Poitnlna plaSmi v fotevfciL 71. lahrgang Ertoheint wöclitoUicii tteciismal (mit AasDahoM der I ciftriage;. :iclirilt' leitung, Verwaltung und Bucbdniclcerei Tel. 25-67, 25-68 und 25-69. Maribor. Kopalllke oliea & Maouikripta werden oicbt retounilert. Anfragan ROckporlo beilegen. vX- ' "Mv Nr. 7€0 Mittwoch, dM 16. Novombar 1958 lOMralen» und Alioiiiieinenu-Aniiahme in Maribor, Kopaliska ulica 6 (VerwalluiiMV IJezugspreise; Abholen monatlich 231)in, zustellen 24 Din, durch die Post monatlich 23 Dln, für das Ausland monatlich 33 Din. Einzelnummer IJiO uod 2 Din, Preis Oifi V50 ÜBntilioitr atilttiin O^eue O^ott^erordnungen in $ranfrei(D ^el)nauDd ^irtfd)aft^> plan □ Paris, MItttt November. Die Notverordnungen, die die Regierung Daladier soeben publiziert hat und die nur einen Teil des Qesamtwer« kes der Dekrete darstellen, durch die Frankreiclis Finanien und Wirtschaft in Ordnung gebracht werden soMen, selgen deutlich, daß auch Frankreich 7U einem neuen Wirtschaftapian achriMten muß — ob es nun will oder nicht. In seiner kürzlich gehaltenen Rundfunkrede hfit der neue Finanzminister Raynaud die Grundsätze bekannt gegeben, unter denen sein Plan, der übrigens eine Zeitspanne von drei Jahren in Anspruch nimmt, zu verwirklichen wäre. Bereits Lebrun und Daladier haben £nde voriger Woche in zwei Bankettrcdtn erklärt, daß die Lage Frankreichs ern^tsr sei denn je, und sie gaben zu verstehen, daß sich mit dem Notverordnungswerk die letzte Möglichkeit auftue, Frankreich im Rahmen sei ner bisherigen Ideale und Lebensformen zu erhalten. Den Plan, den der Finanzminister Faul Reynaud aufgestellt hatte und dem das Notverordnungswerk der Regierung Daladier zugrunde liegt, ist grundsätzlich eine neuerliche Aufnahm? der liberalen Wirtschaftsmethoden. Raynaud baut auf r\in überlieferten kaplfallstlschen Grund-sfttzen auf, wie sie »n Frankreich bis zum Ausbruch der Krise üblich waren. Das A>ioiii Reynauds lautet: ProduMionsstel-gerung ist unmöglich, die Pro- duktion an sich nicht gewinnbringend ist. Es handelt sich bei der Zugrundelegung dem Unternehmertum neuen Anreiz zu liefern und gleichzeitig die Preise von Jeglichem Zwang zu befreien. Die Einzelheiten des Planes, der neben der Wiedereinführung der Sechsstundenarbeitswoche auf fiskalischen Erhöhungen, Streichung der Arbeitsbeschaffungs-plilne, Neubewertung des Goldbestandes der Emissionsbank, Rückzahlung eines Teiles der Staatsvorschüsse bei der Notenbank, Verzicht des Staates und der öffentlichen Körperschaften auf Anleiheoperationen für die Dauer von sechs Monaten, Herabsetzung der Staatsausgaben durch die Entlassung von vielen Eisenbahnern, Drosselung der Neuaufnahmen Im Beamtenkader und einem Hausse-Appell an die Börsen aufgebaut Ist, sind bereits berichtweise dargelegt worden. P. Reynaud hat offen erklürt, daß Frankreich in einer Wirtschaftsordnung des liberalen Kapitalismus lebt. »Damit dieser funktioniert, muß man seinen Gesetzen gehorchen. Diese Gesetze sind der Gewinn, das persönliche Risiko, die Freiheit der Markte und der Wettbewerb.« Reynaud tut so, als ob Frankreich noch in einer uneingeschränkten kapitalistischen Welt lebe und sicher sei, in ihr unbegrenzt lang leben zu können. Drei Jahre brauche Frankreich dazu, denn es sei Im Begriffe, seine Reserven zu * erschöpfen. Frankreich lebe — sagte er — vom Ka-nitnl. Seine Häuser und Schiffe veralteten, Prnn'^«*'^jch müsse d|p vielen finanzschwachen Gemeinden und Bahnen budgetär P a r I 8, 15. Nov. (Avala.) Die Agence Havae berichtet: bn heutigen »Journal olflclek, dem Amtsblatt der R^fieraoff, eraclieinen beute neue Notver-ortlnMngen <|er Oeeamtrcgknmg. Nach dar erilea Notvcrordmmg wird dem Aus-semnifliiter daa Ractil eingerinmt, in Pll-tea von, Oerichtmrtiandltmgen, in denen Frageo äm LandeeverteUtigung zur Spra-dia konuneg eoWcn^ den unbedingten Aua idiliiB der OellMtllctiliait zu fordern. Dfm Juatiimtelitcr wird nach einer rcNMi Hotverordmmg das Recht ehige-rioiit, fiifen Personen, die die PAhrer u. Staalaoberhiiipter des Auslands In Wort, Schrift und Bild beleldigca, das Strafverfahren einzuleiten. In efaier dritten Notverordnung wird der Haodciamintster ermftchtigt, allen In SMIm !!>cfrrte im einne M eonieruno^Plones 3)teynou6e Frankreich existierenden und arbeitenden Aktiengesellschaften die Bedingung aufzu erlegen, daß die Mitglieder des Verwal-tungsrates ausnahmslos französische Staatsbürger sein müssen. Die vierte Notverordnung zum Finanzplan Reynauds sieht die Organisation der klebibluerlichen und gewerblichen Kredit gewihrung durch die Bank von Frankreich vor. L o n d o n, 15. Nov. Die Initische Presse kommentiert umfangreich den Dreijahrolan des französischen Finanzmi-nist»s Der »D a I 1 y T e 1 e- g r a p h« meint, man stehe keineswegs vor heroischen Maßnahmen. In Frankreich sei vor allem die Erhöhung des Volkseinkommens nötig, dieses aber sei von der Erhöhung der Arbeit und der Qe wlnnung des Vertrauens abhängig. Das Blatt meint, Frankreiclis Ansehen in inter nationalen Fragen werde durch die ständige ffoianzielle Problematik und der geringen Regieningsstabilität selir geschwächt Die »Time s« spricht die An sieht aus, daß Frankreichs Zukunft von der Beantwortung des Finanzplanes Reynauds abhänge. P a r i s, 15. Nov. (Avala.) Wie Schatz Sekretär Morgenthau erklärte, würden die neuen Finanz- und Wirtschaftsmaßnali-men in Frankreich keinen wie immer gearteten Einfluß auf das zwischen den Ver einigten Staaten, Großbritannien und Frankreich geschlossene Dreier-Wäh-rungsabkommen ausüben. !3tumairi«tw jtonio att<)^ naMariborer Zeitung« Nummer 2fl0. Mittwoch, den 16. November 1938. lOeulfd^e jtan&t5a(urm ouf öer £iflr jDt. etofoMnobU Nov| Sad, 15. November. Die deutsche Volksgruppe, die sich Im Wahlkamp fe zum 11. Dezember auf die Seite des Ministerpräsidenten und Außenministers Dr. Milan Stojadinovid gestellt hat, meldete zwei Kandidaturen deutscher Wahlwerber auf, und zwar im Bezirk Kula, wo der Schriftleiter des »Deutschen Volksblattes« Franz Hamm kandidiert, und im Bezirk Apatin, wo der Rechtsanwalt Ludwig Keks die Stimmen der Jugoslawischen Radikalen Union auf sich vereinigen wird. Als Stellvertreter serbischer Kandidaten sind in Baöka Palanka Dr. Josef T Tischler und in Djakovo Anton Fleck als deutsche Wahlwerber aufgestellt worden. 'Sor Oer ^InnOOeruno Oer „latrinif(Dm 6cOtDrfl(m" Heute tritt das italo-englische Osterab-kommen in Kraft. — Rom zur Beschleunigung der Verhandlung mit Paris ee-nelgt. R o m, 13. November. Nach einer gestern abends von der Agenzia Stefani verbreiteten Reuter-Meldung wird der italo-englische Vertrag vom 16. April h. J. mit heutigem Tage in Kraft treten. Nach der Ueberreichung des Beglaubigungsschreibens durch den neuen fran zösischen Botschafter Francois-Poncet werden die im April und Mai erfolgten und auch abgebrochenen Verhandlungen, die bekanntlich von Graf C i a n 0 und Geschäftsträger B 1 o n-d e i ergebnislos geführt worden waren, wieder neu aufgenommen werden. Italien ist zur Beschleunigung dieser Verhandlungen bereit, ebenso auch Frankreich. Da die französische Außenpolitik nach der Münchner Zusammenkunft immer mehr und mehr auch die Außenpolitik Englands macht, erwartet man in ^Imilfiiiiffi) ntil Rellin PRÄSIDENTENWAHL ERST NACH SEINER RÜCKKEHR. — NUR EINE UNIONPARTEI IN DER TSCHECHOSLOWAKEI Berlin, 15. November. (Avala) Das DNB berichtet aus Berlin: Nach hier verbreiteten Versionen wird sich Außenminister Dr. Josef Chvalkovsky Ende dieser Woche nach Berlin begeben. Da Chvalkovsky nach wie vor als Kandidat für den Präsidentenposten gilt, außerdem aber auch die größten Aussichten bezüglich der Wahl besitzt, wird die Präsidentenwahl erst nach der Rückkehr Dr. Chvalkovskys aus Berlin erfolgen. Prag, 15. November. Die Verhandlungen zwischen den Agrariern, Gewer-beparteilern, Faschisten, 'der Nationalen Liga, der nationalen Einheitspartei und einem Teile der Volkssozialisten zwecks Bildung einer neuen, großen nationalen Partei sind erfolgreich zum Abschluß ge Kommunistenführer verhaftet worden, darunter auch der Hauptschriftleiter des »Rüde Pravo«. Wie der »V e n k o v« wissen will, ist der tschechische Kommunistenführer Kiement Gottwald in unbekannter Richtung ins Ausland a beere i s t. Prag, 15. November. Wie der »Expreß« berichtet, soll die Im Orbis-Verlag erscheinende »Prager Presse«, die das Sprachrohr des früheren Präsidenten Dr. Bene§ und überhaupt der Prager Bürg gewesen war, ihr Erscheinen einstellen. An Stelle der »Prager Presse« würde das bislang Jüdisch geleitete »Prager Tagblatt« angekauft und zum offiziösen Organ des Außenministeriums ausgebaut werden. che noch nicht, ob Deutschland seine ein stigen Kolonien oder andere Territorien zugewiesen erhalten werde. Auf jeden Fall aber würden die englischen Staatsmänner — Premierminister Chamberlain und Außenminister Halifax — gelegent* lieh ihres bevorstehenden Pariser Besuches über das Kolonialproblem konferieren. Man weiß im Hinblick auf die soeben schwebenden Interministeriellen Vcr handlungen in London nur so viel, daß sie beendigt sind und daß der südafrikanische Kriegsminister Oswald P i r r o w daran teilgenommen hatte. tine eins ""u des heutigen Nachtkonzerts des Reichs- \ schließlich französische Wissenschafter Geviertnieilen umfassen, d. i. der senders Stuttgart unter der Stabführung eingeladen, bei uns Vorträge zu halten. des einstigen deutschen Ko von Mihajlo Vukdragoviö die Doch diese ausländischen Gäste« —Jonialbesitzes. Diese Version ist gestern Aufführung einiger jugoslawischr sinfo- schreibt Dr. Behounek weiter — »hätten Zusammenhange mit den Beratungen nischer Werke statt. Auf dem Prog.'-amm ibei ihren Vorträgen meist nur über deut stehen das :!>Capriccio« von Lajovic und sehe wissenschaftliche Forschungen be i-Dif Ackersleute«, eine sinfonische Meditation von Gotovac, richtet, deren Ergebnisse längst veröffentlicht waren und darum den tschechi- Xoteneftruna om ^ZBaffenfHIIttanOtftaa in £onöon ,r-^ '' iä Im Rahmen eines feierlichen Aktes legte König Georg am Waffenstillstand&tag in London einen großen Kranz aus roten A'o'inblumen am Ehrenmal des Unbekannten Soldaten in Lotirlon nieder. Unccr Eiid zeigt einen Blick auf das Denkmal während der Feier. — Rechts der König in Admiralsuniform 12.054 Reklamationen durchgeführt. !>Rufg flibrr &(n35olf(0etDf«niirt Paris, 15. November. Der »Matinc veröffentlicht ein Interview mit dem ehemaligen schweizerischen Bundespräsidenten Musy, in dem dieser scharfe Erklärungen gegen den Bolschewismus abgibt und in dem er die Ausrottung des Bolschewismus fordert. Der Bolschewismus habe das Ziel, sagte Musy, die drcis-sig Jahrhunderte alte Zivilisation der Menschheit zu zerstören. »Wir werden den Frieden haben,so heißt es in dem Interview unter anderem, »wenn den europäischen Nationen noch Klugheit und Mut genug übrig bleibt, um die Aktion derjenigen zu lähmen, die systematisch auf die Katastrophe zudrSn-der englischen Staatsmänner bekannt ge f^en. Moskau will den Krieg, weil das worden. Man weiß außer dieser Tatsa- Elend, das aus dem Krieg entstehen wür- anspruches. L 0 n d 0 n, 15. Nov. Das neue deutsche Kolonialreich in Afrika wird eine f^ränae Oer Srontfämvfer jur !2Bfofren|linflan6inar SranO» f(()a&en Die Beograder Schuhfabrik »Botton« fai Flammen aufgegangen. B e o g r a d, 14. Nov. Der Brand, der Samstag abends in der Schuhfabrik »Boston« ausbrach, konnte erst Sonntag frUh vollkommen erstickt werden. Die Fabriks anlagen sind nahezu ganz zerstört Den Bemühungen der Beograder und der Ze-muner Feuerwehr ist es zu verdanken, daß die Ketlerräume, in denen große Mengen von leicht brennbaren Materialien aufgestapelt waren, vom Brande ver schont geblieben sind. Der Schaden betragt, wie ein Vertreter der Fabrik erklärte- rund 20 Millionen Dinar. Die Fabrik ist auf 10 Millionen Dinar versichert Von einer Wiederaufnahme der Arbeit ist vorläufig keine Rede. Jedenfalls Ist der Brand der Fabrik »Boston« eine der größten Brandkatastrophen, von denen Jugoslawien heimgesucht worden ist. Die bulgariscfie Königifl nach DeoMi-land abgereist S 0 f i a, 15. Nov. I. M. Königin Johanna ist nach Deutschland abgereist. Reichtsender Karlsbad. K a r 1 s b a d, 15. Nov. Für den Oau Sudetenland begann man dieser Tage in Karlsbad mit der Errichtung eines Reichs rundfunksenders. Dieser Sender wird in Bälde seine Tätigkeit aufnehmen. Der bisherige tschechoslowakische Sender Mährisch-Ostrau wird nach Troppau ver legt werden. Verlobung der jüngsten itsllenischea Prin sesshi. R 0 m, 15, Nov. S. M. der König und Kaiser und 1. M. die Königin und Kaiserin haben zu der Verlobung 1. K. H. der Prinzessin Maria von Savoyen mit dem Prinzen von Parma Ihre Zustimmung erteilt. Neuwahlen In England. l, 0 n d 0 n, 15. Nov. Wie die Blätter berichten, werden im Feber 1030 in England Neuwahlen stattfinden. Den Informationen der Blätter zufolge ist dieser Beschluß von der Regierung grundsätzlich bereits gefaßt worden. <8ine ftSpenitfiofte Tolle Schwindeleien eines gerisssnen Gauners. Düsseldorf, 14. Nov. Eine geradezu tolle Köpenickiade leistete sich ein 32jäh-riger Mann, der für seine mit beispiellossr Frechheit durchgeführten Betrügereien und Hochstapeleien von der Düsseldorfer Großen Strafkammer zu 6 Jahren Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt wurde. Der Mann hatte sich die Funktion eines" Zollbeamten angemaßt und In dieser Eigenschaft in Hamburg, Bremen und anderen Städten zahlreiche Ausländer we^ gen Devisenvergehens »verhaftet«. In einei- ganzen Reihe derartiger Fälle ließ sich der Betrüger Kautionen von den " hafteten« einhändigen und verschwand hierauf spurlos. Unter anderem »verhaftete« er auch einen holländischen Reed:* zur »zwangweisen Vorführung in einem Aiimentationsprozeß« und knöpfte dem eing^chüchterten Mann 500 RV1. und 30 Gulden auf Nimmerwiedersehen ab. Tags unrniif1er Betrüger l**0 i*M. und 50 Gulden. In diesem Falle besaß er sogar die Kühnheit, ein Schiff des i^ver-hafteten« Holländers zu beschlagnahmen. Sein tollstes Stück leistete sich der Betrüger aber in Düsseldorf. Auf der Königsalice nahm er als Zollfahndungsbeamter einen im Auto herangekommenen Holländer fest und fuhr im Kraftwagen des »Ver hafteten« zum jiistlzgebäude. Hier hielt er sich einige Zeit in einem »Amtszimmer<( aufwand erklärte nach seinem Wiedererscheinen, daß schon Amtsschluß sei und dafi der (Holländer nächsten Tag wieder kommen müsse. Als »Sicherstellung für das termingemäße Erscheinen« beschlagnahmte er das gesamte Geld des Ausländers, 1300 belgische Francs, 60 Gulden und einen größeren Betrag Silbergeld. Erst in seinem Hotel erfuhr der Ausländer, daß er einem gerissenen Gauner in die Falle gegangen war. Schließlich konnte der Großbetrüger verhaftet und abgeurteilt werden, womit die «erfolgreiche Lauf bahn« dieses würdigen Nachfolger eines Hauptmanes von Köpenick für immer ihr Ende gefunden haben dürfte. 2>ie Olrober fe^en iDre Qlftionen fort NEUE BLUTIGE VORFALLE. ACHT ARABER - HÄUSER IN DIE LUFT GESPRENGT. Jerusalem, 14. November. In Gaza wurden von britischem Militär acht Häuser in die Luft gesprengt, als Strafmaßnahme für die Beschießung von zwei Soldaten. Ueber die Stadt wurde außerdem das Ausgehverbot verhängt. Das Dorf Quastel unweit von Naza-reth wurde von britischem Militär durchsucht. Als die Truppen abzogen, fielen einige Schüsse, die die Soldaten erwiderten. Angeblich gab es dabei mehrere Verletzte. Im Bezirk von Samaria wurden Durchsuchungen in den Dörfern Attara u. Jam-maica von britischen Truppen vorgenommen. Dabei wurde ein Araber auf der Flucht verletzt. Sechs Araber wurden festgenommen. In Beisan explodierte eine Bombe in einem Araberhaus, jedoch kam niemand zu Schaden. In Haifa ging ein iUdisch(:s Geschäftshaus in Flammen auf. Im Bezirk von Galiläi wurden arabische Freischärler von englischen Truppen beschossen. Drei Araber fielen den Kugeln zum Opfer. Bei dem Dorf Siffourieh wurde bei einem weiteren Zusammenstoß zwischen FreiheKskämpfem und Truppen ein Ara- ber getötet, ein ajidere Araber hingegen verletzt. Die Araber setzen ihre Aktionen fort. Auch die abermalige Zerstörung der Fern Sprechleitungen zwischen Lydda und Jaffa weist darauf hin, di.ft die Araber sich auch durch schärfste Maßnahmen nicht abschrecken lassen. Wie die arabische i^L'itiin!.{ ?>Palästin« mitteilt, sandten die oberston mohammedanischen Gcistlich.-n in Jerusr-lem an den englischfn Komin:ps.]r ein Tfle-gramm mit der Bitte, es an den Kolonial-rriinister weiterzuleben. In diesem Telogr^unni wird erklärt, daß die Juden im arabischi^n Palästijia nicht das Recht haben, zu Verhandlun!];en zugezogen zu werdeii. Vielmehr müßten im Namen Palästinas in kürzester 7,c't Verhandlungen m't seiner Eminenz den Groß niufti, dem cinz5g.in Führer Palästinas, und seinen Kollcg:.i, den AVitgli^dern üos Arabischen Hohei Komitees qet^lhrt werden, um das '^alfistinaproblem wirklich dauerhaft zu löi^cn. Bekanntlich ist der Sitz t!( > Arabischen Hohen Komiti^s jsl/t bei Nabln:-. Pf^nf Mitglieder sind i>cknrntlich nach cl#n Seychellen-Inseln verbannt. f^antKienbrama Wie aus Zagreb gemeldet wird, spielte sich unweit von Kruge in den Morgenstunden des Sonntags ein blutiger Vorfall ab. Ein 19-jähriger Bursche wurde, um die Ehre seiner Familie zu retten, zum Mörder. In dem kleinen Hause Bunska ulica 27 lebte schon über 10 Jahre der 35-jährige Chauffeur Stjepan ftoban, dessen Frau Betina, deren 15-jährige Tochter aus erster Ehe Ema und der 19-jährige Bruder der Frau Ivan Sinkovii, der bei der Firma Papieros als Inkassant beschäftigt war, Soban war dem Trünke ergeben und terrorisierte die Familie. Zwischen Soban und Sinkoviö bestand, obwohl sie unter einem Dach wohnten, niemals ein gutes Einvernehmen, Da Ema in der letzten Zeit häufig vom Unwohlsein befallen wurde, suchte die Mutter Samstag mit ihr einen Arzt auf. Zu ihrem Entsetzen mußte sie erfahren, daß das Mädchen schwanger sei. Unter Tränen gab schließlich das Mädchen an, es sei vom Stiefvater gezwungen worden, ihm zu Willen zu sein. Die verzweifelte Mutter beschloß sofort, ihre unglückliche Tochter Sonntag zu ihren Eltern nach Kutina zu schicken, ihr Bruder Ivan Sinkoviö sollte das Mädchen begleiten. Sinkovid, der vor Erbitterung über die ruchlose Tat seines Schwagers keinen Schlaf finden konnte, suchte Samstag am späten Abend ein nahegelegenes Gasthaus auf. Der Zufall wollte es, daß in dem Gasthaus auch Soban zechte. Dieser war bereits betrunken. Plötzlich warf er einen Aschenbecher nach Sinko-vid, doch verfehlte er sein Ziel. In dem Gasthaus gab es einen Auflauf, es wurde ein Wachmann gerufen, der Soban aus dem Lokal entfernte, Sinkovltf, der im Gasthaus zurückgeblieben war, erinnerte sich plötzlich, daß der Unhold seiner Schwester ein Leid antun könnte. Er brach deshalb auf und folgte Soban. Als dieser bemerkte, daß ihm Sinkovi<5 folgte, zog er ein Messer und warf sich auf Sin-kovic. Zwischen beiden Männern entspann sich ein Handgemenge, in dessen Verlauf beide In Straßengraben stürzten. Sinkoviö .r; ' vr es, sein Messer zu ziehen, mit dem er biindlinrrs wm sich stacii. Soban erlitt zahlreiche Stiche, von denen zwei, wie die Obduktion ergab, tödlich waren und verschied nach wenigen Minuten. Sinkovic stellte sich selbst der Polizei. Er wurde sofort einem umfassenden Verhör unterzogen. Es wurde auch eine Reihe anderer Personen einvernommen, die Sinkoviö als einen ruhigen, anständigen Burschen schilderten, während sie Soban als gewalttätig bezeichneten. 0irflflifig4r(tione In («ti UOtH N e w y 0 r k, 14. November, Zu einer an dramatischen Zwischenfällen reichen Revolte kam es im Zentralgefflngnis von Nashville im Staate Tenneesee. Auf ein verabredetes Zeichen hin überfielen zwei in einer Zelle untergebrachte Sträflinge einen Aufseher beim Kontrollgang und stachen ihn nieder. Hierauf öffneten sie einige Zellen, drangen in die Direktions-kanzlei ein, fesselten den Direktor und einen seiner Beamten. Dann stürzten auf den Gefängniahof, bemächtigten sich eines eben im Ausfahren begriffenen Lastkraftwagens, dessen Chauffeur mit vorgehaltenen Pistolen zu rasender Geschwindigkeit verhalten wurde. Binnen wenigen Minuten war die gesamte PoIi(jf;i von Nashville alarmiert. Polizisten auf Motorrädern und mit Maschinengewehren bewaffnet, nahmen sofort die Vorfolguns der Verbrecher auf. Es kam zu einer wilden Hetzjagd durch die Straßen der Stadt. Schließlich konnte der Kraftwagen der Sträflinge anfgehalt»in werden. Es ent wickelte sich ein regelrerihtss Ff.uet-gefecht, in dessen Verlaufe einige hundert Schüsse gewechselt wurden, .^wei der Banditen wurden getötet, vier .nndore lebensgefährlich verletzt. Auch di; ''cicen Geiseln trugen Verletzungen davon, SM« bon 9«» Ein direkter Nachkomme Mohammeds unter Mordanklage. Fez, 14. November. Am Montag begann hier der Mordprozeß gegen die ehemalige berühmte Tänzerin Ouni-cl-Has-san, genannt Moulay Hassan, sowie gegen Sherif Mohammed ben Ali ben Taieb, einem direkten Nachkommen Mohammeds, wegen gemeinsamer Ermordung einer Frau. Mouly Hassan führte von November 1935 an ein öffentliches Hins in Fez und Sherif Mojiammed war bei Uir angestellt. Am 25. September 1936 hatten Kinder beim Spielen auf einer SchUith;iHe Stücke eines weiblichen Körpers gefunden. Die Nachforschungen ergaben sehr bald die Schuld Moulay Hassans und ihre« getreuen Dieners. Sic hatten gemeinsam eine gewisse Zerifa ermordet, die im Hause der Moulay Hassan geweilt hatte. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei vier Marokkannerinnen in einein fürchterlichen Zustande auf. Nun wurden weitere Erhebungen eingeleitet, die das Ergebnis zeitigten, daß vom November 1935 bis September 1936 vierzehn Frauen, die sich im Hause der Moulay Hassan befanden, auf geheimnisvolle Welse verschwunden sind, so daß der Verdacht besteht, daß die Unglücklichen in der Laster höhle der Moulay Hassan umgebraclit wurden. Ermordung emes britischen Kolonial-t>eamten. Kairo, 14. November. Großes Aufsehen erregt die Ermordung des Oberrichters des Territoriums von Tanganyi-ka, K n i g h t - B r u c e, in Dar-es-Salam. Der Beamte wurde in seinem Bette erschossen aufgefunden. Die Mordwaffe, ein leichtes Sportgewehr, lag neben dem Bette. Sir Joseph Sheridan, der Oberrichter des Distriktes von Kenyon, der als Gast bei Knight-Bruce weilte, hatte den Schuß gehört und die Katastrophe ah erster entdeckt. Die Frau des Ermordeten ist in der vergangenen Woche zu einem Erholungsurlaub nach England abgereist. Nach dem 24. Pfannkuchen tot zusammen gebrochen. B u k a r e s t, 14. November. Einen erschütterten Ausgang nahm in Braila eine wahnwitzige Wette, Der Arbeitslose Jon Papuscanu hatte sich bei einem seiner Bekannten darüber beklagt, daß er schon seit drei Tagen nichts gegessen habe. Der Bekannte machte sich darauf erbötig, ihm 100 Lei zu zahlen, wenn er auf einen Sitz 25 Pfannkuchen aufessen würde, Papuscanu nahm die Wette an, setzte sich an den Tisch und verschlang einen Pfannkuchen nach dem anderen. Beim 24, wurde ihm plötzlich übel, im gleichen Augenblick stürzte er tot zusammen. Der Anstifter dieser wahn witzigen Wette wurde verhaftet. ©eneralanqriff ouf kn England plant einen gesetzlichen Feldzuf;. Während der nächsten Sitzungsperiode wird das englische Unterhaus sich auch mit einer Gesetzesvorlage über die staatliche Bekämpfung des Krebses beschäftigen. Daß man den Krebs, diese furchtbare Krankheitsgeißel der Menschheit, mit dem Messer, mit Radium und Röntgenstrahlen nach heutiger Kenntnis der Wissenschaft noch am besten bekämpfen kann, gilt in allen medizinischen Kreisen der Welt als Binsenwahrheit. Aber alle Heilmethoden der Medizin, alle ärztlichen Bemühungen bleiben Stückwerk, wenn sie nicht in großzügiger und zentraler Weise gefördert und geleitet werden. Die Notwendigkeit einer staatlichen Gesundheitsfürsorge hat sich jetzt auch in englischen Kreisen d'urchgesetzt. England plant, kurz gesagt, einen Generalangriff auf den Krebs, In der neuen Sitzungsperiode wird sich das englische Unterhaus mit einer Gc-setzesvorlage beschäftigen, die der Ge-sundheitsminister in den letzten Monaten ausgeart)eltet hat. Mit ihr wird geradezu ein staatlicher Feldzug gegen diese schlimme Geißel der Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts eröffnet. in England gibt es dreiundzwanztg Zentren der Krebsbekfimpfung, in denen Krebskranke sowohl auf operative wk: radioaktive Weis« behandelt werden können. Sie arbeiten mit den lokalen ^r-den teilweise zusammen. Aber im allgemeinen besteht für staatliche und örtliche Behörden keine'Verpflichtung, sich aktiv '^'1 der Bf^Vfinihfunr; des Krebse«; zu be-teilifTen. Den Stcllnn nhrr fehlt es vielfach an finanziellen Mitteln, lim die kostspielige Behandlung in -tllen T^-'^l'cn ^nrhgerecht zu Ende zu führen. Diesem gesundheitsschädlichen Zustande will die nem englische BiH ein Ende b&- 4 Mittwoch, den tO. Novemt>er 1938. reiten. Die englischen Gemeinden werden durch sie gezwungen, den Krankenhäusern und Zentren der Krebsbelcämpfung alle Erleichterungen zu gewähren, aus dem Stadtsäckel finanzielle Zuschüsse zu gewähren und in gewissem Umfange sogar Geld in eine gemeinsame Kasse zu zahlen, die besonders notleidende Gemeinden im Bedarfsfalle in Ansprach nehmen dürfen. Englands Generalangriff auf den Krebs auf gesetzlichem Wege beschränkt sich allerdings auf die Behandlung der Krankheit. Die Krebsforschung kommt nicht in den Genuß dieser staatlichen Vergünstigungen. Die Forschungsgesellschaften bleibüii deshalb weiter auf die freiwillige und private Unterstützung angewiesen. Dem Plane, die Zahl der geeigneten Kliniken um 40 zu erhöhen, stehen allerdings große Schwierigkeiten entgegen. England besitzt erstens nicht genügend Radium, um alle Krankenhäuser mit der Bestrahlungsapparatur zu versehen. Es fehlt ?uch an ausgebildeten »Radiologen«, sodaß mit einem gewaltigen Wettbewerb der englischen Großstädte bei der Errichtung neuer Heilstätten gerechnet werden muß. Jedenfalls wütet die Krebskrankheit derart in der englischen Bevölkerung, daß ein bedeutender Arzt vor kurzem in London aussprach, es wäre ein Segen, wenn wir statt zehn Gramm zwanzig Gramm Radium auf der Welt besäßen. Tausende von Armen könnten dann vielleicht eher gerettet werden. England folgt mit seinem gesetzlichen Feldzug gegen den Krebs dem Beispiel anderer Nationen, die längst eine staatlich gelenkte Führung des Gesundheitswesens eingerichtet haben. Aber hier wie rinrt ist man rieh bewußt, daß n'In *"ir-derung der bestehenden Heilverfahren nicht ausreicht, wenn die ärztliche Forschung nicht weiteres Licht in die Entstehung und Verlauf dieser Krankheit bringt. AiS jiiul DUnttao. etn i3.9tol9(in6(r 2)ir Ottofte am etranöe tion ISolmbtacb Am'Strande von Palmbeach, dem luxuriösen Seebad der amerikanischen Millionäre. wird man im kommenden Karneval Haremsdamen wandeln sehen. Es ist dies die neueste amerikanische Mode-launc, die für die diesjährige Karnevals-wGche erdacht wurde. Die amerikanischen Modeschöpfer haben zunächst Vormittagskleider im Stil der alttürkischen Frauengewänder erfunden. Dazu gehören sehr weite farbige Hosen, die in krassem Gegensatz stehen zu den bisher besonders beliebten einfachen Sportgewändern der Schwimmerinnen und Reiterinnen. Gleichzeitig sollen auch die Abendkleider nach dem Vorbild der Haremsmode umgestaltet werden. Die Kleider sollen aus besonders schweren, kostbaren Stoffen bestehen und ijiit Gold und Juwelen überladen sein. Eine exotische, farbenprächtige Mode, die den exzentrischen Modelaunen der Amerikanerinnen sehr entgegenkommt und die in ihrer Kostspieligkeit bestimmt auf die amerikanischen Luxusbäder beschränkt bleiben wird. Immerhin heißt es, daß die amerikanische Frau-cnmode des kommenden Jahres die exotische Note in gewissen Grenzen bevorzugen wird. Sduuk Das Großmeisterturnier in Holland. Wie aus Amsterdam berichtet wird, einigten sich der frühere Schachweltmeister Dr. E u w e und der russische Großmeister B 0 t w i n n i k auf ein Remis, sodaß die in der fünften Runde unterbrochene Partie nicht zuende gespielt wird. Die unterbrochenen Partien Dr. Aljechln; Keres, Capablanca : Reshewsky und Ke* res : Reshewsky werden jedenfalls ausgetragen werden. . Der Stand nach der fünften Runde stellt sich demnach folgendermassen dar: F i n e 4J4, Dr. Aljechin 2%^ Botwinnik 2J^, Capablanca 2(1), Dr. Euwe 2, Keres (2), Flohr Wi und Reshewsky VS(2) Punkte. Cnterstützet die flntitubeikulosenliga 3)i( 6Dfo!-Xri&0ne ein CHauü der Slammm DIE ZUSCHAUERTRIBÜNE UND DIE GARDEROBE VOLLKOMMEN EINGEÄSCHERT. — DIE URSACHE DES BRANDES NOCH NICHT GEKLÄRT. Gestern abends bemerkte der diensthabende Wachmann und mit ihm einige in der Umgebung des Volksgtirtens gehende Passanten, daß aus der auf dem Leichtathletik-Sportplatz des Matica-Sokols oe-findlichen großen Tribüne' an mehreron Stellen große Flammen emporschlugen. H ■üWK.HaBI^'O.-.iWCtTtT btlai LeresB-Vcttreler lEZENiEII, Rt httcbnilur Vatiiajik« ulica Nr. 17 In ein, zwei Minuten — es dürfte halb 9 Uhr abends gewesen sein — stand die Zuschauertribüne bereits in hellen FliJm-men. Die rasch alarmierte Mariborer Freiwillige Feuerwehr rückte mit drei Löschgeräten aus und konnte, auf dem ßrand-platz angelangt, nichts mehr tun als an die Eindämmung des Brandes zu schreiten, da das Brandobjekt unweigerlich der Einäscherung verfallen war. Die Feuerwehr, der sich auch die Ortsfeuerwehr Studenci anschloß, beschränkte sich le- des Himmels. Hunderte von Neugierigen sammelten sich in der Nähe des alten Stadtfriedhofes, um dem Schauspiel des Brandes zuzusehen, der in einer knappen halben Stunde gelöscht war. Zum Glück befindet sich kein Gebäude in nächster Nähe, sodaß jede weitere Feuersgefahr von vorneherein ausgeschlossen erschien. Die Tribüne, die für 500 Zuschauer Sitzgelegenheit bot, wurde im Jahre 1923 vom SSK Maribor durch Verdienst des damaligen sportfreudigen Vizebürgermeisters L R o g I i £ erbaut, und zwar aus dem Holzmaterial der Baracken, die auf dem alten Exerzierplatz als Reservespital gedient haben. Man kann eich also vorstellen, wie ausgetrocknet dieses Baumaterial gewesen war. Der Sokol hat die Tribüne nach der Uebernahnie vom SSK Maribor vielfach erneuert und ausgestaltet. Der Sachschaden beziffert sich auf zirka 60.000 Dinar. Die Ursache des Bran des ist noch nicht geklärt. Um 2.10 Uhr nachts wurde die Feuer- diglich darauf, den hinter der Garderobe wehr noch einmal alarmiert, da die ein befindlichen Bretterzaun vor dem Feuer zu bewahren. Die Tribüne, deren Holzmaterial »wie Pulver trocken« war, brann te lichterloh u. verbreitete in dem abendlichen Herbstnebel eine schauerliche Röte gestürzten Balken abermals zu brennen vama«! begannen. Die Gefahr eines weiteren Aus breitens des Feuers konnte aber in kürzester Zeit behoben werden, so daß die Feuerwehr bald wieder einrückte. Falle, daß sich mindestens zehn Interessenten dafür melden, beim »Putnik« die entsprechende Bewilligung hIefür erwirken wird. Beim »Putnik« sind nur die üblichen Fahrkarten im Sinne seiner Verlautbarung zu lösen. ni. Die erste Reprise des Bauerndramas »Betrug«, eines Werkes des hiesigen Schriftstellers Standeker, das bei der Samstag stattgefundenen Uraufführung einen durchschlagenden Erfolg erzielt hat, ist für Donnerstag, den 17. d. für das Abonnement B angesetzt. m. Verwegener Sprung. In Clrkovce war der ITjährige Schmiedelehrling Josef Graf beim Baumfällen behilflich. Hiebei kletterte er auf einen Baum, der im selben Augenblick niederging. Graf wagte kurz-entschlossen den Sprung in die Tiefe, tru3 aber hiebei einen schweren Unterschenkel bruch davon. Man schaffte ihn ins Krankenhaus nach Maribor. m. Schwerer Unfall. Dem bei den Renovierungsarbeiten an der Dom- und Stadtpfarrkirche beschäftigten eSjährigen Hilfsarbeiter Ferdinand SImonlö fiel ein Ziegel, der sich vom Dach losgelöst hat-^ te, mit solcher Wucht auf den Kopf, daß' der Mann mit eingeschlagener Schädeldek ke bewußtlos liegen blieb. Die Rettungsabteilung brachte ihn ins Krankenhaus. Mittwoch sensationelles Gastspiel des Wltaly & Oriwe in der »Vellka ka> 11600 IJana Mit Erlaß des Regentschaftsrates wurde der Direktor der Staatsbahndirektion in Ljubijana Dr Fr. B o n ö i n a in den Ruhestand versetzt. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Gehilfe des Direktors Ing, Rudolf K a y C i c ernannt. Zum Gehilfen des Bahndirektors wurde der bisherige Chef der verkehrs-kommerziellen Abteilung dieser Direktion Franz H o j s bestellt. m. Todesfall. In Pobrezje ist der Schuldiener Jakob 0 b r a n im Alter von 73 Jahren gestorben. R. i. p.! ni. Verlobung. In Petrovgrad verlobte sich der Bildhauer Laszio Lösch nigg aus Maribor mit der Damenschneiderin, Haus- und Grundbcsitzerstochtcr Frl. Ju-lischka Schieber aus Petrovgrad. Die Trauung wird im kommenden Sommer in der evangelischen Kirche stattfinden. — Wir gratulieren! m. Aus dem Verwaltungsdienst. Der Oberbaurat Ing. Leo K n a f e 1 j wurde von Skoplje zur Bezirkshauptmannschaft In Celje und der Oberbaurat Ing. Vsevo-lod S t e f a n i von Celje zur Bezirkshauptmannschaft in Sremska Mitrovica versetzt. m. Aus dem Hochschuldienst. Zu ordentlichen Professoren an der Universität in Ljubijana wurden die außerordentlichen Professoren Dr. Anton M e 1 i k (Lehrstuhl für Geographie an der philosophischen Fakultät) und Dr. Josef Türk (Lehrstuhl für Kirchengeschichte an der theologischen Fakultät) ernannt. m. Unbegründete Gerüchte. Die hiesige »Deiavska Politika« bringt in ihrer letzten Nummer die Meldung, daß die Fabrik H u t ter & Ko, die Textilfabrik D o c t o r & Ko. in Maribor gekauft habe. Herr Hutter teilt nun mit, daß diese Meldung nicht der Wahrheit entspricht und daß von einem Verkauf der Textilfabrik Doc-tor & Ko. nie die Rede war. m. Aus dem Sanitätsdienst* Zur Primar- m. Gefunden wurde am Zrinjskega trg eine Brieftasche mit einem in Graz auf den Namen Dr. Alfred L a i b i s c h ausgestellten Reisepaß. Der Verlustträger möge sich im Polizeifundamt einfinden. Bejirkshauptmannscliaft DravoRrad d er Die EtoenbahntegiHmatfcnien der San. ä sadjunk Dr. Davonn F 1 i s. Der siaatsanRestellten und Ruhcständl« sind. San.tätsadjunkt Dr. Stariko Draksleri^i^ Finan^direktion mittei», schon in wurde von der Anstalt für Geisteskranke der zweiten Dezemberhälfte zwecks Ver- in Studenec bei Ljubijana zum Sanatorium „ Oiltiqkeit für das nächste für Lunßenkranke in TopoiSfica versetzt. | der Flnanzdirektion vor-,, ;^cn, »m m. Das deutsche Konsulat in Ljubliana n;leich nach Neujahr für die Fahrten be-teiit mit, daß es Mittwoch, den 16. Nov. nützt werden zu können. Jeder Legilima-geschlossen Ist. j tion sind eine besondere Bahnmarke zu m. Der Schachgroßmeteter Vasja pirc, 2 Dinar, die an den S^-tionskasscn erder vor einigen Monaten von - Maribor 'löltl'ch ist, sowie der letzte Postscheck-nach Ljubijana übersiedelt ist, erhielt die '^upon, mit dem die- Pension angewiesen ehrende Einladung zur Teilnahme an dem worden ist, beizulegen. Der Kupon ist alliährlich in Hastings in England statt- ^'•uch dann beizulegen, wenn um die Ausfindenden Weihnachtsturnier. Außer Pirc, Stellung einer neuen Legitimation angc-wcrden am Turnier noch der frühere Welt wird. Portomarken sind nicht bei-meister Dr. Euwe, der ungarische Mel- zuschließen, da die Finanzdirektion für ster S z a b o, der Holländer Landau' keine Verwendung findet, ebenso und der in London lebende K 1 e i n aus, 'i"ch nicht Geldbeträge, da die Direktion Wien sowie fünf englische Meister des' Bahnmarken besitzt. Die Legitima- königlichen Spieles ihr Können zeigen. * Bei Stuhlverstopfung und Verdauungsstörungen nehme man morgens nüchtern ein Glas natürlichen »Franc-losef«-Bitterwasser. Reg. S. br. 15.485/35. tionen können nur dann prolongiert werden, wenn die obigen Bestimmungen genau eingehalten werden. m. Damenmantel und Jacke unter der Ke'chsbrücke. Ein Arbeiter fand gestern unter der Reichsbrücke einen fast neuen ____ , A 11 u 1 1 braunen Damenmantel und eine Jacke. m. Der Asylfond der Antituberkulosen- ns- o^i: ürv-i «M I« X i * 1 j I Die KIciQun^sstliCK0 wurden zur Polizct liga in Manbor hat Ende Ausust d. i. . -. s it i t. • i • AiL - o rk- gebracht, die e ne Untersuchung emgelei- die schone Summe von 446.551 Dmar er- , . . . ... „ . 2- ^ V reicht. Bekanntlich wird aus den EinRän-I Sachen gen dieses Fonds ein Asyl für Tuberkulo- :gekommen waren. . sekranke in Maribor errichtet werden.' ■^®D8tänle. Frl. Rosalie M e s a r i f Außerhalb der Sammelaktion in den Woh-i der Taborska ulica wurde während nungen spendeten die Gemeinderäte von i Tanzübung die Handtasche entwen-S v e C i n a zum Gedenken an ihren ver- j außer einer Legitimation storbenen Kollegen Georg Menhart 160 ein Hundertdinarschein und etwas und der Verwalter der Auerspergschen Kleingeld befanden, — Dem Besitzer und Besitzungen Jakob E m i h statt eines Kran zes für Frau Aloisia Girstmajer 100 Dinar. — Den edlen Spendern herzlichster Dank! m. Wichtig für die Pilgerfahrer nach Oplenac. Das Reisebüro »Putnik« veranstaltet Ende dieses Monats eine Pilgerfahrt nach Oplenac zum Grabe weiland König Alexanders, u. zw. vom 30. d. bis 2. Dezember. Die Teilnehmer, die einen Tag länger in Beograd Aufenthalt zu neh men wünschen, um sich die Residenz anzusehen, Bekannte zu besuchen oder um ärztin am Krankenhause in Ljubijana wur|Von der langen Fahrt auszuruhen, und so-de die Assistenzärztin Dr. Maria Kola rj mit erst am 3. Dezember zurückzukehren, und zum Sekundararzt der Praktikant Dr. ^ mögen dies unverzüglich dem BeBoris K u n c ernannt. Ferner wurde er- nnitcn der Stndtspnrknsse in Maribor nannt zum Sanitätsoberadiunkten bei der «Herrn Ivan T o m a z i C mitteüen, der im id in bester Ausführung bei Textilana BüMIdf ÜMibor, Goi^posk« 14 Mittwoch, den 16. November 1938. 5 >Mariborcf Nummer 26iO. Bürgermeister von Pesnica Franz Fräs aus Dobrenje wurde eine Partie von 600 Kilo Aepfel im Werte von 2000 Dinar entwendet. — Der Gastwirtin Rosa K u m e r am Vodniliov trg wurde von zwei jüngeren Leuten eine Flasche Branntwein gestohlen; die Burschen leerten die Flasche gleich im Gastlokal aus. Sie wurden festgenommen. S>a0 Dllener le^ted ^Iraument VATER VON ACHT KINDERN DAS OPFER EINER BLUTIGEN ABRECHNUNG Aus tbii p. Für den AustMui unserer Feuerwehr. Die letzten Brandkatastrophen in der Tex-tilfärberei Stroß und in der Weberei 2»-ßon zeigten deutlich die Mangelhaftigkeit der Ausrüstung unserer Freiw. Feuerwenr, Die Wehr besitzt weder Rauch- noch Gasmasken, sodaß ein Eindringen der Mann Schaft in raucherfüllte Räume nahezu unmöglich ist. Beim Brand in der Dominikanerkaserne konnte die Wehr erst tatkräftig eingreifen, als ihr von der Militärverwaltung die nötigen Masken zur Verfügung gestellt worden waren. Auch die An Schaffung von Schaumlöschapparaten ist dringend notwendig, um den bei der Bekämpfung des Brandes verursachten Scha den auf ein Mindestmaß herabzudrücken. Die Stadtgemeinde sollte sich dieser Sache ernstlich annehmen. p. Nachtfibung der Feuerwefir. Die Feuerwehr in Ptuj hielt kürzlich eine unange-sagte Nachtübung ab. Als Brandobjekt wurde der Meierhof des Großgrundbesitzers Ornig angenommen, zu dem aus dem ungefähr 140 Meter entfernten Grajena-Bach zwei Schlauchlinien gelegt wurden. Die Uebung bestätigte wieder einmal die Schiaßfertigkeit der Wehr. p. Blutige Abrechnung wegen eines toten Hundes. Der Besitzer Johann W o h 1-gemuth fand dieser Tage in Levanjci seinen Hund erschossen auf. Da er den Nach bar Franz H o r v a t der Tat verdächtigte, rechnete er kürzlich mit diesem auf die Weise ab, daß er ihn in gröblichster Weise mißhandelte. Horvat wurde ins Krankenhaus überführt. p. Ein folgenschwerer StraBenunffall «rüg sich vorigen Sonntag in Sv. Marjeta am Draufelde zu. Als sich der Besitzer Karl C u § aus Mezgovci mit seinem Motorrad, auf dessen Soziussitz sich nocii der Besitzer Johann S o k aus Sodinci befand, der Brücke über den Pesnicabach unweit von Sv. Marjeta näherte, versuchte die Besitzersgattin Marie Kolenc im letzten Augenblick die Straße zu überqueren. Cus riß zwar blitzschnell die Bremsen an, doch war der Zusammenstoß unvermeidlich. Cu§ wurde im weiten Bogen vom Motorrad geschleudert, während die Frau zur Seite gestoßen wurde. Beide blie ben mit schweren Kopf- und Innenveriet-zungen bewußtlos liegen, während Sok, der im letzten Augenblick abgesprungen war, mit unwesentlichen Hautabschürfungen davonkam. Die Rettungsabteilun^ aus Ptuj schaffte die Verletzten ins Krankenhaus. p. Im Stadtkino gelangt Mittwoch und Donnerstag der berühmteste Harry Baar-Film »Ludwig van Beethoven'- zur Vorführung. Im Vorprogramm die neueste Paramount-Wochenschau. Aus Ceik c. Die Zahl der Wahlberechtigten in ("oljc hat Lieh nach der Einspra:,hen, die in 262 Fällen erfolgt waren, von 5326 auf 5385 erhöht. Diese Zahl verteilt sich folgendermaßen auf die acht Wahlpläii'i unserer Stadt: 1. Wahlplatz (A—C) 507 Wähler, 2, Wahlplatz (C—F) 453, 3. Wahlplatz (OXJ) 703, 4. Wahlplatz (K) 778, 5. Wahlplatz (L—O) 757, 6. Wahlplatz (P—R) 773, 7. Wahlplatz (S—T) 7ft7, 8. Wahlplatz (U—?.) 627. c. Liebhaberbühne. Als Ferdinand Raimund seines Nebenbuhlers Johann Nestroy .»Lumpazivagabundus« sah, in dem so recht die gutmütige Leichtlebißkeit des Wicncrtum?; tiar'^esteUt A'ird, da sagte er ^IcRisch: »Das kann i nlt! Aber 1 siech, das R'fallt, i hab' selber lachen müssen Ko is's halt mit mir und meine Stücke gar. Alles umsonst!« Nestroy hatte sich eben nicht so hohe Ziele gesteckt wie Rnimund. daher hat er sie auch erreicht. »Bis zun' In einer Gaststätte in Pragersko spielte sich gestern abends ein blutiger Zwischenfall ab, dem ein Familienvater zum Opfer fiel. Im üastraum befanden sich zahlreiche Gäste, darunter auch der 41-Ijihrige Bahnbedienstete Simon K o t n i k, der dort sein Nachtmahl einnahm. Das aß ruhig weiter. Plötzlich sprang Dolenc auf Kotnik zu und stieß ihm das Messer 'bis zum Heft in die Brust. Kotnik brach 'blutüberströmt ohnmächtig zusammen. Man schaffte ihn sofort zum Bahnhof und leistete ihm die erste Hilfe. Mit dem Abendzug wurde der Schwerverletzte ins ßDAKKI RINIl Novenibfr der Tanao nocturno Musik, Liebe, Sehosncht und Entsainag! In den Hauptrollen: Pola Negfi und AlbrecHI SChönhalS lokal betrat bald darauf der in der Ziegelei in Pragersko beschäftigte Hilfsarbeiter Stefan D o 1 e n c, der etwas angeheitert schien, sich aber dennoch einige Zeit ruhig mit den Gästen unterhielt. Plötzlich kam es zwischen ihm und Kotnik zu einem Wortwechsel, in dessen (Verlauf Dolenc das Messer zog und Kotnik damit bedrohte. Dieser ließ sich dadurch durchaus nicht einschüchtern und Krankenhaus nach Maribor überführt, wo er unverzüglich einer Operation unterzogen wurde. Der Zustand Kotniks, der ver heiratet und Vater von acht unversorgten Kindern ist, ist bedenklich. Dolenc wurde fesgenommen. Wie die ersten Erhebungen ergaben, herrschte zwischen beiden schon eine Zeitlang bittere Feindschaft, die nun zu der unseligen Tat führte. REPERTOIRE. Dienstag, 15. November um 20 Uhr: »Was ihr wollt«. Ab A. Mittwoch, 16. November: Geschlossen. Donnerstag, 17. November um 20 Uhr: »Der Betrag«. Ab. B. Freitag, den 18. November: Geschlossen. Samstag, den 19. November um 20 Uhr: »Boccaccio«. Ab. C. Lorbeer«, sagt er selbst, »versteig ich mich nicht. G'fallen sollen meine Sachen, unterhalten; lachen sollen d' Leut und mir soll die G'schichf a Geld tragen, daß ich auch lach', das ist der ganze Zweck. G'spaßige Sachen schreiben und damit nach dem Lorbeer trachten, das ist g'rad so, als wenn einer ein' Zwetschkenkram-pus macht und gibt sich für einen Rivalen vom Canova aus«. Nestroys »Lumpazivagabundus« wird kommenden Samstag, den 19. d. M., um 20 Uhr, und Sonntag, den 20. d., um 16 Uhr im hiesigen Stadttheater von der Liebhaberbühne des 1 Vereines »Vzajemnost« (»Einigkeit«) auf-I geführt. Die Spielleitung liegt in den Händen des Herrn Jeram. I c. An alle Hausbesitzer! Vom Verein der ' Hausbesitzer für Celje und Umgebung erhalten wir folgende Zuschrift: Wie bekannt, müssen alle Hausbesitzer längsten bis zum 30. November 1938 bei der Steuerverwaltung ihre Steuerbekenntnisse zur Bemessung der Gebäudesteucr für das Steuerjahr 1939 eingegeben haben. Au':; diesem Anlaß gibt die Vereinigung der Hausbesitzer allen ihren Mitgliedern bekannt, daß sie in den Tagen vom 14. bis 26. November täglich zwischen 8 und \2 sowie 14 und 16 Uhr in der Vereinskanzlei (Razlagova ulica 8) solche Sieii-erbekenntnisse unetgeltlich ausgearbeitet bekommen. Auch Nichtniitglieder künner dieser Begünstigung teilhaftig werden, wenn sie durch Einz.ihlung des Mitgli^ds- I beitrage?; für das Jahr 1938 dem Vereine beitreten. Zur klaglosen Herstellung eines solchen Steuerbekenntnisses sollen nach Möglichkeit folgende Schriftstücke mitgebracht werden; eine Durch- oder Abschrift des letzten Steuerbekenntnisses, die Katasterliste, der letzte Zahlungsauftrag lür den Zinsheller und die Kanalgebühr, sowie das Wasr.ergebühren-büchel und eine Drucksorte für das neue Steuerbekenntnis, da solche Drucksorten in der Kanzlei des Vereines nicht aufliegen. Wer bis zum 30. November sein Steuerbekenntnis nicht eingereicht hat, zahlt 3 v. H. Verzugszinsen. Wer dann auch noch der schriftlichen Aufforderung nicht sofort nachkommt, zahlt 10 v. H. Verzugszinsen. c. Die Körung von Fohlen im Bereiche der Stadthauptmannschaft findet am 25. d. M. um 13 Uhr auf dem Viehmarkte iM ?%ivodna statt. Alle Eigentümer von Foh len haben sich bis zum 20. d. im Zimmer Nr. 47 der Stadthauptmannschaft zu melden. ^ Sio¥, BisItUa slb. Im hohen Alter von 93 Jahren ist liier die Auszüglerin Viktoria M a t u § gestorben. Die Verstorbene war die älteste Bewohnerin von Slov. Bistrica. -R. i. p.! Union-Tonkino. Der Großlustspiel-chlager der französischen Produktion Die Unbekannte« mit der reizenden Künstlerin Simone Simon. Eine glänzende Komödie voll Humor, Schlager, Tempo und Ueberraschungen. Simone Simon als Sängerin und Tänzerin. — Es folgt das Lustspiel »Die unentschuldigte Stun« de« mit Gusti Huber, Theo Lingen, Anton Edthofer, Hans Moser u. v. a. Burg-Tonkino. Nur bis einschließlich Dienstag wird der köstliche Lustspiel-ßchlager »Capriccio« mit der entzückenden Lilian Harvey, Paul Kemp und Vik-!tor Staal vorgeführt. Ein Prachtfilm, der wieder jung u. alt in seinen Banner zwing. 'Mitwoch Erstaufführung des Pola-Negri-Filmes »Tango nocturno«. i^eOrt 600 5!)er}og«ipaar tion QBin5for na$ (Snglanö surädt i l er Herzog und die Herzogin von Oloucester trafen auf der Rückreise von Südafrika in Paris mit dem Herzogspaar von.Windsor zusammen. Londoner Zeitungen sprechen davon, daß bei dieser Gelegenheit die Frage erörtert wurde, ob das Herzogspaar tür immer nach England zurückkehren wird Bis einschl. Freitag, den 18. d. M. versehen die Mariahüf-Apotheke (Mag. Pharm. König) in der Aleksandrova c. 1, Tel. 2179, und die St Antonius-Apotheke (Mag. Pharm. Albaneze) in der Frankopanova ul. 18, Tel. 2701, 'den Nachtdienst Uodia-PjoftßHtm Mittwoch, 16. November. Ljubljana, 12 Konzert. 18 Jugendstunde. 19.40 Arbeitervortrag. 19 Nachr., Nationalvortrag. 20 Übertragung aus der Oper. — Beograd, 17.20 Konzert. 18.15 Schallpi. 19.30 Nationalvortrag. 20 Lustspiel. 21 Tanzmusik. — Sofia, 18.30 Leichte Musik. 19,25 »Die verkaufte Braut«, Oper von Smetana. — Paris, 19.20 Melodien, 20 Gesang. 20.30 Konzert. — Straßburg, 18.30 Für die Jugend. 20.30 Konzert. — London, 19 Funkorgel. 20.30 Konzert. — Rom, 20 Schallpi. 21 Oper. — Mailand, 19.45 PI. 21 Hörspiel. — Deutschlandsender, 18.30 Kammermusik. 19.15 Bunte Stunde. 20.15 Nationalstunde für alle Sender. — Wien, 12 Konzert. 14 Leichte Musik. 15.10 PI. 16 Gesang. 18 Vorirag. 19.10 Benjamino Gi-gli singt (PI. — Berlin 18 Konzert. 19.30 Sport. — München, 18 Wunschkonzert. 19 Lieder. — Stuttgart, 18 Schallpi. 18.30 Buntes Programm. 21.30 Lieder von Hugo Wolf. — Beromünster, 18.40 Konzert. 20 Gesang. h. Gläser und Zylinder gegen Zerspringen zu schützen. Um die Gläser einer heißeren Temperatur aussetzen zu können, ohne das Zerspringen derselben gewärtigen zu müssen, umwindet man sie mit Stroh, legt sie nebeneinander in einen Kessel, gießt kaltes Wasser darüber, läßt sie allmählich auf dem Feuer warm werden, dann einige Zeit kochen und in demselben Waser wieder erkalten. Gießt man in ein gewöhnliches, nicht auf diese Weise zubereitetes Glas heißes Wasser, so vermeidet man ebenfalls die Gefahr des Zerspringens, wenn man einen silbernen Löffel hineinstellt und den heißen Strahl auf ihn richtet, damit er nicht zu plötzlich das Glas trifft. Der Löffel, als guter Wärmeleiter, nimmt zuerst die größte Hitze auf, sodaß das Glas allmählicher warm wird und so vor dem Zerspringen geschützt wird. Stellt man Gläser oder Flaschcn in die Ofenröhre oder auf eine heiße Platte, so lege man etwas Druckpapier unter, wodurch die plötzliche Einwirkung der Hitze, infolge deren (las Glas zerspringt, gehemmt wird. Willst du etwas Nettes kaufen, Brauchst du nicht nach auswärts laufen; Deine Zeitung sagt dir an, Was man hier gut kaufen katra. jlus der Sporitveli i)i; Su3(>i>njneifitri(0afi Während sich die Meisterschaftsspiele in den beiden übrigen Kreisen des l.NP p[I.itt abwickeln, ist die Konkurrenz im Mnriborcr Kreis infolge des behörd-ichen Spielvcrbotes völlig zerrissen wor den. Es ist noch eine Reihe von Spielen der erstL;:i H.'ilflc ausständig, da indessen bereits die Rückspiele ihren Anfang ^;cno!i!!iicii haben. .Angesichts der verlorenen fünf Termine erscheint es nahezu ai!'\'?c-cli!ossen, daß man die Kämpfe nocii vor Neujahr wird unter Dach und Fach bringen können. Fiir Sonntag, den 20. d. sind wiederum drei Spiele im Mariborer Kreise angesetzt, von denen abermals zwei in Ma ribor zum Auftrag kommen sollen, und zwar trifft »M a r i b o r« mit »S 1 a-V i j a« zusammen, während »Rapid« den führenden »C a k o v e c« als Gast empfängt. Das dritte Match absolviert >2 e 1 e z n i C a r« in Murska Sobota gegen »M u r a«. Im Kreise C e 1 j e behauptet der SK. Celje trotz der hohen Niederlage am Sonntag die Spitze, während di.e »Athletiker« am zweiten Platz postiert sind. Der Tabeilenstand lautet: Celle 6 4 0 2 22: 8 8 Athletiker 5 3 1 1 11: 5 7 Amateur 5 13 1 4: 7 5 Olymp 5 1 2 2 8; 9 4 Jugoslavija 7 1 2 4 10:26 4 Im Kreise L j u b 1 j a n a gestaltet sich die Reihung gegenwärtig wie folgt: Bratsvo 8 6 1 1 19: 7 13 Reka 8 6 1 1 29:12 13 Hermes 10 5 2 3 24:21 12 Krani 9 5 0 4 34:21 10 Jndran 9 4 2 3 20:22 10 Mcirs 8 2 1 5 18:20 5 Svoboda 7 2 0 5 11:17 4 Kovinar 9 0 1 8 10:45 1 ste alljährige Veranstaltung geworden. An den Kämpfen beteiligen sich außer Jugoslawien noch Ungarn, die Tschechoslowakei, Polen, Oesterreich und Italien. Mit dem Wegfall Oesterreichs ist die Frage des sechsten Teilnehmers wieder aktuell geworden. Wie nun aus Berlin berichtet wird, hat der Deutsche Tennisbund beschlossen, seinerseits die Anmeldung beim" Cup-Komitee vorzunehmen. Die Kämpfe, die nach den Davis-Cup-Bestimmungen durchgeführt werden, kommen gleich im Frühjahr zur Durchführung. QDoIMauf Oer QDintrrfportier Der Mariborer Wintersport-Unterverband bringt am Sonntag, den 20. d. M. als Konditionstraining für Wintersportler einen Waldlauf zur Durchführung. Die Konkurrenz ist für Einzelläufer u. Mannschaften von je vier Läufern ausgeschrie ben. Die Strecke beträgt 2500 Meter^ Start und Ziel befinden sich beim Gasthaus Merdaus in der Koro§ka cesta. Startberechtigt sind verifizierte und auch noch nicht verifizierte Wintersportler, die einem beim Mariborer Wintersport-|Unterverband angegliederten Verein angehören. Gelaufen wird in Skischuhen, demnach sind Laufschuhe ausgeschlossen. Der Start erfolgt um 10 Uhr. Der Sieger erhält eine Plakette, während der zweit- und der drittplacierte Läufer mit Erinnerungszeichen bedacht werden. Auch für die beste Mannschaft ist eine Plakette vorgesehen. — Anmeldungen nimmt bis eine halbe Stunde vor dem Start der Rennleiter I. S a p e c am Start platz selbst entgegen. Nenngebühr pro Mann 3 Dinar, wofür ihm nach dem Lauf ein heißer Tee verabreicht wird. das. gesamte Programm Our t-rslo Br-such gilt Polen am 7. Mai in Warschau, am 14. Mal spielen die Engländer in Budapest gegen Ungarn und beschließen ihre Reise mit dem .Ifiiten Länderspiel am 21. Mai in B?ograd gegen Jugoslawien. Demnach dürfte die italienische Einladung zu einem Länderspiel für das kommende Jahr kaum \nnahmc durch die PA finden. : Italiens Weltmeister {(eschlagen. Die italienische Fußballauswahl erlitt in einem Trainingspiel gegen die Mailänder »Ambrosiana« nfiit 3 : 2 eine überraschende Niederlage. Die Italiener spielen am 4. Dezember in Neapel legtrn Frankreich. ' Goldmedaille für Björn Borg. Für c-ie beste sportliche Jahresleistung wurde der schwedische Meisterschwimmer Björn Borg vom schwedischen Verband mit der hlefür ausgesetzten Goldmedaille ausgezeichnet. : Ein internationales Boxmatch fand in Osijek statt, und zwar trat der dortige Bo>melster Stelzer gegen den Franzosen Moren an. Letzterfir sietrte i'ach 10 Runden nach Punkten. IffftkswMsfliüH famvft um &cn irtdtiigin !}Raria-|iiOfal • Unicr den vielen internationalen Ten-nlskonkurrenzen ist der Friuenwettbe-werb um den von 1. M, Königin Maria ji-iestifteten Wanderpokal die bedeutsam- : Die FuBballauswahl der Zagreber oppositionellen Vereine trat in Slav. Brod zu einem Fußballkampf gegen die dortige Repräsentanz an. Das Match schloß 1 : 1. ; Englands Fußballer am Kontinent. Die englische Fußballauswahl wird im kommenden Jahre nur drei 3piele am Kontinent absolvieren. Es steht bereits 3Serfrii6rri<^te Z a g r e b, 14. d. Kriegsschaden '471—473, 4% Agrar 59—00, 6% Begluk 90—91, 6% dalmatinische Agrar 89—90, 7% Stabilisationsanleihe 97—98.50, 7% Investitionsanleihe 98—99.50, 7% Selig-man 100—0, 7% Blair 91—91.50, 8% Blair 96.50—97; Agrarbank 223—225, Nationalbank 7350—0. Liuliljana, 14. d. D o v i s e n. Berlin 17'".J.52—1774.40, Zürich 996.45--lOO.l.^Z, London 208.15—210.47, I'ewyork 43^38 53 bis 44r,-V82, Paris Ti« 36-'!.!7.80, Prag 1 152,04, Triest ^»30.64 -233.72; engl. Pund 238, ileutschi Clearing-scl*.tcks 14.33. < Die Obstexporteure werden darauf aufmerksam gemacht, daß den :5endun- gen Lnbedingi die phytop a!ioiot;iscie Be^i'honigung beigcschiossen werden muß, da die SendJR^v.i j uriyenfalls nicli Oesterreich nicht din;;iert wordfjn können. Die Bescheiiiigun;;cn, woiür in-toi'r.a::.»nale Druckfor.nutaro 7u verwinden si'iui. haben neb»;.! dem siowcnischtn-auch d^h deutschen f'-'/t 'u y Die Exporttaxe auf Nüsse, DÖrräp-fei und Dörbirnen, von deren Einführung bereits berichtet wurde, trat am 12. d. in Kraft. Die Taxe auf Nüsse beträgt 1 Dinar, auf Dörräpfel und -birnen hingegen 50 Para pro 100 Kilo. X Die Weinausfuhr aus Slowenien be- llef sich heuer bis Ende Oktober auf 5933 Hektoliter, davon nach Deutschland allein auf 5733 und nach der Tschechoslowakei auf 161 Hektoliter. X Der Clearingsaldo im Verkehr mit Deutschland ist in letzter Zeit wegen erhöhter jugoslawischer Exporte stark angestiegen und beläuft sich nach dem letzten Ausweis bereits auf 25.26 Millionen Mark oder 367 Millionen Dinar. Die Folge davon ist.ein starkes Angebot der Clea ringmark an den Börsen, Die Nationalbank muß an den Börsen unausgesetzt große Markbestände aufkaufen, um den Kurs im Sinne des jüngsten Abkommens mit Deutschland nicht unter 14.30 sinken zu lassen, X Der Benzinverbrauch Jugoslawiens belief sich nach statistischen Daten im Vorjahr auf rund 5200 Waggons (um 19 Prozent mehr als im Jahre 1936). Der Verbrauch an Naphtha betrug 2900 Waggons (plus 15 Prozent) und an Petroleum 3300 Waggons (plus 8 Prozent), X Ein großes Kraftwerk soll an der D r i n a bei Bajina BaSta gebaut werden, um die neue Zinkhütte der Bergwerksge-sellschaft Trepöa in Sabac mit genügend Strom zu versorgen, Blei und Zink sollen auf elektrolytischem Wege aus dem Erz gewonnen werden, wie dies jetzt bei Kupfer in Bor der Fall ist. Die Anlage wird gegen 200 Millionen Dinar kosten. Für das Projekt interessieren sich schweizerisches, amerikanisches und italienisches Kapital. Im Vordergrund steht jedoch die Gründung einer großen helmischen Oesellschaft, jedoch unter Mitwirkung des Auslandkapitals, wobei die Aktienmehrheit Jugoslawien vorbejalten werden soll a/sel-JEcIce 0ii6entätfel. nt — nn — aä — bat — be — bet — d^tl — bc) — bo — et ~ crt — i(ic — fiii) — fle ge — fiel — get — ^ot — — fiDvn — I)iit — i — fe — fo^ •- fom — fotb — Ic — II — Iii — luitfl — ma — ma — man — mafd) — mud — no — na(^ — neu — not — noji? — öt — on — rab — tei — ren — — ro — TU — tu — fau — fdja — (e — fen — fi — fln — ftopl) — ftu^t — te — ic — tef — — ti — un — un — njan — tucö, bcii borftc^enben fiiib 24 SBörter 'ju bilbett, b;rcii y{iitanf^üt)ud)ftal)cn, toon oben nac^ unten, unb (Snbbud^» finOcit, öoii unten natf) obeti petefcn, cm 3ilat toon 2:i)cobot Slörncr ctßcbcn. (d) flitt filä ein Sudöftobe.) Tic 3u bilbciu)cu 2Si)tict ^abcn folocnbe SBebeutunfl; 1. SLsol^ißcnicinfcIjait, 2. Surd^tler, 3. SBc^öltni^, 4. lell beä IHjnccrfij, 5. Sicbcnnjobnct, 6. Seit bc8 ®otteöblcnfte«, 7. ftaile ii)cnciilctuna, 9)iccieöbch)oI)nct, 9. Stiidftanb im öenainmDtor, 10. 11. Cpcr toon 93cUini, 12. ©attcumßbef, 18. M. mnunlid)cr l'Dritamc, 15. gfnbufttlcuntcrncömen, 16. fotolel mt akfchl, 17. cftcmaliflcä lUffifcftcS ^crtfc&cteefd&fedjt, 18. J\iic()crci3ubcI)or, lü. l^ctfcöräanüQliuunfl, 20. Stanton In ber 21. einbt in ^tuOcilt, 22. OJcftaft auö SSagnerl „SRlna bcr ?libc(unncn\ 23. inbift^ici gürftcntltel, 24, Tflbf|»ottIi(fte UJcvcinftiiltunQ. (^43ci 9lr. 8 gilt n alü m.) IIIIIIIIIIIIIIIIII ■ Sfcuatoortcfttfd. leUbeirAtfcL g 2 i i tBaaacre^t: 2. ^igut aue @t)nt\ 5, ^oidtipcln, 7. ^Biennftoff, 9. iiy^tertet^ifc^r ^^nenbic^ter, 11. Sontarbe, 12. £(ufeiiSname, 13. Seifen im91^ein, 15. nielbfitter Vorname, 17. ^tmuneioiflone, 19. S3ünbni8, 20. f^fettatt, 22. €trom in Vftifa, 23. fOeineinunffr 24. norbif{^e $trf(^art. 26. Siaufbogel. ^ Senfteü^t: 1. berfteinetted £ai3, 3. rec^nertf(i^ed Ergebnis. 4. ©portart, 6. äeitnt^, 7. 9(ntifobenott, 8. öeimanift, 10.0tobt in bet ©dErtveia, 13. 9hinie bon späpften, 14. Aum 9ll}etn, 16. %oifa^t, 18. ffia(^oIbetbianntta)ein, 21. ^ensttg in 99taunf4|lt>eig. Rösselsmiing. ■ ••• ImI ' Iba Ml •ttif k«l «oeh lehftS w«Ut to b«t- il« la . Hd klB- •c der •In fakUt eher lellt h*rt itflh tl» •Is n* fen IM* dein kM •U gent- buch •ia r»- •lob blU ud kftn- •nd krlf< Uff ftlit man Vir- wifk« t« 1*1 «*• n* ■ts- d« •Ul > ** • •HS IM MB ter •Ig- Rösselsmiing. - in Stficn - Sfnöänaet ^oljann J&u#' - eutopäif(^e 0prödjc ■» Dummheit = Seil beö ftobfcö «= ffiaanetf(^ie WUf^nenflflut = .^oc^fanb in 9lficn .fealfaebelftcin = ^ieltbe)eid)nung - öanbßelenf » 0tabt in .' 'S Mittwoch, den 16. November 1938. 7 vMarlborer Zeitung« Nummer 260, lUffrffftfftliffefj Der menschliche Organismus — ein Arzneischrank Rattende Heilmittel in unserem Körper (ATP) Anfänglich war es ahnungsvoller Aberglaube. Man stahl dre Leichen vom Galgen, um aus Ihrem Fett die Diebskerzen zu erzeugen, die vor der Entdek-kung schützen sollten; man trank das Ar-mensUnderblut, weil man sich davon die Heilung verschiedener Krankheiten, zumal der Fallsucht versprach; man sag^e dem Herz, aus der Jungfrauenliche geschnitten, allerlei geheimnisvolle Wirkungen nach; man braute aus den jahrtausendealten Lei chen, den ägyptischen Mumien, so manchen wunderkräftigen Trank, ja die Mumienmedizin war eine Zeitlang so sehr im Schwünge, daß eine eigene »Industrie« entstand, die Mumien für die Apotheken fabrizierte, will heißen fälschte. — Der Aberglaube ist verflogen. Die nüchterne Erkenntnis, die exakte Forschung hat ihn verdrängt und — auf ihre Art die Heilkraft des Menschenleibes von neuem entdeckt. Unser Körper Ist ein Arzneischrank, er verfügt über Hellmittel, die an Wirksamkeit die üblichen Arzneien oft weit übertreffen. So fand es jüngste Forschung. Verdauungssaft als Lebensretter. Der medizinische Nobelpreis wurde 1934 für die Entdeckung der Leberdiät gegen die bösartige Blutarmut verlieiien. Das früher tödliche Leiden wird heilbar, wenn die Kranken täglich große Mengen Leber essen oder sich Extrakte aus Leber oder Magen einspritzen lassen. In einzelnen Fällen versagt aber auch diese Behandlung. Die Btutschwindsucht wird immer bedrohlicher, das traurige Ende ist nicht aufzuhalten. Trotz Let^rdittt und trotz Injektionen. Hier hilft, wie jüngst ein deutscher Kliniker fand, nur eines. Der Mensch. Der Menschenleib. Er enthält das Heilmittel, das in den verzweifeltsten Fällen dem Tod zu trotzen vermag. Opferbereit muß ein anderer Kranker, der natürlich nicht ebenfalls an der bösartigen Blutarmut leiden darf, einspringen und an sich eine etwas peinliche Prozedur vornehmen lassen. Dem Helfer, dessen Körper nun Apotheke spielt, wird eine Sonde durch die Spieseröhren und durch den Magen bis In den Zwölffingerdarm eingeführt, und nun Verdaungssaft abgezapft. Diese sonderbare Arznei des Menschenleibes wird dann dem Sterbenden eingeflößt. — Und es gibt noch Wunder! Der schon vom Tode Gezeichnete, an dem alle Künste der Jünger Aeskulaps versagt hatten, alle Leberdiät und alle Extrakte den Verfall nicht aufhalten können, lebt schlagfertig auf, sein wachsbleiches, blutleeres Gesicht gewinnt Farbe, die Kräfte kommen wieder, er gehört dem Leben! Wunder und doch keines, denn man kennt die Erklärung. Die bösartige Blutaf-mut ist im Grunde ein Magenleiden. Im Magen muß ein Stoff gebildet werden, der für die Neubildung des Blutes erforderlich ist. Dieser Stoff, der im gesunden Verdiu-ungssaft reichlich enthalten ist, fehlt dem Kranken. Die Leber ist wahrscheinlich bloß eine Ablagerungsstätte des im Maßen gebildeten Blutbaustoffes. Sie kann ihn darum nie so stark und wirksam enthalten, wie der Verdauungssaft selbst, der ihn aus erster Hand bekommt. Darum wird der Verdauungssaft des Menschenleibes noch zu dem lebensrettenden Heilmittel der bösartigen Blutarmut, selbst dort, wo die sonst bewährten Kuren erfolglos bleiben. Die Wunderkraft der Muttermilch. Hat dort systematische Forschung im menschlichen Verdauungssaft das überlegenste Heilmittel der bösartigen Blutarmut finden lassen, so hat hier ein glück lichcr Zufall eine bis dahin unbekannte Arzneikraft der menschlichen Muttermilch entdecken lassen. Ein Wiener Arzt war mit Untersuchungen über die Ge-rinnungsgeschwindigkeit des Blutes beschäftigt, Und da setzte er eben dem Blut die verschiedensten Stoffe zu, darunter auch Muttermilch. Zur großen Überraschung zeigte steh nun dabei, daß die Muttermilch eine auffallend rasche Gerinnung der Blutprobe herbeiführt. Ein Mittel, das prompt und sicher eine Beschleunigung der Blutgerinnung bewirkt, sucht man ja schon lange. Vor allem um die Blutung aus Wunden, zumal bei Bluterkranken, dessen Blut die Gerinnungsfähigkeit mangelt und die aus nichtigen Wunden tödlich verbluten können — zu stillen. In der praktischen Anwendung erwies sich die menschliche und nur die menschliche Muttermilch tatsächlich als das beste Blutstillungsmittel. Die gefürchteten Nachblutungen nach Nasenoperationen zum Beispiel stehen sofort oder bleiben gänzlich aus, wenn auf die Wunde frische Muttermilch gebrach wird. Bei der Bluterkrankheit war bisher der kleinste operative Eingriff, etwa das Zahnziehen, stets eine lebensgefährliche Operation, weil man gewärtig sein mußte, daß übliche Blutstillungsmittel versagen können. Heute bedeutet eine Rasierwunde oder das Zahnziehen für diese Kranken keine Blutungsgefahr mehr. Doch, das sei nach drücklich betont, ein Heilmittel der Bluterkrankheit ist die Muttermilch nicht. Sie kann die angeborene, von der Mut-Iter — die selbst gesund ist — ererbte I Blutungsbereitschaft nicht beseitigen. Sic Iwirkt nur rein örtlich, bloß auf die jewei-'lige Wunde. Doch auch damit kann die 'Muttermilch oft zur Lebensrcttcrin werden. Der Serum-Mensch Serummensch? Serumpferd, davon hat man schon gehört. Das sind jene Pferde in den Impfstoffgewinnungsanstalten, denen Krankheitserreger einverleibt werden, damit sich ihr Blut mit den heilkräftigen Gegengiften anreichert. Das Blut dieser künstlich angesteckten Pferde wird dann abgezapft und den kranken oder gefährdeten Menschen eingespritzt. Als Schutzserum und Heilserum, Aber Serummenschen? Man wird doch nicht am Ende statt der Pferde Menschen, ja. Wie vorweg betont sei, ist das für den Serummenschen völlig ungefährlich, er rettet ein Menschenleben und genießt überdies den Vorteil, gegen die betreffende Krankheit selbst geschützt zu bleiben. An einigen chirurgischen Kliniken hat man in den letzten Jahren die Heil- serumgewinnung vom Menschen eingeführt. Und zwar zur Behandlung jener Krankheiten, mit denen die üblichen Serumtiere nicht angesteckt werden können und daher kein Heilserüm liefern; ferner zur Vermeidung der Serumkrankheit, die nach wiederholter Einspritzung des gleichei^ tierischen Serums eintreten kann, und endlich weil sich die Gegengifte des menschlichen Blutes beim Menschen als wirksamer erweisen als die vom artfremden Tierblut gebildeten Antitoxine. Zumal bei lebensbedrohlichen Blutvergiftungen hat sich das vom Menschen gewonnene Heilserum überaus bewährt. Der Körper des herabgekommenen Kranken ist da oft zu schwach, um aus eigener Kraft ausreichende Gegengifte zu bilden. Ein anderer Mensch springt ein. Er bekommt die abgetöteten Krankheitskeime des Patienten eingespritzt, bildet in seinem Blut kräftige Gegengifte, und sein Serum wird zum lebensrettenden Heilmittel. Dort eben, wo tierische Sera nicht in Betracht kommen oder wegen der Artverschiedenheit versagten. Hierher gehört wohl auch die ans Wunderbare grenzende Heilkraft der Übertragung vom menschlichem Blut bei der bösartigen Diphterie. Schon verloren gegebene, an bösartiger Diphterie erkrankte Kinder konnten nach den Beobachtungen der Kinderärzte den Klauen des Todes entrissen werden, wenn man ihren Adern das Blut der Mutter oder des Vaters einflößte. Ob hierbei im Elternblut enthaltene spezifische Diphterie-Ge-gengifte den Ausschlag geben oder andere noch unbekannte Heilstoffe des Men schenblutes, ist unentschieden. Jedenfalls entfaltet auch das Blut von Menschen, die nicht die betreffende Krankheit durch gemacht haben, also kein eigentliches »Rekonvaleszentenblut«, oft erstaunliche Heilkräfte. In den Spuren der Naturheilkunde... Bereits vor vielen Jahren hat ein Naturheilarzt den Gedanken gefaßt, daß die IGegengifte und Heilstoffe aus dem Blut jauch in die Ausscheidungen des Körpers gelangen müßten, und darauf ein eigen-I artiges Heilverfahren ausgebaut. Er spritzte den Kranken ihren eigenen Harn ein, womit er zuweilen verblüffende Er-,folge erzielt haben soll. Zumindest ein (Sro^e italienifd^e Slueftenuno in Otom In diesen Tagen wird in Rom eine große Ausstellung für Eigenmetalle v Autarkie eröffnet. Unser Bild zeigt einen Teil des besonders sehenswerten Marine- und Luftwaffenstandes in d. Ausstellung Kömchen Wahrheit steckte darin, denn neuestens hat ein Wiener Gelehrter im Harn gesunder Menschen eine Substanz gefunden, die bei der septischen Blutvergiftung in vielen Fällen unverhoffte, rasche Gesiffldung zeitigt. Solche — wetui der Ausdruck gestattet ist — Abfallverwertung aus der Apotheke Menschenleib stellt auch die Gewinnung von Bakterienfressern (Bakteriophagen, dem unsichtbaren Etwas, das die Bakterien zu töten vermag) aus den Ausscheidungen genesender Seuchenkranker dar. Abfallsverwertung der Apotheke Menschenleib — sie wurde in neuester Zeit eine blühende Industrie. Man ist nämlich darauf gekommen, daß man viele Hormone nicht erst mühselig aus den Drüsen von Schlachttieren extrahieren muß, sondern daß man sie billiger, einfacher und mit unvergleichlich höherer Ausbeute aus dem Menschenharn herstellen kann. Nicht mehr aus Stierdrüsen, vielmehr aus dem Harn junger Männer wird heute das männliche Geschlechtshormon gewonnen, das in der nunmehr möglichen starken Konzentration ein Elixier von ungeahnter Heilkraft ist. Der Harn von schwangeren Frauen liefert das Hormon des Hirnanhanges und das weibliche Hormon, welches nicht allein Frauen leiden zu beheben vermag, sondern auch, bei gewissen Männerkrankheiten — Haar ausfail, zur Erblindung führende Netz-hautentzündung, Bluterkrankheit — zur Behandlung in Betracht kommt. Die Reichhaltigkeit des Arzneischrankes Men schenleib darf eigentlich nicht Wunder nehmen. Die Natur stattete eben den Menschen, die »Krone der Schöpfung« so vorzüglich aus, daß er durch die ihm innewohnenden Kräfte imstande ist, selbst den Kampf gegen die verheerenden Krankheiten aufzunehmen. ISer^altdi brf 3aftnf(l^tnmtn Wie es von jeder Krankheit verschiedene Arten gibt, so gibt es auch verschiedenartige ^hnschmerzen. Nicht jeder Zahnschmerz rührt unmittelbar von einem hohlen Zahn her; mancher Zahnschmerz ist nervösen Ursprungs, oder ihm liegt eine Erkältung des Kopfes oder Halses zugrunde. Wer häufig an Zahnweh leidet, sehe auf gute Verdauung; schon ein überfüllter Magen treibt das Blut in die Höhe, läßt die Mandeln schwellen und ruft Zahnweh hervor. Auch Süßigkeiten, Alkohol, starker Kaffee, sehr heiße und kalte Getränke und Speisen, ebenso schar fe Gewürze, viel Fleischgenuß und vor allem auch saure Speisen lassen leicht Zahnschmerzen entstehen. Auch vieles Sprechen, wobei Luft in den Zahn tritt, isrt dem Übel förderlich, ebenso jedes Niederbeugen des Kopfes. In leichten Fällen hilft es schon, wenn man ein Wattebäuschchen in den hohlen Zahn, womöglich auch ins Ohr bringt und sich warn hält; Hartleibigkeit ist unbedingt zu vermeiden. In schweren Fällen hole man sich in der Apotheke ein Fläschchen Chinesische Zahntropfen oder einige Gramm Nelkenöl. Ist die Entzündamg des Zahnfleisches vorüber, so gehe man zum Zahnarzt, um den Zahnnerv töten und den schadhaften Zahn plombieren zu lassen. Reinlichkeit des Mundes führt v'ol seltener zu Zahnschmerzen, als wenn man die Zahnbürste nur wenig bcnurA\arjborer Zeitung« Nummer 350. a izier ypfseUiedekea Reparaturen säni liwlicr Büro iiM^cliincn mit (larantie zu soliden Preisen beim Spezlal-nijchciuikcr Ivan Leeat» Maribor. \'etrinjska ulica 30, TcI^?^-31.___ 10372 Zclamscn. in- u. ausländische üiid Inserate für diese abonniert ma!i tun besten bei Hln-ko i?ax, Marjbor, (irajski trg. _11568_ Oecen Husten ii. 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Büdefeldt, Maribor, Gosposka 4 Danl< sagung Es ist mir ein Herxensbcdilrfnis, vor allen unterem sehr verehrten hochwürdigcn Herrn Pfarrer Munds für seine Trostesworte am offenen Grabe meiner lieben Frau innig zu danken. Ich danke weiters Herrn Oberlehrer Ruhr für die Beteiligung der Schule, der löblichen Feuerwehr, den Qesangchören, den gütigen Spendern der vielen Kranz- und Blumengewinde und schließlich allen lieben ^[uten (Renschen, welche der edlen Heimgegangenen durch ihre Teilnahme am Begräbnis die letzte Ehre erwiesen haben. Kamnica, am 15. November 1938. OSKAR BILLERBECK. auch im Namen seiner Lieben. pt^iS Huit Jk Auftukt Roman von Hans Reinholz »Geben Sie mir Inzwischen ein Helles«, bestellt Michael, »kennen Sie den Burschen, Herr Wirt?« Der Wirt schenkt sorgfältig das 0' Bier ein und schiebt es Michael über die Theke zu. »Macht zwanzig Pfennige«, sagt er und wartet erst ab, bis Michael die zwei Zehn Pfennigstücke aus der Tasche geholt und vor seinen Augen auf dem Schanktisch deponiert hat. »Ja, den kennen wir hier alle — ein arbeitsscheuer Bursche, der sich seit ein paar Wochen hier in der Geilend herumtreibt. Ein paar Mal hat ihn der Landjäger schon angegriffen. Aber der Bursche hat ordnungsgemäße Papiere bei sich. »So, so«, sagt Michael zerstreut, »wie lit.'ißt er denn?« Der Gastwirt Uberlegte eine Weile. Ich r^ube — Fritz Klabunde«, sagt er dann. Fritz Klnhunde, denkt Michael. Er nimmt den Namen kaum in sein Bewußtsein auf. Seine Gedanken sind schon wieder bei Karin. Wird sie tatsächlich recht-zciti;:! nach Berlin gekommen sein? Sie halle doch überhaupt kein Geld bei sich. Und war ihre Vertragstreue wirklich der cin'/,!,r?e Grund, warum sie unbedingt zu-riiclckehren wollte? Warum hat sie ihm die Antwort auf seine Frape verweigert? Ks find R.'itsel um Karin aufgetaucht, findet er. Das Rattern eines Motors weckt ih»-aus seinen Träumereien. Und da stürm auch schon Fritz Klabunde ins Gastzimmer. »Da haben Sie aber Glück gehabt, mein 1! er und atmet heftig, — »mein Freund hatte gerade den Wagen fix und fertig gemacht, weil nämlich morgen seine Herrschaften hier heraus kommen, nun kann's gleich losgehen.« Der Gastwirt schielt inzwischen durch die Tür hinaus, ob auch sein Fahrrad wieder da ist. Er grunzt befriedigt, als er es unversehrt am Hoftor stehen sieht. »Was bin ich Ihnen für Ihre Bemühungen schuldig?« fragt Michael den Burschen und zieht seine Geldtasche hervor. Fritz Klabunde grinst verlegen. »Wenn Sie vielleicht 'n Schnaps ausgeben wollen«, meint er dann. »Bewilligt«, ruft Michael eilig, Herr Wirt — geben Sie dem jungen Mann einen Schnaps auf meine Rechnung...« »... und wenn Sie mich vielleicht nach Berlin mitnehmen wollten ..fährt Fritz Klabunde fort. Einen Augenblick ist Michael vc''" »Was wollen Sie denn in Berlin?« Der Bursche zuckt die Schultern. »Na, jedenfalls ist da für unsereinen mehr los als hier in diesem Kaff«, versucht er zu erklären. »Kommen Sie«, drängt Michael. Es ist ein schöner und starker Wagen, den Fritz Klabunde aufgetrieben hat, und der Chauffeur lüftet artig seine Mütze, als Michael einstieg. Er behandelt ihn ganz so, als sei Michael der Herr und Besitzer üeses Wagens. Fritz Klabunde setzt sich dreist neben lichael, der unwillkürlich beiseite rückt, Is der schmierige Bursche sich neben 'im in« Polster fallen läßt. Gleich darauf ruckt der Wagen an und nimmt Kurs auf Berlin. »Hundert Mark will er für die Fahrt ha ben«, flüstert Fritz Klabunde, »haben Sie denn auch so viel Zaster bei sich?« Michael, um das Mißtrauen des Burschen zu beseitigen, zückt seine wohlge-fUllte Brieftasche und läßt einige Hundert markscheine sehen. »Das wird ja wohl genügen«, sagt er kurz. Fritz Klabunde hat mit unverhohlener Begierde, aber auch mit stiller Bewunderung das viele Geld gesehen. »Na, das reicht ja 'ne Weile«, sagt er bloß. Dann sprechen sie kein Wort mehr. Von Zeit zu Zeit zieht Fritz Klabunde die Zigarettenschachtel aus der Tasche, die ihm Michael vorhin gegeben hat, und raucht genießerisch an dem teuren Kraut. Er unterläßt es niemals, dabei auf die Firmenmarke der Zigarette zu blicken, um sich auch durch den Augenschein zu Uberzeugen, daß er wirklich eine so teure Zigarette raucht. Als nach etwa einer Stunde Fahrt Berlin in Sicht kommt, hat Michael einen Einfalt. »Was haben Sie eigentlich gelernt?« wendet er sich an den Burschen. Fritz Klabunde versucht, ein diplomatisches Gesicht zu machen. »Wie man's nimmt, Herr«, sagt er dann vorsichtig, »eigentlich kann ich so zfem-lich alles . . .« »Ist das nicht ein bißchen viel behauptet?« Der Bursche grinst. »Na, ja — alles ist natürlich etwas Ubertrieben . . .« Michael überlegt schon wieder. »Jedenfalls werden Sie es doch verstehen«, sagt er nach einer Welle, »die Augen und Ohren offen zu halten, was?« »Aber gewiß«, beteuert Fritz Klabunde, »wenn's sich darum handelt, das Ist sozusagen meine Spezialität, Herr. , .« Michael nickt. »Ich nehme Sie vielleicht von Berlin mit nach Hamburg«, sagt er nun, und seine Stimme klingt so gleichgültig, als disponiere er im Hamburger Kontor der Bolten-Werke über irgendeinen geschäftlichen Vorgang, »und dort werde ich Sie vielleicht beauftragen, eine junge Dame etwas im Auge zu behalten .. .« Mach' ich, mach ich — auf Fritz Klabunde können Sie sich voll und ganz verlassen . . .1« »Ja«, sagt Michael zerstreut, »und zu diesem Zweck werde Ich ihnen eine Stellung bei einem Hamburger Varieti verschaffen. Sie bekommen da nur ganz leichte Arbeit — Hauptsache, daß Sie Ihre Hauptarbeit richtig und sorgfältig tun.« Fritz Klabunde hat, als das Wort »Arbeit« fällt, erst einmal mißtrauisch aufgeblickt. Aber da gleichzeitig von Variete die Rede ist, und weil anderseits der feine Herr ihm versicherte, daß es sich nur um ganz leichte Arbeit handelt, die noch dazu vorgeschoben sei — da nickt er eifrig mit dem Kopf. »Einverstanden, Herr — die Sache geht in Ordnung. »Aber erst müssen wir noch abwarten, was ich jetzt in Berlin erreiche«, sagt Michael, »dann erst können wir über Einzelheiten reden.« »Sie werden schon nichts erreichen-v, sagt Fritz Klabunde darauf fröhlich. Michael will zuerst auffahren. Aber dann lächelt er still vor sich hin, weil ihm einfällt, daß es für den Burschen an seiner Seite natürlich wichtiger ist, daß er tatsächlich nichts erreicht. Was heißt das überhaupt etwas erreichen? Will er denn irgendetwas erreichen mit seiner plötzlichen Fahrt nach I Berlin? Ja, bestätigt er sich, Gewißheit j will ich erlangen — Klarheit. Und wenn ihm diese Fahrt allein nicht die Klarheit . bringt, so werden es die nächsten Wochen tun, wo Karin in Hamburg engagiert ist. (Fortsetzung folgt.) iM'iri düktc'ur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. - Druck dfr »Mariborska tiskarna« in Mariborc — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO D£T£tA, — l^eide wohnhaft in Mariboi«