Erscheint Dienstag und Freitag. Redaktion: Staut, N, Markt Nr. 22«, 3. Tl . Expedition: Rann H»us«Nr. >9ll, Inserti»n,gebühren: f»r die 2sp»lti«c Zeile oder deren «»um für > Mal 6 tr., 2 Mal » kl , 3 Mal >0 kr. Insertion«­stempel jede« Ma l 30 t». Verla gI . und Druck Nlasnik. von Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Manuscriptc werden nicht zurückgesendet,) l. Jahrgang. Lllibach am 11. Juli 1865. Für die Einführung von Leichenwagen in Laiwch. Von —«—. Mi t Nachstehendem erlauben wir uns eine für die Bewohner un­serer Stadt in sllnitätlicher Beziehung hochwichtige Angelegenheit in An­regung zu bringen, das Institu t der Leichenwagen. Nicht allein die bedeutendsten Städte der österreichischen Monarchie: Wien, Pest, Ofen Graz, Trieft, auch mehrere kleinere Städte, als Klagenfurt, Marburg' Karlstadt, Kani8a, l^alaturn und. viele andere Orte erfreuen sich bereits folcher Wohlthat seit langer Zeit. Und sollte denn das, was anderwärts sich praktisch bewahrt, nicht auch in unserer Stadt zur Geltung kommen können? Wir wollen von den Vorteilen, welche dem Publikum nicht allein in finanzieller Beziehung, sondern auch hinsichtlich der großen Be­quemlichkeit daraus erwachsen, ganz absehen, indem wir voraussetzen, daß diese von selbst nur zu sehr in die Augen springen, die vielen seit einer Reihe von Jahren lautgewordenen Wünsche sprechen deutlich hiefür. Uns leiten hiebei nur die höhern sanitätlicken Rücksichten, und auf diese, sie kurz berührend, wollen wir den Hauptnachdruck legen. Es bedarf wohl keines Beweises, daß schon das Tragen der Leichen von an gewöhnlichen Krankheiten Verstorbenen unmöglich für den Träger und unmittelbaren Begleiter in sanitatlicher Beziehung vorteilhaft sein könne, um wie viel mehr nachtheilig ist aber das Tragen von Leichnamen solcher Personen, welche an ansteckenden Krankheiten gestorben sind. Die Träger — und bei einer Epidemie muß deren Zahl eine be­trächtliche sein, z. B . bei einer allfälligen Wiederkehr der Cholera — sind aber Faktoren, welche nicht allein sich anstecken, sondern durch Berührung mit ihren Nebenmenschen den empfangenen Krankheitsstoff auch diesen mittheilen. Sicher ist es, daß man bei jeder Epidemie die Zahl der Ansteckungs­faktoren möglichst vermindern soll und muß, — sterben jedoch Viele, so müssen viele Träger, somit viele Ansteckungsfaktoren in Gebrauch gezogen werden, abgesehen von der längern Zeitdauer, welche bei der üblichen Veerdigungsweise statthaben muß und wodurch somit auch die Dauer der Ansteckungsmöglichkeit eine längere ist. Alles dieses wird auf ein Minimum reduzirt, ja möglichst beseitigt durch das Ueber­führen der Leichen.- Und selbst abgesehen von den Tagen herrschender Seuchen! Feuilleton. Die wichtigkeil der Heosogie für die Geschichts­forschung UrM'8. (Schluß.) Welchen Einfluß die geologische Beschaffenheit des Bodens auf die Entwicklung der Landwirthschaft und hiermit auf die Zu- und Abnahme des Volkswohlstandes habe, dies ist ein anderer in Betracht zu nehmender Punkt der voranstehenden Frage. Man mache hierzu einen Vergleich des Feldbaues in den fruchtbaren Ebenen Oberkrain's, wo sandige Lehme über Diluvialschotter und Conglomerat sich mehr oder weniger tief ausbreiten, mit jenem der offenen oder geschlossenen Thäler im Gebiete der julischen Alpen in Inner- und Unterkrain, wo nur abgegrenzte Flächen von neuern Tertiärablagerungen oder Diluvial» und Alluvial-Absetzungen gebildet sind, oder auch mit jenem mancher östlichen Theile Ober- und Untcrkrain's, wo die pflanzennährenden Erdarten wellenförmig über den unebenen Boden hingebreitet sind, und oft den nackten Kalkstein aus der Oberfläche hervor» sehen lassen. Ma n gehe weiter auf den Vergleich jener Gegenden Unter­und Innerkrain's, wo die sonnigen Bergabhänge mit einer angemessenen Mischung von Kalkerde, Kieselerde und Thonerde bedeckt sind, und hier­durch zum Gedeihen des Weinstockes geeignet werden, während anderwärts der Mangel an leichtverwitterbaren Gesteinen, wie die Mergel- und Sand­steine der untern und obern Kreide und einiger Tertiärbildungen es sind, oft kaum eine karge Weide- und Alpenwirthschaft bedingt. Abgesehen von diesen Andeutungen kann man den besondern Umstand in Erwägung ziehen, daß selbst das geographische Bild der äußern Ober­fläche des Landes in vielen Stücken durch die Geologie seine Erklärung findet. Woher, fragt man, kommen die wunderlichen Bildungen der Karst­gegenden mit ihren abgerundeten Berggipfeln, trichterförmigen Vertiefungen, «ssel- und mull '«artigen Thälern, mterirdischen Höhlen und Grotten, anwachsenden und vertrocknende Seen, hervorquellenden und wieder ver­schwindenden Flüssen? Es sin... 'autet die Antwort der Geologie, die Eigenheiten der Kreideformation als obersten Stufe der secundären Ge­«lrgsbildungen, welche sich in solchen Gestaltungen aefällt, nnd selbst in weiter Ferne, auf Neuseeland, sich darin wiederholt. Oder was bedeuten die wild und schroff und steil aus der Ebene emporstrebenden weißen Abonnement flir Laibllls:M^a ganzjährig 5 st. — lr.'^ halbjährig 2 „ L» niericljilhrig I „ 25 Durch die Post: ganzjährig « fl. <» kr. halbjährig 3 „ 2» „ «iertcljährig l „ ?o „ Einzelne Exemplare losten 5 Nlr . Verantwortlicher Redakteur: P. v. Rabies. M 55. Wie oft sind schon freiwillig e Träger nach einem Leichenbegäng­nisse (im Hochsommer) durch den Leichengeruch, dem sie sich bei Aus­übung ihres christlichen Liebesdienstes aussetzten, krank geworden, — man­cher blühende Jüngling, der eine vom Todesengel gepflückte Rose zur ewigen Ruhestätte trug, erhielt dadurch den Todeskeim, welkte rasch ab und folgte ihr nach ins Grab! — Sind einmal Leichenwagen allgemein eingeführt, so wird dieses freiwillige Tragen entbehrlich sein und manche Ansteckung vermieden werden, abgesehen, daß beim Tragen die körperliche Anstrengung zweifelsohne auch hiebei schwer in die Gewichtschale fällt, und es wird fomit Mancher, welcher sonst in Folge seiner opferwilligen Herzensgüte dahin stürbe, den Seinen erhalten bleiben. Es spricht also für die Einführung der Leichenwagen für alle Falle — für Epidemien, sowie für den normalen Zustand — die praktische Er» fahrung der größeren Billigkeit, der Bequemlichkeit und was vor Allem fest mi Auge behalten werden muß: die Rücksicht auf die sanität­llche Wohlfahrt unserer Stadt. Aber wohl müssen wir uns sogleich dagegen verwahren, daß diese Wohlthat etwa nur dem reichen und nicht auch dem ärmsten Stadtange­ hörigen zu Theil würde. Nicht bloß Wagen, die zur Miethe abgegeben werden, sondern auch Freiwagen für die Armen müssen — soll das In ­ stitut seinen Zweck ganz erfüllen — beigeschafft werden. So hätten wir in kurzen Umrissen das Inslebenrufen einer jener Wohlthaten, deren sich, wie bereits Eingangs gesagt wurde, so viele un­ serer Nachbarstätte erfreuen, befürwortet; es wird nun Sache Derjenigen fem, denen die Beschlußfassung hierüber zukömmt, dieselbe einer Prüfung und Erörterung zu würdigen. Wir wissen sehr wohl, daß jede Neuerung mit der althergebrachten Gewohnheit einen Kampf zu bestehen hat, eben so gut aber ist es uns bekannt, daß dieselbe, wenn sie einem tief gefühlten Be» dürfnisse entspricht, nnd dies ist hier gewiß der Fall, immer noch siegreich aus dem Kampfe hervorgegangen. Sie muß nur angeregt und von einflußreichen Persönlichkeiten in die Hand genommen werden, der Erfolg ist dann stets ein sicherer. So möge denn der löbliche Gemeinberath, denn er begreift diese Persönlichkeiten in sich, die Angelegenheit in die Hand nehmen, und durch deren für Laibach so hoch nothwendige Erledigung, wie schon oft, auch diesmal einen neuen Beweis feines richtigen Verständnis­ses für alles Gute und Zweckmäßige liefern! Kalkwände,, scharfen Gräten und Felsspitzen der karnischen und der Steiner Alpen an der. Nordgrenze Krain's? In den untern Lagen ist es zunächst Kaltstein der Gailthalerschichteu aus der Steinkohlenperiode, weiterhin Kalkstein der Hallstätterschichten, einem Gliede der obern Trias, und in den höchsten Gipfeln Dachsteinkalk ans der untern Liasformation; und alle diese großartigen Bildungen sind ursprünglich durch Erhebung in Folge plutonischer Wirkungen und nachgehends durch oberflächliche Zerstörung in Folge äußerer' Einflüsse des Wassers und der Atmosphäre entstanden. Oder wodurch sind die ausgedehnten Lager von Schottern und Conglo­meraten mit sandigen Lehmen über die große oberkrainische Ebene ausge­breitet worden; ist es nur die Wirkung der Überschwemmungen des Saveflusses und der in denselben mündenden Gewässer, oder sind es groß­artigere Ueberfluthungen? Nicht bloße Alluvionen oder Anschwemmungen von Flüssen sind dies, da von denselben sich nur kleinere Lager nächst ihrer jüngern oder altern Rinnsäle herleiten lassen; sondern es ist Dilu­vium, oder neuestens sogenannte Driftformation, d. i. die Ablagerung von massenhaften Gletschern und großen Wasserftuthen, welche nach der tertiären Bildungsepoche der festen Erdrinde sich auf deren Oberfläche gewaltig wirksam äußerten. Diese kurzen und mehr allgemeinen Andeutungen mögen genügen, um die Notwendigkeit geologischer Wissenschaft auch auf dem Felde der krainischen Geschichtsforschung darzuthun. Das Land Kram ist Wohl von Seiten der geologischen Reichsaustalt durch die Geologen Dr. Stur , Dr. Lippold und Dr. Peters der Hauptsache nach bereits durchforscht worden; allein die Bemerkung läßt sich nicht unterdrücken, daß die Ergeb­nisse dieser Untersuchungen zu wenig Gemeingut geworden sind. Die Ver­öffentlichungen der geologischen Reichsanstalt befinden sich in zu wenigen Händen; unter den öffentlichen Anstalten in Laibach besitzt nur die Lyceal-Bibliothek dieselben, so viel der Schreiber dieses Aufsatzes in Erfahrung bringen konnte. I m Auszüge ist nur Einiges über Ober- und Innerkrain in der „Laibücher Zeitung" und in den Iahresheften des krainischen Landes-Museums bekannt gegeben worden. Es dürfte Wohl angezeigt sein, daß das Ganze der geologischen Forschungen über das Land Krain ent­weder vollständig etwa in den Iahresheften des Landes-Museums, oder wenigstens im Auszuge in den „Mittheilungen des histor. Vereins" ver­öffentlicht würde. Eine solche Veröffentlichung würde zur Förderung geo­graphischer und historischer Forschungen über unser Land viel beitragen; übrigens auch in Rücksicht der Industrie und der Land' Wirtbschaft nicht ohne Nutzen bleibe». 23» Politische Nevue. Der Ministerwechsel M erst in der Rede angekündigt werden, durch welche der Kaiser den Reichsrath verabschieden wird. Die „Wiener Abcndpost" weist gegenüber den Angaben in den Blat­tern betreffs der täglich zu gewärtigeuden amtlichen Kundmachung über die Zusammensetzung des, neuen Ministeriums darauf hin, daß das bis­herige Ministerium noch in Amtswirtsamkeit ist und die Demissionsgesuche der Minister ihre formelle Erledigung bisher nicht erhielten. Sie glaubt mit Sicherheit annehmen zu dürfen, daß das Ministerium in seinem ge­genwärtigen Bestände die Amtsgeschäfte bis zum Schluß der Verhandlun­gen über das Finanzgesetz für das Jahr 1665 fortführen wird. Über­haupt seien die erwähnten Gerüchte nur Muthmaßungen. Nachdem der Berichterstatter Feldmarschall H e ß in der Herrenhaus­redigirten „nordischen Revue", ist von einem unheilbaren Uebel befallen Die Großfürstin Helene hat dem bedrängten deutschen Dichter, welcher die slavische Welt mit der germanischen m gedeihliche Berührung gesetzt ha» großmüthig ihre Unterstützung gewähr«. ' Warschau, I. Juli. Die Maßregel der Klosteraufhebung ist «„„ auch auf die Gouvernements von Kiew^ Volhhnien und Podolien ansäe­dehnt worden. Ein Erlaß des Gouverneurs von Kiew hat die sofortiae Schließung zweier Klöster angeordnet. Die Mönche- werden anderweitig untergebracht und penfionirt. Die Fonds der Klöster werden zu Unter­richtszwecken verwendet, die Kirchen den römisch-katholischen Gemeinden übergeben. I n denstehenden Heeren aller europäischen Staaten sind ungefähr 3,087,000 Mann Landtruppen und 200,000 bei der Marine eingereiht­somit beträgt die Zahl der dem Kriegshandwerk Angehörenden etwa sitzung am 6. d. M. die auf Annahme der Beschlüsse des Abgeordneten­hauses beim Kriegsetat lautenden Commissionsanträge verlesen hatte, er­hob sich der Kriegsminister Franck und erklärte: Se. Majestät habe in Würdigung der Finanzlage des Reiches und im Hinblick auf die politische Lage die weitere Reduktion der Armee in Italien und Dalmatien auf den vollen Friedensstand angeordnet und Se. Majestät habe neuerdings Auf­träge zu thunlichen Ersparungen in allen Verwaltungszweigen gegeben. (Ein reichlicher Beifall folgte dieser ministeriellen Erklärung). Ueber die Armee-Reduktion berichtet man der „N. Pr.", Se. Ma­jestät der Kaiser habe befohlen, daß sämmtliche Truppenkörper, welche noch nicht auf dem festgesetzten Friedensstand von 54 Gemeinen per Kompagnie sich befinden, diesen Stand mit 1. August d. I . anzunehmen haben. Die Reduktion trifft insbesondere die Armee in Italien und sollen an FZM . Benedek die diesfälligen Weisungen bereits erlassen worden sein. Auch die Artillerie wird ohne Rücksicht auf ihre Dislokation auf ein Minimum re­ducirt, und ist nunmehr in der ganzen Armee der Stand einer Infanterie-Kompagnie auf 54 Gemeine firirt. Der Iustizminister Hein hat noch vor seinem Amtsabschiede seiner Lieblinge gedacht; er hat in Böhmen 15 neue Advokaten ernannt und auch in Wien sollen einige neue Stellen über Nacht crcirt worden sein. Nicht ohne Interesse ist es, über die Haltung der Rumänen gegen­über dem eingetretenen Ministerwechsel einige Andeutungen zu erhalten. Die in Pest erscheinende „Concordia", welche man als das Organ der ungarischen Rumänen anzusehen pflegt, bringt einen längeren Artikel, wel­cher nahezu als ein Programm anzusehen ist. Es wird darin zu verstehen gegeben, daß die Rumänen nicht mehr in den Fehler verfallen werden, ihre Hoffnungen, wie bisher, auf einen einzelnen Staatsmann zu setzen, sondern lediglich der Gerechtigkeitsliebe des Monarchen vertrauen werden, ohne mit dem oder jenem Minister, der morgen von seinem Amte ver­drängt sein kann, eine Allianz einzugehen. Unser Palladium, sagt die „Con­cordia", wird fortan die Nationalität und der Schutz derselben sein, und wir werden sie höher als Alles, höher als Freiheit und Wohlstand Hal­ten. Wir werden uns zn diesem BeHufe nicht auf den Geist der Zeit ver­lassen, der allerdings nach Gleichberechtigung strebt, sondern uns selbst und unserer eigenen Kraft vertrauen, denn „Gott gab uns den Ver­ stand, um zu erwägen, was uns heilsam sei, und gab uns Arme, um durchzuführen, was wir als heilsam erkannt haben." Se. Majestät hat die Vetheiligung Oestcrreichs an der im Jahre 186? zu Paris beabsichtigten Ausstellung von Erzeugnissen der Agrikultur, Industrie und Kunst genehmigt. Das serbische Patriarchat ist aufgehoben. Nach längeren Verhand­lungen, die in Wien mit dem Patriarchen MMerevics gepflogen wur» den, hat dieser darein gewilligt, uud wird das Patriarchat von Karlowitz fortan nicht mehr ein serbisches, sondern das Patriarchat der griechisch­orientalischen Kirche Oesterreichs überhaupt sein. So berichtet die „Presse". Aus Ägram wird berichtet: Die im zweiten Wahlbezirke stattge­habte Landtagswllhl fiel zu Gunsten des Oppositionskandidaten Professor Dr. Emerich v. 8uhay aus. Derselbe erhielt unter 154 abgegebenen Stimmen 151, während auf den Bürgermeister Friga n 2 und auf den Gerichtsrath Ritter v. Luculiö 1 Stimme fielen. Agram, 7. Juli. Im 4. Wahlbezirke unserer Hauptstadt wurde heute der Oppofitionscandidat, Handelsmann und Redakteur der Zeitschrift „Sidro", Anton Iakiö, mit 147 unter 161 Stimmen erwählt. Aus Dugosello erfahren wir, daß dort bei der zum zweiten Male stattgehabten Wahl Advokat Mrasovi ö mit Akklamation zum Landtagsabgeordneten erwählt worden ist. - Wie man sieht, ist der Op­positionsgeist im Agramer Comitate nicht zu besiegen. Aus Semlin, 6. Juli, meldet das „Neue Fremdenblatt": Die Cholera ist hier mit besonderer Heftigkeit ausgebrochen. An der öster­reichisch-türkischen Grenze wurde die Contumaz-Vorschrift zu Wasser und zu Land verschärft. Der erste Ausbruch geschah im Marinespital zu Konstantinopel. , ° , / , ,? a Die „Gen.-Corr." schreibt: „Mehrere Blätter sprechen von dem Ab­schluß eines Handelsvertrages zwischen Oesterreich und Montenegro. Das „Journal de Constantinople", indem es von dieser Nachricht Notiz nimmt, bezeichnet dieselbe als unglaubwürdig. Wir unserer Seits können noch bestimmter versichern, daß sie aller Begründung entbehrt." Bukarest, 4. Juli. Am 1. Juli hat die erste Sitzung, betref­fend die Delegirten wegen der zwischen Oesterreich, Rußland und den Donaufürstenthümern abzuschließenden Pruth-Konvcntion, stattgefunden. Fürst Cusll beabsichtigt verschiedene europäische Höfe zu besuchen, um, wo möglich, Garantien für die Unabhängigkeit und Vererblichkeit des rumänischen Thrones in seinem Hause zu erhalten. Der Fürst hofft viel von einer persönlichen Zusammenkunft mit Napoleon III . Die österrei­chische Diplomatie wird ihm dazu wahrscheinlich keine Rosen auf den Weg streuen. Die Industrieausstellung in Moskau liefert glänzende Beweise für den Aufschwung, den die Industrie in Rußland nimmt; es wird vieles im Inlande erzeugt, was vor wenigen Jahren noch vom Auslände bezo­gen wurde. Der Schriftsteller Wolffoh n in Dresden, Gründer der trefflich 3 Millionen Männer; die Kosten für das Kriegswesen belaufen sich auf 825 Millionen Thaler. ' „Patrie" glaubt zu wissen, daß Frankreich und England im In. teresse des Friedens und der Versöhnung im Allgemeinen vorgehend sich über die hauptsächlichen Fragen, welche aus der gegenwärtigen Lage der Dinge in Amerika hervorgehen könnten, ins Einvernehmen gesetzt haben. London, 3. Juli. Der Prospekt der „Atlantic Telegraf company" wurde ausgegeben. Das Kabel wird wahrscheinlich vor Ende Juli dem Verkehr übergeben werden. Der Tarif für eine zwanzigwortige Depesche von England nach allen Stationen Amerita's beträgt 20 Pfund. Matamoras, 15. Juni. Der Iuaristische General Negrete ist von den Kaiserlichen gänzlich geschlagen worden, verlor 700 Todte und 2000 Gefangene und wurde selbst gefangen. New-York, 24. Juni. Die Vlokade wurde gänzlich aufgehoben. Die Abgabe von 25 Percent auf Baumwolle in Western-Mississippi wurde abgeschafft. Die Armee wird abermals um 50,000 Mann reducirt. Agen­ten von Iuarez placirten eine Anleihe von zehn Millionen in San Francisco. Aus den Vereinen. Historischer Verein. (Generalversammlung amö.d.M.— Vorsitzender: Direktor Dr. Heinrich Costa). Nachdem der Herr Vor­sitzende den Bericht über das Wirken des Vereins im vergangenen Jahre verlesen, worin er Sr. Ercellenz des Herrn Statthalters für die Gestal­tung der Durchforschung behördlicher Registraturen und Archive, Sr. Gna­den des Fürstbischofs Dr. Widmer und der Direktion der Sparkasse für gespendete namhafte Geldbeträge, des Herrn Finanzdirektors von Fel­senbrunn und anderer Gönner uud Freunde des Vereins dankend ge­dacht, und den verstorbenen Mitgliedern Dr. Puff, Baudirektor Gintl und Dr. Zhuber ehrenvolle Erinnerung geweiht, brachte derselbe schließ­lich zwei Antrage, beide von großer Bedeutung für die Landesgeschichte Krams, vor die Versammlung. Der zweite dieser Direktionsvorlagen, nämlich: das Vereinsarchiv durch ein taugliches Individuum fachgemäß ordnen zu lassen, sobald es die Mittel des Vereins zulassen würden, wurde in Hinsicht der hohen Nothwendigkeit ohne weitere Diskussion angenommen. — Eine längere Debatte rief jedoch der erste Antrag wach: die Direktio n des histo­storifchen Vereins zu authorisiren, sich an die hohe Re­gierung mit der Bitte zu wenden, das gänzlich vergrif­fene (in deutscher Sprache geschriebene) „Handbuch der Ge­schichte des Herzogthums Krain von Vodnik (Richter)", welches seinerzeit auf Anregung und auf Kosten der Regierung erschien, durch einen vollkommen geeigneten Historiker umarbeiten, ergänzen und sofort auf unfern Lehranstalten als Schul­buch einführen zu lassen. — Es ergreift zuerst Reallehrer Kozina das Wort und sucht, gestützt auf §. 1 der Vereinsstatuten, darzuthun, daß es nicht vom Vereine verlangt werden könne, eine Geschichte des Landes zu schaffen, sondern nur die Materialien hierfür zurecht zu legen. Das vorgeschlagene Vodnik'sche Buch sei einer Umarbeitung unwerth — ; die Schuld, warum die Landesgeschichte bei uns nicht gepflegt werde, liege nicht an dem Nichtvorhandensein eines Schulbuches, sie liege tiefer, es fehlen Kräfte, den Gegenstand an den Anstalten zu lehren; anderseits würde der Verein durch die Beischaffung eines bloßen Schulbuches der heimatlichen Geschichte, der Entwicklung derselben nicht förderlich sein u. s. w, Der Redner betont die Nothwendigkeit,. vorerst alle Archive im Lande zu durchforschen, dies zu unterstützen sei Sache des Vereins; es sei dies notwendig, damit dem Forscher angegeben werden könne, wo er für seine spezielle Geschichtsperiode etwas zu suchen habe u. s. f.; weiters sei es Sache des Vereins, Werte zur Bestimmung und Erklärung der Daten in den Urkunden zu beschaffen, Glossarien, Kalendarien u. f. f. ' Hierauf spricht das Direktionsmitglied Dr. E. H. Costa: „Es ist nicht zu leugnen, daß eine Durchforschung unserer Archive nothwendig, daß es nothwendig Hilfswerke zu schaffen (dieß letztere kann wohl leichter die Studienblbliothek erfüllen, welche eine jährliche Staatsdotation besitzt, - es mögen nur die Professoren und Lehrer unserer Anstalten, denen das Vorschlagsrecht der anzuschaffenden Bücher zusteht, in der angedeuteten Richtung geeignete Werke vorschlagen!) Meine Ansicht ist, die Regierung soll versuchen, ein Buch über krainische Landesgeschichte für Schulen zu liefern, und dabei von dem Grundsätze ausgehen, ein Lesebuch zu schaffen, welches zugleich den Studierenden und dem Volke dienen kann, und des­halb, weil vorerst diese beiden Klassen in Rücksicht genommen werde» ­sollen, soll auch das Lesebuch unserer heimatlichen Geschichte in jener Sprache geschrieben werden, welche dem Volke und den Schii' lern die verständlichere ist, in unserer slovenischen Mut­tersprache, denn nur dann wird der Zweck eines solchen Buches er­reicht werden können, wenn die Erzählung von den Thaten der Ahne» in der nationalen Sprache zum Herzen des Volkes gedrungen sein wird". Realschul-Direttor Schrei) macht darauf aufmerksam, daß man m dem Gesuche an die hohe Regierung vorerst um die Aufnahme des Gegenstandes: vaterländische Geschichte in den Lektionsplan wird an­suchen müssen, chevor man die Bitte wegen Abfassung des Buches wird stellen können. - Finanz-Koncipist August Dimitz meint, es hieße 2N der h. Regierung vorgreifen, wollte man ausdrücklich die Abfassung in slovenischer Sprache Pointiren; übrigens sei ja auch ein Vortrag des Ge­ genstandes in slovenischer Sprache vorderhand gar nicht im Einklänge mit dem Lektionsplane der Mittelschulen. — Herr P. v. Radics stellt für den Fall, daß in Betreff der Sprache ein Passus in das Gesuch aufge­nommen würde, den Vermittlungsantrag: daß das Buch in sloveni­scher und deutscher Sprache abzufassen und verwahrt sich gegen die einseitige Aufnahme der Abfassung in einer Sprache allein. Demzufolge wird schließlich der sofort modificirt zur Abstimmung gebrachte Diicl­tionsantrag, die Bitte ohne Berührung der Sprache zu stellen, angenommen. (Schluß folgt.) Lokales und Provinziales. — (öitavuioa) . Der Ausschuß berieth in seiner Sitzung vom 7. l.M . über den Antrag des Cumitss wegen künftiger Unterbringung der öitÄVllioa, und beschloß mit allen gegen eine Stimme, diesen Antrag bei der demnächst zu berufenden Generalversammlung nicht zu befürworten. Am Schlüsse der Sitzung legte Herr Professor Dr. Bleiweis seine Stelle als Vereinsvorstand nieder, und da er trotz der allseitigen Bitten unerschütterlich bei seinem Entschlüsse verharrte, so übernimmt der Stell­vertreter Dr. Ore l die Leitung des Vereins. — («InLni 8«KoI). Eben wird das Programm der für die nächste Zeit beabsichtigten Ausflüge des Turnvereins 8oKoI ausgegeben: Am 16. Juli vereinigt mit der öitNvuica nach Josefs thal; im Mo ­nat August nach Mansburg , wohin auch die (Ätavuil-a, und die Mitglieder des 80K0I aus Krainburg kommen dürften; am 26. Septem­ber Theilnahme an der sloinssK-LLLLäZ, in Marburg . I m Monat Ottober wird das zweite Iahresfest gefeiert werden. — Tagesordnung für die Gemeinderathssitzung am 12. d. M , Nachmittags 5 Uhr: Mittheilung des Vorsitzenden; Vortrag der VII . Sektion wegen der Schulerfordernisse derstädtischen Hauptschule; Vorträge der IV. Sektion: a) betreffend die Nachschaffung neuer Hanfschläuche; d) die Prämirung der für die neue Schusterbrücke eingelaufenen Pläne (die Pläne können in dem Bureau des Bürgermeisters eingesehen werden); Vorträge der III . Sektion: a) den Verkauf eines Theiles des Golovc­berges an Schwarz; b) die Rechnung über die Kanzleierfordernisse in den Monaten März und April l. I. ; 0) den Veitrag zu den Vermessnngs­tosten des Morastes; ä) das Gesuch des Kanzlisten Mandiö um Gehalts­erhöhung; s) das Gesuch des Amtsdieners Schann um eine Remunera­tion;, t) die Brückenmüuth an der Karlstädter Linie betreffend. — (Platzmusik vom k. k. 8. Infanterie-Regiment FML. Baron Gerstner in der Sternallee, heute Abend 6 Uhr). Programm: 1. Marsch; 2. Ouvertüre zur Oper: der Mulatte, von Valfe; 3. Original Cavatin, von Maßak; 4. Motoren Walzer, von Strauß; 5. Chor und Finale aus der Oper: Sonnambula, von Vellini; 6. Lachtaube^Polka Mazur, von Strauß; ?. Sertett aus der Oper: Lucia di Lammermoor, von Doni­zetti; 3. Marsch. — Heute findet die letzte Vorstellung der italienischen Operngesell­schaft statt. Es wird gegeben der erste Akt aus 1'Ndi-so, der zweite aus liuore^ia Lor^is, und der zweite ans II Irovators. Diese Reprise der meist beliebtgewordenen Akte aus dem Opernchclus durch den sich die Gesellschaft die Gunst unseres Publikums durchwegs gewann, wird gewiß ihre Anziehungskraft am letzten Abende nicht verfehlen. — (Kinderspital.) Se. Ercellenz Graf Anton Alexander Auersper g hat in einem sehr anerkennenden Schreiben an die edle Förderin des zu errichtenden Kinderspitals Frau Anna Pessiak seine Zustimmung zu diesem hochwichtigen menschenfreundlichen Werke ausgespro­chen und zugleich eine bedeutende Spende für dasselbe eingesandt. — Auch der Bahnarzt der k. k. priv. südl. Eisenbahngesellschaft Dr. A. Eis t hat sich bereit erklärt, für den Verhinderungsfall des Direktors Dr. K 0­vaö unentgeltlich seine Dienste leisten zu wollen, was das Sekretariat unter Bezeugung vorzüglichsten .Dankes in geziemender Weise zur Kennt­niß bringt. — (Ein Mann — ein Wort!, Zur letzten Triester-Ziehung wurde hier ein „Schimmel" ausgespielt. Der Ausspieler hat am Tage der Ziehung von den 90 Nummern alle bis auf eine besetzt und trit im Käse Fischer an den Marquer Kar l F. mit der Aufforderung heran, die eine noch freie Nummer zu besetzen. Scherzweise die Bedingung stellend, für den Fall des Gewinnes, das Pferd dem Ausspieler zu schenken, für den Fall einer Niete aber der Zahlung enthoben zu fein, zeichnet „Char­les" die Nummer. Siehe da, Fortuna ist dem Lieblinge aller Habitues dieses Lokals gewogen, er gewinnt das Pferd und - macht den Scherz zur Wahrheit! Bravo Karl! — Wie wir in dem Nekrologe des Dr. Rudolf Puff (im „Marb. Corresp.") lesen, hat derselbe spezielle Forschungen über die steierischen Slovenen im Manuscripte hinterlassen. — (Journalistik.) (Die Draupost offiziös.) Die „Alpen­blätter" wiederholen in Nr. 29 die früher schon aufgestellte Behauptung: «die Draupost sei offiziös, d. h. ein Blatt geworden, welches den Prin­zipien der Regierung, mögen sie nun sein, wie sie wollen, oder den irgend einer Clique mit dem Eifer jener unheimlichen Personen dient, welche — Schoßkinder des BachWen Systems - randalirend die Wirthshäuser durchstreifen und schwülstige Freiheitsphrasen lockend Herunischleudern, dabei aber in der Tasche den „vertrauten Adler", ein geheimes Anzeigeblanquett und die Quittung für einen alliqnoten Theil des Dispofitionsfondes stets bereit halten u. f. w. u. s. w." Berichtigung. (Gmgesindet.) Das in Nr. 54 des „l^lav " auf meine Anstch bezughabendc anonyme „Eingesendet" erkläre ich End'esgefertigter für eine freche Lüge. Meine Zöglinge erhalten wohl abgesondert Turnunterricht m den Lokalitäten des Laibacher Turnvereins, haben sich jedoch ni e bei einem Ausfluge oder bei einer sonstigen Unterhaltung des Vereins betheckget, sind daher auch Sonntag den 2. Inl i nicht mit am „grünen Berge" gewesen. Laibach, am 9. Juli 1865. Alois Wald Herr, Instituts - Vorsteher. Wir haben dieser „Berichtigung" mit Vergnügen in unserm Blatte Raum gegeben, da es uns unter allen Umständen darum zu thun ist: der Wahrheit ihr Recht zu geben! — Da die Redaktion zu dem Ausflüge des „Laibacher Turnvereins" auf den „grünen Berg" keinen eigenen Reporter ausgefandt hatte, zudem für Artikel unter „Eingesendet" der Einsender die Verantwortung dem Leser gegenüber auf sich nimmt — so erscheinen wir in diesem Falle in den Augen aller Vorurtheilslosen gewiß entschuldigt. Anm. d. Red. Das Ergebnis der Sammlungen für das zu errichtende Kinderspital. «Veröffentlicht durch das constituirte provisorische Damen-Comits,) (Fortsetzung,) Einmal. Spende. Iähil . Frau Maria Virant io fl. __ ^. ^ fl. Frau Theresia Schreyer 5 ^ __ ^ Frau Anna Samaßa...... . 3.. — .. N. N 3 " - '' Herr N. Rudholzer 2 ", — ^ Herr Johann Schäffer 1 ^ ^ ^ Herr Karl Voltmann 2,, — „ Frau Maria Peßiat 1 ^ — ^ Frau Elise Mahr 2 „ — „ 2 Ungenannte 2 „ — „ Frau Schneditz Ein Kinderbettchen. Herr Raunnicher 2 fl. — kr. — fl. Herr Finz — „ 50 Frau Iakobini 1 „ ^ Frau Ianesch 5 „ — Herr Regul 1 „ — Herr Pauschin 1 „ ^ Herr Franz Waidhauser 1«-— Herr Schwarzenfeld 1,,-^ Frau Sarer __ ^ 50 Frau Maria Tauzher 2 „ — Frau Johanna Lauscher ...... . 3 „ — Frau Gertraud 6erne 2 „ — Frau Maria Babnik ...... . 1 » -­Frau Globotschnik . 2 „ — 2 Unbekannte 4 „ — Frau Urbas 1 ,, -^ Frau Franziska Perti 2 „ — Summa 61 fl. - kr. -fl. Ein Kinderbettchen. Summa des letzten Ausweises 3510 fl. 9 kr. 289 fl. 20 kr. und 6 Silberthaler. Häüptsumme 3571 fl. 9 tr. 289 fl. 20 tr. und 6 Silberthaler. 2 vollständige Betten, 1 Kinderbettchen, 2 Polster, 1 Matratze, Roßhaare für 1 Matratze und, 2 Strohsäcke. (Forts, folgt.) Volkswirtschaftliches. Viehversicherungsbank für Oesterreich. (Schluß,) §. 30. Die Entschädigungs-Verpflichtung der Bank beginnt, voraus­gesetzt, daß die Prämienzahlung geleistet ist, mit dem einundzwanzigsten Tage Mittags 12 Uhr vom Ausstellungstage der Polizze an gerechnet. Die Entscheidung wird innerhalb vier Wochen nach Abschluß der Erhe­bungen, welche in kürzester Frist vorzunehmen sind, Seitens der Bank bei derselben oder der betreffenden Repräsentanz ausbezahlt. Alle Entschädi­gungs-Ansprüche gegen die Bank, welche nicht binnen Jahresfrist von dem Schadensfälle, oder nach rechtzeitig erfolgter Anmeldung binnen Jahresfrist von der Zustellung einer ablehnenden Erklärung der Bank an gerechnet, geltend gemacht werden, sind erloschen, ß. 31 . Hat ein Versicherungs­nehmer für ein versichertes Objekt im Falle eintretender Seuchen eine Ent­schädigung von der hohen Staats-Verwaltung zu erhalten, wie dieses namentlich bei der Rinderpest der Fall sein kann, so wird der Betrag dieser Entschädigung bei Auszahlung der Versicherungssumme in Anrech­nung gebracht, ß. 32. In gleicher Weise wird auch jener Betrag in die Versicherungssumme eingerechnet, welcher in Fällen, wo die Beschädigung des versicherten Objektes durch eine rechtswidrige Handlung einer dritten Person erfolgt ist, durch diese dem Versicherungsnehmer geleistet wurde, ß. 33. Jeder Anspruch auf Entschädigung entfällt, sobald die versicherten Thiere noch bei einer andern Assekuranz-Anstalt versichert sind. ß. 34. Jede Verschweigung, welche auf die Beurtheilung der übernommenen Ver­sicherung von Einfluß ist, jede falsche oder entstellte Angabe, sowohl bei Ausnahme der Versicherung als bei Erhebung eintretender Schadenfälle, berechtigt die Bank die Versicherung ohne Rückersatz der Prämie aufzu­heben, und macht den Versicherungsnehmer jedes Anspruches auf die Ent­schädigungsleistung verlustig. §. 35. Der Versicherungsnehmer ist ver­pflichtet, bei Verlust jeder Entschädigung jeden Wechsel in seinem versicher­ten Viehstande, sowie jede Vermehrung desselben an versicherungsfähigen Objekten innerhalb acht Tagen dem betreffenden Agenten anzuzeigen. §. 36. Geht ein versicherter Viehstand auf einen andern Besitzer über, so kann eine Umschreibung der Polizze auf den Namen des neuen Besitzers statt­finden, jedoch muß der betreffende Antrag binnen vierzehn Tagen nach er­folgtem Wechsel gestellt werden. Unterbleibt diese Anzeige oder geschieht sie 232 nicht rechtzeitig, so erlischt die Versicherung. §. 3?-. Jedes M.tglied ist be­rechtigt an Stelle eines von ihm verkauften, in seinem Nutzen verwerthe­ten ober während der 21tägigen Probezeit gefallenen Thieres ein anderes gesundes einzustellen, es findet jedoch eine Rückzahlung oder Verminderung der Prämie für die Tauer der genommenen Versicherung nicht statt, wenn an Stelle des abgemeldeten Thieres ein weniger werthvolles oder gar lein neues eingestellt wird. I m Fall der Einstellung eines neuen Thieres kom^ men die Bestimmungen der W. 26 und 29 neuerdings in Anwendung. 3 38 Ist jedoch für ein versichertes Thier irgend eine Entschädigung Seitens der Bank gezahlt worden, so kann ein anderes Thier für die übrige Dauer der abgeschlossenen Versicherung nicht an Stelle des ent­schädigten eingestellt werden. §. 39. Bei eintretender Ertrankung von Thieren ist das betreffende Mitglied verpflichtet, sofort wo möglich einen Thierarzt, Curschmied, oder in Ermanglung derselben einen sonst m der Sache erfahrenen Manu zu Rathe zu ziehen, und dessen Anordnungen Folge zu leisten. §. 40. Wird ein versichertes Stück Hornvieh von einer Krankheit oder von einem Unglücksfalle betroffen, in Folge deren nach der Ansicht des behandelnden Sachverständigen voraussichtlich eine Wiederher­stellung nicht zn erwarten steht, so muß dasselbe abgeschlachtet oder zum Schlachten verkauft werden. Der durch zwei Sachverständige zu erhebende Schätzungswert!) eines solchen Thieres wird von der Versicherungs-Summe abgerechnet. Die durch die Krankheit oder den Unglücksfall nothwendig ge­wordene Tödtung des versicherten Thieres muß durch ein Attest des Sach­verständigen bescheinigt, und die Höhe des Verkaufspreises durch den be­treffenden Agenten oder amtlich beglaubigt, und beides der Bank binnen acht Tagen übermittelt werden. Der Verkaufs-Ertrag wird dem Ver­sicherungsnehmer in die von der Bank zu leistende Entschädigung einge­rechnet. Ist die Tödtung auf behördliche Anordnung geschehen und der Verkauf des getödteten Thieres durch sanitätspolizeiliche Vorschriften untere sagt, fo muß die bezügliche Verfügung oder eine Abschrift derselben der Bank ebenfalls binnen acht Tagen eingereicht werden. Die Außerachtlassung dieser Vorschriften hat den Verlust jeder Entschädigung zur Folge. §. 41. Von dem Absterben oder der Tödtung versicherter Thiere ist dem betreffen­den Agenten sofort, längstens binnen 36 Stunden schriftliche Anzeige fran­lirt zu machen, widrigenfalls, wenn nicht ein unüberwindliches Hinderniß entgegen stand, der Anspruch auf Entschädigung verloren geht. Ebenso muß bei Verlust jedes Ersatz-Anspruches binnen 14 Tagen durch Aus­füllung des hiezu vorgeschriebenen und von dem Agenten zu entnehmenden Formulars ein von dem Sachverständigen bestätigter Krankheitsbericht bei dem Agenten eingereicht werden. §. 42. Die durch Aufnahme der Ver­sicherung, Ausstellung von Attesten und Beibringung von Bescheinigungen entstehenden Kosten werden nicht von der Bank getragen, sondern müssen von dem betreffenden Versicherungsnehmer selbst vergütet werden. §. 43. I n Orten, wo Wafenmeister-Zwang nicht besteht, und falls ein gefallenes Thier nicht aus sanitätspolizeilichen Gründen sofort mit Haut und Haar zu vergraben ist, verbleiben die Ueberreste der gefallenen Thiere den be­ treffenden Mitgliedern, und wird denselben hiefür ein Abzug an der Ent­ schädigungssumme nach den ortsüblichen Preisen gemacht. Transitorische Bestimmungen. H. 44. Der Gründungsfond, welcher mindestens 20,000, höchstens 50,000 Gulden öfters Währ, be­trägt, zerlegt in mit fortlaufenden Nummern versehem: Antheile ä 100 Gulden, wird von den Gründern der Bank vorgeschossen und dient zur Bestreitung der Vorauslagen, Organisirungsspesen und zur Deckung der ersten Kosten, welche die Gcschäftseröffnung der Bank bedingen. Der Gründuugsfond wird von der Bank als ein ihr gewährtes Darlehen be­trachtet und mit 6 Perzent pro anno verzinst. Die Rückzahlung dieses Fonds wird durch Amortisirung in der Art bewerkstelligt, daß nach Ab­lauf der ersten 3 Jahre alljährlich mindestens 20 pCt. baar abgestattet werden, ß. 45. Die Bank beginnt ihre Geschäfte, sobald Versicherungs­'Nnträge für eine Versicherungssumme von mindestens 400.000 fl. österr. Währ, bei der Bank angemeldet sind. Neuestes in Kunst, Literatur und Theater. In London erschien vor Kurzem: ^ltie Dolomit« NonstNius; LxoursiouI trouAti ^^^ ^ Oliriuttiil!,, Oarniola , anä I^rioli von I . Gilbert und G. Churchills. Das Gebiet, welches die beiden Männer durchforscht haben, umfaßt den ganzen Alpenzug von Bozen bis Cilli : die einzelnen vorzüglicheren der besuchten und beschriebenen Punkte und Orte anzuführen, würde zu weit führen, aber die Aufgabe, welche sich die Verfasser gestellt, war lohnend in hohem Grade; denn die Dolomitgebirge, die einen weiten Raum in Südtirol einnehmen und längs der östlichen Kette in einzelnen Kupeln erscheinen, sind einzig in Europa, sowohl in Betreff des Charakters der landschaftlichen Scenerie als der geologischen Probleme, welche sich hieran knüpfen. Daß diese bis jetzt merkwürdiger­weise noch undurchforschten südöstlichen Theile unserer Al­pen endlich in einem Werke dem Publikum bekannt gemacht werden, wel­ches sowohl den Laien durch die leichte anmuthige Darstellung und in­teressanten Einzelnheiten als den Fachmann durch die allenthalben ange­brachten wissenschaftlichen Bemerkungen gleich befriedigt, darf als eine be­deutende Erweiterung der Kenntniß unserer Alpen freudig begrüßt werden. Prachtvolle Ansichten in Farbendruck,, mit äußerst naturgetreuen Tinten, sowie eine sauber ausgeführte Uebersichtskarte und eine geologische Karte eines Theiles von Südtirol illustriren dieses mit englischem Fleiße und englischer Tüchtigkeit geschriebene Wert. Der zweibändige kulturhistorische Roman „Kaunitz" von dem in Graz lebenden Schriftsteller Herrn Leopold Ritter von Sacher-Masoch (welcher denselben Stoff, in einem Lustspiel: „Die Verse Friedrich des Großen", behandelt) findet in der deutschen Presse ungetheilten Beifall. Die „Europa" im Augenblicke das einzige deutsche Blatt, welches einen Ueberblick des gesummten modernen Kulturlebens gibt, sagt: „Sacher» Masoch hat sich bisher mit seinen Schilderungen auf heimischem, galizi­schem Boden gehalten. I n beiden hat er ein eminentes Talent der Cha­rakteristik, ein scharfes Auge für das nationale Gepräge des Menschenlebens bethätigt. Dieselben Vorzüge kennzeichnen auch diesen Roman. Merkwürdig gut sind dem Verfasser alle die schillernden Farben gelungen, die das Rococo-Zeitalter auf seinem Culminationspunkte zeigte. Kaunitz, die Hauptperson, ist ein fein ausgeführtes Porträtbild. Dem jetzt grafsirenden Memoiren-Roman gegenüber macht Sacher's Ro­man, der aus tüchtigen Studien künstlerisch ausgeführte Gestalten und eine nach ästhetischen Gesetzen fortschreitende Handlung hervorgehen läßt, den erfreulichsten Eindruck." Der in München erscheinende „Heimgarten« lobt den kraftvollen Realismus des Romans, „der von der ersten bis zur letz, ten Seite unwiderstehlich fesselt." Schuselka's „Reform" sagt: „S. N, besitzt die Leichtigkeit und dramatische Lebendigkeit französischer Erzähler. Von dem im Stoffe liegenden prikelnden Reiz ist nichts verloren gegangen.,, Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibach« Zeitung). ­Am 12. Juli. 3. erek. Feilbietung der dem Johann Bramor von KlenM gehörigen Hubrealität; Schätzwerth 543 fl. (Bez. N. Naffenfuß.) — 3. erel. Feilbietung der dem Anton Kuafelc von Sagor,e gehörigen Reali­tät; Schätzwerth 2413 fl. (Vez. A. Feistritz). ^ . ^ .. ^ .... . — 3. erek. Feilbietung der dem Heinrich Preleßmk »°n Tschernembl gehörigen Realität; Schätzwert!, 440 fl. (Bez. A. Tschernembl). ^ » . ^ — Tagslltznng wider Mathias Pnstovern von Podpetsch; (Bez. Amt Ober- Am 14. Juli. Tagsahung in Sachen de« unbekannt wo befindlichen Johann Schillich, dessen Erben und Rechtsnachfolger!!; (Bez. A. Radmannsdorf.) — 3. «et Feilbietung der dem Georg Koschak von Sagrad gehörigen Hub­ realität; Schätzwerth 758 fl. (Vez. A. Naffenfuß.) Getraute. Pflllie St. Peter. Am 2. Juli. Mathias Strubel, Reservist, mit Mari» Babnik. — Am 3. Juli, Johann Mohär, Weichenwachter, mlt Maria Mchelzhizh. Verstorbene. Den 6. Juli. Dem Herrn Ferdinand Luscher, Kanbels-Ngent, seine Tochter Paula, alt 4 Wochen, in der Stadt 194, an Milliar'schen Asthma. — Wenzel Alt, Inwohner, »lt 73 Jahre, in der Tirnan-Vorstadt Nr. 6. an Altersschwäche. Den 7. Juli. Herr Franz Tertnik, Haus- und Realitütenbesitzer, emeritirter Gemeinberath und zugleich Handelsmann, starb in der Tirnau-Vorstadt Nr, 14, im 49. Lebensjahre, an der Lungeulähmuug. Den 8. Juli. Dem Herrn August Maischaleck, bürgert. Schneidermeister, sein Sohn Anton, alt 3 Monate, in der Stadt Nr. 193, an, akuten Wasserköpfe. — Martin Golobar, Inwohner, alt 70 Jahre, im Civilspital, an Altersschwache. Lottoziehungen. K. l. Lottoziehung am 8. d. M. Trieft: 67. 65. 14. 78. 23. Wochenmarkt in Laibach am 8. Juli. Erdäpfel Mtz. fl. —.-, Linsen Mtz. fl. 4.—, Erbsen Mtz. st. 3.70, Fisolen Metzen st. 3.75, Rindschmalz Pfund kr. 50, Schweineschmalz Pfund fr. 44, Speck frisch Pfund kr. 34, Speck geräuchert Pfund kr. 44, Butter Pfund kr. 45, Eier Stück 1'/, lr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 18 bis 20 kr., Kalbfleisch Pf. fr. 16, Schweinefleisch Pf. kr. 22, Schöpsenfleisch Pf. kr. !2, Hühndel pr. Stück kr. 20, Tauben Stück kr. 10, Heu Cent, fl. 1.30, Stroh Cent. kr. 80, Holz harte« 3Nzöllig Klafter fl. 8.50, weiches Kft. st. 6.50, Wein rothei Eimer fl. 13, weißer Eimer fl. 14. Getteidepltise in den Magazinen am 8. Juli. Weizen Mtz. fl. 4.-, Korn Mtz. fi.2.67, Gerste Mtz. fl, 2.35, Hafer Mtz. fl. 1.95, Halbfrucht Mtz. fl. 2.92, Heiden Mtz. fl. 3.17, Hirse Mtz. st. 2.70, Kukurutz Mtz. st. 2.75. 10. Iuli(tel.) Ooursbericht (Durchschnitts­rours) I n österreich. Währung zu 5°/„ rückzahlbar „ '^ V, „ „ von 1884 Silberanlehen von 1864 64,60 98.25 88.30 80.25 64.80 98.75 88.40 80.50 64.— 98.25 88.30 80.— 64.20 98.75 88.50 80.25 Nationalanlehen 5 "/„ Metalliques 5 °/„ Verlosung 1839 „ 1860 zu 500 fl 1864 Como-Rentscheine 42 1«. »»»tr. . . 74.65 68.45 144.50 91.40 81.5« 18.— 74.75 69.55 144.75 91.50 81.60 18.25 74.90 69.70 144.25 91.50 82.— 18. ­ 74.95 69.80 144.75 91.60 82.10 18.25 74.80 69.75 91. ­ Grundentlastüngs-Obligationen von Steiermark, Kärnten, Krain. . . 87.50 88.— 87.50 88. - Nationalbank 796.— 798.— 795.— 796.— 795.— Kreditanstalt 177.70 177.80 177.40 177.80 176.40 Wechsel auf London 109.50 109.70 109.40 109.50 109.40 Silber IN?.— 107,25 10?. - 107.15 107. - Korrespondenz der Redaktion, Herrn —ö— in Adelsberg, Erhalten; wird demnächst benützt. 47. 2—2. Mserm 5eidenzüchterll! Die Landwirthschaftgesellschaft, welche den hierländigen Seidenziich­tern eine gesicherte Absatzquelle für ihr Erzeugniß zu Stande gebracht hat, zeigt hiermit an, daß sie zum Abspinnen bestimmte, getödtete und gut getrocknete Coccons guter Qualität ö, 2 fl. 50 kr. öst. Wahr., einkaufe und daß das Gesellschaftsmitglied Herr Anton Lakner, wohn­haft auf der Kastellstraße Nr. 54 in Laibach, so gefällig ist, für Rechnung der Landwirthschaftgesellschaft solche Maare in seiner Lokalität zu über­nehmen, an welchen sich daher die Verkäufer zu wenden haben. Daß die Coccons sammtlich getödtet sind, verantworten die Verkäufer selbst. Die Zahlung erfolgt sogleich, wenn das Wienerhaus die Coccons erhal­ten haben wird. Vom Centrale der t. k. Landwirthschaftgesellschaft in Laibach, am 5. Juli 1865. Gemeinschaftlich mit der öiwvui«a veranstaltet der ^u2ui 80K0I Sonntag am 16. Juli einen Ausflug nach Iosefsthal. wozu hiemit alle Mitglieder beider Vereine mit dem Bemerken eingeladen sind, daß besondere Programme nicht ausgegeben werden. Man versammelt sich um 2 Uhr Nachmittags am Sommeriurnpllltz. Laibach, am 9. Juli 1865. Ter Ausschuß.