LmbacherMMtung. Äi> G^FK/> Pränumerationspreis: Im Comptoir ganzj. ^»^. i^^»^I. halbj.50ll. Mit derPost glliizj.st. ,5, haldj.fi. 7.50. Montag, «.October Inserti onsgcbühr bis i<> Zeilen: lmal s><) lr>, H i/)^b^^ üni.80lr., 3m. 1st.; sonst Pr.^cile lm. «lr.,2m.«lv., l ^«H«^ 3m. 10 lr. u. s. w. Ins«t!ou«f!cmpcl icdc<cr Kathcdraltirchc in ^^nggrätz allcrguädigst zu ernennen geruht. Dcr Instizmiuistcr hat den Tarnowcr Krci^gerichts-loth Basil Kopl, stynöki zum Staalöauwalt bei dem "rcisgcrichtc in NcU'Sandcc ernannt. Nichlalllllicher Theil. Laibach, 1. October. Mit dcr ncucn Sicgcsära scheint Preußen bereits cnlch in eiuc lipochc neuer Umwälzungen eingetreten zu !"", dercu Anzeichen sich für jeden, dcr sehen will, dcullich ^nng luudgcbcn. ^u den vorzüglichsten dieser Symptome gehört wohl — d"ic U n P ä ß l i ch l c i t Vi S< !!!".. ^ H'crülicr weiß uns die „Neue Deutsche Ztg." '.'iachstchcndes aus Berlin zu melden: Das Leiden des Grafen Bismarck dauert fort, — ° melden die Blätter. Im Publicum erzählt man sich Maine Dinge iu Bezug auf dieses beiden des Mi« uiterpräsioentcn, uud iu der That, eigenthümlich genug "Ulk dasselbe beschaffen sciu. Daß Graf Bismarck UU! 30. bei dem Einzüge in der Umgebung des Kö-^üs sich befand, wcrdeu Sie aus dcu Blättern ersehen Mbcn, uicllcicht aber ist Ihnen entgangen, daß das wtliche Organ dcr Regierung, dcr „Staats, Anzeiger," '''.lM'cm Fcstw'icht über die am 20. stattgehabten ^lcrlichleitcn des Niinisterpräsidcntcn mit keinem Worte Mhnt hat. Auch von Seiten des Königs nnd dcS Eposes hat man von dem tranken Manne auffallend d^'6 Notiz gcuommcn. Vielleicht war es deshalb, u Grnf Bismarck es dcnn auch gerathcucr faud, an »nk f ^"^'" ^"geu sich den Festlichkeiten zn ciilzieben ^ l'cbcv dcr Ruhe zu pflegen. Auch sonst haben dem Mr ^ Vislna'.'ck die letzten Tage wenig Besonderes acht. Vr ist nicht, wie man erwartet halte, zum Staatstanzlcr ernannt, nicht Fürst, auch nicht einmal Ritter des Schwarzen Adler-Ardens geworden; der Titel „General" — das ist alles, was ihm als ^olm für seine Verdienste iu diesen sechs Monaten zu Theil geworden ist. Doch was die Situatiou noch schärfer kennzeichnet, ist die heutige Mittheilung dcr ..Nordd. Mg. Ztg." über das Befinden des Grafen Bismarck. Das ge. uaunte Blatt meldet nämlich au hervorragender Stelle: „Das Leiden, welches den Herrn Ministerpräsidenten Grafen vou Bismarck seit acht Tagen nöthigte, sich aller amtlichen Geschäfte zu enthalten, verhindert denselben auch gegenwärtig, sich dcr Lcituug von Staats» augclcgeuheitcu zu unterziehen. Der Herr Miiustcrurä-sident ist vou des Küuigs Majestät inöbesouderc auch vou allcu Immcdiatuerlrägcu dispcusirt wordcu. Die Nachricht hiesiger Zeitungen ist daher unbegründet, daß dcr Herr Miuistcr iu oeu letzten Tagen Vortrag bei Sr. Majestät dem König gehabt hätte." Beachten Sie wohl, Graf Bismarck, dcu wir bcimEinzuge am 2 0. mehrere St un d cu zu Pscrd c g ese h cu, ist seit acht Tagen so leidend, daß er sich aller amtlichen Geschäfte enthalten uud sogar auf die Immcdiat' Vortrage beim Könige verzichten muß, und m an hört auch nicht, daßdcrKönig, wie früher, wenn dcr Ministerpräsident leidend war, zu geschehen pflegte, sich in die Wohnung desselben begeben habe. Nun, diesmal verzichtet, wie es scheint, Sc. Majestät lieber auf die Mitwirtnng des Grafen Bismarck uud giwnt ihm dic nöthige Ruhe zur Erholuug. Geschieht es vielleicht, um zu zeigen, daß anch Graf Bismarck nicht ganz unentbehrlich sei? In politischen Kreisen haben wir viclfachc Glossen geholt, als ob man iu gewissen Regionen müde sei, wieder und immer wieder vom Grafen Bismarck zu hören, und mau spricht vou Mißstimmungen, die namentlich dadurch hervorgerufen worden sein sollen, daß aus verschiedenen itieisen, wie z. B. aus den nun aulicetirtcu liassanischcn Städten, ncbcu den Petitionen an den König gewöhnlich iwch besondere Bittgesuche au den Grafen Bismarck einlaufe». Peisoueu, die sich durch einen gewissen Scharfblick auszeichnen, meinen sogar, die Zeit sei nicht mehr allzu ferne, wo das Leiden des Grafen Bismarck cine Gestalt annehmen dürfte, die e incn Rü cklr ilt ius Privatleben unausweichlich machcnwerdc. Wir sehen also hier wie die preußische Junker-Partei ihrcu alten Einfluß am königlichen Hofe wieder gewinnt, uud ciuc weitere nothwendige Folge werden wir bald gegenüber dem Parlamente in einer strafferen Anziehung dcr Zügel, iu cincr Wiederkehr des persö n. lichen Regiments kommen fchcu. Uud dazu, wie die preußischen Miuistcr sclbst zugestehen, unfertige Zn< stände im Iuucrn und Gefahren nach Außen! Wahrlich Stoff geuug für ein staatsmännisches Genie, wie jenes dcs Grafen Bismarck, um wic viel mehr für dcu schau als Nachfolger genannten Hcrru v. Saviguy. Oesterreich. V3ien. Bezüglich dcs Ausn ah ms zustand es in Wien meldctc letzthin cine officiösc Mitthciluug, l daß die Aufhcbuug uach dcm Abschluß dcs Fricdcus mit Italien stattfinden würde. Diefc Tcrmiustclluug wird nun dcs wcilcru dadurch crllärt, daß die Rcgic< rung es nicht angemessen findet, mit dcr Herstellung dcs geschlichen Zustandes stückweise vorzugehen, sou« dcru ein Gesammlvcrfahren uud ciucu Gcsainmtciudruck beabsichtige. Dcr Ausuahmszustaud bcstcht uämlich uc> bcu Riede« österrcich noch iu mehreren Theilen des Reiches. — 28. September. Dcr „Znknust" wird von einem ihrer Gewährsmänner Folgendes über die innere Rcichsangclcgenhcit mitgetheilt: Das Ministerium denke nicht daran, den cugcrcu Nc ich s ra t h, bchufs angeblicher Vorlage dcs Pestcr LaudtagsopemtcS über gemciu-samc Augelcgenhcitcu an ersteren, einzuberufen; mau denke darau schon deshalb nicht, weil dcr engere Rcichs-rath selbst nach dcm Fcbrnarpatcntc keiucrlci staatsrechtliche Compctcuz hat. Man beabsichtige blos Delegationen aus allcu cislcithanischcu Laudlageu iu Wicn zu versammeln, welchen das obgcdachtc Elaborat zur freien Berathung n^ud womüglichcr Erzicluug ciues staatsrechtlichen Compromißcutwurfcs mitgetheilt würde, der, um rcchtsocrdiudlich zu lucrdcn, noch dcr Zustimmuug dcr Landtage uud dcr Sanction dcr Krone bedürfte. Innsbruck, 25. September. Mit dcm hculigeu Frühzugc ist dcr Hcrr Statthalter Fürst Lobkowitz uou hier uach Salzburg abgereist, voll wo cr im October uoch einmal zur Amtsübcrgabc hichcr ^Nlückkehreu wird, um Tirol alsdaun für immer zu verlassen. Heute hallen sich die Svitzcu der hicsiacu Eivil' und Mililärbchördcu zur Verabschiedliua am Bahuhofc ciugcfundcn. Prä,,, 27. September. Dcr neue Statthalter Graf Rolhkii-ch hat hclitc die Leitung dcr Statthalterci übcr-noinmcn. Im Laufc dcs Vormittags hat cr die Auf' wartuug dcr Beamten dcr Statthaltcrci und anderer Behörden, dann dc? Herrn Gürgcrmcistcrs, der an dcr Spitze der Mitglieder dcs Stadtralhcs und dcr Magi« stratSräthe erschien, entgegengenommen. Krakau. Die Ernennung dcs Grafen Oolu' chowski zum Statthalter vou Galizicu ist uach dein „Ezas" keiuc bloße adniinistrative, sondcrn eine puli< tische Maßrcgcl. Graf Goluchowski, dcr als Staats-miuistcr dcu politischen Staudpunkt seiner Regierung gekennzeichnet hatlc, trat ab, als cr seine Absichten nicht verwirklichen konnte. Indem cr jetzt auf dcu Statthaltcrpostcu zurückkehrt, deutet cr damit an, daß Fmisselon. Der sterl'cndr Vestrrreicher. Lie/"'"'" Schmrrzenslager hingestreckt Aus /'"'"'" ^"' ^°^"^ ''" Plni^cii-Lmidr. Ihn l '"'" ^"desschlas ein Wort ihn wcctt, ,.S, '^^ ^°", e? war rin Wort dcr Trene. Sir s/^" ^'^' ^'^ '""ben Augen zu, Ob n ^!'" "^^ ""hr des Hcimatshimmcls Bläne. Du n^ss ""^ d'i'l Vaterland betraf, ^'"tist fur dcinen Kaiser, tren nnd brav. ^r.Zlg^'"'""U "'" H^z, Preußen. Hugo Thärnlanu, kehrn. Ein Todesurtheil. Originalerzählnnss nach einer wahren Begebenheit. Von Johann Schoner. Es war in der Zeit der französischen ilrica,r. In dem tran-lichstm Zimmer dcs Palastes einer deutschen Residen; versammelte sich an jedem Winterabende, wenn die Umsttmdc es erlaubte», die ganze herzogliche Familie: dcr Herzog, sein achtjähriger Sohn, dessen Erzieher, Doctor und Gcheimrath Fohlner, die Herzogin nnd ihn- Schwester, Prinzessin Caroline, In ihrem Kreise herrschte ein so offenherziger, nngetimstelter Ton, so viel gegenseitige Achtung und verlraunngövollr Zmieigung, das; allen dcr Tag vor Sehnsucht uach dcm Abende lang vorlam. Es war intbrsonderc dcr Erzieher dcs Erbprinzen dic Seele des vertraulichen Zirl'elö. Line ungewöhnliche Gelehrsamkeit hatte sich in diesem Manne zn cincr ^lindlichleit gesellt, die ihm aller Herzen gewann; nnd obgleich bescheiden wic ein schilchterncö Mädchen, hatte cr doch in dcu Jahren Politischer EtaatSwirren mit eiserner Willenöfcstigtcit treu zu seinem Fürsten gehalten nnd das irregeleitete Volk znr Mäßigung ermähnt. Er liebte sein Vaterland und haßte Unrecht und Uebrnreibung. Der Herzog wählte dcn seltenen Mann znm Erzieher seinem Sohnes nnd das ganze Land freute sich nbcr diese Wahl. In kurzer Zeit hatte Dr. Fohlucr auch dic Zuneigung der Herzogin, sowie dic dcr Prinzessin Caroline gewonnen; Prinz Rudolf liebte seinen Erzieher fast wie feinen Valer, und dieser, der Herzog, fand iu dcr Gesellschaft dcs cben so heücrcn wie ge-lchrtcn Mannes mehr Erholung, al5 in ranschcnocn Festen. Eines Abends war dic hohe Gesellschaft bis anf dcn Herzog versammelt; dieser ließ auffallend lange auf sich warten, „Papa mnß hentc sehr vicle Geschäfte haben," bemerkte Prinz Rudolf, „und cr verschiebt nichts anf den morgigen Tag." „Und warum wohl?" fragte mit heilerem lächeln Gchmi^ rath Fohlncr. „Ei, wcil er fleißig ist. Er hat von mir das Sprüchworl gehört: Morgen, morgen, ilm' nicht henlc, sagen stets nnr smüV ^cntc," Herzog Rudolf war cin witziges Köpfchen nnd lernte vm, seinem Erzieher Naivetät mit Scher; zn verbinden. ,.Dn wirst iibcrhanpt bald ein fertiger Schulmeister sein." bemerkte die Prinzessin Caroline. „Weißt Dn mir einen Herrscher dcs Alterthums zn nennen, wclchcr von der Ertheilnng dcs Unterrichtes in seinen alten Tagen daS Leben fristete?" fragte die Herzogin. „Dionys dcr Iitngcre von Syralns full in Korinth den Schnlmeistcr gemacht haben; abcr gewiß iN cS keinesfalls," antwortete dcr Prinz. Da offnctc sich die Thilrc uud dcr Herzog trat ein. Rudolf eilte ihm cutgegeu. „Ohue büse zu sciu, müchtc ich gerne fragen dilrfcn, ob Dn böse bist, daß wir so lange auf da« Glück Deiner Gegenwart warten milssen." „Und wäre ich cS, so hast D u mit meinem Zorne nichts zu schafft»." In dcr That war dcr Herzog hcute mehr Regent als Familienvater; tiefer Ernst lagerte sich anf seiner Stirne. „Was ist Eurer königlichen Hoheit?" fragte dic Herzogin. „Nichts, nichts, meiue Lieben, was niiseren Familienlrcis sMcn sollte." „Aber rs stört ihn doch," bemcrlte dic Hcrzogin. „Ncgcnltnsorgcn," rntgcgnete der Herzog, nnd nahm Platz. Dcr Thcr wnrde gereicht und niemand wagte einc ferncre Fragc nach dcr Ursachc dcr ungewöhnlichen Schweigsamkeit dcs Herzogs. Erst »ach dcr Entfernung dcr Domestiken wurde dieser 1482 zwischen ihm und der gegenwärtige Regierung eine Eintracht in den Ansichten besteht. Galizicn, welches fortwährend vom Slaatöministcr die Bcfricdignng der LaudcSwnnschc im nationalen nnd antonomen Geiste erwartet, empfängt nnn eine Darangabe jener Wünsche in der Person des Statthalters. Die Erncnnnng Go< luchowöki's ist demnach Acwcis dafür, daß von nnn an Galizien in cincm, seinen Interessen entsprechenden Geiste regiert nnd daß daS Wohl dicscS Landes mit dem Wohle des Reiches in Eintlang gebracht werde. Empfangen wir daher, schließt der Willlonnnartilel dcS ,,(5zas," nnscrn Statthalter mit vollem Wohlwollen nnd Mnth, zeigen wir, daß das Vertrauen, mit wcl« chem ihn das ganze Land nmgibt, von Kralau vollstän» dig getheilt wird. Troppau, 24. September. Großer Inbcl herrschte am 23. d. M., an welchen Tage WO Mann vom In» fantcricrcgimcnte Kaiser Franz Joseph nnd etwa 130 Mann Jäger hier ankamen. Eine große Volksmenge, an der Spitze die städtische Misikcapelle, versammelte sich am Vahnhofc. Troppan stand in vollem Schmucke da, eine große Zahl Fahnen „gelb und schwarz" weh» ten von den Häusern herab. Als das Militär in die Stadt einzog, wnrde es mit Kränzen, Sträußen nnd Blnme» beworfcn; jcdcr Soldat schmückte sich uud sein Gewehr. Jeder Bürger verlangte eine Anzahl der bra> ven Krieger ins Qnarlicr, alles wnrde aufgeboten, um die Mannschaft gut zu bewirthen. Pest, 2tt. September. „Pesti Naftlo" sagt im Leitartikel: Da nnn der Krieg beendet ist, so möge die Regierung der Nation mit Bereitwilligkeit Gelegenheit geben, die Ncgelnng der gemeinsamen Angelegenheiten fortzusetzen, die zahlreichen Wunden dieses Landes zn lieilcn nnd das AnöglcichSwerl zn beendigen. „Hon" spricht sich gleichfalls für die Einlicrnfnng des Land' nigcS ans und schließt: Es sollen dein Landtage in der Antwort auf die zweite Adresse irgendwelche Mittel mi die Hand gegeben werden, eine verfassungsmäßige Organisation in Angriff nehmen zu können. Trieft, 28. September Sicheren Nachrichten aus Constantinopel zufolge erwiderte Marquis d e Mo u« stier ciucr griechischen Deputation, welche ihm vor seiner Abreise eine Dankadresse überreichte, daß die moralische und intellektuelle Entwicklung der hellenischen Nation Frankreich am Herzen liege, daß aber die all-gemeine Nuhc Enropa's ihm nicht gestatte, revolutionäre Bewegungen gegen die Türkei zu nnterstützcn. Ausland. Stuttgart, 28. September. Die Abgcordnc» lcnkammcr wählte einen Ausschuß von 15 Dcpu-lirten, sämmtlich Großdeutfchc, zur Prüfung des Fricdcnsvcitrages und beschloß cinslimmung die sofortige Bewilligung der Kriegskostcnentschädignng. Aus Hannover gehen der „France" folgende für die in dem anncctirtcn Königreiche herrschende Stimmung sehr bezeichnende Nachrichten zu: „Die hanno« ver'sche Bevölkerung zeigt keine Sympathien für das preußische Regime. Sie bedauert den Verlust ihicr Autonomie uud ihres Königs. Seit einem Monate sind mehr als 10.000 jnnge Männer ansgcwandcrt. Es sind dies fast dnrchwcgs Soldaten von Langensalza. Bedroht, in die preußische Armee eingereiht zu werden, zugen sic das Epl vor. Die preußischen Officicrc der Garnison von Hannover sind in einer sehr pcinlichcu Lage. Obwohl sie persönlich leinen Anlaß zu Klagen geben, sind sie doch ans den Index gesetzt. Niemand spricht mit ihnen ein Wort. Man flicht sie wie Pest. kranke. Sie haben es versucht, diese moralische Qua» rantainc zu beseitigen, die eine Art von Wüste um sie her schafft. Im Laufe der letzten Woche veraustaltctcn sie einen großen Ball, zn dem sie eine große Anzahl von Damen einluden." Thorn, 21. September. Die AnSliefernng der nach Polen entflohenen ö st crrcich isch c n Kriegs« gcfaugcucu vom dortigen Gonucrncmcnt, welche schon in Aussicht stand, e> folgte nnn thatsächlich, und treffen dic Befugten, wie wir hören 84 Manu an der Zahl, hcntc hier cin. Zu ihrer Entgegennahme von der russischen Militärbehörde sind l. Hauvtmann, 2 Licute« nants uud 30 Mann der hiesigen Garnison commandirt. Florenz, 27. September. Die officicllc Zeituug veröffentlicht nachfolgende Depesche ans Palermo: Die Bevölkerung führt fort, dic Soldaten mit Sympathie« bczcugungcn zu empfangen. In der Stadt herrscht voll» kommene Ruhc. Die sicilianischcn Gemeinden senden Adressen an den König, in welchen sie dic letzten Er« cignissc beklagen. Dem „Volksfrcnnd" schreibt man ans 3lom: Eardinal Antonclli ist immer sehr schwach nnd lei« ^ dtt in seiner Krankheit sehr viel; obgleich er fast täg«^ lich Spazierfahrten macht, so kann er doch nicht arbci< tcu, und cö wird in den bcstuntcrrichtctcn Kreisen oer« breitet, daß der nun seit 17 Jahren am Nudcr stehende Eardinal das Staatssecrctariat definitiv niederlegen, die Präfcctur der päpstlichen Paläste aber behalten will. Währcud man scit einiger Zeit dcn tüchtige» Cardinal Mcrtcl als seinen Nachfolger nannte, heißt es jetzt all« gcmcin, daß das StaMsccrctariat dem Eardinal dc Lncca angetragen wurde, nnd daß es sich »nr noch mehr um seine Entscheidung über die Uebernahme des PoslcnS handle. Wahrlich eine nicht bcncidcnswerthc Stellung in diesen jetzt drohenden Gefahren! Derzeit befindet sich Cardinal dc Lncca nicht in Rom, sondern in einer Villa in der Nähe von Marino. ^ Paris, 24. Sepiember. Meine Mittheilungen über dic oricnlalischc Frage nnd lie Allianzen scheinen durch ^ dcn htuligcu Artikel der „Patric" bestätigt zu werde». Bekanntlich hat der Kaiser in cincr Thronrede das Miltclmecr als einen französischen See bezeichnet. Der! Snez-Eanül soll zur Vclwirttichnng dieser Vorschwebnng! beitragen. England, dessen das Lavalcll'sckc Nnndschrci« dci> nicht erwähnte, wird verdächtigt, die Hand nach Sicilicn und Krcta auszustrecken. Wenn es das autonome Sicilicn wieder nntcr sein Protectory stellt nnd Krcta an das Königreich Griechenland, daS es sich mehr und mehr unterordnet, anncclirt, so wild wohl das Mit-lclmcer nie ein fianzösischcr See weiden. Das Pariser Eabinct weiß, wie schr Rußland zu cincm allgemeinen Anjstand gegen die Pforte drängt nnd nach dem Mit-telnttcr vordringen will; aber zunächst saßt cS die England zugcnillthctc Absicht ins Augc, zu Gibraltar nud M.illa aus zwcitcr Hand auch noch Sicilicn nnd Krcta znznfügcn. Zwischen Rnßland nnd England, welche varticnl.'ristischc nnd exclusive Zwecke verfolgen, mnß Frankreich selbstve, ständlich darnuch t> achten, seine Mit' inler»'sscntcn im Hiitlelmecrc nin sich zu sammeln, liiil niit ihnen cinc Polilit durchzusetzen, welche mit derFreihcit derMccre z u s a m m e n f ä l l t. Die „Patrie" wurde daher dahin inspirirt, die Frage dcS Mittelmecics als die crstc Phase deS bevorstehenden AuobrnchcS der orientalischen Frngc, als das nächste Interesse Frankreichs hicbci aufzustellen nnd Ocslc>rcich. Italien nnd Spanien als Frankreichs Min»lkrcsscnlcn nnd Vcrl'ündctc zn bezeichnen. Wenn daS HcUcncnthum eiu Werkzeug uud Vorposten Nnßlands oder Englands ist, kann Fl'ank'cich die griechische A,mcctirnng der Insel Krcta nicht wünschen. Franklcich würde jcde andere Combination vorziehen, welche die Insel politisch mehr oder weniger isolirt. Sollte jedoch, sagt man mir, die griechische Vcwegnng sich nicht aufhallen lasfcn, so würde Frankreich mit seinen obcngcnannten Mitintcr-cssentcn cinc Politik befolgen, welche Griechenland stark nnd groß gcnng macht, daß es sich sowohl von Eng' land als von Rnßland zn cmanciftircn vermag, seine Interessen als vierte Mitlclmccrmacht selbständig zur Geltung bringen kann nnd sich der obcnbczcichnctcn Gruppe, woriu Fraukrcich gleichsam als Vormacht erscheint, solidarisch anschließt. Ein Artikel der Wiener „Presse" gegen die griechische Aewegnng, welche dem Blatte nur cin Humbug oder crapulöser Krawall zu sciu scheint, wurde in ministeriellen Kreisen schr bemerkt, und es verlautete, daß die Inspiratoren jenes Artikels nicht ganz auf der rechten Fährte sind. Ucbrigcns wird mir bestätigt, daß auch die Tnilerien ihren Plan noch nicht fertig haben und vorerst große Anstrengungen machcu, um Oesterreich zn ihrer Politik und Action hcrübcrzuzichcn, in welchem Falle Frankreich cine bedeutende Machtucrgrößcrnng Oesterreichs nach dem Orient als eiu Interesse des europäischen und inter-coutinentalen Gleichgewichts befördern würde. Hcrr v. Girardin wnrde vcrhört übcr dic Veröffentlichung des kaiserlichen Prujcclcs bezüglich der Landwehr oder mobilen Natiunalgardc. Der Brief des Kaiser an den Marschall Randon wurde, anstatt in den „Mo< nilcur" gesetzt zu werden, in acht Exemplaren znr Vcr-thcilnng an die betreffende Commisson tithografthirt. Ein Exemplar wnrdc Herrn v. Girardin vom Prinzen Napoleon zugestellt. Man findet dcn Plan des Kaisers, die Bourgeoisie in Massen zn bewaffnen sehr vcr-wcgcn. Eiu hochgestellter Staatsmann sagte: cV>>! r<'^ <>r^l,ni!>l'l' Ml'l^>!ii»m>. Aber der Kaiser, der nach dcnl Staatsstreich die Nationalgarde entwaffnete nnd sie seitdem nur in der kleinlichsten Bcgrenznng nnd nntcr der strengsten Polizei-Anfsicht von Seiten ihrer vom Mi" nistcr des Innern ernannten Officicrc dnldct, wird wohl anch die mobile Nationalgarde unschädlich machen wollen. Gewiß dcukt er an keine Bewaffunng deS all" gemeinen Stimmrcchts nnd an tcinc militärische Rc< steiuration dcr am 23. Febrnar nnd a>n 2. December gestürzten Bonrgcoisic. (Allg. Ztg.) — 28. September. Marquis de Mo »stier ist gestern Abends in Marseille eingetroffen nnd sofort nach Biarritz wcitcrgcrcist. — Dcr „Eonstitntionncl" macht ans dcn Partei-kämpf aufmerksam, dcr gegenwärtig heftiger als je in dcn Vereinigten Staaten zum Ausbruch gc-lommcu ist, nimmt jedoch selber weder für die Demo" traten, noch für die Rcpublicancr entschieden Partei, wenn cr anch mit scincu Sympathien für die ersteren nicht völlig zurückhält. „Die Amerikaner," meint er, „sind allein competent, um die Frage zu löscu, dic gegenwärtig in dcn Vereinigten Staaten verhandelt wird. Der Ausgaug dcS Krieges hat gezeigt, daß die Mehrheit des Volkes nicht allein die Union will, sol'> ocrn anch start genug ist, um sie aufzunöthigcn. Heute behaupten zwei Partcieu: die cinc, daß dcr besiegte Südc>l auflichtig sich wieder angeschlossen hat nnd daß die Maßregeln dcr Strenge ihm gegenüber überflüssig u>'d dem allgemeinen Frieden schädlich sind; die andere, daß diese Aussöhnung, allem Anscheine zuwider, nicht s» aufrichtig ist, daß man dcn frühcrcn Rcbcllcnstaalcn alle ihre constitntionellen Vorrichte und Rechte wiedergebe!' gesprächiger und erzählte unaufgefordert, cr habe uorhin die Acleu ilber einen vom obersten Gerichtshöfe zum Tode Pernrtheiltcn durchgclesen. „Und haben, löniglichc Hoheit, das Urtheil schou bestätigt?" fragte dic Herzogin. „Ja!" lautet? kurz und fast traurig die Antwort. Es lral eine bcmge Stille ein. Selbst dcr Prinz, dessen Alter dcn Werth dcö Lebens noch nicht erfassen tonnte, schwieg. Sein Mitleid cmftscnid mir die Schmerzen einer Hinrichtung. Er halte schon ciucr beigewohnt, dcr einzigen, die cr, n»o zwar auf nuödrüctlichen Befehl seines Vaters, nut angesehen hatte. Einer ferneren beizuwohnen, war nachher auf den Rath des Dr. Fohlncr für immer untersagt worden. Drnn, haltc dieser geltend gemacht, die menschliche Natur gewöhnt sich an das Gräßliche, ia sie gewinnt es sogar lieb. „Und wer ist der Unglückliche!" fragte die Prinzessin La-roline. „Ein Jude, welcher dcn ssrauzoscu, unserem Feinde, Kriegs-coutrcbandc in großen Quantitäten geliefert hat." „Ein Jude!" uahm dic Prinzessin die Rede ans. „Dieses Völtlein will doch nirgends ciuc Heimat finden. ES hat leine Vaterlandsliebe." „Wenn ich mir," ergriff nun Gchnnnalh Fohlncr da« Wort, „eine Bemerkung erlaube» dürfte, s° wäre es die, daß dcr Geist unserer Zeit dem Juden uoch immer nicht so viel zugesteht, daß cr sich unter den Mitbürgern seiueö Geburtsortes hnmisch fühlen tonnte. Wir verachten den Juden noch immer. filr schlecht wird cr gc-halteu uud genießt für seine Tugend somit nicht die Stütze, welche uns anderen zu Theil wird in der Furcht, durch Charakterlosigkeit die Achtung unserer Mitbürger zu verlieren." Die Prinzessin, welche sich bei aller Gulmlilhigleit eines Porurtheilea gegen die Juden »icht erwehre» lonulc, eutgegnete: „Herr Gehcimrath scheinen sogar eine Vorliebe für die Nachlom-men Abraham? zu hegen." „Encre Hoheit werden mir ein gewisses Mitleid mit denselben nicht übel deuten. Es fehlt mir nicht an Gründen, den Juden auch von einer gnten Seite anzusehen." „Dürsten wir dieselben erfahren, lieber Doctor?" fragte der Herzog. „Sie sind leider so persönlicher Natur, daß ich durch eine Darlegung derselben Euerer königlichen Hoheit unbescheiden vorkommen dürfte," „Cö c,ibt also eine Geschichte?" siel dic Herzogin frcnoig cin. „Ach, erzählen Sie doch. Sie crwcrbcn sich nm dc» hcn-tigen Abend ein großes Verdicust. Denn, nuilen Sie nicht, wie trübe wir alle gestimmt sind?" „Wenn nur," erwiderte dcr Erzieher, „diese trübe Stimmung durch meinen Gehorsam nicht gesteigert wird." „Viag sciu," bcmcrltc dcr Herzog, ..Wir bringen nnserc Gedanken in eine andere Fährte, und der Führer verdient jedenfalls unseren Dank. Erzählen Sie." Die Gesellschaft machte es sich auf ihren Sitzen so bequem als möglich, uud der Gehcimrath begann. ! An cincm rcgnerischcn und lallen Scvtcmbertage wanderte ein armcö Stndcntcheu von etwa zwölf Jahren der rycealstadt M. . . zu. Sein dünnes Sommcrröctchcn schützte scinc schwachen Glieder nicht vor dem dichten Nebel, dcr sich eisig kalt au ihn ansetzte; und als dünner Negeu und Schnee ihm ins Gesicht wehte, war ihm das Weinen wohl näher als das Lachen, Dic Straße war lothig, und durch d«e zerrissenen Stiefeln drang das Wasser; cin besseres Paar trug der sparsame Junge in seinem llcincn Vündcl neben einiger Wäsche und zwei Büchern, seinen ganzen Habscligleitcu, Es war vor drin Beginn der Schulen, nnd reiche Klitscht und festc Vaucruwageu fuhren an dem armcn Swoeulcheu vor« , übcr. Anö mancher nickte ihm ein Mitschüler flüchtig zu, abtl leiuc blieb stehen, um ihn mit zn nehmen. Wie beneidete er ^ reichen, warin angezogenen Mitschüler, dir überdies uoch iu ^ Wirthshäusern einkehre», sich wärmeu und ihrcu Hunger sti^ konnten. Er dnrste das nicht; die wenigen Groschen, welche s""' alter Vater, ein Invalide, ihm gegeben hatte, sollten einen gcM^ Monat anöreichcu. Der schlechte Weg machte cin sestrs Auftreten unmöglich "^ die Nachgiebigkeit des schlüvfngcn Bodens erhöhte die Müdiglc' des klciurn Wandrrcrs, Am lästigsten siel ihm dic Fruchti^' dcr Füße, und schon setzte er sich ans einen Steinhaufen, ", die Stiefeln ansznziehen nnd barfnß wcitcr zn gchcn, als <' netter gedeckter Nagen heranrollte. In dem Wagen saß cin kleiner, wohlbeleibter Hcrr in e»' reichen Pelz gehüllt nnd ans einer Meerschanmpfcife rauche"' Als dicscr des Knaben ansichtig wurde, befahl er dem Ku^'' stille zu haltcu nud redete jenen an: ... „Wohin willst Du gchcn? Hinauf dic Slraßc oder hi»" gegen M. . .?" Dcr Knabe antwortete, er wolle uach M. ^ „So steig cin bei mir. Hicr ist Platz für Dich n»d ^ wärmer als anf dcr nasscn Straße." ^,, Das Stndentchcn bcdachtc sich nicht laug und machll dcr Einladnng dcs rcichcn ManncS Gebrauch. <<, „Warum hast Du Dich in dieser Kältc auf die Stt>>'l setzt?" fragte der Hcrr. . ,/ „Ich habe nasse Füße uud wollte mir die Stieseln auSz'ei^ „O weh, mein Kind! Nasse Füße! Du wirst lrant "" ^ Geschwind ziehe sie auS." Und dcr Manu schlug die Theile ! Pelze« zurück, driiugtc hastig dcn Knaben in die Ecke des 3 ^ 1483 ^rfte. Eine solche Frage steht, wie gesagt, einzig unter ber Compelcn; des amcrilanischcn Volkes. Indessen ^ag »us im Iulcn'ssc der Bereinigten Staaten sclbcr °cr Wunsch gcstattcl sein, daß die erstere dcr beiden ^arlcicn Recht habc und daß dic große Republik nach ^esiegung dcr Südstaalcn auf diesen nicht länger die Dcinii!!,igu!ig der Niederlage und die Strenge dcr Diclatnr lasten lasse." Vondon. Die lange vorbereitete gro ßc Rc« > vr m dc m o n st r ati ? n in Manchester ist, wie schon telegraphisch gemeldet, am 24. Sept. vor sich gc> sangen. Obgleich der Regen von früh Morgens bis gegen 2 Uhr fast ohne Anfhören nicdergoß, so strömte ks doch den ganzen Tag aus allen Theilen dcr Graf« !chaft (zmu großen Theil in Extrazügcn) nach Manche->ler, um dem großen Meeting mitcr freiem Himmel beizuwohnen. Im ganzen waren mchr als hundert Orte vertreten. Das Meeting auf dcm Platze Campficld begann gcgcn 3 Mir unter dcm Vorsitze des Unterhaus' UlitglicdcS Mr. Potter, Bright war nicht dabei crschic< "cn. Um der ungchcnercu Menge verständlich zn sein, ^urdcn gleichzeitig von sechs Plattformen Ansprachen gehalten znr Begründung der folgenden Resolutionen: Dic Versammlung protcstirt gegen die Fortdauer dcr ^lassenhcrrschast durch Ausschließung der größten Mehrheit "^ Volkes vom Walilrccht, sie verweigert es, sich länger zum Werkzeuge brauchen zu lassen für die Zwecke streitcu-der Parteien oder das Sonderintcrcsse irgend einer Classe, und verpflichtet sich, alles aufzubieten, um für die einzig gerechte Grundlage der nationalen Vertretung: Slimmreckt nlll'r ansüßigen unbescholtenen Männer ui'd geheime Abstimmung, zu agitircn. — Mit Freuden begrüßt die Versammlung die Bildung dcr nördlichen Abtheilung dcr Rcformliga: !" verspricht dem vollziehenden Ausschuß ihre Mitwirkung "ll der Organisiruug vou Zwcigverciucu im Norden Eng-l"nd-3 und erklärt hiemit ihr Vertrauen zu Mr. Lomond scales und dem vollziehenden Ausschuß dcr Resormliga in London. — Die Vlssammlung bezeugt ihren wärmsten Danl dem Right Hon. W. E. Gladstone, I. Bright Esq., ^' St. Mill Esq. und allen Neformfreunden, die während ber letzten Parlamento'Dic-cussionen den Charakter des Voles Vertheidigten und für seine Rechte kämpften, sie spricht erner ihr Vertrauen aus zu dcr Rrchtschasfcnheit und Äc< lühigung Mr. I. Nrigbts, des Voltes Sache in den bevor-behenden parlamentarischen Kämpfen zu vertreten. . ^ach anderthalbstülttigcr Verhandlung, worin die 'oijlchcndcll Rcsolntioncn einstimmig angcnommcn wur-ocu, ging dic Versammlung iu größter Ruhc uud Ord-Ulmg, auseinander. Die Anzahl dcr Versammelten wird aus ^>. bis 100.000 Manu, mit den Ab- uud Zugc^ l'endm auf nahezu das Doppelte geschätzt. An das Electing unter freiem Himnicl schloß sich Adcuds cincö ^U der dichtclfülltcu Frcc-TradcHall a», unter dcm '"äsidinm luehrcrcr Vcrlrctcr von Lancashire und cincr ll^ßcn Anzahl dcr leitenden liberalen aus Äianchrstcr «nd der Umgebung. Cö wurde dic folgende Resolution gefaßt: Indem die Versammlung mit Entrüstung der uuwür-^!Zen Behandlung gedenkt, die dcr arbeitenden Classe und w '.' Vertheidigern von Seilen des Parlaments und der V^sse widerfahre», fordert sie das Volk auf, nicht länger ^ Oligarchie mit sich spielen zu lassen und sich um die ü»ncr zu schaaren, die für seine Sache eingetreten sind, . und darauf Bright cine Dankadresse votirt mit .^Aufforderung, alö Vertreter uicht eines Wahlbc« ^ les, s^„h^.^ ^^. ^„^l, Nation seine dcr Sache dcr ulelhcit geleisteten Dienste durch dic Durchführung der "arlamcutsreform zu trüucn. "' lieczmden Wageusitzeö und legte Hand an, um ihm die nassen "few nlizuzichm. Mcö Wrhren dci« Knaben hals nichlö. "Schmutzige Hände sind dald gewaschen, abcr ein lranter ^ "sch wird nicht schnell wieder gesund." So sprach dcr braue aros"' "'^ ^ a»^ allcu Kräftcu au dm Stichln. Nur mit Eod^ ^^^ gelang eö ihln, dieselben vom Fuß zu bringen, den »'" "^ "' ^'^ lallen, erstarrten Füße dcö v»r Frost zittcrn-lludcre"^^ '^'^ """" ötolMluchc trocken und wickelte sic in ciuc oc„, ^ ^"ghaarigc, dicke sirbenbiirgische, Kotze. Wic wühl that dcr 55, '"ÄM dic Wärme, in seine Augen traten Thränen spraa '^ "'^ deö Danlei«. „Gott bezahle es Euch, lieber Herr," ) ^, Mchr erlaubte ihm scinc Erregung nicht hervorzubringen. E-ckl^^ bm Daul und lrinte, uon diesem Weine riiien yerzhafteu ltiiid.. ' ^ ""^ ^'^> erwärmen uud uor Krankheit schützen, mein dnhcit ".^""^ ll'cmi ,md fühlte sich liald so wohl, als säße er Nnchcl f " ^''"" ^'^"^ ^^"" "" b"" grünen, traulichen in W "^ laugte das Fahrzeug im Gasthofc zur„aoldeuru Birm" ^ - - . au. Stirs'^"" ''^^ ^^'" lpwch der reiche Mauu, „Deine bcsserm ^ cm, dic ullsseu laß auf dcm Wagen liegen." Nickt "^'"bmtchen gehorchte, doch wollte cS die uasseu Stieseln " "^ ben, W„g„, lnss^i. 'nemeu', 3 "?"" ^' '"'^' "^ Andculcu, mein Sohn. und will sie Jetzt öl,'. I ^^"'' ^" ""'de ich dafür ein Paar uene laufen. Hunger l> b "«" '" ^°^ Gastzimmer; Du armcr Vochcr" wirst! *H'l,raisch:„I.^. ^^^ (Fortsetzung folgt.) St. Petersburg, 22. Scplcmber. Dcr Ankunft dcr hohen Braut unscrcs Thronfolgers, der Prinz ssilt Dagmar, sicht mau am 20. 0. M. cutgcgcu. Vcrcitö in voriger Woche Hal cine Escadre Kronstadt verlassen, mit dcr Bestimmung, sich „ach Kopenhagen zu begeben, um von dort die Prinzessin Dagmar hierher zu geleiten. Dieselbe wird zncrst angeblich nach Pctcrhof uud Zarskojc-Sclo gchcu, uud daun ihren Einzug iu die Hauptstadt halten. Dle hochzeitliche Fcirr ist für ocn Monat October fcstgcfctzt — Äci m,^ hat ein neues wichtiges Werk des Friedens seine Vollendung gefunden. DaS ist dcr neue Ladoga.Canal. Wegen der im allgemeinen sehr gefahrvollen Fahrt auf dcm Ladoga - See wählen die meisten anf den verschiedenen Wasserwegen aus dem Innern nach St. Petersburg kommenden Fahrzeuge den Weg auf dcm Ladoga«Cannl, welcher unter Pclcr dem Großen 1719 in Angriff genouuucu uud 1731 unter der Kaiserin Anna Iwanowna eröffnet wurde. Da es mm aber mehrmals vorgekommen, daß daö Wasser dcs Canals austrocknet oder so seicht wird, daß die Be» fördcruug vou Fahrzeugen unmöglich ist, wodurch dcr Vcrlchr ungeheuer lcidct, so wurde, um diesem Ucbel« stand abzuhelfen, im Jahre 1859 eiu neuer, um fünf Fuß tieferer Ladoga «Canal in Angriff genommen uud iu diesem Jahre beendigt. Dcr feierlichen Eröffnung des-fclbcn wohnten Sc. Majestät dcr Kaiser, mcdrcrc Mi« nistcr uud viclc hohe Vcamtcu bei. Die Wichtigkeit dcs Cauals wird am besten aus dcr Thatsache erkannt, daß auf dcmsclbeu im Durchschnitt jährlich für W0 Millio. neu Nubcl Silber Waaren nach St. Petersburg befor« dcrt wcrdcn. — Unser Pnblicum hat seit einer Woche wieder eine seiner gclescnstcn Zeitungen verloren. Dcr Vorstand dcr Ccnsurverwaltuug hat cs nämlich für gut bcfuudcu, dcr russischcu „St. Petersburger Zeitung" in Anbetracht mehrerer von ihr gebrachten vorschriflswidri« gcu Artikel ciuc dritte Verwarnung zu Theil werden zu lasscu uud zugleich das Erscheinen des Blattes für drei Monate zu verbieten. — 28. September. Dcr „Russische Invalide" bespricht die Erucuuung dcs Grafen Goluchowski zum Statthalter vou Galizicn iu gehässiger Weise. Dic Nckrutcnaushcbung im Königreiche Polcu beginnt am 3. October. Mexico, 13. August, (Frdbl.) Dic Acwcgungcn der französch el, A r mcc, welche feit einiger Zcit schon einen eigenthümlichen Charakter angenommen ha-bcn, kcnuzcichencn sich immer mehr als Nückzugsopcra» ticmrn. Dic Capitulation der frauzösischcu Garnison zn Tampico, das Pactircn dcr franzöfischcu Marine mit dcn Dissidenten, ist um so »lubegreiflicher, als die Forts gar uicht bcoroht warcn und dic Besatzung durch die frauzösischcn ilauoucnboote immer ihre Prouiauti« rung uud dc» Rückzug gedeckt hattc. ^iachdeni Marschall Äazaiuc, vcrmögc dcö Vcrlra^cS vou At i< ramare, ausschließlich atlc auf mrricanlschcm Bodcu bcfiudliä)cu Truppen befehligt, so fallen die ganz ungerechtfertigten Räumungen von M atani 0 ras, Ta m-Pico nnd Monterey nur ihm zur Last. Das neue Ministerium ist durch die Erueuuung von Larcs als Iustiziniuister vervollständigt worden. Sehr einflnß. reich durch fciuc Verbindungen mit dcm großen Äcsitz-slcmd und dem hohen Klcrns, scheint d!cscr Staatsmanu ganz besonders geeignet, die schwcbcudcu Verhandlungen übcr das Concordat auf dcr bcrcits in Uom vereinbarten Basis zn Cndc zu fnhrcu. Gleichseitig ist dadurch cincr großen uud im Lande mächtigen Partei, welche sich bis< hcr nur zu fcruc gehalten hat, die Gclcgcnhcit geboten, durch dic That zu bcwciscu, daß sie dcn Frieden und die Consolidirung dcs Kaiserreiches selbst mit großen Opfcru zn crkanfcn bcreit sci. — Dcr Kaiser hat sich in dic uuangcuchmc Nothwcndigkcit versctzt ^csrhru, dic gauzc Strcngc dcs Gcsc^cs gegcu Niäiincr vou großcm Vermögen und bcdcutcudcr soc,alcr Stcllui g waltcu zu lassen. Die Nuwcndnng dcr Slrcngc ist dcm Kaiscr immer schmerzlich, doch darf es uicht mchr geschehen, daß mau durch Reichthum vor strenger und strafender Gerechtigkeit geschützt werde. — Dcr Ciüflnß dcr Verhältnisse im Nachbarlandc macht sich in uuv.rkcnubarcr Weise im Kaiserreiche gcltcud. Daö Flibusticrthum, Raubzüge übcr dic Grcnzcu, niedrige Epcculatioueu auf Land uud Vermögen dcr Nachbarn, erzeugen an den Grenzen dcs Kaiserreiches eine abnormale La^c, die zwar keine größcrc Äcdcutung hat, jedoch gänzlich im Widersprüche mit dcu internationalen Gcsctzcn und mit dcr Würde dcs Staates sind.______ Hagesneuisskeiten. — Das zweite und dritte Armee corps wurden nunmehr definitiv ausgelöst, uud haben die genannten Corps-commandantcn mit 30. September ihre Funclioneu einzustellen. Die schwer verwundeten u„d in Folge dessen erwerbsunfähigen Soldaten iu den l. l. Militär-spitälcrn erhalten bei ihrer 3ieconvalc5eenz, d. i. bei ihrem Austritte, eine zeitliche Gclduntcrstützuug vom Aerar. Feiner wird den Truppen freigestellt, so lange ein Vorrath von Etappenartikeln bei den Verpflegsmagazincn vorhanden ist, diese zur Mannschaftsmcnage gcgcu Bezahlung des Anschaffungspreises oder, wenn der Marktpreis billiger ist, dcs letzteren, mit einem zehnperccnligen Nachlaß beizuzieheu. — Wie gemeldet wird, soll in den nächsten Tagen die Verfügung getroffen werden, daß auch Depeschen in böhmischer Sprache wcrdcn tclcgraphirt werden tonne».! ! — Dem jetzt in Graz lebenden Dichter Robert Hamerling ist die wegen Kränllichleit erbetene Enthebung von seiner Stelle als Professor am Triesler Gymnasium be-! williget und demselben zugleich, mit Rücksicht a»f seine Poe« bischen Leistungen, von seiner Majestät dem Kaiser ein lebenslänglicher Gnadengchalt gewährt worden, der ihm gestattet, fortan ausschließlich seinem litcrartischcn Äernfe zu leben. — Aus Nann, 28. September, schrcibl man der „TageZvost" : Dic Nachricht, dcr berüchtigte Räuber Udmamc habe sich felbst entleibt, war unrichtig, denn von Harnüca aus ist heute von glaubwürdiger Scite die schriftliche Meldung an die Aezirksvorstehung eingelaufen, daß derselbe heute früh die Sottla überschritten habe und in Steicrmart, also im Bezirke Ran», angekommen sei. Es ist somit nicht unmöglich, daß wir in kurzer Zeit vou seiner gesürchteten Thätigkeit clwaS hören werden. — Wieder was Neues! Daö Bergsteigen in gewöhnlicher Weise fängt an langweilig zu wcrdcn. Man muß auf ncue Reize sinnen. Herr Dr. 3i. aus T r i e st, berichtet das Bündtcner Tageblatt, hat am 18.d. Pez Languard im Ober-Engaoin (10.887 Fuß hock) barfuß, ohne Strümpfe und Schuhe, mit bis zum Knie ausgestülpten Hosen bestiegen. Diese Bergbesteigung begann bei dcr Vegräbnißtirche von Pontresina. Auf dcr Höhe des Berges führte der Weg zur Abwechslung und Abkühlung streckenweise über Eis und Schnee. — Ueber dcn Gesundheitszustand des Kaisers Napoleon bringt der „Advertiser" folgendes, aus angeblich achtbarster und bestunterrichteter Quelle stammende „vertrauliche Bulletin" : „Der Kaiser leidet an Lithiasis. In Vichy fand eine Consultation darüber statt, ob es gerathen wäre, eine Operation vorzunehmen. Eine Soudirung zeigte jedoch, dah eine Operation höchst schwierig sein würde, und da die ganze physische Constitution dcs Kaisers sehr geschwächt ist, wollten die ärztlichen Räthe die Verantwortlichkeit cincr Stein-Schneidung oder Zerreißung nicht auf sich nehmen. Mau fürchtete, daß der Patient eiue solche Operation nicht überleben würde. Der Kaiser erhielt daher den Rath, dcn Gebrauch der Wasser von Vichy einzustellen uud nach St. Cloud zuiüclzutchren. Die Nachricht, daß Dr. Ne-lalon eine Operation vorgenommen habe, ist unbegründet." — Die Nachgrabungen in Herculanum haben von Neuem begonnen und versprechen große Erfolge, obgleich sie schwieriger als die vou Pompeji sind, da ein Lauaberg die Ruinen dectt, zu denen man wie in Bergwerk hinabsteigt. Die Pompejaner halten noch Zeit gehabt, ibre werthvollstcn Schätze mitzunehmen, und nur die Nachzügler verfielen dcm Verderben. Die Herculaner waren so glücklich nicht. Die Statuen, die in dem einzigen wirtlich bis jcht ausgebeuteteu Puutte von Herculanum, im Theater, aufgefunden wurden, berechtigen zu den schönsten Hoffnungen. — Aus Vall a do lid wird berichtet, das; daselbst, freilich spät genug, an den Häusern, wo Christoph Columbus und Cervantes wohnten, Dcnltafeln ana,ebrackt wurden. Locales. Am 28. September verblieben iu dcr Behandlung ä8, bis 30. Abends sind zugewachsen 9, zusammen 37 Kranke. Davon sind genesen 7, gestorben 7, es verbleiben somit in Behandlung 23 Personen. Seit dem Beginne der Epidemie sind in der Stadt erkrankt 90, genesen 25, gestorben 42 Personen. Laibach, am 1. October 18L0. Von der k. k. S ani t ä ts - LandeZc onnnission. 5,mttiÜ5-Nericlit. Seit der letzten Meldung vom 22. d. sind unter der Civilbevölkerung des Kroiüandes an der Cholera weiterö ellrankt, und zwar: in der Stadt Laibach 50, im Vcznle Umgebung Laibach 92, im Aezirtc Planina 280, im Bezirke Laas 31, im Bezirke Sttin 10, im Vezirle Radmauns« dorf 20, im Bezirke Rudolfswcrth 19, im Vezirle Idria 9 Personen. Seit dem Beginne der Epidemie sind im Kronlande an dcr Cholera erkrankt 873 Personen; davon sind ge« neseu 287, gestorben 342, es verbleiben somit in Behandlung 2>14 Personen. Bei dcm l. t. Militär iu Laibach sind zu dcn laut des letzten Berichtes in Behandlung verbliebenen 30 neu zugewachsen 45 Kraule. Hicvon sind genesen 13, gestorben 17, es verblieben somit in Vcbandluna. 41 Personen. Laibach, am 29. September 1800. Von dcr t. l. S an i t Ht K-L and e Z c 0 mmi ss io n. — Samstag Abends signalisirten zwei Kanonenschüsse vom Schlohberge ein Schade n f cue r. Es brannten in der Tirnauvorstadt eine Harpfe und ciu Schupfen, die durch das Fcuer zerstört wurden. — Nach Bcricbtcu von Augenzeugen kommt es vor, daß die Wärter im Cholcra-Nochspital Theereste und Flüssig' keilen, die nichts weniger als Thee sind, aus den Fenstern gegen die Schulalice, wo sich die Fleischbänke befinden, mit der größten Ungcmrthcit hinunterschütte». Wir glauben, es genügt, darauf aufmerksam gemacht z» haben, um diesen Ucbclstand abzustellen. — Das gestern von Italicu angekommene dritte Bataillon unseres vaterländischen Regiments Prinz H 0 ben < lohe Nr. 17 wurde in dcn Dörfern Visovil, Stefansdorf u. s. w. einquartiert, und cö wird demnächst zu umfasscndlii Beul. laubungen geschritten werden. ! 1484 — Wir erhielten verflossenen Samstag ein Telegramm des l. k. TelegraphewInspectoratZ in Trieft, wornach der directe Telegraphenverlehr mit Italien heute beginnt. — Gestern fand in Klagen fürt die Einweihung der neuen protestantischen Iohanncstirche statt, zu welcher Feier auch die hiesige evangelische Gemeinde eine Deputation entsendet hatte. — In Wien erscheint in Redaction und Verlag der Buchhandlung (5. I. Valtelmus A Comp. ein hübsch au«, gestattetes illustrirtes „K ri c g s p a no l a m a/' wel« 'o aber bei den in Auösicht stehenden größeren Opern jedenfalls werden mus;, — doch wenigstens besser ftudirt ist. Auch im Orchester müßte zum mindesten eine empfindliche Lücke rechtzeitig ausgefüllt werden, und schon Samstag späheten wir vergebens nach dem für den (5cllospielcr bestimmten Sitze, den wir nicht ausfindig macl'en konnten. Wir erwarten von unserer sonst so umsichtigen Theaterleitung, daß im Interesse des Publicums in den beiden berührten Punkten die von uns gegebenen Winke Beachtung finden werden. Die Besetzung dcr Solopartien war durchgchends eine gute. Die „Elvira" des Frl. Blum war eine vollkommen zufriedenstellende Leistung, und insbesondere ihre (5'ntrc'carie, so--wie die Ane im vierten Acte recht lobenswert!). Herr Ander l„C'rucmi") hatte mehrere treffliche Momente, und wußte namentlich im dritten Acte, im Duett mit „Elvira" im zweiten Acte, wie nicht minder im vieilen Acte, in leinen Gesang jene Wärme der Empfindung zu legen, die ihre Wirluüg auf das Publicum niemals verfehlen wird. Wahrhast schön sang Herr Podhorski, dem der „Don Carlos" ganz besonders gut in der Stimme liegt, so baß seine ganze Partie eine äußerst gelungene Leistung genannt werde» muß, die bübsche Arie im dritten Acte, in der die seltene Biegsamkeit seiner wohl ausgebildeten Stimme, mit der er eine gute Gesangömamcr verbindet, insbesondere zu Tage ttitt. Alles Lob verdient auch unser tüchtiger Bassist Herr Mell us („Sylva") der bei einer kräftigen, noch in allen Lagen gleich sonoren Stimme und einer trefflichen Methode zugleich jene Noutinc brfilU, die uns beim Sänger doppelt so will« kommen ist, als beim Schauspieler I wie im Ensemble, so wußte Herr Mcllus auch in den Einzelnummern (wir er« wähnen blos sein Entree im ersten und seme Arie im zweiten Acte) das Interesse der Zuhörer im holicn Grade zu fesseln. Unstreitig das Beste iu der Aufführung waren die Ensembles, insbesondere die Finale, welche durchgebends gut, das Quintett im ersten Acte mit dem schönen Vocalsatze sogar recht vorzüglich gingen. Aber auch das Duett „Elvira's" mit „Ton Carlos" im ersten, sowie das Terzett („Ernani," Elvira," „Sylva") im dnttcn Acte waren gelungene Lei« stungen, welche vom Publicum, das sehr zahlreich vcrsam« melt war und der ganzen Aufführung mit sichtlichem Interesse folgte, mit großem Beifall begrüßt wurden, der vor-gestern überhaupt reichlich allen Sängern gespendet wurde. Lobend müssen wir schließlich die recht nette Ausstat-,ung — was leider nicht immer der Fall ist — erwähnen, die ja mit dazu beiträgt, den Eindruck der Vorstellung auf das, Publicum zu einem günstigen zu gestalten. Hiebet können wir jedoch die Gelegenheit nicht versäumen, im Interesse und über mehrseitiges Ansuchen eines beträchtlichen Theiles unseres Logenpublicums gerechte Klage über die bisherige Verlhcilung der Opernvorslellungen zu führen, die e«l mit sich brachte, daß bei der hier bekanntlich fast durchgchends üblichen Zweilhcilung des Besitzes der Logen der eine Theil der Logenbesitzer thatsächlich noch keine Oper zu hören bekam. Um den aus solche Weise Verkürzten die Lust zum Theaterbesuche nicht zu verleiden, wäre es gewiß nicht mehr als billig, das Repertoir der tommeuden Tage demgemäß entsprechend zu ändern und die bis nun Verkürzten durch eine zweckmäßige Einthcilung gebührend zu entschädigen. Ueber die gestrige Ausführung von Naupachs „Schule des Lebens" wollen wir in kurzen Worten nur das wenige erwähnen, daß dies alte, allbekannte Stück, das doch für einen gewissen Theil dcs Publicumö noch immer innc Zug-lrast bewährt, recht gut gespielt wurde. Besonderes Lob verdienen Frl. Schaf ser und Herr Burggraf für ihr verständiges Spiel, während wir Herrn Kruse vor Utri« rungen warnen, die ihm die Gunst dcs Publicums ebenso schnell entziehen könnten, als sie ihm dieselbe zugewendet. — Landstrafi, 27. September. Am 16. d. M. Abends um 10 Uhr brach in unserer Stadt Feuer aus, welches, da die Gebäude dicht aneinander stehen, hölzern und mit Stroh gedeckt waren, mit solcher Napidität verzehrend um sich griff, daß in kürzester Zeit 7 Wohnhäuser nebst allen dazu gehörigen Wirtschaftsgebäuden, dann vielen Wirth» schaftü- und Hausgeräthen, Kleidung, Getreide« und Futte» uorräthen ein Raub der Flammen wurden und nur der Vieh« stand gerettet werden konnte. Der bis nun erhobene Ge-sammtschade belauft sich auf 6103 fl. ö. W., der die Verunglückten um fo härter ttifft, als die abgebrannten Baulichkeiten zwar alle, jedoch nur für den geringen Nctrag von 24ci2 fl. bei der wechselseitigen Brandschadenuersicherungs» gcsellschast in Graz assecurirl waren. Obwohl die Eut-slchungsursache des Feuers bisher verläßlich noch nicht er> hoben werden konnte, so glaubt man doch, daß der Brand böswillig gelegt wurde. Bei der Größe des Unglückes, welches die einzelnen trifft, wären Sammlungen milder Bei» träge, welche dem Vernehmen nach durch die Gemeinde-und Pfarrvorstände unseres Bezirkes bereits eingeleitet wurden, auch in weiteren Kreisen höchst wünschenswert!), um die bei dem herannahenden Winter um so empfindlichere Noth der Betroffenen wenigstens theilweife zu lindern. * * Wir erklären uuö gerne bereit, die allenfalls eingehenden Beträge, welche wir seincrzrit nebst dm Spendern veröffentlichen winden, im Zeittmgöcomptoir zu übernehmen, und sodann ihrer Bestimmung zuzuführen. Die Red. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Prass, 29. Scfttcmlicr. Eine Deputation, be» stehend aus dcm Aurgerlucisler und zwci Stadträthcn, wird sich nach Innölirnck begeben, lim Sc. Majestät den Kaiser Ferdinand zn bitten, Prag wieder zum Wohnsitz nehmen zn wollen. — Der König von Sachsen hat hcntc den Statthalter empfangen. — Die Handelskammer liegrichtc den Statthalter nnd dat um Wcgräuinnng der Verkehrshindernisse; der Statt« Halter sagte die eifrigste Förderung der Industrie zn. — DaS Filialcomit'i filr die Pariser Ausstellung hat in Beisein dcS Ritter v. Schäfer eine Sitzung abgehalten und beschlossen, bedeutende, Fort» schritte bilundcndc Indnslriczweige Böhmens zur Au» schaunilg zu bringen. Lemberg, 29. September. Aus den Kreisstäd« ten Sambor nnd Zloczow find Nachrichten über Illumination nnd sonstige F r cud e n bc z e ug ung cn aus Anlaß der Hrncnnnng dcS Grafen Goln» chowsli zum Statthalter eingelaufen, Meiningen, 27. September. Heute fand die Huldigung dcr Stände statt. Die Thronrede be« lonle, daß die Führerschaft Deutschlands Preußen ge-linhrc. Dcr Herzog scl dcm Bündnisse im Interesse Deutschlands freudig lieigctrctcn. Die Exccnlionötruppcn sind zurückbeordert worden. Haag, 28. September. Die zweite Kammer hat dci dcr heutigen Adreßdebattc ein Tadclsvo-lum gegen das Ministerium mit 39 gegen 23 Stirn-inen angmommen. Das Ministerium erklärte sich vcr« pflichtet, das Urtheil des Königs anzurufen. (Vergl. Tagesbericht.) Verlin, 29. September. Die „Norddeutsche M-grmcmc Zcmulg" weist cmf die nenlroings utiösscnl-Iichtn vom 18. Juni l)in und l'tmrikt, der Zusammentritt des Parknnlnls würde auch ohne die Theilnahme Meck« lenbnlgö slallfii'dcn; von der Zustimmung d,r mccklen-liurgischen Stände werde Preußen das Zustandekommen des norodcutschcn VlmveS nimmlrmehr alillänglg machen, das hieße ans die politisch unbrauchbaren Zustände res allen Bundes zurückkehren, wo die nnbldculcndste Nc« gielnnss jede Ncform vereiteln konnte. Berlin, 29. September. Die „Zcidlersche Corrc« spondcnz" schreibt: Die B e sitze rgrc if ung öp a-tentc, bereits redigirt, werden demnächst in den einzelnen Släotcn und Gemeinden feierlich publicirt wer-den. Die Civilverwalluuu übergeht an Commissure mit Befugnissen von Oocrprasidenttn. Die eigentlichen Ministerialgeschäfle werden nach Berlin verlöt. Die Functioncn der Generalgouvernements sind rein militä« risch. Die bestehenden Organisationen und Gewöhn, heilen werden schonend behandelt. Die Organisation der Gerichtsbehörden bleibt vorlänsig unverändert; daS OlitlllppcllalionSgcricht in Ccllc bleibt einstweilen er. halten. ^. _ ,, Nom, 27. September. D»c Kaiserin von Mcrico hat sich in feierlichem Aufzugc nach dem Vatican begeben und halle daselbst eine lange Unterrc» dung mit dem Papste. ^ ^ «Paris, 28. September, Abends. (Verspät,! emge> langt.) Die „Patrie" veröffentlicht cmen Arlllel von Drille, welcher fagt, daß die Insurrection in Palermo, der Aufstand auf Caudia, die Unruhen >m lurtlschen Reiche, die Aufregung in Griechenland und selbst das Wiedtrerwachcn dcr Iuarislischrn Versnchc in Mexico das Werk eines weilanSgcsvonncncn Komplottes slien, in dcr Voraussicht einer allgemeinen Conflagration in Europa als Folge dcs letzten Krieges in Deutschland. Oonstantinopel, 29. September. (Direct.) Auf Candia forcirteu die Insurgenten die bci Malaga verlorene Stellung und griffen gleichzeitig die Höhen von Kenunia, welche Canca beherrschen, an. Ali Riza Pascha drängte dieselben zurück. — Am 22. Scptembel faud abermals ein Gefecht in den Gebirgen von sscril-mia statt; mit sieben Bataillonen erstürmte Mchemet Pascha dieselben und brachte den Griechen empfindliche Verluste bci, die sich in die Gebirge von Sfthakia z»' rückgezogen. — Die Sphakiolen wollen sich unterwerfe». Kiriili Pascha commandirt persönlich. DaS türkische Hauptqnarlier befindet sich zn Neokori. — Dcr spanische Gesandte Niqueua hat seine Crcditivc überreicht. -^ Consols 34. New-Aork, 21 Sepiemder. Staatssecretär Sl' ward ist fm'tc'mltlnd trnsllich krank. Vtew-Aork, 27. September. Die dem Prasst»' ten Johnson günstige Partei wird schwankend »nd die dcmoll.Nlsch.rspilbliclinische Allianz schwächer, «Mv Wlk.Times" glauben, daß die Politik Johnsons glschri' ttrt sci. — Ssscl»'lär Scward bcfiodet slch besser. — General Dir wurde zum Gesandten der Veicinigteu Slaaten in Frankreich rrmni»!. Geschäfts-Zeitung. Vaibach, 2<.1. September, Auf dcm heutigen Mcu'lte sind erschienen: i» Wagen mit Heu und Sll'oh (Hcu li8 Htr. 50 Psd,, Stroh 82 6tr, W Pfd.), 24 Wagen und 3 Schiffe"(II Klafter) mit Holz. _____________Durchschnitts-Preise._____________^ Mlt.. Mgz.. M'lt.. Mg,.< st. lr sl. Ir. fi. fr. sl. lr. Weizen pr. Mchen 5 20 6 ? Butter pr. Pfund - 4d------> Korn „ 3 40 Z 82 Eier Pr, Stiict —2--^ Gerste „ 2 40 3 5 Milch pr. Maß —10 ^ Hafer „ 1 60 1 W Rindfleisch pr, Pso. - l«------- Hlllbftncht „ — 412 Kallifltisch „ — 2U —- Heiden „ 2!»0 3 5 Schweinefleisch,, ..24--^ Hirse „ 2- 250 Schöpsenfleisch „ —12 — - Kttlunch „ -------3 95> Hähndcl pr. Stilcl — 85------- Eroäpfel „ 1 A0 -,— Tauben „ —,iü —-- Linsen „ 5 50 — — Heu pr. Zeutucr 1 10 - ^ (^rbscu „ 5 40—! Stroh „ —70—! — Fisolen „ «------— Hulz,hart.,pr.Klst. - — 7 50 Nindsschmalz Pfd. — 50 - — —weiche,,, -------5 5l> Schweineschmalz „ —40 — — Wein, rother, pr. > Spccl, frisch, „ — 3 -l- !>.<» windstill ganz bew. 2i). 2 „ ^1i. 328 «u .z-13.L O. sehr fchw. ganz bcw. , O.oo 10 ., Ab. 328.^3 ! 4- i'.l O. sehr schw. sternenhell ! <>U.Mg. 328.35-4-6?' windNill dichter Nebel 30. 2 „ N. 327.«., .-16.l O. sehr schw.! heiter z 0.«., 10 „ Ab. I 328.1.! -s- 9.» O. sehr schw. ^ sternenhell , Den 2i>. Vormittag« ttübe, )lachmittags Aufheiterung. Kiihl. Den 30. llare Luft. Angenehmer Tag, Verantwortlicher Redacteur: Iguaz v. K l e i n in a n r. WV^ Eröffnung "Mß von Cmnelli's Tanzschule, Hauptplah, Paökali'schcs Haus Nr. 10, 1. Stock. Eillschrcibstuuden täglich'bis inclusive 5. d, M. uiid zwar von !» bis 11 Uhr Pormittags und von 3 bis 5 und 8 bis !' Uhr Abends. Die Herren Ttudente» üwnen während der TagrSzcil in einer 2eparat'(.^otcrie den gründlichen Tanznnterricht ui» ein bedeutend vevmindertrö Honorar erhalten Iil meinem Tanzschullucnlc wird jeden Samstag von 8 bis 10 Uhr Mends ausschließlich in slavischen Talon-Tänzen Unterricht ertheilt Sonntag, den 7. October, nm L llhr Abends wird die erste beliebte VM^ Tanz Neuuion WU! stattfilldlii, zu welcher alle meine Schüler und Salonbesucher lM lichst eillgcladrn sind. Laibach, am 1. October 18Lr«m<;M, (2I7U) städtischer Tanzlehrer aus Agram. M> Der herzlichen Theilnahnir während des lurzen M >» Kraulcnlagcrs und dem so zahlreichen Geleite zur letzte» W ^ Ruhestätte meines Sohnes W M begegne ich mit dcm tiefgefühltesten Danke. W W Veorg Lauritsch, D M (2178) Handelsmann iu Rakel. W