Macher Nr. 135. Pr«numeratlon«pr«i«: Im Vomploir gan,i. fi. ,,. hall'i. fi. 55«. Yllr bie Zustellmi« !ns Paus halbj, 5U lr. Mit der Post ganzi- si. Iü, Yalb,. 75U. Dinstag, 3. Juni. Insertionsgebür- Für kleine Inserate bi« zu 4 Zeilen »5 lr., größere per Zeile S tr.; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 3 k. 1879. Amtlicher Theil. W ^- k- und k. Apostolische Majestät haben mit 5 ch'chst.r Entschließnng vonl 24. Mai d. I. die f"7^K'richtsrälhe Agalhon Waldkirch in Klagen-^'v Dr. Viewr Leitmaier in Graz nnd Franz ">//"" in Laibach zn Räthen des Oberlandes-^'"Itcs in Graz allergnädigst zn ernennen geruht. Glaser m. z>. w,, Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^echuchsw- Entschließung von, 24. Mai d. I. dem AU'llur der Männer-Strafanstalt in Graz, Eduaid t>a«w^' >n Anerkennung seiner ansgczeichuetcn Dienste ^ "'ttertreuz des Franz Joseph-Ordens allcrgnädigst ^rleiheu gernht. ^lchtaültlichcr Tbeil. Die Wahlbewegnnq. ^-^ Wahlbewegnng nimmt überall ihren nn-^tMrii Fortgang. Die vielfach gehegten Befürch-,""Wl lvrgen Spaltuiigcu im Schoße der Verfas-Mparlei'sind, bisher wenigstens, nicht eiugelroffen. ^' "lhige Verlauf, loelchen der Parteitag der Libe-^n Ode rost er rc ichs genommen, läßt hoffen, daß ^besoiinlme Haltllng der dortigen libcrnlen Wähler-Mt fiir andere Provinzen nicht ohne förderliche Wir-^3 bleiben werde. Ein maßvolles Vorgehen kann ^Iite Fri'lchte tragen und muß dazn beitragen, daß l,/,öuchcn der Annäherung, wie sie hie nnd da bereits "U'sscn. sich mehren. s. , ^lnch in d^.,^ Kreisen der czcchischen Führer ?'" ?ö Ä^dürfnis nach einer endlichen Vcrständi-h^?.""^m Deutschen wieder Oberwasser erlangt zu ^e<-l"'„ "^ "U" Äicldnng ans Prag scheinen die dm D>>!!^.^"'^''stes daran gehen i" wollen, mit n ^nlschcu ,„„. Berständignng zn erzielen. Als st^k, ">'lbcn präcisierten die Vertrauensmänner des N ^ "W' Klubs in Prag m einer Donnerstag .lz^.,^gehaltenen Versammlung folgende Punkte: "stenI dj, Dnrchführnng der nationalen Gwch-zV ^'ll '"Schule nnd Amt im gesetzlichen Wege; ^ "'S die Wahlreform für den böhmischen Landtag; . uuiis wäre die gemeinsame Lösnng der Frage anzu-Äittm"' "^ die 'historische Individualität und d:e ^ "'wlmc des Königreiches Böhmen mit der bcsteheu-"Ns, ^lsnng in Einklang zu bringen wäre." Es Prö?.. '? ''^ch'schcu Führeru überlassen bleiben, chre ^^'^ foruiulierteu Vorschläge ans geeignetem Wege in /" nchtiger Stelle vorzubringen, wenn die znnächst wel'd '" ^"leresse liegende Verständigung anch erreicht Als eiu weiteres bcdcntsames Anzeichen von der Annäherung der beiden Nationalitäten in den deutsch-slavischen Ländern darf dec diescrtagc veröffentlichte Wahlanfruf von hervorragenden Pcrfönlichkeitcn des mährischen Großgrnndbcsitzes bezeichnet werden. Es habeil sich hier Vertreter der beiden national-politischen Parteien des Landes vereinigt, um unter Hinweis auf die Dringlichkeit der großen ökonomischen und ans-wärtigen Fragen, die in unserer Zeit anf der Tagesordnung stehen, zu einem Zusammenwirken beider Parteien ciuznladcn, und zwar nnter vorläufiger Ver-zichlleistnng auf die individuellen Ansichten mid nationalen Standpnnkte der Einzelnen. Schon diese Anregung scheint sehr erfreulich. Indeß ist wol abzuwarten, von welchem Erfolge dieselbe begleitet scin werde. In jedem Falle darf man aber schon hente sagen: Die jetzige Wahlbcwegnng gibt Zcngnis von einer fortschreitenden Befestigung des Vrrfafsnngs-lebens nnd von einer glücklichen Lä'uternng der politischen Ideen in allen Volkskreiscn. Zur Nindcrpcstsrago. Eine für unsere Laudwirthschaft hochwichtige Angelegenheit, die Negi ernngsvo rl a ge betreffend Schutzmaßregeln gegen die Rinderpest, ist leider in der abgelaufenen Rcichsrathsscssion nicht mehr erledigt wordeu, trotzdem auf das Zustandekommen dieses Gc< setzes sowol vonscite der Regierung als der beiden Hällscr des Reichsrathcs gleich großes Gewicht gelegt worden war und das Abgeordnetenhaus eine ganze Reihe von Sitzungen der Berathung dieses Gegenstandes gewidmet hatte. Das Hindernis, au welchem die endgiltige Austragung dieser in zahlreichen Petitionen ans allen Theilen des Reiches dringend ur-gierten Angelegenheit gescheitert ist, war eine Mcinnngs-differcnz zwischen dem Abgeordneten- nnd den» Herren^ Hanse, die wegen Kürze der Zeit, nachdem der Zwiespalt erst in der letzten Sitzung der beiden Hänser zutage getreten war, nicht mehr beigelegt werden konnte. Das Abgeordnetenhaus hatte nämlich dic ursprüngliche Ro gierungsvorlage. in welcher für die Einführung der Grenzsperre gegen den rnsfischen Viehimport eine fünf. jährige Uebergangsperiode festgesetzt wurde, dahin abgeändert, daß es diese Periode anf drei Jahre herabgesetzt hat. Das Hcrrcnhans ging jedoch auf diesen Abündcrnngsantrag nicht ein, sondern genehmigte den bezüglichen Absatz in der Fassuug der Regierungsvorlage, und da das Abgeordnetenhaus seine Znstim-mung hiezn verweigerte, mußte das ganze Gesetz fallen gelassen werden. Es ist nun allerdings mehr als wahrscheinlich — meint das „Prg. Abcndbl.", dessen Ansführuugcu wir hier folgeu lassen, — daß das nen gewählte Äbgeord-nctenhans mit Rücksicht auf die in zahlreiche» Reso- lutionen , Petitionen uud sonstigeil Kundgebungen niedergelegten Wünsche der landwirthschaftlichen Bevölkerung sich beeilen wird, die auf solche Art in der Schwebe gebliebene Angelegenheit wieoer aufzunehmen, Wie dies der Abgeordnete Dr. Herbst auch ausdrücklich betont hat. Nichtsdestoweniger ist die eingetretene mehrmonatlichc Verzögerung nicht lebhaft genug zu bedauern, weil gerade jene Krcifc, in deren Interesse das baldige Zustandekommen des Gesetzes gelegen war, im Lanfc der letzten Jahre von mannigfachen Ealamitä'tcn heimgesucht worden sind. Das Herrenhaus, uuter desseu Mitgliedern sich hervorragende Viehzüchter befinden, hätte gewiß gegen die Anträge des Abgeordnetenhauses keine Opposition erhoben, wenn es nicht durch schwerwiegende Bedenken dazu gezwungen worden wäre. Man darf eben nicht vergessen, daß eine allgemeine Grenzsperre gegen Rnßlaud hinsichtlich der Vieheinfuhr eine totale Umgestaltung der land-wirthfchaftlicheu Verhältuisse in Galizicn und der Bukowina zur Voraussetzung hat, somit nicht ohne einen aUmäligcn, anf längere Zeit sich erstreckenden Nebergang durchgeführt werden kann. In den beiden genannten Ländern, wo der Ackerbau die Grundlage fast der gesammtcn wirthschaftlichen Existenz bildet, ist nämlich der Landwirlh suwol hinsichtlich des Zug-als des Mastviehs auf die Einfuhr von Steppenvieh angewiesen. Soll nun dieses letztere, als der notorische Träger nnd Verbreiter des Rilioerpesteontaginms, von dem Eintriebe nach Oesterreich ausgeschlossen werden, dann muß zuvor den Landwirthen in Galizien und der Bukowina die Möglichkeit geboten werden, einen selbständigen, ans sich selbst sich erneuernden Viehstand zu schaffen. Dazu reicht aber ein Zeitraum von drei Jahren um fo weuigcr hin, als die Beschaffung eines größeren Viehstandcs zur Stammzncht bedeutende Geldopfer erheischt, über welche der größere Theil der bäuerlichen Bevölkerung in Galizicn derzeit uicht gebietet. Das HcrrcnhanK hat deshalb im Einklänge mü der Regierung ein längeres Uebergangsstadium festgesetzt, damit der galizische nnd bnkowinische Bauer allmählich in die neuen Zustände sich hineinfinde, ohne Gefahr zn lanfen, abermals in die Klauen der Wucherer getrieben zu werden. Daß sich die Regierung nnd der Neichsrath trotz der voranssichllich großen Schwierigkeiten und Kosten einer vollständigen Grenzsperre gegen den russischen Viehimport dennoch zn diesem Raoicalmittel entschlossen haben, bezüglich dessen wol auch der neu zusammentretende Reichsrath kaum andere Ansichten hegen dürfte, erklärt sich einerseits aus der in den letzten Jahren gewonnenen Erfahrung, daß eine wirkungsvolle Bekämpfung der Rinderpest ohne Ausschließung des Step-penviches vmn Eintriebe nach Oesterreich nicht möglich ist, anderseits aus dem Bestreben, unserer heimischen Viehzucht so rasch als möglich den deutschen Markt Feuilleton. Alcra oder auf dunklen Wegen." Roman vvn Ed. Wnssner. (Fortsch'Mss.) Hz.l^as lchel anch die Ursache scin mochte, Lady si^M's Allgen wurden größer und größer und füllten ^ nnt cin^ seltsamen Glnt. H. "Bleiben Sie!" rief sie hastig, fast befehlend. >5 e haben mir noch nicht gesagt, wer Sie sind. Ich >"c wch Ihrem Namen." A,ill blkli stehen, wie dnrch ein Zauberwort fest-^llen, aber er antwortete nicht. Er zitterte. Lady H<'" bmmtte es, und auch sie ergriff eiu heftiges ^s, "Aren Sie uicht, was Mylady fagt?" fragte W, Darf. .Ein Hausierer hat keiu Recht, zu so ^tcn, ^"ude diesen Ort zn betreten. Wenn Sie Ihren hm s uicht nennen, werde ich die Männer aus dem '^'ufen, und Sie sollen verhaftet werden!" bewe. ^ ^"lga unterbrach Felice durch eine Hand- l,W "schweig' Felice," sprach sie erregt. „Du weißt '»ich^.. was du sagst. Haben Sie keine Antwort für '">t „,'^udlc sie sich au deu Fremdeu. „Wolleu Sie ^ÜZ^sagen. wer Sie sind?" *^"2l.Nr. 123 d.W. Er hatte sich würdevoll aufgerichtet. Uugcachtet der an feiner Seite hängenden Last war jeder Zoll au ihm ein Gentleman. Er hatte seine Unkenntlichkeit für vollkommen gehalten; aber er konnte den Blick nnd die Farbe seiner Augen nicht verändern, die beim hellen Mondschein dentlich zu erkennen waren, nnd in seiner Anfregnng vergaß er die seiucm augeuommcncu Charakter ziemende Rolle. „Aha," dachte Felice, „einer von Myladys Verehrern, von Eifersucht getrieben, ist verkleidet aus London gekommen. Das ist romantisch." „Verzeihen Sie," antwortete der scheinbare Hausierer auf die Frage der Lady Wolga, „aber mein Name kann eine vornehme Lady, wie Sie es sind, nicht interessieren. Bitte, verzeihen Sie meine Ans. dringlichkeit nnd erlauben Sie mir, mich zn entfernen." Seine Stimme war nicht mehr bescheiden und demüthig. Er war nicht im stände, sie länger zu ver-stclleu. Die Jahre hatten sie nnr wenig verändert, uud die wohlbekannten Töne durchdrängen die Hörerin wie glühende Schwerter. Ein Schrei kam vön Lady Wolga's Lippen, nud mit ausgestreckten Armen eilte sie auf ihn zn. Er aber wandte sich rasch um und eilte den steilen Felsabhang hinab nach der See. Als er so plötzlich vor ihren Augen verschwand, stürzte Lady Wolga mit erhobenen Armen noch einen Schritt vorwärts und sailk dann mit dumpfem Stöhnen bewußtlos auf die harten Stciue nieder. 41. Kapitel. Ein erfolgloser Antrag. Tagsdarauf zu der von Lady Wolga bestimmten Stunde, stellte sich Lord Montherun in der Bibliothek zn Elyffebournc ein, wo er von der Lady emvfanaen wurde. ^ ^' " Wie der Marquis bemerkte, sah sie nicht wohl aus. Ihre Waugcu wareu farblos, und selbst ihre Lippen waren bleich. Um ihre matt nud alamlos blickenden Augen waren bläuliche Riuge, uud m ihren Zügen lag eme Traurigkeit, die ihu beuuruhiate Er hielt seme Hand hin, uud die ihrige legte sich kalt wie „Siud Sie krank?" fragte cr leise in tbril^ nehmendem Ton. nnd seine Augen ruhten liebevoll auf ihr. ^ „Ich bin nicht ganz wohl." antwortete sie. in e.nen Stuhl ulkend. „Aber es freut mich, Sie zu sehen. Ich habe Ihnen etwas zn sagen." „In meiner Angelegenheit? Wollen Sie meinen Bitten nachgeben, oder'haben Sic mir Worte der Ermuthiguug uud Hoffnung für mich, theuere Lady?" Er setzte sich auf ihren Wink in geringer Entfernung chr gegenüber. »Sie haben noch nichts zur Ausführung meiues Auftrages gethan?" fragte Lady Wolga. Sie haben keine Spnr von dem wirtlichen Mörder gefunden?" Eiu flüchtiger Schatten glitt über das Gesicht des Marquis. 1074 wieder zu öffnen. In erster Beziehung haben eingehende Untersuchungen unwiderleglich bewiesen, daß die in der Nähe des Schwarzen Meeres gelegenen Steppen des europäischen Rußland als Keimstätten der unsere Herden seit Jahren decimierenden Rinderpest zu betrachten sind. Auf diesen weilen Gebieten wachsen nämlich blos Gräser und Kräuter, weil der Mangel an Wasser den Anbau von Kulturpflanzen nicht gestattet. Im Hochsommer, wo nicht einmal Thau eintritt, wird nun der Aufenthalt für das Vieh tmrch den Wassermangel ein geradezn unerträglicher, zumal in dieser Zeit die der Steppe eigenthümlichen Salzausscheidungen am stärksten auftreten, welche von den Thieren mit der Nahrung in reichem Maße genossen, einen solchen Durst erzeugen, daß derselbe Fiebererscheinungen znr Folge hat, in denen erfahrene Viehhändler und Veterinäre eine der Hauptursachen der spontanen Entwicklung der Rinderpest finden wollen. Von den Steppen aus wird dann die Seuche durch die Herden in das Innere Rußlands und von da über Galizien, die Bukowina und Siebenbürgen nach Oesterreich verschleppt. Was nun die Nothwendigkeit der Wiedergewinnung des deutschen Marktes und der freien Durchfuhr für unser Vieh betrifft, so herrscht darüber in land-wirthschaftlichen Kreisen nur Eine Stimme, wie Hunderte von Petitionen der meisten landwirthschaftlichen Vereine deutlich beweisen. Bei der erdrückenden Con-currenz Rußlands und Amerika's auf den Getreidemärkten erscheint der Ackerbau in Oesterreich ohne rationelle Viehzucht und Viehmast kaum mehr lohnend; das Gedeihen der letzteren ist aber wieder von der Erhaltung der auswärtigen Märkte abhängig, weil der heimische Consum nicht groß genug ist, um die gesummte Production zu absorbieren und jene Preise zu zahlen, welche erst die Viehmastung lucrativ machen. Namentlich ist es für die zahlreichen Zuckerfabriken, Branntweinbrennereien und Bierbrauereien in Böhmen, Mähren und Schlesien, welche die Viehmastung als Nebengewerbe betreiben, geradezu eine Existenzfrage, daß die Absperrung der deutschen Grenze für österreichisches Vieh je eher wieder aufhöre. Dieses Ziel ist aber, wie die Erfahrung dargethan hat, ohne radi-cale Maßregeln gegen die fernere Einschlcppuug der Rinderpest nach Oesterreich nicht erreichbar. Es mnß und wird daher eine der ersten Aufgaben des neu zu wählenden Reichsrathes fein, bezüglich dieses Punktes das unvollendet gebliebene Wert seines Vorgängers so rasch als möglich zum Abschlüsse zu bringen. Die Stimmung in Novibazar. In Novibazar herrschte nach Bekanntwerden der österreichisch-türkischen Convention, welche die Eventualität der Besetzung von Bjelopulje, Priboj und Prepolje durch die k. k. Truppen in Ausficht stellt, große Erregtheit unter jenem Theil der albanesischen Bevölkerung, der mit seinen Sympathien im Lager der albanesischen Liga steht. Insbesondere schürte der militärische Leiter der Liga, Iussuff Bei, welcher auf der Reise von Skutari nach Iauina in Novibazar kurze Zeit verweilte, die Aufregung und schloß eine in einem öffentlichen Lokale gehaltene Hetzrede mit den Worten: „Hat je ein Albanese den Staub von den Schuhen Fremder geleckt? Nein! Das that der Arnaute niemals. Das kann er auch künftig nicht thun. Ich sage Euch, lasset den „Tjatar" (Schreiber) vorlesen, was er will, Ihr ergreift Eure Mtagane, Pistolen und langen Gewehre und stellt Euch jedem Fremden in den Weg. Eilet nach der Grenze, um den bedrohten Brüdern Hilfe zu bringen." — Die Wirkung dieser Aufhetzung war bald zu merken, indem die Behörden in Novibazar von der Bevölkerung befchimpft wurden. Zur rechten Zeit traf aber noch der angesehene Arnauten - Häuptling Ali Draga in Novibazar ein und bemühte sich, der ihm von der Pforte übertragenen Mifsion folgend, die aufgeregten Gemüther zu beschwichtigen. Man schreibt hierüber der „Pol. Korr." aus Novibazar unterm 20. Mai: „Die hervorragendsten 36 Chefs der Liga sind, wie mit Bestimmtheit versichert werden kan, von der türkischen Regierung gewonnen worden, und diese einflußreichen Optimalen des Arnautlnk geben sich alle erdenkliche Mühe, um das Nordalbamen und das Sandschak von Novibazar bewohnende Volk über die eventuelle Besetzung einiger Grenzftunkte durch österreichisch-ungarische Truppen zu beruhigen. Ali Draga, ein baumstarker Mann mit fuukensprühenden Augen, einem langen, herabwallenden weißen Barte und klugem, ausdrucksvollem Gesichte, versammelte die hervorragendsten Albanesen aus Novibazar und Umgegend in dem Moscheenhofe und richtete an sie die eindringlichsten Ermahnungen, den väterlichen Anordnungen des Sultans sich widerspruchslos zu fügen. Er bekämpfte alle im entgegengesetzten Sinne thätigen Agitatoren in überzeugendster Weise. Seine Worte fanden, wenn nicht lauten, so doch allgemeinen Beifall. Nur die professionellen Hetzer fahren fort, ihr gemcinschädliches Handwerk weiter zn betreiben, aber sie fanden nicht mehr jenen ungetheilten Glauben, der ihnen früher entgegengebracht wurde, als die Negierungsorgane sie noch unterstützten. Noch mehr Gewicht, als auf diese von Amtswegen eingeleitete friedliche Propaganda mnß auf die militärischen, vom Divisionsgcneral Osman-Nuri Pascha ergriffenen Maßregeln gelegt werden." Aleko Pascha in Ostrumelieu. Der Generalgouverneur von Ostrumelien, Aleko Pascha, hat bekanntlich am 27. v. M. seinen Einzug in Philippopcl gehalten, nachdem er in einer Etikettefrage, auf welche die bulgarische Bevölkerung das größte Gewicht legte, eine Concession gemacht,, durch welche er sich in direkten Gegensatz zu dem bezüglichen Befehle des Sultans setzte. Die ostrumclischc Äegrüßungs-Deputation hatte nämlich den Gcucral-gouverneur an der Grenze in Hermanly erwartet, war aber äußerst unangenehm berührt, als sie sah, daß er bei ihrem Empfange das türkische Fez auf dem Haupte trug. Sie machte deshalb Anstalten zur Umkehr, worauf Aleko Pascha das Zugeständnis machte, unbedeckten Hauptes in Philippopel einzuziehen. Hiemit zeigten sich jedoch die Bulgaren nicht zufriedeu. Von Philippopel aus kam ihm eine neue Deputation entgegen, an deren Spitze der jüngst ernannte Oberkommandant der ostrumelischeu Miliz, General Vitalis (ein Franzose), stand und welche ihm dringende Vorstellungen gegen die Beibehaltung des Fez machte. Die Deputation wies darauf hin, die Nachricht, daß der Gencralgouverncur das Fez trage, habe in Phi lippopel eine sehr bedenkliche Aufregung hervorgerufen, und stellte Alcko einen sehr unangenehmen Empfang in Aussicht. Aleko befand sich in einem peinlichen Dilemma, da ihm vom Sultan ausdrücklich befohlen worden war, beim Einzug in Philippopel das Fez zu tragen, wahrscheinlich um dadurch äußerlich die Oberhoheit des Sultans über Ostrumelien kundzugeben. Ader schließlich entschied er sich dafür, den bulgarischen Wünschen Rechnung zu tragen, auf die Gefahr hin, „Meine liebe Lady Wolga," fprach er sanft, „warum klammern Sie sich an eine folche Illusion? Der Mörder wurde vor achtzehn Jahren entdeckt. Sollten Sie weiser sein als das Gericht, welches seine Schuld aus den überwältigenden Beweisen gegen ihn erkannte? Wolga, der Mörder ist gefunden worden; er ist vor die Schranken eines Richters getreten, welcher strenger und furchtbarer ist als der irdische. Warum wollen Sie sich quälen um einen Mann, der schon viele Jahre in seinem Grabe ruht?" „Ich habe ihn zu gut gekannt, als daß ich an seine Schuld glauben könnte," sagte Lady Wolga. „Das Verbrechen wurde auch nicht mit Ueber-legung ausgeführt. Niemand glaubte das. Es war die Folge eines heftigen Streites, einer —" „Ich weiß nicht, wie oder warum es begangen wurde, ich weiß nur, daß er es nicht gethan hat." „Wolga, Ihre Liebe verleitet Sie gegen die Wahrheit, nimmt Ihre Vernunft gefangen —" „Weil meine Liebe klarer sieht, als die Vernunft es kann. Er war nicht zu einem Morde fähig, wie sehr er auch hätte gereizt werden mögen. Sein Bruder hatte schlecht an ihm gehandelt, und er ließ einige leere Drohungen fallen; aber er würde lieber als Bettler vondannen gezogen sein. denn als Herr zu bleiben, wenn dieses Bleiben nur durch einen Mord zu erreichen gewesen wäre." . „Sie müssen ihn noch lieben!" seufzte der Marquis. „Lieben! Er war mein Gatte, und ich werde ihn stets lieben und ihn vor allen Menschen achten und ehren, — den edelsten, großherzigsten Mann, dem so großes Unrecht geschehen ist." „Sie haben nie so von ibm gesprochen, Wolga. Erweckt dieses Haus uud die Umgebung so mächtige Erinnerungen in Ihnen?" „Vielleicht. Sagen Sie mir, Roland, glauben Sie, daß er wirklich todt ist?" Das Herz des Marquis schien still zu stehen, aber keine Muskel seines Gesichts verrieth den Schreck, den diese einfache Frage ihm verursachte. Es dauerte über eine Minute, ehe er zu einer Antwort im stände war. „Welch' eine sonderbare Frage!" rief er. „Gewiß ist er todt! Er starb in Südamerika. Ich glaube, wir haben schon darüber gesprochen. Warum fragen Sie, Wolga?" „Weil, — weil, — ich nie Beweise hatte, — keine Beweise, welche über jeden Zweifel erhaben wären." „Glauben Sie, daß er noch lebt?" Lady Wolga wurde noch bleicher, als sie schon war, und zögerte eine Weile mit der Antwort. „Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Manchmal ist es mir, als lebte er noch. Ich würde alles, was ich habe, darum geben, wenn ich wüßte, ob er lebt, ob ich ihn wiedersehen könnte, — ohne Verkleidung, und mit ihm sprechen könnte." (Fortsetzung folgt.) I den Zorn des Sultans auf sich zu ziehen, und ve taufchte das Fez mit dem bulgarifchen Kalpal, MM dessen die Stimmung der bulgarischen VevoMM'« sofort nmschlua. Wie man nämlich der „Pol. 5"" , meldet, wurde Aleko am Bahnhöfe in Philipps "^ der ihn erwartenden ungeheuren VolksmeM größter Begeisterung aufgenommen, als pc ^" s tionalc Kleidungsstück (z'ilindcrartige, ""t ^/^ verbrämte und oben mit einer farbigen Tl""^l .« sehene Kopfbedeckung) auf seiuem Haupte crmia. Von: Bahnhöfe begab er sich unter bulgarischer M" cscorte nach der bulgarischen Kathedrale, wo M >^ Exarch mit dem ganzen Klerus empfing mw s Hochaltar geleitete. — Der Sultan wird wol " diefen Act Aleko's indigniert sein, allein lchterttl) durch seine Nachgiebigkeit in dieser formellen ^r^, die allerdings einen prinzipiellen Hiutergrmw y . wesentlich die Schwierigkeit seines Amtsantritts u mildert. . „.,,.,, Zwei Tage später gab es bereits emcn n " Anstand, der in diplomatischer Weise s" M "s r möglich beigelegt wurde. Vor dem Einzug ^. Paschas wurde nämlich in Philippopel die bill« ^ Fahne aufgezogen. Ueber seinen au2drücklichl'!> ^ ^, mußte sie aber eingezogen werden. Dafür sollte Verlangen Aleto Paschas die türkische F")ii'' ^ gezogen werden, was jedoch uuierdlieb, "'""ys„f-Municipalität die Gefahr dadurch rutstchcilder " rcgung vorschützte. Aleko wollte diese nicht gelten lassen und schlug, um der Mtontm Pforte'Geltung zu verschaffen, ein Cmnpromij' " ' demzufolge die türkische Flagge nnr vmubcrgcl) gehißt nnd mit 10! Kanonenschüssen salutiert "" sollte. Jedoch anch dieses Uebereinkolmnen g/'">" nicht zur factischen Ausführung. Wie nä'mlny „Pol. Korr." unterm 3I.v. M. ans PH'l'Mp" ^« meldet wird, ist das anf Grund dieses CmnpwmM^ einbartc Programm für die feierliche VcrtnnW " des die Ernennnng Aleko Paschas nnd die ScM' des „Organischen Statuts" betreffenden F">""" „,-zum Theil eingehalten wurden. Infolge der a"0al^ den Anfregung erklärten einige Mitglieder der ^ päischen Kumnnsswn, daß Alcto Pascha ill d" ",H wegen Anfhissung der türkischen Fahne ledilM^ ^, Opportuuität verfügen möge. Demgemäß hat e^ der programmäßigen Aufhissung dcr türkischen o ^ und deren Salut'ierung vorläufig sein Abkoi»»'"' fllllden. ' ,„„„ Die Verlesung der Fermans und der PU'" ,„ tion erfolgte in türkischer und bulgarischer Sp'^' ^l Gegenwart des Konsnlarcorps, des Klerus "" Mdc großen Vults!neua.c. Die Proclamation Alck"»^^ mit stürmischen Acclamations begrüßt. Das ,,^ wurde vollkommen ruhig aufgenonunen. DacM'^cst reichte eine Deputation dcr Griccheu einen ,^ j,l gegen die unterbliebene Verlesung der Actc»iu ^Z griechischer Sprache. Aleko Pascha entschuld^ ^ mit der Ermüdung, welche die lange Verlesung ^§ beiden dominierenden Sprachen dcr P^^^W' vernrsacht habe. Die Lesung könne in dcil ^^ü-der Minoritäten der Provinz nicht fortgesetzt'^, Die englisch-afghanischen Fncdcusbedingu"^"' Die zwischen dem Emir von Afghanis. jB dem englischen Unterhändler Major ^wag'"^,^ Lager zu Gundamuk gungen sind nach einem Telegramme au^> ^ j,i der Sommcrrcsidenz des Vizeköuigs von A> ^e f^ den Vorbergen des Himalaja, im wesentlichen ^ genden: Artikel l erklärt, daß fortan 3"^^» Freundschaft zwischen den vertragschließenden ^^ bestehen solle. Artikel 2 verkündigt eme ^.^ü welche die Unterthanen des Emirs vor allen ^t. wegen Verkehres mit dein englischen 'A"^lnl!l^ Artikel 3 setzt fest, daß die auswärtigen ^ , ,h d"' des Emirs uuter britischem Rathe gepflogen l^^ Einir von der britischen Negicrnng gegen ausi - ^ Angriff unterstützt werden solle. Nach Artikel ^ ,„,t Kabul ein britischer Resident zu bestellen, lvtt^ ^< einer angemessenen Escorte versehen und nltt ..^sche macht ausgerüstet ist, bci besonderen Anlagen ,^>„, Agenten an die afghanische Grenze z" " ^ g" Ebenso ist dcr Emir berechtigt, Agenten m ^ ^^ bestellen. Artikel 5: Der Emir garantiert oie „ heit und ehrenvolle Behandlung britischer ^ M seinem Gebiete. Erleichterungen des H""s" D<' bilden den Gegenstand cincs besonderen, ""! " M'»^ von zwölf Monaten abgeschlossene Ucbcrcin . ^ Eine Telegrafenverbindung "'it Kabul "' ,Mrt' Kurumlhal foll hergestellt werden. Das gcg ^, unter britischer Occupation stchende Gebiet " ^o' Emir zurückgestellt, mit Ausnahme der Hl A' Kurum, Pcs'chiu und Sibi. welche der "" ^.,, d gicrung „zugewiesene" Ac-zirke bilden, ^''^streitn^ Emir den Ueberschnß der Einnahmen naU"^„V der VerwaltmuMnöltMN empfängt. Die "'„ MM' Horden werden' die volle Vcrfngnng über ^ ^M^' und den Michni - Paß, so wie über d>c ^^,„ ^ nnd die UnabhänqicM der O"nzstämme ''' . ^.jiiy^ strikte dieser Pässe haben. - Der Emir soU c ^, liche Subsidie von sechs Lak Rupien bel ge""" 1N75 Alüllg des Vertrages erhalten. (Eine Rupie ist im ""Mr fast gleich einem österreichischen Silbergulden, "" em Lak hat 100,000 Rupien.) Eine gemischte ^""nsswn wird die englisch-afghanische Grenze be- Hagesnemgkeitell. . _^ (Von der Kriegsschule.) Der Andrang , l «ffizicrc aller Waffen des Heeres zur Kriegsschule >' dlesmal ein so großer, wie er bisher „och gar nie "°Momn,en. Bis Mitte Mai hatten sich 90 Offiziere «det, van denen blos 30 im ersten Jahrgange Auf- "Me finden Wunen, nachdem die auf die normierte M von 40 Frcquentanten noch fehlenden 4 Stelleu ,,", Offizieren der ungarischen Landwehr refcrviert leiden. Drin Chef des Gcncralstabscorps steht somit yt die Wahl unter einer fo großen Zahl von Be- "ucrn zur Verfügung, daß selbst einzelne Aspirautcu ^t guter Vorprüfung auf die Aufnahme iu die Kriegs- Mlc werden verzichten müssen. So bedauerlich dies M für die Betreffenden fein mag, so liefert dicfc Er- A'MMg doch ein erfreuliches Syinptom für die stetig '^inende fachwisscufchaftlichc Durchbildung des östcr- "lchlschcil Offizierseorps. . -^ (Erfindung.) Mit Bezug auf eine kürzlich "" mehreren Blättern veröffentlichte Notiz, in welcher ^.Ingenieur Hngo Eidner als Erfinder eines sub- 'arincn Apparates bezeichnet wurde, mit welchem man ^ ben im Plötzensec angestellten Versuchen die güu< 'Mn Erfolge erzielt hat, ersucht Herr Eidner die z^pst." in einem Briefe aus Wicu, zur Steuer der ^hlheit dic Mittheilung zu machen, daß nicht ihm, ^'dern dem österreichischen Obcrlicutcuant Carl Vrava ^ lijraz die Priorität der Erfindnng gebühre. Herr z,' "kr sci zwar Patcutmitbesitzer und technischer Leiter ^ auf Brava's Ersilldung basierten Unternehmens, "ch habe er niemals sich als Erfinder genannt. ., ^ (Der Ansbrnch des Aetna.) Einer c Mafischen Meldung ans Catania vom 31. v. M. zu- ^c hat der Lavastrom an der Ostseitc des Aetna eine nächtliche Ansdehuuug erreicht. Zahlreiche, in zwei ^"ppl'n vertheilte Krater werfen reichliche Lava aus. ^ ganze Verlauf des Phänomens läßt eine längere ?"er des Ausbruchcs vurhcrfchen. Die Lava nimint !°!l Lanf gegen den Alcantara-Flnß und die Ortschaft ^- Man befürchtet ernstlichen Schaden. — Der N ist der höchste der fcnerfpcicnden Berge Enropa's ^,° erhebt sich ans der Ebene von Eatania bis zu z^" Meter. Seine Basis hat einen Umsang von 130 s^,""". "nd anf seinen Abhängen stehen 05 Ort. Geburt f"" ^"" 300,000 Einwohnern. Vor Christi die vm, ??^ """ ^l Ausbrüchc desselben, nntcr denen U»itti nl / ""b 121 an, merkwürdigsten sind; nach yustl Gebnrt sind es die von 1100, 1109, 1329, 8(.' i^' ^69, 1093, 1703, 1787. 1792. 1802. K ^«9, 1811^12. 1819. 1832. 1838. 1842. 30 1/"^" "euestcr Zeit 1805 uud 1874 (29. und "nd V^' Die Lava-Ergüsse verhalten sich in Menge Ets'5 "cht'glcit zu denen des Vesuv wie gewaltige N? 2" unbedeutenden Flüsseu uud habeu fchon oft h Mge Verheerungen angerichtet, deren Opfer wieder« zy oas ,^^ ^^^,^ ^ ^.^ ^.^ ^^ ^^^^ v„„ t>em / ^"- Sie kommen nur in fe'tenercn Fällen aus s vaupttratcr, der daun jedesmal bedeutende Um-""ungen erleidet. t>^ ^"(Heuschreckenplage in Nußland.) Nach lich..""lesten Berichten hat die Heuschrcckeuplage im süd-^"nßland eine wahrhast schreckliche Ausdehnung hc>r,.? ^^ die ersten Hcuschrcckcnzügc sich zeigten, vcr-sch^ blc Behörde in Lethargie. Endlich, als die Heu-dc>s> ?? '" gcmzcn Schwärmen sich einstellten, so zwar, Wu /^ ^"s Gehen in den Straßen der Städte er-^ " Ward, raffte sich die Behörde zu einer Verfügung W "ach welcher die Kaufleute ihre Läden schlichen 3l^'„ "ud eine allgemeine Razzia gegen dic gefräßigen lc,Mäler in Angriff genommen werden sollte Beiner-Et, c "h ist. daß die Geistlichkeit diese Plage als ein li^lgcricht dc3 Himmels bezeichnete und durch diese zl'^e Erklärung nur mehr zur Unthätiglcit des Volkes ^"uber den himmlischen Strafvollstreckern beitrug. Jetzt >>, "Ue k'anäle mit Hcuschreckeu überfüllt und die Ocfcn »ü!>,^"^^n Hänscrn derartig von ihnen beseht, daß es "glich ist, darin Feuer anzumachen. ^T^ (Feinde des Telegrafen.) Ein offizieller s> '")t des Departements für öffentliche Arbeiten cou-ß»^ die fntalc Gefährdung, welcher der Telegraf in 'st 3" (Ostindien) dnrch wilde Elefanten ausgesetzt ^>.^ ^en Jahren 1875 bis 1878 haben aus diesem 3l!hs'»s nicht weniger als 60 namhafte nnd eine große 1^ Urinier Unterbrechungen stattgefunden. Ant 25. Mai ^>ia '""rde dic Linie Muara-Dara-Lahat auf eine Vn ^" drei Meilen vollständig zerstört, nnd der ^sl>!>! ^ 'vic die Isolatoren im Dickicht versteckt auf-l"!^, ^llc während der drei darauffolgenden Tage ^i, ^""ncncn Reparaturen wurdeu während der Nacht ^ii,,,,^ Elefanten wieder zunichte gemacht. Wo es durch ^iisf^ grht, sind diese Arbcitcu wegen der wilden ^iH ' ^'gcr nnd Bären äußerst schwierig ansznsühren. 3t^^ den Elefanten, die der Einführung des Tele. ^ die «!«"l slstelnatifcheu Widerstand entgegensetze», sind Men. welche der Leitung grüßen Schaden zu- fügen, indem sie Draht und Staugen fiir gymnastische Uebungen beuützen und mit besonderer Vorliebe die Isolatoren stehlen. fokales. Aus dem l. l. Landesschulrathe fiir Krain. Anszng aus dem Protokolle über die ordentliche Sitznng des t. k. Landesschnlrathes für Krain in Laibach am 5. April d. I., unter dem Vorsitze des Herrn t. k. Landespräsidenten Franz Ritter Kallin a v. Urvanow in Anwesenheit von neun Mit« gliedern. Nach Begrüßung der neu eintretenden Herren Mitglieder Carl Deschmann und Dr. Ernst Gnad und Eröffnung der Sitznng durch den Herrn Vorsitzenden, trägt der Schriftführer die feit der letzten Sitzung erledigten Gcfchäftsftücke vor, deren Erledigung znr Kenntnis genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. Ans Anlaß des Gesetzes vom 9. März d. I., Nr. 13 L. G. Bl., werden theilwcife Aenderungen der bisherigen Geschäftsordnung für den krainifchcn k. k. Landesfchulrath befchlosfen. Drei proviforifchc Volks-fchnllehrer werden definitiv angestellt. — Ueber Verhandlungen von Schnlbantcn in Schischka, Michel-stetten und Trata werden Beschlüsse gefaßt, hierüber dem h. k. k. Ministerium fiir Cultus und Unterricht Bericht erstattet, der k. k. Landesregierung für K,ain Mittheilung gemacht und hicranf bezügliche Weisungen erlassen. — Ueber Einvernehmen nnt dem trainischen Landesansschnssc wird die Erweiterung der einklassigen Volksschule in Grafcnbrnnn znr zweiklafsigcn Volksschule bewilliget. — Einem Strafnachsichtsgefuche in Schulvcrfänmnisangelegenhciicn wird keine Folge gegeben. — Emein Gymnasialschüler wird über Äcricht der betreffenden Direction die Schulgeldbcfrciung entzogen. — Bezüglich Berathung einer Instruction für die Gcfchäftsbehandlnng der Ortsschnlrä'thc wird ein Comite gewählt. — Wegen Besetzung einer, an einer Mittelschnlc erledigten Lehrstelle wird dem h. k.k. Ministerium für Cnltus nnd Unterricht Vorfchlag erstattet. — Ueber Bericht einer Schnldircction wird inbctreff Sistemifiernng einer Lehrstelle Beschlnß gefaßt. Auf Grund abgeführter Disciplinaruntersuchnng Wird die strafweifc Verfetzung eines Lehrers an eine andere Volksfchnle verfügt. — Bezüglich der von einem k. k. Bezirlsfchulrüthe beantragten Verfetzung eines Lehrers anf einen anderen Schnldienstpostcn und dcs diesfalls nachträglich eingebrachten Diensttanschgefnches wird zunächst die Einvcrnehmnng der betreffenden Ortsfchulrä'thc veranlaßt. — Dem Gefnche eines Aushilfslehrers um Erhöhung seiner bisherigen Remuneration wird keine Folge gegeben. — Ueber Bericht eines k. k. Vezirksfchnlrathcs wird inbetrcff einer geänderten Erlhcilung dcs Religionsunterrichtes an einer Volkssä/nlc Vcschlnß gefaßt. — Ueber Antrag des Lehrkörpers der Lehrerbildungsanstalt wird einem Zöglinge wegen disciplinwidrigen Verhaltens der Fort-gennß dcs Staatsstipendiums entzogen. — Das Gesuch eine» gewesenen Voltsschnllchrers mn Verleihung einer erledigten Lehrstelle wird abweislich bcscyieden. — Mehrere Gcldanshilfs- nnd Remnnerationsgesuche werden erledigt.__________ — (Ernennungen in der Iustiz.) Die von uns bereits mitgetheilte Nachricht von der Ernenuuug der Herren Landesgerichtsräthe Agathon Waldkirch in Klagenfurt, Dr. Victor Lcitniaier in Graz und Franz Kueevar in Laibach zu Räthen des k. t. Oberlandcs-gerichtcs in Graz erhielt durch die in der Samstag-numnicr der „Wiener Zeitung" erfolgte amtliche Ver-lautbarung ihre Bestätigung. — (General st ab.) Die seit kurzem auf ciuer Stildicnrcise in den snoösterrcichischen Provinzen begriffene Gcneralstabsabtheilllng — aus circa 40 Offizieren bestehend — trifft heute in Laibach ein. Ein Thcil der Herren Gcncralstabsoffizicre kam bereits gestern hier an. Die Dauer dcs Aufenthaltes iu Laibach soll dem Vcruchmcu nach auf drei Tage festgesetzt seiu. — (Militär - Persoualvcräuderuugcn.) Der Hlluptmauu erster Klasse Wenzel Walcnta und der Oberlieutenant Wilhelm Michcli, beide des 12. Artillcric-rcgiments, wurdcu zum Arlillcricregimeute Ritter von Hanslab Nr. 4, und der Militär-Mcditamentenacccssist in der Reserve. Adolf Rullceek. von der Garnifons-Spitals-apothcke Nr. 11 in Prag zn jener dcs Garnisonsspitals Nr. 8 ill Laibach übersetzt. - Dem Hanptmann zweiter Klasse in der Reserve Arthur Pcrctti dcs Infanterie« Regiments Freiherr v. Kncbcl Nr. 70 und dem Ober- l lieutenant in der Ncfervc Eduard v. Müllern, dcs Infanterieregiments Michael Großfürst von Rußland Nr. 20 (Dumicil Laibach), wurde der erbetene Austritt aus dem Hccrcsverbande bewilligt. — (Verregnete Pfingsten.) Die nach dem glücklich übcrstaudenen garstigen Mai um so berechtigteren Ansprüche auf sonnige Pfingsten gingen — iu Laibach wenigstens — leider nicht in Erfüllung. Beide Pfingst-feicrtagc trugen jenen unfreundlichen rcgncrifchcn Charakter, dessen sich schon der Vormonat mit 3itägiger erbarmungsloser Consequeuz befleißigt hatte. Daß unter diesen Umständen ein guter Theil der geplanten Ausflüge und Landpartien gar nicht znr Ausführung lam oder im günstigsten Falle ein sehr wässeriges Vergnügen bot, ist begreiflich. Wir sind daher beim besten Willen nicht in der Lage, den heurigen Pfingsten eine freundliche Nachrede zu halten, trotzdem diese Festtage sonst, der günstigen Kalenderzcit wegen, in die sie fallen, ein altererbtcs Vorrecht auf allseitige Beliebtheit haben. Daß die Straßen unserer Stadt dessenungeachtet an beiden Tagen ein sehr belebtes Bild darboten, findet seine Erklärung außer in den vielen Fremden, die Laibach als Vergnügungszügler passierten, auch iu den zahl-reicheu Firmlingen, die unter dem Geleite ihrer Pathen und Pathinnen zur Stadt kamen und dieselbe im Gewände der Unschuld nach allen Richtungen durchzogen. — (Casino-Soiree.) Dic vom Schrückl'schen Neiscburcau zur Unterhaltung der den Pfingstsonntag in Laibach zubringenden Vergnügnngszügler im Casino-gartcn veranstaltete Soiree war außerordentlich zahlreich besucht und nahm einen den Unternehmer wie die Gäste gleich befriedigenden Verlauf. Schon um 7 Uhr abends waren trotz des unfrcnndlichen und drohenden Himmels alle Plätze der inneren Lokalitäten und des Gartens bis auf das letzte Winkclchen dicht besetzt, so daß viele der später Gekommenen, darunter namentlich das Gros der Casinostammgästc, sich vergeblich nach einem freien Niederlassungspunkte umsahen und für diesen Abend ihre Stätte in einem der übrigen Laibachcr Gasthäuser suchen mußten, obwol auch diese infolge dcs Fremdenandranges durchwegs einen gesteigerten Verkehr aufwicfen. Den ersten Theil dcs Programms füllte die mit dem Vcrgnügungs-zuge als Begleitung gekommene Kapelle des Infanterie-Regiments Freiherr v, Iclacit Nr. 09 aus. die unter der Leitung ihres Kapellmeisters von halb 7 bis halb 9 Uhr nncrmüdlich spielte. Ein inzwischen gegen 8 Uhr abends losgebrochener heftiger, jcdoch nur kurze Zeit andauern» der Platzregen nöthigte zwar die im Garten sitzenden Gäste znr schleunigen Flucht, da nur weuige in den ohnehin schon gefüllten inneren Lokalitäten Raum fanden, doch kehrte ein großer Thcil derselben bald wieder zurück, so daß auch der Garten nach 9 Uhr wieder fast voll» kommen befctzt war. Während der mehr als einstündigen Paufc in den Musitvorträ'gcn unterhielten zwei von Herrn Schrückl engagierte Wiener Künstler das Publikum in heiterster Wcisc. Hrrr Schwarzmayer trug unter eigener Klavierbegleitung eine Reihe humoristischer Cou-plctts, Travestien von Opern und Operetten u. dgl. vor und fand seitens des Pnblikums für seinen gewandten und humorvollen Vortrag stürmischen Applaus, der ihn zu vielfachen Zugaben nöthigte. Auch die Productionen des Zeichners Herrn Walch auf dem Gebiete der gewöhnlichen und färbigen „Wixographie" ernteten verdienten Beifall. Ausgerüstet mit einer Schale flüssiger Sticfclwichs, eiuem Schwamm und einer simplen Stiefel-bürstc als Pinsel „wichste" Herr Wulch dem Publikum binnen einer halben Stunde sechs Zeichnungen auf großem Cartonpapier vor (Landschaften, Porträts u. dgl.), die sich namentlich zit-r (liutHiicu ganz vortreffich ausnahmen. Nach 10 Uhr trat die Rcgimcntslapelle wieder in Thätigkeit, unter deren animierenden, bis nach Mitternacht andauernden Klängen Herr Schröckl noch eine Serie von Tableaux dcs Wiener Festzuges zur Vcrlosuug brachte und unter den vielen noch anwesenden Gästen auch hiefür zahlreiche Abnehmer fand. Der Garten war entsprechend decoricrt und beleuchtet und wurde überdies durch ab uud zu abgebrannte Feuerwerke, Sonnen und bengalische Flammen glänzend illnminiert. Nicht unerwähnt wollen wir es lassen, daß die Restauration dcs Herru Kögler den großen Anforderungen, die an dicfcm Abende an sie herantraten, da die Soiree im ganzen von mehr als 1000 Pcrsonrn bcsncht war, in Bezug auf Küchc und Keller in bester Weise entsprach und alle billigen Wünsche befriedigte. — (Die ältesten Bcfucher der Adels-berger Grotte.) Wie wir einer längeren interessanten Kulturskizze des Herrn von Radics in der vorgestrigen „Tricstcr Ztg." entnehmen, sind es heuer gerade 000 Jahre, seit der nachweisbare erste Aesnch der Adels-bcrgcr Grotte stattgefunden hat. Im Jahre 1213 war es. daß ein Besucher dieser heute weltberühmten Naturmerkwürdigkeit und Natnrschönhcit auf den Gedanken tani, sein „Dasein" auf monumentalem Album, auf der Grottenwand fclbst, zu verewigen; leider nur mit den Initialicn C. M. Seinem Beispiele folgten aber ausführlicher fpätcre Besucher, nnd dem haben wir es zu danken, wenn wir hcnte davon in Kenntnis sind, daß die im Anfange nnscrcs Jahrhunderts vollends cxplorierte uud iu dcu letzten Dccennicn. Dank der Bemühung deS unermüdlichen Brzirtshauptmnnnes von Adelsberg, Herrn Globocnik. mit dem möglichsten Comfort im Besuche ansgcstattcte Grotte schon in früheren Jahrhunderten der Gegenstand der Beachtung Einzelner war. die ihr Wanderstab über dcn Karst hinübergcführt. Man zählt au dcr gcuanntcn Wand in dcm Scitentracte mehr als cm halbes Huudcrt aller Inschriften, die mit dcm Jahre 1213 beginnen nnd bis 1070 reichen. Es find meist ocntschc Namcn, die uns hier begegnen, dazwischen ein paar slavische nnd anch wol der eines Italieners. Ausführlich hat Valvasor der Erste die wunder« herrliche Grotte beschrieben, und ein Stolz und eine Freude war es für ihn so»dergleicheu, „fremde Forscher," die namentlich durch seinen brieflichen Veckhr mit den 1076 Gelehrten des Auslandes angelockt in das „Wunderland Kram" hereinkamen, mit der Pracht und Schönheit der Adelsberger Gottenwelt bekannt zu machen. Im Jahre 1684 geleitete er, wie er schreibt, einen Engländer und zwei Holländer in die Grotte, „gar curiöse und schau« gierige Peregrinanten." Der bedeutendsten Einer, die unter Valvasors Führung die Grotte besuchten, war der berühmte englische Gelehrte Edward Brown, Mitglied der englischen Societät der Wissenschaften, deren Mitglied dann Valvasor über Vorschlag dieses Brown gleichfalls wurde, wie es in der Ernennung heißt, wegen seiner besonderen Verdienste um die Beförderung der Wissenschaft in Kram. Das beginnende 18. Jahrhundert sah in die Nähe Adelsbergs einen Mann versetzt, der gleich Valvasor ein hohes Interesse für die Naturkunde hatte, den Gelehrten und Erfinder u. Steinberg. Dessen Stellung als Leiter des Straßenbaues über den Berg von Planina und von hier gegen Trieft brachte ihn wiederholt in die Adelsberger Grotte, über die er denn auch einen umfassenden, bei der l. k. Hofkammer erliegenden Bericht erstattet hat (1718). Kaiser Carl VI., der sich bekanntlich für die Erforschung der Naturseltenheiten und Naturmerkwürdig-tViten in seinem Reiche besonders interessierte, sandte darauf hin seinen Hofmathematikus Nagel auch nach Kram und ins Küstenland zur Erforschung der hier befindlichen „Raritäten". Nagel erforschte die Adelsberger Grotte, das Quecksilberwerk Idria nnd die Höhle von Eorgnale, und legte seine Studien und Erfahrungen in einem ausführlichen Memoire nieder, das in Manuscript mit schönen Zeichnungen in der k. k. Hofbibliothet bewahrt wird. Nagel, welcher vom naturhistorischen Staudpunkte in die Untersuchung der „Gebilde" unserer Karstgrotten näher eindrang, schreibt u. a.: „Wenn man wissen wollte, wie lange Zeit es gebraucht habe, ehe die große Säule, welche im Eingang der Corgnialer Höhlen steht und 6 Fuß im Durchmesser hat, zu dieser Dicke habe anwachsen können, so zeigte die Proportion C3,ct6ri8 paribuZ, daß hiezu 90,720 Jahre erforderlich gewesen seynd, gesetzt, daß der Tropfstein ^,; Zoll Dicke in 70 Jahren anwachse." Ihm folgten Hacquet und Gruber in wissenschaftlicher Durchforschung der Grottenwelt, — (Krainische Bischöfe in Amerika.) Der bisherige Bifchof der vereinigten Kathedralen von Sault, S. Maria und Marquette in den Vereinigten Staaten von Amerika, Herr Ignaz Mrak, ein geborner Kramer aus Pülland bei Bischoftack, hat kürzlich sein Amt niedergelegt und beabsichtigt, sich in Rom niederzulassen. Er steht bereits im 70. Lebensjahre und war durch zehn Jahre Bischof. An seiner Stelle wurde nun abermals ein trainischer Geistlicher znm Bischöfe ernannt. Es ist dies der aus Doblitsche im Gerichtsbezirkc Tschernembl gebürtige junge Geistliche Herr Johann Vertin. Derselbe wurde am 11. Juli 1844 zu Doblitsche geboren, besuchte zuerst die Pfarrschule in Tschernembl, studierte dann am Gymnasium zu Rudolfswerth und übersiedelte im Frühjahre 1863 als Quintaner nach Amerika, wo sein Vater schon seit Vielen Jahren Handelsmann war. Auch die Mutter und die Geschwister des neuen Bischofs gingen damals nach Amerika, sogar die Großmuter, eine Greisin von 70 Jahren. Alle Familienglieder leben noch, mit Ausnahme der Groß« mutter, welche im Jahre 1868 gestorben ist. Der Vater des neuen Bischofes ist ein vermöglicher Handelsmann und unterstützt seinen Sohn, der vor der Ernennung zum Bischöfe Pfarrer von Marquette war, beim Baue latholicher Kirchen und Schulen reichlich mit Geld. Der Bifchof wurde am 1. Oktober 1866 zum Priester geweiht. Neueste Post. Original-Telegramm der „Laib. Zeitung." Petersburg, 2. Juni. Das Befinden der Großfürstin Maria Pawlowna hat sich wesentlich gebessert. — In Kiew wurde der Preuße Brandtner, dann Edel- mann Ossynsky und Antonoff durch den Strang hingerichtet. _____ Wien, 2. Juni. Dr. Carl Gistra ist gestern um 2 Uhr morgens in seiner Villa zu Baden bei Wien im 60. Lebensjahre gestorben. Budapest, I.Iuni. (Mont.-Rev.) Unmittelbar nach den Pfingstferien wird Graf Albert Apponyi den Minister Tisza in Bezug auf die Geschichte des letzten Lloyduertrages sowie bezüglich der Gebahruug dieser Unternehmung interpellieren. Man versichert, der Ministerpräsident habe diese Interpellation selbst gewünscht. Budapest, 31. Mai. Das Abgeordnetenhaus erledigte in seiner heutigen Sitzung die Spezialberathung über den Militärbequartierungs-Gesetzentwurf. — I.i-betreff des königl. Kommissärs für Szegediu ist, wie „Ellenör" meldet, der Ministerrath definitiv übereingekommen. Zum kömgl. Kommissär ist Ludwig Tisza ausersehen, und wurde dessen Ernennungsdekret bereits Sr. Majestät unterbreitet. Agram, 31. Mai. Der Landtag wurde auf den 14. Juni einberufen. Früher, etwa am 10. Juni, wird die Regnicolardeputation eine Sitzung behufs Fest« stellung des die kroatischen Forderungen enthaltenden Nuntiums abhalten. Berlin, I.Iuni. (Mont.-Rev.) Die deutsche Regierung hat sich energisch bemüht, bei der belgischen Regierung die Abkürzung und Auflösung des belgischdeutschen Handelsvertrages zu erlangen, jedoch eine entschiedene Ablehnung erfahren. Die Tendenz dieser Bestrebung ist klar. So lange der deutsch-belgische Handelsvertrag in Kraft ist, kann die deutsche Negierung das Sperrgesetz nicht nach dieser Seite hin in Kraft setzen, und da Oesterreich - Ungarn in seinem Vertrage mit Deutschland die Meistbegünstigungs-Klausel hat, so vermag Fürst Bismavck während der ganzen Dauer des deutsch - belgischen Vertrages das Sperrgesetz auch nicht au der österreichischen Grenze zur Geltuug zu bringen. Petersburg, 31. Mai. Angesichts der eingetretenen Besserung in dem Befinden der Gloßherzogin verläßt der Zar morgen nicht Livadia. Er geht erst gelegentlich zur goldenen Hochzeit des Kaisers Wilhelm nach Berlin. Konstantinopel, 31. Mm. Die Pforte hat beschlosfcn, die Absendung der Note an die Großmächte, betreffend den Einzug Alelo Paschas in Nu-melim, zu verschieben. Sie will es vermeiden, daß eventuelle Unruhen in Rumelien ihr zugeschrieben werdeu. Telegrafischer Wechselkurs uom 21. Mai, Papier «Rente 68 60. — Silber - Nente 7155. — Gold Rente 80 35. - 1860er Staats-Anlehen 127' . — Vanl-Actieu 839. - Kredit« Actien 26!) 70. — London 116 45. — Silber - —. K. t. Münz »Dukaten 5 48. — 20. Franken < Stücke 3 29. - 100-Neichsmarl 57 15. Sandel und Wolkswirtljschastliches. Lalbach, 31. Mai. Auf dem heutigen Markte sind erschic« neu: 7 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und Stroh, 21 Wagen und 3 Schiffe mit Holz (30 Kubikmeter). _________Durchschnittspreise._________ Ml. Kia,.' Mlt.. Mg,.. fl.üt. fl. lr, ss.jlr, N,!"l^ Weizen pr.Hcktolit 715 8 87 Butter pr. Kilo -. - 75 —j— Korn „ 4 55 5,60!Eier pr. Stück . . — 1«------- Gerste „ 4^23 4 50 Milch pr. Liter . — 8 . Hafer „ 2,93 3 43! Rindfleisch pr. Kilo —58 — Halbfrucht „ -, 6 33 Kalbfleisch „ —54 — Heiden „ 4 39 4 7?! Schweinefleisch „ —60------ Hirse „ 4 55 4 60 Schöpsenfleisch „ — 34------ Kuturuh „ 4 40 4 83Hähudel pr. Stücl —30 Erdapfel 100 Kilo 4 30------Tauben „ ^ 18 - Linsen pr. Hettolit. 7----------Heu 100 Kilo (alt) 1 78 Erbsen „ 8----------Dtroh „ . . 151 Fisolen „ 7----------Holz, hart., pr. vier Rindöschmalz Kilo - 92------ Q,-Mctcr------7 .. Schweineschmalz „ — 70------— weiches, „ - - 5 — Speck, frisch „ — 50-------Wein, roth.. 100 Lit,-------20 - — geräuchert „ — 60 — — weißer „------16 — Verstorbene. Den 30. Mai, Eimon Chromy, 7 M,, Polanadamm Nr. 50 (im Zwangsarbeitshause), ^u»u tubert^ ^ ^. 8 M., Triesterstrasie Nr.3<>, an Waisen. - Johanna Schm^. Zuckerbäckerswitwe, 60 I., Polanastraftc Nr. 17, an -""" "^Den I.Iuni. Paul Gobbato, t. t. Major w F''^"' 72 I, Froschgasse Nr. ?, löhnerssuhn. 1 I. 6 Monate. Reitschulgasse Nr, 4. V>rni emzünduug. ^ „„, .„ -^ cl„ Dcn 2. Iu n i. Varthelmä KlcnmM, Stmflma. >" ^ Kastcllgassc Nr. 12, Lungentuberkulose. ^ I°lMttM"uc.^ ^ tochter, 1 I. 10 Monate, Gradaschzagasse Nr. 22, VN"v cutzündung. ______^^—- Lottoziehungen vom 31. Mai: Trieft: 58 22 71 40 8. Linz: 78 68 73 85 56^^^^, "«> 3Sz. 35 hi ^ ^ TÜ^Mg 736-52 ->-14 3 SW. schwach thcilw.hciter g.ZU 31. 2 „ N. 736 22 ^-20 8 SW. schwach bcwol t Reg" 9 „Ab. 73li 36 ^»-Ui 6 SW. schwach bewölkt^—^ SW, schwach" bewoM 33l> 1. 2 „ N.' 734 33 -^19 9 EW. schwach bewöltt HG>,i __^ '^lb'^^6l _^-6 SW, schwach Negeil !__ 7 U. Mg. 1'^ 2 2 „ N. 735 77 4-2tt'2 SW. mäß!^ bewölkt Peg" 9 „ ?lb. 73742 ^13 2 NW, schwas heiter ^,,^ Den 31. Mai trübe, regnerisch, warm. Den 1-I"",' ^„' öfters iiiegcn, schwill. Den 2. Juni morgens fast heim. ,' >^,, !) Uhr Gewitterwolken ans SW., sich nach O. vcrzncheiio. ,^^, Donner, etloas Regen; nachmittags nach 2 Uhr "'^" ^^»u Aufheiterung; klare'Mundnacht. Das Tagesmittel ocl ^ ^ am 31. Mal -^ 172°. am I.Iuni -j- 174° und "'" « ^tt -I- 17.2»; beziehungsweise um 0 3°, 0 3° iibcr und "^ dem Normale.________' Aerautwortlicher Redacteur: Ottomar Baulber^. W Danksagung. > « Für die theilnahinsvollc Anwesenheit bei der ^ D ^ gräbuisfeier Ullsercr unvergeßlichen, iiüligstüclieol » W sprechen allen Bethciligtcn den wärmsten Dl»'l"' W ^ die trauernden Eltern . W > Ferdinand und Marie 0'»^^ W Tief erschüttert geben wir allen iUcrlua'ld^ » M und Bekannten die traurige Nachricht vo» dem ^^ « «W des gclicblcn Galten, brz>ehu..sssweisc Vaters « ^ hochwohlgeburncn Herrn D > Mul Oobbato. W l. t. Majors im Nuhcstande, W welcher heute früh um 2 Uhr im Alter von 72 Iah"" ^ plötzlich aus diesem Leben abberufen wurde. M Das Leichenbegängnis findet Montag de" ^ W Juni. nachmittags um 6 Uhr, vom Trau" )l", W aus - Froschgassc Nr. 7 - zum Fricdho»c z » St. Christoph statt. , .^ W Die heil. Scelcnmessell werden »l "el)'^ ßW Kirchen gelesen werden. >> Um stilles Vcilcid wird gebeten. W Laibnch am 1. Iuui 18?i). . » W Iosefiue Gobbato, Gattin. Äntoniettc vetti^ » M ttneß, Tochter. Johann Kncß, t. e. Stellcia'M « « Adjunct. Schwiegersohn. ^^^H> ^N^wnl^vi.'lxi' ^3"n, 30. Mai. ti Uhr.) Die fremden Börsen schickten günstige Kurse und nicht unbedeutende Ordres. Dies veranlaßte die lokale Speculation, aus ihrer ^Vl^NVcl-lU/l. Rcportverhältnissc der letzten Tage veranlaßte» Reserve zu treteu uuo sich neuerdings in mannigfacher Weise zu engagieren. ^^——-^3^' «elb Ware P^ierrente........6865 6370 Euberrmte........70st0 71- Vsldrmte.........80 55 80 65 Lose, 1854........11725 117 75 » I860........12640 12s 60 » I860 (zu 100 fl.) . . . 12925 12950 » 1864........161 25 161 75 Ung. Prämien«««!.....106 75 107 Kredit»»..........172 — i?2 25 Nudolfs'L.........,6 50 I? _. Priimienllnl. der Stadt Wien 117 75 118' -NonaU'Negulierungs<üos« . . 10925 10950 Domänen«Pfandbriefe . . . 143 50 144-Oefterr. Schatzscheine 1881 rück» zahlbar.........101— —- Oesterr. Schahscheine 1882 rück» zahlbar........101 - 101 25 Ungarische Goldrcnte .... 9ü>25 95 80 Ungarische Eisenbahn-Anleihc . 113- 11325 Ungarische Eiscnbahn.Anlcihe. Cumulativstückc......^ 50 112- - Ungarische Schahanw. vom I. ^^^ ^^^ Anlchcn der Stadtgemeinde Wien in N «......99 7K 100 - Grundentlastlmgs'Dbllgatisnen. Vöhmen.........102— 103 — Nicderösterreich......10475 —- - Galizien.........9025 90 50 Siebenbürgen.......8250 8325 Temeser Banal......82 75 83 50 Ungarn..........8550 86— Actien vou Vanleu «elb Wa« Auglo.österr. Bank..... 128 40 128 60 Kreditanstalt ....... 269 75 270- Depositenbank....... 175 17?'- - Kreditanstalt, nnaar..... 254 75 255'- Oestcrrcichisch - ungarische Bank 846 847 - Unionbaut ........ 8825 8850 Verlchrsbank....... 11375 119 - Wiener Bankverein..... 12875 129'— «ctien von TransHort-Unterneh-muugen. «eld ware Alfäld.Nahn .......139— 139 50 DonaU'Dampfschisf..OcsclIschaft 590 592 -Aisabeth-Wcstbllhn.....181 — 18150 Gelb «bare Ferdinands «Nordbahn . . 2280-2285 — ssranz.Ioseph.Uahn .... 15025 15075 Galizische Karl»Ludwig-Nahn 246 75 24? -Kaschau-Oderberger Babu . . 116 50 117 Lcmberg.Czernowiher Bahn . 139 50 140 Lloyd - Gesellschaft.....586—538—. Oesterr. Nordwestbahn . . . 136— 136 50 Nudolfs-Nahn.......136— 13650 Staatsbahn........27625 276 75 Siidbabn.........U9 50 99 _. Theiß.Nahn........207 50 208 — Ungar.-galiz. Verbindungsbahn 108— 108 50 Ungarische Nordostbahn . . 13150 132 — Wiener Tramway-Gesellschast 192 75 19»-- Pfandbriefe. Allg.öst.Äodenlreditanst.(>.Gd.) 115 - 115 50 „ ., „ li.B.-Ä.) 98 75 99' Ocsterreichisch.ungarische Bar.l 101'3.°. 10l50 Ung. Booenlredit.Inst. (Ä..V.) 99' 99 25 PriorltätK Dbligatlsnen. Elisabeth.N. 1. Em.....9550 96 — Ferd.-Nordb. in Silber . . . 1U4 50 105 - Franz-Joseph. Bahn .... 9360 9390 Wal. Karl.Ludwig.Ä,. 1- Em. 1^^ 95^ Ocsterr. Nordwesl-Äahn - - ^.59 ?3^ Siebcnbürger Nahn - > ' ,^. - " 100 „ Silberauldcn . . 100 „ ^ ^ Krainische Orundentlastungs-Obllg" ' ^"""^Geld 91 50. Ware ''^' ..go b's Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 68'70 bis 63 75. Silberrente 70 90 biS 71 - . Goldrcnte 80'65 bis 80 75. Kredit 270 "5 vls »<">'". "-° 12880. Uondon 116Ü0 bis 11675. Napoleons 9-29 bis »30. Silber 100 — bis 100—.