Laibacher Zeitung. ^' HV. Donnerstag am R7. Mai FDAV. cl> stiiba^el ^eillina" 'lschci t wö'entüch 3 M>l ' D>"st^q, Do,i'icrfta,, u»d Sam,^iq, m,5 kofttl samml dm Comptoir q^ijähli», 9 ft,, halb. äl> / N Z,> lr - für deZlX^llun^ l.lsHali' sw? jcihrlich /.<, tr. meyr -.u ,,itnchc,ll. D^sH die k. k.Pc>,1 u»le. Couverl mil gisru^ier Ac>r, sse por^'fre, ganzjährig l N l,M'iil,r,a 6 N ^M — I"'crt o,'s^cdiih>' fin- eiilc Ipaücilzeile odne dreimal.qe ü kl. (5M In'e^te bis .2 ^"le» : ft- für 3 M<'l. ^ ^_____________ __________________ Politische Nachrichten Hcrtagthmn Orain Grste öffentliche Preß - Verhandlung in Laibach. (Fortsetzung.) WGachdem die Geschwornen beeidigt waren, wurden auf Anregung des Herrn Staatsanwalres und aus Verlangen des Vertheidigers des Klägers alle auf den Prozeß Bezug habenden Actcnstücke verlesen. Dann wurde den Zeugen der Eid abgenommen und dieselben nach dem chronologischen Gange der Handlung abgehört. — Aus den verlesenen Acten, wie aus den Aussagen der Zeugen ergibt sich folgender Sachuerhalt'. Am 4. Juli l8l8 ist der Gerichtöbcdiente Stegnar abgcordert worden, um bei Herrn Ies-senko eine Pfändung zu Gunsten des Herrn Bern-bacher vorzunehmen. Er fand ihn nicht zu Hause, dessen Frau sagte ihm er sey auf einen Markt, sie s wisse aber nicht, wohin gegangen. Tags darauf ging der Gcrichtsbcdiente mit Herrn Bcrnbachcr wieder dahin. Es wurde ihm wieder gesagt, er scy nicht zu Hause, fondern auf dem Markte, wo wisse man nicht. Am 5. Juli hatte der Gcrichtsdediente Hassak einen Zahlungsauftrag dem Herrn Iesscnko zuzustellen gehabt, der auf Zahlung eines Wechsels binnen 24 Stunden lautete. Diesen Zahlungsauftrag hat Herr Joseph Bcrn-bacher erwirkt. Die Wechselklage war mit allen durch die a. G. O. vorgeschriebenen Förmlichkeiten, 4 mithin auch mit der Angabe der Wohnung des Ge- klagten, versehen. Der Ge»ichtsbcdirntc Hassak fand / Herrn Icssrnko nicht zu Hause, dessen Ehegattin '^ bedeutete ihm, er sey auf Reisen, wollte aber nicht auch angeben, wohin derselbe sey, oder wann er zurückkomme. Herr Hassak erstattete hierauf dem Gerichte die Relation, daß die erwähnte Zustellung an, Iessenko wegen dessen Abwesenheit nicht erfolgen könne. Auf ein mit ausdrücklicher Berufung auf diese Relation erfolgtcs Einschreiten des Herrn Bernbacher wurde von dem Gerichte die Zustellung des genannten Zahlungsauftrages einem dem abwesenden Herrn Iessenko aufgestellten Curator angeordnet, und hierüber das gerichtsordnungsmäßigc Edict ausgefertiget. Dieses Edict ist am 20. Juli , der „Laibacher Zeitung« eingeschaltet worden. ! Herr Iessenko ist inzwischen am 6. Juli Abends i in Laibach angekommen, ohne jedoch dem Gerichts ' seine Rückkunft bekannt zu geben. Am 22. Juli erschien in der »Laib. Ztg.« der incriminirtc vom Herrn Iessenko unterschriebene Aufsatz, worin dem ), Herrn Bembacher vorgeworfen wird, daß er in seiner Klage den Aufenthalt des Herrn Icssenko ignorirt hat, daß er diesen Weg betreten, weil er mit dem Unrechte nicht auslangen kann, daß er ein boshafter Verleumder ist, vor welchem sich ! Jedermann, dem seine Ehre lieb und theuer ist, hü'then und sorgfältig verwahren wolle. Diesen Aufsatz hatte auf Ansuchen des Herrn Iesscnko Herr Joseph Babnig verfaßt, dann Herr Iesscnko abgeschrieben und mit seiner Unterschrift versehen, der Druckerei übergeben. Beide wurden als Verfasser geklagt, Herr Jessenko, weil er den Stoff geliefert, Herr Babnig, weil er den Stoff in !die entsprechende Form gebracht hat. Darüber wurde vom Herrn Bcrndachcr die Klage beim Preßgerichte überreicht, wegen Miß-branches der Presse nach K.z. l-l und 16 des provisorischen Preßgcsctzcs. , Der Kläger führte insbesondere zur Begrün ^ dung an, daß der frühere Vorgang ihn veranlaßte, sehr strenge einzuschreiten, daß die Verspätung der Edictseinschaltung außer seiner Schuld gelegen, und es eigentlich Pflicht dcs Jessenko war, seine Rückkunft dem Gerichte anzuzeigen. Nachdem die Zeugen einvernommen waren, wurde vom Präsidenten dem Geklagten I. das Wort gegeben, der zu seiner Vertheidigung an-führte, daß er schon am 7. Juli von seiner Reise zurückgekehrt ist, daß er »ach seiner Rückkunft dem Herrn B. emcn Brief geschrieben, was jedoch dic-scr widersprach, daß nicht cr der Verfasser des in-criminirten Artikels ist, daß alles das, was der von ihm veröffentliche Artikel enthält, wahr sey, und daher er dadurch keine Ehrenbcleidigung begehen konnte. Hierauf führte der Vertheidiger dcs angeklag» ten I., Hr. Dr. Napreth, im Wesentlichen Folgendes an: Herr B. hat jedenfalls den Aufenthalt des Herrn I. ignorirt, da nur auf sein Ansuchen die Ausfertigung und Kundmachung des Edictes gegen den angeblich abwesenden I. von dem Gerichte an-geordet wurde. I. ist schon am 7. Juli zurückge, kehrt, seine Rückkunft war am Platze allgemein bekannt, insbesondere mußte Hr. B. davon Wis-scnscbaft haben, da er ein Nachbar dcs I. ist. Die Pflicht dcs Hrn. B. wäre es gewesen, dem Gerichte darüber die Anzeige zu machen, und die Zustellung dcs Zahlungsauftrages unmittelbar an ihn zu veranlassen, anstatt durch die Kundmachung jenes Edictes dessen Credite zu schaden, und so die Grundbedingung der Existenz eines Kaufmanns zu untergraben. — Uebrigens liege in dem Artikel nicht die Beschuldigung eines Factums, sondern bloß cine subjective Meinung, bloß ein Resultat der reinen Reflexion, der Beurtheilung des Lesers freigestellt. — Eine Verleumdung liege hier gar nicht vor, denn diese setzt voraus, daß Jemand etwas Unwahres von einem Andern aussagt; das sey aber hier nicht der Fall, weil die Behauptung dcs I., daß B. ihn fälschlich als abwesend angegeben hat, wahr ist. — Die 5§. 14 und 26 des prov. Preßgcsctzcs und die Kicher bezogenen §3. des Straf, gcsetzcs 1l. Theils finden hier durchaus keine Anwendung, weil diese nur Thatsachen betreffen, die in das Innere dcs Familienlebens gehören, hicr aber von solchen nicht die Rede ist. Auch ist I. nicht Verfasser dcs Artikels, denn der Umstand, wer den Gedanken geliefert, kommt in keine Betrachtung, so wie er nicht als Herausgeber angesehen werden könne, dieser ist nur der Herr v. Kleinmayr. — Die angetragene Strafe auf 3 Monate verstoße gegen das Gesetz, weil ge-gen dieses höchste gesetzmäßige Ausmaß mehrere Mildcrungsumständc sprechen, insbesondere der Umstand, daß B. 1 l Tage Zeit gehabt hat, die Rückkunft des I. dem Gerichte anzuzeigen, und durch die Unterlassung dieser Anzeige den I. offenbar gereizt hat. Auch ist der Artikel in einer aufgeregten Zeit geschrieben worden, in welcher man die Presse als den Tummelplatz der Leidenschaft angesehen hat daher man bei Beurtheilung des in dieser Zeit Vorgefallenen keinen strengen Maßstab anlegen darf. — (Schluß folgt.) W i e n Wien, l2. Mai. Eine Erscheinung bestätigt die Geschichte aller großen politischen Bewegungen. Sie bringen sociale Elemente auf die Oberfläche der Strömung, die weiter zu gehen drohen, als es mit dem Bestände der Gesellschaft verträglich scheint. Die Gränze festzustellen, bis wie weit die Berechtigung der politischen oder der socialen Bewegung geht, ist im Allgemeinen eben so schwierig, als in jedem besonderen Falle. Das ist gewiß, daß, unbc, schadet der Existenz des Staates, von Jahrhundert zu Jahrhundert die Sache der politischen Freiheit nicht bloß in ihrer Ausdehnung, sondern auch in ihrer Vertiefung nach den rechtlosen oder unberech» tigten Schichten der Gesellschaft fortschreitet. , Nach dieser Seite hin wird jeder beruhigt dem Gange der Geschichte folgen können; das Individuum hat ktine Macht über die Idee. Den Eckstein der modernen Gesellschaft, Civilisation und Humanität, zu verrücken, liegt weder in der Macht des Commu-nisten, noch der starren Polizeigewalt. Den Gefahren aber zu begegnen, welche derselben drohen, ist die Aufgabe des Momentes. Hicr scheiden sich zwei Parteien. Beide wollen dasselbe: die Vernichtung der politischen Freiheit, die Einen im Interesse des Communismus, die Andern im Interesse der Autokratie. Beide geben vor, die Gesellschaft sey krank, sey bedroht in ihrer Eri-stenz; beide wollen ihre Aerzte und Retter seyn. Die Einen führen die politische Freiheit bis zu einer Gränze, wo sie aufhört, Freiheit zu seyn, wo das Individuum in einer leeren Allgemeinheit untergeht, — die Andern bekämpfen die anarchischen, commu-mstischen Elemente zu dem Ende, um das Maß der politischen Freiheit herabzudrücken oder zu vernichten. Wo sich Gesetz mit Freiheit paart, rufen die Einen -. Seht! das ist Despotismus — wo sich communistische oder socialistische Auswüchse vordrängen , rusen die Andern: Seht! das sind die Folgen der politischen Freiheit. Beide haben denselben Gegner: die Freunde politischer Freiheit, welche die Verhältnisse des Gegebenen, der Zustande ins Auge fassen, ohne den Blick auf das Ganze, Große, auf die Zukunft zu verlieren, beide bekämpfen die Führer und Leiter die-ser Partei, und thun dieß desto heftiger, desto lci denschaftlicher, je mehr sie fühlen müssen, daß sie keine Zukunft haben, daß der Boden unter ihren Füßen wankt. Beiden können und wollen wir nicht Leidenschaft, nicht Heftigkeit entgegensetzen. Wir, die wir das Maß in der Freiheit wollen, wollen aber auch Freiheit, wenn die Gränzen des MaßeS festgestellt werden. Der eiserne Reif, das Gefäß, das den gährendcn, im Klärungsprozesse begriffenen Wein umschließt, muß die Kraft desselben festhalten, ohne sie zu brechen, oder zum Durchbruche zu drängen. Wer um diesen Preis stark seyn will, den benelden wir weder um seine Einsicht, noch um feme Kraft. 286 Die Kraft, die in einem freien Staate Macht ist, nicht bloß mit dem eisernen Reif um das Gefäß, sie ist auch mit dem Geiste zu vergleichen, den das Gefäß umschließt. Wir haben wohl despotische Staaten in der Geschichte gesehen, die mächtig wa-ren, aber keine freien Staaten, deren Schwerpunct, derm Kraft nicht vorzugsweise in dem ethischen geistigen Momente gelegen wäre. Wer die Freiheit, die vernünftige Freiheit will, wird seine Kraft in der moralischen Seite suchen, wird diese mit Liebe, mit Verstand zu Pflegen und zur rechten Zeit zu wecken verstehen. So haben freie Staaten ihre Siege errungen, und die Siegesfeier war zugleich ein Triumph des Volksgeistcs gewesen. Wer die Freiheit allein in die Verseichtung des sittlichen Gehaltes, in die Verflachung der Sitte, in die Verwirrung der Rcchtsbegriffc legt, wird despotisch gegen die Vertreter des Geistes, bereitet nur die Wege der Autokratie; auch dieser hat die Fabel mit den hervorragenden Mohnköpfcn verstanden, die der alte Tarquinius dem Boten seines Sohnes erzählt hat. Wir stehen weder auf der einen, noch auf der andern Seite. Wir wollen jene nicht, die für politische Freiheit zu stehen vorgeben, aber dabei den Geist todten und den verflachenden, entsittlichenden Communismus hervorrufen; aber wir werden uns im Interesse der wahren gesetzlichen Freiheit nicht beirren lassen, jene zu bekämpfen, die gegen Anarchie und Communismus zu schlagen vorgeben, aber dabei die politische Freiheit treffen wollen. __________ (Ost. D. P) Wien. (Bericht über die Vorgänge bei der Armee in Ungarn.) Nach der am 5. Mai von dem t; Armeecorps vorgenommenen Vorrückung gegen Raab, welche den Zweck hatte, den Feind zum Ausrücken zu bewegen, um seine Stärke beurtheilen zu können, zeigte sich — auch nach Aussage eines Ueberläufers — daß in der Umgegend von Raab vier Regimenter Husaren, eine bedeutende Zahl noch nicht organisirter Honveds, einige polnische und deutsche Legionen mit 30 Geschützen sich befanden. — Der Feind zog sich auf allen Orten vor unseren Colonnen zurück, dctachirte aber eine starke Abtheilung gegen Kapuvar, welches unserer Seits von einem Streifcorps unter Major Grabov, bestehend aus zwei Jäger-Compagnien, 6 Compagnien Kou-delka, einer Division Kreß-Chevauxleg. und ^ 6pf. Fußbatterie, gedeckt war. Des andern Tages erhielt F. M. L. Graf Schlick vom Major Grobois durch den Corporal Angelo Ferarini von Kreß Chev. aus Enesse die Meldung, daß er vom Feinde mit Uebermacht angegriffen, in seiner rechten Flanke umgangen, sich zum Rückzüge genöthiget gesehen. Dieser Unteroffizier ward auf seinem Wege von feindlichen Husaren auf allen Seiten umringt, hieb sich aber durch, schwamm durch die Rabnitz und kam glücklich mit dem Rapporte an seine Best m-mung. Derselbe ist mit der silbernen Tapferkeits-Medaille dethcilt worden. Auf die erste Nachricht eines möglichen feindlichen Vordringens in der Richtung von Kapuvar entsandte der commandirende General sogleich den Oberstlieutenant Zaitsek mit 10 Compagnien Gränzer und einiger Cavallerie zur Aufnahme des Majors Grabois von Oedenburg nach St. Miklos, von wo der genannte Oberstlieutenant sich bei Zinkcndorf aufstellen zu sollen glaubte. Ungewiß, ob diese feindliche Bewegung vielleicht mehr als eine bloße Demonstration seyn, und den Zweck der Aufwiegelung des Landes im Auge haben könnte, erhielt der Herr General von Wyß den Auftrag, mit einem bedeutenderen Corps sogleich über Oedenburg die dortige Gegend nach allen Richtungen zu besetzen, und den Feind nach Raad zurückzuwerfen, was auch nach einem Berichte dieses Generals von Szerdahely erfolgt ist. Während dieser Vorgänge auf dem rechten Donauufer, gingen immer stärkere feindliche Abthei- lungen auf der Insel Schütt vorwärts, welche die dort befindliche Division des FM3. Baron Bucits in ihrer Stellung zwischen Brück und Csölle zu beobachten bemüht war. Längs dem Schwarzwasser bis über die Fragendorf r Brücke sind bedeutende Verschanzungen aufgeworfen worden, um jedem weitern Vordringen des Feindes Einhalt zu thun. Weiter gegen die Waag streifen die österreichischen Abtheilungen bis nach Neustadtl; der Feind hatte die ganze Strecke bis über Sellye herab stark besetzt, und sammelte überall Schisse, um einen Uebergang zu versuchen. Dieß gab Veranlassung zu einer That, welche auf den prachtvollen Geist hinweist , der in dem österreichischen Soldaten wohnt. Der Commandant einer bei Szerdahely, gegenüber eines Punktes, wo der Feind 18 Mühlschisse ver-sammtlt hatte, aufgefahrenen 12 Pfünder Batterie äußerte gesprächsweise, wie es gut wäre, diese Schisse an das rechte Ufer herüber zu ziehen; sogleich stiegen der Kanonier Adam Fraunholz und Fuhrwesensgemeiner Joseph Schibitz in einen kleinen Nachen, lösten unter dem lebhaftesten feindlichen Gewehrfeuer von den dort befindlichen 18 Schiffen 9 los, brachten 6 davon auf das rechte Ufer, und zerstörten die drei übrigen. Sie wurden beide mit der silbernen Tapferkcitsmedaille erster Classe belohnt. Seit einigen Tagen ist eine große Bewegung in der feindlichen Armee, deren Pivot noch immer Komorn ist, sichtbar, und wie es scheint die größte Aufmerksamkeit des Feindes gegen das Waagthal gerichtet. Der Rebellen-Chef Klapka, welcher zwischen der Waag und Neutra ein Corps von 80N0 Mann commandirt, hat von Komorn her Verstärkungen erhalten, und in wenigen Tagen dürften diese Bewegungen einen bestimmten Charakter annehmen. Die österreichische Armee von Ungarn hat durch die Besetzung des so wichtigen Punktes Preßburg ü cl»6va! der Donau wieder eine Manövrir-Fähig-keit erlangt, die sie, seitdem sie genöthigt war, Pesth aufzugeben, durch den Strom und Komorn getrennt, nicht haben konnte. Wien. Nach unmittelbar von der Bergstadt Schemnitz hier eingelangten Nachrichten sind die Honv«d meist wieder gegen Neusohl, Kremnitz und Thurocz abgezogen, nur eine schwache Besatzung zurücklassend. In Schemnitz haben sie mehrere kaiserlich Gesinnte eingezogen, das Hab und Gut der flüchtig Gewordenen consiszirt und was davon im Augenblicke verkäuflich gewesen ist, auch sogleich verkauft. Dasselbe geschieht im ganzen Sohler Co-mitat. In Neusohl ließen sie ihre Wuth gegen den nun 53 Jahre dienenden greisen Bürgermeister Gla-bits, so wie auch gegen die Familien und das Vermögen der beiden Flüchtigen, Stadtrichtcr Karus und evangelischen Pfarrer Kuzmany aus. Die Pässe nach Kremnitz bei Turtsok und nach Neusohl bei Hermanetz und Sturecz werden stark besetzt. Längs der galizischen und schlesischcn Gränze wimmelt es von Flüchtigen aus der Slovakci. Zu St. Nikolaus in Liptau sollen wirklich nur die Juden zurückgeblieben seyn. Schon beim »rüheren Durchzuge der Magyaren wurden von dort Bürger, der katholische und der evangelische Pfarrer mit dem Kaplan fortgeschleppt. Das Aergste ist die gewaltsame Rekrutirung, und noch beinahe ärger die Pfiffigen Vorspiegelungen der Gleichberechtigung, mit denen sie täuschen, behauptend, die österreichische Regierung werde diese Gleichberechtigung niemals verwirklichen : (Presse.) Der „Lloyd« meldet: «Es verbreiten sich Ge-rüchte, daß die Organisirung der neuen, vom Staate ausgehenden Gerichtsbehörden in's Stocken gerathen, ja auf Jahresfrist sistirt sey. — Wir vermögen aus bester Quelle zu versichern, daß die Operate für mehrere Kronländer vollendet sind, daß die dießfälligen Arbeiten mit unausgesetzter und angestrengter Thätigkeit im Gange erhalten wurden, daß nach erfolgter allerhöchster Genehmigung unverzüglich die öffentliche Kundmachung der Grundzüge der ganzen Gerichtsverfassung, des Sitzes, Umfan» ges und Personalstandes der Gerichte, und sohln die Concursausschreibung für die sich ergebenden Stellen geschehen wird, so daß noch im Laufe die-ses Sommers die Durchführung in den meisten Kronländern erfolgen soll.« * Wien, 13. Mai. Gestern Abends um 5'/^ Uhr sind Se. Majestät der Kaiser in Begleitung des Herrn Fürsten Felix v. Schwarzenberg, dann des Herrn Grafen v. Grüne, mittelst Separatzu-g s aus Preßburg hierher zurückgekehrt. Sc. Majestät haben Sich sogleich nach Schönbrunn begeben und sind allenthalben mit dem lebhaftesten Aus^ drucke der Freude begrüßt worden. V ö h m c n. * Folgender Aufruf ist in Prag erschienen: An die Landleute Böhmens! Von allen Seiten kommen mir Anzeigen zu, daß Fremde es sich zum Geschäfte machen, das ^and zum Ausstand g.gcn seinen rechtmäßigen Herrscher zur Widersetzlichkeit und zum Ungehorsam gegen die Regierung aufzureizen. Mit allen möglichen Lügen wird die Gewißheit des Sieges der Revolution in andern Ländern verkündet. Ich selbst habe einen solchen Aufruf gelesen, in welchem behauptet wird, unser Kaiser und Herr habe keine Soldaten mehr — die meisten seyen in Ungarn zilin Feinde übergegangen — die Ungarn stünden bei Wien — Galizien, selbst Mähren sey im Alifstandc. Wenn gleich die Mehrzahl unter uns solche plumpe Lügen und Triebfedern derselben nach ihrem wahren Werth zu würdigen weiß, und sich nicht irre machen läßt, so gibt es doch mich einige, welche auf Unordnung und Gesetzlosigkeit ihre Hoffnung bauen, die ihren Vortheil in der Auflösung aller Bande der gesell.-schaftlichen Verhältnisse suchen und die sich nicht scheuen, das Gelingen ihrer eigennützigen Pläne auf das Unglick einer ganzen Bevölkerung zu bauen. Diesem Treiben mit aller Kraft entgegen zu treten, den Irrenden zu belehren, den treuen Staatsbürger zu schützen, den Rebellen und Aufwiegler aber der verdienten Strafe zu unterziehen, ist die heiligste Pflicht der Regierung, die ich in ihrem ganzen Umfange erkenne und mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln zu erfüllen strebe. Diese Pflicht hat mir geboten, im Einverständnisse mit dem commandi-renden Herrn Generalen die Hauptstadt und Fe-stung Prag mit ihrer nächsten Umgebung am heutigen Tage in den Kriegszustand zu erklären. Diese Maßregel war ein Gebot der Nothwendigkeit, weil nur durch dieselbe dem Treiben der aus der Fremde gekommenen Wühler und einer wahnsinnigen Par-tei Schranken gesetzt, der Wohlstand und die Ruhe einer blühenden Stadt kräftig geschützt und bckla-genswerthe Folgen abgewendet werden konnten. Diese Verfügung ist nun eine Maßregel des Schutzes für jeden ruhigen Bürger — sie wird weder den Erwerb, noch den gewohnten Verkehr hemmen, so lange Ruhe, Ordnung und Gesetzlichkeit herrscht; — sie wird aber auch mit eiserner Strenge und in allen ihren Consequcnzen gehandhabt werden, wenn dem Gesetze nicht voller, unbedingter Gehorsam gc, leistet wird. — Euch nun, liebe Landlcute! auf deren Leichtgläubigkeit und Theilnahme die Partei der Revolution wohl vergeblich zählte, mit diesen Umständen offen und vertrauend bekannt zu machen, ist meine Pflicht. Schon diese Mittheilung enthält die Warnung, demjenigen keinen Glauben zu schenken, der Euch zu ungesetzlichen Schritten verleiten, der Euch nur vorschieben möchte, um für sich iin Trüben zu fischen; der üllerall schnell verschwindet, wenn er die Verwirrung angezettelt hat und das beleidigte Gesetz Genugthuung verlangt. — Ich will noch den Wunsch hinzufügen, daß es mir gelingen möge, in einer Zeit, wo die Bevölkerung vieler Länder die Täuschungen jener verbrecherischen Partei mit dem Untergang ihrer Habe, mit der Verwü- 28? stung ihrer Fluren, mit dem Tode manch' theueren Familiengliedes bezahlen muß, unserm Land den Frieden zu bewahren, unter dessen Schutz Alle in Wohlstand und Freiheit gedeihen können. — Ich rechne auf die Unterstützung aller Gutdenkenden — ich rechne dabei auf Euch! Vom k. k. böhmischen Landes.Präsidium. Mecsery, m. p. f. k. Gudcrnial-Vicepräsident. C r o n t i e n. Agram. Das am 9. d. aus Dalmatien hier angelangte 2, Bataillon des Liccaner Gränz. Regimentes hatte vorläufig nach Anordnung Sr. Exc. des Banus hier verbleiben — und den Garnisons-dienst vereint mit dem übrigen Militär und der Nationalgarde, welch' letztere mit lobcnswerther Unverdrossenheit und musterhafter Ordnung seit Monaten diesem Dienste sich widmet, verschen sollen. Dieses Bataillon hatte gestern die Hauptwachc bezogen, mußte aber — nach so eben eingctroffc-nem Befehle Sr. Exc. desB.mus, selbe schon heute Morgens verlassen, um mittelst Dampfschiff nach Brood abzugehen, wo es die weitere Bestimmung abzuwarten hat. Die hier aus diesem Anlasse auf-getaucktcn beunruhigenden Gerüchte sind wir ermächtigt, als Lügen zu erklären. Von der untern Save, 5. Mai. Während ich dieses schreibe, ist vielleicht schon Fünfkirchen bombardirt, oder es hat 100,000 fi. (5. M. in Zwanzigern Brandsteuer gezahlt und die Wissen ausgeliefert. Die Fünftirchner haben nämlich, durch Batthyüny'sche Kreaturen aufgewiegelt und durch magyar.-polnische Siegesbulletins berauscht, die f. Fahne hcrabgcrissen und es sür gerathener gefunden, durch Aufsteckung der Tricolore sich für Kossuth und dessen radicale Söldner zu erklären. Der Obrist Reichl sah sich in Folg? dessen gezwungen, die Stadt Mtt scinen ^ Compagnien Grä'nzcrn zu räumen und einen Courier an Se. Exc. den Ban abzusenden, der eben im Anzüge war. Derselbe beorderte die Infanterie-Brigade Nudisavljevic und 2 Divisionen Wallmoden und Hardcgg Cürassicre unter Commando des FML. Ottinger, um obige Unterwer-fungsbedingungen zu erequircn. Damit werden auch andere Sünden der Fünftirchncr abgesühnt. — Auch in Kaposvär, dem Stammorte der Somo-dycr-Räuber, fand eine Auflehnung S^att. Was über den Rückzug des G. M. Baron Stillfried aus Kaniüa nach Warasdin erzählt wird, klingt noch etwas fabelhaft, obwohl wir uns auf Angriffe an der Drave gefaßt halten können, wenn der neuerwachte Uebermuth unserer Gegner nicht bald eine empfindliche Schlappe erleiden sollte. FML. Todo-rovi^ hat scin Hauptquartier aus Bei-kcrek etwas südlicher verlegt. (Agr. Z.) Ungar u. Preßburg, 12. Mai. Da der Feind in der Insel Schütt sich immer mehr und mehr, vorzüglich am rechten Ufer des Ncuhäusler Armes ausbreitete, beschloß der commandirende General, durch einen Angriff sich über die Stärke des Feindes in der Schütt zu vergewissern, und auch jene Seite des Neuhäusler Armes wieder frei zu machen. Heute um 2 Uhr Morgens brach die Division deg F. M. L. Baron Nurits aus ihrer bisherigen Stellung zwischen Brück und Pischdorf in 2 Kolonnen, die eine in der Richtung von Sommerein, die andere in der von Luipersdorf auf, von den gehörigen Unterstützungen gefolgt. Die ersten feindlichen Posten wurden bei Beke außer Luipersdorf getroffen, angegriffen und geworfen. Länger hielt der Feind außer Sommerein Stand, wo er endlich durch das Landwehr-Bataillon Kaiser Infanterie, welches plänkelnd vorrückte und selben sogleich angriff, während eine halbe Batterie in der Flanke auffuhr, zum Rückzüge genöthigt wurde. F. M. L. Burits ließ ihn durch eine 12pfündige Batterie und die Kavallerie verfolgen, und der Feind ward bis gegen Szerdahely zurückgedrückt, wo sich seine Reserve aufgestellt befand. l Die im Gefechte uns gegenüber gestandene feindliche Truppe ist die Brigade Kosztolany, aus 4 Honved-Bataillons und 3 Divisionen Lehel Husaren bestehend. Der Feind verlor 12 Todte und mehrere Gefangene. Eine Fahne und eine Estandarte siel unseren Jägern bei dem Einmärsche in Sommerein in die Hände, eben so mehrere Fouragewägen u. s. w. Die Truppe ging überall jubelnd ins Feuer, von der nahen Anwesenheit ihres Kaisers belebt, der schon seit zwei Tagen mit der Besichtigung der Truppcnaufstcllung beschäftiget war, und sich am II. auf den äußersten Vorposten bei Hcdervar und Hochstraß befand, als man von der andern Seite der Rabnitz her fernen Kanonendonner hörte. Es war die Brigade Wyß, die Anfangs, um Ocdenburg zudecken, bei St. Miklos aufgestellt war, dann über Kapuvar gegen Raab vorrückte, und bei Enese ein sehr hartnäckiges Gefecht bestand, von wo der Feind mit großer Uebermacht gegen Csorna vorgehen wollte, und hierbei 3 Batterien in der Flanke entwickelte. General Wyß bczog mit großer Gewandtheit bei einem geringen Verlust von 20 Todten und Bleffirten die Stellung bei Kony und ist über Bö Sarkany und Pauchaggcn mit dem Corps des F. M. L. Grasen Schlick in vollkommener Verbindung. Preßburg, 12.Mai Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph l. waren gestern Nachmittag nach 4 Uhr von Allcrhöchstihrer Inspektionsreise des am rechten Donauufer befindlichen Lagers in unsern Mauern wieder eingetroffen. Nach der Rückkunft Sr. Majestät hatte Magistrat und Gemeinde-rath unserer Stadt, denen sich eine Deputation des hiesigen Comitatcs, so wie der benachbarten k. Freistädte angeschlossen, das Glück, in einer feierlichen Audienz dem innigst geliebten Monarchen die Gefühle treuer und unwandelbarer Unterthanenliebe in nachfolgender von dem Herrn Bürgermeister Ne. meth gehaltenen Anrede auszudrücken-. „Eucrc Majestät.' Als uns bald nach Euerer Majestät Thronbesteigung das Glück zu Theil ward, als erste ungarische Deputation Querer Majestät unsere Huldigung darzubringen, geruhten Euere Majestät, diesen unsern Ausdruck der Treue huldreichst entgegen zu nehmen. Nun wir so glücklich sind, abermals die Ersten im Unterlande, Euere Majestät als unsern Allergnädigsten König und Herrn in unserer Stadt zu begrüßen, schätzen wir uns doppelt glücklich, das Gelöbniß unserer unerschütterlichen Treue und Anhänglichkeit an die geheiligte Person Eucrer Majestät und das allerhöchste Kaiserhaus erneuern zu können. Wir thun dieß mit um so freudigerem Gefühle, als die seither ernster gewordene Lage der Dinge — vor deren nun vollends an den Tag gekommenen hochverrä. therischen Richtung wir mit Entrüstung und Abscheu zurückbcbcn — uns in unserer unwandelbar treuen Gesinnung nur bestärkt hat. Der Weisheit und Kraft Eucrer Majestät wird es bald gelingen, die getrübte Ruhe und gestörte Ordnung in unserem unglücklichen Vaterlande wieder herzustellen, und sofort die Wohlfahrt aller Vö'kerstä'mme in Euerer Majestät Gcsammtmonarchie in gleichem Interesse und gleicher Berechtigung dauernd zu begründen. — Hiczu wird Eucrc Majestät der All' mächtige scinen Beistand leihen, um den wir auch zu Gott stehen, Euere Majestät aber allcrun-terthänigst bitten, Euerc Majestät geruhe uns mit Allcrhöchstdero kaiserlichen und königlichen Huld und Gnade fortan gewogen zu verbleiben, welcher Allerhöchster Huld und Gnade wir uns und alle unsere Mitbürger der treuen Stadt Preßburg in tiefster Unterthänigkeit empfehlen. — Gott segne und erhalte Eucre M.ijestat auf Allerhöchstihrem angestammten Kaiserthrone zum Wohl Allerhöchstihrer Völker gesund bis in das höchste Lebensalter.' Geruhen Euere Majestät diesen Ausdruck unsrer Gesinnung huldvollst entgegen zu nehmen.« Se. Majestät geruhten die Rede huldvollst auf.-zunehmen und darauf ungefähr Folgendes zu er.-wiedern: „Die loyalen Gesinnungen, die Sie ausgo svrochcn, erfreuen mich, und ich hoffe bald in der Lage zu seyn, die Bestrebungen der Umsturzpartei zu beendigen, Ordnung und Sicherheit meinen lie» ben Völkern wieder zu geben und Sie alle blei-bend zu schützen.« Gegen Abend sind Se. Majestät in das bei Dicißegh befindliche Lager abgereis't. Ofen, l. Mai. Trotz der Einladung, mein Quartier unmittelbar in der Festung aufzuschlagen, habe ich es vorgezogen, in der Wasserstadt meine Wohnung zu beziehen, da ich die Besorgniß eines gegenseitigen Bombardements nicht theile. DieBe» satzung der Festung verhalt sich passiv, so lange vom jenseitigen Ufer keine Demonstrationen erfolgen, und die Magyaren scheinen ihr Tusculum nicht muthwillig der Gefahr preisgeben zu wollen. Wenn man so auf das Pesther Ufer hinüber sieht, sollte man wähnen, es sey der alte »!»»«>» 1i»il,6« ,lv p!»i«is^ die I^io»» dieser originellen Pesther Frü'hlingsfaison. Das Verbot der anfänglich erlaubten Ueberfahrt nach Pefth scheint vorzugsweise aus 2 Motiven Statt gefunden zu haben: I. wurden Versuche gemacht, Spio, ne herüderzuscnden, um sich zunächst von der Stärke der Besatzung und der anwesenden k. k. Truppen überhaupt Kenntniß zu verschaffen; 2. beabsichtigte man auch etliche Kossuth'sche Prolamationen her-übcrzuschmuggeln, um die Ofner aus ihrer Le. tbargic zu rütteln; im Allgemeinen wollte man die Stimmung unserer Bewohnerschaft sondiren. Dieselbe ist nun im Ganzen genommen entschieden gut und ehrenhaft; nur in den unteren Volksclassen murrt hie und da der aufgeregte Geist; es ist aber nicht so sehr die Sympathie für die Magyaren, sondern die Noth, der Mangel an Erwerb, die Ungewißheit, wie lange dieser drückende Zustand noch dauern wird. Sie sehen und hören ihre Pesther Nachbarn in «wlci ^'>llii!<, leben, während ihnen hier knapp aufgetischt wird, und überhaupt Monotonie, Düsterheit herrscht. Die Theuerung ist ebenfalls sehr empfindlich. Indeß die Pesther Kauf-und Gewerbslcute vollauf zu thun haben und nicht genug Vorrath besitzen, steht hier der Ladendiener gähnend vor seinem Gewölbe. Den Juden insbesondere ist aller Verkehr abgeschnitten, und das Elend soll in manchen Familien einen schauderhaft ten Grad erreicht haben, obgleich Eine/ den An. dem brüderlich zu unterstützen strebt. — Einige Ofner, welche die Begünstigung der Ueberfahrt manchmal benutzten, mußten ihre Neugierde hart büßen, denn sie durften nicht mehr herüber, son, dern wurden dem Freiwilligencorps eingereiht.' Dieses Corps repräsentirt die verschiedenartigsten Nationalitäten , und zahlt Handgeld, aber nur 8 kr. C. M. tägliche Löhnung für den Gemeinen, wah, rend ein anderes, die sogenannte deutsche Legion, aus nur Deutschen (worunter freilich sehr viele, die bloß Deutsch sprechen, aber keine Deutschen sind) bestehend, kein Handgelb zahlt, aber ,6 kr. C. M. für den Gemeinen auswirft. Auch die Na, 288 tionalgarde ist organisirt, jedoch Wenige in Uniform, da diese, während der kaiserl. Besetzung, thunlichst in Civilkleidung umgewandelt oder aucb geradezu verkauft wurde. — Die Beschluß der Debreeziner Nationalversammlung betreffs der Absetzung Seiner Majestät des Kaisers, wovon, natürlich geflissentlich , Exemplare n^ch Ofen befördert wurden, haben hier wcnig Sensation erregt; man lachte dazu und wunderte sich, daß die Magyaren dieß aus.-drücklich noch zu sagen für nothwendig hielten, da ja von Anbeginn ihr Streben eben dabin gerichtet war. — Von bedeutenden Truppenbewegungen in der Nähe Pesth's sehen wir nichts; hie und da hören wir Geschützdonner, oft unmittelbar in der Nähe der Stadt; es soll dieß aber, wie wir uns sagen ließen, ein bloßes „Erercitium mit Kanonen" scyn. Einige behaupten, Oken solle von den Magyaren angegriffen werden, doch bleibt dieß wohl noch sehr der Unwahrscheinlichkeit anheimgestellt. Eben so hat es bei uns Lachen erregt, daß Kossuth bereits 2 Könige crcirte, einen vom Hause Coburg (wohl Kohnry?) zum Könige von Ungarn, und den Herzog von Lench^tenbeig zum Könige von Polen. Bem soll die in Ungarn liegenden Güter des verst. Palatins erhalten, und, falls er es nicht vorzieht, im wiedererstandenen Pulen Generalissimus zu werden, zum Gouverneur von Siebenbürgen ernannt seyn und Sitz und stimme im Ministerium haben. — Wir wünschen vor Allem aus diesem zweifelhaften Zustande herauszukommen, und blik-ten sehnsuchtsvoll n^ch Hilse, rechts und links nach Truppen,, damit uns nicht etwa die magyarischen auf eine Weise befreien, die uns weder angenebm, noch vortheilhaft seyn kv.nn. (Preßb. Z.) Dem »Wanderer« vom 12. Mai entlehnen wir folgenden C^rrespondenzbericht aus Preß bürg vom II. d. M.: Der Kaiser ist da ! — Kaum hatte ich gestern Früh 6 Uhr mein Referat in den Briefkasten geworfen, damit Sie es noch mit dem nächsten Train erdalten, als ich eine ziemliche Men. schenmasse ant den Straßen sah, die sich gegen den Bahnhof bewegte. Da kam, als alles nach der kaiserlichen Equipage luegte, ein schlichter Fiaker eingefahren, d'iinncn der junge Monarch in einfacher Campagncuniform mit seinem Obersthofmcister, Grafen Grüne, und einem Oberstlieutenant saß. Im Primatialgcbaude stiegen Seine Majestät ab und begaben sich von da zu Fuß in das Ezapary'sche Haus am Barm b erzigen p la tze, wo sür Denselben Zimmer in Bereitschaft gehalten waren. Der Ministerpräsident Fürst Schwarzenberg und der russische General v. Berg folgten ihm dahin. Durch das in der Früh so unerwartet erfolgte Eintreffen des Kaisers waren alle Empfangsfeierlichkeiten vereitelt. Bloß ein Bataillon Grenadiere war aufdem Barm-herzigenplatze aufgestellt und desilirte vor Sr. Majestät; vor der Wolmung selbst standen die Sere-schaner ei, pni-lxl«?. Nc^ch eingenommenem Frühstück ging der Kaiser sogleich zur Armee ab, die verschiedenen Laqer inspicirend und in seiner Suite die F. ,M. L.^und F. Z. M. Welden, Simunich, Kempen und noch einige, deren Namen ich nicht erfahren konnte. Nachmittags lehrte derselbe wieder zurück; bestickte das Militärspital, den befestig-! ten Schloßberg, und ließ sich die verschiedenen Cor-porationen der Stadt vorstellen. Das Szapary'-sche Palais war den Tag über von Neugierigen umstellt. Abends war von dem Stadlhauptmann-amte Illumination zu Ehren dcs Gastes anbefohlen; im Verhältniß zu unserem Belagerungszustände und zu den geringen Voranstalten war sie noch immer hübsch, und zwar zeichnete sich das Rathhaus durch seine zahlreichen Lampen aus, wie auch der Gasthof zu den „grünen Bäumen,« dem Sitze der Militär-Untersuchungscommission. Trans-parente oder sonstige sinnige Arrangements sah man mrgeiws. Beim großen Zapfenstreich, der um 8 Uhr Statt fand, wogte eine maßlofe Menschenmenge dmch die erleuchteten Straßen, und placirte sich vor der Wohnung des Kaisers, die nicht beleuchtet war. Drei'Musitbandcn spielten daselbst emlge Welsen; auch die Volkshymne fehlte nicht, bald darauf schlössen sich die Jalousien der kaiserl. Apartemcnts ganz, «nd die Musik zog ab, das Publikum aber ergetzte sich noch eine Stunde lang an dem ungewohnten Anblick einer Illumination „im Belagerungszustände.« ^ ^,f z^rl Thürmen, am Theater, den »grünen Bäumen," flatterten colossale, neue schwarzgelbe Fahnen; auch die Brücke war mit 12 rothweißen Fähnchen geschmückt; nicht minder hattcn die Dampfschiffe ihre Flaggen aufgezogen. Se. Majestät wird heute wieder zurückreisen. Die Ankündigung der Nordbahn, daß der Train auf etliche Tage nur zweimal nach Wien geht, dürste Ursache seyn, daß Sie meinen Bericht später erhalten; auch sckei^t dieses Avis mit dein Rus-scntransport in enger Verbindung zu stehen. V a l i ; i e n. * Krakau, 10. Mai. Am 13. d. M. rücken abermals zwei russische Armeeeorps über Krakau und Tarnogrod in Galizen ein. Eine entsprechende Truppenmasse bleibt, nach dem Ueberschrciten der Karpathengränze durch die opcrirenden Armeecorps, in Galizien zurück, theils um dieses Kronland vor allsälligcn Einbrüchen und Schilderhebungs-Versu-chen der polnischen Insurgenten zu sichern, theils um die Verbindung der operircnden russischen Corps und der an den Gränzen Galiziens zusammen gezogenen Reserve - Armee zu erhalten. Sämmtliche polnische Emigranten, selbst diejenigen, welche von der Regierung die' Erlaubniß zum zeitweiligen Aufenthalte in den k. k. Staaten erlangt hatten, haben nunmehr das Weite gesucht, und es ist somit die Hoffnung gegeben, daß nun endlich die Ordnung und Ruhe im Lande wird dauernd hergestellt und erhalten werden können. * Aus Iaslo meldet man unter dem 7. Mai : Gerüchte über ein starkes Insurgenten-Corps an der Gränze, veranlaßten den k. k. Oberlieutenant Bauer von Hainan Infanterie, welchem die Leitung des Landsturmes anvertraut ist, eine Reeognoscirung mit Zuzielnmg der k. k. Finanzwachabthcilung von Grab, und eines Theils des Aufgebotes vorzunehmen, wobei sie von einer Truppe Honveds angegriffen wurden, dieselbe jedoch durch eine Gewehr-Decharge warfen und 2 Officiere gefangen nahmen. Bei einem derselben, Hauptmann Mancer, wurden Papiere, von Dem-binsky unterzeichnet, aufgesunden, aus deiien hervor geht, daß letzterer am >';. d. M. in Kaschau sich befunden habe; letzteres bestätigen auch 2 Ueberläufer von Naßau und Erzberzog Wilhelm Ins,, welche gezwungen worden waren, in die ungarische Armee einzutreten, aber jetzt wicder zu der k. k. Fahne zurückkehrten. Nach ihrer Angabe wäre Dembinsky's Corps bei -1000 Mann stark. Zue Deckung der Gränze ist von Dukla auf den bedrohten Gränz-punet Gr.ib sofort eine Compagnie Infanterie abgeordnet worden. Dalmatic n. * Am 29. April ereignete sich zu Castelnuovo in D^lmaticn ein Raufhandel, wobei ein Bewohner von Mokrine verwundet wurde. Veranlassung dazu gab die Eequestrirung einer Parthie Tabak, welche von der Finanzwache gegen einen türkischen Unterthan aus Cruscevizza vollzogen wurde, dessen zahlreich zu Markte gekommene Landsleute die Zurückstellung verlangten. Das energische Auftreten der Prätur beugte weiteren Excessn vor. Römische Staaten * Aus italienischen Blättern wollte man wissen, daß die französischen Interventions-Truppen in Rom eine sehr bedeutende Schlappe erlitten hätten; man erzählte, daß ihnen 4 Kanonen und an 500 Ge. fangene abgenommen und mehr als 1200 Mann ^kampfunfähig gemacht worden seyen; Rom habe in ! seiner Siegesfrcudigkeit beleuchtet u. d. gl. Authentische Nachrichten über den Kampf vom 30. April ! liegen zwar noch nicht vor; doch scheint, nach glaubwürdigen Mittheilungen, der wahre Verlauf ungefähr folgender gewesen zu seyn: Am obigen Tage ! nahmen die Franzosen eine Necognoscirung gegeil Rom vor, ohne auf Hindernisse zustoßen; einige Corps der Städter, welche außerhalb der Mauern postirt waren, fraternisirtcn sogar mit den Franzosen. Aufgemuntert durch diese ersten Erfolge, welche > hoffen ließen, daß vielleicht nutzloses Blutvergießen erspart werden könnte, befahl General Oudinot einem Corps von ^000 Mann, gegen die Potta Angelica vorzurücken. Nirgends zeigte sich lin Widerstand und die Truppen drangen ohne Schwertstreich in die Stadt; doch da wuroen sie urplötzlich von Garibaldi's Banden aus den anstoßenden Häusern mit heftigem Gcwehrfcuer begrüßt und dürften einen nicht unbedeutenden Verlust erlitten haben. Es scheint, dliß demgemäß die Franzosen sich auch ^ italienische Meilen von der Stadt zurückgezogen haben, und daß der General Verstartungen erwartet, um weiter zu operiren. Ein neues Hilsscorps soll auch bereits in Fiumicino gelandet und die neapolitanische Armee bis Terracina vorgeschoben seyn. Die Feindseligkeiten waren von Seite der Römer nicht wieder begonnen worden. 5 Bekannt ist das Decret der römischen Regierung, wodurch sämmtliche Kirchcngüter als Eigenthum der Republik erklärt wurden. Das Trium- virat hat nun zur Verwirklichung dieser Maßregel unter dein 2?. April ein Decret folgenden Inhaltes erlassen: 1. Jede Familie, welche wenigstens aus 3 In-dividuen besteht, erhält zur B bauung ein Stück Landes, welches der Arbeit von ein Paar Ochsen entspricht; nämlich den Flächenraum eines rnlil)»« I'<>m:n>l», 20.000 Quad. Metres; 2. Weingelände werden auch an einzelne Individuen im Ümsange der Hälfte obigen Ausmaßes vergeben. Königreich Sardinien. * In Turin wurde als sichererzählt, daß der König von Neapel seinen Sieg in Sicilien durch einen Act von Hochherzigkeit gekrönt habe, der ihm ein unsterbliches Gedächtniß im Danke jenes Landes sichern würde. Nicht nur hat er zu Folge dieser Nachrichten eine vollständige Amnestie bewilliget, auch die Constitution von 18l2 als rechtsgiltig anerkannt und überdieß Sicilicn an seinen zwe tgcbor-nen Sohn abgetreten, welcher daselbst als Haupt einer neuen Dynastie regieren würde. Neueste Nachrichten. l Preß bürg, 13. Mai. Gestern haben die Ossmsivebeweg/ingen der Hauptarmee begonnen; 4 Brigaden sind aus der Infel Schütt recognosci-rend vorgerückt; der Feind wich auf allen Puncten; 2 Bataillons Honved ergriffen bei Annäherung unserer Truppen unter Zurückiassung ihrer Fahne, die Jenen in die Hände, siel, förmlich die Flucht. — F. M. L. Vogel foll heute in Trentschin eingerückt seyn; Dembinsky aber mit ungefä.r 5000 Mann i,i den Bergstädten stehen. 5 Jakobe n y, 6. Mai. Heute aus Klausen-burg angekommene Flüchtlinge erzählen Folgendes: Am vergangenen Sonntag, den 29. v. M., wurde zu Klausenburg die ungarische Republik verkündet und durch ein .^ir liensest gefeiert. Gleichzeitig wurde die allgemeine Militärpflichtigkeit ohne Unterschied des Standes p^licirt und Jeder vom 18. bis 4<). Jahr untcr die Waffen berufen. * Bei der Vorrückung der kaiserl. Truppen auf Bayersdorf soll Bestürzung in Klausenburg mige, mein gewesen seyn; vielc Familien hatten sich lnich Debreczin geflüchtet, und die gefangenen kaiserlichen Officiere wurden in aller Eile abgeführt. Auch erzählen die Magyaren unverholen , daß sie am 26. Febr. d. I. bei Porgo - Brund viele Leute verloren hatten und ohne Zweifel uns bald hätten das Feld räumen müssen, wenn man sie nur mit frischen Truppen angegriffen hätte. * Belz, 2l. April. Heute früh kehrte der k. russische Herr Generlilgouverncur aus dem Choti-naer Kreise nach Odessa zurück, allwo er zur Dislocation der sich aus dem Marsche befindlichen kaif. russischen Truppen und besonders zu deren Verpflegung bei dem gegenwärtig daselbst herrschenden sehr großen Mangel an allen Lebensmitteln die geeigneten Vorkehrungen getroffen hat. ES ist bestimmt, daß das li. Corps, unter Anfuhrung^des General Ty-mosicw in einigen Tagen eintreffen, und wie es scheint, ein Obfcrvationshecr hart an der Gränze bilden soll. Ob aber diese Truppen in die Moldau einrücken werden, ist noch nicht bestimmt. Dieß hängt lediglich nur von den Umständen ab. Das Moldauische Occupationsherr besteht aus 2 Divisionen, nämlich der l-l. und !5. unter dem Commando der Generäle Gasfort und v. Möller, nebst zahlreichen Cavallcrir-Colonnen und Artillerie-Parks, welche sich . zusammen auf etwa 40.000 Mann belaufen sollen; während die 13. zu dem General Lüder'schen Corps gehörige Division unter General Obruczcw noch hier in dem taurischcn Gouvernement zu Sevas-topel liegt. Telegraphischer (5uur6 - Vericht vom 16. Mai 1849. Slaatösöullv.rsck'lcil'llng.'N zu 5 p(^t. lin CM- 89 >ljl« Wi" 6M,) 50 Obligat, d.r ^lla, und unq>>r> ! z« 3 1^2 i'^l- ! Hoff.nnml's 'er altl»l> lom- ! zu 2 »» ^ — I',>isischt» Säulen. d,r ,n v zu 2 1^ > >. > ^ ?,!or,>!5 und O>uu^ <>ufg!»o»i- I z» 2 »» ! 40 men»'« A> l>l!»n. ! zu 1 3,^ »» I — Vnnk-Aclie!!. pr, Tlücl > ,25 i" >l K.n«,r F.idi»a»le - Noll^.,!,,» zu 1000 fl. 6. ?1l. -.....i)21 >/i st- '" C M. E'illes W.s5üft in Bussen, w,"ig V"ä"d,rung. ssrvmb« D^viftn u„d Va'uten sin» z«lück c,?aanq,n unv bleibe» s,ark ang,I'Ol — 5„ dis 53. Au«5!mrg „>>d Frankiert 113 Vr. Hambulst 178 Vi Ho,d-Ayio 2? ,j2 Percent. Sübcl- Ag>° 18 'Percent. Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur. Johann H l a d u i k. AtHmN zur AmImHerSeitmm. Z. 79». (:y ^n die Herren Mitglieder des slovenischen Vereines in Laibach. Das Ite Heft dcr Vercinsschnft hat die Preffe verlassen und liegt in der Vereinskanzlei für die Henen Mitglieder bereit, welche statutenmäßig 1 Exemplar gratis zu erhalten haben. Vom Ausschusse des slovenischen Vereins in Laibach am 3. Mai 18i!>. Neues slovenisches Werk. Zur großem Verbreitung der Jahresschrift des slovcnischen Vereines hat man beschlossen, dieselbe auch in den Buchhandel um den möglichst billigen Preis zu geben. Dle Schrift führt den Titel: I^etopi« «I l)v«nsk i^a ä,-lix tvn na ki-n^'n«- Kim, und enthält in einer netten Ausstattung nebst Anderem vorzüglich drei Artikel, welche das Werkchen jedem gebildeten ^aterlannsfreunde, insbesondere auch für die Schule, zumal die höhern Gymnasiale lassen, empfchlenswerth machen dürften, als: KIl> vvn^ov 8 let! po nt^älm^'m /^mHojii«li m pn im^llili 086l> nc^älins« «lo^näiv^lne. I^l8!il 1>n'^nl'»n. (Die Spur der Slaven nach der alten Weltbeschreibung und nach den Personen-Namen der alten beschichte); 8t ai^ /.u-n ll li« ^lil v i^^n o v, ^««elino I^arllt,ln»1( lli. I v ^ lcni'i/,^ »^lll>vlln«l<«^ 8tiN'n/it,l<»«ll." ^ni«:»! il i ^ i n ^- <' i'. . tlil-in^ei-); und 1^ ii?<« n 8 itß v tt^i z, l< o. Kj)i« kr. Zu bekommen in der Buchhandlung des Herrn Georg Lercher, in der Buchdruckerei des Herrn Blasnik und der Kanzlei des slovenischcn Vereines in Laibach. 2. 633. (31 Frisch angekommenes, ganz echtes heuriges zu ha den flaschen- odcr kistenwelsc, '« 35 Flaschen pr. Klste, am Rann Haus-Nr. 18?, zu ebener Erde. ä. U55 53) dann ein gedeckter Steirerwagen smd zu ^ll^ 3l)t(l!^ !>^* ^ f. verkaufen. Hierüber Näheres zu erfragen Staats-Anwaltschaft'für >"' H°" ^^ch^n H°^ ^ Preßsachen in Kram ist in Z, ««l. ^ der Herrngasse Haus-Nr- ^^. ^^ zu übersehen. 2i4, zweltcn Vtocre.____ 2mBaron Looell.'scken Schlosse sind g. <<5^. ^^ tagtäglich von 9 bis 12 Uhr Vormittags, ^! N ^ ? ! tt e b""" ^^" ^ ^ 6 Uhr Nachmittags, echte ZweiWagenvferoe, m'ttlere'n Schla^ W.sellerWelne zu b.lllgenPre.senzu haben, ges, ungarische Race, Braun uni) Rapp, Näheres erfahrt man daselbst. Z. 859. (ö) In Rosenbüchl sind Sommerwohnungen zu haben; die Anfrage ist daselbst zu machen. Auch bekommt man süße und saure Milch und Butter zu allen Stunden. In Ignaz Kleinmayr'S Buchhandlung in Laibach ist zu haben: I»<>l>,lil>iln lwöam » Inl^nv 8v. ?ililn» »2 nyätt!« ,849. 1 N. 5. M. Valamon, Ios, Sammlung von Formeln, Aufgaben und Beispielen aus der Arithmetik und Algebra, nebst 4 Tafeln über die Vergleichung der vorzüglichsten Maße, Gewichte und Münzen mit den österreichischen und französischen. 3 Auflage. Wien l^8 2 fl (Z. M. Bchulzv Straßnitzki, Dr., Handbuch der besondern und allgemeinen Arithmetik für Praktiker, zunächst für das Selbststudium. 2. Auflage. Wien I84K. 4 si, C M. Ol-. A. Günther, Lydia. Philosophisches Ta^ schenbuch, als Seitenstück zu A. Ruge's Akademie Wien 1849. 3 fi. Historisch- ethnographisch - statistische Notizen über die Nationalitäten Oesterreich's. ihre Zahlen und Tprachverhaltnisse. Wien »84». 3« kr. Strenn er, k. k. Oberstlieutenant. Ein <9e-neralstab im Einklänge mit der Armee. Wien 18^8. l fi. 3<» kr. Kankofer Jg., Heldenmüthige Vertheidigung der Stadt Wien gegen die Türken im Jahre 1, fi.jkr. d. Ztr MH^ d. Ztr. st- ! ^ ist-l tr. d. Ztr. > > ^ > l fi. l kr? lichttrNr. l u. 2 » ^^ — L5 t> Roll: Nr. 7 >' 5? 42! «9 48 Mustesdraht: 3 u. 4 » 54 — 66 — 8 59 I2i?l ts vicreckiger. oder Scheibe n draht: " Hu 5 >, 54366642 g ^ ^^ gl 7<; 12 PaniplueNr. 11 ü 15 „ 57------------- licht, hattei 16 „ 542465 6 ^7 „ 55 l2 67 l8 10 ^ 53 _ 75 - elastischer 9il. 29 „ 30 ,> 66 12------------- » . 18 « 54 36 65 6 . 9U. ,0 » 55 48-------- ,l „ 64j48-------- » 31 - 32 „ 70 24-------- ^ " » 20 „ 54 54 65 6 >, IlU.l2,)56 24-------- 12 „66 42-------- » 33 - 34 „ 75 18-------- ^. . »22^24^55 48 65« extra ltt" breit, ^ „6848-------- » 3536^8136-------- " - «26-28^5642656 Nr. l , .i u. 3 » 56 42-------- 14 „ 70 42-------- » 37-38 « 89 36-------- " » » 29 - 3tt ^ 57 56 65 6 -kammtafeln „ 66 30 - - 15 » 72 36-------- ,, 39-^9 ^ ,0° 12-------- ^ ^ ^ 31-32 ^ 59 30 65 6 Sattel: „,.. . ^ „ 74 24 — — Banddraht: r, » « 33 - 34 ^ 61 !24 — — schwarz l l » 13" „ 56 24^- " Numl>crger odcr lichter 6 2 9 . 54 - 65 6 - ., , 35. 36 . 63 12 - - » l« . 24 ., 56 42!--------Uhrmach« «59 12-------- » 10^12 «64-656 „ .37-38.656-- licht ll » ,5 ., 57 24--------Trommel .) 57 24 __ - „ 14 » 16 « 54 - 65 6 Kupfcrbanddrahl, weich Nr. 6 8 66 42 „ 16 >, 24 „ 58 —_____Stiick' odcr Bruch „ 38 18-------- « 18 «54--------— Nr. 10 67 «4 Noll: Nr.4 »56 24^_____Musterdraht-. Scheibendraht inWiebll,, Kupftr, harter Sche'bendraht: 5 , 57 ^.j_____licht, weicher „ 5454-------- licht, harter 6» 12 „ 54 — 65 6 Nr, 6-12 68 — 6 » 57 42 69 48 harter in Stangen „ 54 54z 65^ 6 ., .> 14 » 54—^65 6 dto. harter Musterdraht Nr. 7 6s — Bei einer Abnahme von ,0 Zentner bis 2499 Pfund werden 1 percent; von 25 Ztr. bis 4999 Pfd. 2 Percent; von 50 Ztr. biS 9999 PfV. 3 Percent; von 100 Ztr. und darüber 4 Percent Preisnachlaß berechnet. (Z. Laib. Ztg. Nr. 59. 23ft Z. 887. (1) Nr. 154 l. Kundmachung. Bei dem k. k. Postinspectorate in Tnent ist eine Accessistenstelle mit dem jährlichen Gehalte von 35U st., gegen Erlag der Caution im Besol-dungsdetrage, zu bischen, Waches mic dem Beisätze zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird, daß die Bewerber um diese Dienstesstelle ihre gehörig documentirten Gesuche, unter Nachweisung der Studien, der Kenntniß beider Landessprachen und der Postmanipulation, im Wege ihrer vorgesetzten Behörde längstens bis Ende Mai l. I. bei der k. k. Oberpostverwaltung für Tyrol und Vorarlberg in Innsbruck einzudringen und darin zu bemerken haben, ob und mit welchem Beamten des eingangserwahnten Postinspectorateö sie etlva und in welchem Grade verwandt oder verschwägert sind. — K. K. illylische Oberpostverwaltung. Laibach am ». Mai 1849. Z. 884. (!) Nr. 1KU2. Kundmachung. Bei dem Obcrpostamte in Grch ist eine Amtsofsizialsstelle mit dem Gehalte jährl 5>U st., und im Falle der graduellen Vorrückung eine solche Stelle mit 5. Zois, unbekannten Ausenthcittes, und ftineii gleichfalls lmb^ klUlnten Rechtsnachfolgern bekanntgegeben: Es habe widtr sie Hcrr Ioh. Nittrr u. P^nz, ^am-merwerksoerw^lter zu Sava, als Eigenthümer der im Grundduche der Herrschaft Weißeiisels «n!i Url), Nr 539 vorkommende!» Realität, H pl-»68. lif)«!, Z 278, eine Klage auf Verjährt und Erloschenerklärung der, aus dem Schuldscheine 6lla. 3l December 1804, intab. 26. Iäimer 1805, für Herrn Sigmund ^reihrrrn v. Zois auf dieser Rea litat Haftetiden Forderung pr. 900 fl. e. «. c. cinge. bracht, worüber die Tagsatzung zum mündlicheil Verfahren auf den lI. August l. I., inih um 9 Uhr vor die. sem Gerichte mit dem Anhalige dcs § 29 a. G. O, angeordnet wurde. Da diesem Gerichte der Aufenthalt des Herrn Sigmund Freiherrn v. Zois und seiner Rechlsm'chsol. grr lmdtkamtt ist, und sie von dm k. k. Erbl.mden abwesend seyn kö„nen, so fand man ihnen auf ihre Gefahr und Kosten einen (.'i^alor acl a<'t,<,m in der Person des Herrn Weiköverwalters Franz Sprung zu Iaverburg alifzusteUeli, >m't welchem diese Rechtssache nach den bestehenden Gesetzen ausgccragen werden wird. Dessen werden die Geklagten zu dem Ende verständiget, daß sie zu obiger Tagsatzung entweder per.-sönlich zu erscheinen, oder einen andern Sachwalter auszustellen und diesem Gerichte namhaft zu machen, oder dcm ihnen aufgestellten Curator ihre Rcchtsbehelfe °n die Hand zu geben, überhaupt nach Vorschrift der besehe vorzugehen wissen mögen, widrigens sie sich die Folgen ihrer Vcrabsaumung nur selbst zuzuschreiben halten. K. K. Bezirksgericht Kronau am 2 l. März 1849. Z. 886. (!) Nr. l382. Edict. Aon dem Bezirksgerichte der k. k. Cameralherr-schast Lack wlld bekannt gemacht: Es wcide die im Grundbuche der Cameralherr-schaft Lack »»li Urb. Nr. ,415 vorkommende Halb-hube zu Dauzh", Haus-Nr. 27, sammt An- und Zugthor, am 23. Mai d. I. um 9 Uhr Vormittags im Orte der Realität aus freier Hand im Limitations-wege verkauft werden, wozu Kauflustige mit dem Anhange eingeladen werden, daß der Grundouchsex-tract und die Licitat'onsbcdii'gmsse Hieramts oder am Tage der Licitation bei der Licitationscommission eingesehen werden könne. K. K. Bezirksgericht Lack am 14. Mai l849. Z. 885. (I) Nr. 33l. Edict. Von dcm Bezirksgerichte dcr k. k. Cameralherr^ schast Lack wird bekannt gemacht: Es habe u der V in -schreiten des Hcrrn Franz Stabel aus Lack, in die executive ßeNbictung der, dem Herrn Anton Mochar gehörigen, im Grundbuche dcs Stadtdominiums Lack «öl) Urd. Nr 203 vorkommenden, auf 350 fi. (Z. M. gerichtlich geschätzten Behausung in der ^avuzmer-Vorstadt Haus.-Nr. 1, der Schmiedstätte, de», Wald-antheilcil sammt An- und Zugchör, wegen schuloige» 345 fl. 52 kr. «. «. «. gewilliget, und ylezu drei Termine, als der erste auf den 3l. Mai 0, I , dcr zweite auf deu 30. Juni d. I. und der dritte auf den 30. Juli d. I., jedesmal um 10 Uhr Vormit-tags ln dieser Amcskanzlei mit dem Anhänge bestimmt, daß diese Realität, wenn sie nicht bei dcr ersten oder zweiten Feildietungstagsatzung über oder mn den Hchätzwerth an Mann gebracht werden sollte, bei der dritten auch uilier dem Schätzwerthe hintangcgeben werden würde. ^)tr Grundduchvextract, das Schätzungs-protocoll und die Liciiationsdedingüisse können zu den gewöhnlichen Amtsstunden hier eingesehen werdcn. K. K. Bezirksgericht Lack am 22. Fcbr. 1849. 5 MO. (3) Nr. 1506. Edict. Vom Bcznkögeilchle Hausbe>^ wnd bekann! gemache: Es jey ütier Anlaüglit des Herlu ^ranz Scheitu von ^lltnltz, wid^r Zohann Sterl von ^berslemen, ^ct. fchuldigen I02 ^l> 32 kr., die tfe-.ucioe ^clldiciung cel, oem Ilc^lern ftedorlgen, ,m <Ä. ^). zu Haavoerg 8u!) Rell. ^l ^'^^ und <)>tt oort^mmcndl'N, uus ä^o fi. uiw 615 fl. gvlichluch geschatzlcn Realiiäicn in Qveislemcl, b^oilligc, uuo oie Vomayme aus den lc^. ^uiu, de^ l7. Iul! u»d dril xl. August !. ^., jedesmal s'üh von 9 olö 12 ül,r ii. l^co Odc.sl^nen nilc dem Anhange angeord nec lvoideil, daß dufe ^italllalcn dri oer !e^!ion5bedlli^lllsse llcgen zur ^illsichc be>ni. ^'zirtbgeüchl ^^aborig am 1^. April »«49. Z. UN. (^) Nr. .308. Edici. Vom Äeznkbglllchle HaVisdclg wnd bekannl gemachl -. ^s sey m der ^ie.u,iol!ösache des H)e,rn i^.^nz Sü'erto ron ZiitniiZ, wider i^las Stimscheg !.on N>t0eld»rl, p«t. fchuldlgecl 24 fl. 2) kr. e. «. c>, oie Keildiclung oer < dem L-'tzieru gehörigem, im ^»Ulidbuche zu HaaSbeig 8«l» ckett. '^il. 60a vor. kommcndeü, aul 5^0 si. gerichtlich geschähen Dm-ll'Iyude bewillig:, und dir Vornahme auf den 16. ^,U!U, deu l.6. Juli und den 20. August l. I>, je-ccSnlal ä)0imiltagb von 9 bis 12 Uh» in loco der Äiealliut init dem Beisatze angeordnet woiden, daß oitfe Rl'alilat bei der letzien i!ici:ciltoli auch unter der Schalung verkauft werden wird. ^)er <3nu!!dbuchbeiiracc, die Schalung und l!i cicationsocdlügüisse liegen zur Einsicht deren. Bezirksgericht Haasberg den l^. April l84g. Z. 836. (3) Nr. I l83. Edict. Vom Bezirksgerichte Schneeberg wird den unbekannt wo befindlichen Maria Stör, Gregor und Hel-Icna ü1iillv<:, oder ihren gleichfalls undckanntcn Erbeil durch gegenwärtiges Eoici bekannt geinacht: Es habe wider sie Jacob /5llkru^l^ oon llit!^i!,j„, die Klage auf verjährt- und Erloschen . Erklärung ihrer, auf seiner imG>undbuche der löblichen ^errscha>c Nablischeg^ul, Urb. Nr. '"/^^, Rectf. Nr. 438 vorkommenden '^4 ^ube hastenden siechte und Ansprüche, und zwar aus dem, zu Gunsten der Maria Stör ob HeirathSgut und Widcrlage pr 6a Kronen oder 119 fi , und zu Gunsten des Gregor und Helena Hüüuvc ob Hausentfertigung, für jeden ob 198 ft. 20 kr. oder 100 Kronen, inluli. Heirathübrief l1<1<>. > 0. Februar i?97, angebracht, worüber die Tagsatzung zur Verhandlung au! ten 16. Juli I84y früh 9 Uhr vor die.-sem Gcnchte angeordnet worden ist. Has Gericht, dem der Aufenthaltsort der Geklagten oder deren Erben unbekannt ist, hat, da sie vielleicht aus den k k. Erblanden abwesend seyn dürften, auf ihre Gefahr und Kosten den Hcrrn Nudolpf Endlicher von Schneederg zu ihrem Eura-tor auigestellt, mit welchem diese Rechtssache nach der für die k.k. Erblande bestimmten Gerichtsordnung ausgeführt und entschieden werden wird. Dieselben wcrden also durch dieses öffentliche Edict zu dem Ende erinnert, daß sie allenfalls zn rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder dem bestimmten Vertreter ihre ^echtsbehelfe an die Hand zu geben, oder auch selbst einen andern Vertreter zu bestellen und diesem Gerichte namhaft zu machen, und überhaupt in alle die ordnungsmäßigen rechtlichen Wcge einzuschreiten wissen mögen, die sie zu ihrer Vertheidigung dienlich erachten würden, widrigens sie sich die aus ihrer Verabsäumung entstehenden rechtlichen Folgen selbst beizumessen haben werden. Bezirksgericht Schneeberg am l4. April l849. Z. 860. (2) Wein-Licitation. Von der Herrschaft Dracdenburg, Cillier Kreises, werden am II. und 12. Juni zu Dra« chenburg und am 13., auch l4. Juni d. I. zu Äopreinitz nächst dem Savcstrome, ron den Jahrgängen 1631, 1S3il, ,«3l), 1841, 18^l2, l843, !844, !S45, «84«, 1847 und 1,848. zusammen 4MW osterr. Eimer ausgezeichneter Eigen-dauiveine, nebst 40 österr. Cimer Rhein-, und 15 österr.Eimcr rother Weine licitanoo an den Meistbietenden verkauft wcrden. Kauflustige werden hiemit zahlreich zu erscheinen vorgeladen. Herrschaft Drachenburg am 7. Mai 1849. Eduard Sekoll, Inhaber. Z. 832. (3) Violinen-, Flöten- nnd Muslk-bücher-Verkauf. Im Hause Nr. 37, >n dcr Capuzincr-Vor^ stadt, sind mehrcre alte, fthr qute Violinen, Flöten, eine Flötenschule; dann Gottfried Wcber's Theorie der .Tousatzkunst für angehende (^ompo-siteurs, billig zu u.rkausen. Z 84!). (3) Am 2i. Mai d. I., Vormittag um 9 Uhr, werden die dem Inhaber des Gutes Gleimtz und Leopoldsruhe gehörigen Aecker, Wiesen und Waldungen, theils in dcr Gemeinde Gra-discha und Tyrnau-Vorstadt, theils in der Ortschaft Gleimtz bei Laibach, parzellenweise imAcitationsweae freiwillig gegen sehr vortheilhafteBeding-nisse veräußert werden. Auch wird auf gleiche Weise die Mahlmühle zu Gleimtz sammt Nebengebäuden, entweder zusammen oder getrennt, verkauft. Die Licitation beginnt an den Wiesen in der Gra-discha-Vorstadt, an der Straße gegen Rosenbach. Laibach am 8. Mai 1349. Z. 847. (3) Ankündigung der H2^ A«- ^ " ^^ n JA' !5 ^ ^ zu Vellach in Kärnten. Diese bestcht im Trinken der verschiidenen Sauerbrunnen, mir oder oyue Molken, dann dcr guten süßm FelsVnqueUe; ftrner im Baden in d.'M oblx'liannti>n Sauerbrunnen nach verlangten Graden, in Kesseln oder mit Stahl ge-gewärmt; dann im kalten Flußwaffer und den Sturzbädern aus der Felsenq^lle. Ein warm.-s odrr Btahlbad mit nöthiger Wäsche kosttt ^0 kr.; ein kaltcä Sturz » oder Reg,»bad 8 kr,; cin grcßrs Zinnnrr mit Ein» richtung und ^icht, taglick 3» kr.; ein kleines oder Dachzimncr mit Einrichtung und Licht, täglich 2l) kr.; ein fvincs Bett, tägl'ch 1,0 kr.; ein ordinäres Bett 8 kr.; cin M'ttaa/sscn nut li—7 Speisen und Brot 4tt kr.; ein ?lbendesscn mit 3 Spesen und Brot 20 kr.; eine verpichte Flasche Sauerbrunn 7 kr.; eine Kiste mit 25 Flaschen 3 st. Auch wird gebeten, die Zimmer einig« T^ge vor dem Eintreffen zu bestelle. Der Sauer-vrunn ist in Laibach bei H.'rrn Bimon I. Pe' ß,ak, und zwar eine Kiste mit 25 Flaschen pr. 3 st. 4U kr. zu haben. Um den Wünschen der ?. 'I'. Herren B^' degäste zu entsprechen, wird die Badeanstalt wöchentlich zweimal von dem Herrn Bezlrro« ühirurgcn besucht. Clara Peßi""'