Nr 234. Prai! » in rrat i o lisprc is : Im Comptoir gonzj. fl. II, !> !l'j. f>, 5>.5>s>. Für die ZustcNunss ins Hau« halbj. 5,' n. Mil der Posl gauzj. st. >5>, halbj. sl. 7.5>«, Montag, 7. November Ansertioli«gebiihr bi« il» Zeilen: Imal6«lr., Lm. W lr., 3m. l fl>; sonst pr. ><«ilc l m. te sichle Anzeichen erblicken, daß das Cabinet Potocli """' Ernstes mit dem Gedanken umgehe, sciu Testament all «"^" ""b ^m Rückzug zu blasen. Man legte "es Mögliche dieser merkwürdigen Wiener Corrcspon-^'N unter, die anch für den Fall. daß cS mit dem "n ..verfassun^lreucn" Ministerium wieder nicht u ycn soutc, das Gcfpenst des Absolutismus als Dro-' 'S. aus der Zulnnftsvcrsenkung emporsteigen licß. aen^.' ^slclt des ..officiöscn" Briefe« war ein un> »^oi)!,l,cher; aber — wie wir gleich hinzusetzen wollen ^ a"ch ei>, unbegreiflicher. cv ^lr können nämlich nnmöglich begreifen, wie Bern ./ ^ '" p°lllischcn Dingen vcrsirt ist, anf die 9tcd s "^ ^'"'ncn lanu, daß der Schreiber dcS in We/ l ^"^" VlicfcS hühercu Eingebungen gefolgt fei. Vielle^k ^" ""l°" Mann officiöS inspirirt haben? bereit« ^ Ministerium Potocli, welches von ihm' "'" zu den Todten geworfen wird? Oder Graf Beust, der notorisch an die inneren AtMlracnhciten nicht rührt und überdies mil dcm Präsidenten dcS Cabinets nach wie vor aus dein beslcl, Fuße slcht? — Wir stehen hill- rwr UnwalisschciiUichlcilcn. über die nicht hinwrg-zukomincn ist, außer durch cinen «ulw morwlu gcgen das gesunde Dcnlcn, U„d is< dcm scnsationSlustigcn Älicfschrcibcr die officiosc Mlislc al-genommen. ist einmal fcstgcstclll. daß cr nicht ..im Auftrage gehandelt, foudcrn nur feine eigene» Anschauungen ;u Markte gc« tragen, so wird man wohl fragen muffen: Wozu der Lärm? Es verräth übrigens weder polÜischeS Bewußtsein, noch viel Selbstvertrauen, daß die abgeschmackte Dro< hung mi! der Wiedeikchr des Absolutismus noch immer verfängt. Und doch kann es «ichls Leichtfertigeres und Absurderes gcben. als dicsc Drohung. Der Conslitu' tionalismus ist in Oesterreich, ungeachtet wir das Zeitalter der Versuche noch nichl im Nucken haben. "cine Nothwendigkeit. Wir lönnlcn schon heule ohne Per« fassung nicht mehr poliüsch erislireu. Eine Verfassung ist ebenso nncntoehrlich, wie das tägliche Brot. Nur durch die Pflege verfassungsmäßiger Zustände ist da« Reich zu erhallen uud taim Oesterreich »Uugarn einer schöneren, einer glücklicheren Zukunft cnlgcgcligcführt werden. Und duS Cabinet Polocti weiß nichts anderes uud will nichts anderes. Es lebt und stirbt sür die Ueberzeugung daß die Wiederkehr deS Absolutismus daS I^img H.u8t.i'M6 wäre. daß daber unter allen Umslän« den und was auch noch geschehen möge, die Errungenschaften der Jahre 1860, 1861 und 1867 festgehalten werden müssen. In diesem Geiste hat auch das Ministerium stets gehandelt, von dcm Momente, als eS die Schwelle der Macht überschritten, bis zum heuligen Tage. Es isl sich keines Vergehens gegen die zu Recht bestehende Verfassung bewußt, dic cS hoch in Ehrcu gehalten, vüllcicht weniger mit Worten, wie die Helden der ..Verfassungs» treuen," aber desto mehr mit Thaten. Es ist immerdar nur im Sinne und im Wesen der Verfassung vorgegangen und selbst wem, rS im Interesse dcS «uSalcichS den widerstrebenden Elementen glaublc entgegenkommen zu sollen, gcfchah dies nie mit Aufopferung'dcS verfaf-funaSmäßigen Bodens. Was will daher daS Geschrei im feindlichen ^ager? Süll damit dem Ministerium Po» tocli bange gcmacht und ihm vorgespiegelt werden, daß sciuc Stellung bedenklich lind unhaltbar geworden, daß es den Rcichsralh z>, scheuen hade? DaS Ministerium jcduch umßlc thatsächlich den, Kopf verloren haben, wenn cs sich durch den Slurm-lauf, der gegen dasselbe uiiternoinmcn wi',d, emschüchtein ließe. Wcuu man nämlich die Verhältnisse cincr ruhigen Prüfung unterzieht, so wird man finde», daß die ^age des Cabinets nichts weniger als bedenklich ist. Bedenk» lich wäre sic, wenn die Aullagen begründet werden lönn> len; abcr da das Minislcrium sich von jcdcr Schuld frei weiß. welche dic Handhabe zu einem parlamentarisch formulirlcn Mißtraueusvolum zu biclen vermöchte, so können die viel verleumdeten Minister mit der Ruhe des guten Gewissens der Dinge warten, die da kommen sol» len. Und sie können das um so leichter, da gcrade jener Theil der ministeriellen Action, der von den Dogmali. lern der Verfassung zum „Verbrechen" gestempelt wird, die AuSglcichsverfuche mit den nationalen und staals» rechtliche» Fractionen, von der unbcsanqcnen Mit- und Nachwelt ganz anders beurtheilt werden wird. Der „Aus. gleich" sollte dcm Reiche den schwer entbehrten inneren Frieden geben, und hinter dicscr Absicht kann doch un» möglich ein ..Verbrechen" lauern. Wäre dies der Fall. dann hätte sich das Ministerium allerdings vergangen, denn sein Leitstern war ja immer dic Wieder» Herstellung des Friedens und seine Mission die dcr Versöhnung. Allein in diesen „Fehler" wird künftighin jedes Ministerium verfallen, welches es noch nicht aufgegeben hat, österreichisch zu sein. Denn wer Oesterreich will, muß auch den Ausgleich wollen, und wer anders denkt, dcr ist kein östtrreichischcr Patriot und opfert das Slaalswohl dcm Götzen seiner Herrschsucht und seiner Partci-Eitettcit. Indessen, was auch immer kommen und geschehen möge, das Ministerium Polocli wird bleiben und dem Reichsrath mit freier Stirne entgegentreten; ja. es muß sogar bleiben, denn daS Gegentheil wäre ein Act der politischen Feigheit. Mit viel ^ärm sind Anklagen gcgen die Regierung erhoben worden und diese Anklagen werden nun ihre Nnlwort finden. Schweigen und vor der Zeit aus dcm Wege gehen, hieße den Anklägern Recht gcben und sie doch auch wieder in Verlegenheit bringen. Denn — seltsam genug! — zur Nachfolge in dcr Regierung fcheincn die Herren, die dcm Ministerium Po'ocki das ^cben so sauer machen, noch nicht gerüstet, wenn wir cmdcrS eines ihrer tonangebenden Blätter richlig verstanden haben. Wir finden in diesem Glatte das beinahe offene Cingeständmß dcr Ohnmacht dcr eigenen Paitei. die sich vielleicht, wenn sie jetzt die Ge« schäslc übernähme, nochmals blamiren könnte als „nichl rlgierungSfähig!"________________ Politische Uebersicht. Laibach, 6. November. „Ptsti Naplo" erinnert die Opposition daran, daß dic im TiSza'schen Veschlußanlragc geforderte Umwandlung des ungarischen Theiles der ge< mcinsamcn Armee in eine gesonderte ungarische Honvcd Armee praktisch unmöglich sci. Es fehle vor allem an ungarifchcu Officicrcn und auch aus den Reihen der einjährig Freiwilligen lasse sich dcr Mangel nicht ersetzen, da von diesen kaum fünf Procent die Officiers< prüfung bestehen. Ucbcrdies sei die Institution der Hcm-oedschaft noch nicht in Fleisch und Blnt des ungarischen Volles gedrungen. Die wirksame Ausführung der dar> anf bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen werde vereitelt. 25O.(XX1 Individuen haben sich bisher ihrer Militärpflicht enlzoaen; im Jahre 1869 allein erreichte ihre Zahl 76.000. Auf Grund des bestehenden GescheS ist eS unmöglich, diese Fahnenflüchtigen zur Strafe zu ziehen, denn nur in dcm Falle, wenn sie ohne Paß ins Ausland reifen, werden sie als Deserteure betrachtet. Das Süddeutsche Correspondenz-Bureau meldet aus München, 1. November: „Von gut unterrichtcler Seite wird uns die Mittheilung, die Verhandlungen in Versailles scicn so weit gediehen, daß die Eüo-staaten eine gemeinschaftliche Vertretung des deutschen Bundes annehmen. Baden und Württemberg würden Post- und Telegraphenwescn an Deutschland abtreten und die Eisenbahn-Fahrpläne den Bestimmungen des Bundes unteiordlien. Baiern habe nur letzteres zugesagt, lieber ein gemeinsames Parlament, sowic über daS Verhältniß der deutschen Fürsten zum Vundesoberhaiipte, welches den K a i s e r t i t e l annehmen dürfte, feien die Verhandlungen noch in Schwebe." In Vondon wurde eine Broschüre veroffent^ licht, deren Autorschaft Napoleon zugeschrieben wird. Dieselbe ist betitelt: „Der Feldzng von 1870." Sie spricht sich über die Gründe aus, welche die Capitulation von Sedan herbeigeführt haben. Die Broschüre sagt, daß man den Plan hatte, Baiern, Baden und Württem berg vom Norden zu trennen und durch einen großen Sieg die Allianz Oesterreichs und Italiens zu erlangen. Der Plan ist an der mangelhaften Organisation der Armee, an der Ueberlegenheit der Zahl und der Disciplin der Deutschen und auch an den Ausschreitungen der französischen Presse und Tribüne gescheitert. Aus Tours wird der „Indepcndance" geschrieben: „Am 29. October, nachdem noch am Tage vorher die besten Nachrichten über den Stand dcr Dinge in Metz verbreitet worden waren, nahmen die Gerüchte über die Capitulation Vazaine's dermaßen Nberhand, daß, auch ohne die officiclle Bestätigung der Trauerbotschaft abzuwarten, das Publicum sich nicht mehr des Glaubens an die vollzogene Thatsache entschlagrn konnte. Die erste Proclamation Gambelta's trug diesen Gerüchten bereits Rechnung und war bestimmt, die Nation auf die in der zweiten Proclamation nachfolgende Constatirung des Ereignisses vorzubereiten. Am 30. v. M. konnte an dem schweren Unglücke, das die französische Sache betroffen, nicht mehr der geringste Zweifel bestehen. Es brach die furchtbarste Entrüstung los, als deren Aus. ftuß eher, denn als deren Anstoß diese zweite Procla» malion Gambetla's angesehen werden muß. Der „Mo» niteur Universcl." der jetzt das offtcielle Organ der Regicrui^S'Delegation von Tours ist, enthielt an jenem Tage bereits zahlreiche Depeschen aus allen Theilen Frankreichs, in welchen die Präfeclen und Unter-Prä-fegten der Wuth der Bevölkerung über den „Verrath" Gazaine'S und gleichzeitig ihrem festen Entschlüsse bis zum Aeußersten den Widerstand fortzusetzen. Ausdruck verl.ehen D,e Prcifccten der provisorischen Regieruna !w^° "" b"°" Kaiserreiches sehr geneigi, den Machthabern von dencn ihr Scin und Nichtsein ab» hangt, d.e öffentliche Meinung in der nach Oben am angenehmsten klingenden Weise widerhallen zu lassen. Der Bericht des italienischen Minister rath es an den König anläßlich des Decretes über die 1822 Auflösung der Kammer sagt: Wenn das Nationalgefühl durch die Erlangung von Rom befriedigt ist, so müsse man Mittel suchen, um das schwierige Problem der Beziehungen Italiens zu dem heiligen Stuhle in dauerhafter Weise zu lösen, indem man demselben die ökonomische und juridische Lage sichere und jeden begründeten Verdacht einer Einflußnahme Italiens in die Regierung der Kirche beseitige. Der Bericht sagt weiter: Von diesem Gedanken war die große Nationalpartci beständig beseelt, welche Rom als Hauptstadt acclamirte und niemals aufhörte, die Achtung der Freiheit der Kirche und die Unabhängigkeit ihres Oberhauptes zuzusichern. Der König hat dieselben Erklärungen abgegeben, als er das römische Plebiscit in Empfang nahm. Die Regierung, treu ihren gegebenen Versprechungen, glaubt den heiligen Stuhl als eine souveräne Institution aner-lennen, den Papst als unverletzlich betrachten und demselben in der nothwendigen Ausübung seines religiösen Berufes die Immunitäten zuerkennen zu müssen, welche die fremden Botschafter genießen. Gegen Schuhzölle. Die „Corr. Warrens" schreibt: Die prenßische Regierung hat bekanntlich die Handelskammern in den verschiedenen Ländern des Zollvereines zur Untersuchung und Beantwortung der Fragen aufgefordert: welche Wirkungen ein Anschluß von Elsaß und Lothringen an den deutschen Zollverein auf die Baumwoll-Industrie desselben üben würde und durch welche Mittel und Wege etwaige Nachtheile thunlichst gemildert werden könnten? In Folge dessen haben sich nicht blos die Handelskammern, sondern auch die kaufmännischen und volks-wirthschaftlichcn Vereine mit dieser Frage beschäftigt nnd bereits liegt eine Reihe von darauf bezüglichen Antworten und Beschlüssen vor. — Es ist bezeichnend für den volks-wirthschaftlichen Standpunkt der Industriellen des Zollvereins, daß dieselben durchweg in vollständig richtiger Erkenntniß jede Erweiternng des Gebietes des freien Verkehrs, sowie die Erhöhung der Eoncurrcnz und Vcr-wohlfcilung der Consumtiou, speciell als einen Vortheil auch sür die Producenten betrachten. So sagt die Leipziger Handelskammer, in Vertretung der gerade durch die Elsasser so hochentwickelte Baumwoll-Industrie besonders bedroht scheinenden sächsischen Cottonfabriken: „Vom Standpunkte des sächsischen Handels muß, so lange noch Schutzzölle die verschiedenen Handels- und Industriegebiete trennen, der Zuwachs eines hochcultivirten Gebietes von i'/z bis 2 Millionen Einwohnern zu dem Hollgebiete des Zollvereins als ein großer Gewinn erachtet werden. Je höher in diesen: zuwachsenden Gebiete die Industrie entwickelt ist, desto consumtionsfähiger die Bevölkerung, desto größer andererseits der Vortheil für die consumircnde Bevölkerung des bisherigen Zollvereinsgebietes, für deren Bedarf in Zukunft so viel mehr Arme, Spindeln und Webstühle unter den gleichen Bedingungen innerhalb der Zollschranken zu arbeiten in der Lage sein werden." — Das ist der principielle Standpunkt der Handelskammer gegenüber den gestellten Fragen. In Bezug auf die einzelnen besonders in Elsaß und vothringcn entwickelten Industrieu: der Baumwollspin-ncrci, der Kammschafwollgarnspinnerei, der Weberei in baumwollenen und halbschafwollenen Stoffen, der Zeug-särberci, des Drückens, der Appretur und endlich des Maschinenbaues, benutzte die Handelskammer die bisherigen Zollsätze, „um das Willkürliche uud Irrationelle aller sogenannten Schutzzölle in helles Licht zu setzen, die Vortheile eines gegenseitigen Austausches der vorzüglicheren Leistungen hervorzuheben und zu erklären, daß es in das eigene Fleisch schneiden hieße, wollte man dagegen mit schutzzöllner is chen Maßregeln ankämpfen." — Das Endurthcil der Kammer geht dahin: „Daß von dem Anschluß von Elsaß und Loth,! ringen an den Zollverein eine irgend wesentliche und dauernde Schädigung der deutschen Industrie durchaus nicht zu befürchten ist, daß aber jedenfalls die etwaigen Nachtheile, welche Einzelnen daraus erwachsen könnten, von dem sicheren wirtschaftlichen Gewinn für die Allge» meinhcit weitaus ubcrwog.cn werden." Viele österreichische Industrielle huldigen bekanntlich einer viel kurzsichtigeren und selbstsüchtigen Auffassung, sind noch weit davon entfernt einzusehen, daß Schutzzölle das unwirksamste nnd irrationelle Mittel sind, die Industrie zu heben, eine Besteuerung der Con-sumeuten und ein den wirthschaftlichen Aufschwung erschwerendes Hemmniß des Verkehrs bilden. Die finanMc Lage Frankreichs. Der am 27. October Abends ausgegebene „Nou-velliste de Versailles" — daS Blatt ist trefflich redigirt ^ euthiM einen bcmcrlenswerthen Artikel über die gegen-wart^c Nnomzielle Lage Frankreichs, dcr, nach Angabe der Rcdacncm aus französischer Feder stammt und in dcm denl,chen Hauptquartier ein gewisses Aufschcn cr-"gt hat. Cr lautet ,n getreuer Uebersetzung: D,e Milliarde, welche die französischen Kammern Ende^ngnst vo.rtcn. ist schon «erschlunaen wor en. Em 5-ccrctar deS ^uvornemont, äs ^ ättsr^ (andere sagen aspens) nationals befmdet sich auf dein Wege nach England, um den englischen Capitalists die Unterschrift dcr Harren Gambetta, Nochcfml :c, anzubieteü. !Eiue Milliarde in sechs Woche», ohne den allgemeinen Ruin zu rechnen! Man fragt sich: Ist cs möglich, daß ein großes Land, wie das unsrige, jede Kraft des imie-ren Widerstandes, jedes Gefühl der Scllisterhallimg dis zu dcm Oradc verloren haben kann, um sich durch eine von ZeislörlüigSwuth beseelte Minderheit Wahmuitziacr ii, einen solchen Abgrund slülzen zu lassen? Die Phrasen , der provisorischen Ncqieiuiu, weiden bald verhallt seii,, dcr Ruin wird bleiben; die ^üge wird erbleichen, und Frankreich wird einer schrecklichen Wirklichkeit, dcr Staatsschuld, gegeniwerstehcn. Schon hatten die Kriege Napoleons III. den Vctrag dcr französischen Staatsschuld uu, 4 Milliarden vermehrt. Im Sommer 186« ließ die kaiserliche Regierung noch eine Anleihe von 45)0 Millionen Francs votiren. angeblich bestimmt zur Vcrvollstän-digung dcr Bewaffnung zu ?and und Meer. und so groß war damals dcr Enthusiasmus der französischen Steuerzahler für diesen neuen Zuwachs dcr nationalen Passiva, daß die Anleihe vierunddreihigfach gezeichnet ward! Es war also ein Capital von l5 Milliarden, das sich auf einmal anbot. Man sieht, daS Kaiserreich handelte dabei noch mit einer gewissen Schonung; es be» gmigle sich, wie seine FinanzoperatcurS sagten, ..den Ucbcrschnß der künftigen Einnahmen zn diöcontircn," wenn auch die Staatsschuld dabei um 4'^ Milliarden zunahm. Wir hoffen zwar, daß etwas früher oder später! dcr Wohlstand Frankreichs wieder steigen wird, und daß die unerschöpflichen Hilfsquellen des Friedens ihm gestalten werden, den Bankerott zu vermeiden. Einstweilen aber sehe man, mit welchen Verlusten der gegenwärtige Krieg (selbst angenommen, daß dcr Fricde bald geschlossen würde) die Zukunft Frai'lreichs beschwert hat. Ein Journal in Bordeaux stellt folgende Rechnungen an: Rüstungen zu Land und zu Wasser (1808 bis 1870)........1,000.000.000 FrcS. Zerstörte und wieder zu er« richtende Befestigungswerle . . 1,500.000.000 Geschütz«!, Gewehre, Kriegsmaterial, daS von den Deutschen erobert oder zerstört worden ist 1,500.000.000 „ Zerstörung von Gebäuden, Verheerungen der Felder:c. durch die Franzofen oder durch den Feind 2,000.000.000 „ Verluste der Industrie, Grund' zinsrenlcn :c.......1,500000.000 ,. Fernere Verluste in Folge dcr gegenwärtigen Niederlagen . 2,500.000.000 „ In Summa 10 Milliarden Francs. Diese summarische Schätzung dürfte in Wirklichkeit uoch zu gering sein. Schon aUcin dcr Ruin von Paris ist unberechenbar. Man sagt: Herr Thiers habe im vorigen Monat bei Äntrilt seiner diplomatischen Rund-reisc das Wort gesprochen: „Was kommt darauf an, ob der Krieg ein wenig länger oder kürzer dauert? Wir sind ja schou völlig ruinirt," Scit sechs Wochen jedoch ist der Conto des Rums noch in furchtbarer Proportion vermehrt worden, und wenn dcrsclbe offen bleibt, so »nag Gott wissen, wo eS endcn wird. Die Franzosen löuncn nicht dcn Gedanken ertragen, daß ihr Vaterland zu einer Macht zwcitcu Ranges rcducirt werde, und sie bemerken nicht, daß, wcun Frankreich zu diesem Range lierabsiult. es sich sclbst dahin heruntergebracht; es wird die Quellen seiner Macht ausgetrocknet haben, indem cs sich mit eigenen Händen ein bodenloses Deficit gräbt. Man kann berechne", daß dcr jetzige Krieg und seine Folgen die französische Staatsschuld solchergestalt vermehren müssen, daß die dreiprocentigen, statt 74 Francs (wie der Zinsfuß vor dem Kriege war), nur noch einen Normalwcrth von 45 haben werden. Bei diesem Zinsfuß werden dic Anleihen verderblich, wenn nicht gar un«! möglich. Schon vor dem Krieg mußte Frankreich von > seiner jährlichen Einnahme 27 bis 28 pCt. vorwegnehmen um die Zinsen seiner Staatsschuld zu bezahlen, während in Preußen dazu nur 7 pCt. erforderlich waren. Niemand in Paris schien diesen enormen Nachtheil Frankreichs zu bemerken. Heutzutage, wohlverstanden, existirt die ökonomische Frage gar nicht sür die Partei, welche am 4. September sich die Aufgabe gestellt, Frankreich zu retten. Die Herren haben die Milliarde in sechs Wochen aufgezehrt; abcr das Reltungsbrelt der Bank» noten bleibt ihnen noch. Als Finunzmünner und Staats« ökonomen sind Herr Jules Favre und seine Collegen ungefähr ebenso viel werth, wie jene Pariser Kanoniere, welche zu ihrem Vergnügen täglich so und so viele Granatschüsse abfeuern, deren jeder, wie man sagt. auf 300 Francs zu stehen kommt. Eine Rechnung ohne gleichen in der Geschichte wird die Bilanz der dritten französischen Republik sein." Kriegschronik. Äus dem Hauptquartier vom 1. November, Nachts, telegraphirt man dcr „Pol.": Heule wurde ein Kriegsralh unter Vorsitz dcs Königs und unter Beizichung sämmtlicher dort weilenden deutschen Minister abgehalten. — Dic Belagerung von Paris wurde in Erwägung gezogcu nnd ülier An» trag dcs Generals Molttc in dieser Beziehung beschlos» sen, alle disponiblen Streillräfte und Belagcrungsparls! nach Paris zn ziehen, dic noch unfertigen Nattcrien zu beenden und soda»» die Äcsatzu»g twn ^aris z»r Uebciqalie ' aufzufordern. Zur Aliösühiuiig aller üoch üölhi^il ^ibcileii wurde» dml General - Allillericdircetor .'5 liis 4 Wocheu bewillig und die erforderliche Äi^ahl Äc-spamnma.cn von dcr 2, Annce zmiewivseü. Femtt 'wurde beschlösse,,, daß. nachdem die Nelicrfällc dcr Fi.ii'c' ^lirems sich läßlich mchrcn, die Straße» sowie dic ! Standquartiere dcr Besatzungen immcr „üsicl'ercr mache». ! die betreffenden Streifcoinmanden zu ueislarken und den ^ jeweiligen Commcnidanlcn größere Vollmachten zu acbm. Bei Paris finden lüglich tlcinc Vorposlengcfecl'lc statt, welche immcr einige Opfer an Menschenleben kosten und ohne Ncsnltal bleiben. — DaS 2. Armcc-corpS wird in Orleans aufgehalten, weil sich an dcr ^oirc wicdcr bedeutendere feindliche Truppenablhcilmigcii gezeigt hauen und gegen Orleans zu demoustrircnd vorgehen . selbst die Sladt Orleans scheint feit emiam Tagen eine bedrohlichere Physiognomie angeüominci, zu habcn. Aus Versailles wird dcr „Times" von einem Correspondents am 25. October geschrieben: ..Was geschehen würde, wenn ein wirtliches Bombardement der Stadt Paris hinter dcn Befestigungen versucht werden sollte, kann Niemand sagen. So ctcuas ist nic gesehen worden oder in dcr Geschichte berichtet; !es gibt keine Beispiele dafür. Diejenigen, welche die Franzosen am besten kennen, habcn keine Meinung über die Wirkung solchen Vorganges. Man muß erwägen, daß die Sladt nur an eincr Stelle in Grand geschossen werden kann (?), aber das Feuer kann sich verbreiten, bis die Seine ihm eine Grenze sctzt. Andererseits ist cs möglich, daß dic Stadt nicht leicht in Brand gesetzt wer-den kann und wenn dic Batterien, einmal in Thätigkeit gesetzt, tcine bcdcutcnde Wirkung hervorbringen, chc ihr Vorrath an Munition erschöpft ist, so mag die außcr< ordentliche Beweglichkeit der Pariser sie glauben mache", daß sie einen ungeheuren Sicg errungen habcn. . . Die Augenblicke sind kostbar. Der Vorhang ist im Begriffe, fich zu heben und eine neue Scene von großartigem Interesse zn enthüllen; alle Welt ist Zuschauer und wartet mit fieberhafter Erregung auf dcn nächsten Act. WaS machen dic Schauspieler hinter den Coulissen? Die deutsche Armee ist emsig beschäftigt, Vorräthe herbeizuschaffen m'd ihre Stellnugen zu befestigen, und man muß nicht glauben, daß sie müssig ist, weil man ihre Arbeit noch nicht sieht. Es wird beständig Kriegsralh bei dcn verschiedenen Corps gehalten; dic Frage wegen der Verpflegung ist ernsthaft. Die Zeit der Requisitionen ist vorüber, die Franclireurs haben jedenfalls den Operationen der „zwei Uhlcnien" ein Ende gemacht, welche bis dahin durch ganz Frankreich thaten, was sie wollten. Sie schaffen freilich ihrem eigenen Volle auch viel Elend; sie haben dieser Tage einen Transport von siebzehn Wagen bei Dreur abgefaßt, abcr dcr größte Theil derselben enthielt Vorräthc für das französische Hospital in Versailles. Dic Franzosen glauben, die englische Regierung >l,u> das Acußcrste, um Paris zu retten, abcr was sie om meisten wünschen, ist eine Intervention, dic Frankreich dcn Frieden gclien könnte. Erwähnt man aber dcr Bedingungen, so sprechen sie, als ob sic noch keine Nicdcr-lage erlitten hätten und als ob das Recht des Siegers etwaS unerhört Neues wäre." Dcr „Comricr de l'Ain" veröffentlicht folgende,, Ballon brief aus Paris vom 18. October: Wir fügen dem Feinde mebr Schaden zu, als cr uns mUhut Er steht immer außerhalb dcr Fortsüiiic, die cr nicht beschießt. Dic Preuße» arbeiten wähicnd der Nacht an der Emführuna ihrer Geschütze ii, die Batterien; dcn Tag über werden ihre Arbeiten von dcn Forts oder von den Pläüllcrn wcchrgcnommcu imd alsbald schießen unsere Seeleute mit dcn großen Äclagc-rungS-Gcschützen von dcn FortS aus und zeislörm i" wcmgcn Augenblicken die preußischen Arbeiten. Bis jcht wurden alle Geschütze, welche die Feinoc aufgestellt, sofort wieder demoulilt. Paris ist ruhig, Blanqni, Flourens u. A. versuch' ten ttärm zu schlagen; sie wollten Gcmeindcwahlel', "l' lein die Nationalgardc hat in Masse prolcstirt und der Regierung so allgemein und so liäflig ihre Zxstiminui'g erklärt, daß die Störenfriede vollständig u^schwlinde" sind und keine Rede mehr von ihnen ist. Kurz. Paris ist ruhig, entschlossen und einig wie die fünf Fixgcr dcr Hand. Seien Sie über unser Schicksal ohne Sorgc; so lange wir ^ebensmittcl haben, geht AllcS gut, und wir habcn dercu, denn man hat abermals den Biolpicis Herali-gcsetzl. Das Fleisch wird ratioiieuwcise vertheilt, aber eS gibt viel Gemüse. Dic Erhaltung dcr Pferde kommt «heuer z" stehen, deshalb haben wir gestern Fauchcttc verkauft. Ei» Bund Stroh lostet drcißig SouS; Heu ist nicht mclir zu taufen, und die, welche dessen uoch habe», behalten es, um ihr Vieh zu ernähren. Wir beschäfiigcn lmö w't dcr Fabrication von Mitraillcuscu-Palroucn Alier was macht die Proviuz? wir wissen durchaus nichts von ihr. Wie lange werden wir noch in dieser Lage bleiben? Aus Charmes an dcr Mos.l wird dcr „Schlc' fischen Zeitung" unterm 2«. October berichtet, daß auch >dort cin nächtlicher Straßenlrawall, respective Neberfall 1823 bcr gegenwärtig daselbst liegenden Mannschaften des 1. lvestphällschcn Landwehr-Regiments (Bataillon Waren-borf Nr. IZ) versucht worden ist. Der Aufstand wurde jedoch liald unterdrückt. Vcidcr sind indeß mehrere Todte und Verwundete als traurige Opfer dicscS sinnlosen "NtmichmenS zu bcklagcn. Zur Strafe der Einwohner schuft wurden sechs Häuser, cms dene» Schüsse gefallen Waren, in Brand gesteckt und der Stadt die etwa 3000 «imvohncr zählt, eine Eonlributiou von 100.000 Francs auferlegt, die auch nach drei Tagen bezahlt worden ist. Ueber die Waffensl rc ck un g vom Metz wird °er „Köln. Ztg." aus Ar? sür-Moselle vom !!0. ». M. berichtet : Gestern Mittags, etwa nach l Uhr. begann der Ausmarsch ocr ^^'aügcücn Armee aus allen Thoren. Der Prinz Friedrich Karl hatte sich mit seinem Stäbe und sämmtlichen Officiercu mit Schärpen in großer Uniform ?l"tcr Jolly mi dcr Ehausscc von Frescati aufgestellt; ledes unserer Corps blieb in seiner Stillung, die hcssi-lche Division war zur Uebernahme dcr Gefangenen com» Nlandirt, Bazainc erschien zuerst, Allen voran, ritt an °cr Spitze seiner Officicrc auf den Printen luS und redete diesen mit dcn Worten an: Non80i^>i0ur, ich habe °l.e Eh,c. mich vorzustellen!" Dcr Prinz winkle ihn an leine Seite, und danach begann dcr Vormarsch dcr gc< fa>'l!ci,e,i Offiricrc und der Armee selbst, zum Theile "°ch den Waffc» geordnet, zum Theile Ms-möle. Die Officicre, welche ein Commando hallen, waren zu Wldc. die übrigen trugen ihre Waffen, da ihnen gc-slatkl war, erst später in der Stadt dieselben abzulegen. Mann und Pferd sahen in dcr That nicht auS, A habe die äußerste Noth in dcr Festung geherrscht. D'e Uniform dcr Mannschaften, namentlich der Garde, "schien fast neu. bcsondcrs das Schuhzcug; die Pferde Waren größtentheils in gutem Zuslande. Sämmtliche Gefangene wurden auf die Wicscn nächst "kr von Iouy nach Metz führenden Ehausscc gebracht und °Ulch Commandos aller Waffen in Empfang genommen Und bewacht. Ihre Hallung war eine würdige, indeß fiel V°n den gefangenen Elsässcrn manche boshafte Aeußc lun». als sie an dcn Uiisligcn vorübergingen, wie z. B..-"Fünfundzwanzig aufEincn!" und dergleichen, denn sie 'lud ja bekanntlich stets dcr Ucbcrmacht gewichen. Die Uebernahme dcr Gefangenen dauerte von 1 — '.> Uhr «bends. Bazaiüc »um-oc von dcm Prinzen Friedrich Karl !"ll dcr grüßten Auszcichining behandelt. Manche Gc-»Nl'gcnc werden nicht mittelst Eisenbahn transport»!!, sondern lnar^chircn bis zur Grenze auf Saarbrücken, Saar-U>Uls und Trier. Dic Garde allcin ist mit 80.000 bis ^0 000 Mann rcpräscutirt, funlclnagclneu in ihren llni-formen, wie ich schon sagte, und so wohl aussehend, daß Man bei dcr Mehrzahl vergeblich nach dcn Spuren lau. 8cr Entbehrungen sucht. Trotzdem sielen diejenigen, dcncn "an Vrot oder Speck reichte, mit wahrem Heißhunger darüber her. Die Nachrichten übe- die Operationen des ^"erder'schcn Corps, bei welchem sich die badi« lchc Division bcsuldct. fticßcn zwar spärlich, lassen aber °°ch i» Bcrbiodung mit gelegentlichen Priuatmilthcilun» 9en dcrcn ullgcmcincn Gang ertcnncn, und so auch ei-">Ne Irrthümer und Unwahrheiten beseitigen, welche sicli "vch durch die Presse schlcppcn. Zu lctzlcrc» gehört die ^l'nahmc, als scic» die Kämpfe am Oiqnonflüß vom "' d. am 23. fortgesetzt worden. Dies >sl posilio falsch. ^" ganz unzweifelhaft cin in unseren Händen befi»dl>. ^^ Äütf vom 25i, auS dcm DivisioiisslubSq^articr in ul«al,es le Ehutcau b^veiol, ii> welchem turz daö Gc> lech^von Eluz am 22, erwähnt wild, („uou welchem °'^ Todten noch bei Eluz hcrumliegcn"). und cs sodann ^'M. daß sich Hag DiuisionSstabSquarticr am 23. u»d ^ ' '" Etuz, am 25. in FraSncs lc Chütcau, „eiucm schlissen Schlos?" befunden, und am 20. wcittr mar->"N>l wcrdc» sollte Die Gcfcchlc am Oignon hallen °">"' Zwlck, weshalb das Corps seine Marschrichtung ^^cn Dijou am 21. abgeändert hatlc, und links ^gcn ^"' uüe mau erfuhr, in stäitcrcn Trilppcnmasseu vor ^'""«M aufgestelltcu Feind gcbogcn war, vollslän< ^erreicht: nämlich dcsscn ^urückwerfung auf Gcsai^o». ^"13 hierauf die ursprüngliche Marschrichtung im wcsent-u^., wieder aufgenommen worden, dafür dürfte wohl 2< °/swl der Umstand zeugen, daß bereits am 28. v. M. b^. "°linen °us Dijon nach Genf in Sicherheit ge< . «U)t worden sind. Sprach daher die famose Depe,chc '° ..Iourn. dc Gcnöve" aus Basel vom 27. Abends «." °rr ..vollständigen Niederlage dcr Vadcncr" zwischen ''a>".'°n und MomlMa.d, ihrer rcgclloscn Flucht auf ^wencrgebicl :c., so war dies schon dcr Zcit und dcr „ ^lllat nnch ciu barer Unsinn. Diesmal war aber tue sl..du»^ ciuc so colossal freche und für unkritische Per« ^.^" "'gleich su beunruhigende, daß, wie wir vernehmen, l ' .,,b°cl) Anlaß genommen werden dürfte, der Vase. ^ua.e»sulirication in irgendeiner Weise das Handwerk z»rnA!'/ °^^' ^ wenigstens auf bescheidenere Grenzen ä'l"chuhren zu lassen, (Fits. Z.) Wein '^"'' ^' November. Das Ocncralgouvcruc- ^euchf/" ^lltona erlaubte d>e Wiederauzündung dcr "lseuer in der Nordsee sowie die Auslegung der Seezeichen, da die französische F!ollc nicht mehr zu c>' warten ist. Die „N. A. Z." widerspricht der Nach' richt über die Meinungsverschiedenheiten zwischen Vis-inarÄ und den Militärbehüiden über dcn Beginn des Bombardements von Paris, welches deshalb noch nicht stattfand, weil die Angriff^oorbcrcitungen unvollständig sind. Die „N. P. Z." bekämpft die Ansicht, daß die Berproviantirung von Paris während de^ Waffenstillstandes gestattet werden sollte und fügt bei, beide Theile scicn der Meinung, der Fricdcnc'schwß werde während des Waffenstillstandes oder bald nach demselben erfolgen. — 4. November. Es heißt, die Negierung habe eine Untersuchung eingeleitet, um zu ermitteln, ob hiesige Bankhäuser sich an den Subscriptionen für das französische Anlchen bclheiligt. Tours, 4. November. Ein Dccrel verfügt die Mobilisirung aller Mäninr von 20 bis 40 Jahren, selbst dcr Verheirateten und drr Witwer mit Kindern. Tours 4. November. Ein Dccrct verfügt, j.deS Departement habe auf scmc Kosten innerhalb zweier Monate für eine BevöllcrungSzahl von Hundcrltaufcnd je eine Batterie nebst Bedienungsmannschaft aufzustellen. Ein weiteres Decret besagt: Jedes FreischühencorpS. dcm vor dem Feinde die nöihigc Energie gebricht, wird sofort aufgelöst, entwaffnet i,nd vor ein KiicgSgericht gestellt. Die französischen Zcichmmgcn fur die letzte Anleihe ergaben 94 Millionen. I„ St. Eliennc fanden lärmende Dcmonstralioncn anläßlich dcr Capitulation von Metz statt. Die Ordnung wurde wieder hergestellt. Brüssel. 4. November. Bazaine protcslirt im „Nord" gegen den Vorwurf dcS VcrrathcS Hagesneuigkeilen. — (Allerhöchste Spenden.) Se. Majestät der Kaiser hat zur augenblicklichen Betheiluna. der durch das BrandlinglUck in Tricnt Beschädigten eine Unterstützung von 5000 fl. aus Allerhöchsten Privatmitteln bewilligt. Se. Majestät der Kaiser hat dcr Gemeinde Nahacs im Preßburger Comitate zur Wiederherstellung ihrer Kirche einen Beitrag von 400 st., dcr gricchischlalholischcn Kirchcnge, mcinde zu Poroslo in Ungarn zrim Aufbaue ihrer confessio-nellen Schule eine Unterstntzmig von 150 fl., der Gemeinde Niegersdorf in Böhmen zum Ausbaue und zur inneren Einrichtung ihrer katholischen Kirche eine Veihilfe von 300 fl., und zur Errichtung einer Waisen- und Kinder-Bewahran» stalt zu Segonzano in Tirol eine Unterstützung von 200 fl. aus Allerhöchster Privatcasse gespendet. — Ihre Majestät die Kaiserin haben, wie die Innsbrucker Blätter melden, zur Instandhaltung und Verbesserung dcr Straßen und Wege bei Meran 12.000 st. allergnädigst zu spenden geruht. — Aus Meran meldet der „Bote filr Tirol und Vorarlberg" : Fur die Anlunst Sr. Majestät unseres allergnädigslcn Kaisers, welche auf den 17. November Nachmittags festgesetzt sei» soll, werden bereits zu dein Allerhöchsten feierlichen Empfang Vorbereitungen getroffen. Sehr feierlich wird dic Eröffnung dc8 glänzenden Freischießens zu Ehren der Allerhöchsten Anwesenheit Sr. Majestät werden. Ihre Majestät die Kaiserin und die beiden durchlauchtigsten Erzherzoginnen erfreuen sich fortwährend des besten Wohlseins. — (Concursausschrcibungen in Volks-schul fachen.) Aus Anlaß einer zu publicirenden (5on-cursausschrcioung einer Vollsschullehrcrstelle hat der Herr Ministerpräsident nach Einvernehmen mit dem Ministerinm fiir Eultuö und Unterricht eröffnet, daß die officiellen Zei< tungcn nur verpflichtet fcien, jene Eoncurskundmachungen unentgeltlich aufzunehmen, welche i!ehrcrstellen an Slaats-anstallcn betreffen. Die Volksschulen gehören mit Ausnahme der bei den l. k. Bildungsanstalten fl!r Lehrer und Lehrerinnen befindlichen und aus Staatsmitteln erhaltenen llcbungsschulen nicht in die Kategorie der eigentlichen Staalöanstalten. Verlautbarungen der Concursausschrei» bungen für Lehrerstellen an solchen Schulen seien daher in die vsficiellen Zeitungen nur gegen Bezahlung der In» serlionsgcoühren von Seite jener aufzunehmen, denen die Erhaltung der betreffenden Schulen obliegt. Der Umstand, daß die Ausschreibung der Coucurse durch den Bezirls' schulrath veranlaßt wird, ändere daran uichts. — (Zur Eisenba hnbetriebsordnung.) AnS Anlaß von speciellen Fällen ist die Frage angeregt worden, ob zur Verhandlung und Bestrafung dcr Uebertretungen des zweiten Abschnittes der kaiserlichen Verordnung rxm 10. November 1851 (Eisenbahnbetriebsordnung) die Strafgerichte oder die politischen Behörden competent seien. Das Ministerium des Innern hat sich nun mit den Ministerien der Justiz und de« Handels in dieser Beziehung in dem Beschlusse geeinigt, daß die gegen den zweiten Abschnitt der Eisenbahnbetriebsordnung vom 16. November 1851 verstoßenden Handlungen und Unterlassungen nur insoferne sie solcher Art sind', daß sie unter die Bestimmungen des allgemeinen Strafgesetzes fallen mithin nach den Bestimmungen dieses Gefches als Ucverlrelungen zu behandeln und zu bestrafen sind, zur Compelenz der Gerichte gehören, daß jedoch solche Handlungen und Unterlassungen, sobald sie sich vermöge ihrer Beschaffenheit zur Subsumlion unter die Bestimmungen des allgemeinen Strafgesetzes nicht eignen, in die Kategorie derjenigen Gesetzesübertretungen fallen, für welche die Bestimmungen der Ministcrialverordnungen vom 3. April 1855 und 3U. September 1857 erlassen worden sind, daß daher für solche strafbare Handlungen und > Unterlassungen die Competenz der politischen Behörden be-gründet sei. (is haben sonach die politischen Behörden er. ster Instanz bei den zu ihler Kenntniß komme„den Fällen von Uebertretungen des zweiten Abschnittes der Eisenbahn' betriebsordnung sofort die entsprechende Strasamtshandlung einzuleiten und, falls sich Inzichten ergeben, daß die fraglichen strafbaren Handlungen zur strafgerichtlichen Compe tenz gehören, die Verhandlungen noch vor Ablauf der Ver» jährungsfrist an die zuständigen Strafgerichte zu leiten. Bei dem hohen Gewichte, welches die Staatsverwaltung aus naheliegenden Gründen auf die stricteste Beobachtung der Eisenbahnbetriebsordnung legen muß, sind die politischen Behörden zur strengsten Handhabung der vorstehenden Wei» sung aufgefordert worden. — (Preisausschreibung.) Der Ausschuß des „deutschen Vereines zur Verbreitung gemeinnütziger Kennt« nisse" in Prag ladet zur Bewerbung ein um den vom Herrn Riller von Dotzauer dcm Ausschusse zur Verfügung gestellten Preis von 2W fl. für die beste Ausarbeitung eines „Lehrbuches der Haushaltungstunde." Bei der Aus-arbeitung der Concurrenzschriften sind die Bestimmungen des tz 79 der l. t. österreichischen Schul» und Unterricht«, ordnung für die allgemeinen Volksschulen vom 20. August 1870 besonders zu berücksichtigen. Der Termin zur Ein' sendung der Concurrenzarbeilen, die, mit einem Motto nnd der versiegelten Adresse der betreffenden Versasser versehen, an den Schriftführer Prof. Dr. I, Holzamer in Prag (Belhlehcmsplatz Nr. 255) einzuschicken sind, ist der 31. März 1871. Der Preis von 200 fl. wird acht Wochen später zuerkannt und die preisgekrönte Schrift, die den Umfang von sechs Druckbogen nicht Überschreiten darf, bleibt Eigenthum des Vereines. — (Das Wiener „Gollasch" und der Krieg.) In Obermeidling besteht hinter dem Gasthof zum „Hirschen" eine Fleischconserven-Fabrik, von wo aus, wie die „Vorstadt »Zeitung" schreibt, ein Theil der deutschen Armee mit Proviant versorgt wird. In dieser Fabrik wird Gollasch bereitet, welches zur theilweisen Verpflegung de« 12. (sächsischen) Armeecorps bestimmt ist. In einem Vor» räume liegen auf Strohmatten riesige Quantitäten des be< sten, saftigste» Rindfleisches, mit desseu Verkleinerung in die entsprechenden Stücke acht mit Schneidmessern bewaffnete Hände beschäftigt sind. Von hier werden die Fleischstücke in eine große Küche gebracht und in sieben colossalen Kesseln zu einem kräftigen, substantiösen „Gollasch," zu einer wcch« ren „Gollasch - Essenz" gedünstet. Sobald der Kochproceß vollendet, wird das gedünstete Fleisch sammt Saft in un« gefähr zwölf Zoll hohe, cylindersörmige Büchsen gefüllt, sodann mit der Masse erst jene Manipulation vorgenommen, welche die Conservirung bewirkt — die Fabrik haftet für drei Jahre — und schließlich werden die Büchsen durch zwei fortwährend beschäftigte Spengler luftdicht verlöthet. Der Eigenthümer der Fabrik, in welcher Tag und Nacht gearbeitet wird, hat sich verpflichtet, während der Kriegsdauer monat-lich 160.000 Rationen, daS sind, die Büchse zu 20 Rationen gerechnet, 8000 Buchsen, welche 800 Centner Fleisch repräfenliren, zu liefern, und ist erst vor kurzem aus Meaux, wo sich damals das Hauptquartier des 12. Armeeclorpe befand, zurückgekehrt, wohin er mit unsäglichen Mühen und Strapazen und mit großem Zeitverluste einen Transport von 90.000 Rationen, das sind 4500 VUchsen, beför« derl halte. Es machte nicht geringes Aufsehen, als die Wag« gons, auf denen sich die Ladung befand, und welche mit der Aufschrift: „90.000 Rationen Proviant auS Wien," versehen waren, die verschiedenen Stationen passirten. — (Großer Brand in Trient.) Nach den au« Trient in Innsbruck eingelangten vfficiellen telegraphischen Nachrichten ist am 2. d. Nachts in der Vorstadt St. Mar« tino bei dem heftigsten Nordwinde Feuer ausgebrochen, welches fchnellstens um sich griff. Die aus ungefähr 80 Häufcrn bestehende Vorstadt wurde fast vollständig ein Naub der Flammen und sind bei 2000, großentheils der ärmeren Classe ungehörige Personen obdachlos. Nur durch energisches Zusammenwirken (die größeren Ortschaften Ro« veredo, Pergine, Levico, iiavis und Mezzolombardo wur» den noch in der Nacht telegraphisch zur Hilfe gerufen) hoffte man bei Abgang des Berichtes einem weiteren Umsich» greifen des Brandes Einhalt zu thun. — (In die Centralcasse deS Berliner Ver» wundetenvereines) sind bisher eingegangen: Aus Oesterreich 17.345, auS Rußland 91.388, aus Großbritannien 108.211, aus Italien 16.360, au« Amerika 576.672, aus Asien 22.585, aus Preußen 782.978, au« Bremen 175.671 und au« Hamburg 221.03b Thaler. — (Japan und der deutsch-französische Krieg.) Man theilt folgende, in Wien aus Holohama vom 1. September eingelroffene Nachrichten mit: Der preußifch - französische Krieg bildet immer noch den Hauptgesprächsstoff in hiesigen Kreisen und die größte Ausregung herrscht unter den zahlreichen, hier ansässigen Deutschen. Eine Aufforderung zur Subscription für die Verwundeten hat in kaum zwei Tagen die beträchtliche Summe von 5000 Dollars geliefert. Komisch ist die Auffassung, welche die japanesische Regierung von ihrer Neutralität«-Erklärung hat, indem sie ihren Unterthanen jeden Verkehr mit französischen oder preußischen Schiffen untersagt. Einer englischen Firma war es in Folge dessen unmöglich, eine bedeutende Relsladung von einem norddeutschen Schiffe an« Land zu bnngen. nachdem das Gesetz den Kulie« verbot, den Bord eines Schiffes der kriegführenden Nationen zu betreten. Sowohl in Yokohama als in Nangasali lieql je ein deutsche« und ein französisches Kriegsschiff, die sich gege«. 18^4 seiliss in Schach halten. Auch in den Übrigen Theilen des Handels haben die Kriegsnachrichten einen vollständigen Gescha'ftsstillstand hervorgerufen. Mehr al« 2000 Ballen Seide liegen auf dem Markte, denn die fremden Häuser wollen ebensowenig laufen, als sich die Eingebornen zu einer Preisreduction verstehen wollen. Auf diese Weise fehlt den Letzteren das nöthige Geld, wodurch der Einfuhrhandel fast gänzlich darniederliegt. Shirtings z. V., die noch vor Kurzem start begehrt waren, sind heute kaum verkäuflich. Auf die in den asiatischen Colonien eingeleiteten Subskriptionen für die verwundeten Krieger zurückkommend, bringt uns die letzte Post die Nachricht, daß dieselben allerorten von den besten Erfolgen begleitet waren; so sind in Folge eines Aufrufes des österreichischen und norddeutschen Con» suls Gumpert in Bombay neuerdings bedeutende Beträge zum Besten der vereinigten deutschen Armee eingelaufen, und zwar aus Bombay 7170 Rupien, aus Calcutta 1000 Pfd. St., aus Batavia 12.000 fl. :c, — (Der Generalinfpector der freiwilligen Krankenpflege, Fürst Pleß.) veröffentlicht aus Ver-failles folgende Erklärung: Gegenüber den in vereinzelten Organen der deutschen „Presse" unausgesetzt wiederkehrenden Anklagen und Verdächtigungen der Thätigkeit der freiwilligen Krankenpflege ist eine Widerlegung unlhunlich, solange es gilt, mit Einsehung aller Kräfte Hilfe zu leisten. Wie bedauerlich daher jene Mißtöne aus der Heimat auch sind, so vermögen sie doch nicht die Pflicht« treue zu lahmen, welche deutsche Männer aus allen Stämmen und Beruföclafsen einigt in Erfüllung der freiwillig übernommenen gemeinsamen Aufgabe. Nach Beendigung des Krieges wird ein Rechenschaftsbericht über die Thätigkeit der freiwilligen Krankenpflege dem deutschen Volke die Unterlage bieten zu eincm Wahrspruch zwischen den Helfern und den Tadlern. ^1 ocales — (Tagesordnung) der am 8. d. M. Nachmittags 5, Uhr statlfindendcn Gemeinderathssitzung: 1. Vllfällige Interpellationen. 2. Porträge der Finanz« section: cl) über die Stadtcasse-Nechnung pro 1667, d) über jene pro 1868, e) über das Gesuch der Direction des Elisabeth-Kinoerspitals um eine Subvention, 6) wegen even« tueller Abtretung cincs Baugrundes zur Errichtung einer Tabakfabrik, .i. Portrag der Vausection betreffend die Rechnung über das zur Conservirung der Tyrnauer Brücke gelieferte Holzmateriale. 4. Vortrage der Schulfection: k) in Betreff der Constiluirung des Ortsschulrathes und eventuell Vornahme der Wahlen für selben, d) wegen der beantragten Unterbringung der städtischen Schulen in das Zwayer'sche Haus. — (Ernennung.) Das t. t. Oberlandesgericht in Graz hat den disponiblen Bezirksamtskanzlisten Simon Hitnik zum Kanzlisten beim k. k. Bezirksgerichte in Laas ernannt. — (Theater.) Die samstägige Opernaufführung, ^Martha) die wir eine sehr gelungene nennen dürfen, hat uns den Beweis geliefert, daß es unserer Bühne an tüchtigen Kräften für die Oper nicht fehlt und daß es nur einer erhöhten Energie von Seite des Capellmeisters bedarf, um auch Chor und Orchester auf eine den Anforderungen entsprechende Höhe der Leistungsfähigkeit zu bringen. Tie Solisten hielten sich recht wacker und sang besonders Frau Fr anten be rg (Martha) nut viel Empfindung und feiner Nuancirung. Fräulein Schwarz war eine recht ncckifche „Nancy" und sang ihren Part sehr brav. Eine in gesanglicher Hinsicht ganz treffliche Leistung war der „Lyoncl" des Herrn Eisen bach, wie sich auch Herr Lafontaine des „Plumkett" mit Eifer und Erfolg annahm. Das Haus war in allen Räumen gefüllt und zeichnete die Genannten fast nach jeder Nummer mit Beifall aus. — (Schlußverhandlungen beim t. l. Landesgerichte Laibach.) Am 9. November. Anton Gruden: Veruntreuung; Anton Cepirlo: schwere körperliche Beschä- digung ; Iosefa Haze und Maria Hidan: Diebstahlstheil' nehmung. — Am 10. Novembcr. Franz Aeöet und Con» forten: fchwere körperliche Beschädigung; Georg Deisiuger und Complicen: Vergehen gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung; Simon Taler und Johann Sore: Diebstahl. — Nm 11. November. Anton Sterniöa: schwere körperliche Beschädigung und öffentliche Gewaltthätigkeit; Thomas und Martin Debeuc: Diebstahl und öffentliche Gewaltthätigkeit. Oorrespoudenz. X Aus Tberkrain. Am 4. d. M. Vormittags vertheilte unser allerseits hochgeachtete Herr Bürgermeister Gustau Graf v. Thurn-Valfassina die von der löblichen krainischen Sparcasse aus Aulaß ihrer 50jährigen Jubelfeier großmüthig gespendeten 100 fl. an die Radmanns-dorfer Stadtarmen. Der Herr Graf hielt an die im Schulhaufe versammelten Bedürftigen eine kleine Ansprache, worin er die Bedeutung der Spende hervorhob und die Auwcfen-den aufforderte, ein Hoch dem so gemeinnützigen Institute, aber auch ein Hoch Sr. Majestät dem Kaiser auszubringen, welcher das Gedeihen dieses Institutes so huldreich befördert und die um dasselbe verdienten Männer huldreichst ausgezeichnet hat. Hierauf wurden die einzelnen Bedürftigen je nach Wunsch theils mit Geld, theils mit Naturalien, meist mit Brennholz, betheilt, welches von dem gespendeten Gelde angeschafft wurde. In aller Augen war der innigste Dank für diefe Wohlthat zu lesen. Oeffentlicher Dank. Die löbliche Laibacher Sparcasse hat aus Anlaß ihres fünfzigjährigen Bestandes den Armen der Stadt Radmannsdorf die edelmüthige Gabe von 100 fl. zugewendet. Am 4. d. M., als am Tage des fünfzigjährigen Bestehens dieser durch ihr segensreiches Wirken bewährten Anstalt, wurde in Gegenwart der Gemeindevertretung die Ve-theilung der Armen öffentlich im Schulgebäude vorgenommen. Indem ich hiemit der Laibacher Sparcasse die Gefühle des wärmsten Dantes der durch jene Spende Beglückten vermittle, bringe ich unter Einem pflichtgemäß jenen Act echter Humanität zur öffentlichen Kenntniß. Gustav Thurn w. p., Bürgermeister. Nrucllr Post. (TriMal'Telearamme der „Laibacher Zeitung.") M ii nchen, tt November. <3in Auüfallö-versuch Altbreisachö wurde abgewiesen. Tuurö, tt. November. Pariser Nachrichten : Nochefort demissionirte in Folge Vteinunsssverschiedeuheit betreffs der Vtuui civalwahlen. Vtrhrere b« i der Ruhestörung Vetheilisste wurde» verhaftet. Paris ist ruhig. Die meiste» Journale sprechen sich friedliebend aus und tadeln Gambetta. Vrüssel, tt. November. I» verschiedenen Städten Süd Frankreichs fanden 3luhe störungen statt. Nebev sechs Departements wurde der Velageruugszustand verhängt. Florenz, tt. November. Viinisterwechsel-gerüchte werden dementirt. Der „Staatsanzciger" sagt, nach der Capitulation von Metz sei die Laac von Paris und Frankreich noch uicl ungünstiger. Die Aiigriffsuonichtungen vor Palis sind so wcil voi'a.csch»'ittcn, daß cö zum Angriff nur des lölngl'chen Befehles bcrarf. N^ch cincm Vcclüier Tclc-grcmnu uom 5. November soll das Gombaldcment nm darum aufgegeben werden, wcil man von dcr Nothwendigkeit der Capilulalion ülicr;c»,at ist. Nach dcm Ncsul' tat des in Paris ain Donnerstag stlUtgefnndcucn Plc» biscils über die Frage des PelttalienSvottmiS an dic Ncgierlma der Natioimloertheidigung (500000 Ja, 55000 Nein) ist das Zustandekommen des Waffenstillstandes wahrscheinlich Eö herrscht in Paris vollständige Rnhc. ?elc>a'aphischor N.'^cl,sclcl,,ll') vom 5>. November. 5verc. Metalls,,e5 57.6',, - 5»p>,c Metallic,,!^ mit Mil'U <>?.^'-- 1860er Htaato-Anlcheu 93.40. - Banlactieu 721 - Clld»-Acti.n 25>5,'l". ^aiidon 121 I',. - Hill»'r 120.25'. - K l, Milnz-Ducalcn 5.78,j. - Napoleond'or« 9.79. Das am 1«. October von Newport direct nach Hmnlüi!,!, abgegangene Hambnrgcr Postdampfschiff „Hammonia" , Cap ' tommen. Saudel und ^olkswirtljschastlichcv. Schwebende Schuld. Zu Ende October I870 befände,: sich laut Kundmachung dcr Commission znr Controle der Staats-schnld im Umlaufe: an PartiallMolhelaranweisnngeu i;i,6'tli.k82 sl-50 li'.; an zu Gtaatßnoten rrlliulen Ei»- »i,d Fllnignldrnlicnil »ölen 2,143,!>46 fl.. all förmlichen Staalönoteu 341,-,77 735 ft., an Mnnzscheinen zu zehn Ncntrcuzern 3.628.071 fl. 45) lr., im Ganzen 411,999,634 fl. 95 kr. '.'airach, 5). November. Ans dem heutige» Marlte si»d l ' schienen: 8 Wagen u>it Octreide, 4 Wagen mil Hru u»d S!> '> (Heu 35» Ctr. Stroh 17 >' itlslr.) mit Holz. Dlirchsch» ills-Preise. ^. _^_——_^_ ^^ ^ ^ , s>. lr. ss. lr. fl. fr.^__ Wcizen pr, Mrheu 5 20 5,90 Butter pr. Pfuud 45 — Korü-Saat „ 4—4— Eier pr, Stück — 2^ — ' Gerste ,. 2 70 3 18 Milch pr. Maß 10 ^ Hafer „ 1W 226 Nindfleischpr, Pjb, ^3—- Halbfrücht „ ------4 3« Kalbslcisch „ ^ i>. ------?8l1 Nlndsschmalz Psd -52-------------- weiche, 22" - - «2« Schweineschmalz „ — 46------- Wein, rother, pr, Speck, frisch, „-30- Eimer 18^ ^eriinchert „ —42, — —weißer ,. ------1(1- Anftckvmnlelle Zfre»nde. Am 4. November 1870. 2tadt Wien. Die Herren: Handel, von Weyer, - Vrauck-bar, Geschäftsreisender, von Wsißlirchcn. ^. Dr. Kovaili, von Trieft. — Clarici, (^ütcrinspcctor, von Haasberc,, — I"" mann , Gutsbesitzer, von Kcchenstein - - Baron Äpfaltrern, von Oriinhof. Horvath, Kanfm., von Marburg, — Mall', Handelsm., von Ncnmarltl. , Glefant. Die Herren: Kohn, Kaufm,, von Linz. — Kralauei von Lnblm. — De Lastel, Beamter, von Trieft -- l,'ads!off, von Nastatt. Licbermaini, von Trieft. — Pecenla, Kaufn!' von Trieft. — Waschnitins, von Prac,. - Iappel, Koscl'aiia. Vaicvischer Hof. Herr v. Strzogocki, s, t. Ingenieur, lw» Wien.__________________ Luttoziehung vom 5. November. W ie n : «4 53 0l) 8l) 10. Graz: 79 06 40 70 04. Theater. Henlc: Uocalsällgcril, „nd Postillon, ^ueubdüd >" 3 Acten von Friedrich Kaiser. ,«lI.M>^. 329.!« ^. 8 g »vindstill lriidc 5,i2„N. 330,2-7-5,!, windmill aanz bem. <>o, _l^"^lb. .M7<^^^0^___wi"dM fteriienbell___. 6N Mg, 330»« ^ 0,z O. schwach halbheitcr ' 6 2 „ N. 32f<>3 -j-4» O. schwach thcilw. bew. 0,u« 10.. Nb. 328"» I- 4u O. schwach f,. bcwiMt Den 5. Vormittag« trübe. Nnchmittlln.«' !,!locknle W«ll>n-decke. Ab.ndö Aufheitern»«,, iicrneühellr Nacht Ten >ll»a^ v. il l e i n n, a U > Illnf'innitl'z'i^i 2Uien, t. November. Von Anlagspapiercil haben Aclicn der Natioualbanl die größte Nuance anfzuweiscu; ste stiegen bis 725) um 7 ft. Die librigi'n A,ill,gSwerli>' Ulr-^llllfli»UlN»<)l< lehrten in festtr Haltung theils zu den gestrigen, theils zu etwaö besseren Eiusl'ii, Die der Spccnlation näher stehenden 5'ose van 1864 hoben sich oiö 118 um l fl. Hp"'"-lationspapiere aller Oattnngen waren mit wenigen AnSnahmeu, uiucr welchen Ferdinands-Noi'dbal)», in starler Hausse. Üö hobcu sich Credit biö 256.70. Anglo biö 2l0, Fian^o auf 202 ^>. ll»wu bi.' 228. Kail Ludwig biü 249.75, Silddahn bi« 176.50. Tramway bis 163. l^entlaldank ftiegcu, nachdem der Markt durch den gcftern geschehenen Anstauf ciucö größeren Postt»? entlastet uwrdcii, ans 57. Gingen anch im weiteren Verlaufe namhafte Theile der Avance verloren, so blieb doch noch imn^r die Notirnna. ver Mehrzahl der Spccullltiouspapicre höher als grftcrn. Der Eurs der ^)c-vllen bob Nlt> nicht bedeutend, wälneud Navolkou« weaen eines mucrdiua« ciuactrclcucn Decouvcrt biö 9 fl. 80 tr. fticgcu. <^. Allfteineine 2taatsscln»lo. FUr 100 fl. Ge'd Wüar, Einheitliche Staatsschuld zu 5 pLt.: in Noten vcrzlNSl.Mai-Nouembcr 57.60 57.70 „ „ „ Febrnar-August 57.60 57.70 „ Silber ,, Iciuner-Iuli , 67.55 67.65 „ April-Oclober. «7.3t» «7.45, Skmraniehen rn^zahldar ^) . —.— —.— i.'0s>> o I, 1«39 ..... 239.— 240.- „ « 1854 (4 7„) zu 250 f!. 67.50 6s.5,) .. .. 18K0 zu 500 ft. . . 93.^0 93.40 « ., I860 ;„ 100 fl. . .104- 104.50 .. .. 1864 ,n 100 si. . . 117.59 11/.75 Slaaio-Domäneu-Psandbrieft zu 120 st. ü W. i„ Silber . . 119.— 120.- ». "rundentlastunaS-oblistationen. F"r 100 ft. »^l,«^.. ^''ld Waare Meder-Oestcrreich. . "5" ^ "^ Ober-Ocstencich . . „ 5 „ ^ ^ .^> Sicbeilburgrii . . . „ 5 „ 75 ^ 7^^ Kttleruicil' ... „ 5 . 92?>s) l)3._ iiu » 7975 80^25 V. Actien von Bankinftitllte». > Geld Waare Nnglo-üslerr. Banl abgesl, . . 2^,7 50 208 — Analo-nnaar. Banl .... 83.— 84.— Bankverein.......222.50 223.50 Aodell-Lreditanslall ....------ Kreditanstalt s, Handel u. Gew. . 256 — 256 20 Lrcoitaiistalt, allgcm. ungar. . . 79.50 80 50 Escomptc-Gesellschllft, u, ö. . . 878.- »82.- i Franco-osterr. Nanl . . , . 101.7k 502.25, Generalbailt.......76.— 7« 50' Haudelebanl ....... 90. 91.->< Naüonaldanl . ,.....724- 725-j Niederländische Vanl . . . . 22? 50 227.75! Vereinsbanl.......95.— 95.50! Verlehrsbanl.......154.— 134.50 ». Actien von Transportnnternev- munsten. Geld Waare Nlföld-Fiumaner Bahn . . . 169. - 169.50 Nöhm, Weftbahu.....247.75 248 25 Carl-l/udwia-Bahn.....248.— 249.50 Donlln-Dampfschtfff. Gesellsch. . 55,6,— 560. - Eüsaderh-Westbahn.....219 — 219 50 Elisabelh-Wcfibahu (Linz - Bubweiser Strecke).....186.— 186.50 Ftrdn^nds-Nordbahn . . .2192 -'. 1^5.— Mnsl>rchel,-Varcserc«lll)n , . 163.— 1«4. - ssran'-Iosevd«««^« . . .188 50 189 — i?tmhera-C,ern.cIassyer-Vahu . 196.— 196.50 ^,'loyd. österr........328,— 330.— Omnibus........—. - --. ^ RudolfS-Bahn......163.75 164.— SiebenbUrger Vchn . . . . 167,— ^68. - Staalöbahil.......38?.— 388.— Sudnahu.......176.- l?6,25 > Südnordd, Vtldmd. Vahn , . 1K9.50 170.- Theiß-Vah«.......234.50 235 50 Tramway........159 30 159.70 «. Pfnudbriefe (silr 100 si ) ! Allg. äft, Ooden-lustal< Geld Waare uerlosbar zu 5 pCt. in Silber 106— 106 50 dto.iu33I.rUclz.zu5pEt.inö.W. 87.50 88. ^ Natioualb. auf ü. W. verloSb. zu 5 pCt........93.30 93.50 Oest. Hypb. zu 5'/. PCt. rllckz. 1878 —. - —.-- Nng. «od.-Cred.-Äuft. zu 5'/, pCt. 89 75 90.— lr. Prioritätsobliaationen. i 103 fl. ö. W. Geld Waare M.-Nestv,m S.vcrz. (l. Emiss.) 93— ^325 Ferdinands'Nordb. iu Silb verz. 104.5,0 105,— Fraliz-IoscphsVahu .... 94.90 9520 H.Var? ?udw B.i,T.nev>.!,«m. 101,75 102 25 Oefterr. siordweftbahu . . . !<4 — 94 50 . Orll, W, 500Frc.....N0 75) III 7" Sudb.-G. i. 200 st. z. 5"/« s,!r 100 si. 90.- 90.5" SUdb.-Vons «°/. (187!)^ 74) i>500Frc«......231-23'^' Ung. Ostbahn....., 86.40 «b vo «. Marl Val-.co -.- 7-- . i!ondo«, sllr 10 Psnnb Sterlma 121.10 l^^ ^ Pari«, sNr 100 Francs . . . ^".-- ""' Eour4 oer Gelds«»rten Oeld W°°r' K. Vtiluz-Dncatet . 5 fl. 79 lr. 5 fl. «' "> Napolconsb'or . . 9 „ 7« „ 9 „ ", " Veremschaler. . . 1 .. W . 1 - «"2 Gilber - - <20^ - ,„ 120 50 ,. Kramische GrundcntlastungS - Obligationen, P»'-j oatuolnuiia.: -. - Geld. Waar«