/ -^< Nr. 150. fi. ll, h«1l>l. ft. » 50. Fill bll Hufttllnn, in» vau« h«Ii>. ^n li. >l«Il dn Post ,an»z, ll. l5> balbj. » 50. Mitttvoch, 6. Iuli. 4 Xttlen U! ll.. ,l«l«ll p» ««««« « ll., »«» »f»««! l»!td«tholnnz«n p«» »<«»« « ll 1881. AmtliclM Theil. Se k. und t. Zlpostolische Majesta't habeu mil Mcrhochst uittl^cichnetem Diplome dem Obersten des GcncralstabscorpZ nnd Militarallachc bei der t. und l. Vutschast in Paris Daniel Bonn als Ritter des Ordens der cise,ncn Krone dritter Klasse in Gemasi« heit der Ordensstatnten den Ritterstand allergnadigst zu vcrlcihrn geruht. Erkenutnisse. Das s. l. Landes^cricht Wicn als Prcssgericht hat aus Antran der l. k. StaatsamuaKschnft ertannt, bass der Inhall des in Nr. !i dcr Druclschrist ,.Xnv» I)ol)«" enthaltenen Gedichtcs untcr dcr Vlufschi'ist ..llo «vat.u d)Ia. x^gln" das Vergehen nach 8 302 Kl. G. bc^iindc, und hat nach 8 4Ni St, G. das Verdot der Wcitelvrll>lrit!li>n dicser Drmlschrift ansqespiochrn Dn« l. f. Landcsa,crichl a!s Strafgcrichi in Prass hat aus Aulrac, der l, l. Staatsanwallschast mit den Erlcnntnissen lwm 18. Iuni 1881, Z. 1»jl>«(>, die Weitcrvcibreitunss der vun dem cumnumisUschcn ArdcilerVildunqsvercinc in Lundon heraus' Negebencu. in dcr sucial-deinvlra'tischen ttcnosscnschaftsdruclerel ^Frciheit" liedrucltcn ssl»nschrift ..Endlich" uach den 88 58 ». l,9 e und !lU5 St. G. vcrbolen. Dns l. s. Lan'occqelicht als Prcssgericht in Graz hat auj Rntran der l l. StantsamuaKschast mit dcin Erlenntnisse vom I, ^" .,. ' '^ ^'^'^' ^'^ Weitervcrbreituna dcr Zeitschrift ..Grazer Mursscnpost" Nl-, IN vo,n N. Iuni 1881 wtgcn deS Art,fcls ,,Dcr Welluutcr^ang im Nlwcmbrr" nach 8 .!03St, (Y. uerboten. Nichtamtlicher Theil. S.'. Majislal der Kaiser haben dem St.-Gre-gorius-Vercilie zul Unlerstiitzllng wurdigcr und dilrfti. ger Studierrnder an dcr Wiener Universila't dcu Be« trass von 100 fl. zu bewilligcu geruht. Se. Majesta't der Kaiser haben, wie die ^runner Zeitung" mcldet. zur Belheilung der durch die Hagelschla'ge vom 20. und 27. Mai d. I. am ha'r-testen belroffenen Insnssm der Gemeinden Spornhau und Kunzendorf je /W0 fl., dann jenen der Gemeinden Sftieglitz nnd Altsladt je 200 si., ferner. wie die ..AlMincr Zcilung" berichtet, der romisch.latholischen Kirchengemelnde in Nires war auf dem lllavier sehr geubt und, was noch mchr wcrl ist, sic befah Gefilhl und Versta'ndnis fur die Musil. Nber sie zeigle ihr Talent ungern und verstand fich nur ihrem Vater zu Licbe dazu, dcr gern nach dem itssen wahrrnd der Musil einschlies. An dicscm Abend lieh sie sich au«-nahmswcisc nicht bitten. Dcr Walzer. drn man verlangte, rief traurlge Erinncrungen m ihr wach. Es war ber lehtc. dr" sic Robert vorqcspiclt hatte, wclcher n!<> miide wrrocn lonnte, ihn zu horen. Zu den Vorgiingcn in Prag. In Prag herrschte an: 2. wie am 3. d. M. voll' standige Ruhr, wie dies die Wiener Blatter vom 4ten 5). M. emmiilhig in ihren Tclegrammen constatieren. Ts machtc daher einen mrrlwiirdia.cn Eindruck, weuu die ..Deutsche Zeilulig" trohdrm an der Spihe ihrer politischen Rundschau schrcibl: ..Das Bulletin oom Prage r Krieqsschauplahe lautet heute ziemlich beruhigend". Sollle es — fragt bemnach die ..Wiener Abendpost" — so grofze Ueberwindung losten, die — nach den von jedormann verdammlcn Excesjen — endlich eingctrrtenc vtnhe mit Bcfricdigung zu be-gruhen? 6bcn so sonderbar llingt cs, wenn cinigr Iournale behauptrn. die deutsch-twhmischen Abgeord-neteu waren in Praa. ..znm Schu^e dcr deulschen Be-volkcrnna," zuslnumengclretcn. Das lann dcnn doch nicht ernst genummen wcrdel,. Wenn die dculsch.bo'hmischen Abgeordneten zu den jiiugslen Prager (ixccsscn in der Eigenschaft als Vollsvcrtreter Slcllnng zu nchmen ge» dcnken. oder die Absicht hsgen, eine politische Demonstration ins Werk zu schen, so wild niemand dariibcr rechten wolleu. Allein die deutsch-bo'hmischen Nbgeofd-netcn miisstcn gcgeu die ihnen imputiertc Aufgabc, zum Schotze dcr Deulschcn in Prag sich vcrsammelt zu habcn, sclbst und mit aller (zntschiedenheit remonstrie-rcu. Dic Ncgierllug Hal anlasslich der jungsten lixcesse das Nccht und dir Pflicht dcr Execntive — w«e cs librigens selbstverstandlich ist — keincn Angenblick auher-acht gelassen. Die Ruhe ist thalsachlich in Prag wie-derhcrgestellt, so bass eine Inlervention von einer andcren Scite zum Schlltzc dcr Bevolkerung zu spat gekommen ware uud auch uicht ausgereicht ha'tte. Wir lo'nnen i'lbrigens nicht die Bcmerlung unterdrucken, dafs — nach den bisher vorliegcnden Gerichten — die in Prag abgehaltexc Conferenz dculsch'bohmischcr Abgeordncter sich verha'llnismasng einrs wcit rnhigcren uud besonnsneren Tones beslissen hat. als es die Wie> ner Iollrnale zum Thcile zu erwarten und zu wun-scheu schienen; uberhaupt halien die an Ort und Stcllc. d. h. in Prag selbst hklausgegebenen dcutschen Blatter wa'htcnd der ganzen Dauer der Excesse cinen nicht einmal annahcrnd so g«s;cn Larm geschlagen, wie dies die doch nicht nnmittclbar betrofsenen Wiener Collegen gethan habcn. Von der Objcctivitat der Prager dcut-schen Pressc liefert uns nachstcheilde Notiz des dortigen ..Tagblatt" einen crfreulichen Veweis: ^,Wie uns bestimmt versichcrt wird. hat sich der Zwischenfall mit Hern, Hopfenagenten Kittcl. der sich wcgen eincr am Slaatsbahnhofc rrlittencn Insulte tcle-graphisch an dcn dcutschen Botschaftcr iu Wien mit eincr Beschwerde gewcndct habcn soll, nicht ercignet. Alle Wiener Blatter brachten die Nachricht, die auch uns gemeldet wurde («Prager Tagblatt" vom 1. Iuli). Wir frcuen uns, constatieren zu lonnen, dass sie un-bcgriindet ist." In Wien wurde biese Richtigstellung bloh von cinem einziacn Blatte reproduciert, obschon gerade die crwahi'lc Affaire von ber hiesigen Prcsse sogar zu aller-hand politischen, internationalen Bctrachtungen verwen-det worden war. Charakteristisch ist es ubrigens. dass selbst aus-wartigc Blatter mit ihrer Misslnlligung daruber nicht zuruckhalten, dass ein Theil der Wirner Presse die be-klagenswcrtcn Ausschreitungen in Prag zu politischen Zwccken auszubeuleu versucht hat. So demerit die ^.Schlcsische Zeitung". es sei durchaus falsch. gerade die jrhige Ncgirrung filr das Anwachsen del nalionalcn Hadcrs in Vo'hmen veranlwortlich zu machen. Der Stieil zwischen Czechen und Deutschcn wuide allcr Wahrscheinlichkeit nach dieselben Dimensions und diescllie Scha'rfe angenommcn haven, auch wenn nicht das Ministcrium Taaffe an das Ruder gelreten ware. — Noch writer gcht die ..Neue preuhifche Zei. tun g", welche in einem Prager Briefe direct die «Hetz' presse", und zwar die czechische gerade so wie die deutsche, dafiir verantwortlich macht, bass die Hassessaat in Prag so garstine Bluten treibt. Die ..Norddeulsche Allgemeine Zei« tung" constatierl. dass sclbst aus den gemahigtesten Kreiscn sich Stimmen des schiirfsten Tadels gegen die Prager Vorganqe erheben, und citiert hierauf die Aus-lassung der ..Wiener Abendpost" vom 1. d. M. zum Veweise dafiir. ,.dass an leitender Stelle der seste Wille vorhanden ist, dem Gesetze die ihm gebu'rende Achlung zu sichern." Auch ein groher Theil der ungarischen Vla'tter spricht sich im Gcgensatze zu dcm von emigen Wiener Blattern ostentativ ritierten ..Pcster Lloyd" recht ob. jccliv ubcr die Pragcr Vorfa'lle au«. ^Pesti Naplo" warnl vor den Uebertreibuugen der Wiener Blatter, die ja hinla'nglich von den..Schlachtberichten" her be-lannt silid. die voriges Iahr ubcr die Budapester KrawaUe zum Besten gegebcn wurden. Was in Prag gcschchen, sei zu bellagen. . . . ..Sleinwiirfe und Kahen- musilcn — sagt das Blatt — find leine Arguments und die Partei, welche zu solchen Mitteln greift, be» schnniht sich. Die Czechen werdcn gewiss alles auf» bietcn, um ben Krawallen ein Ende zu machen. Wir hoffen aber auch, dass die Deutschen sich entta'uscht sehen werdcn, wenn sie aus den Strahenexcessen politi-sches Capital fchlagen wollen." — »Ellen 0 r" schreibt: ..Die Vorgange in Prag mogen dcr Wiener Iourna-lislik zur Lchre dienen. Wir bebauern biese Vorgange. Wir wunschen im Interrsse der Monarchic, dass das Feuer des Nationalitatenhaoers, welches verhangniiooll Laibacher Feitung Nr. 150 1282 6. Iuli 1881. werden kann, bald erstickt werde. Aber diese Erschei-nungen find geeignet, besonders die Wiener Publicist!! ' eindringlichst vor den Gefahren jenes Tones zu war. ' nen. den ste sich so oft erlaubt." — Ungleich schroffer l noch spricht sich ^Budapesti Hirlap" gegen die > deutsch'liberale Presse aus. > Der ^Sonn- und Feiertags-Courier" l schreibt uber die Prager Excesse: ,Wir lo'nnen, wenn ! wir gerecht sein wollen, unsere deutsch-liberale Presse i nicht von jeder provocatorischen Haltung freisprechen, ' die wir an der czechischen Presse auf das scha'rfste tadeln mussen. Die Gereiztheit wurde anf beiden Seiten niemals einen so hohen Grab erreicht haben, wenn die Presse, statt Oel ins Feuer zu giehen, im Sinne der Versshnung und Ausgleichung der nationalen Gegen-satze gewirkt hatte." Writer bemertt das genannte Blatt: ,Die Prager Excesse find den Gegnern der Regierung sehr gelegen gekommen. In dieser diirren Ieit der sommerlichen Ruhe drohte den Oppositions' vla'ttern der Stoff fiir neue Angriffe auf das Mini' sterium Taaffe auszugehen. Da erbarmte sich der czechi-fche Mob in Prag ihrer Noth. Indem er mit den deutschen Studenten Krakehl anfieng, lieferte er der verdurstenden Oppositionspresse die erwunschte Gelegen-heit, die Regierung anzullagen. Selbstverstiindlich ist an dem Rencontre in Kuchelbad nur das Ministerium Taaffe schuld. Die czechischcn Pubelhaufen, welche die deutschen Studenten uberfielen, wussten recht gut, dass das Ministerium Taaffe hinter ihnen steht, und in dem Bewusstsein dieser Riickendeckung schlugen sie da» rauf los. Sollte man es glauben, dass so etwas ge-druckt werden lann? Sollte man es fur mo'glich Hal-ten, dass so etwas gelesen und — geglaubt wird? Doch nein, es wird nicht geglaubt. So viel Velstand hat doch selbst der einfachste Mann aus dem Volke, um einzusehen. dass man fiir solche Excesse, die leider zu alien Zeiten. in alien Landern und unter alien Regierungen zuweilen vorkommen. unmijglich das Mi-nisterium verantwortlich macken kann." Dem ..Ma'hrisch - schlesischen Corre-spondenten" wird unter anderem aus Prag ge-schrieben: ,Ich kann Ihnen die Versicherung geben, dass die hiesige intelligent?, biedere und schlichte cze-chische Bevolterung mit ihren deutschen Landsleuten in Frieden und Ruhe leben will, weil sie weih, dass die eine Nationalist auf die andere angewiesen ist. Die Ruhesto'rungcn find bloh von halb^ebildeten, scan-dalsuchtigen, fanatisierten Leuten hervorgerufen wor> den." — Aehnlich spricht sich das ,.Illustrierte Prager Extrablatt" aus, indem es schreibt: ..Die Nrheber der Scandale habe>» ihrem Volke einen sehr schlechten Dienst erwiesen, und dieses kann es nur der Regierung Dank wissen, wenn diese mit aller Energie gegen die Excedenten einschreitet." Die polnischen Blatter verdammen einmuthig die Prager Excesse, bedauern, dass die czechischen Filhrer nicht imstande waren. den Pttbel im Zaume zu halten, constatieren, dass die Negierung streng und objectiv eingeschritten sei, mid geben ihrer Ueber-zeugung Nusdruck, dass die Wiener Oppositioniblatter die ganze Angelegenheit iibertreiben, e»'tstellen und zu tendenzio'sen Schlussfolgerungen alisililtzen. — Der ^Dziennik polski" bctont, dass die Wiener Oppositionsbla'tter, die eines steten Agilationsmateriales gegen die Regierung bedurfen, sich der Prager Vor-falle mit besonderer Genugthuung bemachtigt haben. — Der ^Czas" beklagt es, dass ein sinnloser Pobel, geleitet von bornierten Agitatoren, so unwurdige Auf- Robert war sehr musikalisch. Sie hatte eine klang-volle Stimme und er begleitete vortrefflich. Ihre Liebe datierte von einem Schubert'schen Liede her. Wahrend sie es sang, hatte sie Thriinen in Roberts Augen gesehen und Robert hatle in den ihrigen gelesen, aber er war nicht mehr hier! Herr Dorgi'res, der die Gefahren, welche in der deutjchen Musik verborgen find, zu spat entdeckt hatte, fuhlte wohl, dafs feine Tochter leineswegs geheilt sei und dafs der Walzer sie wieder an den Abwesenden erinnern musse. Er verwunschte im Gcheimen die Un« geschicklichkeit der Gouuernante. Er erwartete eine abschlagige Antwort Adinens und war angenehm uberrascht, als er sie ohne Zo'gern auf das Piano zugehen sah, das ganz am Ende des Salons sich befand. »Nun," murmelte er, «das Uebel ist nicht un-heilbar. weil sie so bcreilwillig geht." ..Herr Vigory. verstehen Sie Noten zu lesen?" fragte Adine den Kajsier. der sich nicht aus ihrer Mhe entfernt hatte, wahrend sein Freund die Unter-haltung fuhrte. Der arme. junge Mann war sehr erstaunt. denn Fraulein Dorg«>res lannle ihn gut genug. um uber diefen Punlt unterrichtet zu sein. Er musste offen eingestehen, dass er keine Noten kenne. ^Nun. mein Cousin wird die Noten umwenden," aniwortete das junge Madchen, Maxime ans.hend. «Das soli seine Strafe dafur fein, dass er am letzlen Miltwoch nicht kam." ^Das ist eine suhe Strafe," rief Maxime, der imstande war, den verlangten Dienst zu leisten, denn er verstand vor allem ein wenig, wenn er auch nie etwas ordentlich gelernt hatte. Herr Dorg^res war entzackt. Ndine war Vigory, den er begunstigte, mehreremale freundlich entgegen-gekommen. Er bedauerte nicht einmal mehr, dass die Gouvernante ,.Die Welle" zu hiiren gewunjcht hatte. Maxime seinerseits verlangte nichts Besseres, als sich Adine angenehm zu machen. da er sie wie ein Bruder l,eb hatte. Sie giengen also nach dem Clavier, und die Manner naherten sich dem Kamin. um zu plaudern. Gern ware Vigory Adine gefolgt. um ihr Splel besser zu hijren, aber er wagte es nicht, sich von semem Principal zu entfernen. der sich. in einer Unter. haltung uber Handelsgeschafte in Mexiko, auf fein Zeugnis berief. Adine und Maxime konnten also allein und un-gehindert mit einander reden. Maxime. ich habe mit dir zu sprechen," begann Adlne le,se, indem sie unter vielen anderen Musil-stucken den verlangten Walzer hervorsuchte. ,.Ich fange an, zu begreifen." erwiderte Maxime, «n demselben Tone. ,.weshalb du mich in Anspruch genommen hast. Sprich also." ..Du bist ein Freund des Herrn Vigory?" «Ia." «Du kannst mir also sagen, ob ich mich auf ihn verlassen kann." «Was meinst du mit diesen Worten?" «Ich frage dich, ob Herr Vigory der Mann ist, um einen unglucklichen Freund zu vertheidigen?" «Ich stehe fur ihn ein." ..Ich danke dir. Ich habe den Walzer gefun-den und mufs ihn nun spielen. Uber wahrend ich splele, lonnen wir writer plaudern, ohne dass man uns hurt." ' Adine hatte schon vor dem Clavier Plak aenom-men und schlug die ersten Takte an. ..Weshalb liegt dir so viel daran, ilber Viaory ins Klare zu kommen?" fragle Maxime. «Weil er ein Frrund dcs Herrn be Carnol ist. Kann ich auf seine Hilfe rechnen, um zu beweisen. dass Robert unschuldig ist?" ^Unschuldig? Du glaubst also auf seine Un-schuld?" ..Zweifelst du daran?" fragte das jnnae Miid-chen lebhaft. .c ^ ?"«v^ ""^t. dass sie eine falsche Note griff. Auch Maxime vergah, in der Verwirruna das Blatt umzuwendcn. Er hatte einsehen gelernt. dais er sich in e,nem Irrthum befuildell hatte. "D" seh?st mich in Verlegexheil." sagte er nach kurzem Besmnen. ,.Se> offen gegm n.ich. Adine. du llebst Herrn de Carnol noch immer?" ,Ia. ich liebc ihn noch nnd mehr als jemals." sagte ste, ohne zu zijgern, ..seildenl er ungerecht be-schuldlgt wild, und ich werde nie jemanden so lieben, wie ihn." ..Das ist eine lckndige Erklarung. Ich danke dir fur dein Vertrauen und will dir allcs fagen, was ich uber die Sache dexle. Nur fpiele ein wenig tauter-Ich furchte, man konnte uns ho'ren." (Fartlchung solgt.) ritte herbeizufilhren vermocht habe. — Die ,,Gazeta iwowska" verwahrt sich dagegen, dass man die :zechische Intelligenz fur die Prager Excedenten ver-mtwortlich mache. Es ware dies um so unzulassiger, ils der intelligente Theil des czechischen Volles gerade n der lehten Ieit zahlreiche Beweise von Mahigung ;eliefert habe. Uebrigens gebe es leine noch fo ideal mtwickelte Nation, in der sich nicht zu brutalen Ex« lessen hinneigende Elemente befinden wurden. Die Presse habe die Pflicht, solche bedauerliche Ausschrei' lungen zu rugen, aber sie dllrfe nicht aus Partei-cuclsichten die Sache iibertreiben und das Ansehen des Reiches nach auhen hin schadigen. Das Unterrichtsministerium hat an den Prager akademischen Senat einen Erlass gerichtet. in welchem der Antrag, die Vorlesungen an der Prager Universitat fruher zu schliehen, ge-nehmigt und zugleich der Senat aufgefordert wird, die bereits eingeleitete Difciplinaruntersuchung mit allem Nachdrucke und mil thunlichster Veschleuni-gung durchzufuhren und uber das Ergebnis dersrlven sodann unverweilt zu berichten. Vom Ausland. Das verbrecherische Attentat, das auf den Pra'sidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Mr. Garfield, verubt worden, hat in allen Kreifen den tiefsten Abscheu erregt. Es bildet dieses beklagens-werte Ereignis selbstversta'ndlich den hervorragendsten Discussionsstoff der Blatter. Wir geben an anderer Stelle eine Aneinanderreihung der bisher uber das-selbe eingelangten Nachrichten. Die auf die griechisch-turlische Angele-gen he it beziiglichen eingelangten Meldungen be-tunden erfreuliche Fortschritte. Die directe griechisch-tiirlische Convention ist nunmehr unterzeichnet, und die Uebergabe der an Griechenland abzutretenden Gebiele hat bereits lhatsa'chlich ihren Anfang genommen. Schon liegt die Meloung vor, dass die tiklijche Garnison von Punta abgezogen und von den griechifchen Truppen ohne jede Storung ersetzt worden ist, wah« rend an den griechischen Obercommandanten auch bereits die Weisung ergieng, sich zur Occupation von Arta bereitzuhalten. Die Inlerpellationsdebatte der franzbsischen Abgeordnetenkammer uber die Vorgange und Zustande in Algerien hat zwar bekanntlich ohne ein direcles Misstrauensvotum gegen das Ministerium geendigt. aber so schwere Vorwllrfe gegen die Civil-und Milita'ruelwaltung der grohen Colonie zutage gefo'rdert, dass in Paris sofort die Erwartung, der Kriegsminister General Farre und der Generalgouvel-neur Albert Grevy werden zurucktreten, fur eine That-sache ausgegeben wurde. Dem wird nun von compe-tenter Seite widersprochen, indes hat das Ansehen des Herrn Albert Grruy durch die Verhandluxg und in« folge der ganz auherordentlichen Anstrengungen, welche der Ministerpra'sident Jules Ferry zu seiner Rettung machen musste, schwer gelitten, und man glaubt all-gemein, dass der Bruder des Prasidenten der Republic nur noch die Ehre seines Namens durch eine mo'glichst rasche Bewciltigung des sil'oalgerischen Auf« standes wiederherstellen und dann ein Amt nieder-legen wolle, welches noch auf lange Zeit neben be-sonderen administrativen Fahigleiten auch ein gewisses Mah militarischer Erfahrung und Fachkennlnis er-fordern wild. Gut find bei der Debatte auch die Truppenchefs der Provinz Oran: General Cerez und die Obersten Mallaret und Innocenti, nicht weg-gekommen; die beiden Oberste find von ihren Posten bereits entfernt und dem General steht dasselbe Los in Aussicht. Gebessert hat sich fur die Franzosen in Afrika noch nichts, weder in Algier noch in Tunis. Der ,Telcgraphe" klagt, dass nachgerade die sa'mmt-lichen Grenzen von Algerien und Tunis vom Auf-stande ergriffen find. ,,In der Provinz Oran — sag! das genannle Vlatt — bedroht Si-Sliman die Um-gcbungen von Tlemcen. Geryville, welches man in d«> sem Augenblicke zu verproviantieren sucht, ist beinahe nur von halbempo'rten Sta'mmen umgeben. Bu-Amema, dessen Ansehen durch seinen Sieg und seine Veule noch gewachsen ist. steht in geringer Elltfernung. Das De-partement Algier beginnt ebenfalls zu ga'hren; in Laghuat ist man ohne Nachricht von Uargla. Con-stantine selbst, dessen Ruhe und Treue mail riihmte, gera'th in Bewegung. Was die Negcntschaft Tunis be-triffl, so ist Gabes in Aufruhr; in Sfax hat die europaische Colonie sich auf die im Hafen liegenden Schlffe fluchten mussen." Dem ..Temps" wird aus Tunis vom 1. Iuli telegraphiert: ..Die telegraphische Verbindung mit Sfax ist unterbrochen. Bisher wissen wir nur, dass alle Europa'er sich auf die Schlffe fliich-ten mussten. Der franzo'sifche Viceconsul Hcrr Mallei blieb zum letzten Mann zuriick. um die Christen und die Iuden zu beschutzen. Er hat sich tapfer gegen die Aufruhrer vertheidigt. Erwahnt sei auch die Auffuh-rung des militarischen Dolmetsches Gandolphe, wel-cher von den Nebellen init G^wehrschussen verfolat wurde und sich durch Schwimmen retten musste. Das Boot des ..Chacal" ist von Kugeln durchlochcrt. Herr Gandolphe war an das Land gecilt, um die Frau und die Kinder des Viceronsuls zu retten. Ge-stern mussen die tunesischen Truppen in Sfax an-gekommen skin. Man versichert aber, dass die Ein> wohner entschlossen find, auch den Aulorilaten dcs Bey Widerstand zu leisten." — Ein italienisches und kin englisches Kricgsschiff find von Golelta nach Sfax av-gegangen, um Perfonen und Eigenlhum ihrer Nationalen zu beschutzen. Der Rilcktritt des Generals Cialdini von dem italienischcn Votschafterposten in Paris wird von den Pariser Vlattern ties bedauert. ,,Der Abgang des Generals Cialdini — sagt die ..France" — beweist noch nicht, dass die Aeziehungen zwischen Franlreich und Italien positiv schlech' find, aber er lasst erlennell, dass sie nicht mehr so zuverlassig gut si,,o, wie sie ,N seinen Hauden gewesen find. Durch seine Gl'genwalt allein war uns der Herzog von Ga6la eine Garantie, die unser Vertrauen auch inmitte aller Schwierigleiten aufrechterhielt." Aus Petersburg. 4. Iuli, wird gemeldet: Die Nachricht der auslandifchen Blatter, wonach der Leiter der auswa'rtigcn Aligelegenheiten, Giers, fich auf la'ngeren Urlaub bega'lie und Iomini feine Func-tionen iiberna'hme, ist unrichlig. — Die Berichte uber die Erwartungen bezuglich der Ernle liegen von den meisten Gouvernements vor; dieselben laulen uberaus gunstig und stellen fur das ganze Reich als Gesanimt-ergebnis eine sehr gute Ernle in Aussicht. Das Attentat aus den Prasidenten Garfield. In den Vereinigten Staaten von Nordamerila wird am 4. d. M. der bcruhmte nalionale Gedenltag. das Fest der Ullabhangigkeitserklarung, statt mit lcir-mendem Iubel in Trauer und banger Erwartung be- Laibachcr Zeitung Nr. 150 1283 ______6. Inli 1881. gangen, und zwar in banger Erwartung der Berichte iiber das Aefinden des zwischen Leben und Tod schwe-benden Pra'sidenien Gar field, welcher, wie schon aemeldet, voil zwei ttugeln eines Meuchelmorders schwer, wenn nicht todtlich getroffen wurde. Zur Stunde lebt er noch, doch gibt sein Zustand zu ern-sten Besorgnissen Anlass. Das Attentat auf den Prasidenten geschah SamLtag morgens nach 9 Uhr beim Eingange in das D^menzimmer des Bahnhofes der Baltimore-Potoma^Eisenbahn in Washington. Der President be-absichtigte, sich nach dem in der Nahe Newyorls an der Kuste des Oceans liegenden Badeorte Long' Branch zu begeben, wo sich seine Gemahlin schon befand. Der grdhte Theil der Mitglieder seines Cabi-nets gab ihm zum Bahnhofe das Geleite. Der Staats-secrela'r Blainc war mit dem Prasidenten in demselben Wagen bis zum Bahnhofe gefahren, und sie schritten even dem Damenzimmer zu, als zwei Revolverschiisse von ruckwarts auf den Priisidenten abgefeuert wurden. Beide Schusse trafen, der cine den rechten Arm, der andere uber der rechten Hufte in der Nahe ber Nieren. Garfield wurde zuerst in einem Privatzimmer des Bahnhofes untergrbracht und dann in einem Ambulanz-wagen unter starker Polizeibegleitung nach dem Weisien Hause, seiner Amtswohnung, gebracht. Sofort nach den Schussen ftel Garficlds Puls auf 53, seinGesicht wurde aschfahl; spa'ter hob sich der Puls wieder. Die Aerzte wollteu die Wunde sondieren, gaben jedoch den Versllck) wegen zu groher Schwa'che Garfields aus, Der Pliisident gewann gegen Miltag das Bewusstsein wieder und dictierte dann seinem Secreta'r ein Tele-gramm an seine Frau, die inzwischen mit einem Extra-zuge von LlNig'Aranch in Washington eingetroffen ist. Der Morder war vom Bahnpersouale auf frischer That ergrissen worden. Es kostete Muhe. ihn vor der Volkswuth zu beschuhen, und zwei Com-pagnieu M,lilav musseu sogar sein Gcfcingnis bewachen, damit er nicht das Opfer der Lynchjustiz werde. Er heiht Charles Jules Guiteau. ist aus Illinois geburtig, 40 Iahre alt und ein unbeschaftigter Advocat in Chicago. Er war belannt all h e r u m-ziehenderVorlefer. Prediger und Stellen-ja'ger. Seit vielen Wochen trieb er sich in der Nahe des Weihen Hauses herum, da er durchaus eincn Con-sulatsposteu, angeblich den in Marseille, erlangen wollte. Man vermuthet, dass die Entta'uschung, welche er durch das Fehlschlagcn seiner Hoffnungeu erlitt, ihn verru'ckt macl>te. Das Attentat hat natilrlich allgemein die Erin-nerung an die Ermordung des Prasidenten Lincoln wachgerufen, welcher am 15. April 1865, wenige Wochen, nachdem er seine zweite Pra'sidentschaftsperiode angetreten hatte, von dem Fanatifer Booth zur Nci-chung der im Biirgerlriege unterlegenen Sudstaaten im Theater meuchlings erschossen wurde. Der Bundes' verfassung gema'h trat damals der Vicepra'sideut Johnson an die Stclle des ermordeten Lincoln, wie jetzt der im vorigen November zugleich mit Garfield ge-wahlte und am 4. Marz d. I. mit ihm ins Amt ge-tretene Viccprasident Arthur der Amtsnachfolger Garfields wurde, falls diejer feiner Verwundung er-lage. In der Theilnahme fur den verwundeten Pra'« stdenten ble,bt Europa nicht hinter Amerika zuriick. Kaum war die telegraphische Meldung von dem Alien-tate in Europa eingetroffen, belamen sofort die atlan-tischen Telegraphenlabel auch Kundgebungen der Sym< pathie, Anfragen und Beileidsbezeigungen zu befsrdern. In Wien haben am 3. d. M. cm groher Theil des gegenwartig in der Residenz weilenden Adels sowie viele hohe Staatsma'nner, in erster Linie aber die Ver. treter der fremden Machte, in den Appartements des erst seit wenigen Tagen anwesenden ncuen Gesandten der Vereinigten Staaten Mr. Phelps vorgesprochen, um dem Gesandten aus Anlass des Altentates zu con. dolieren. Viele hervorragende Persiinlichleiten. die sclvsi M erscheinen verhindert waren, hllben Mr. Phelpj ihre Karten gesendet. Zur Transvaalfrage schreibt der ,,Pol. Corr." ihr Correspondent aus Lon don, 28. Iuni: Die Transvaalfrage ist noch imme! nicht ihrer Ldsung zugefuhrt, sondern verwickelt sich von Tag zu Tag mehr. Eine Deputation englischer Colonisten aus dem Transvaalgebiete, die nach London kamen, um von der Regierung eine Entschadigung fur ihre Kriegsverluste zu verlangen, erza'hlt die empbrendsten Dinge uber die von Boers gegen die Schwarzen veriibten Grausamkeiten. Sie brachte eigens einen Boer mit sich, der ihre Aussagen besta'tigt, und auch von sich selbst zugesteht, einen Knaben als Sllaven gelauft zu haben. Die von den Agcnten der englischen Regierung im Natal im Colonial-Office einlaufeuden Depeschen bewahrheiten jene Schilderungen und geben der Ueberzeugung Ausdruck, dafs ein end-giltiger Verzicht Englands auf den Transvaal das Signal zu einem Vernichtungskriege zwischen den Boers und den Schwarzen geben wilrde. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, soll die englische Negierung, um einem solchen unseligen Ereignisse vor-zubeugen, entschlossen sein, emeu Gebielsstreifen zwischen )en Boers und den anderen benachbarten Vvlker- i schaften (Zulus, Swazis u. s. w.) beseht zu halten. « Allein hiedurch ist die Mu'glichleit eines Aiirgerlricges im Innern von Transvaal, wo 8(XMX) Schwarzen bloh 40,()00 Boers gegenuberstehen, durchaus noch nicht verhindert. Ueberdies haben die Boers erllart, dass sie den Frieden nur unter der Vedingung, dass sie wieder in den Besih des ganzen von den Engla'n-dern im Iahre 1877 annectierten Gebietes gesetzt wer-den, zu unterzeichnen bereit find. Wie man sieht, ist die Sachlage einer friedlichen Liisung der obwaltcnden Schwierigkeiten durchaus nicht so nahe. als man glau-ben mochte, und die Mitglieder der koniglichen Com-missionen im Transvaal haben alle Anstalten zu einem mindestens sechsmonatlichen Urlaube getrossen. Tagesneuigkeiten. — (Kunstausstellung in Wien.) Die Ge-nosstnschaft der bildenden Kunstler Wien» veranstaltet im Iahre 1882 in den Niiumen ihres erweiterten Hauses wcihrend der Zeit vum I. April bis 30. September eine Ausstellung hervorragender Kunstwerke des In. und AuSlandes. welche seit der Wiener Weltausstel-lung 1873 entstanden find. Pieselbe wird Wrrle der Architektur, Bildhauerei unb Medailleurlunst, ber Malerei, der zeichncnden sowie der vervielsaltigenden Kiinste um-fasten. Dio Leitung aller biefe AuSstellung betreffenden Angclegenheiten hat die Genossenschaft einer von ihr gewahlten Commission llbertragen. Von Seite der Ne, gierung, welche dem Unternehmen ihre thatlriiftige Fllr-derung zugesagt hat. find eine Anzahl von Medaillen als Anelkennung hervorragender Werle deS In- und Auslandes in sichere Au»sicht gestellt. Auherdem lommen zur Zuerlennung drei goldene. vc>n Sc. laiserl. Hoheit Herrn Erzhelzog Karl Ludwig gestiftete Medaillen und der Reichcl'sche Kiinstlerpreis. beide Kategorien nach drn bestehenden Bestimmungen. Zugelassrn find alle Kunst-werle. welche von der Commission, als Aufnahmsjury. angenommen werden. Das Werl eines noch lelienden Kilnstlers lann nur mit dessen Einwilligung ausgestellt werden. — (Eine Massenvergiftung.) Vu» GSrz wird der «Presse" unterm 2. d. geschrieben: ,,In dem ganz lnaftp an der italienischen Grenze gelegenen Orte Strafsoldu ereignete sich diesertage ein bedeutendes Un-gluck, das hanptsachlich der Fahrl5ssigleit und Unrein-lichleit der Leute zugeschrieben werden muss. Die Gattin de3 Mullcrs F. bereitete das Mahl. bestehend aus ae-siiuerten Meersischen und Polenta. Die Fische hat sie in einem nicht gehiirig gereinigten lupsernen Kessel ge-sottcn, goss dann das Wasser ab und schilttete das noth, wendige Quantum von Essig auf die Speise. Da die Polenta noch nicht bereitet war. stellte die Milllerin die im Kupferlcsscl belassenen Fische zur Seite und lieh sic so lange stehen. bis alles fertig war. Die aus dr-izrhn Wpfen bestehende Familic sehte sich nun zum Tisch. doch lurze Ieit nach dem Genusse der Fische erlranlten allc drcizehn Personen, 'davon zuerst die Kinder, infolge von Griinspan, ber sich zum Theile schon friiher im Kupferlesscl, zum Theile erst nach Sa'uerung der Fische grbildet hatte. Eine Person starb alSbald. mrhrere liegen im Sterben, und jene. die auflommen dilrften. leiden silrchtcrlich" ^ — (LeipzigerGewandhaus-Iubilaum.) Das Leivziger Gewandhaus feiert in diesem Iahre nicht nur als Gebaude, sondern auch als Concertinstitut ein Iubilaum, Das Gebiiude stammt aus dem Iahre 1481, ! die Einrichtung des daselbst befindlichen Concerlsaales ^ und die Abhaltung von Concerten datieren aus dem , Iahre 1781. Der Concertsaal entstand auf Anregung ^ des kunstsinnigen Burgermeisters. gch. Kriegsrathes Muller. Das erste Concert wnrde darin am 21. 3io< ^ vember 1781 unter Leitung des beruhmten Hiller gegeben. l — (Silng erfest) An dem Ende August in z Wiesbaden stattfindenden deulschen Silngerfeste werden sich 22 Vereine mit rtwa l^5>0 S5ngcrn betheiligen, wobei Norb' und Siiddrutschland zicmlich gleichmahig participieren. Von osterreichischen Aereinen betheiligt sich an dem Wettstreile der Mimnergesangsverein von - Graz mit elwa hundert Sangern. r — (Gegen die Mensuren.) Auf dem schwarzen Brett der Universitat Bonn ist folgende Belanntmachung angeschlagen: ,.Ich halte mich siir verftstichtet. zur Kenntnis der Herren Studierenden zu bringen. dass durch eine Entscheidung des Neichsgerichtes jede Mensur mit scharsen Waffcn. mag sie insolge einer sogenannten Contrahage oder auf Bestimmung sohne eigentliche For-drrung) geschehen, alS Zweilampf im Sinnc des Gesrhes zu erachtcn und zu bestrafen ist, wobei ich zugleich be-merle. dass die hiesige Polizci durch den ersten Herrn Staatsanwalt Anweisung erhalten hat. alle Mensuren zwischen Studierendcn, mggen sie einen Ersolg hc>ben oder nicht, dcm ersten Herrn Staatsanwalt anzuzeigen. Bonn. 24. Iuni 1881. Per z. Rector der Universitiit: (gez.) Ruhle." — (Mord einer ganzen Familie) Aus Berlin Wird vom 2. d. M. berichtet: ,In der Nacht von gestern auf heute hat in der Niche des sogenannten Studentenbades der Versicherungsbeamte W. mit seiner Frau und seinen vier Kindern den Tod gesucht unb lluch mit seiner Frau und den beiben iilteren Kindern, einem 8jHhrigen Sohn und einer 7jiihrigen Tochter, ge-funden, wiihrenb die beiden jllilgeren Kinder, zwei Knaben im Alter von 4. respective 1'/, Iahren. gerettet worden find. Vorubergehende hbrten die Hilferuse der Kinder unb zogen sie noch lebend aus dem Wasser. Die llbrigen waren deceits ertrunlen. Nahrungssorgen unb Noth hatten die Leute in den Tod getrieben." — (Kbnig Kalalaua.) Der Konig Kalalaua von Hawlli ist aus seiner Reise um die Vide in Neapel angelangt und hat dort am 1. d. Mts. den italienischen MajeftLten einen Vesuch abgestattet. — (Von Nclubern entfiihrt.) Aus Sofia, den 2. b. M., wird der ,,Kolnischen Zeitung" gemelbet: Gleichzeitig mit dem Forstmeifter Bernges (oer einem Telegramme zufolge gegen ein Ldsegeld von 1200 Pfd. wieber frei geworden ist) wurde auch dessen Secretiir Binder, ein Oesterreicher, von den Raubern weggefuhrt. Dreihig bulgarische R5ubrr uberfirlen das Forfthaus und drohten der Dienerschaft mit Erschiehen. Sie ge-statteten dem Forftmeifter Vernges, sein Pfrrd zu be-steigen und schleppten dann die Gefangenen in da» Gebirge.____________________________________ Locales. — (Ernennung) Der Gerichtsabjunct im Status des Laibacher Landesgerichtes Herr Karl Ritter v. Strahl wurde zum Vezirlsrichter in Eberndorf in Karnten ernannt. Derselbe fungiert baselbft belanntlich schon seit langerer Zeit als Amtsleiter. — (Pe rso naloeriinderungen bleibe,,' den Ruhestand verseht — Geftorben find die Hrrren Martin Umbrozic. Deficientenpriefter ber Seclaurr Div« cese. in Radmannsdorf am 17. v M. unb Anton Pintar, Pfarrer von Salilog, am 20. v M. — (Theater.) Die Schauspielergesellschaft vom Wiener Stadttheater eroffnet heute abends ihr Ensemble-aastspiel an der hiesigen Nuhne mit bem vieractigen Schauspiele ^Pompignacs Pathe" von Alexander Dumas Sohn. Iur Orientierung der Logenbesiher sei demerit, dass die heutige Vorstellung die Nummer 4 fuhrt. da die Angabe der Nummer auf dem Theaterzettel aus Versehen unterblicben ist. Die Vorstellung beginnt um halb 8 Uhr abends. — ( 2) e r K o m e t) ift fur uns bereits entschie-den im Abnrhmen begriffen und seit einigen Tagen, troh heiterem Nachthimmel. mit fieiem Auge nur mehr schwach sichtbar. Vald durste er unserem Sehlreise ganz entruckt sein. um sich. der Annahme einiger Nstronomen zufolge. erft nach 74 Iahren, also im Sommer 1955. unferen Kindeslindern wicder zu zeigen. — (Selbst mord auf denSchienen.) Sonn-tag morgens, als der Wiener Postzug aus der Station Laibach nach Trieft fuhr. ftellte sich nahe der Ortschaft Waitsch, einc halbe Stunde von Laibach entfernt. der aus diesem Oltc gebiirtige, 30 Iahre alte Vursche Knez ^ dem heranbrausenden Zuge aus bem Geleise entgegen. Der Puffer ber Locomotive warf bcn Vurschen um, in-folgr desjen er untei die. Nader der Maschine gerieth, so dass ihm der aanze Kopf zermalmt wurde. Wie die gerichtsiirztliche Obduction erwies. hat der Pufter ber Maschine dem Selbslmdrdrr auch vier Rippen ber linlen Seite total zeischmettert. Knez scheint ben Selbstmord schon lange geplant zu haben. da er am Abende vor der That von alien Angehiirigen Abschied genommen hatte. — ( Baumba ch-H iitte.) Sonntag. ben lOten Iuli. findet die feierliche Ertiffnung der von der Section Kustenland des deutschen unb bfterreichischen Alpenvereins im Trenta»Thale erbauten und nach drm Nerfasser des ,,Zlatorog", Dr. Rudolf Baumbach. benannten Unter-lunstshutte statt. Samstag. den i). d.. versammeln sich die Thcilnehmer der Partie in Flitsch. wo abends in Hubers Gasthaus ein gemeinsames Mahl eingenommen wird. Sonntag, den 10. d., wirb zeitig morgens in die Trenta aufgrbrochen, dort findet dann die Ervffnungs-seirr statt, an welche sich ein landliches Fest mit Schei-benschiehen, Musil und Tanz anschlieht. — (Vad Tvpliz) In der Ieit vom 15. Iuni bis 1. Iuli d, I. find im Vadeorte Ttlpliz in Unter-lrain 30 Herren und 38 Damen ale stabile und auher-dem 55 Fluggclstc zngrwachsen, Vereinl mit dem lehten Aubweise ergibt sich demnach siir TLpliz bisher die Z bestritten zugegeoen wird, dass es zu den Pflichten der Heeresleitung gehiirt, osienen Auges die Verande-rungen in der Organisation der fremden Heere zu verfolgen, die fur das eigene Heereswesen daraus sich ergebenden Folgerungen zu ziehen und sich mit ein-schlagigen Studien unausgesetzt zu beschaftigen, so kann andererseits mit Bestimmtheit versichert werden. dass wesentliche Aenderungen im Organismus des Heercs derzeit nicht zur Ausfuhrung gelangen werden. Budapest, 5. Iuli. Vis jetzt sind die Resul. late aus 410 Wahlbezirken oekannt. Es ent-fallen auf die liberale Partei 232, auf die Unabhan-gigleitspartei 86, auf die gemiihigte Opposition 74, auf die Nationalen 11 und auf die Parteilosen 7 Sitze. Eoblenz, 5. Iuli. Die Aesseruna. im Befinden der Kaiserin schreitet auch heute m erfreulicher Weise fort. Rom, 5. Iuli. In der von der ..Aurora" ver. offentlichten Encyclica vom 29. Iuni sagt der Papst anlasslich der Attentate gegen Souverane: »T)ie Vor« schristen Christi sind ganz beionders geeignet, sowohl jene, die gehorchen, als jene, die befe^len, im Zaum zu halten und jene Uebereinstimmung des Wlllens zwischen ihnen hervorzubringen, ans welcher die ijffent< liche Ruhe hervorgeht. Die politische Nutoritat tommt von Gott, aver lemerlei Regierungsform widerstreitet die latholische Kirche." Der Papst entwiclelt diese Ideen unter Anfiihrung zahlreicher Stellen aus den heiligen Schnften, eriirtelt die Pflichten der Regie-renden und Unterthanen nach der Lehre der Kirche. welcher die Welt die beste Kenntnis dieser Pstichten verdantt. ermahnt die BischSfe, diefe Pfticht allen einzuimpfen. und empfiehlt ber gegenwiirtigen Gefell-schaft das Gebet. Brussel, 5. Iuli. Gestern abends fand eine grohe Volksdemonftration zugunsten der Ausdehnung des allgemeinen Stimmrechles statt. Ein Zug von mehreren tausend Personen durchzog die Hauptstrahen und defilierte vor den Ministerien. die Ausdehnung des Stimmrechtes reclamierend. Der Zug begab sich alsdann vor die Wohnung des progressistischen Depu-tierten Ianson. des UrheberS der Demonstration, und brachte demselben eine Ovation bar. Sandel und WlkswirtschaMches. Verlosnugeu. Tachsen.Meiningen.Lose. Vei der am 1. d. M. in Me<« ningen stattgehabten Serienverlosung ber SachseN'MeiningeN' Lose wurden die nachstehend verzeich»eten filnfzig Eerien ge. zogen. und zwar: Nr. 370 472 47U 58? 691 709 881 88!j 100? 1200 129? 1334 1661 1703 2110 2465 2721 2788 2804 3408 35'j2 3612 3660 .'j?51 3909 3031 3973 4593 46351 4680 4895 5296 5721 6080 6286 6287 6499 6823 6328 6854 7050 7455 7654 8279 8835 899? 9024 9515 9539 und 9694. Die Gewinnummern-Verlosung findct am 1, August 1881 statt. Die nachste Scrienzichung erfolgt am 2. November 1881. Nraunschwciger Lose. Bci der am 1. d. M. in Vraun. schwcig vorffcnommeilcn 48, Verlosung der Serien des herzog-lich Nrmmschwcig'schen Priimicnanlehens vom Iahvc 1868 von 10.000.0l)0 Thalcrn wurdcu die nachstehend verzeichneten siills-undfiinfzig Ecrien ssezogen, und zwar: Nr, 29 48 96 113 662 H 716 739 1666 1860 2110 2161 2175 2368 2446 2584 2755 H 2868 2961 2977 3027 3415 4185 4211 4559 4759 481? 488? 4993 5177 5753 5930 5966 6095 6329 6411 6739 6342 6893 7016 7343 7459 7562 7671 8236 8306 8336 8377 8444 8430 8568 9176 9357 9577 9688 und Nr. 9696. Die Nummern-ziehung findet am 31. Nugust 1881 statt. « «ud,lfs»ert, 4. Iuli. Die DurchschnittS.Preise stellten » sich auf dem heutia.cn Marlte wie folgt: W Weizen pr, heltoliter 8 65 ! Eier pr. Stuck . — i, Korn „ 6 84 i Milch pr. lliter . . — g Gerste ^ 4 23 ^ Nmdfleisch pr. Kilo . - 4s hafer , 2 93 j llalbslcisch „ - g hiihndel pr. Stuck . —30 Kuturuz „ 5 53 Tauben _ . ^. 20 Erdcipfel pr.Meter.Ztr. 3 40 Heu pr. 100 Kilo . — — Linscn pr. Hettoliter — — Stroh 100 „ . -. _ Erbsen „ — — Holz^hartes. pr. Cubil- Fisolcn „ — — Meter .... 2 71 Nindsschmalzpr.Kilo — 80 —welches, „ — ^_ Schweineschmalz ^ — 80 j Vein, roth., pr.heltolit. 16 ^ H Speck, frisch. ^ — 60! — weiher, ^ 10 _» > Speck, neriiuchert, ^ — 80 I Vlnstekommene Hremde. M Am 5, Iuli. "! Hotel Vtadt Wlen. Elfeld. Generalsecrctiir der Trtfailer 1 Kohlenaewcclsgesellschaft, und Novak, Kaufm,. Wien. — Adolf Joseph, llaufm., Nerlin. Hotel Elephant. Pawel. Ingenieur, Wien. — Erl Iosefine, Graz. - Sepic unb Karg. Triest. — Veranel, Ingenleur. Hainfeld — Linl, Fiume. Hotel Europa. Tomanoczl). l. l. hauptm.. Wien, — Dr. Ulrich, Aduocatursconcipicnt. Marburg. — Ioses William Thompson, Advocat, London Mohren. Schneider, Zuckmantel. — U^er und hackcnbera Vreslau. Verftorbene. Den 4.1uli. Anna Stcsula, Amtsdienerswitwe. Pfrunb^ nerin. 80'/, I, Karlstiidtcrftraslc Nr. 9. Marasmus. Im Civilspitale: Den 1, Iuli. Maria Kavttt, Schustersaattin, 41 I., Herztlappenfehler. — Margareth Modar. Inwohnerln, 65 I., « ^eberenlartung. — Ursula Ve^aj, Inwohnerin, 81 I, »l»l-»«. W m,i» »«niliH. — Ignaz Nemlni, Taglijhner, 54 I, Lungen- ^ tuberculose. Den 3. IuIi. Agnes Karentii, Tagliihnerstochter, 3 I, Tuberculose. — Ursula Susnif. Inwohnerin, 72 I, herzllap-penfehler. Theater. Heute (gerader Tag) erstcs Gastspiel der Schauspieler vom Wiener Sladtthcatcr: Pompignacs Pathe. Schauspiel in 4 Actrn von Alexander Dumas Sohn, Meteorologische Beobachtungen in Laibach. - -k u3Z 3K >. "« ^y 7U.Mg. 74102 ^.,9 8 O. schwach better 5. 2 . N. 73879 ^.312 W. schwach heiter 000 9 . Ab. 738 45 ^23 2 W. schwach heiter Heller, hitze zunchmend. Das Tagesmlttel ber Vilrme 4- 24 7«, um 5 3' unter dem Nsrmale. Verantwortlicher Nebaeteur: vttomar Vamberg. «»piene»t«........7745 7760 Vllberrent,........7860 787b »olbrent«.........9385 94 2os«. 1854........12275 12325 » 18S0........13275 133 25 . 18«0 (zu l00 ft) ... 134 50 135 — . 1864........1?h 50 176 - Ung. Praml«n.»nl.....123 75 124 25 «"d!t.L..........!8l 75 182 25 Iheih.Regullerungs- vnd Tz«. gediner Lose.......N640 11650 »iudols»-U.........19 25 i9?5 Prilmlenanl. der Gtabt «l,n 128 20 128 60 Donau-Negulitrunz«»2os« . . 116 75 — -Vomanen-Psandbriefe . . . 144— 144 50 Oeflerr. Vchatzscheine 1381 ruck. zahldar.........— — — — Oesterr. Schatzscheine 1882 riick« zahlbar.........101 25 10150 Ungarische Volbrcnte .... 11715 11730 Ungarische Eisenbahn-Nnleihe . l34 — 134 50 Ungarische Eisenbahn-Anleihe. Tumulativstucke......l34 - 134 l»0 Unlcheii der Stabtgemeinbe My, inV. V......"'22b lv27b Grundentlaftungs'Obligationen. Vshmen......... 10.'.50 10650 Niebtrgsterrlich...... 105 50 106 50 Valizien......... 101 50 102 - slebenbiiraen.......100----------- Temeser Vanal...... 97 75 9875 Ungarn.......... 99-50 100 50 Actien von Vankeu. slnglo.tz-slerr. Van! . ... 15275 153— lredltanstalt ....... 354 80 355 - Depositenbanl....... 239 50 240 50 Crebitanstalt. ungar..... 35450 355-- Oesterreichlsch. unaarllcht vanl 840 842 — Unionbanl........141 30 141 50 VertehrsbllNl.......14025 140:75 «iener Vantverew.....134 2b 134 50 Actien von Transport'Unter« nehmungen. O«ll» W»lt «lsSld-«ahn .......17650 177 - PonllU.Dllmplschlff,.»ej«llschaft 613 - 615 - Elisabcth.Nestbahn.....208 2,^ 209 . Ferdinands'Noidbahn . . . .2380—2385 ^ G«ld W«l« Franz.Iosevh.Vahn .... 194 - 194 50 «alizische Tarl-Ludwig-Vahn . 327 50 328 25 «alchau.0derberzer lsahn . . 15125 Ibi 50 2«»ber°.!lz«rnowlh«l Vahn . 184 50 134 50 Lloyd - Vesellschllft.....682-684 Oefterr. Norbwtftbohn .... 220 - 220 50 ^ ' lit. ». . 247 - 247 K0 «udolf.«ahn.......I«5 75 166 25 Ttaatsbahn........3«« " -^50 Tiibbahn.........l2? - 127 50 IhelhHahn........24?" 248 > Unzar.zallz ««rblndunz,bahn 168 7b 169 25 Unaarische Nordoftbahn . . 164 50 165' -Ungarische Nestbahn .... 17325 17375 Wiener Tramway-Vesellschaft . 209 75 2102b Pfandbriefe. «llg.3ft.Vod«ncred wait Franz.Iosevh'Vahn .... 10210 1024ft «al. Ha?l.Lud»lz.V, I. Em - - - — Oefterr. Nordweft-Vahn . . 103— 103 50 Vlebenbiirger Vahn .... l»215 9239 vtaatlbahn 1.