„Fttiheit, ftr Ate." «» 4« Sonntag, 4 April tSSS. H ill Jahrgang Die „Marburger Zeitun.," erscheint jeden Sonntag, MiUwoch und Freitag. Preise — skr Marbur^^: ganzjährig 6 fl., halbjöhllg Ist., vierteljährig Ist. SV kr; für AuKellung iuß^Hans monatlich 10 kr. — mit Postversendung: s.anzjährig 8fl., l)albjährig 4f!., vierteljährig L sl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Eins«yalt»«i mit 1V, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung SV kr. Änseraten-Etempelgebühr ' kommen. Zur ^Zl'schicht«' Tutst'-;. Die R e i t r u ng s t r e i s e Ungarns sind auS dem Schreck über das Vrgebniß der Wahlen noch immer »itdt herausgekommen. Die amtlichen und halbamtlichen Blälter suchen nalürllch mit allen glaublichen und unglaublichen Mittel» zu beweisen, dab der Negitrunt^ noch immer elne genug bedeutende Mehrheit zur Bersügung stehen wird, um sie am Ruder zu erhalten ; aber dieser Beweis gelingt ihnen vor denen, die nicht t» den „Mameluken" geltören. ttwas schwer; denn ihren bestgeschmiedeten vetveisen blickt nur gar zu oft die schlicht verdlckte blasse Furcht auS den Käthen, und wer da die Beslandtheile der regierenden Partei kennt, weih nur zu gut, daß jene Furcht ziemlich gegründet lst. Oder ist etwa die ungefähr sünsunddreißig Mann starte, aitkonservative Gruppe — sind die Mramontankn im Echote der Deak Partei eine verläßliche Stütze in Zeiten der Entscheidung? Sind da» doch Elemente, die zu allen Zeiten stets mit seinsühliger Nase zuerst den nahenden Sturm witterten und zu-erst der ausgehenden Macht ihre Huldigungen darbrachten, weil sie ftetS und noch immer und nur hiedurch ihren verlornen Einfiui» wieder zu ge« Winnen vermeinten. Wahrlich um die Negierung steht es schlecht, ivenn sie ihren Bestand au diese Leichen noch immer zu knüpfen gedenkt, wenn sie aus krauser Furcht vor der vermeinten Macht diejer Elemente, aus elvi gen Rücksichten die eigentlichsten LcbenSintcrellen des Staates, die Lösung der freiheitlichen, der sozialen Fragen immer wieder ausschiebt und ver« zögert. Es hat leider den Anschein, wie wenn die Regierung gar keine Ahuung hätte von der gewallit» zwingenden Macht, die den unverholen bethütigten Ideen des wahren Fortschrittes inneivohnt; sonst müßte sie schon längst entrathen haben jener morschen Stützen, die unter der Vtschofs« Mütze und drn vergilbten Frerbriese» stecketi. Wie die Dinge stehen, kann der Regierung nicht« Heil dringen, als ein rüstiges, entschieden freisinniges Vorgehe», aus deffen Mangel allein jene Niederlagen wahrend der Wahltage entsprungen. Die italienischen Blätter haben fich in den letzten Tagen mit den Gerüchten über bereits abgeschlossene oder im Werke befindliche Bündnisse eingehender beschäftigt. Sie kommen, was auch sonst ihre Parteistellnng sein mag. zu den ziemlich übereinstimmenden Schlüssen: daß Italien des Friedens bedarf, daß es sich also jedes Schrittes enthalten muß. welcher den Frieden irgendwie gefährdet» könnte; daß. falls der Krieg zwischen Preußen und Frankreich ausbricht, die Anstrengungen der »talle-Nischen, wie der übrigen neutralen Regierungen darattf gerichtet sein «üfsen, den Kamps zu lotaliittk»; daß. tvenn der Krieg auch noch andere Staaten ergreis?. Italien nur sein »«t^enes Jnteresie zu Rathe halten »verde. Das Interesse Italiens erfordere aber daß weder Frankreich noch Preußen eine Herrschast über Europa arrsübe; die Erhaltung des heutigen Gleichgewichtes sei für Italien noch wichtiger, als die Erwerbung Roms. Rachrichten, die unmittelbar von Kuba, jedoch aus unzuverlässiger Quelle in Madrid eingelaufen, bedailpten, daß die Regieruugstrvppen be» deutende Siege über die Aufständischen errungen. Berichte von Seite der Revolutionären lvissen von solchen Riederlagen nichts, und man muß alles das. was in Belreff des Ausstandes über Reiv Orleans mitgetheilt wird, mit Behvlstnnkeit aufneljmcn. Was man über die revolutionäre Bewegung der Insel sni^en kann, ist, daß sie rvohl noch mehrere Monate laug andanci^ti und detn Miitterlande ungeheuere Unkosten verursachen wtrd. Gutuntenichtete. mit den Verhältnissen auf der Insel genau Vertraute behanplttt. Lpanien werkte nicht im Stande sein, den Aufstand zu unter-drücken. Sollten die Ausslündischen sich »virtlich noch einige Monate lang behanpt'n können, jo ist die Insel für Spanien verloren. Der eiserne Wille des Präsidenten Grant beginnt sich bereits fühlbar zu machen; er wird manchem Hindernisse zu begegnen haben und sich t»>t manchen einflußreichen Parteien verfeinden, ehe er die beabsichtigte mtd dringend nöthige Reform im innern Berwaltungsgetriede ^wege bringt. Nicht tveniger als L0.000 Aemter und Aemtchen hat der Prästdent zu vergeben; und für alle fehlt es nicht an Bewerbern, tvelche die Bel'Mttn der vorigen Verwaltung in Maffe abgefetzt fehen möchten. Grant beHaupt«t sich aber einstiveilen noch recht fest gegen die Flut der Aemtersncher; er hat aus das Entschiedenste erklärt, Riemanden anstellen zu tvollen. der nicht von dem betreffenden Departementschef für den Posten empfohlen »rotden sei. Jeder Minister soll ihm für die Leiliungsfähigtett seines Departements verantwortlich sein, er mag fich daher seine Unter« deamten selbst austvählen. Tante Therese. vo» A. I (S. ForlscHiin«.) 4. Ein gutes Werk. Die Tante Therese war auS dem heimlichen, verborgenen Stübchen des Kranken herausgetreten, leise und vorsichtig, wie ste hineingegangen war. Sie jchloß eben so vorsichtig die Thür zu. steckte den Schlüssel zu sich und, wollte durch dcn engen Gang, über die schmale, dunkle Wendeltreppe in den unteren Th'il des Hauses zurückkehren, wo sie noch, unter schweren Sorgen, so Manches zu besorgen hatte. Sie blieb einen Augenblilk an der Thür stehen und horchte in den Gang hinein; sie schien etwas zu fürchten. Sie hörte ein Geräusch, nur ein sehr leises; sie glaubte nur. es zu hörru, in der Mitte des Ganges, dort, tvo der Seitengang hineinmündete; in diesem Seitengange schien eS zu sein. „Der Freiherr?" sagte sie ekschrocken. Aber sie hörte nichts weiter; sie mußte fort; sie konnte sich auch verhört haben Sie ging schnell und muthia in den Gang hinein. Mitten im Gange wurde sie aufgehalten. Aus dem Seitengange sprang hastig Jemand auf sie zu. ES lvar ein ältlicher Mann, klein, dürr, häßlich verivachsen; seilte Haare waren grau und struppig. Er sah sie mit höhnischem Grinsen an. Aber rS lag keine Bosheit darin. Nur Schlvachsinn sprach sich darin aus, wenn es nicht gar Blödsinn oder Irrsinn war. „Ach, Mamsell Therese l" rief er mit gedämpfter. geheimnißvoUer Stimme. Die Tante wae lieftig erschrocken. „Mein Gott, auch das noch sagle sie schmerzlich sür sich. Zu ihren vielen Sorgen war eine neue, vielleicht die schtverste getreten. Aber sie mußle und konnte sich schnell fassen. „Guten Abend. Freiherr Max," sagte tle mit ihrer vollsten Ruhe. — Der Schwachsinnige war der Freiherr Max, der Bruder des Reichs freiherrn, den dieser vor fünfzel)nIahren nach Schloß Hawichhorst gebracht hatte und der seitdem immer im Schlöffe geivesen war. Freilich als Freiherr. Er ivohnte oben in dem Seitengange ganz allein, mußte dort allein effen und trinken und durfte mit der Familie des bürgerlichen RenlMeisterS keiae Vertraute Gemeinschaft haben. Der Reichsfreiherr hatte das Alle», als er vor fünfzehn Iahren da getvesen »var. so angeordnet, und eS lvar immer treu und gewissenhost gehalten tvorden. Der Irre hatte in solcher Weise eine eigenthümiiche Stellung im Hiiuse eingenommen. iZr war gutmüthig, wie ein Kind; seine vornehme Abgeschlossenheit von der Familie aber und frühere Eindrücke brachten manchmal freiherrliche Erinnerungen und Belleitäten in ihm heraus, »tnd er liebte es dann, sich gnädige Spaße gegen feine Umgebung zu erlauben. Sie waren freilich nur gutmülhige; allerdings soiveit sein Schwachsinn ihm gestattete, einzusehen und zu fühlen, daß er reicht verletze. Halte er verletzt, und man brachte es ihrn nachher zur Erkeimtniß. so war »r ein desto reuevolleres Kind. Im Grunde hatten sie daher Alle im Hause, tvie Mitleidet», so auch Liebe für il)n. , Die Tante Therese imponirte ihm sonst immer. Dieses Mal schien eS nicht so. Sie »vollte an thm vorbeigehen, aber er vertrat ihr den Weg. „Wünschen Sie etwaS. Freiherr Max?" „All. Mamsell Therese, wo kommen Sie her?" „Ich hatte hier oben zu thun." „In dem kleinen Thnrmstübchen da hinten?" ..Ja" Er lachte. „Ja. ja, und ich lveiß auch, was Sie dort zu thun hatten." „Nun. lieber Freiherr Max. dann wissen Sie auch, daß ich eilig bin. Lassen Sie mich!" Sie sprach es mit ihrer erregten, fast streugen Ruhe. Aber sie imponirte ihm diesmal nicht. Er lachte hölinischer. „Sie tvollen wohl recht eilig zu dem kleinen Stübchen zurück?" ..Ich habe unten im Hause Geschäfte." „Bah, Mamsell Therese, mir machen Sie nichts weiß. Ich weiß Alles." „Um so mehr lassen Sie mich!" Die Er«i«ht»»g der Gch»le» «»d dt- Kost«»fr«G» Marburg. S. April. Die golderuna. daß jede politische Temeiadt wenigfteas ei»e Schule befitze» «ßSe. soll astder« daß Recht a»f Unterricht z»r volle« Wahrheit und vilduua eiu Oemeiugut dt0 Volte» werde» — diese gorderu»« wird kei« Baterla»dssobn. teia Boltsma»». tei« greuud der Sugeud bestreitt». Mattherziae Le»tk. welche Jede» vad Alle sche«e» u»d »ie recht tbun walle». entgeg»ea: wir habe« teia Geld! Vir aber ^gen Such; Ihr habt Geld, habt mehr als ae»ug ; Tuch fehlt aur der Muth. es zu aehWeu. wo es Po» Rechtswege» z» pade» — Such gebricht es uur am Willen, dasselbe für »othwendige Zwecke uud aur skr diese zu verweudeu. Ihr yerftchert, teia Geld zu habe« — uud Ihr lasset es doch aescheheu. daß jeue Guter, die Sure Ahne» sür dea U»terricht nicht mi»der als für Kirche uub Armuth gewidmet, dem Geiste der Stiftung entgegen uur Güter der todten Hayd geworden uud bleiben. Ihr seht ruhig zu. wie die Rachsolger der Apostel, die Jünger dessen, welcher sein Haupt »ie aus de» eige»e» Gtei» gelegt, gürste» geworde» im kirchlichen uud weltliche» Gi»»e des Wortes. .... - ^ ^ D»rch Sure Vertreter habt Ihr süusmalhuuderttauseud Guldeu auch sür dieses Jahr bewilligt z» geheime» «»slage» — zur Besoldung der abhüagige» Presse, für die höhere Gtaatspolizei — sünfmalhunderttausead G»ldeu! — uud habt auf die Verr,ch«»»g dieses Betrages verzichtet Mi»ifteru gegenüber, die nach de« Gesetze »eraatwortlich fiad. Ihr habt Huuderttauseude vo» G«lde» geopfert »»d opfert ?e noch, damit ei» gurft die Großmacht Oesterreich iu Paris gläuzeud vertrete -damit Ihr Herrea von »euem uud altem Adel »ach Rum senden tonnt, dere» süßeste Wo»«e dari» besteht, den Pantoffel des Papstes ^ küsse«. Ihr habt durch Sure Vertreter auf zehu Jahre achthuudett Mill»oueu Guldeu bewilligt für das steheude Heer im Friede» — Ihr laffet die Steuer« eihöhe». die Staatsgüter vertaufe» uud Naleihe» macheu. »m dieses Heer zu besoldeu, um die Siase» jener Schulde» z» bezahle», die wir de« e»tbehrliche» griedeusheere verda»tea. Ihr — doch wir halte» ei», de»n Ihr tA»»t die ga»ze Wahrheit »och »icht ertrage» ; das aber müßt Ihr Such jetzt fchou uud be» jeder Gelegeaheit sagen lasten: Ihr seid vor die Satscheieuug gestellt: entweder Loltserziehun^ Voltsbilduug und Voltsbefreinng und darum Schulen und immer Ähnleu. oder: Millioue« uud Millioue» jahraus, jahrein für Diplomaten. Regieruugspreffe. Kirchen und Kasernen... und damit dieses Wert — Suer Wert — gedeihe, tuiet uieder. wenn Sure Kirche«, sürsten vorüberfahren und laßt Such segueu! Vemischte Nachrichten. (Chinesische Vegrübnisse in Kalifornien.) Sin chinesisches Vegrädniß i» San Aranzisto ist ein seltsames Schauspiel. Sin besoudeeer Kirchhof ist den Angehörigen des himmlische» Reiches aagewiesen. Ve»» die Leiche nach de« Grobe getrage» wird, ftre»t ei» feierlich blicke»des Indivld»»« kleine Papierstreifea. die ans beide» Seiten «it weise» Sprüchen des Ko»suzi»s beschriebe« st«d. umher uud a» der lhürschwelle des Hauses, wo der Berstorbeue gewohut hat, werdeu rothe Papierschaitzcheu mtt ühn« liche» Inschriften geschüttet. Aus das Grab wird ein gebratenes Huhu. Reis «ud eine Alasche chiaefische» Wei»es gelegt, uud «ach bee«deter Aeierlichteit eutferueu stch die Trauernde» oh»e ei»e» Blick rückwärts zu Werse«. Diese« Bearabuiffe» pflegt aber außer dtu Shiuesen anch eine Klaffe vo» Lenten beizuwoh»en. die ei« bischen aufgetlSrt.r de»ten, als jene. Sine Anzahl amerikanischer Lagdiebe. die sich in der Nähe des Grabes verborgen hielten, stürzt stch. sobald die Leidtragenden tzen Kirchhof Verlaffen haben, auf die zurückgi^affenen Sßbarteiten uud Getriwte uud vertilgt dieselbe» a« Ort uad Stelle in größter Gemüthsrnhe. Hat die Leiche mehrere Monate im Grabe gelegen, so werden die Knoche« der. selbe« aiisgegrabe«. getvaschen nnd sorgsättig mit einer Bürste gerei«igt. i« tleine Bündel z«sam«engeb»»den. zierlich mit Aufschrifte« verseheu. dau» i» ei«en zinnernen Sarg gelegt nnd einem chinesische« Handlnugs« Hause, das dafür verantwortlich gemacht wird, zur Anfbewahruug übeeaebeu. Wen« ei«e geaügende Ailzahl gesammelt ist. wird ei« Schiff gemiethet uud die Särge mit ihrem Inhalt nach Shonghui, Canton oder Hongtong geführt. Jüngst verließ ei« solches Schiff, mit vierhundert todten Chinesen befrachtet, de» Hafen von San Franzisko. (Republikanische Finanzen.) Nach dem Ausweise des nord-amerikanischen Ainanzministers hat fich die Staatsschuld im verfioffene» Mo»at um 7.200.000 Dollar vermiudert. (Oftpreuße«.) ver Nothstand ist augenblicklich kaum geringer als im vorigen Jahre. Die Pfändung des letzte« Sigeitthu«srestes ist in ganze« Dörfer» die Regel, uud nur die Uumöglichkeit. die Steuern zn erschwingen, ist Anlaß des Sleuds. Die Amtsblätter warnen jetzt vor Beiseiteschaffung gepfändeter Sachen und ertvähne» dabei, es vergehe keine Woche, in der nicht die Gerichte zu Berurtheilungen wegen Arrestbrncheß (Beiseiteschaffuna) schreiten müßten. (Abschaffung des Swangskurses der Banknoten i» Italien.) Der Bericht eines Ansschuffes des italienische» Abgeord»ete». Hauses empfiehlt der Regierung, einen Gesetzesentwurf über baldigste Beseitigung des Swangsknrses und Regelung des Bankwesens nach de« Grundsatz der »olle« Bankfreiheit vorznlegen. Im österreichische» Reichsrath schläft man diese Frage tobt, obwohl die Urheber der Baakak^e am Ruder sind. Ss wird ei» sehr trauriges Srwachen sein, wenn bei einer große» Krifis der Segen unserer doppelten Papierv^luta in seiner ganzen Külle fich entladen wird. _ Marburger Berichte. ^ stern in St. I 0 hann.) Der Pfarrer in St. Johann auf dem Draufeld hatte das Osterschikßeu Verbote» und im Sinvernehmen mit dem Gemeindevsrlteher und dem Kirchenprobste Gensdarmeriebeiftaud nachgesucht. Dem Verbote zum Trotz wnrde am Sharsamstag nnd am Oftermorgea tapfer geschossen. Vor dem Gottesdienst am Sonntag nöthigten auf Geheiß des Gemeiudevorstehers zwei Geusdarmeu mit aufgepfiauztem Vajonnet die männliche» Psarrgenoffen in die Kirche;^ «ach Beendigung des Hochamtes erklärte der Kirchenprobst: „Weiber nnd Kinder hinaus. j,tzt w^den wir die Räuber binden!" Die männliche»: Pfarrgenosse» einige hundert a» der Zahl — sollten zur Strafe dre». Stunden i« der Kirche eingesperrt bleiben; es gelang ihnen aber, na^ yerftuß von drei Viertelstunden, die thüren zu sprengen, bei welcher Gelegenheit ein Bursche vo» eiuem Gensdarm verwundet uud dieser schwer verletzt wurde. Die Bauer« sühreu gerichtliche Klage wegen» Beeiutlächtigung der persönlichen Freiheit und haben stch anch «it ihrec Beschwerde an das Konstftoriu« gewaudt. (vsterseier) Am Ostersonntag Nachmitt^ S Uhr haben vor tzne Wirthahause »ur ..Sandgrube- in der Kärntner Borstadt Hnßaren gerauft, die zu« Glücke »icht mit Säbeln, sonderu uur mit Stöcke» fich bewaff»et. „Ich will Ih»e» auch sageu. was ich weiß.- „Nachher „Neiu, uei». jetzt gleich. Ich habe he»te Nacht alles grsehen. Ss war so klarer Mondschei»." Die taate erschrak auf deu Tod. Wußte er vo» dem Auseuthalt? des Verwundete», nad nur Sin Franzose kam hierher, so war es um den Verwundeten geschehen. „Heute Nacht —7" rief sie. „Ja, ja. heute Nacht. Hören Sie mir zu. Ss war gerade Mitter« «acht, da Die Taute hatte fich erholt. „Ah. da träumte« Sie wohl,- sagte sie freundlich und lächelnd. „Nein. nein. Mamsell Therese." „Um Mitternacht.- belehrte sie ihn, „sangen die Träume an, beson-ders wen» der Mo»d schei»t" „Aber ich trä»mte »icht, Mamsell Therese.- ,.U»d je klarer uud beller der Mond scheiut,- fuhr die Tante Therese ficher und belehrend fort, wie ein Proseffor auf dem Katheder, .u» so lebhafter uud deutlicher träumt der Mensch.- „So?" sagte der Schwachsinuige doch. „Habeu Sie das «och «icht gewußt? — Aber erzählen Sie mir. was Sie heute Nacht in dem helle« Mo«dschei«e geträumt haben?" Sie wollte ihm völlig irr mit fich selbst mache« und wohl auch wiffe». was er gesehen hatte, und wie viel er wiffe. „Was ich geträumt habe?" sagte er. „Si. ich sah et ja deutlich, wie der Wagen ankam. Ss war ein Bauerwage», er knarrte etwas, uud da aus der Seite hielt er nicht weit von «einem Fenster. Ss war Hen darin, uud in dem Heu lag eiu Meusch —" Die Taute unterbrach ihn. „Sehen Sie, wie lebhast Sie geträumt habe«?- „Aber ich sab es ja." „Sie wareu ja im Bettl" „Ich war aufgestaudeu." „Auch das habe« Sie geträumt?" Der Sch»achfi««ige schwaukte. „So? Sollte ich wirklich geträumt haben? Aber es war doch so hell?" „Darum träumten Sie so lebhast." „Und ich sah es deutlich, wie der Mensch im Wageu eiue Binde um deu Kopf trug — und auch den Ar« hatte er in einer Binde, und ia ein«r Uniform war er. und der Fuhrmau« hob ihn aus de« Wageu, uud auch die alte Christine war dabei, nnd auch Sie. Mamsell Therese, ja ja. auch Sie —" Sr wußte Alles. Die Tante Therese zitterte. Sr hatte Alles gesehen nnv wußte es so bestimmt, so ficher. Aber fie gab noch nichts verloren. Sie lachte lant. „Ich. lieber Freiherr Max? Sehe« Sie. wie Sie geträumt habe». Ich habe die ganze Nacht geschlafen, in der Stube meiner Mutter. Sie tönueu sie srageu." „So?" sagte der Irre wieder. „Uud auch die Christine wird nicht aufgewesen sein. — Wollen wir sie gleich fragen?" „Ja. ja, kommen Sie!" Die Taute wollte triumphire». Sr ve»ließ mit ihr de» Gang, und 't^eide ginge» die Treppe hi»u«ter. Aber unten in der Hausflur trateu ihnen erschrockene Gesichter entgegen. Ss waren die! Knechte und Mügde des Hauses. Sie hatteu aus die Rückkehr der Mamsell Therejt „ewartet. denu sie hatte immer die ruhige Besonnenheit! den klaren Muth. Der Verwalter uad der junge Herr ivaren zudem nicht d^; sie waren «och immer nicht zurückgekommen und die Frau des Hauses lag alt und gelähmt in ihrem Rollstuhle. „Mamsell. Hinte« am Walde wird gl schössen. Die Franzosen und Russtn und Preußen kämpfen dort." Meine Tante behielt ihre ruhige Besonnenheit, ihren klaren Muth. „Ich weiß es." sagte sie. „Aber es kommt näher. Mamsell. Sie werdeu hierher kommen. Uud was dann?" „Was dann?" sagte die Tante. Aber sie durfte in.Gegenwart des Herrn nicht fortfahren. Sie dachte an Alles, wie schii»er ihr nach so-mancher Seite hin Kopf und Herz seiu mochten. (Der Kttel.) Am Oftersonntag, »ach l Uhr Abmds. fuhren fünf GäKe des Herrn gelber in Prsßtck bnrch die Kärntner vorstadt; in der Nähe des Adler schen Gafthanseß trafen sie gegen 20 Hnharin und Jäger, welche w der „Vandgrnb," gezecht. Tin l>etrnate«er Hnßar »og den Sübel »»d wollte «ach de« Vierde hauen; die Vaffe entglitt jedo«h seiner Hand »»d nachdem er dieselbe wieder zu sich genommen, schlug er damit auf die Wagensperre. Der Rafchhei» des Geführtes ist es za verdanke«, dah kein Unglück geschehen. (vfterschießin.) Die Mißachtung desVerbotes, am Ostersonntag »» schießen, hat auch dieSmal wiedee bedauerliches Unglück verursacht: in Kranichsfeld. Schleinitz. St. Nikolai und Pobersch find in golge dieses Schieße»s Kirchgäuger verletzt worden. (T o dtschla g) D^r Urlauber Mathias Schwarj. Knecht bei dem Sruudbefitzer Ioh. Wratschto in Unter-Rothschützen. befand sich am 29. März Abends in der Virthsftube des Anton Schisto daselbst und hatte mit zwei Bauernsöhne« Ltreit. Um Uhr verließ er das Haus und es folgten ihm außer den beiden Gegnern auch «och andere Säfte; nach ungefähr zehn Minuten kehrten die Bauernsöhne allein in die Wirthtstube zurück. Am nächsten Morgen wurde Mathias Schwarz aus dem Acker »eben dem Sasthause — zweihundert Klafter weit von demselben ^ er schlagen gefunden. (Segen die Verordnung Joseph II.) Unter Anschluß der mit Ministerialerluß vom 2S. März herabgelangteu Planskizze hinfichtlich der technisch beantragten Aenderungen der Kirchengruft, in welcher grau Maria Joseph«, Srüfi« Brandis beigesetzt wordeu. hat die Statthalterei am 30. V. M. dem Gemeindeamt gslgendes eröffnet: .A) An der Osseite der Kirche ist unter dem daselbst befindlichen genster von Außen ei« neuer Eingang in die Sruft auzulegen; der Augang zu derselben von her Kirche aus ist zu kaffireu. abzumauern und hermetisch zu verschließe«. d) Bei künftigen Beisetzungen müffeu die Leichen vorher einbalsamirt werden ; sür den gegenwärtigen Fall, in welche« die nachträgliche Ainbal samirung nicht «ehr möglich ist. wird augeordnet, daß über dem Metall sarge uoch eiu zweiler Sarg aus hartem Holze augebracht werde, welcher vorher ßut verpicht werde« muß. o) Bei Selegenheit der jetzigen Herftelluugen in der Srnft ist die selbe durchgreifend zP remigen, der Vorgefundeue. eingedrückte Kupfersarg zu repariren, der vorgefundene hölzerne, gebrochene Sarg aber zu entfernen uud die darin noch vorhandenen Knochenreste entweder in einem neue« E^rg in der Sruft oder au auderer geweihter Stelle beizusetzen. D« Herr gerdinaud Sraf Brandis bei der Lokalkommiffiou fich zu diesen auf seine Kosten zu bewirkenden Herstellungen bereit erklart, und die Kirchenvorstehung unter Vorbehalt der Ordinariatsbewilligung gegen die Herftelluugen keine Eiu«e>dnng erhoben, so kann auch die proviso« rische Beis^uug der mit einem hölzernen Uebersarge versehenen Leiche no«I vor Herstelluug des neuen Srusteingunges in der Voraussetzu«g gestalte . werde«, daß die Bauherstelluugeu da«n sogleich in Angriff genommen werden." (S e we r be.) Im verstoffenen Moaat haben bei der Bezirkshaupt Mannschaft Marburg Sewerbe angemeldet: Bartholomäus üamolo in granhei«. Mahlmühle — Bartholomäus Proschnicker in Kranichsfeld Schmiede — gerdinaud Scherbanm in Brunudorf. Handel mit. Lebens Mitteln — Zohanu Vobai in St. Seorgen au der Pößnitz, Schmiede — Audreas Mauser iu v. geistritz, gleischerei — Bartholomäus Rutuik iu V. geiftritz, gleischerei — A. gereutschitsch in Schleinitz. Krämerei — Antou S»be iu Leudorf, Wognerei — Johann Urbantjchitsch in S ! eoahardt, giegelbrennerei — graiu Pototschnik i« Ober-Schweinsdorf. ! Tischlerei ^ 3oh. Neichen in St. Martin bei Wurmberg, Vnemerei — iofeph Wregg in Kraaichsfeld. gleischerei - Joseph Wregg in Schleinitz, jleischerei — Alois gerentschitsch in Schleinitz, Hafnerei — Anton Achej »Ainsath. Holzhandel. Saflhäuser wurden eröffnet; in Pöltschach. Simon Petek in grauheim. Paul Kamschek in Tainach. Jos. Iauschitsch — n Bordernberg. Karl Ockermüller — in Rottenberg. Johann Lippnsch — n Unter.Zelluitz. Zatob Keller — in Sradenschek. Andreas Pichler in Ziegelftalt. Math. Saischek — in Unter Pulsgau, Matthäus Pogoreutz —-IU Ober-Neudorf. Joseph Majau — in Pivola. Kaspar Wicher — in )ttendvrf. Peter Löschnigg -- in Ober Walz. Anton Wallischer — in lottenberg. Jakob Millemoth — in Pivola. Blasius Ledenigg in topiunik, Jakob Wabitsch — in Unter Nadach. Seorg graß — in St. lleoegea an der Pähnitz. Binzenz Pestemmer — in Suppetiuzeu. Vinzenz öchelluga — in Zellentscheu. Jakob Plavetz. (BonderKisenbah^ N. Bürgermeister. Schloffer in der 1 Zahnwerkstatt. wurde am 1. d. M. Abends auf dem Heimwege voa der Maschine des Kärntnerzuges erfaßt und am Haupte, sowie an den güßeu gefährlich verletzt. Bürgermeister ist 73 Jahre alt und schwerhörig; man weifelt an seiner Aettung. (Befreiung e»n e s B e r h a f t e t e n.) Eiu Wachmann der tädtischen Polizei (Joseph Jnrsche) verhaftete am 1. Aprll gegen Mitter-nacht in der Nähe des Gasthofes zur „Stadt Wien" einen lvurschen, well derselbe die Rachtruhe beharrlich gestört; als er über den Sophienplatz ging, kamen zwei unbewaffnete Hußaren liach uud defreiteu deu Burschen mit Gewalt. Letzte Post. Die aetftlicheu Ehegerichte iu Wi-u uud Salzburg fälleu uoch Nrthetle aber MttitArparteten, dt» »on der Regieruug auerkauut und »pkzoge« werdeu. Die Führer der ungarische« Ltuke« habe« de« Beschluß gefaßt, im «Schfte« Reichstage vorwiege«» staatsrechtliche Frage« a«z«rege«. Eingesandt. Ein katholischer Pfarrer. . derzeit slationirt in grauheim. verschmähte es nicht, trotz der Heiligkeit des Tage» und ohne Kücksicht aus den Umstand, daß die Kirche nud ihre Umgebung, abgesehen vom Priester, von jedem Katholiken ohne Ansnahme besonders anständiges Benehmen erfordert, mich am verstoffenen Ostersonn« tage, sage Osteljonntage. bezüglich eines Vorfalles bei dem jüngst in Mar» bürg stattgehabten Wahlakte barsch zu befragen und auf mein Vemerkeu» daß hier weder die geit, noch der Ort sei füe solche Gegenstände, zu er« widern: er habe eben diesen Ort gewählt, um mich zur Rede zu stellen uud er »verde mir nicht verzeihen, bis ich nicht seine Eylinderhutangelegenheit widerrufen habe. Ich habe mit dem Eylinder des Herrn Pfarrers nie etwas zn thun ^habt; ich habe denselben weder angetrieben, noch zu kaufen verfucht; de« Spaßen, weiche man dießfaUs mit dem Herrn Pfarrer sich erlaubte, bin ich gänzlich ftemd geblieben. grauheim. 2. April 18SV. granz Stefan. Die Augeu des Irre« hatteu bei der Nachricht, die er fo plötzlich erfuhr, angefangen zu funkeln.. ^Sie schießen? die granzosen?" fragte er hastig einen Kuecht. der nehen ihm stand. Die Taute warf ihm einen streageu Blick zu. „greiherr Max, man wird Ihuen die Nachricht iu Ihr Zimmer briugen. — Ehristiue, der grei-Herr hat einen Befehl füt Dich, golge ihm anf sein Zimmer!" Der Irre fühlte den greiherru iu sich, der sich nicht mit Knechten uud Mägden gemein machen dürfe. Ar kehrte gehorsam zu der Wendel-treppe zurück. Die alte khristine. welche vorher einen Wink von der Tante erhalten hatte, folgte il»m. „Und nun," sagte die Tante zu den Leuteo. uud sie war bewunde-ruugswürdig in ihrer Ruhe, in ihrem Mnthe. „Ihr sagtet: Was dann? Wenn der Kamps t1ch hierher ziehe 7 As sind Preußen uud grauzosen. die dort kämpfen. Siegen die Prenßen. und sie kommen hierher, so find freunde hier, die uns vom fremden Joche befreit haben. Kommen die franzostn als Sieger, — wir stehen auch dann in Gottes Hand und ia Rottes Schntz. Wir müffen nur das Unfrige mit dazu thun. Und dazu laßt uus schreiten, ruhig, ohne Lärm, ohne lieberstürzuag. jeder an seinem Platze!" . Und klar und ruhig, wie sie war. ertheilte fie deu Leuten ihre Befehle. „Nur gegen den ersten Aiilanf, nur gegen die gliehenden können wir nns schützen. Den Siegern, wenn sie in das Haus wollen, können wir es onf die Dauer uicht versperren. Danach muffen wir haudelu. Ver« schließt uud verrammelt zukst. so fest wie möglich, alle Thore und Thüren. die in das Haus uud die Ställe führen! Laßt vor allen gevftera die Läden, so dicht, daß man von außen kein Licht sehen kau« t Bringt kein Licht a« ein anderes genster! Geht gleich an die Ardeit. macht Alles ordentlich! Und dann vertraut auf Gott, der in Gefahr und Noth erst recht bei dem Menschen ist. wenn der Mensch nur den Kopf klar und das Herz muthig bewahrt l --- Noch Eins. Mein Bruder und der Ver« matter find noch nicht zurück. Achtet ans ihre Rückkehr, damit sie sogleich tönuen eingelaffen werden! Sollte ein Auderer Einlaß, begehreu. so rusl Ihr vorher mich herbei D»e Leute giugen, die Befehle auszusühreu. Die Taute stand noch einige Minuten nachdenklich. Dann ging fie zu dem Wohuzimmer. iu dem sich die Großmutter befand. Die alte, gelähmte grau saß in ihrem Rollstuhle und sah sich durch das genster die Kronen der Bäume des Waldes an, die von des letzten Strahlen der untergehenden Sonne ver« goldet wurden. Der Tag war trübe gewesen. Da hatte die Sonne bei ihrem Scheiden sür die Nacht noch ihr Recht haben wollen und brach fich durch eine Wolkenschicht hindurch, um noch eineu letzteu Blick auf den Wald und über die Haide zu werfe». „Und was wird komme«, bis fie morgen wiederkehrt?" sagte die Großmutter. „Was wird der Abead, die Nacht uus bringe« ?" Mt'N hörte in der Stube, die nach dem Walde hin lag. wieder das Gewehrfeuer; es war näher gekommen, wie schon die Leute zu der Taute Therese gesagt hatten. Man hatte früher nnr das Rottenfeuer gehört ; jetzt glaubte man dazwischen auch einzelne Schüffe zu vernehmen. Dle Großmutter hatte dennoch ihren guten Mnth nicht verloren, wie die Taute den ihrigen wiedergewonnen hatte. ».Hast Du Alles besorgt, Therese?" fragte sie die Tante. „Alles, was besorgt werden konnte. Ich habe Thore und Thüren und gensterläden schließen laffen. Mehr können wir nicht " ..Mehr können wir nicht. Kind. Das Weitere müffen wir Gott anheimstellen." „Aber hier habe ich noch etwas zu thun, Mutter." sagte die Tante. Sie ging in eine Kammer, die stch neben der Stube befand, und kam mit einem Korbe daraus zurück, deu sie au einen großen eichenen Schrank setzte. Dann begann sie die Schubfächer des Schrankes zu öffnen und die Gold, und Silbersachen der Familie aus alter und neuer Zeit herauszunehmen und in den Korb zu lkgen. Oben unter dem gnßboden des nämliche» Thurmstübchens, in iveicher die Tante deu geeiherrn Adal-bert aufgenommen hatte, war ein geheimer Versteck, aufzufinden nur von dem. der ihn kannte, und außer der Großmutter unh der Tonte und der alten Ehriftine kannte ihn Niemand. Dort ivollte Therese die Kleinodien verstecken. Sie ward anch daran gehindett. (gortsetznng folgt.) Geschäftsberichte. Marburg. 3. April, lvoch en markt»beri cht.) Veiten si. 3.90, Korn fl. Z.8S. Gerste si.0.—, Hafer fl 1.80. Kuturutz fl. 2.70, Heiden fl.3.—. Hirsebrei« fl. 4.20, SrdSpfel fl. 0.V0 pr. Mepen. Rindfleisch 2S tr., Kalbfleisch 26 kr.. Schwein-fleisch luna 26 tr. pr. Pfund. Holz, hart 30" fl. 0.—, 18" st. 4.ü0, detto weich 30" st. 0.—, 18" st. 3.30 pr. Klafter. Holzfohle» hart st. 0.70, weich fl. 0.50 pr. Metzen. Heu si. 1.40, Stroh. Lager- jl. 1.l0. Streu- fl. 0.70 pr. Eentiier. Pettau, 2. April. (Wochenmarktßt'ericht.) Weizen fl. 4.—. Korn fl. 2.80, veche fl. 0.—. Hafer fl. 1.80, Kutunch fl. 2.45, Heiden st. 2.50, Hirse st. 2.50, Erdäpfel st. 1.— pr. Mepen. Rindfleisch ohne Zuwage 25. Kalbfleisch ohne Zuwage 26. Schweinsteisch jung 26 tr. pr. Ps. Holz 30" hart fl. 8.50, detto weich ft. 6.— pr. Klafter. Holzkohlen hart st. 0.70, detto weich fl. 0.45 pr. Metze». Heu st. 1.—. Stroh Lager, st. 0.80, Streu« fl. 0.'60 pr. Ceutner. Hern» F. «. ^«pp, prMscher Zahiayt, m >VivQ, Ltaät, LoxuvrKasss Xr. 2. Wien, 1. Dezember 1863. Euer vohlgeboren! Ich bestätige hiermit mit Vergnügen, daß Sie mich durch Ihre äntliche Hilfe sowohl, al» durch den Gebrauch Ihre» wirklich vortrefflichen heilsamen Ana« therin-Mundwafsers nach kaum fünfwöchentlicher Cur gänzlich von einem bösartigen Uebel befreiten, an welchem ich seit zwei Jahren litt. Meine Krankdeit bestand in Zahnfteinbildung unter dem Sahn, fleische; ich gebrauchte dafür alle nur denkbaren Mittel, ohne die geringste Neffe-»ung verspürt zu haben, und wurde auch, als ich einen Doktor der Medizin zu Rat« zog. von demselben als skorbuttrank ohne den geringsten Erfolg behandelt. Endlich versuchte ich noch al» letzte» Mittel Ihr «natherin-Mnnd-und ich kann die heilsame Wirkung desselben al» eine wirklich a»»gezeich' nete nennen, «ochdem Euer Wohlgeboren den Zahnstein entfernt, gebrauchte ich Ihr Anatherin.Mundwasser und mein Sahnfleisch, welche» zwei Drittel meiner Sahne bedeckte, früher bei der geringsten Berührung sehr stark blutete, roth und aufgeschwollen war, erhielt seine frühere gesunde Aarbe und Elastizität wieder. Diese Zeilen haben den Zweck. Euer Wohlgeboren nochmal» melnen herzlich, sten Dank au»zudracken nnd nebenbei der leidenden MeMheit Ihr vorzügliche» AnatheriN'Mundwasser anzuempfehlen. Mit Hochachtung 87) *) Zu haben in: Marburg bei Herrn vancalari, Apotheker. K. Kolletnig und in rauchmann'» Kunsthandlung: Eilli bei Eri»per. in Vaumbach'» und in Rauscher'» Apotheke ; Sauerbrunn in der Apotheke; Radker»b»rg I. weitzin-ger; Mureck bei Kugler ^ Merlack; Wara»din in A. Halter'» Apotheke; L u t-tenberg bei N. Wilhelm; Rohitsch in Eri»per'» Apotheke; Windisch.Graz in Ammerbacher'» Apotheke und bei I. Kaligaritsch; lüffer in der Apotheke; Windisch.Land»berg in vahulik'» Apotheke. >»UtrUvI»v »iock bei (22! Erklürullg und Empsthllivg. Zur Beruhigung meiner verehrten Gönner erkläre ich hiemit. daß in meinen beiden, bekanntlich sehr großen AuSlagekäften sich weder Pack« fonjj. noch sonstige unechte Artikel befinden, wie pch gewisse, gestheidt sein «ollende Persönlichkeiten zn sagen erlanbe«. Um mit Rachdruck diesem leidigen Brotneid zu begegnen, zahle ich Demjenigen 1W Dukaten oder die Summe dafür in Bankvaluta nach jeweiligem TageskourS. der mir in beiden großen Auslagen ein wenn auch noch so unbedeutendes Stück herausfindet, welches nicht in die Rubrik: Juwelen. Gold« und Silberwaaren gehört. Zugleich empfehle ich mein großes Waarendepot; sollte ein oder das andere Stück nicht ganz nach Wunsch sein, waS in jedem großen Geschäfte dann und wann vorkommen kann, so bin ich durch meine Verbindungen mit den ersten Fabriken Oesterreichs in der angenehmen Lage, in wenigen Tagen allfälligen Anforderungen entsprechen zu können. Daß alle in mein »>ach einschlagende Reparaturen nur bei mir am beste« hergestellt werden, ist ohnedies so bekannt, daß ich noch etwas weiteres darüber zu sagen für überflüßig halte. SIS A>»elier,^tt- unV Zillzerarbtiter i» Mardnrz, Herrengaffe. Payer'sche» Hau». Der heutigen Nummer dieses BlatteS liegt eine Anempfehlung deS Marburger Dieuftmann Institutes bei. V« t» t8«V Stwinnjithung dt« t. t. öftnreichischen Staatt AnIkhent v«m Jahre 1SS4. «ewinnt de« Ankhen« fl. SSV.VW. fl. WV.M, fl. z«v.00«. fl. ISo.vo«. fl. Sv.vo«. fl. W.oo«, fl. lS.M, fl. t».«««. fl. 5.««0 Gesetzlich gestempelte Antheilscheiue, welche so lange giltig sind, bi« denselben der zwanzigste Theit eines Gewinnes von fl. 25VMl) bis abwärts fl. 155 zugefallen ist. empfehlen gegen Änsendung deS Betrags oder Postan^ahluna von 8 Gulden pr. Stück. 9 St. kosten si. 70, 20 St. ?. 155, Postgaffe Nr. 14 in Wien. Wiederverkäufer werden angestellt. (224 Mit Gegenwärtigem ersuche Jedermann, welcher an meine Frau. Jeanette Freiin v. Rast, eine rechtlich begründete Forderung zu stellen hat. behufs deren Bericht^ung bis 15. April d. I. fich bei mir zu melden. Marburg. 3. April 1869. Max Baron Rast, MaAalenavorstadt Nr. S8. 225) Z« miethe» wird gesucht: ein trockenes Magazin mit bequemer Zufahrt. — Offerte mit An-gäbe des MiethzinseS werden entgegengenommen von Äv. Awetler, Hauptplatz Nr. 86, ersten Stock._^^ (229 Gasthaus-ErSffnung. Heute wird daS Gasthaus „zur Brühl" in der (228 zur ZvrShl" in ver Gulz (ehemals Sketh) eröffnet und komme» alle und neue Weine, die Maß um 2^ und 40 in Ausschank. Um zahlreichen Zuspruch wird ersucht. Großes Gewölbe zu vemiethen, schSne Waarenküsten - sehr billig zu verkaufen bei I. A. Delago. ?r. Ulir. loa.ooo, «io.ooo, 40.00Y. 20.000. 12.00v> 10.000. 2 » 8000. 2 » «000. 1 ä 480«. 1 » 4400. S 4000, 2 » 3200, g ä 2400. ö » 2000. 1 » 1SV0. 14 ä 1200. 11Z » 800. ISS a 400. 20S » 200, 224 ä 80, 10.600 » 44 U. tt. enthält die grite»»« Zt«ate giriitirtt ' «erloosung, deren Ziehung am 14. a. beginnt «nd worin I« G»-willit werde». Zu dieser «it »e» «ißte» Treffer» «»>i>ell«tt»te» . ^li»«I-Ä (keine Promeffe) 4 fl. «. M. ei» tz«lie» „ .. 2 fl. ei» »iertei „ „ i fl. gegen Einsendung de« Betrage«. Ge«i»»telt»r wie ««tliche Fi»h»»i»tiße» erstige» s«f«rt i«ch E»tfchei>»»s. ^ ' (211 Man beliebe sich vertrauentvoll zu wenden an da« Bankhau« von 8i«gmunö Ha«b«rg. s. 1743. Edikt. Es wird bekannt gemacht, daß zur Bornahme der bewilligten frei' willigen Verpachtung der der Maria Tschelofiga gehörigen Realität Urb. Nr. 422 aä Studenitz in Untergoritzcn. bestehend auS Aeckern pr. 12 3. 575 Q.'Kl . Wiesen pr. 4 I. 535 Q. Kl. und Weiden pr. 285 Q.'Kl., zusammen 17 3. 1275 Q Kl., und der Vermielhung deS Wohnhauses Nr. 38. die Tagsatzung an Ort und stelle zu Untergoritzen auf den IV. April 186V Vormittags 11 Uhr bestimmt sei, wobei die Realität parzellenweise u. z. die Aecker auf 4 Jahre, die Wiesen und Weide auf 1 Jtilir verpachtet werden.' Die näheren Bedingnisse können Hiergerichts eingesehen und in Ab-schrift erhoben werden. , K. k. Bezirksgericht Marburg am 1. März 1869. Luiiäi!ig.oliu!ix. Oie xvkvrtixte beekrt giek »nzsuLvixen, ässs sie ikrs bei llerrn lioilei' »sed freunäsvliaktUeker Ileberein^uvkt »ufxMst uvä sellZe äem Herrn W'lll«!»«»', .^Ilevxassv I^r. 172, ÄdertrsKvn k»t, ^eleker doreit^illiKst.Auskünfte ertkeilvn unä ^nträz^e kür fouvl'- unä ^vbvnsvsfsiokvl'lln»vn ent-uvkwvv Mt Vtiieral-Agelltschast für Stritmark i« Graz 6or Ic. Ic. priv. 208) _^od. _ Verantwortlicher Redakteur: Kranz Wie »thaler. 2. ls. Lt. v. Druck und Verlag von Eduard Zanschitz in Marburg.