Nr. 107 Mittwoch, 12. Mai 1915. 134. Jahrgang. MbacherOZeitum Vrün«««,»«««»»»^«: Viit Postvtije'ldung: gai^itihng 3« li halbjäl,rih <5 ii, Imttontor: ganzjähiig . U', zr5mre per Z?,Ie 12 t>; bei öfteren Wiederholungen pvr Zeile 8 k. Lic «Laibacher Zeitung» erscheint täglich, «il «lusnahmc dei Tonn und Feiertage. Die Admkltftvat»«»» befindet sich Milloöiiftrahe Nr. IS; die P,d«k««» Viitloöiöstraßc 'M. iß, Sprechstunden der «edalüon von » bi« 10 Ilbr vormittags. Unfranlleite Briefe werben nicht angenommen, Manustriple nicht zuiüclgcfleUt. Telephon-Uv. der Pedaktton 52. MchtclmMcher Geil. Die konservative Partei in Rumänien. Aue. Bukarest wird der „Pol. Korr." berichtet: Das Erckutivkomitee der konservativen Partei chat in der letzten >nit großer Spannung erwarteten Sitzung dem Chef der Partei, Marghilomcm, sein Vertrauen ausgesprochen und damit die Politi? gebilligt, die er bisher an der Teile der Regierung verfolgt hat. Die Treibereien des Herrn Filipescu, der in der Partei den demagogischen Flügel vertritt, haben somit diesmal nicht zu dem gc-wollten Ergebnis geführt, wenn sie auch die Stellung oce> Chefs der Partei nicht gerade erleichtert haben. Herr Marghiloman hat aber bei dieser Gelegenheit ein hohes Maß von Klugheit und Takt gezeigt und es ist somit die Annahme nicht ungerechtfertigt, daß er auch im weiteren Verlauf der Parteikrisc den Schwierigkeiten gewachsen sein wird. Filipescu läßt keinen Zweifel' daran, daß er entschlossen ist, den Kampf gegen den von ihm selbst gewählten Chef innerhalb der Partei fortzusetzen. Er! bleibt damit nur seiner politischen Vergangenheit treu, die sich dadurch kennzeichnet, daß er noch jeden Parteichef bis aufs Messer bekämpfte, der nicht tat, was Filipescu wollte. Die Anfänge dieser Vctätigung reichen in die Nmnzigerjahre zurück, als noch Lascar Catarai an der Spitze der Partei stand und alle Parleichefsj seither — Rosetti, Cantacuzino, Carft — sind infolge von Ränken des Herrn Filiftescu gefallen. Das Organ Carps, die „Moldova", hat die Tätigkeit Filiftescus nach dieser Richtung kürzlich sehr treffend mit den Worten gekennzeichnet, daß er niemals der Feind der politischen Opposition der konservativen Partei war, sondern stets nur immer der Feind des jeweiligen Parteichefs. Demselben Nlatt ist auch die Klarlegung der Beweggründe zu verdanken, die diesmal Filipescu und auch Take Ionescu zu dem erbitterten Kampfe gegen den Chef der konservativen Partei veranlassen. Sie liegen einfach darin, daß die Gesandten Frankreichs und Rußlands Vlondel und Poklevski die Ansicht vertreten, daß Marghiloman bei einer eventuell zu bildenden nationalen Regierung nicht herangezogen werden dürfe. In den politischen Kreisen werden die schädlichen Wirkungen eines solchen Zustandes in einer großen politischen Partei allgemein erkannt. Man weist darauf hin, daß Filipescu das Verhängnis der Partei ist und hofft, daß es den einsichtsvollen konservativen Politikern gelingen werde, den zerstörenden Einfluß Filipescus gerade in der bedeutungsvollen Zeit niederzuhalten, die Rumänien jetzt durchmacht. Tllgcsncuigtcitci!. (Ein gefährlicher Dsn Juan.) In Saint Louis ist vor kurzem ein Mann verhaftet worden, den die amerikanischen Zeitungen in ausführlichen Schilderungen als den größten Don Juan der Welt bezeichnen. Dieser Mann, ein Amerikaner mit dem sehr deutsch klingenden Namen Karl v. Wagner, hat cs fertiggebracht, sich sechzigmal zu verheiraten, allerdings nicht aus Liebe, sondern aus ganz gemeiner Habgier. Und wenn er nicht der größte Don Juan ist, so ist er doch sicher der erfolgreichste Heiratsschwindler der Welt. Die amerikanischen Blätter geben die Mitschuld an den Verbrechen das sechzigfachen Bigamisten den Heiratsgesetzen in den Vereinigten Staaten, deren oberflächliche Formalitäten eine solche Rekordleistung un-n5mein erleichtern. Mehrere Jahre hindurch hat sich dicser Karl von Wagner vom Heiraten ernährt. Gelegentlich soll er es in einem Monat auf mehrere Trauungen gebracht haben. Er hat im Durchschnitt bei jeder Heirat tausend Dollar verdient. Nachdem er verhaftet worden war, trafen bei der Polizei nach und nach aus allen Teilen der Union seine Frauen ein. Es waren darunter sowohl lange und hagere, wie kleine und üppige, junge und alte. Sehr wählerisch war der Mann eben nie gewesen; er nahm, was er kriegen konnte. Gemeinsam war den Frauen allen nur die Klage um den Verlust ihrer Ersparnisse, und bei der Polizei spielten sich groteske, tragikomische Szenen ab, als die Frauen einander, von ihren Erlebnissen in der kurzen Ehe berichteten. — (Die Arten ber Neutralität.) In der Üiller Kriegs-zeitung erzählt der Unterarzt Schmidt folgendes hübsches Geschichtchcn: „Da san amal a paar Bauern im, Wirtshaus g'sesscn und ham g'red't — na, mein Gott, von was red'n denn jetzt die 3eut' im Wirtshaus — vom Krieg hab'n 's natürli g'rcd'l. Da hat der Huababauer g'sagt, dö G'schicht mit dern Neitralideo, die tut cr halt no net vastehn^ Und tvas der Bada is, dcr dasteht sich g'rad sakrisch auf solchenc Sachen, der hat dös dene Bauern nacha a so erklärt: ,AIso paßt's auf, Manna,' hat cr g'sagt. ,Du, der Huababaua, und du, dcr Schmied-Wastl, ihr fangt's jatzt da im Wirtshaus z'raff'n an. Dann seids ös die kriegführenden Mächte. Und wenn jatzt die andan dasih'n und euch zuaschaug'n — dös san die Neutralen. Jetzt holt sich der oa oder andere an Tteck'n her oder sunst was, damit a gloi was hat zum Zuhau'n, wcnn's pressiert, dös hoatzt die bewaffnete Neutralität. Wenn jetzt der Seppl sein'm Spezi, dem Huababauan, an Stecken umilangt, damit der den Schmied-Wastl besser verdreschen kann, woaßttz, weil der Seppl selber toa Schneid hat zum Mit-raff'n, dann ist dös die wohlwollende Neutralität'. Jetzt hat aber der, Seftpl a Wut kriegt auf den Malefizbada und hat eahm a paar richtige ,g'Iangt'. Na, kurz und guat, cs is a große Rauferei tvord'n, und der Hausknecht hat's alle miteinand aussig'schmissen. Wia s' draußen g'leg'n san, da hat der Bada sein Buckel g'rieb'n und hat g'sagt: .Und da Hausknecht, dös is die strikte Neutralität'." — er selbstbewußte ennlische Oberst.) Von einem englischen Obersten, dem cs augenscheinlich in London besser gefällt als an der Front, und der es bisher verstanden hat, sich von seinem aktiven Kommando zu. drük-ken, kursiert cine reizende Anekdote. Der Oberst, der den Krieg bisher im Generalstab miterlebt hat, ist nämlich von seinen strategischen Fähigkeiten nicht wenig überzeugt, und er redet stets von den Taten, die er vollbringen wird, wenn er erst ins Feld zieht. Um ihn aufzuziehen, stürzte Die Kriegsanleihe ist das Vorteilhasteste Anlagepapier! Feuilleton. Der Unerschütterliche. Von Zyol'fgang Oüntyer. (Nachdruck verboten.) Die gute alte Straßenbahn bildet das Szenarium dieses Geschehens. Es ist ein/ feuchter Aftriltag, auf allen Wegen liegt brauner Kot, der fett klatscht, wenn man hin eintritt. Herr Pansegrau ist das Prototyp des Unberühr-baren, Wetterfesten, den kein Sturm umwirft und den — ,pah! — kem Krieg vernichtet. Ms dicken, kurzen Ma-"mtbeinen steht er wie auf! festen, crdverwurzelten Säulen, die lein Stoß zntrümmcrn kann. Sein Bäuchlein ist ein lustiger Vallon, der den pelzgefütterten Paletot im Profil zu einer extravaganten Kurve wölbt, sein Nat-kcn quillt patzig in das seidene Fell des Mantelkragens hincin; die Fäuste sind tief in die Tasche gestoßen, -aber das Herrlichste «n ihm ist sein Gesicht... Zwar — die Augen sind klein, sie triefen in der feuchten Kälte, man müßte sie alle fiinf Minuten auswischen; doch da dies zu anstrengend wäre, läßt man sie ruhig tropfen. Allc fünf Minuten rinnen zwei herzige Perlen über die dicken, roten Backen. Dagegen sein Mund! Seht seinen Mund. In der Form dieses Mundes erblickt ihr des Menschen Schicksal, Charakter und Bankkonto. Wie beim Maule des Karpfen sieht man zwei gebuchtete, feuchte Bahnen, so daß ein schleimiger Trichter gebildet wird, und in diesem Trichter hängt, festgeklemmt, eine breite Zigarre mit zerkauten, aufgelutschten Blättern. Diese Zigarre verdient dieselbe Charakteristik wie ihr Herr: sie isi dick, arrogant und ein Stück Silber wert. An einer Haltestelle offenbart der Karftfenmund die gute Seele des Besitzers. O, Herr Pansegrau ist kein Parvenü, wie ihr denkt, er ist cdcl, ln'f.e'ch and - und Ü'U, ganz wie Schiller es vc^ilnat. 'Oder ist es Göäuthe?..) Ein junges Mädchen wlll aussteifn, sic fragt nach der Fasanenstrahe, »'»er Schaffner ist noch nicht recht eingefahren ^ er zögert — und schon spritzt Herr Panscgrau sprudelnd um die zerlutschte Zigarre herum.-„Jawohl, mein Fräulein, Sie müssen hier ausstcigen. Die nächste Querstraße, die nächste! ..." Er zieht die Hand, einen bayerischen Knödel, aus der Tasche, greift dem Mädchen unter den Arm und hilft ihr beim Absteigen. O, Herr Pansegrau hilft jedem Menschen gern, namentlich aber solchen, die sich weich anfassen. An der Gedächtniskirche kauft Herr Pansegrau ein Abendblatt. Er guckt hinein und beginnt, ganz ungezwungen und selbstverständlich, mit dem Nachbarn ein Gespräch. „Die Engländer?" sprudelt cr an dcr Zigarre ent^ lang, indes seine Augen tropfen, „die Engländer uns aushungern? Gibt's nicht! Ist einfach undenkbar! Wie soll'n se das machen? Wir essen eben einfach weniger Brot! Uns rührt das alles gar nicht. Wir, mit unserem Tirpitz und den Unterseebooten! Wir werden den verfluchten Kerlen schon auf die Koppe hauen!" Sein Unterbewußtsein denkt für ihn: „Deine Papiere sind ganz sicher. Die Zinsen kommen pünktlich. Was soll d i r passieren? Vergiß übrigens nicht, an der Bankfiliale in der Potsdamer einen Tauscndmarkschein zu Wechseln!"... Und da wird auch sein Oberbewußtscin wach und lenkt die rechte Knödelhand zur linken Brustseite, wo im Rock die Brieftasche strotzendstolz aufrecht steht. Der Nachbar hatte Zerstreut hingehört, als Pansegrau sprach, gelächelt, genickt; dazwischen echohaft hin-eingesprochen: „... Undenkbar — ja ... Tirpitz, natürlich ...U 9, U 21... aber feste..," Dann grüßt er und springt ab. Herr Panscarau hat wieder Gelegenheit, einer jungen Dame behilflich zu sein, die ihn jedoch mit großen Augen abweisend ansieht. Jetzt wendet cr sich zum Schaffner. Das ist ein junger, unbeholfener Mensch, der rot wird, als Herr Pansegrau zu ihm spricht: „Auch schon acmiistert? Wie alt? Dreißig? Dachte: fünfundzwanzig. — Verheiratet? Nein? — Schon lange bei der Straßenbahn?" So fragt er- ihn, jouial, väterlich, überlegen. Wic ein Halbgott einen Menschen fragt. Alles, was er sagt, klingt wie von einem goldenen Thron herab. Denn Herr Panscgrau steht fest auf seinen Mamutbcinen. Der Krieg ist ihm aufregender Gesprächstoff. Weiter nichts. Das Vrot wird tcucr? Pah — dann essen wir mehr Braten. Und die Engländer kriegen doch eins auf die Koppe. Iawoll!" Endstation. Der zerlutschte Tabakrest der einst so stolzen Zigarre fliegt in den braunen Kot. Ein Groschen fällt in oi« gerundeten Finger des Kondukteurs. Herr Pansegrau hebt die bayerische Knödelhand, winkt in den Wagen hincin ^: da erscheint an der Tür einc Frau. Es ist Frau, Pansegrau. Klein und schlichten, steht sie vor dem runden Eheherrn. Der aber springt von den Stufen dcr Bahn und stampft auf dicken, Säulen durch den Kot, ohne sich umzusehen, so daß die kleine schüchterne Frau plötzlich hilflos lind entsetzt zwischen knarrenden Automobilen steht. Laibacher Zeitung Nr. 107___________________________820____________________________________12. Mai 1915 eines Tages ein Kamerad aus dcm Generalswu in seii Zimmer und rief: „Wissen Sie schon, dah Sie den Vc-fchl erhalten haben, sofort an die Front zn gehen?" — Der Oberst sprang vom Stuhle auf: „Um GotteZwillen," schrie er, „ist denn French gefallen?" — lKrieasbcrichte auf Umwegen.) Der „Nicuwc Rot' tcrdamschc Conrant" vom 2. d. M. morgens bringt die folgende Mitteilung: „Noboje Vremja" aus Petersburg veröffentlicht einen Brief aus Bern, worin berichtet wird, daß in Sto^holm ein dem „Carriere della Sera" entnommenes Telegramm ans Valparaiso eingetroffen sei, wonach der „Newyork Herald" über Vuenos Nires aus Guatemala die Nachricht erhalten habe. daß in der letzten Nummer der „Times" ein Telegramm des Sonderberichterstatters aus Tokio über Ceylon in Übereinstimmung mit dcm ..Nicuwc Notterdamschen Courant" meldet, dah in oer Umgebung von Atrecht (Arras) eine Schlacht geliefert wurde. Lotal- und PrMnzial-Nachrichtcn. Kraimsche Sparkasse. Gestern fand im großen Saale ihres Anstaltsgcbäu-des die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Krainischen Sparkasse statt. Dem vom Vorsitzenden Otto-mar Vam berg vorgetragenen Geschäftsberichte entnehmen wir folgenden Rückblick: Das abgelaufene Jahr brachte die seit den Balkan-kriegen übev Europa lagernde Gewitterschwüle zur Entladung und entfesselte einen mörderischen Völkerlampf, wie er die Menschheit bisher noch nicht heimgesucht hatte. Ten in alle wirtschaftlichen Verhältnisse tief einschneidenden Wirkungen des Krieges tonnte sich selbstverständlich auch unsere Anstalt nicht entziehen. Gnde 1913 lagen Anzeichen vor, die auf eine Entspannung der Gcldteuerung hoffen ließen. Tatsächlich wurde die Vanlkrate, die sich seit Veginn d>es Jahres >9l3 auf der Höhe von 6 A, gehalten hatte, am! 28. November 191A auf 5V2 ^, cnn 21. Jänner 1914 auf 5, am >. Februar 1914 auf 4V2 ^ und endlich am 13. März auf 4 ^, ermäßigt. Das Geld war also in der ersten Hälfte des Vorjahres im Vergleiche zum Jahre 1913 wesentlich billiger geworden. Diesem Umstände ist cs wohl auch zuzuschreiben, daß sich der Ginlagenstand vom Ende 1913 bis zum Ausbruch des Krieges, wenn auch nickt bedeutend, gehoben hat, trotzdem wiederholt größere Einlagen, von denen vermutet wurde, diß sie nur vor-ülierghcnd bei uns Unterstand suchten, abgewiesen worden sind. Ungeachtet der Besserung oer wirtschaftlichen Ver-li''ltniss^ wollte das Mißtrauen in die politische Lng/ nicht schwinden. Es wurde oerst'irkt durch die ruchlose Mordtat in Sarajevo, deren Folgen sich nicht absehen l.eßcn. Als dann am 25, Juli bekannt wurde, daß Serbien auf das österreichische Ultimatum eine ungenügende Antwort gegeben hatte, wurde die bisher nur drohende 0' sonach rund 7^ Millionen unseres Einlagcnstandes flüssig machen zu müssen. Die tat' sächlichen Behebungen blieben jedoch weit hinter unseren Annahmen zurück. Am 3. August beliefen slch unsere vereinbarungsgemäß jederzeit fälligen Bankguthaben auf 3,361.125 X 82 /t, unsere Kassabarschaft auf /v' 263.556,21. Wir wären demnach in der Lage gewesen, weitgehendsten Ein-lagenbehebungcn zu entsprechen, ohne von, satznngsmäßig zulässigen KündgiungSrechte Gebrauch machen zu müssen, und sind überzeugt, daß sich die Einleger in Bälde beruhigt haben würden. Die Erlassuug der am 1, August veröffentlichten Slundungsucrorduung (Moratorium) war sonach für unsere Anstalt gewiß nicht notwendig. Wir konnten und.durften uns jedoch den Volkswirtschaft lichen und staalspolitischen Erwägungen, die die Negierung zu dieser und den folgenden Stundungsverordnun-gcn veranlaßten, nicht verschließen und trugen ihnen insofern Rechnung, als lvir Auszahlungen auf je ein Ein-lagcbüchel auf monatlich 500 /v einschränkte», während wir im Sinne der Stundungsvcrordnung nur zur Auszahlung von monatlich 200 /v verpflichtet gewesen wären. Wir erachteten cs jedoch als unsere Pflicht, in allen Fällen, wo besondere Umstände die Einleger zwangen, größere Einlagenbeträge zu beheben, ihren Wünschen entgegenzukommen. Auch allen Anforderungen der zu den Waffen Einberufenen und ihrer Angehörigen wurde ebenso glatt entsprochen, wie jenen, der Körperschaften, Behörden und militärischen Anstalten. Allmählich trat eine nahezu vollständige Beruhigung der Einleger ein. Die Mhcbungen überschritten zwar die Einlagen, aber in keineswegs beunnihigender Weise. Die Mehrbehebungen betrugen in vier Monaten nur /< 1,033.463,78, eine keineswegs erhebliche Summe, die stch noch um 125.000 Kronen ermäßigt, die wir aus den Einlagen unseres Pcnsionsfonds für den Bau der neuen Hänser aufwenden mußten. Unterdessen wickelten sich die Geschäfte der Sparkasse regelrecht und ohne merkliche Störungen wie im tiefsten Frieden ab. Die Zinsen unserer Hypothekar- und Wcchselforderuugen sowie die bedungenen Kaftitalsraten-zahlungcn flössen fast ebenso pünktlich ein wie in anderen Jahren. Die Gewährung neuer Darlehen haben wir zwar eingeschränkt, aber nicht eingestellt. Auch der Eingang der Mietzinse von unseren Häusern in Laibach und Wien erfolgte ohne nennenswerte Störungen oder Rückgänge. Nichts in der Gcschäftsgcbarung, wenn man von der Einberufung mehrerer Beamten absieht, verriet, daß wir uns eigentlich im Kriegszustnndc befinden, bis die Ankündigung der Ausgabe einer Kriegsanleihe wieder größere Einlagcnbchebungen auslöste. Wir hätten gwar, um stärkere Behebungen hintcmzuhalten, von dcm uns sat-zungsgcmäß zustehenden Rechte, für die Einlagen Kündigung zu verlangen, Gebrauch machen können, allein wir vermieden dies und zahlten jeden Betrag, der vorgeblich zur Zeichnung der Kriegsauleihe von uns verlangt wurde, sofott bar aus. Diefe Summen machten im ganzen über drei Millionen Kronen aus, ein verhältnismäßig erheblicher Betrag, der uns leider hinderte, für eigene Rechnung eine größere Summe KricgZanleihe zu zeichnen und uns zwang, uns auf M0.^,)<) Kronen zu beschränken. Das Gesamtergebnis der Zeichnungen auf die österreichische Kriegsanleihe bildet einen glänzenden Bewns für die wirtschaftliche Leiustngsfähigkeit unseres Vaterlandes, aber auch für den patriotischen Sinn der Be-^otteriing. Nicht minder bekundete sich die vaterländische Hilfsbereitschaft in den Aufwendungen, dlc für die Verwun-dctenftflcgc und andere Kriegsfürsorgezwcckc allenthalben gemacht wurden. Auch unsere Anstalt beteiligte sich dar-au, indem sie gleich zu Beginn des Krieges 1000 ^v für das Note Kreuz, l000 /< für die Familien der ins Feld eingerückten Krieger widmete und dem Offizierskorps des k. und k. 17. Infanterieregiments 1000 /i für die Mannschaft übergab. Das zweite Stockwert unseres Kaiser Franz Iosef-Krankcnasyls wurde dem Landeshilfsverein vom Roten Kreuz für ein NekonvaleKzentenheim zur Verfügung gestellt und die ebenerdigen Räume unseres Hauses auf dcm Iakobsplatz Nr. 2 auf unsere Kosten zu militärischen Spitalszwecken den Wünschen des Spitalskom-mandos entsprechend ausgestattet. Aus Anlaß des Wcih-nachtsfesles erinnerten wir uns der im Feldc stehenden tapferen Soldaten unserer heimischen Regimenter, indem wir ihnen reichliche Zigarren^ und Zigarcttenspenden zukommen ließen. In jüngster Zeit endlich haben wir für die Einrichtung eines „Labedienstwaggons" behufs Er-möglichung des Üabedicnstcs an Verbandplätzen einen namhaften Beitrag gewidmet. Unter den obwaltenden Umständen mußte natürlich unfer Einlagenstaud sinken, er betrug Ende 1914 X 47,781.280, wovon Ende des abgelaufenen Jahres K' 20,201.806 in Hypothekardarlehen und /v 2.216.756 in Gemeinde- und Korporationsdarlehen angelegt waren. In diesen Geschäftszweigen waren demnach rund 46,9 A aller Einlagen angelegt. An Wertpapieren besaßen wir am Schlüsse des Jahres, zum Kurse vom 25. Juli 1914 gerechnet, /v 25,622.435, im Kredltverein unseres Institutes haben wir, X 1,255.242 untergebracht. Das gesamte Vmuallungsuermögen bezifferte sich Ende der Be-richtsperiode auf k 61,107.539, wovon X 26,946.641 in Wertpapieren, Wechseln, Bankguthaben und Barbeständen bestanden. Unsere' jederzeit flüssigen Mittel betrugen somit 56,3 ^<, des Einlagcnstandes. Der Reingewinn des abgelaufenen Jahres beträgt /v 292.733, um X 36.476 mehr als im Vorjahre. Auf die Kriegsanleihe zu zeichnen, ist Wcht jedes Österreichers!____ Dornröschens Ehe. Roman von Ernst Eckstein. (29. Fortsetzung.) (Nachdruck veibotcn.) Häufig begleitete ihn W'^.ma bel seinen Wanderungen. Nur an den Frühausflügen zu Pferd nahm sie nicht teil, da sie die Neitversuche seit Monaten vollständig aufgegeben hatte und sich nicht hinlänglich sicher fühlte. Wenn sie so an seinem Arme durch die taublinken-den Felder schritt oder am waldumschatteten Teich vorüber, der die herrlichen Vuchenbcständc der Böschung spiegelte, dann hatte sie ost das Gefühl, als sei diese letzte Zeit mit ihren unbegreiflichen Vorgängen ein beklemmender Traum gewesen. Felix war so gesprächig, so zärtlich, so liebevoll! Bald jedoch stiegen ihr wieder bange, anhaltende Zweifel auf. Zu häufig gab es doch Augenblicke, in dcnen die Gegenwart ihr mir ein verkümmertes Abbild der wundervollen ersten Vergangenheit schien. Nein und tausendmal nein: er war doch nicht wir einst! So völlig wie damals, da er zu ihren Füßen geruht und ihre Hände mit Küssen bedeckt hatte, ging er nicht mehr in ihr auf. Sie wußte selbst nicht, worin der Unterschied lag:< aber sie fühlte ihn tics und nachhaltig. Damals gab es für ihn nur die unendlich geliebte, über alles vergötterte Wilma. Jetzt lebte und webte etwas, vor dessen Allgewalt sie zu Zeiten machtlos zurücktrat. Ein Dämon war dieses Etwas, ein lauerndes Unding, das stündlich bereit schien, über sie herzufallen und ihr eben erst aufatmendes Glück schmählich in Stücke zu schlagen. Sie mußte wohl recht nervös sein, daß solche Anwandlungen gerade dann bei ihr auftauchten, wenn sie von der Güte und Freundlichkeit ihres Gemahls den unmittelbarsten Eindruck gehabt hatte. Manchmal empfand sie derartige Stimmungen sogar als ein Unrecht. Aber sie konnte trotz aller Macht ihres Wollens nicht wirksam dagegen l ankämpfen. Ende August machte der neue Roman wieder sein Recht geltend. Das klare, sonnige Wetter der Jahreszeit förderte machtvoll die Arbeitslust. Schon in der Morgenfrühe faß Felix wieber in seinem Arbeitszimmer. Des Nachmittags aber regte sich nun in verdreifachtem Maße der Durst nach Geselligkeit. Und wieder war cs Frau Verndt, die hier den Vogel abschoß. Mehr als je war sie imstande ihm die verdrießlichste Laune hinwcgzuscherzen. Ja, er behauptete völlig im Ernst, Luise Bcrndt übe auf scin Gemüt eine hypnotisierende Wirkung aus. Sie sei ihm, wenn eine Schwierigkeit der Erfindung ihn aufrege — und solche Schwierigkeiten stellten sich selbst im gegenwärtigen Stadium der Arbeit immer noch ein —- sozusagen ein krampfstil-lendes Mittel. Wilma hörte diese Versicherung mit eigentümlich gemischter Empfindung an. Es war ja, ohne daß Felix es wollte, gewissermaßen eine Herabsetzung, wenn er so den Genuß mit Luise Berndt ill eine Linie mit Genuß von Chloral und Vromnatrium stellte. Anderseits verspürte Wilma doch einen geradezu brennenden Neid. Sie wäre ihrem herzliebcn Felix so gern alles gewesen, auch ein Beruhigungsmittel, auch ein Schlaftrunk, wenn er denn eines folchen benötigte. Da trat ein Ereignis ein, das Wilmas Geduld auf eine neue Probe stellte. Luise Berndt hatte schon etliche Male erwähnt, daß im August eine langjährige Freundin von ihr, Frau Käthe Kosinsky aus Vruck an der Mur, sie zu besuchen gedenke. Eines Tages erschien sie nun in Begleitung dieser Käthe Kosinsky, um sie den Herrschaften vorzustellen. Felix war gerade von seiner Arbeit in die Laube gekommen, wo man jetzt nachmittags vor dem Spazier-gang den Tee nahm. Er schief äußerst überrascht. Und zwar galt seine Genugtuung nicht nur dem erprobten Vcschäftigungsmittel Luise Berndt, sondern vor allein der bildhübschen, etwas koketten und höchst elegantM Käthe Kosinskh. Frau Käthe besaß eine schwer zu definierend«, Art, sich sofort! als die unbestrittene Herrscherin über alles z" gebärden, was Kavalier heißt. Um den leisschwellendeN Mund der Siebemmdzwanzigjähri,gcn ging ein Zug, der zn raten gab. Kühle Berechnung und schäumende Lebens' lust hielten sich bei diesem Zug die Wage. Und dem entsprach auch ihre Konversation, die in mancher HinM an das Geftlauder LuiseM erinnerte und dann wicdet plötzlich fremdartig und äußerst fornwoll erschien. Jedenfalls interessierte sie den jungen Schriftsteller außerordentlich. Er vernachlässigte für den Moment sogar d:e bewährte blonde Luise. Oortschung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 107_____________________________821__________ _______________12. Mai 1915 Der Bericht gcdcnlt der im letzten Jahre verstorbenen Mjtgliedcr, der Herren: Ludwig Zeschko, Karl Ka-ringer, Artnr Mühleisen, Guido Stcdry und Exzellenz Freiherr Josef von Schwegel und erwähnt, daß unser Beamte Olto Tlltta fern von der Heimat auf dem Felde der Ehre in Verteidigung seines Vaterlandes gefallen ist. Über Antrag der Direktion w5rd beschlossen, ans dem Ncmgcwinn von /v 292.733,16 /v 16.422,37 für Abschreibungen an Fährnissen und Gebäuden zu verwenden, ^ w.000 den: allgemeinen Reservefonds, /v M0.000 dein für Kursschwankungen und ^ 40.00(1 l)em Veam-tcnpcnsionsfonds zuzuweisen. Noch diesen Zuweisungen belaufen sich die Gesamtreservcn anf /v 6,433.^^>8 und betragen rund 11,8 ^ des mit Ende 1914 ausgewicsc->:cn Eiillagenstandcs. Der vom Herrn Amtsdirektor Dr. Anton Ritter v. Schoeppl vorgetragene Voranschlag wurde genehmigt, als Beitrag für die Alterssparkasse wnrden 9300 X und wie in den Vorjahren wieder Prämien für längerdieuende Dienstboten mit 3000 X bewilligt. Von dem zur Verfügung stehenden Gewinnüberschusse von 126.310 X wurden als Spenden für gemeinnützige und wohltätige Zwecke 89.948 X gewidmet. Davon entfallen 1. für Armen- und Krankenpflege 25.500 X, und zwar: Dem Vereine für Armenpflege in Laibach 5000, dem Vinzenz-Vereine für das Knabenasyl, das Knabenwaisenhaus und die Vereins» schule 1000, den Vinzenz-Konferenzen in Laibach, zu St. Nikolaus, zu Maria Verkündigung, zu St. Jakob, zu St. Peter und zu Tirnau je 200, denen in Unter-schischka, Waitsch, Stein, Idria, Rudolfswert und Krainburg je 100, der Lichtenthurnschen Waisen-mädchen-Anstalt in Laibach 800, dem Vereine der Frauen der christlichen Liebe vom hl. Vinzenz von Paul 1500, dem „Bürgerhort" in Laibach 500, dem «Iugendhort" in Laibach 700, dem „Frauen- und Kinderhort" in Laibach 400, dem Elisabeth-Frauenvereine in Laibach 200, dem Vereine der heil. Martha in Laibach 200, dem Evangelischen Frauenvereine in Laibach 300, dem Landes- und Frauenhilfsvereine vom Roten Kreuze in Laibach 500, dem Zweigvereine Kram des österr. HilfsVereines für Lungenkranke 500, dem Josef-Spitale in Laibach für das Siechenhaus 300, dem Elisabeth-Kinderspitalc in Laibach, ein« schließlich der Unterstützung zur Unterbringung armer skrofulöser Kinder in Grado 3600, dem Hospitale der Barmherzigen Brüder in Kandia bei Rudolfswert 2000, der l. k. Landesregierung für Krain zur Bestreitung der Verpflcgskosten für zwei Zöglinge der Taubstummenanstalt in Laibach für das Schuljahr 1914/1915 600, der Ortsgruppe Laibach des Stontistenbundes 100, dem Unterstützungsvereine der Schuhmacherge« sellen in Neumarktl 100, dem Vereine der Buchdrucker in Krain für die Witwentasfc 200, der Allgemeinen Arbeiter-Kranten- und Uuterstützungslasfe in Neumarktl 100, dem Fach- und Unterstützungsvereine für Handels- und Unternehmungsangestellte in Laibach 100, der Ortsgruppe des Vereines der Buchbinder in Laibach für Krankenunterstützungszwecke 100, zur Ergänzung des Kaiser Franz Joseph-Asylfonds 5000. ~ II. Zur Unterstützung dürftiger Schüler und Schülerinnen 3348 K, nnd zwar: den Lehranstalten der Ursulinen in Laibach 500, den Lehranstalten der Ürsulinen in Bischoflack 200, dem Freitischinstitute an der l. t. Universität in Graz 100, dem Kuratorium M Erhaltung der Nsnsa aeaäsmiog. in Wien 100, dem Freitischinstitute an der k. l. technischen Hochschule in Graz 100, dem Vereine zur Unterstützung dürftiger deutscher Hochschüler aus Krain 2000, zur Er« gä'nzung der Technikerstipendien 248, dem Vereine zur Pflege tranker Studierender in Wien 100. — III. Für Unterrichts- und Erziehungszwecke 29.400 X, und zwar: dem Krainischcn Lehrervereine in Laibach 800, der Kleinkinderbewahranstalt in Laibach 100, dem deutschen Kindergarten in Neumarktl 200, dem deutschen Kindergarten in Sagor 200, der Waisenanstalt in Gottschee 200, der Handelslehranstalt in Laibach als Bezahlung des Schulgeldes und der Lehrmittel für zwei dürftige externe Schiller aus Krain lm Schuljahre 1915/1916 5 300 X 600, der Philharmonischen Gesellschaft in Laibach für die Mnsik. Hulc 5000, dem Evangelischen Frauenvereine für den Kindergarten 300, dem Laibacher Schulkuratorium für Schulerhaltungszwecke pro 1914/1915 22.000. — IV. Zur Förderung der Knnst und des Mmstgewerbes 15.900 X, und zwar: dem Vereine für christliche Kunst 200, dem Lmbacher Theatervereine 15.000, dem Diö-zesan-Ciicilienvereine in Laibach 200, der Philharmonischen Gesellschaft in Laibach für das Kammermusik. Institut 500. — V. Für Landeskultur- und Verkehrszwecke 2700 X, und zwar: dem Krainisch-tüsten. ländischen Forstvereme 800, der Sektion Kram des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereines 2000, der Auffochungskommission für das Karstgebiet als Beitrag zum Abfertigungsfonds für Waldhüter 300, dem Ortsschulrate in Tschernutsch für den Schulgarten 100. — VI. Für verschiedene andere gemeinnützige Zwecke 800 X, und zwar: der Feuerwehr und Rettungsgesellschaft in Laibach 500, dem Katholischen Gesellen-Vereine in Laibach 300. Das Verfügungsrecht über die aus dem Reingewinne noch übrigbleibenden A0.000 X wurde der Direktion eingeräumt. Die von der Direktion in Vorschlag gebrachten Änderungen des Pensionsnormales, der Amtsinstrut-tion und der Geschäftsordnung wurden widcrsprnchlos genehmigt, der Weiterbezug einer Gnadengabe bewilligt, worauf der Vorsitzende auf die vor wenigen Tagen erschienene Kundmachung des Finanzministeriums, wegen der Zeichnung einer zweiten Kriegsanleihe hinwies. Nicht nur die außerordentlich günstigen Bedingungen, unter denen diese Anleihe zur Ausgabe gelangen wird, bilden einen starten Anreiz zu Zeichnungen, auch die sich immer bewährende Opferfreudigkeit und das unerschütterte Vertrauen unserer Bevölkerung wird hier mitsprechen und dem Staate jene Mittel gerne zur Verfügung stellen, deren er zur erfolgreichen Beendigung des uns aufgezwungenen Krieges bedarf. Selbstverständlich wird die Krainische Sparkasse allen Anforderungen, die in diefer Richtung aus den Kreifen ihrer Einleger an sie gestellt werden sollten, vorbehaltlos nachkommen, zu welchem Zwecke vom Institute bereits ansehnliche Guthaben bei verschiedenen Banken angesammelt wurden. Der Vorsitzende bezeichnete als Pflicht jedes Österreichers, sich an der Zeichnung auf die neuaufgelegte Kriegsanleihe nach seinen Kräften zu beteiligen. Soweit es die von den Einlegern nicht in Anspruch genommenen Mitiel erlauben werden, wird auch die Krainischc Sparkasse einen entsprechenden Betrag diesem Zwecke widmen, und dadurch ihrem patriotischen Empfinden in altgewohnter Weise Ausdruck geben. Der Vorsitzende berichtet ferner über die Sicherungsmaßregeln, die das Institut aus Anlaß des Krieges getroffen und eiugeleitet hat. Der Vorsitzende erwähnt der schweren Zeit, in der die heurige Hauptversammlung abgehalten werden mußte, während unsere heldenmütigen Armeen in treuem Verbände mit unserem deutscheu Bundesgenosseu in siegreichem Vordringen die Feindesheere wieder aus Galizien vertreiben. Wir können nur bewundernd zu den fast übermenfchlichen Leistungen unserer tapferen Armee aufblicken, die in zähem Widerstände, allen Unbilden eines strengen Winters, ebenso wie dem Anstürme der nordischen Heerc trotzend, monatelang unüberwindliche Wacht hielt auf den eisigen Karpaihenhöhen, und nun stürmisch vorbricht, um die übermächtigen Feindesmassen in wuchtigeu Stößen vor sich herzutreiben. Wenn der Krieg auch der Bevölkerung mancherlei Opfer auferlegt, müssen wir diese, im Hinblicke auf die fast übermenschlichen Anstrengungen und Opfer unserer nun schon über neun Monate im Felde stehenden tapferen Armee mit Opferfreudc hinnehmen, wir können ja hoffen, daß die Erfolge unserer siegreichen Truppen im steten Vordringen unter der bewährten Führung unserer obersten Heeresleitung uns bald einen ehrenvollen und dauernden Frieden bringen werden. Lassen Sie uns daher, so schließt der Bericht des Vorsitzenden, vertrauensvoll aufblicken zu unserem Allerhöchsten Kriegsherrn, zu Seiner Majestät unserem Allergnädigsten Kaiser nnd Seinem erlauchten hohen Verbündeten mit dem innigen Wunsche, daß Gott sie schützen und lorbeergekrönt erhalten möge noch recht lange zum Wohle ihrer Völker! — (Kriegsauszeichmmgen.) Seine Majestät der Kaiser hat anbefohlen, bah dem Oberleutnant Eduard Paulus des LIR 27 die Allerhöchste belobende Anerkennung erneuert und dein Leutnant in der Reserve Joses Peterncl 1 des LIR 27 die Allerhöchste Anerkennung bekanntgegeben werde. — Vom Armceoberkom-mando wurden verliehen: die Silberne Tapferkcitsme-daille erster Klasse den Zugsfschrern Peter Günthersberg er, Franz Irowetz und dem Korporal Franz Iöller — allen drei, des IR 27; dem Oberjäger August M 0 h 0 r 6 i 5 des FIB 7: die Silberne Tapferkeits-medaitte zweiter Klasse dem Korporal Tiwlarzugsführer Rudolf Stadtthaler, den Infanteristen Johann Freitag und Franz Grein ix — allen drei des IR 27; dem Rechmmgsuntcroffizier erster Klasse Alezander Kuhariö, den. Patrouillcführn (Kompaniehonü-ston) Franz Iakoli^, dem Jäger Anton Laznik — allen drei des FIB 7; dem Obcrfeuerwcrker Matthias Wranz des FKR 7. — Vom Armeeoberkommando wurden wciters verliehen: die Silberne Tapferkeitsme-daillc erster Klasse den Rcservcfähnrichcn Johann Trat-n i l, Wilhelm Kusternigg, Josef Engel, dem Feldwebel Johann Bo^tjan^iö, den Iugsführern Anton K 0 va ^ i 6, Karl Ok 0 rn, dem Gefreiten Vartholomäus Podlogar, dem Feldwebel Richard Czech, dem Zugs sichrer Friedrich Finsterle, den Infanteristen Franz Schenk und Johann Martel 0 3 — allen elf des LIR 27; die Silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse dem Korporal Josef Jane, den Infanteristen Franz Gorenc und Franz Simonöiö, dem Feld- webel Raimund. Osterc, den Zugsführern Franz K c-bcrle, Karl Odehnal, den Infanteristen Stephan Vob^ik, Tullio Righi nnd Franz Kor^öec — allcn neun des LIR 27. — (Das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuze) wurde dem Landesofsizial Gustav Pu 5 in Lai-bach als Förderer verliehen. — (Die Musterung der ^andsnmnjalnssännc 1878 l'w 1890 und 1892 bio 1894.) Wir werden um Veröffentlichung dcr Mitteilung ersucht, daß zur Musterung alle jcnc Landsturmftflichtigen zu erscheinen haben, die bei der ersten Musterung nicht assentiert, sowie jene, die zwar assentiert, aber wegen Untauglichkeit wieder cnllussen wurden. Nciters gelangen Zur Musterung alle Superarbitrierten, die nicht mehr bei ihren Truppen eingereiht sind, sondern als waffcnunfähig in die Lmldsturnwflicht übertreten sind. Von der Musterung befreit sind nur jene, die bei der Entlassung den Landsturmabschicd erhielten c>dcr wegen dcr im Kriege erhaltenen Wunden superarbitriert wurden. Wer noch nicht superarbitriert ist und sich bis zur Sufterarbitrierung nur auf Urlaub befindet, ist von der Musterung befreit. Weiters sind hievon die Geistlichen und die Theologen befreit, wenn sie bei der politischen Behörde den Nachweis erbringen, daß sie Geistliche oder Theologen sind sowie dic schon assentierten Landsturmpflichtigen, wenn sie ülicr ihr Gesuch vom Landsturmdienst befreit sind und die Befreiung bereits in >traft steht. Von dcr Musterung befreit sind auch die einberufenen waffenunfähigen Landsturmpflichtigen, wcnn sie vor dein 1. April l. I. einberufen wurden und sich noct) an den ihneu zugewiesenen Stellen befinden. Dcr Musterung aber unterliegen jene, die im Gennsse einer staatlichen Versorgungsgebühr stellen, wenngleich sie von dcr ersten Musterung befreit waren. Landsturmpslichtige, die das Einjährig^Frciwilligeurccht haben, müssen dieses bei dcr Musterung nachweisen, nach der Musterung aber um Assentierung und Vinreihung zu dem einen oder dem anderen Regiment ansuchen. — Auf die Anmeldung zur Musterung sei neuerlich aufmerksam gemacht. — (Militiirischetz., Herr Apotheker Mag. Hmko Nrilli, Verwalwugsoffizier im k. und k. Reservespital in Laibach, wurde zum Militärmedilluncutcnoffizial befördert. Er hat sich durch seine unermüdliche Fürsorge fur die tranken und verwundeten Krieger ganz hervorragende Verdienste erworben. — (Der Anlauf von Fühlen) wird laut Verlautbarung der l. t. Remonten-Assentkolmnission Nr. 8 iu folgender Ordnung stattfinden: am 5V Mai: in Vrezo-vica beim Bahnhof von halb 8 bis 10 Uhr vormittags; in Gurifeld beim Gasthause Gregors von halb 3 bis halb 6 Uhr nachmittags; am 2ll. Mai: in Rann neben dem „Nnrodni dom" von (i bis halb 8 Uhr früh; in St. Barthclmä von 10 bis N Uhr vormittags; in> Sankt Kantian vou 1 bis 2 Uhr nachmittags; in Nassenfuf; Feistritz beim Bahnhofe von 4 bis 6 Uhr nachmittags; am 27. Mai: in St. Peter am Karste beim Gasthausc neben dem Kaufmann Alois Domicelj von 8 bis i9 Uhr vormittags; in Bujc (bei Ko^ana) beim Herrn Dekleua von 10 bis halb !2 Uhr vormittags. — (Städtische KrieaMertaufsstelle in Laibach.) Mau berichtet uns: Die Anmeldungen für den Lebensmittel-bczug aus dcr städtischen 5lricgsr>ertaufsstclle wurden am vergangenen Samstag abgeschlossen. Es wurden insgesamt über 14.000 Personen angemeldet, darunter rund 10.000 Personen mit ganzen, rund 2000 mit herabgeminderten Brotkarten und etwa 2000 solche Personen, deren wirtschaftliche und soziale üage eine Berücksichtigung bei dieser wohltätigen Aktion als ausgeschlossen erscheinen läßt. Den 10.000 Personen, die ganze Brotkarten erhalten haben, gehören etwa 5000 Familien an, bestehend aus 6 bis 1l Personen, etwa 8000 Familien mit 3 bis 5 Personen, dcr Rest Familien, bestehend aus 1 bis -'5 Personen. Ter gcmeinderätliche Approvisioniernngsaus-schutz hat ein Komitee, bestehend aus den Gcmeinoerätcn Iegliö, Planinzek und Stau dacher, mit der Aufgabe bciraut, die Verhältnisse der für die Kriegsver-kaufsstelle Angemeldeten hinsichtlich der Bedürftigkeit ,;n prüfen und betreffs Erteilung der Legitimation für den Warenbezug aus der Krieasverlaufsstelle die Entschei dung zu treffen. Bis zur endgültigen Verfügung wird iu der städtischen jckriegtzbäctorci Brot gegen Vrotauslveis^ larien an jedermann verabfolgt. Im Falle eine genügende Menge von Mais und Weizen sichergestellt wird, soll das Kriegsbrot wenigstens für die angemeldeten 14.000 Personen auch weiterhin erhältlich sein. Für den Bezug von Neis, ^erstc, Maktaroni nnd Fett muh mit Rücksicht auf die unzureichende Warenmenge die Anzadl der Bezugsberechtigten bedeutend herabgemindert werden. — (Verlauf von Weizentleie.) Der städtische Appro« visionierungsausschuß in Laibach hat mehrere Zentner Wcizenkleic abzugeben, deren Erlös der Aftprovisionic rung der ärmeren Klassen zugute kommen soll. Eventuelle Kaufanbote sind schriftlich beim Stadtmagistrat einzubringen. ** (Teutscher Thcaterverein in Laivach.) Die Jahreshauptversammlung des Vereines findet Freitag den 14. d. M. um 6 Uhr abends im Theätergebäude statt. Dcr Ausschuß des Vereines beschloß, angesichts der Umnög lichkeit, einen bindenden Vertrag mit einem Theater-Unternehmer derzeit abzuschließen, von einem ''eaelmaßl-gcn Thcaterbetriebc in der kommenden Sviclzctt abzusehen, jedoch nach Bedarf Gastvorstellungen von Fall zu Fall zu veranstalten. Laibachcr Zeitung Nr. 107__________________________822 _________' 12. Mai 1915 Der Krieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-sureans. Österreich - Ungarn. Vom nördlichen Kriegsschauplätze. Wien, 11. Mai. Amtlich wird uerlautbart: 11. Mai 1915 mittaas. In den Kämpfen du letzten zwei Tage haben unsere Truppen dir russische Tchlachtlinie bei De» bica durchbrochen. Hicdurch wurden die südlich der Weichsel kämpfendeni ftarlcn russischen strafte zum schleunigen Rückzug l»intcr dir untrrr Wislola gezwungen. Die Tragweite dieser Ereignisse wird klar durch die seit heute früh vorliegenden Meldungen über den Rückzug des feindlichen Tüdflügels in Russisch-Polen. Die stark befestigte Nida» Zrvut wird vom (Gegner als unhaltbar erkannt und eiligst geräumt. HPie der Erfolg, bei Gorlice ;md Iaslo sich auf die Karpathenfront übertrug, so beeinflußt jener der Hnnee deö Erzherzogs Josef Ferdinand bei Tarnow und Tebica die Situation in Russisch Polen. 3n Mittelgali» zien drängen unsere und die deutschen Truppen unter fortwährenden erfolgreichen Kämpfen den Trmmnern der geschlagenen russischen Korps gegen den Sanabschnitt Tynow-Eunot nach. Ein versuchtn russischer Gegenangriff von etwa drei Divisionen von Tanol entlang der Bahn gegen Westen wurde unter schweren Verlusten blutig zurückgeschlagen und die Verfolgung fortgesetzt. Ge« fnngencnzahl und Äeute nehmen täglich zu. Die ans dem Waldgebirge vorgedrungenen Kolonnen haben, bei Bali-qrod ftarlcn (Gegner geworfen und mit Vortruppen de« Tan bei Twcrnil überschritten. Die nlssische achte Armee, die im allgemeinen zwischen Luplow l«nd Uzsok kämpfte, ist numnehr «lit beträchtlichen Teilen ebenfalls in die Niederlage verwickelt. In Tüdoftgalizic» sind die Russen i,l mehreren Abschnitten zum Angriff übergegangen. Ein Vorstoß starker Kräfte nördlich des Pruth auf Czernowitz wurde an der Reichsgreuzc zuückgeschlagen. 620 Gefan» gene gemacht. Nördlich Horodenla gelang es feindlichen Abicilungcn, am südlichen Dnjestrufer Fuß zu fassen. Der Kampf dauert hier an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: u. Hofer, FML. Allerhöchste Handschreiben. Wien, 11. Mai. (Armee-Verordnungsblatt.) Seine Majestät der Kaiser geruhte nachstehende Allerhöchste Handschreiben zu erlassen: Lieber Herr sseldmarschall Erzherzog Friedrich! In neuerlicher Anerkennung Ihrer als ArmecoberÜommandant geleisteten hervorra^ aenden Verdienste verleihe Ich Ihnen als Zeichen Meines dankbaren Vertrauens das Militärucrdienstkreuz erster Klasse mit der Kriegsdeloration in Brillanten. — Lieber Herr Vetter Erzherzog Eugen! Seit Sie das Kommando der fünften Armee führen, ist es Ihnen gelungen, die Ihnen unterstellten Kräfte auf einen hohen Grad der Schlagferlinkeit zn bringen und sie mit zuversichtlichem Geiste zu beseelen. Dankbarst empfinde Ich dies und spreche Ihnen Meine wärmste belobende Anerkennung aus.— Lieber Herr Vetter Erzherzog Josef Ferdinand! Ich verleihe Ihnen, dem siegreichen Führer der vierten Armee, das Militäruerdienstkreuz erster Klasse mit der Krieasdekoration. — Lieber Gennal der Infanterie Freiherr von Conrad! Ich verleihe Ihnen in neuerlicher Anerkennnng Ihrer hervorragenden als Generalstabschef Meiner gesamten Wehrmacht geleisteten Dienste die Kricgsdckoration zum Großkreuz Meines Leopold-Ordens und zur ersten Klasse Meines Ordens der Eisernen Krone. — Seine Majestät der Kaiser verlieh dem General der Infanterie von Boroeviö in Anerkennnng hervorragender Vetätigung als Armoefüh-rer das Militärverdienstkreuz erster Klasse mit der Kriegs-deration. Eine militärische Ovation für Erzherzog Friedrich. Wien, 11. Mai. Das „Fremdenblatt" meldet aus' dem Hauptquartier: Anläßlich der Verleihung des Mili-tärvcrdienstkreuzes in Brillanten durch Seine Majestät an den Fcldmarschall Erzherzog Friedrich brachte gestern die Garnison dem allverehrten Feldherrn begeisterte Ovationen dar. Gegen 8 Uhr abends bewegte sich ein endloser Zug mit Lichtern und Fackelträgern nnter Vorantritt einer Militärkapelle zur Wohnung des Erzherzogs. Der von vielen Tausend Fackeln und Lampions beleuchtete Festftlah bot einen feenhaften Anblick. Unterhalb des Balkons des vom Herrn Erzherzog bewohnten Hauses intonierte die Kapelle vorerst die Vottshymne. Dann spielte sie drei Konzertfticcen, die der Herr Erzherzog auf dcm Balkon stehend anhörte. Tief gerührt dankte der ^err Erzherzog für die ihm geimdmete Aufmerksamkeit und gedachte dann in begeisterten Worten der ruhmreichen Armeen, denen er ein begeistert aufgenommenes 5och widmete Den Schluß der Feier bildete die Defilw rung der Fackelträger und begeisterte Hochrufe des Mili- tärs und der unübersehbaren Menschenmenge auf den Erzherzog und die verbündeten Armeen. Die patriotische Feien machte auf alle Teilnehmer den tiefsten Eindruck. Belobung der gesamten Artillerie. Wie,», 11. Mai. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Armceoberkommandant Fcldmarschall Erzherzog Friedrich hat am 9. Mai nachsteh'ndcn Äefchl erlassen: Die vergangenen acht Kampftage bilden ein neues Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen und österreichisch-ungarischen Artillerie. Mit großer Mühe ver-lmndene zielbewußte Etabliern ng, vorzüglich geleitete und mit hervorragender Sclncßtcchnit zu höchster Wirkung gesteigertes Fencr bereitete den Angriff der verbündeten Tmpven mit überwältigender Kraft vor und unterstützte ihn in aufopfernder wasfcnbriiderlichstcr Weise biH zum vollen Gelingen. Mehrcrc Höhen und stark ausgebaute feindliche Befestigungen sind in unserem Besiy und Zeugen sowohl des Heldenmutes unserer Infanterie wie der vernichtenden Wirknng unserer Artillerie. Seither begleitet diese ohne Rücksicht auf Strapazen nnd lHntbehrungen unter den schwierigsten Verhältnissen rastlos die Verfolgung des weichenden Gegners durch die Infanterie, um seine Niederlage zu vervollständigen und ihm neuen Widerstand unmöglich zu machen. Ich sage der gesamten Artillerie der elften, vierten, dritten und zweiten Armee für ihr bisheriges hingebendes und aufopferndes Zusammenwirken mit der Infanterie meinen Dank und meine vollste Anerkennung in> der festen Zuversicht, daß die rücksichtslose Infanterieverfolgung, enge gepaart mit unablässiger, keine Opfer scheuender Unterstützung durch die bewährte verbündete Artillerie, zum vollen Siege führen und die Kampfkraft unseres zähm Gegners vernichten wird. Dieser Befehl ist sofort im unterstehenden Armeebereich zu verlautbaren. Feldmarschall Erzherzog F ri edrich. Die neue Kriegsanleihe. Wien, N. Mai. Das k. k. Postsftarkassenamt teilt mit: Wie schon jetzt konstatiert werden kann, vollzieht sich die Zeichnung auf die Kricgsanleihe in ganz Österreich bei steigendem Andränge dcs PulMlins. Der gestrige dritte Snliskrifttionstag brachte bei allen Zeichenstellen ein bedeutendes Hinaufschnellen der Subskription, sowohl der Zahl als den Beträgen nach. Insbesondere melden auch die Postämter zahlreiche Zeichnungen. Unter anderen zeichneten anf die Kriegsanleihe: die österreichischen Waffcnfabriksgesellschaft 5 Millionen, die Hirten-berger Patranenfaurik 3 Millionen, davon 1 Million auf die ungarische Kriegsanleihe, Firma Schoeller Szczucin an der Weichsel die Verfolgung der Armee des Generalobersien v. Mackenfen zum Stehen zu bringen. Diese Absicht ist völlig gcschei« tert. Gegen Abend war die russische Linie an vielen Stellen, insbesondere bei Vcslo und zwischen Vrzozow und Lutcza durchbrochen, nachdem am Vormittag bereits ein verzweifelter Angriff mehrerer russischer Divisionen von Sanol - Richtung Bcslo — unter schwersten Verlusten für den Feind gescheitert war. Dir Verfolgung wird fortgesetzt. Oberste Heeresleitung. Tcr englische Aushunncrungsplan nescheitert. Vcrlin, 11. Mai. Nach einer Verordnung dcs Bundesrates vom 25. Jänner waren Städte und Landgemeinden verpflichtet, zur Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch liucn Vorrat von Dauerware zu beschaffen und deren '.'lusbewahrunss sicherzustellen. Durch eine amtliche Veröffentlichung im Neichsanzeiger ist diese Verordnung jetzt vom 8. d. M. an autzer Kraft gesetzt. Dazu bemerkt die „Vossische Zeitung": Die Aufhebung dieser zur Sicherstellung der Ernährung getroffeneu Matznahmen lann als neuerlicher Beweis gelten, daß der Aushungerungsplan Englands gescheitert ist. Italien Die Beratungen in Rom. Nom, 11. Mai. (Meldung der „Ageuzia Stefani".( „Giornale d'Italia" schreibt: Ministerpräsident Sa-lllndra konferierte heute vormittags mit dem König nnd hierauf mit dem Minister des Äußern, Sonuino. „Giornale d'Italia" mahnt das Publikum zur Vorsicht gegen die in Umlauf befindlichen, einander sehr widersprechenden Gerüchte und bemerkt, es sei nicht richtig, daß heute vormittags ein Ministerrat hätte zusammentreten sollen und verschoben worden sei. Daher seien alle Meldungen über angebliche Be-ratungsgegenstände ernster Art, die in diesem Ministerrate zur Erörterung hätten kommen sollen, durchwegs unwahr. Rom, 11. Mai. („Agenzia Stefani".) Wie die „Tribuna" meldet, empfing Giolitti heute einige poli» tische Freunde. Er wird vorläufig Rom nicht verlassen. Her Seekrieg. Zur Versenkung der „Lusitania". London, 10. Mai. „Daily News" berichten aus Liverpool: Dutzende von Läden, die Deutschen und Österreichern gehören, wurden geplündert. Die Fenster wurden zerschlagen, die Möbel und Vorräte cmf die Straßen geworfen. Der wütende Pöbel zog in der Nordstadt von einem Jaden zum anderen. Kein Laden mit deutschem Namen blieb verschont. Die gesamte städtische Polizei nnd berittene Gendarmerie versuchte es mit der Meugc aufzunehmen, aber der Pöbel, mit Stöcken und Steinen bewaffnet, setzte unwiderstehlich das Werk der Zerstörung fort. Die Un-ruhcu begannen Samstag und setzten sich Sonntag mittags fort. Abends wurde die Jage ernst. Es handelt sick zweifellos um ein organisiertes Vorgehen. Ziegel und andere zum Werfen geeignete Gegenstände waren in der Nähe der Läden verborgen, um den Angriff vorzubereiten. London, 10. Mai. Das Reuter-Bureau meldet aus Victoria in Britisch-Kolumbien: Ein Haufen von mehreren hundert Leuten, geführt von Soldaten in Uniform, stürmte den deutschen Klub und das deutsche Hotel und zertrümmerte das Mobiliar. Kinsale, 11. Mai. (Reuter-Meldung.) In der Untersuchung über die Versenkung der „Lusitania" sagte Kapitän Turner aus: AIs die gefährliche Zone erreicht war, wurden alle Boote zum Herablassen klar gemacht und alle Schotten geschlossen. Die Geschwindigkeit wurde lvegen Nebel auf 15 Knoten vermindert, dann aber wieder allmählich auf 18 erhöht. Es wurden drahtlose Telegramme empfangen, aber keines abgeschickt. Plötzlich rief ein Offizier: Da ist ein Torpedo! Der Kapitän lief nach der Seite dcs Ruders und fah noch das Schaumband. Der Torpedo traf. Der Kapitän ordnete an, dah die Boote ausgesetzt und dah die Frauen und Kinder zuerst in Sicherheit gebracht lverden. Es wurde Vergeblich versucht, die Schnelligkeit des Schiffes herabzumindern. Es war gefährlich Boote herabzulassen, ehe die Geschwindigkeit verringert war. Das Schiff fuhr noch fort, als es sank. Es blieb 20 Minuten lang leck. Am Auslug waren zwei Leute. Es entstand keine Panik. Der Kapitän schloh, er habe genau die Befehle befolgt und würde ein zlveitesmal wieder so handeln. London, 11. Mai. (Unterhaus.) Auf eine Anfrage, ob die Regierung Schritte tat. um Deutschlands nneder-olte Übertretungen der Hanger Konvention zur Kennt- Laibachcr Zeitung Nr. 10?_____________________________323_______________________________________12. Mai 1915 ms der Unterzeichner zu bringen, sagte Premierminister As quitt): Taß Deutschland den Krieg mit einem fla^ grantcn Vertragsbruch begann und mit zunehmender Mißachtung der Übereinkünfte früher gut befundener Ve-stunmungen über die Kriegführung fortsehe, diese Tatsachen sind vollkommen bekannt. Es hat keinen Zweck, mit der genannten Regierung in Verbindung zu< treten, auher wenn wir zu irgend einer Aktion übergehen. Wir vertrauen darauf, daß die neutralen Nationen immer mehr begreifen werden, daß die Ereignisse des Krieges die ganze zivilisierte Welt und die Zukunft der Menschheit berühren. - Auf eine Anfrage wegen der „Lusi-tania" führte Marineminister Churchill aus, daß er e5 für verfrüht halte, die Angelegenheit zu besprechen, ehe die amtliche Untersuchung beendet sei, da die Admiralität der „Lnsitania" eine Warnung sandte und ihr gleichzeitig den Kurs anwies, welchen sie einhalten soll. — In Beantwortung einer Anfrage, warum die „Lusi-tania" nicht eskortiert worden sei, antwortete Churchill, dah die Negierung von Zeit zu Zeit trachte, Eskorten für Schiffe zu beschaffen, welche Truppen, Munition und Frachten, welche die Regierung nötig hatte, brachten, daß jedoch der Grundsatz befolgt worden sei, jedeö Handelsschiff für sich selbst sorgen zu lassen. Bisher gab es nichts, was gegen die Nichtigkeit dieses Grundsätze« sprach. Die traurige Ausnahme der Versenkung der „^usilania" darf aber nicht vergessen lassen, daß der cnglisckc Überseehandel ohne nennenswerten Verlust fortgesetzt werden wird. London, 11. Mai. „Daily Mail" meldet aus New-York: Der deutsche Botschafter erhielt einen Drohbrief, worin cö heißt, daß die deutsche Votschaft Montag nachts um 1 Uhr 82 Minuten in die Luft gesprengt werden würde. Graf Äernstorff teilte den Brief den Zeitungen mit der Bemerkung mit, dah er zu der angegebenen Zeit schlafen werde. Es besteht kein Zweifel, daß Präsident Wilson fest entschlossen ist, womöglich einen Krieg zu vermeiden. Etaalösekretär Bryan sprach die Mahnung aus, ruhig zu bleiben. Dernburg hielt in Cleveland eine Rede, in der er mitteilte, dah der Kapitän der „Lusitania" beeidigte, daß die Ladung des Schiffes aus Metall und Munition bestand. Das Schiffsmanifest führte 300.0N0 Pfund Messing, "0.000 Pfund Kupfer, 189 Kisten mit militärischen Artikeln. 1271 Kisten Munition und 1200 Kisten Patronen für London. Dernburg wies darauf hin, dah die betreffende Warnungsanzeige wiederholt erschienen sei. London, 11. Mai. „Daily Nelus" meldet aus Washing, ton: Die deutsche Botschaft wird von dcr Polizei besonders bewacht, nm cincn etwaigen Angriff a'uf sie zu verhindern. Es wird keinen Krieg mit Deutschland gcben. Das Volk fordert auch das nicht, ebensowenig die bittersten Kritiken. Washington, II. Mai. (Renter.) Verdeutsche Botschafter Graf Vensdorfs suchte den Staatssekretär Bryan auf und sprach ihm sein tiefes Bedauern darüber aus, daß die Kriegsereignisse zum Verlust so vieler amerikanischer Menschenleben geführt haben. Philadelphia, 11. Mai. (Reutermeldung.) Präsident Wilson sprach hier vor 4000 naturalisierten Amerikanern und machte hiebei die erfte Andeutung über die wahrscheinliche Haltung der Vereinigten Staaten in der Frage der Versenkung der „Lusitania." Der Präsident sagte, obwohl die Vereinigten Staaten den Frieden aufrecht erhalten würden, würden sie versuchen, Deutschland vom Unrecht dieser Tragödie zu überzeugen. London, i l.Mai. „Daily Telegraph" berichtet aus Washington: Senator Stone, der Vorsitzende der Senatstommission für auswärtige Angelegenheiten, äußerte sich folgendermaßen: Wir dürfen nicht übersehen, daß die „Lusitania" ein englisches Schiff war, unter englischer Flagge fuhr und verpflichtet war, jederzeit in den Dienst der englischen Regierung zu treten. Die Passagiere befanden sich auch infolge der Warnung durch die deutsche Botschaft in voller Kenntnis der drohenden Gefahr, als sie sich auf dieses Schiff begaben, auf dem sie sich auf englischem Boden befanden. Rotterdam, 10. Mai. Der „Rotterdamsche Courant" meldet aus London: Es steht fest, daß beinahe 1500 ^Passagiere von der „Lusitania" ums Leben gekommen !"w. Alle Berichte stimmen darin übcrein, daß die Passa-w«e nach dem ersten Schrecken sehr kaltblütig waren, ^le^usttania" soll nicht mit Volldampf gefahren sein, ^ I" Zwischen 16 und 18 Knoten gemacht haben. Dies und der Umstand, daß das Schiff keine Eskorte hatte, s°uen bei der Untersuchung, die Lord Merssy leiten wird, zur Sprache lommen. Aus anderen Berichten soll das Schiff vor der Torpedierung im Zickzack gefahren fein, so daß stch aus dem Schiffe das Gerücht verbreitete, daß ein feindliches Unterseeboot gesehen worden sei. Die Offiziere stellten dies jedoch nachdrücklichst in Abrede. Es war schwierig, die Aoote zu Wasser zu bringen, da der Dampf nach der Torpedierung sie forttrieb, well ein wichtiges Dainftfrohr zertrümmert wurde und das Schiff deshalb mcht zum stehen gebracht werden konnte. Ein Amerikaner erzählt, daß die Besatzung demj Befehle der Kapitäne, die Boote auszusetzen, nachzukommen sich weigerte und daß die Leute erst mit dem Revolver bedroht werden niußten, um sie zu bewegen, ein Boot mit 40 Menschen niederzulassen. Vasel, 10. Mai. Der „Baseler Anzeiger" schreibt zu dcr „Ünsitania"-Katastrophe: Mau wird zugeben müssen, dah deutscherseits su ausdrücklich gewarnt worden war, dah es bei entsprechenden Vorkehrungen der britischen Kriegsflotte hätte möglich sciu müssen, dic Torpedierung zu verhindern. Die erlassenen Wa-rnnngen loaren tatsächlich so weitgehend, dah dic deutsche Marine dadurch den Erfolg der ganzen Aktion in Frage stellte. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß gerade die Cunard-Line besonders dic Sicherheit ihrer Schiffe bctoutc, mit der Begründung, das; alle ihre, Schiffe armiert seien, was in direktem Widersprüche zu dem im Falle der „Üusitaina" erlassenen Dementi steht. Würde man aber selbst die Nichtbclvaffnuug als richtig annehmen, so bleibt besonders noch die Eigenschaft als Hilfskreuzer der englischen Kriegsflotte, wofür die Eigentümer des Schiffe? alljährlich eine große Subvention von dcr englischen Mcgieruug einstecken. Diese Eigenschaft macht das Schiff zum Kriegsschiff. Es ist durchaus irrelevant, ob es in dem Moment der Versenkung (beschütze trug oder nicht. Dicsc Eigenschaft, ailch »vciiu das Schiff nur gcgcbcncn Falles als Hilfskreuzer verwendet werde» sollte, rechtfertigte da? Vorgehen dcr deutschei, Tauchboote ohne weiteres. Alle Vorwürfe über dic Vernichtung so vieler Menschenleben müssen billigerweise gegen die Gesellschaft gerichtet werden, welche zugegeben hat, daß das Schiff trotz seiner Eigenschaft als Hilfskreuzer Passagiere l^förderte. Die Schuld trägt jener Geschäftsgeist, dcr den Profit über dic Verantwortlichkeit stellt. Aber auch die Passagiere, welche sich einem sol-chcn Schiffe anvertrauen, sind nicht ganz schuldlos. Ihr Vcrhalten ist ungefähr das von Leuten, loelche sich als Sommerfrische, ausgerechnet eine Festung im Aktionö-gebiet kämpfender Heere aussuchen. London, 11. Mai. Die ..Morningpost" schreibt: Es war tlar, dah die D'ohung gegen die „Lusitania", die von der deutschen Votschaft kam, nicht als Bluff gemeint sein konnte. Eine Drohung, ohne zu handeln, wäre lächerlich gewesen. Es gab drei Mittel, dem Angriffe auszuweichen : Eine andere Nonte, grohe Schnelligkeit oder Schutz durch Kreuzer und Torpedoboote. Der Angriff erfolgte an einer Stelle, wo man die Angriffe eines Unterseebootes annehmen tonnte. Es scheint klar, da'h tein britisches Kriegsschiff zur Stelle war. Der Fall erfordert sofortige genaueste Untersuchung. Dasselbe Blatt befragte den Waliser Grubenbesitzer Thomas, der die Fahrt auf der „Lusitania" mitnemncht hat. Dieser erklärte: Man sayte uns, es bestehe keine Gefahr, man werde für uns sorgen. Aber, di^ Bemannung der „Lusitania" sorgte für sich selbst. Es war keine Rede von Unerschrockenheit, Organisation oder Disziplin; es herrschte vollständige Panik. Die Leute drängten sich in die Boote. Es wurde zwar gerufen: „Frauen und Kinder zuerst", aber es hätten ein paar Revolver da sein sollen, um die Ordnung zu erzwingen. Die Luken wurden gar nicht geschlossen. Niemand versuchte es. Die zusammenlegbaren Boote wurden meist nicht los-aeschu'itten oder lvarcn, als man sie öffnete, löcherig. Kopenhancn, 11. Mai. Die deutschfeindliche Zeitung „Extrabladet" schreibt in einem Leitartikel über die „Lu-sitania"-Angelegenheit: Weshalb soll die Torpcdierung schrecklicher fein, als alles andere, was t. Der Verlust der „Lusitania" bedeutet einen großen Verlust für die englische Flotte, aber die Deutschen würden einen solchen Erfolg schnxr-lich noch einmal Inben. Man müsse den Mnt haben, zu sagen, daß die Untat für Deutschland nicht nutzlos >var, da sie anf gewisse schwankende neutrale Staaten einen hemmenden Einfluß cmsubcn könne. Die Alliierten dürften aber nicht trauern, sondern mühten handeln. Sie seien zlvar des Sieges sicher, aber sie beschäftigen sich vielmehr nicht mit deu Aufgaben, die bis dahin zu erfüllen seien. Man, erkläre deu Alliierten, dah die Deutschen Kamftfwertzeuge besitzen, die denjenigen der Alliierten überlegen seien, aber man dürfe nicht untätig sein, man müsse Lehren aus den Kriegsereignissen ziehen und alles daransetzen, mit Initiative und Kühnheit Mittel und Wege zu finden, um dem Feind jeden Schlag mit einem Schlag heimzahlen zu können. London, 11. Mai. Der Korrespondent der „Mornmg-post" schreibt aus Washington: Mit dem Entsetzen vor der Barbarei der Deutschen verbindet sich die intensive Entrüstung über die Sorglosigkeit oder Unfähigkeit der britischen Regierung, da sie die „Lusitania" in die Kriegszone ohne entsprechenden Schutz einfahren lieh. Man kann nicht verhehlen, da'h das Versenken der „Lusitania" unter Umständen erfolgte, für die einige Blätter die englische Negierung verantwortlich machen. Die „Baltimore American" sagt: Das Versprechen sicherer Eskorte durch britische Kriegsschiffe sei nicht ausgeführt worden. Dies ist der schlimmste Schlag, den das Prestige Englands erlitt. Wenn die englische Regierung machtlos ist, so ein wichtiges Schiff zn schützen, fragen die Amerikaner, ob irgend ein Schiff noch sicher ist. Nichts habe das amerikanische Vertrauen in die englische Seeherrschaft so schwer erschüttert, wie diese Enthüllung von Gleichgültigkeit oder schlechter Führung. Der „Herald", die deutsche Newyorker Zeitung, erklärt, England müßte jetzt zugeben, daß der Anspruch, es beherrsche die Meere, ein Mär. chen sei. Zusammentreffen deutscher Aufklärungsschiffe mit einer Abteilung dcr baltischen Flotte. Petersburg, Il.Mai. Eine Abteilung von Kreuzern der baltischen Flotte, die im südlichen Teile der baltischen See, auf der Höhe von Windau, kreuzte, tauschte aus großer Entfernung einige Schüsse mit einem feindlichen Kreuzer und Torpedoboote aus, die von ihrer größeren Schnelligkeit Gebrauch machten und dem Kampfe auswichen. Sie verschwanden in südlicher Richtung. Das Wolff-Vureau bemerkt hiezu: Es handelt sich um ein Zusammentreffen unserer zur Aufklärung vorgeschobenen leichten Streitlräfte mit russischen Schissen. Die Russen verschwanden in nord-licher Richtung. Laibacher Zeitung Nr. 107____________________ 824 _____________ 12. Mai 1915 T»ic Erfolge des Unterseebootkrieges. Verlin, 11. Mai. (Wolffbureau.) Verschiedene englische Prcßstimmen behaupteten vor kurzem, daß die Erfolge des Unterseebootkrieges au der englischen Westküste in der letzten Zeit wesentlich nachgelassen haben. Demgegenüber können wir auf Grund einer Mitteilung von maßgebender Seite feststellen, daß allein in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai von einem U-Voot an der englischen Westküste sieben feindliche Dampfer versenkt wurden. Mit nicht geringcrem Erfolg ist der U-Boot-Handelskrieg an der Osttüste fortgesetzt worden. Im ganzen sind in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai 20 Dampfer und 3 Segelschiffe, mithin 32 Fahrzeuge versenkt worden. Aus zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß die englische Cunard'Linie und die White°Star-Line bis auf weiteres den Dienst völlig eingestellt haben. Die Agenturen der beiden Linien erhielten die Anweisung, keine Fahrtarten mehr auszugeben. Torpediert. London, 10. Mai. Nach einer Meldung des Reuter-Bureaus ist dcr Dainpfer „Queen Wilhclmina" aus West Hartleftool von einem deutscheil Unterseeboot am,Samstag aus der Höhe von Vlyth versenkt morden. Die Besatzung wurde gerettet. Purch Geschühfeucr versenkt. London, 10. Mai. Der Fischerdampfer „Ven« sington" ist am vergangenen Freitag bei Grudenbau durch Geschützfeuer versenkt worden. Die Mannschaft wurde gerettet. Ein uffiziellcr Bericht über die Dardanellentämpfe. Konftantinopel, 9. Mai. Die Pforte übersandte ihren diplomatischen Vertretern im Auslande einen offiziellen Bericht über die Dardancllenkämftfe seit dem 25. April. Der Bericht schildert eingehend die Kämpfe der einzelnen Tage uno die Mißerfolge der Verbündeten und schließt: Gegenwärtig befinden sich die cnglisch-französi-scheu Streitkräfte zusammengedrängt in ihren Landungs-punltcn, wo sie des Schutzes ihrer Kriegsschiffe sicher sind. Man muß hinzufügen, daß die Lage der Landungs-streitkräfte sehr kritisch ist, lind zwar infolge des Umstan-des, daß sie einerseits dem Feuer der eigenen Schiffe ausgesetzt sind, die sie zum Angriffe drängen, anderseits dein Fener aus den ottomanischen Stellungen, die immer wieder dm Feind lückwcrfen und ihm blutige Verluste zufügen. Konftantinopel, 10. Mai. (Agence tÄögraphique Milli".) Das Hauptquartier teilt mit: An der Darda-„cllenftlmt bei Ari Burnu unternahm der Feind gestern nachmittags vier verzweifelte Angriffe, wurde aber durch nnserc mit dem Bajonette stürmenden Soldaten vollstän« dig geworfen. T>er Femd erlitt im Laufe dieser Kämpfe schwere Verluste. Ungefähr drei seiner Bataillone wurden heute gegen Vittag vernichtet. Der Feind brachte ununterbrochen seine zahlreichen Verwundeten auf dis Schiffe. Im Süden von Scdilbahr unternahm der Feind unter dem Schutze des Feuers seiner Kriegsschiffe vom Meereöufer aus einen Angriff, der aber danl unserer Oegcnangriffe ergebnislos blieb. Auf den übrigen Kriegs« schanpliitjen hat sich nichts von Bedeutung creignet. D'Amade lehrt nach Frankreich zurück. Paris, 10. Mai. „Petit Parisien" meldet: General d'Amadc, der Befehlshaber des französischen Expeditionskorps vor den Dardanellen, kehrt demnächst nach Frankreich zurück. Die Regierung überträgt ihm eiue Mission. Sein Nachfolger wird General Gourand, der sich bei den Operationen in Marokko cinen großen Namen gemacht hat. Der Lustkrieg. Zeppeline über England. Lundon, 10. Mai. (ReulerWeldung.) Zwei Zeppeline erschienen morgens um 2^5 Uhr über Sonthenb und Westcliffc und warfen im ganzen etwa 30 Bomben ab. Einige Brandbomben verursachten an einzelnen Stelln: Äränoc. Soviel bis jctzi bekanntgeworden ist, wuroeu zwei Frauen getötet und eine Anzahl Einwohner verwundet. Eine Vombe wurde aus die Gaswerke geworfen, verfehlte jedoch ihr Ziel. Ein Zeftpeliu wurde am frühen Morgen in größerer Höhe in der Nachbarschaft von Ron> ford gesehen, das zwölf Meilen von London entfernt liegt. Er schien von Southcnd oder Porflest zu kommen. Das Luftschiff wendete kurz vor Romford und kehrte nach Chclmsford zurück. Auch über Graveseno wurde morgens ein Luftschiff gesehcll. Die Forts eröffneten das Feuer lind vertrieben es. Der m Southend angerichtete Schade wird auf 60.000 Pfund geschätzt. Ein deutsches Flugzeug über Montdidicr. Paris, 11. Mai. Der „Temps" meldet: Über Montdidier erschien Sonntag ein deutsches Flugzeug, l das zwci Vombeu abwarf. Die eiue fiel in dcr Nähe der Gasanstalt, die andere in die innere Stadt nieder. Eine Person wurde getötet. Tic Tätigkeit der türkischen Flicncr. itollstautittopel, 10. Mai. Tic Zeitungen veröffentlichen Auszüge aus den Aufzeichnungen eines Augenzeugen der Dc^dancllcnlämftfc und Heden namentlich die Tätigkeit der türkischen Aviatiker hervor, die sich nicht mit der begrenzten, in der von Franzosen ln Eie Türkei Die Enthüllungen des „Tanin". Konftantinopel, 11. Mai. Der „Tanin" setzt seine Enthüllungen über das englisch-französische Komplott fort. Die Organisation der Verschwörung, welche schließlich zur Vorbereitung einer militärischen Revolution, die in Konstantiuoftcl ausartete, die dazu bestimmt war, die Hauptstadt dem Feinde auszuliefern, begann mit der Bildung einer Gcheimgesellschaft, welche teils politische, teils betrügerische Zwecke verfolgte. Den Mittelpunkt der Umtriebe bildete wegen des ihm zur Verfügung stehenden Vermögens Scherif Pascha. Alle diese Leute, welche mehr oder weniger iu die Affäre Schestet Paschas verwickelt waren, versammelten sich im Palais Scherif Pafchas. Entschlossen, das Glück noch einmal zu versuchen und in der Hoffnung, die Macht an sich reißen Zu können, gründeten Scherif Pafcha und seine Genossen die Geheim-gesellschaft „Die Patrioten". Zweigorganis^tioneu dieser Gesellschaft bestanden in Athen, Ägypten, Odessa, Kon-stanzn und Salonichi. Inzwischen erscheint als neue Person unter ihnen Miohat Effendi und Akufa in Albanien, einer der Begründer der geheimen militärischen türtischen Vereinigung. Der „Tanin" veröffentlicht einen Brief des Midhat Effendi, welcher besagt, daß es namentlich ihm zu verdanken sei, daß die Polizei sämtliche Geheimnisse der Organisation erfuhr. Midhat schreibt, man werde ihn der Denunziation bezichtigen, aber er sei stolz darauf, den« Vatcrlande diesen Dienst erweisen zu können. Der „Tanin" wird die Veröffentlichung fottsetzen und kündigt sensationelle Enthüllungen an. Zlach Kchluß de« Mattes eingelangt. lilom, 11. Mai. Tcm „Giornale d'Italia" zufolge empfina, Minister des Äußeren Sonnino nach einer Ve-sprcchunn mit dem Ministerpräsidenten Salandra den deutschen Botschafter Iürstcn Vülow. Pie „Tribuna" meldet, daß im Laufe des Nachmittags der französische Botschafter Barere dmn Minister empfangen wurde. Kmlstantinl'vcl, H. Mai. („Agcncc l'^graphiquc Milli".) Das Hauptquartier teilt mit: Au der Darda-ncllenfront hat der Feind keinen Versuch zur See unternommen. Nach den gestrigeil Angriffen zu Lande, die unter großen Verlusten des Feindes zusammenbrachen, unternahm dieser heute keine ernste Aktion. Gestern! abends näherte sich ein russisches Geschwader, bestehend aus fünf Panzerschiffen, zwei Kreuzern, zwölf Torpedobootzerstörern nnd einigen Transportschiffen, dem Eingänge der Bosftoruöcnge und wollte die ^chon frülicr erfolglos gebliebenen Demonstrationen erneuern. Während der Vorbereitungen zur Beschießung eröffnete nnser gepanzerter Kreuzer „Vavlir Sultan Scliin" ein heftiges Feuer gegen die feindliche Flotte, die in der Richtung auf Sevastopol floh. Tas führende Panzerschiff wurde vom „Aavnr Sultan Sclini" schwer beschädigt. Tie feindliche Flotte konnte der Verfolgung dnrch „Uaour Sultan Selim" uur dadurch entgehen, daß sie sich in den befestigten, dnrch Torpedos geschützten Hafen von Sevastopol flüchtete. An den übrigen Fronten nichts uon Bedeutung. Kino Central. Das herrliche Scnsationsdrmim „Der Liebe Sieg" hatte bei der gestrigen Erstaufführung einen durchschlagenden Erfolg. Die Darstellung ist meisterhaft, die Photographie verblüffend. Sehr schön ist die Naturaufnahme „Von Vozcn über die Vrirener Landstraße", hochinteressant der Kriegsbericht und unterhaltend die humoristischen Stücke. — Für Samstag den 15. Mai. steht auf dem Programm das bravouröseste Meisterwerk der Kinokunst „Kapitän Kleinschmidts Polarjagden", ein beispiellos interessanter, belehrender und zugleich unterhaltender Film, den niemand versäumen dürfte, sich anzusehen. 1168 Mbcrt Bassermaun-Film „Tas Urteil des Arztes" ist nur heute und morgen noch auf dem Programm im Kino Ideal. Diese Tragödie hat gestern einen sehr großen Erfolg erzielt. Auch das Lustspiel „Möblierte Zimmer zu Vennieten" hat einen stürmischen Lacherfola gewonnen. — Freitag: „Schwerter heraus!" Ein groß^ artiges Kriegsdrama in drei Akten (Nordisk-FilinLom-panie). 1167 NersMtwnT-tlick?? ste^f^n-s- ^lntnn H ,, n l, l Meteorologische Beobachtungen in Laibach Eeehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm << ii U.N. 737 3 53 O. mäßig bewölkt z "'9 ».Ab. 35 6 4 8 NO. mähia . j 12,> 7 U. F. > 32 bj 6 0>SSO. schwachj . s18 7 Das Tagrsmittel der gestrigen Temperatur betragt 5 0°, Normale 13 5°. Regen den ganzen Vormittag «nd abends. Die Fertigstellung photogvaphischer Amateur- Aufnahmen wird in A. Molls Photographisclier Kopier« Anstalt, Wien. 1., Tuchlauben i). sorgfältigst besorgt. Die eingesandten Platten oder Films werden entwickelt, zugerichtet und retuschiert und Bilder nach jedem Kopier > Verfahren, Pergröherungen sowie auch Diapositive hergestellt, — Reich-haltiges Lager bester photogr. Moment > Handapparate für Reisen und Ausflüge. Aus Wunsch ausführliche Preisliste über Photv'Apparate mit Tarif der zwpier'Anstalt unberechn«, ___________ ____________________________5212b Gesunde Zähne zu besitzen, bedeutet für den Menseben das Luchste Lebensglück. «Gut gekaut ist balb verdaut» lautet eiu altes Sprichwort, welches nach dem Stande der heutigen medizinischen Wissenschaft läDgst zum Wahrwort geworden ist, denn nur ein gesundes Gebiß ist imstande, die Speisen so zu zerkleinern, daß dem Magen unnütze Arbeit erspart bleibt und die Verdauung in keiner Weise gehemmt wird. Ein wirksamstes Mittel zur Erhaltung unserer Zähne und gleichzeitig auch unseres Wohlbetindens linden wir in der regelmäßigen Verwendung der seit 28 Jahren von Ärzten und Zahnärzten ständig empfohlenen Zahn-Creme Kalodont und Kalodout-Mnndwasser. 4439 Seuchengefahr! Die meisten Krankheiten werden durch Ungeziefer übertragen! S^ntolyt vertilgt unfehlbar alle Arten von Ungeziefer, ist also if i 1* 1 für all° sanitären An- UllCIllUVlll 11111 Bangewerbe, für Xndu- —^————^——¦«¦— »trie u. Landwirtschaft. ' M. Elfer, Wien, I.« Krugerstraße 3. Ein großes, sonnseitiges, möbliertes, ruhiges Monatzimmer mit separatem Eingang, ist ab 1. Juni au einen stabilen Herrn zu vergeben. Näheres in der Administration dieser Zeitung. 1166 3—1 Laibacher Zeitung Nr. 107 825 __________________________12. Mai 1915 1039» 3—2 Konkursausschreibung für die Ausnahme von Aspiranten in dir t. l. Militär Unterrcalichulc in Brück a« der Lcitha, in die t. k. Militär-Oberrealschule und die l. l. Franz Ioseph-Militärakadcmic in Wien. ^. Allgemeine Bestimmungen. Mit Beginn des Schuljahres 1915/16 (1. September in den Militärrealschulen, 21. September in der Militärakademie) werden in den I. Jahrgang der provisorisch in Brück an der Leitha zur Aufstellung gelangenden k. k. Militär«Unterrealschule. dann in den I., II. und HI. Jahrgang der l. l. Militär-Oberrealschule in Wien, sowie in den I. Jahrgang der l. !. Franz Joseph-Militärakademie in Wien Aspiranten für Frei- und Iahlplätze mit der Widmung fur die l. l. Landwehr aufgenommen. Die Aufnahmsbedina.unn.en sind aus der Konlursausschreivung im Amtsblatte der „Lai. bacher Zeitung" Nr. 98 vom 1. Mai 1915 ersichtlich. 1150 3-1 g. 1432. Konkursausschreibung. An der einllaisigen Volksschule in Sembije ift die Lehrstelle für eine männliche Lehrkraft definitiv zu besetzen. Die gehörig instruierten Gesuche um diese Stelle sind im vorgeschriebenen Wege bis 5,. Juni 1915, hieramts einzubringen. Im krainischen öffentlichen Vollsschul-dienste noch nicht definitiv angestellte Bewerber baden durch ein staatsarztliches Zeugnis den Nachweis zu erbringen, daß sie die volle phy» slsche Eignung für den Schuldienst besitzen. K. k. Bezirksschulrat Adclsbcrg, am ?. Mai 1915. 1104 3-3 St. 157/1915. Poziv. Podpisana c. kr. notarska zbornica pozivlja s tern vse ouo, kteri meuijo, da amojo na podlagi § 25. n. r. vsled avoje postavne zaatavue pravice zahtevati plaèilo svojih terjatev proti bivšemu c. kr. uotarju Luki Svetec v Litiji iz ujegove kavcije, da iste oglase tekom šestih mesecov, t. j. najdalje do 1 5. novembra 1915. 1. pri nji, ker bi se po preteku tega èasa drugaèe brez ozira na njih terjatve izroèilo izbrisno dovoljeuje nje lastniku. C. kr. notarska zbornica za Kranjsko. V Ljubljani, dne 5. maja 1915. Zbornièni predsednik: L. S. Ivan Plantan s. r. 1148 C II 99/15/1 Oklic. Zoper Franca Slak, ptfsestnik iz Gor. Globodola, sedaj v Araeriki, èegar bivališèe je neznano, se je podala pri c. kr. okrajni sodniji v Rudolfovem, po Hranilnici in posojilnici za Kandijo in okolico v Kandiji po dr. Žiteku, tožba zaradi plaèila 600 K s pripadki. Na podatavi tožbe doloèil se je narok za ustno sporno razpravo na dne 27. maja 19 15 dopoldne ob 9. uri pri c. kr. okrožnem sodišèu v izbi at. 30. V obrambo pravic Franca Slak se postavija za skrbnika gospod Ivan Smolik v Rudolfovem. Ta skrbnik bo zastopal Franca Slak T oznamenjeni pravni stvari na nJega nevarnost in stroške, dokler se ne oglasi pri sodniji ali ne imenuje Pooblaièenca. j ie ^r* okrajna sodnija v Ru-dolfovem, odd n^ dnQ 6 maja 1915 1034 3—1 A 14/H/26 Oklic dedica neznanega bivalisca. Andreas VonÈina, tit. stražmojster v pok., roj. 19. septembra 1845 v Idriji, je umrl dne 22. decembra 1913 v Arnaèah pri Velenju. Poslednja ¡olja ae ni našla. Martin Vonèina, brat umrlega, oziroma njegovi nasledniki, katerega bivaliaèe sodišèu ni znano, ae pozivlja, da se tekom enega leta od danes naprej zglasi pri tem sodišèu. Po preteku tega roka razpravljala se bode zapušèina z ostalimi dedièi in z gospodom Emilom Peunik, ob-èinski tajnik v Šoštanju, ki se je po-stavil za skrbnika odsotnega. C. kr. okrajna sodnija v Šoštanju, odd. I., dne 24. aprila 1915. 1092 Firm. 44/15, Gen. II 194/2 Razglas. Pri tvrdki „Gospodarska zadruga za Novo mesto in okolico v Novem mestu, reg. z. z omej. zavezo so se v zadružnem registru zbriaali Èlani naÈelstva Picek Jurij, trgovec, Novomesto, Šot Edmund, gimri. sluga, sedaj v Ljubljani, Avsec Jožef, vrvar in posestnik, Novomesto, in vpisali novi èlani naèelstva Horvat Urban, trgovec Novomesto, Košir Josip, trgo-vec in krojaè, Novomesto, BaniÈ Franc, ekonom, Novomesto. C. kr. okrožna sodnija v Rudolfovem, odd. I., dne 1. maja 1915. 1094 Firm. 44/15, Gen. II. 10/9 Razglas. Na podlagi zapisnika z dne 18. aprila 1915 se je pri tvrdki „Mlekarna v Št. Lorencu", rog. z. z omej. z. zapisal v zadružni register clan naÈel-stva Jožef Plantariè, župnik in dekan v Trebnjem, in zbrisal JoŽef Kek. C. kr. okrožna sodnija v Rudolfovem, odd. L, dne 1. maja 1915. 1164 Präs. 716/15/17 a/9 Oklic. C. kr. okrožne sodnije predsedništvo v Rudolfovem naznanja, da so bile pod skrbstvo dejane naslednje osebe, in sicer od c. kr. okrajne sodnije v 1. Radeèah dne 21. februarja 1914, P 9/15, Jernej Pfeifer, rudar iz Kar-mela, zaradi blaznosti, skrbnik Josip Klanoväek iz Karmela; 2. KrSkem dne 30. januarja 1915, L 7/14/10, Janez Pirman, dninar iz Gornjih Orl radi slaboumnosti, skrbnik Janez Terèek, vžitkar v Orlab at. 9. Rudolfovo, dne 4. maja 1915. 1162 Firm. 46/15, Gen. II 54/9 Razglas. Vsled konèane likvidacije se je v zadružnem registru izbrisala firma Konjerejska zadruga v Sent Jerneju, reg. zadruga z omejeno zavezo, v likvidaciji. C. kr. okrožno sodišèe v Rudolfovem, odd. I., dne 8. maja 1915. 1161 L 4/15/1 Oklic. C. kr. okrajno sodišèe v Škofjiloki, je delo Pavla Novak-a iz Dolenjega Brda St. 8. radi sodno dognane slaboumnosti pod skrbstvo in mu postavilo gospoda Matijo Potoènik iz Dolenjega Brda St. 8 za skrbnika. C. kr. okrajno sodišèe v Škofjiloki, odd. I., dne 8. maja 1915. 1121 E 66/15/2 Dražbeni oklic. Dne 14. junja 1915 dopoldne ob 9. uri bo pri spodaj oznamenjeni sodniji v izbi št. 4 dražba zavezani stranki laatnih polovic ne-premiènin vl. št. 143, 072 k. o. Ko-stanjevica, vl. at. 199, 321 k. o. Oštrc in vl. št. 22, 439 k. o. Orehovec s po-lovico pritikline vred, ki sestoji iz enega voza, ene baterije za aceti-Ieii8ko razavetljavo in nekaj drugih manjših gospodarskih in žagarskih priprav. Polovici nepremiènin, ki jih je prodati na dražbi, je doloèena vred-nost na 16.959 K in polovici pri-tiklin na 256 K 50 h. Najmanjši ponudek znaaa 11.477 K; pod tem zneskom se ne prodaje. C. kr. okrajno sodišèe Kostanjevica, odd. III., dne 26. aprila 1915. 1115 Cg I 35/15/2 Oklic. Zoper odsotnega Janeza Oblak, po-sestnika na Golemvrhu, se je podala pri c. kr. deželni sodniji v Ljubljani, po Janezu KavèiÈ, posestniku na Hlevemvrhu, po dr. Frlanu, odvetniku v Ljubljani, tožba zaradi 5182 K 04 h. Prvi narok je doloèen na 20. maja 1915 dopoldne ob pol 10. uri tusodno, soba St. 123. V obrambo pravic toženega skrbni-kom postavljeni Matevž Bogataj, posestnik na Vrhu, pošta Rovte, ga bo zastopal, dokler se ne oglasi pri sodniji ali ne imenuje pooblašèenca. C. kr. deželna sodnija v Ljubljani, odd. I., dne 5. maja 1915. 1149 E 119/14/6 Dražbeni oklic. Po zahtevanju Kmetijskega Društ-va v Dobrepoljab, zastopano po Jos. Smodeju, c. kr. notarju v Vel. LaŠèah, bo dne 8. junija 1915, dopoldne ob 10. uri pri spodaj oznamenjeni sodniji, v izbi at. 4 v Vel. Lašèah dražba posestva pod vlož. št. 109 k. o. Podgora, ki obstoji iz hiSe, hleva, listnice, skednja, kašèe, svinjaka in kozolca, potem iz 19 zemljiških parcel (njiv), 2 travnikov, sadnega vrta ter 2 gozdnib parcel in solastninske pravice do vl. St. 195 k. o. Podgora. NepremiÈnini, ki jo je prodati na dražbi, je doloèena vrednost na 12.750 K. Najmanjši ponudek znaša 8500 K ; pod tem zneskom ae ne prodaje. Dražbene pogoje, ki so se odobrili in listine, ki se tièejo nepremiènine (zemljiško-knjižni izpisek, hipotekarni izpi8ek, izpisek iz katastra, cenitvene zapisnike itd.), smejo tisti, ki žele kupiti, pregledati pri spodaj oznamenjeni sodniji, v izbi St. 1, med opra-vilnimi urami. Pravice, katere bi ne pripušèale dražbe, je oglasiti pri sodniji najpo-zneje v dražbenem obroku pred zaèet-kom dražbe, ker bi se sicer ne mogle uveljavljati glede nepremiènine same. 0 nadaljnjih dogodkih dražbenega postopanja se obvestijo osebe, katere imajo sedaj na nepremiènini pravice ali bremena, ali jih zadobö v teku dražbenega poatopanja, tedaj samo z nabitkom pri sodniji, kadar niti ne stanujejo v okolišu spodaj oznamen-jene sodnije, niti ne imenujejo tej v sodnem kraju stanujoÈega pooblaŠ-èenca za vroèbe. Doloèitev dražbenega obroka je za-znamovati v bremenskem listu vložka za nepremiènino, ki jo je prodati na dražbi. C. kr. okrajna sodnija Vel. Lašèe, odd. II., dne 25. aprila 1915. 1035 E 676/15/6 Dražbeni oklic. Na predlog Petra Ošterc, trgovca v Škofjiloki, zahtevajoÈe stranke, bo dne 25. junija 1915 predpoldne ob 10. uri, pri tem so-dišÈu, v izbi St. 1 na podstavi odobrenih pogojev dražba sledoèih nepremiÈnin : vl. št. 12 k. o. sv. Barbara, obstojeèe in sicer iz: hiše, dvoriŠèa, gozda, njive in travnika. Cenilna vrednost 10.659 K. Najmanjsi ponudek 7209 K. K uepremiènini spadajo sledeÈe pritikliue: 2 voza, 2 gare, 2 brane in dva pluga v cenilni vrednoati 154 K. Pod najmanjšim ponudkom se ne prodaje. C. kr. okrajno sodišèe v Skoi'ji-loki, odd. I., dne 28. aprila 1915. 1036 3—1 A 27/15/13 Oklic. C. kr, okrajno sodišce v Postojni naznanja, da je umrl dne 19. januarja 1915 Gregor Lagoj, posestnik na Kalu h. Št. 22, ki ni zapustil uobene naredbe poslednje volje. Ker je sodišèu bivališèe postavnega dedièa Mihaela Lagoj iz Kala neznano, pozivlja se taisti, da se v enem letu od spodaj imenovanega dne pri tem sodišèu javi in zglasi za dedièa, ker bi se aicer zapušèiua obravnavala le s zglasiväimi se dediÈi in z njemu po-atavljenim skrbnikom. Postavnim dedièem Mihaolu Lagoj in zapušèini po Mariji Lagoj postavija se skrbnikom gospod Jakob Kogej, c. kr. notar v Postojui. Skrbniku se naroèa, da poizve bivališèe dedièev in o uapehu ali ne-uspehu poizvedb po preteku 6 tednov poroèa. Vsi tisti, katerim gre kot upnikom katera terjatev do zapušèine Gregor ja Lagoj, naj pridejo zaradi napovedi in dokaza svojih zahtev dne 9. junija 1915 dopoldne ob 9. uri k spodaj oznaèeni sodniji soba St. 3, ali pa naj do tega, èasa vlože pismeno svoje predloge, ker ne bi sicer imeli upniki do te zapušèine, èe bi vsled plaèila napove-danih terjatev pošla, nikake nadaljne pravice, razen v kolikor jim pristoja kaka zastavna pravica. C. kr. okrajna sodnija v Postojni, odd. I., dne 26. aprila 1915. 1136 E 80/15/11 Dražbeni oklic. Dne 7. junija 1915 predpoldne ob 9. uri, bo pri c. kr. okrožnem sodisèu, v izbi St. 32 na podstavi s tem odobrenih pogojev dražba sledeÈih nepremiènin: vl. St. 586 k. o. Jurkavas, hiša, gospodarsko poslopje, kozolec in njiva. Cenilna vrednost 2110 K. NajmanjŠi ponudek 1412 K. K nepremiènini zemljiška knjiga Jurkavas, vl. St. 586, spadajo sledeèe pritikline: sanke, 2 zaboja za žito in dvokolnica v cenilni vrednosti 7 K. Pod najmanjšim ponudkom se ne prodaje. C. kr. okrajna sodnija vRudolfovem, odd. IV., dne 17. aprila 1915. 1077 E 70/15/7 Dražbeni oklic. Na predlog zahtevajoèe stranke Okrajne posojilnice in hranilnice v Škofjiloki, reg. zadr. z neom. zav., bo dne 2. julija 1915 predpoldne ob 10. uri, pri tem sodišÈu, v izbi at. 1, na podstavi odobrenih pogojev dražba slede&h uepremiènin : vl. St. 177 k. o. Škofjaloka, ki obstoji iz hiSe St. 1113 v mestu Skofjaloka. Cenilna rrednost 6735 K. Najmanjsi ponudek 3367 K 50 h. Pod najmanjSim ponudkom ae ne prodaje. C. kr. okrajno sodišèe v Skofji-loki, odd. I., dne 1. maja 1915. Laibackcr Neituna Nr. 107 826 12. Mai 1915 ,----------—-----------—iubbbbvbbbbbib^bbbbbbbbi Nur echt, wo!'nW* I MflH «Lft|CI W\ WM flTl kTZ*iwl un(* iet^Cä PQ'ver A. If oils |tWf ^s^Wll^s^^^^^^^J^^^^fj Schutzmarke und Unterschrift trägt. Moll's Seidlitz-Pulver sind für Magenleidende ein unübertreffliches Mittel, Ton einer den Magen kräftigenden und die Verdauungstätigkeit Bteigernden Wirkung und als milde auflösendes Mittel bei Stuhlverstopfung allen drastischen Purgativs, Pillen, Bitterwässern etc. vorzuziehen. — Preis der Original-¦ohaohtel K 2*— MT* Falsifikate werden gerichtlich verfolgt. ~*«PS pnfffWBJHPpnpri^L-----•-----^—:—l Hnr echt, wenn J°do |Wib""ft Md prosPekc Ischias I II II wkm II Hl I gratis durch d. Direktion. 7»o 20—6 Übersiedlnngs - Anzeige. 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