelt, die Bürger mityin mit Wasser und Brod und Zucht« hausstrafe, die Fremden dagegen mir Stadtverwei, sung bestraft, ja selbst den Umständen nach mit dem fiskalischen Prozesse belegt werden sollen. Den El' tern, Vormündern und Brotherren ist bey schwerer Verantwonlichteir zur Psiichr gemacht werden, ihre Untergebenen von ähnlichen feigen und verächtlichen Umtrieben und allem ^usamirenrotciren abzuhalten, und die Wirthe erhielten Befehl, aufs Sorgfältigste darauf zu achten, und es mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu verhindern, daß die bey ihnen Statt sindenden Verfsmmlungen nicht ftls solche angesehen werden können, von denen der Frevel ausgeht. Widrigenfalls die Versamm« lungssale sogleich geschlossen, und das Re.hr, eine Wirthschaft zu halten, den Wirthen genommen werden sollte. (S. Z.) Frankfurt, v. 5i. Aug. Gebern ist Se. Crcell. der königl. grosiürittanische Staats - und Cabinetsmi-nister, Hr. Canning, von London hier eingetroffen. Nachrichten aus Karlsbad melden, das; der größte Theil der alldort versammelten Minister am 3a. oder 3i. dieß von da abr.'iftn wollte, Graf von Winzin-gerodc w^llce aber erst am 2. Sept. abgehen. —> Der Herzog von Oldenburg und die Hanseestadt Bremen haben sich unter Vermittlung des Bundestags wegen des Elsflecher Zolls fre^noschastlich verglichen. Zu Frankfurt ist dem Hanbelsstande eröffnet worden, das; gleich nach der Mcjse eme genaue Bcc stimmung der Handelsrechte de Ijvaeliten erfolgen werde, durch welche namentlich da Haksiren, ,so >vie aller Schacherhandel eingestellt, und allen anderen Beschwerden abgeholfen werden soN> (S. Z.) G ro ßherz ogth um Baden. Mannheim, den 29. August. In der gan« zen Rheinpfalz ist die'Aussicht zu einer reichen Weinernte so groß, daß man nur darauf bedacht ist, die Fässer lecr zu betommen. Cin hiesiger G.istwirth erbat sich zu di^.ciu Ende für die hiesige ^rnison Wein von 1817, wovon cr noch einen becr'iänlichen Vorrath hatte, von dem ?r sich, um die Fasser leer zu erhalten, befrcyen wallte, gratis zu verschenken, was indessen aus Besorgniß, die Soldat n möchten dadurch zum übermaßigm Trunke verleitet werden, von der Kommandatm nicht angenommen worden seyn soll. Auch in andern Orten am Nheine wird Siebzehner gegenwärtig an Iedcrnann : n,sonst ge-g.len. Da ter Nein selrcn so reichlich und gut geröth, wie in diesem Jahre; so wird es für die« jenigen, die Fonds genug haben, um nicht einet» schnellen Umsatz des Kapitals und Gewinn berücksichtigen zu brauchen, als eine gute Spelulanon angesehen, die fast nicht mißlingen kann, diesin al große Vorruthe einzulegen. — Auch hier und in der umliegenden Gegend sind hin und wieder Erzessen gegen die Juden vor^efalleu. 2»» Bleisgau hat in« 5a. dessen nichts von der Art Stattgefunden, eben so wenig im Elsaß. (S. Z-) Preußen. Am 2. September haben Sr. Maj. der Komg wit einetn kleinen Gefolge eine Neise nach Schlesien ^getreten. Se. Majestät haben in Grüneberg über-nc-chret und gedenken am 5. in Breslau einzutreffen. (Wdr.) Königreich Schweden. Heute kam das grosie amerikanische Dampfschiff Savanna, zuletzt aus England, hier an. Es lst 12a Commerz Lasten grosi, bedient sich auch der Segel, geht von hier nach St. Petersburg und scheint zum Packelboot zwischen dieser Residenz und Stockholm bestimmt zu seyn. (Wdr.) Frankreich. Im Departemente der beiden Severs sollte unlängst eine Kapelle deö Fegfeuers eingeweiht unddic Brüoerschaft des guten Todes auf dem Kirchhofe verkündet werden. Der Z^!g war allda angekommen, als ein Mädchen sich durch die Menge drangen wollte; der Schweitzer, nm die Ordnung herstellen, stoßt mit seinem Spiesie zn, und nun entsteht zwischen den Brüdern des Todes und den jungcn beuten tin furchtbarer Streit; der Sieg fallt auf die Seite de'r lchieru, die Todesbrüder laufen davon, und »cr Ech>vn^",spieß bleibt den Siegern. ^Die Sache ist nun vor Gericht. (^' <"^ Großbritannien. Die von Manchester nach London geschickte Deputation langte am 2i. August in ersterer Stadt Wieder an; es scheint nicht, da^ chr Bencht beledigend befunden worden, denn am folgenden ^age trafen zwey Eommissarm' vom Ministerium des Innern daselbst ein. Manchester war am letzten Sonntage (22.) ganz ruhig; man führte die an mehreren Orten auigepsianzten Kanonen wieder ab; nur im Quartiere New-Croß herrschte nochuumer dun^ *fe Mhrung, und „och am 2l. tam es da zu Ab- brüchen , die nur durch das Mllltar gestillt werdtft tonncen; wobey mehrere Menschen schwer verwundet wurden. Du's; Quanier ist, nach Briefen au^ Manchester, das Bild des menschlichen Elends. Alle drey bis vier Häuser ist ein Leihhaus «Agent, der auf die letzten Effekten der unglücklichen einige Pfennige leiht, um dem Hnngertode noch einige Frist abzugewinnen; 10 bis 2a Menschen miethen da .ze-meinschaftlich ein Magazin, wo sie des Nachts über unter einander auf Stroh liegen. Die Kinder erhalten gar keine Erziehung, und kriechen anf de« Marktplätzen herum, um die Abfälle von Lebens-, mitteln aufzulesen. Wenn ein Nchlgekleideter durch dieß Quartier geht, so wivd er verhöhnt. Diese Menschen haben nichrs zu verlieren» Zu Eouentry haben die'Fobribanten endlichein-^eiuilliger , wieder beynahe denselben Weberlohn wie 1616 zu geben; vorher war eine Unterzeichnung eröffnet worden, um i2oo Familien, welche die Woche über lnchts zu thun hatten, .Brot zu verschaffen, und dadurch die Ruhe zu erhalten. In den Grafschaften Nottinggham, Derby, Leicester habe« die Strumpfwirker ebenfalls zu arbeiten aufgehört/ um eine Lohnerhöhung zu erhalten. Auf der Strasse nach Manchester haben noch immer Volksversammlungen Statt, und zwar auf den Abdüngen der Hügel, damn die Reiterey ihilsn nicht beykomme. Sie sollen damit umgehen , sich Waffen zu verschaffen. Zu London sind Wooler und Carlile, befchul-'dizt, einen aufrührerischen Brief an Lord Sidmouch geschrieben zu haben, gegen Bürgschaft wieder in Freyheit gesetzt, und vom Volk mit großem Jubel empfangen worden. Dr. Watson har an Lord-Sidmouth und an den Lord-Mayor von London geschrieben : „das; in Abwesenheit von Hunt und 5Kol-seley er der nächsten Volksversammlung auf Smith-sield prösidiren werde, und dah«r anfrage, ob die Minister gesinnt waren, die so friedliche V rsamm-lung, ohne sie durch Truppen anzugreifen, vor sich gehen zu lassen?" Man glaubt nicht, laß l" Ant, wort erhalten wird. Der Minister dcs Innern has den frel/wilUgcu CheveauxleHers von London besoy- 3oö leN/ sich am 25. zu sammeln; allen Magistraten waco di..' strengste Wachsamkeit aufgetragen. Der P.inz-N'ge tt bat durch Lord Sidmouth an den Magistrat von Ä?:nchester und an die Lord Lieutenants von Lancaöhire und Chcshire Danksagungsschreiben/ 'veqen ihres energischen Berragens bey deu letzten Unruhen erlassen. In Stockport hat man eme Su^scrionon zur Unterstützung des ver« wundsten Constables Birch eröffnet, zu welcher der Prinz - Nsgent ioa Pfund Unterzeichner hat. Die ausgeschriebenen Versammlungen,, welche zu Boltoir und Preston. gehalten werden, sollten, scheinen von den Reformatoren klüglicher Weise verschoben worden zu seyn.. In der Hauptstadt sind alle, Beharden. mit Vorstchtsmaaßregeln,,. wegen, der am 25. zu Smithsielo zu Hallenten. Versammlung beschäftigt. Im Pallaste des Prinzen,- Regent sind bereits die Wachen ve-doppelt,, und der Tbeil der Garde, der-nach Brighton marschireii! sollte ^ hat, Befehl erhalten in der Stadt zu, bleiben» Man hat in verschiedenen- Straßen- nachfolgen--den Aufruf gefunden : „Britt-n.! EuereVöter hai^rn, oft für die Sache geblutet,,, welche jedt zu! Jedermanns Herze spricht,, eui're Geletze Habens in so manchem Lande den- erstem Samen der- Freyheit ausgestreut. K^mmt denn-,- euere Rechte zu, stcherni und euern Kinde, n Freyheit zn verschaffen.. Denkt an die Wahlfreyheit., Sie ist ein- euch angebornes Recht,. und, wer- euch an dessen Ausübung hindern. lvlll,, ein, Verratber-,. der euere Züchtig-uifg vefdient^ Bald wird der-Tag der Wahl kommen,, bald, werdet, ihr- zur Ausübung, eueres Rechtes berufen wer-dcn. Seyd fest,, seyd gerecht gegen euch selbst,, seyd brav, fürcbtet keine Gefahr und gedenkt der Männer , welche deik Muth haben,,, frey zu seyn.^ Dew letztem Nachrichten aus' London vom 25.. Nachmittags 3 Uhr zufolge, ging zu dieser Stunde guf dem Smithsiel!).-Markte ein Maim mit einem großen, Zettel auf einer Stange herum /, auf wel-. - chem mid vothen, Buchstaben, geschrieben stand, :- „Die ^V^sMN'lyW wird um 4 Uhr beginnen ;. haltet gn?' „te Ordnung!« — Sir Charles Wolseley, welcher eingeladen war, diese Versammlung zu prasidiren,, hat an den Secretar derselbe»^ Blandford (der be-' kanntlich im, Gefängniß sitzt) geschrieben, daß er, mit so vielem Vergnügen er auch zum Wohl deä Staates beyzutragen, wünsche, dennoch dießmahl durch ein besonderes Engagement in Bezug auf.die Sache der Freyheit abgehalten werde, der Smith-fteld- Versammlung beyzuwohnen , und daß eZ ohnc Zweifel in London nicht an Genclemen fehlen wür« de , die durch Local - Vcvhaltmsse und persönlichen Eülfluß der ihin zugedachtem Ehre würdig wären. (Ostr. B.) Die Gesandtem ven Osterreich und R-ißland, Fürst Esterhazy und Graf Aeiden, hatten am 2S. Aug..'eine lange Confereiiz mit Lord Castler^ac»h. Ersterer verweilte über 3 Stunden bey SV. Herr-lichtnc.. (Wdr.) S p a> n i e »^ 7l,n 2^'. Ilugust in der Frühe waren zu London »vichtige Nachrichten auseGibralrar un) Cadir eingelaufen.. An ersterein, Orte war ein E^vesscr mit der Nachricht angelangt, daß zu Cadi; oas gelbe Fieber mit g.roßer Bösartigkeit aus,gedr>chen' sey, und die Ansteckung.sich, nicht bws, unter den^ Bewohnern der- Stadt,, sondern auch imter d,-em 3)?ilitar in der Nachbarschafr verbreitet habe.. D^ Bnefe von Gibraltar sind, vom 2. August,, und fügen hinzu, das; der Gouverneur sogleich die erforderli.cheii Maßregeln ergriffen habe,, um alle Verbindung- mit Spanien zu verhüten». Die Bricfe aus Cadir siüd- vom 5.,,undsa-gen,.das Fieber sey durch dieAsia.voil Havannah mitgebracht worden,, an welchem letzteren Otteeöin.dem letztverflossenen Monate große Verhce.ung«: augerichtet baben soll-. Die Halste der Mannschaft der Asia soll von-dieser fürchterlichen Krankheit befallen seyn.. (Ostv. B>) Wechsel - Cours in Wien am i i. September.. Conventions e-Münze von Hundert 249 1^4,. . Gtzdru^ckt be^ Ig»!,a.z/Al0ys Edlen, v0n. Kle.^n.m,«t)^