Wakilspnich r Was rcn begehen von brr Zukunft Fernen, S'oj) Drot unb ‘Arbeit mu> fleriiftet stellen, Vast unser» Kinder in Per schule lernen Und unsere Grcisr nicht mehr betteln gehen D. tierroeiH MMMNM m Scfelifiott Sir. 8325. Zer Cchefffanto 38.415. Eisenbahner Zerüralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. NedMon: Wien VA, Zentagasse Nr. S. OicbtthtloMfdjIufii Zwei Sagt vor dem Ctfdjclncn bt» ©lalle». Sprechstunden JTnb jeden Tag mit Wnoncchme der Sonn- und Feiertage vou lu Uhr " vormittags bi» V*4 Uhr nachmittags. Insertionspreis: $)te einspaltige MillimeterzeUe oder deren Naum 14 Heller. Bei Iahrerauftrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2-S8 Ganzjährlich............................... , 6 78 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6‘—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 8 Franken. Erscheint jeden 1.. 18. und 28. Im Monat. Nr. 5 Men. den 10. Februar 1013. 21. Satire. Ae verweigern er den kisentintinern nad schenken er den Reichen. So oft bekanntlich im Parlament ein Antrag für die Eisenbahner gestellt wurde, dessen Durchführung auch Soften verursacht hätte, so oft auch Harten wir. das; für die Ausgabe keine Bedeckung vorhanden sei. Für die bürgerlichen Parteien hatte denn auch dieses Argument der Negierung eine so durchschlagende IlederzeuguugSkraft.'das; sie es regelmäßig als Entschuldigung für den eigenen Verrat in der Presse und in den Versammlungen der Öffentlich-feit tiorfctjten. Und obendrein sollte daraus der Beweis für die Demagogie der Sozialdemokraten hergeleitet werden, die nur fordern, aber sich-darum nicht kümmern, wie das Geld dafür aufzubringen sei. In Wahrheit freilich haben die Sozialdemokraten der Negierung und den bürgerlichen Parteien wiederholt den Weg gezeigt, wo das Geld geholt werden könnte. Vor ein paar Tagen erst stand im Finanzausschuß des Abgeordnetenhauses der Antrag Nenn er zur Verhandlung, der eine ganze Reihe von vortrefflichen Vorschlägen enthielt, wie dem Staat nette Einnahmsquellen gesichert werden könnten, ohne daß dadurch die ärmeren Bevölkerungsschichten zur Steuerleistung herangczogen würden. Zunächst handelte es sich dabei um eine höhere Besteuerung der großen Landwirte, bei denen die bisherige Praris der Steuerbemessung beseitigt werden sollte. Die Agrarier setzten nämlich durch, daß in der Vollzugsvorschrift zu dein Personalsteuergesetz die Steuerbehörden angewiesen werden, bei der Bemessung des Einkommens der Landwirte als wichtigsten „Faktor" den — Katastralrcinertrag ihres Grundes und Bodens anzusehen. Das ist nämlich der Ertrag, der vor Jahrzehnten bei der Feststellung der Grundsteuer geschätzt und in den Grundsteuerkatafter eingetragen wurde. Heute ist dank der gesteigerten Intensität der Landwirtschaft, dank ihrer Verknüpfung mit der Industrie, dank der Entwicklung der Verkehrsmittel. dank dem Steigen der Lebensmittelpreise der wirkliche Neinertrag in der Regel dreimal bis fünfmal so hoch wie der Katastralreinertrag van Anno dazumal. Insbesondere in der Nähe der Großstädte und am allerhäufigsten bei dem großen Grundbesitz kommt es vor, daß das wirkliche Erträgnis zehnmal oder zwölfmal so hoch ist wie der Katastralreinertrag! Wenn inan trotzdem die Beamten anweist, sich bei der Bemessung der Einkommensteuer an den Katastralreinertrag zu halten, so ist damit gesagt, daß der größte Teil des landwirtschaftlichen Einkommens von der Einkommensteuer einfach befreit wird. Darum haben die Sozialdemokraten im Finanzausschuß den Antrag gestellt, in das neue Steuergesetz die Bestimmung anfzunehmcn, daß die Landwirte nickt nach dem Katastralreinertrag, sondern nach ihrem wirklichen Einkommen besteuert werden sollen. Es geht doch wirklich nicht an, daß man den Acrmsten ihren Schnaps und die Zündhölzer besteuert, solange das Steuerprivileg der Agrarier aufrecht fielst! Aber die Agrarier fordern zwar vom Staat sehr viel, zum Zahlen aber haben sie keine Lust. Und so ist denn der Antrag der Sozialdemokraten prompt abgelehnt worden. Daß die E h r i st l i ch s o z i a l e n für die Steuerfreiheit der Agrarier gestimmt haben, versteht sich von selbst. Aber auch vom Deutschen N a t i o-nalv e r 6 a n b haben nicht nur die Agrarier, sondern auch städtische Abgeordnete gegen Nenners Antrag gestimmt. Tie Herren F r e i ß l e r. Sicht, S t o l-z e l, Teufe l, K ur.anbo haben sich den Dank der Lebensmittelverteuerer verdient! Aber nicht nur die Agrarier haben eine Abneigung gegen die Einkommensteuer. Auch die reichen Klöster und Stifte geben dem Kaiser nicht gern, was des Kaisers ist. Bekanntlich ist unsere Ein- kommensteuer eine progressive Steuer: ic höher ' das Einkommen ist, ein desto größerer Teil des Einkommens muß dem Staat abgeführt werden. Das-wiffen nun die geistlichen Herren sehr weltklug zu umgehen. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Kloster, das 50 Ordensbrüder beherbergt, habe ein Einkommen von 100.000 Kr. Dann sollte es nach dem Gesetz 3020 Kr. Einkommensteuer bezahlen. Aber die Klöster machen es anders. Sie sagen: 100.000 Kr. für 50 Brüder macht für jeden Ordensbruder ein Ein- I kommen von 2000 Kr. Also zahlt jeder einzelne von ! uns eine Einkommensteuer für ein Einkommen von 2000 Kr., das sind 20 Kr. Alle fünfzig zusammen zahlen dann 1000 Kr. statt 3020 Kr. — eine ganz hübsche Ersparnis! Nun haben deshalb die Sozialdemokraten beantragt, das Gesetz solle aussprechen, daß das Kloster als Ganzes, als einheitlicher Haushalt besteuert werden solle, nicht jeder einzelne Ordensgeistliche separat! Aber die Klerikalen wollten von dieser Bestimmung, die die Klöster und Orden belasten würde, natürlich nichts hören. Und auch angeblich freiheitliche, antiklerikale Abgeordnete stimmten mit den Klerikalen gegen die höhere Belastung der Klöster. Die Herren D a m nt, F r •' i. ■; I c r, Licht, Stei n-Wender, Stölzel. T e l t s ch i k, Teufel haben mit den Ehristlichsozialen den Antrag niedergestimmt, während Kraft und K uranba vor der Abstimmung schleunigst davonliefen, um ihren Freisinn nicht bekennen zu müssen! Und ebenso prompt lehnten die Nationalverbändler und die Ehristlichsozialen den sozialdemokratischen Antrag ab, .der verlangte, daß auch das Einkorn m c n des Kaisers, der E r z-Herzoge und der Offiziere der Besteuerung unterliegen sollte. Wie man sieht, find die Sozialdemokraten keineswegs Leute, die nur fordern, aber dein Staat die Mittel dazu nicht geben wollen. Aber freilich während die Nationalverbändler jetzt schon für die geplante Z ü n d h o l z st e u e r schwärmen, lehnen sie die Steuerpläne, von denen die Reichen und Wohlhabenden getroffen werden sollen, ab. Für Die Eisenbahner und für die Aufgaben der Sozialreform überhaupt ist kein Geld da. weil die bürgerlichen Parteien es nicht zulassen, daß es dort, wo es zu holen wäre, genommen werde. Jede solche neue Tatsache lehrt die Eisenbahner Oesterreichs mit beredter eindringlicher Sprache: Kampf den bürgerlichen Parteien, die unsere Feinde sind, und heraus ans ihren Organisationen, die ihnen Gefolgschaft leisten! Die Eisekibahuerschast Oesterreichs muß zu einer großen sozialdemo-kratischenEinheit zusammengeschlossen werden, die uns die Macht verleiht, es mit allen Gegnern und allen Feinden der Volkssache aufzunehmeni Gleichgültigkeit. Den Feind, den wir am tiefsten Haffen, Der uns umlagert, -schwarz und dicht Das ist der Unverstand der Massen, Den nur des Geistes Schwert durchbricht, j Seit altersgrauen Zeiten führen die Erleuchteten den Kampf gegen die Finsternis des Geistes, welche das Hindernis des Fortschritts war. Soweit wir auf Menschengeschehen zurückblicken können, sehen wir, wie sich die Vorgeschrittenen verbluten in dem Werk, das Dunkel der Unwissenheit zu dnrchbrechen und wie diejenigen, welche erlöst "werden sollen, den Erlöser erschlagen. Von dieser schmerzlichen Erkenntnis gepackt, hat Schiller, der Freiheit#- und Schönheitspoet, die Warnung gesprochen: „2UcI)’ denen, die dem Ewigblindcn Des Lichte» HimmelLfackel icih’n, Sie strahlt ihm nicht, sic fa in nur zünden Und äschert Slädt’ und Dörfer ein." Du rufst den Geist aus den schaurig dunklen Tiefen und der Fanatismus erscheint. Du willst den Bruder emporheben aus Nacht und Dämmern und er stößt dich in den Abgrund. Du mahnst den Tyrannen an Menschenpflicht und Menschenrecht und er schickt dich auf Nad und Galgen. Du predigst die Nächstenliebe und die Mitwelt läßt dich ans Kreuz nageln. Dn willst deine Zeitgenossen in das Reich der Schönheit führen und sie zeigen dir einen Wasserkopf. Sind dies und tausend andere Geschehnisse nicht! abschreckende Beispiele genug? Jahrhunderte fließt! das Blut der Edlen, die sich gegen die Majestät der Unwissenheit auflehnten, die Menschen, die im tiefsten Elend einen Retter fanden, wollten lieber hungern, stechen, faulen und frühzeitig sterben, als auf die süße Gewohnheit der Dummheit zu verzichten. Berge sind eingestürzt, Seen geworden und vergangen, Städte geschaffen und begraben worden, Völker und Welten entstanden und dahingeschwunden, die Unwissenheit hat alles überdauert und sie glotzt dich heute noch mit blöden, vertierten Augen an, wenn du ihr das Reich der Erhebung. Freiheit und Schönheit zeigst. Die Dummheit stirbt nicht aus, sagt der Vollswitz, und an seiner Wahrheit haben sich alle Weisen und Poeten die Köpfe eingerannt, und der Herr Pater auf der Rednerbühne schlägt das Buch auf und beweist, daß sie eine Notwendigkeit ist und die ausgleichende Gerechtigkeit darstellt. Mehr als 150 Jahre sind seit Goethes Geburt vergangen, und wenn du dir den bayrischen Filser oder die Pfahlbürger unserer Städte, die sich sogar unter Umständen freisinnig nennen, anschaust, meinst du, der Herr Pater hat Recht und erinnerst dich noch obendrein des derben Sprichwortes: „Es muß auch1 Rindvieher geben auf der Welt!" Und wie viele Parteien gibt es, für welche die Dummheit eine Notwendigkeit ist? Schau' dir doch einmal diese Ehristlichsozialen oder Volklichen oder auch Freisinnigen an: Sie alle leben ja von der Gleichgültigkeit der Menschen und von dein tiefen geistigen Horizont ihrer Parteiangehörigen. Aber nicht nur herrschende Parteien, sondern die ganze herrschende Gesellschaft hat ein Interesse daran, die Massen in Unwissenheit unb Gleichgültigkeit zu erhalten, soweit es ihrem Wirtschaftsleben entspricht. Die Selbsterhaltung, welche die Herrschaft über die Volker bedingt, macht sie zu Nutznießern der Unwissenheit, denn aufgeklärte Volker kommen ziw Selbstregierung, die das Grab jeder Plutokratie, Autokratie oder Cliqucuherrschast ist. Trotzdem hat die Gleichgültigkeit und Unwissenheit ihren Meister gesunden unb das tausendjährige Untier, das zähnefletschend vor ihm steht, muß immer mehr Opfer für feine Schulung herausgeben. Dieser Meister ist der Sozialismus und seine gelehrigen Schüler das klassenbewußte Proletariat. An der Schwelle der Zivilisation stand die Sklaverei, in welcher die geistige Erholung nicht gedeihen konnte. In den Südstaaten von Nordamerika wurde den Negersklaven die Erlernung des Lesens und Schreibens bei Todesstrafe verboten, denn es schien .den Herrschenden schon gefährlich, daß sich die Sklaven zählen konnten. So blieben die Ideale großer Geister Utopien, ob auch die Sklaverei ihre Formen wechselte und Leibeigenschaft. Zunft ober Fabriksfron hieß. Die ununterbrochenen geistigen Revolutionen, die sich von Plato bis zu den Wiedertäufern, von den Ketzer» kommuniften bis zur französischen Revolution und von dieser zur Bürgererhebnng in Europa hinzogen, konnten die Massen nicht aus ihrem Jndiffereutismus rütteln, weil die wirtschaftlichen Voraussetzungen hiefür fehlten. Der Klassenkampf in diesen Zeiten mußte bic Unterdrückten, die sich in Blindheit wider ihre Unterdrücker erhoben, wieder in bic eilte Knechtschaft zurück» schleudern, weil die primitiven Formen des Wirt- ÜT Der „Eisenbahner" erscheint in einer Anflaae von 50.001) Exemplaren. "WM schafislcbcsnS eine dauernde Erhebung unmöglich mochten. An dieser Tatsache scheiterten alle Ideale und erst die gmfee wirtschaftliche Umwälzung, die das alte Feubalrccht1 begrub und den modernen, industriellen Bürgerstaat vorbereitete, konnte die geschichtliche Massenaktion, des Proletariats und damit auch seine geistige Aufrüttelung 'mit sich bringen. Zunächst bringt die Industrie nur Verelendung und Verzweiflung hervor. Die Arbeiterheere stehen vor London uni» fordern unbewaffnet und ohne Ziel und Plan den Widerstand der Herrschenden heraus. Sie kämpfen, enttäuscht von der politischen Umwälzung des 1789 im Frankreich, nach deren Verirrungen die KorsenherrsLhaft Napoleons mit ihrer ununterbrochenen Mette von Kriegen tritt, nach der Niederwerfung des zweiten Napoleon in den Straßen von Paris, und wollen ohne jede Voraussetzung die soziale Arbeiterrepublik .begründen. Sie rebellieren in den Weberaufständen .in Deutschland gegen die Maschine, die ihnen Arbeit innb Brot geraubt hat. Sie lassen sich trrch der Begründimig des wissenschaftlichen Sozialismus durch Marx irab Engels und trotz der aufrüttelnden Agitation Ferdinand Lassalles, noch von bürgerlichen Ideologen noch der Achtzehnhundertachtund-vierzigerrevolution ins Schlepptau nehmen und beginnen erst gegen: Ende der (Sechzigersahre, 20 Jahre nach dem Erscheinen des „Kommunistischen Manifeste", in kleinen Gruppen ihren auf den Sozialismus begründeten A'.ufsticg. Aus dem Schcrßc der Arbeiterschaft ringen sich die Vorgeschrittenste n empor und beschäftigen sich mit den Schriften von Marx, Engels, Liebknecht, Lassalle und- anderen aus dum Bürgertum hervorgegangenen Vorkämpfern. Ein Suchen nach den Quellen der Wahrheit, ein Hunger nach Wissen bricht sich Bahn, an dem man nur mit tiefer Nühnmg denken kann. Selbstverständlich ringen sich nur wenige zu voller Klarheit durch und der Streit, ob Lassallescher Staatssozialismus oder Schulze-Delitzschsjcher Zunftsozialismus der richtige Weg sei und ob man durch Bildung zur Freiheit oder durch Freiheit zur Bildung kommt, beginnt. Die bürgerliche Ideologie in der Bewegung wird verhältnismäßig rasch überwunden, aber nun seht die Reaktion ein und vertieft die neue proletarische Spaltung zwischen Radikalen und Gemäßigten, die einen Teil der Radikalen in die Arme des Anarchismus treibt. Die Vorhut der Proletariermassen, kaum erwacht, möchte die Arbeiter.rasch ans Ziel führen, doch deren reiner Idealismus wird mit brutaler staatlicher Unterdrückung bcloijmt, was das Gefühl der Vergeltung hervvrruft und viele Brave ins Lager des Anarchismus führt. Jahrelang erscheint die Bewegung durch Unterdrückung und inneren Streit gelähmt. Die Führer werden in große Prozesse verwickelt und ausgewiesen und die kaum geschaffenen Organisationen und Blätter gehen wieder zugrunde. Aber die Industrie schreitet vorwärts, sie reißt den Arbeiter heraus aus der Hausindustrie und auS den kleinen ©erstatten, zwingt ihn in den Dienst der Fabrik, revolutioniert den Verkehr, macht den Arbeiter im großen Wirtschastsprozeß zu einem Teil der Maschine und erweckt in ihm nach den Prüfungen des nackten neuen Elends, das Weiber und Kinder erbarmungslos aus dem idyllischen Familienleben reißt und ihn selbst in der brutalen Wirklichkeit mit den Seinen hin- und herschiebt, zum klassenbewussten Proletarier. Der Arbeiter hat seine Heimat verloren, ist in die Welt hinausgestoßen worden und sucht nun eine neue Heimat und eine neue Religion. Und er findet sie in der Interessengemeinschaft mit seinen Leidensgenossen, in der Organisation und im (Sozialismus, der nicht mehr als Nebelgebilde der Utopie erscheint, sondern in der neuen ökonomischen Revolution zur werbenden Kraft und zur Wissenschaft herangereift ist. Das Ziel ist nun klar, der Weg genau abgesteckt und vor Irrungen gesichert und der gewaltige grandiose Ausstieg beginnt. Aus kleinen Anfängen wird eine große, welterobernde Partei, eine gewaltige Organisation, die von Erfolg zu Erfolg-schreiten und die Arbeiter mit geistigen Waffen ausrusten wird, um all die gewaltigen Hindernisse zu überwinden, die ihr cntgcgcnstcchcn. Und der Hindernisse sind zahllose. Der Staat als Herrschaftsorganisation der Besitzenden, der gewaltige Ring der Unternehmer, die bürgerliche Presse, die Pfafferei, die Versuche bürgerlicher Parteien, die Arbeiterbewegung neuerdings mit Verrat und Käuflichkeit an sich zu fesseln, sind nur einige davon. Das größte Hindernis aber ist, trotz aller zwingenden wirtschaftlichen Verhältnisse, die den Blödesten die Augen öffnen, die Unwissenheit und Gleichgültigkeit der Massen. Die Vertrauensmänner ertrugen mutig die härtesten Verfolgungen, sie nahmen Maßregelungen/ Hunger und Entbehrung auf sich, aber vor der Gleichgültigkeit der Massen brachen Hunderte von ihnen zusammen, wurden dieselben Opfer gefordert, wie in der alten Zeit. Welcher von uns ist nicht schon verzweifelnd vor diesem Golgatha gestanden, wenn er die Gleichgültigen ermahnte, in die Organisation einzutreten, auf das geistige Rüstzeug unserer Partei, die Presse und die Agitation nicht zu verzichten und Opfer zu bringen, zu säen, wenn sie ernten wollen. War die Gleichgültigkeit ein gutmütiges Leiden, so starrte sieh dich verständnislos an, war sie ein böses Geschwür, so zeterte sie aus den Leuten heraus gegen die, die sich selbstlos Jahr um Jahr in den Dienst der großen.Sache gestellt haben oder sie antwortete mit kaltem 'Hohn. Ist die Gleichgültigkeit auf Unwissenheit begründet, so ist sie heilbar, aber jene Gleichgültigkeit, die mit raffiniertem Egoismus antwortet, ist nur durch eine Radikalkur des Hungers und der Verzweiflung zu überwinden und reißt auf diesem Wege wieder zahllose Positionen nieder, die Parteitreue und Solidarität aufbauteu. Oft antworteten ihr unsere Vertrauensmänner mit grimmigem Hohn. Der nordböhmische Volksmann und Arbeiterdichter Schillerseff schleuderte ihr Worte eines lachenden Demokrit entgegen, indem er schrieb: , i ; Den kranken Geist gesund zu machen. Sicht man Uici Aerzte sich bemüh'», Gleichgültigkeit, den Alltagsdrachen Will man mit Fliedertee verbrüh'». Doch ist's umsonst, die größten Sachen Sind Schwindel» nichts will Blasen zieh'», Was läszt sich mit dem Untier machen, Gebt ihm die letzte Medizin, * Das letzte Pulver, laßt uns lachen. Schillerseff hat recht. Die Arbeiterbewegung hat nicht die geringste Ursache, sich durch das Untier Gleichgültigkeit und Begeisterung für eine Sache nehmen zu lassen, die wie keine andere Macht in der Gejchichte, der Gleichgültigkeit zahllose Opfer ab gerungen hat. Kann der Sumpf nicht auf einmal ausgetrocknet werden, in welchem die Gleichgültigkeit gedeiht, so liegt dies daran, daß immer noch eine Unzahl überkommener Vorurteile und wirtschaftlicher Rückständigkeit auf unserer Zeit lastet, in welchen die Gleichgültigkeit noch Nahrung findet. Je weiter aber die wirtschaftliche Entwicklung vorwärts schreitet, desto sicherer wird die Gleichgültigkeit in den noch fernstehenden Massen überwunden, wenn nur die Vertrauensmänner nicht erlahmen und nicht ermüden. Riesig steht das schwarze Ungeheuer noch vor uns, aber ihm gegenüber stehen Tausende, Hunderttausende in allen Ländern, die innerlich frei sind von ihm und die ihm daher immer mehr Opfer entreißen. An dem Tage, an dem sie stark genug sind, ihm die letzten Scharen abzunehmen, stirbt die Gleichgültigkeit auf Erden und die Befreiungsstunde der arbeitenden Menschheit hat geschlagen. 8« Aeichr der Btipie». Uebernachtuwgsunterkünfte des Fahrpersona ls der österreichischen SlaaiSbahnen. Vor kurzem hat das E i >' enbahnministerium neue Grundsätze für den Bau u'nd die Einrichtung von Untcrkunfts- und lieber. nachlungSgebäude» für die Begleitmannschaft der Züge (Lokomotivführer, Heizer, Kondukteure rc.) verlautbart, wodurch eine gedeihliche Lösung der Kasernieruugsfragc des Fahrpersonals angebahnt erscheint. Nach diesen Grundsätzen, welche bei Anlage neuer derartiger Gebäude sowie bei Um»* gcstaltuug bestehender Kasernen einheitlich zu beachten sind, obwaltet das Bestreben, für das abgelöste Fahrpersonal in den Ilebernachtungsstalionen gute und vor allein hygienisch einwandfreie Räume zu schassen, die für jeden Maiin reichlichen Luftraum vorsehen und alle für Beleuchtung und Beheizung erforderlichen Einrichtungen besitzen. Auster den einzelnen Echlafräuinen, in denen womöglich nicht mehr als zwei Bedienstete untergebracht werden sollen, werden die neuen Kasernen auch Raume für den Aufenthalt während des Tages haben, in denen dem Personal Kocheinrichtungen zum Wärmen mitge-, brachtet Speisen zur Verfügung stehen, j Ferner wird für eigene Waschräunie, even- s tuell auch für Brausebäder vorgesorgt. Zur Unterbringung nasser Kleider werden Trockenräume und zur Aufbewahrung der j dienstlichen Ausrüstung versperrbare Kästen: angebracht werden. Da die Ausstattung der > Räume in erster Linie eine leichte Reini- i gung ermöglichen soll, wird die Verwendung von Linoleum, waschbarem OcL farbenanstrich sowie die Pflasterung der Gänge angeordnet. Auch die Einrichtungsgegenstände werden insbesondere den Anforderungen der Reinlichkeit und Hygiene angepatzt sein. Die Durchführung dieser in i t erheblichen Kosten verbundenen Neuerungen wird sukzessive erfolgen. (Zeitungsmeldung.) Man schreibt uns: Das Eisenbahnministerium! ist jetzt unter die „Hetzer" und „Aufwiegler" gegangen. denn solche Forderungen, wie die im Zirkular 8 Feuilleton. Praktische MorallheokoLie. Aon Peter Scher. Ein Herr Georg N. Picpke fuhr in den ersten Tagen dieses Monats vom Görlitzer Bahnhof in Berlin über Görlitz-Zittau ins Böhmische, um einen Freund zu besuchen. Der Freund hatte Herrn Piepke geschrieben: „Vergih. nicht, deutsche Zigarren und leichten Tabak mitzubringen. Die österreichische Sorte kannst du nicht vertragen." Herr Piepke hatte diesem Rat entsprechend, Zigarren und Tabak in reichlicher. Fülle mitgenommen. Als der ehrliche Mensch, der er war, hatte er diesen Vorrat in seinem Koffer obenauf placiert. Da die Geschichte nun einmal verzollt werden muhte, sollte sie der Beamte auch gleich parat finden. Vielleicht würde er sich, durch so viel Ehrlichkeit gerührt, bewegen lassen, von einem weiteren Durchwühlcn des Koffers, der nichts Verzollbares enthielt, Abstand zu nehmen. So hatte Herr Piepte argumentiert, ohne mit jenen mystischen Zusammenhängen zu rechnen, die ehedem sogar einen Strindberg vermochten, an Mächte zu glauben, deren Fingerzeigen sich die Einsicht der Sterblichen platterdings nicht entziehen könne. Der ahnungslose junge Mensch kaufte sich in Görlitz die Abendzeitung und hatte das Blatt kaum aufgeschlagen, als sein Blick sich — wie magnetisch angezogen — auf einen Artikel heftete, in dem von einer Ordensverleihung an den Würzburger Thcologieprofessor Franz Adam Göpsert die Rede war. Herr Piepke behauptete später, er habe zunächst über sich selbst lachen müssen. „Was zum Henker", habe er bei sich • gesagt, „geht mich der Franz Adam Göpfert und sein Orden an!" Gleichwohl habe er doch das merkwürdig mystische Gefühl nicht loswerden können, dah da etwas Besonderes dahinterstecke. Und richtig! Am Schlich des Artikels war — um dem Leser plausibel zu machen, für welche Leistung Herr Göpfert den Orden erhalten hat — ein Satz aus seinem Hauptwerk, der „Moraltheologic", zitiert. Dieser Satz schlug wie ein Blitz in Herrn PicpkeS Gemüt. Er soll darum auch hier folgen: „Dagegen kann man es nicht als ungerechtes (wenn auch unerlaubtes) Mittel ansehen, wenn jemand, um der Steuere oder dem Zoll zu entgehen, Mangel an Zeit vorschützt. ernstlich behauptet oder beschwört, er habe nichts Steuerpflichtiger, oder wenn er auf Fragen sagt, man habe nichts zu deklarieren; cs liegt auch keine Ungerechtigkeit vor, wenn der Steucrbeamte die fehlende Summe ersetzen müsste; denn das hat er seiner eigenen Nachlässigkeit und Leichtgläubigkeit zu-zuschrcibcn." Der Reisende las den Satz dreimal durch. Er starrte eine Weile vor sich hin, dann tuifs er sich in den Arm und fühlte Schmerz :— er war also bei Bewußtsein. Hier war seine Hand mit der Zeitung — dort der Koffer — kein Zweifel: er war wach! Nach einer Weile klärte sich seine bestürzte Miene. „So, so" — murmelte er — „dafür hat er also vom Staat den Orden gekriegt! Na, da wäre man ja schön dumm, wenn man nicht " Das Ende des Satzes ging in dem Getöse unter, das die Hantierung mit dem Koffer verursachte. Als Herr Piepke den Deckel wieder zuschlug, hegte er keine Besorgnis mehr, die Zigarren zu beschädigen. Er war infolgedessen sehr vergnügt. Yn der Grenze kam der Zollbeamte ins Coupö: „Nichts zu verzollen — Tabak — Zigarren?" „Absolut nichts!" ries Herr Piepke. Er rief es aber mit solcher Ueberzeugungskrast, daß der Beamte stutzte und befahl, den Koffer zu öffnen. Herr Piepke schloß mit zitternden Händen auf. Der Beamte scharrte ein bißchen zwischen Kleidern und Wüsche herum und förderte mit geübtem Griff Zigarren und Tabak ans Licht. „Aha!" sagte der Zöllner. , „Weg da!" schrie der Sünder. „Schmuggler!" zischte der Beamte. „Flegel!" kreischte Herr Piepke in besinnungsloser Wut. «Beamtenbeleidigung auch noch!" donnerte der Zöllner und schleppte den Reisenden vor den Oberzöllner. ./Wissen Sie nicht, daß Schmuggeln ein Verbrechen ist?" schnarchte der Vorsteher. „Unsinn," schrie Herr Piepke schäumend, „moralisch ist er — theologisch ist er — eine religiöse Handlung ist er!" ^„Lästerung!" tobte der Untcrbeamte. ' „Er ist irrsinnig!" der Oberbeamte. Das Protokoll wurde ausgenommen. „Natürlich Protestant!" bemerkte der eine Beamte mit Genugtuung. „Und aus Berlin", setzte der andere hinzu. DaS Protokoll legte Herrn Piepke Zollhinterziehung und • Veamtcnbelcidignng zur Last. „Von der Lästerung habe ich nichts erwähnt, um Sie nicht ganz unglücklich zu machen, junger Mensch", sagte der Vorsteher väterlich. „Im übrigen haben Sie laut Gesetz den elffachen Wert des hinterzogencn Zolls zu deponieren. Herr Piepke deponierte, bestieg den nächsten Zug und [(tagte mit erheblicher Verspätung bei seinem Freunde an. Noch am selben Tag schrieb er folgende Zeilen: „Herrn Franz Adam Göpfert, Theologieprosessor und Ritter pp. • in Würzburg. Sehr geehrter Herr Professor! Ich erlaube mir, Ihr wertes Konto „Moraltheologie" (Abteilung Zollhinterziehung. Band II, Seite 270) mit 88 Mk. zu belasten. Gestalten Eie mir die ergebene Anfrage, ob ich befugt bin, auch den zurzeit noch ideellen Wert der in logischer Konsequenz unterlaufenen Beamtenbeleidigulig aus das nämliche Konto zu buchen. Sollten Sie damit einverstanden sein, so wäre ich nicht abgeneigt, bei nächster Gelegenheit auch probeweise eine Steuerhinterziehung auf moral-theologischer Grundlage zu versuchen. Mit vorzüglicher Hochachtung . Georg N. Picpke, stuck. rnoraltheoV I i Zer blecherne Kandidat. Der politische Ehrgeiz hat schon so manchem einfachen Mann den Kopf verdreht; wer gestern noch ehrsam und still seinem braven Gewerbe nachging, der ist über Nacht zu einem wilden Phantasten geworden, wenn ihn unglückseligerweise die politische Fliege gestochen, und wer nichts anderes war als ein treuer Gatte, Vater und Geldverdiener, kann, ehe er sich's selbst verseh'n, ein Kandidat geworden sein. Bei Wilhelm Braumüller ist vor kurzem ein lustiges Büchlein von August A n g c n e t t e r erschienen, dessen Held ein solcher Kandidat ist, der sich ins Herz seiner Getreuen hineinreden will. Aus welche lustige Art das geschieht, zeigt eben dies köstliche Büchlein, das eine Fülle Entgleisungen auS Kandidatenreden enthält, von denen wir anschließend einige Proben bieten: Sorget dafür, das; der «Eiseudakner" auch vom reiieudeu Publikum gelefeu werde! *”TO! des Miuisterialamtsblattes vom 18. Jänner 1013 betreffend die Zugsbegleitcrkaseruen hat inan bis jetzt nur in Versammlungen von sozialdemokratisch gesinnten Zugsbegleitern gehört. Und wenn sich bei solcher Gelegenheit der eine oder der andere Zugs-bcglcitcr kopfschüttelnd gedacht haben mag: „Ja, das Reden und Fordern ist ja recht schön, aber die Verwirklichung kommt ja doch niemals", so hat er es jetzt: Schwarz aus weis; steht es im Zirkular 8 — wiccs einmal werden soll. Vielen Hunderten wird dieses Zirkular das Herz erfreut haben. Und die Zugsbegleiter im ganzen Reich werden jubeln: Am Papier steht es schon, es wird besser mit den Kasernen; ja nicht nur besser, ideal sogar. Respekt mußten die Ausländer vor den österreichischen Sozialpolitikern jetzt bekommen, wenn sie dieses Zirkular zu lesen bekämen. Die Zugsbegleiter der k. k. Staatsbahnen verspüren schon jetzt, unmittelbar nach dem Erscheinen desselben, seine segensreiche Wirkung. Wenn zum Beispiel jetzt die Zugsbegleiter von Wien-Wcstbahnhof in der Halle, in dem licht- und lustlosen Rcservezimmer oder in dessen zugigem Vorraum. von wo sie sich regelmäßig Kopfweh und Gliederreißen holen, zwei bis Tage.' die Güierzugs-partien gar acht Tage Reserve halten müssen, so haben sie den Trost, daß es nicht immer so bleiben wird, ihre Kindeskindcr werden cs schon besser haben Am Papier steht es schon. Wenn dann die Güterzugspartien desselben Bahnhofes, die eine Nacht in der ersten Reserve in den Katakomben am Platz O. W. in dem feuchten, dumpfen Lokal schlafen müssen, und der Zugsführer, welcher früher beim Schnellzug als Kondukteur fuhr und daher oft nach Salzburg kam. den jüngeren Kondukteuren und Bremsern, nachdem sich alle von dem Schaudern und Gruseln, welches sie beim Hineinkriechen in die feuchten Betten erlitten, erholt und etwas erwärmt haben, erzählt, wie die Kaserne in Salzburg für die — bayerischen Zugspartien aussieht und eingerichtet ist, so wird sich jetzt niemand mehr über die Zurücksetzung kränken. Auch wir haben moderne Kasernen — am Papier. Und wenn eine solche Güterzugspartie in St. Pölten im Pumpenhaus, wo die ganze Nacht die Maschine an der Wand fleißig poltert, oder in einer Küche, wo gleich zwei Partien durchgehen müssen, und somit auch gesorgt ist, daß man in keinen tiefen Schlaf verfällt, nächtigen muß, und der Nachtwächter erzählt, daß die nötigen 85 Betten in fünf verschiedenen Gebäuden untergebracht sind und er die ganze Nacht wie gehetzt herumlaufen muß, um die Leute in die verschiedenen Lokale zu führen und abzuholen, und er weiters erzählt, welcher Pfiffikus und welch wohlmeinender Herr der Stationsvorstand von St. Pölten ist, welcher meinte, damit sich die ankommenden Zngsbegleiter nicht in warme Betten legen müssen, soll die frühere Partie um drei Stunden früher anfstchen, so werden sie sich und den Nachtwächter mit dem Hinweis aus das Zirkular 8 trösten. Auch für den Herrn Stationsvorstand wird es von großem Vorteil sein, wenn er sich den Kops nicht mehr zu zerbrechen braucht. Und wenn die Partien in Amstettcn, auf den steinharten Betten liegend, vor dem Einschlafen noch über die elenden Kasernenverhältnisse fluchen und murren und Vergleiche anzustcllen beginnen mit anderen, die auch im Dienste herumfahren und cs doch besser haben, und einer erzählt, er hätte schon Salonwagen im Innern „Wenn ich auch, was mir von den Gegnern immer Vor-geworfen wird, sehr oft einen Rausch habe, so gehe ich auch sehr oft in die Kirche." »Dieser LandeSausschutz ist von HauS eigentlich ein Grcislcr und kein Baue'r. Er gebärdet sich aber als ein wütender Agrarier, wahrscheinlich deswegen, weil seine Frau in der Küche ein Gartengcschirr mit Schnittlauchpslanzen steh'n gesehen hat." „Auf die gestrigen erbärmlichen Aeusterungcn meines geehrten Herrn Gegenkandidaten gehe ich deswegen nicht ein, weil sein Gehirn so weich ist wie eine Eierspeise." „Wenn ich solch einen arroganten Agrarier reden höre, flüstert mir mein guter Genius immer zu: Gib' ihm a Watsch» " „Die Agrarier sind die habgierigsten Kerle. Sic verteuern sogar dem Kind die Milch im Mutterleib." „TaS traurigste Ereignis ist im politischen Leben ein Abgeordneter, der cs dahin gebracht Jjat, keiner mehr zu sein." „Ich bin ein Veteran vom Scheitel bis zur Sohle." „Als einem gebildeten Menschen widerstrebt es mir, mit diesem hundsgemeinen Schurken mich in einen Diskurs cinzulassen. Wenn er jetzt da wäre, würde ich ihn nach ein paar saftigen Ohrseigen hinausschmeihen, den elenden Kerl." „Ter Mann hat seinerzeit als Sekretär eines Kranken-Vereines so viel Butter auf sein feuriges Haupt gesammelt, daß er sich nicht einmal mehr unter eine Gaslaterne trauen darf." „NomuluS und NemuS haben die alte Metropole Italiens gegründet. Wieso kam Nathan dazu, jetzt dort Bürgermeister zu sein? .... Nur . um den Heiligen Vater zu ärgern?" „Das Gehirn der Genossenschaft besteht nur aus blutigen Arbciterkreuzern." „Die Regierung ist ein Gasbock. Wenn man sie angreift, so steigt sic." „Gegenüber den niederträchtigen Verleumdungen meiner Gegner konstatiere ich, dass ich von einer Frau aus legalem Wege geboren bin," „Ich habe damals an dem Gesicht des Obcrgenosscn erkannt. dah cS im sozialdemokratischen Zukunftsstaat erbärmlich stinkt." „Diese Lehrbuben oder jugendlichen Hilfsarbeiter, wie die Sozialdemokraten sagen, tun am liebsten untereinander gesehen; dort seien sogar Bäder angebracht, daß man sich während der Fahrt baden kann, und schöne, reine, weiche Betten u. s. w., und doch höre man von Leuten, die in solchen Wagen fahren, wenn sie ans Ziel gekommen, daß sie klagen über die Strapazen der Reise. Und wenn dann ein anderer meint, unser schneidiger Staatsbahndirektor, der so viel und so gern straft, der Herr Ministerialrat Hans Kolisko, soll einmal gezwungen werden, einen Turnus mit uns auszufahren, dann würde er sich bei uns einschreiben lassen und der radikalste Gewerkschafter, wenn nicht gar Sozialdemokrat werden; worauf ihm ein anderer antwortet: Er glaube dies auch, aber eine führende Rolle müßte cr bekommen, damit er den ihm angeborenen Macht-litzel, dessen Befriedigung ihn jetzt für die verhältnismäßig schlechte Bezahlung zu entschädigen scheint, auch bei uns betätigen könnte. So wird dieser Rederei damit ein Ende gemacht, indem der Zugsführer das von ihm schon auswendig gelernte Zirkular 8 rezidiert, worauf alle einschlafen und von süßen Träumen umgaukelt werden. Da träumte der junge Kondukteur auf dem Bett in der Ecke, wie er des ändern Tages den Kollegen erzählt: Nach einer anstrengenden Tour kam die Partie in Amstettcn in die neue Kaserne. Einladend von außen, angenehm erwärmt im Innern durch eine Zentralheizung, hellt beleuchtet durch Glühlicht. Die mitgebrachten Speisen wurden in einer geräumigen Küche einer Frau zum wärmen übergeben, unterdessen entledigte sich die Partie der nassen lieber» kleider und gab dieselben in das Trockenzimmer; ein warmes Duschbad reinigte alle von Schmutz und Ruß, und erfrischt traten alle in den Tagesraum, wo schon die gewärmten Speisen bereitstanden. Nach dem Essen (ohne Alkohol) räumte wieder die von der Bahn» Verwaltung dafür bezahlte Frau das Geschirr weg, welches uns dann auch vor Abfahrt wieder gewaschen übergeben wurde. Wir gingen dann höchstens zu zweit in ein Zimmer schlafen. Helle, lichte Räume, reiner Fußboden mit Linoleum belegt, die Wände mit Oel färbe gestrichen, reine 'Betten mit Drahteinsätzen. O, himmlisch war es da zu schlafen. Nach Erwachen ans gesundem Schlaf ins Bad, dann in den Tageserholungsraum, luo schon der um den Regie» preis hcrgcstellte Kaffee dampfend uns erwartete. Nach dem Frühstück ins Lesezimmer; eine ansehnliche Bibliothek, gute Bücher auch Zeitschriften gab cs dort. Kein einziger hatte das Bedürfnis nach einem Wirtshaus. Während man sich neugekräftigt und frohen Sinnes langsam wieder zur Abfahrt bereit machte, plauderte man und war voll des Lobes über die praktischen Einrichtungen in der Kaserne; auch die Staats-bahnvcrwaltung bekam ihren guten Teil Anerkennung ab. Man vergaß aber auch nicht, den jüngsten Kollegen zu erzählen, wie es früher einmal in den Kasernen in St. Pölten und in Amstetten aussah: Wenn mau bei schlechtem, kaltem Wetter in die Kaserne kam, wurde man beim Eintritt in dieselbe von dem bestialischen Petroleumgestank bereits zurückgeworsen, die kleinen Zimmer, wo die ganze Partie, auch zwei Partien (siehe Pumpenhaus, St. Pölten) zu gleicher Zeit schlafen mußten, waren entweder kalt oder überheizt, oder es rauchte gar der schadhafte Ofen, keine Ventilation war angebracht, die Fenster mußten geöffnet werden, die während der Fahrt auf der Bremse erstarrten Glieder mußten noch lange warten, bis sie Kinder erzeugen, obmohll sie dazu keinen Befähigungsnachweis haben." „Durch da? unzulängliche Kreditwesen wurden schon zahlreiche Gewerbetreibende an den Rand des Strickes ge-bracht." „Die Not des Kleingewerbes ist derart gestiegen, daß sein Tiefstand bereits auf dem höchsten Punkt angelangt ist." „Meine Räusche habe ich mir für mein eigenes Geld geleistet und sind dieselben daher mein ureigenstes Eigentum." „Diese Ehrenmänner sind aus lauter Strupfen zusammengesetzt." „Tic Juden sollen aushörcn, sich über meine Räusche lustig zu machen. Noah hat den ersten Rausch gehabt, und der war ein Jude." „Die allgemeine Besoffenheit in dieser Versammlung schob meinen aufklärcnden Ausführungen einen gewalttätigen Riegel vor." „Die heutige Vertretung der Stadt Wien im Reichsrat ist ei» Wechselbalg, gezeugt von den vaterlandslosen Gesellen mit der bedenklichen Mutter des Freisinns im Ehebett des Wahlschwindels." „Eö ist eine hnndsnicdcrträchtige Verleumdung, wenn behauptet wird, daß die Politik der Ehristlichsozialen von den Pfarrersköchinnen gemacht wird. Die haben ganz andere Dinge zn tun." „Die armen Dienstboten werden nicht selten im Stall geboren und das Schwein ist dabei Gevatter." „Viel unehelicher als das männliche ist das weibliche Element, das auch durch die Statistik die meisten unehelichen Kinder bekommt." „Das flache Land hängt wie ein Blutegel an den vollen Prüften der Stadt Wien." „Eine der traurigsten Institutionen der modernen Gesellschaft ist die wiederholte uneheliche Mutter ohne auffindbaren Vater." „Dieser Mensch wird meinen Gcduldsaden so lange hcrausfordern, bis cr eines Tages zerreißt und ihn wie eine Lawine zerschmettert." „Heutzutage strebt ein jeder danach, sich im Schatten der Negierung sonnen zu können." „Ick, sprach in dieser Versammlung nicht, weil ich mich nicht als Perle vor die Säure werfen lassen wollte," sich unter den dünnen Decken erwärmen konnten. Die Betten waren entweder steinhart oder mit einer tiefen Grube ausgestattet. Bei dem Licht (eine trübe, rauchige Petroleumlampe) konnte man nicht gut sehen, ob die, Betten rein waren oder nicht. In solchen Zimmern aber, wo bei Tag die Sonne hincinschicn (solche galH es auch einige), entsetzte man sich über den Schmutz! unter den Betten und in den Betten selbst. Die nassen nnd von Mehl-, Kleie- und Kohlensäcken, von nassen Häuten, von Petrolenmfässeru und schmierigen Maschinenteilen beschmutzten Kleider mußten auf Sessel, zwischen den eng aneinander stehenden Betten, aufgestapclt werden, weil in den seltensten Fällen ein Kleiderrechen existierte. Die Waschgelegenhcit war gleich im Schlafzimmer untergebracht, knapp neben den Betten. Ein primitives Stockerl, darauf ein verrostetes Lavoir, daneben eine Kanne Wasser, für fünf Leute, die viele Stunden mit den schmutzigsten Dingen hantiert hatten, dann noch ein Kübel für Schmutz-Wasser, zugleich hygienischer Spucknapf. War dann noch ein Plätzchen frei, so war auch noch ein schmieriges Tischchen untergebracht; war aber kein Platz, so war eben kein Tisch da. Und sic erzählten noch immer mehr und wurden nicht fertig. Sie erzählten von der ungünstigen Lage der damaligen Kasernen, in welchen cs infolge von Lärm durch die Maschinen ober der Straße unmöglich war, selbst totmüde, einzuschlafen. Sie erzählten, mit welchen Gefühlen man im Winter auf die eiskalten Aborte, auf die man sich nicht, einmal setzen konnte, ging. Weiters erzählten sie. daß die Personalkommis-sionsmitglicdcr damals oft und oft berechtigte Beschwerde führten über die elenden Zustände in den Kasernen, daß man ihnen aber höhercnorts alles abstritt. Eine vorher angesagte Kommission kontrollierte die beanständete Kaserne und fand alles in Ordnung, zumal oft auch von einer dort anwesenden Partie der Oberlondukteur, befragt, angab. über die Kaserne fei nichts zu sagen. Mancher Zugsbegleiter zog es unter solchen Umständen vor, sich etwas länger im Gasthaus aufznhalten. Wurde die Wirkung des Alkohols dann erkannt, so gab cs harte Strafen. Und immer noch erzählten sie. Der Jüngste bekam schon eine Ganshaut, und die Acltereu, die solche Zeiten noch mitgemacht hatten, erlebten sie jetzt nach einmal im Geiste. Auch unser Träumer war einer von den letzteren, aber cr wurde aus diesem Grunde nicht wach. Erst csts ihm sein Bettnachbar (dem offenbar auch träumte) mit dem linken Fuß, den er ausstrecktc, einen Stoß auf den jedenfalls zu weit hinübergcrcckten Popo versetzte, war er dem wachenden Leben wieder näher. Der Eintritt des Lampisten. der die Lampe auswcchselte, ermunterte ihn noch mehr. Der Rauchfangkehrer, der nun kam den rauchigen Ofen zu putzen, wurde noch im schlummernden Zustand gehört. Erst der Mann mit der Kohlenbutte, die derselbe mit entsprechendem Geräusch in die Kiste (welche in dem Winkelcheu zwischen Ofen und Waschtisch seinen Platz hat) entleerte, brachte unseren Kondukteur jäh ins Leben zurück. Er rieb sich lange die Augen und sah endlich, daß noch alles beim alten war. Das Zirkular 8 war auf geduldigem Papier gedruckt. 7P MMouen für Diäten bei den f. k. Matsbahnen. Die nur allzuoft wiederkehrende Klage der Regierungsmitglieder. daß die persönlichen Auslagen bei den k. k. Österreich! fchen Staatsbahnen von Jahr zu Jahr steigen, entbehren nicht einer sachlichen Begründung. Der einzige Fehler, den sich die verantwortlichen Leiter bei dieser Gelegenheit bewußt zu machen erlauben, besteht darin, daß die persönlichen Auslagen, daS.jind die ständigen Bezüge der Bediensteten, mit den nicht ständigen Bezügen absichtlich verwechselt werden. Während nämlich die ständigen Bezüge der Angestellten der k. k. österreichischen Staatsbahnen nur progressiv anwachsen, schnellen die nicht ständigen Bezüge mit einer geradezu unheimlichen Raschheit in die Hohe, werden aber, trotzdem sie nur einem sehr geringfügigen Teile des Personals zugute kommen, auf das allgemeine Konto der persönlichen Ausgaben gesetzt und dem Personal auch jederzeit vorgehalten. Und darin liegt ein großes Unrecht. Tie nicht ständigen Bezüge, insbesondere aber die Diäten, kommen, wie eben gesagt wurde, nur einzelnen bevorzugten, oder vermöge ihrer verwandtschaftlichen oder sonstigen Beziehungen besonders befähigten Jdividuen zugute, wäh-1 rend sie für das übrige Personal eine nicht zu unterschätzende materielle Belastung darstellen. Um die Sache verständlicher zu machen, ist es notwendig, die Diälenwirtschaft der k. k. österreichischen Staatsbahnen des Näheren zu beleuchten. In der Organisation der k. k. österreichischen Staatsbahnen gibt es nämlich eine Unzahl von Kontrollorganen. Da sind B c r-kehr s-, Tarif-, Transport-, Bahnerhal-t u n g §-, Telegraphen- und Kassenkontrollore. neben diesen diverse ständige Erhebungsbeamte und M a t e r i ä l ü h e r n a h m s k o m m i s° s ä r e u. s. w. bis ins Unendliche. Alle diese Organe befinden sich fast ständig auf der Strecke, und ihre für die Bahn so kostbare Anwesenheit muß mit barer Münze bezahlt werden, das heißt die ihnen gebührenden Diäten müssen bei Heller und Pfennig, ohne Rücksicht auf die tatsächlich vollbrachten Leistungen, beglichen werden. ISSF"* Besucht nur Lokale, in welchen der «Eikendalmer" aullieatl **233 Daß Bei der übermäßig großen Anzahl der i Kontrollorgane die Diäten dieser Leute größer sind als die dem Institut der k. k. österreichischen Staatsbahnen geleisteten Dienste, ist selbstverständlich. Eine Kontrolle t jagt förmlich die andere imd es ist durchaus nichts Sei-! lenes, daß zur Belustigung des reisenden Publikums in einer und derselben Station oft 8 bis 10 solcher Organe Zusammentreffen, um nach dem gemeinsam eingcnom-. menen Mittag- oder Abendmahl eine oder mehrere ; Tarockpartien zu arrangieren. Nach Beendigung dieser j „anstrengenden Tätigkeit" wird dann weitergefahren und kontrolliert, bis es ein günstiger Wind gefügt hat, daß man wieder in der schönsten Harmonie zusammengeweht und bei einem gemütlichen Tapper, dessen Kosten selbst-verständlich aus dem schier unerschöpflichen Diätcnschatz bestritten werden, für einige Stunden der Mühen und ^ Lasten eines Kontrollorgans enthoben wird. Damit soll nicht gesagt werden, daß eine Kontrolle auf den Linien der k. k. österreichischen Staatsbahnen überflüssig ist, aber es wird viel zu viel kontrolliert und dadurch das Personal in der Ausübung seines Dienstes behindert und überflüssigerweise behelligt. Vieles, was heute unter den Begriff der Kontrolle fällt, ließe r' '• auf einfachem, schriftlichen Wege erledigen, wodurch Tausende von Steuergeldern im Jahre erspart werden könnten. Ter Zopf und die Unerfahrenheit der obersten Stellen im praktischen Dienste verlangen es, daß die Kontrolle organe den „wahren Tatbestand" an Ort und Stelle feststellen. So soll beispielsweise in irgendeiner Station ein schadhafter Kleiftertopf durch einen neuen ersetzt werden. Da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß der Blechtopf repariert werden könnte, wird ein Kontrollorgan in die Station entsendet, um nach seiner besten Ueberzeugung zu entscheiden. Ein neuer Blechtopf, der nach der Kontrolle doch augeschafft werden muß, kostet beiläufig 1 Kr., die Diäten machen zirka 17 Kr. aus, somit beziffern sich die Anschassungskosten dieses Töpfchens mit rund 18 Kr. — Oder von einer auswärtigen Dienststelle werden Drucksorten angesprochen. Anstatt diefe sofort zuzuweisen, delegiert man vorerst ein „verläßliches Kontrollorgan", unr die Skontrierung der vor-hanöenen Vorräte vorzunehmen. Die Erhebungen, die an Kosten den breiforhn bis fünffachen Wert der angebrochenen Drucksorten weit übertreffen, wären vollständig überflüssig gewesen, wenn man das eingelaufene Gesuch ordnungsgemäß erledigt hätte. Und wie in diesen Fällen, so wird es iir tausend anderen Fällen gemacht. Die Gelegenheit, Diäten zu reißen, wird seitens der Kontrollorgane nicht nur bei jedem geringfügigen Anlaß gesucht, sondern geradezu gewaltsam geschaffen. In dieser Hinsicht haben die meisten der Kontrollorgane eine unglaubliche Virtuosität, und ihre sein durchdachten Manöver und Schliche haben schon des öfteren das, Eisenbahnministerium veranlaßt, in scharfen Erlässen gegen die übermäßige Diätenschinderei Stellung zu nehme». Diese Erlässe können selbstverständlich keine Wirkung zeitigen, weil sie im Falle ihrer Befolgung nicht nur daS Handwerk dieser Kontrollorgane, sondern auch aller jener Herren legen würden, welche das Diäten-machen zu ihren Hauptbeschäftigungen und nebstbei auch ihren Haupteinnahmsquellen rechnen. Und diefe sind die diversen höheren Vorgesetzten, welche die Hälfte ihres bureaufratifchen Lebens bei verschiedenen Tarif-, Verkehrs-, Fahrplan- und Direktorenkonferenzen zubringen oder die Kommissionen und Besichtigungen der Strecke aus nichtigen Gründen nur zu dem Zweck anordnen, damit sie — wenn es sich schon um ideale Zwecke handelt — für ihre Heranwachsenden Töchter eine entsprechende ; Mitgift zufammensparen können. Ist es doch eine notorische Tatsache, dtß Referenten bestimmter Abtei'ungen, namentlich der neuen Staats» bahndirektionen in Wien, nicht auf die Strecke fahren dürfen, weil die Abteilungsleiter, beziehungsweise Bureauvorstän^e den Diätenkredit als ihnen zur ausschließlichen und Persönlichen Verfügung gestelltes Geld ansehen. Ebenso bekannt ist es, daß die Oberbeamten der Direktionen, d.ie an den oben aufgezählten Konferenzen teilnehmen, selten allsin, sondern in der Regel in Begleitung ihrer Gattinnen die zumeist im Ausland liegenden Konferenzorte aufsuchen. Würde es sich um ernste und anstrengende Arbeiten bei diesen Konferenzen handeln. dann möchten die Herren gewiß sehr gerne auf die weibliche Begleitung verzichten, weil ihnen kaum soviel Zeit übrig bliebe, um den sehr prätentiösen Damen die Honneurs machen zu können. So aber bleibt die ohnedies nicht besonders wichtige Beratung, die im schriftlichen Wege vorgenommen zu ganz gleichen Resultaten führen müßte, Nebensache. Hauptsache ist und bleibt bei diesen Ausflügen, wie bei allen anderen, das Vergnügen. Der Unterschied besteht bloß darin, daß nicht die Teilnehmer, sondern der Staat, respektive die Steuerträger» die Kosten zu bezahlen haben. Die 7lA Millionen Kronen, die im Verwaltung^ lahr 1911 für Diäten gebraucht wurden, sind eben Steuergelder, Gelder, die vom Fiskus den Bewohnern des Staates abgeknöpft wurden, um auf Grund einer unsinnigen und verlotterten Protektionswirtschaft Leuten zugewendet zu werden, die weder ein organi-satorisches, noch ein kaufmännisches oder sonstiges Talent besitzen, dafür aber in der Diätenschinderei eine Virtuosität erlangt haben, die von niemand mehr übertroffen werden kann. Wenn die Steuergelder und die Steuer träger vor diesen Ausbeutern geschützt werden sollen, dann darf sich das Eisenbahnministerium nicht auf papierene Erlässe beschränken, sondern das überflüssige Konferenz- und Kontrollwesen zc. gründlich ausmerzen! Jene Gensssen welche unverkaufte FaschingS-Witz-blätter haben, ersuchen wir, diese zu retournieren, damit die noch eiiklanfenden Bestellungen erledigt werden können. Tie Administration. vm D. Die parlamentarische Maschinerie ist ungemein schwerfällig und ihre Arbeitsleistung infolgedessen an Menge sehr gering. So gering, daß sie dein wirklichen Leben mit der großen Zahl seiner Anliegen sehr bedenklich nachhinkt. Dringliche, ja offenkundig unabweis-liche Forderungen des wirtschaftlichen oder kulturellen Lebens müssen oft unglaublich lange auf ihre Befriedigung warten, wichtige Interessen erleiden dadurch unverkennbaren Schaden. Doch je größer die Macht, die zugunsten dieser oder jener Forderung in die Wagschale gelegt werden kann, ist, um so kürzere Zeit muß man aus ihre Befriedigung warten, besonders wenn man in der Verfechtung der Forderung auch genügende Ausdauer aiifzubringen vermag. Ausdauer hat und muß — leider! — die Arbeiterschaft mit ihren sozialpolitischen Forderungen sehr viel haben. Den» so wie die Rede von solchen berechtigten Anliegen an das Parlament ist. wird die parlamentarische Maschinerie sofort von ungeahnten Krankheiten heim-gesucht. Die Obstruktion, die sich pünktlich immer dann im, österreichischen Parlament eingesunden hat. wenn die Beratung der Sozialversicherung an einem entscheidenden Punkt angelangt ist. ist so allgemein aufgefallen und ist so bekannt, daß ihrer in erster Linie Erwähnung gemacht werden muß. Mau kanu sie sowohl als Aeußerimg offener Gegnerschaft gegen die Interessen der Arbeiterschaft als auch als Folge ungenügender Kraftentsaitung der Arbeiterklasse selbst ausfassen. Die sozialpolitische Bilanz des vergangenen Jahres muß eine äußerst betrübende genannt werden; quantitativ und qualitativ ist sie mager und befriedigt nicht einmal die bescheidensten Anforderungen der Arbeiterklasse. Weder mehr Schutz der Gesundheit und dem Leben der Arbeiterschaft noch irgendeine Sicherung der Eristenz oder Linderung der Nöte der Krankheit, des Siechtums, des Alters hat die ganzjährige sozialpolitische Betätigung den Arbeitern gebracht. Sie kann höchstens die eine, für das Parlament durchaus nicht erfreuliche Folge haben, daß das Zutrauen zu diesem Parlament schwer erschütert wird, sie kann für die Arbeiterschaft die sehr nützliche Lehre zeitigen, daß es in diesem wie in allen anderen Fällen heißen muß:. Selbst ist der Mann! - Was wir nicht allein erarbeiten. was wir nicht aus eigenen Kräften den Unternehmern und dem Parlament abtrotzen, werden wir eben nicht haben. Es handelt sich nur darum, die dazu notwendigen Instrumente und die sic handhabenden Kräfte zu besitzen. Die Instrumente, das sind unsere Organisationen, die gewerkschaftlichen und die politischen, die Kraft sind die Arbeiter selbst. Ter Parteitag der deutschen Sozialdemokratie Oesterreichs hat auf das vollständige Versagen der sozialpolitischen Gesetzgebung in Oesterreich hingewiesen, und die Dürftige lieberficht des sozialpolitischen Erträgnisses des vergangenen Jahres hat die Berechtigung der schweren Klage bestätigt. Der Tiefstand der österreichischen Sozialpolitik ist eine schwere Beleidigung und eine nicht minder schwere Schädigung der Arbeiterklasse, die verpflichtet ist, sich und die ihrigen mit aller Entschiedenheit zu verteidigen. Und in diesem Verteidigungskanipf gebührt dem Kampf um den Ausbau der sozialpolitischen Gesetzgebung besondere Ausmerlsainküt, weil ja den Schutzgesetzen gewiß eine ziemliche Bedeutung im Leben der Arbeiterklasse zukommt. Wohl ist es jetzt eine überall, in allen kapitalistischen Staaten, wahrzunehmende Tatsache, daß die Sozialpolitik entweder auf Abwege geraten ist oder aber ins Stocken gerät. Begehrenswert ist natürlich feiner von beiden Zuständen. Um das Ablenken der Sozialpolitik auf Abwege bat sich die sogenannte „exakte" Wissenschaft, die ihren Nomen von der sklavischen Forderung der Unternehmerinteressen ableitet, die größten Verdienste erworben. Eine von den Leuchten dieser exakten Wissenschaft, der Professor Bernhard, hält Vorträge über die Zukunft der sozialpolitischen Überschreitungen, andere berechnen wieder höchst exakt, welche Opfer an Geld, mit anderen Worten, welchen Verlust an Prosit, die Sozialpolitik der „Nation", nämlich der Ausbeuterklasse, bereitet. Vergebens sind die wirklich fachmännischen Widerlegungen, besonders der Legende von der unerträglichen Belastung der Industrie durch die Sozialpolitik, wie sie erst in der allerletzten Zeit durch einen hohen staatlichen Funktionär in Deutschland mit Erfolg unternommen wurde. Es nützt nichts: die Belastung durch die Sozialpolitik ist und bleibt ein Dogma der ganzen Ausbeuter-internationale. Ihr Werk ist es, wenn die Sozialpolitik ans einer Wohltat zur Plage wird oder wenn sie vollständig ruht; sie ist es, die in jedem ihrer Zweige auf die jeweilige Negierung oder Gesetzgebung einen ungeheuren Einfluß ausübt. Sie hat eine solche Macht und die wird eben gegen die Sozialpolitik gebraucht. Wie sehr richtig diese Tatsache ist, davon konnte man sich beispielsweise jetzt wieder in der Publikation des deutschen Reichsarbeitsamtes über die Arbeiterversicherung überzeugen, ans der das empörend langsame Aempo im Ausbau.dieses Zweiges der Sozialpolitik hervorgeht. Ein Blick in die Tabellen der Schrift verleitet sofort zu Vergleichen zwischen der Bereitwilligkeit der kapitalistischen Regierungen zu den fruchttragenden Ausgaben für den Militarismus und für die „Uebertreibnngen" der Sozialpolitik. Und da ersieht man erst recht, wie wichtig die Forderung an die Arbeiterschaft ist, daß sie sich wieder einmal zum Kampfe um den Ausbau der Arbeiterschutzgesetzgebung aufrafft. . Schon als Antwort auf die foziolpolitiichen Schritte der Ausbeuter, die in Forderungen nach erhöhtem Schutz der Arbeitswilligen und sonstigen Einschränkungen des Koalitionsrechtes austönt. In den letzten Tagen erst wieder hatte sich beispielsweise der deutsche Reichstag mit einer solchen Forderung der konservativen Partei zu beschäftigen. Wenn nur 59 Abgeordnete für den Antrag zu stimmen gewagt haben, fo kann man aus der Winzigkeit dieser Zahl die große Macht, die sich die deutsche Arbeiterklasse erworben bat. ermessen. Aber gerade in der dieser interessanten Abstimmung vorangehenden Debatte hat der Leiter der Sozialpolitik in Deutschland das Wort vom sozialpolitischen Ruhepunkt gebraucht; dieser sozialpolitische Ruhepunkt fei infolge der vielen großen Leistungen der letten Zeit notwendig. Das Aufreizende an dem Wort ist nicht das. daß cs eine Konstatierung für die Vergangenheit, sondern eine Voraussage für die Zukunft ist. Es sei jetzt nicht möglich, sozialpolitisch etwas zu unternehmen, höchstens eine einzige sozialpolitische Vorlage hat Staatssekretär Delbrück in Aussicht gestellt, Für die Ausbeuter ist dies sehr beruhigend, nicht bloß für die reichsdentschen. Auch wir in Oesterreich scheinen bei dem sozialpolitischen Ruhepunkt angelangt zu sein, aber bereits vor längerer Zeit. Man kann dies schon ans der wachsenden Ungeduld der Arbeiterschaft ermessen, die zu bannen und zu lindern weder.Regierung noch Parlament etwas unternehmen. Da fällt eben der steten Wiederholung der Forderungen der Arbeiterschaft eine große Rolle zu: es ist notwendig, in und nebenbei» Parlament für die sozial" politischen Forderungen Stimmung zu machen und ihre Verwirklichung auf diese Weise borzubereiten. Der Gewerkschaftskongreß hat eine Liste der dringlichsten For dernngen ausgestellt, er hat sie zur Diskussion gestellt, weil er sie zur Durchführung schon für reif hält. Es hat sich aber gezeigt, daß eine solche Kongreßresolntion bei all ihrer Bedeutung, die vorerst doch programmatisch ist, doch ohne den Nachdruck der Massen nicht den entsprechenden Druck auszuüben vermag. Der Kongreß hat den Auftakt gegeben, an uns ist es, die Aufgabe zu übernehmen, das Programm, das vom Kongreß ausgestellt wurde, immer und überall zu propagieren und zu vertreten. Nur so kann an seine Verwirklichung gedacht werden. Der Parteitag hat den weiteren Schritt getan. Tie Massen der Arbeiterschaft verharren aber noch immer in Untätigkeit, wiewohl die Nöten des Tages immer größer werden. Neue Lasten sollen uns in Form von Steuern auf erlegt werden, Taufende und Abertausende von Arbeitern sind gezwungen zu feiern, obne daß sich staatliche oder kommunale Sozialpolitik um sie kümmerte. Uns aber kann diese Zeit nicht kalt lassen. Gerade die augenblickliche Notlage, in der sich die Arbeiterschaft wegen des Balkankrieges befindet, gemahnt uits eindringlich an unfere Pflicht, alles zu unternehmen, daß der sozialpolitische Ruhepunkt, wie Herr Delbrück sagte, daß der tote Punkt der Sozialpolitik, wie wir sagen mochten, überwunden werde. Fassen wir alle unsere Kräfte zusammen, um diese Ausgabe um so sicherer und, rascher ausführen zu können. „Wieder ein Idecer Btisla unserer betitelt sich ein Artikel im Organ des NeichSbiindes deutscher Eisenbahner Oesterreichs, benannt «Der deutsche Eisenbahner", den wir zur Steuer der Wahrheit etwas tiefer hängen müssen. Am 1. Oktober 1912 schrieb die „Ocsterreichisch-Ungarische Eisenbahner-Zeitung" in ihrer Nummer 19 von einer Schädigung des Innsbrucker Maaazi»-imd Akkordpersonals durch eine Reform des Akkords, den die Südbahnverwaltung mit 1. September 1912 eingeführt habe, weil beim Streifakkord in Innsbruck die lautesten Sprecher der roten Organisation beschäftigt find, weshalb dieser Streifakkord unrentabel, ergo die rote Organisation schuld sei. Wir haben im „Eisenbahner" in Nr. 31- vorn 1. November 1912 dem Blatte < seine Trottelhastigkeit bewiesen, so daß es mäuschenstill i geworden ist. Nun folgt das Gegenstück! _ r _ -Das Organ der Gelben tritt in seiner Folge 9 vom 10. Jänner (Hartung) 1913 in einem mit obigem schwülstigen Titel überschriebenen Artikel an die Öffentlichkeit um zu beweisen, daß den Reichsbündlern der Erfolg (?) in dieser Akkordregulierung zuzuschreiben ist. Wie haben da die Magazinarbcitcr Augen gemacht, als sie diesen Artikel zu Gesicht bekamen. Aimer SuskeL-Mit allem, was du beginnst, hast du Pech! Man weiß nun wirklich nicht, wen man mehr bedauern soll, den Suske oder den Thuruer.'Jedenfalls sind beide höchst bejammernswerte Gestalten. Aber hören wir das Magazinpersonal selbst! Als im Sommer vorigen Jahres den Akkordver-' trauensmännern von einem anwesenden Direktionsorgan bestätigt wurde, daß die Direktion der Südbahn die Verschlechterung (Regulierung hieß man cs) des Akkordes vornehmen will, was ihnen seinerzeit schon der jetzige Magazinchef mitgeteilt hatte und Hiefür der 1. September 1912 in Aussicht genommen sei. verlangten die damaligen Vertrauensmänner W i e d e m a n n, Purker und B i s ch v s s b e r g e r. man möge ihnen bekanntgeben, wie die künftige Akkordregelung gemacht sei. damit sie mit dem Magazinpersonal darüber bereiten könnten, worauf folgender Erlaß herausgegeben wurde: K. k. p r i v. Südbahn ge sei lschaft. V e r k e h r ö* direktion. Nr. 33.612/V. II. Wien, am 8. (September 1912. 1. Statt der bisherigen 90 Prozent am Mkordergebniö erteilten die Akkordanten fixe Ta^spraimcn. statt der bis-Hennen 10 Prozent vom Reservefonds einen Anteil an diesem im Verhältnis zu ihrem Lohnverdien,t. Die Bildung des Aikordreservefonds wird unter Punkt 6 besprochen. 2. Die fixe Tagesprämie beträgt für den systernisierten Partieführer (Magazinödiener. Aushilssdiener) per Tag r>0 Heller, für den Akkordanten I. Kalorie 40 H.. für den Akkordauten II. Kategorie 20 H. Aushilfsarbeiter erhalten wie bis jetzt keine Akiordprämien. _ 3. Die dermalige Systemigerung der Partiefuhrer und Akkordantenstellen bleibt bis auf weiteres, beziehungswerse bis zur Aufhebung des Streifakkords noch aufrecht. Laut Erlas; Nr. 23.034/V. II vom 21. Jun, 1012 find systemisiert: 44 Partiefuhrer (Magazinsdicncr und Uus- hilföniagazinsdiener), 2ü Wlforbnnten I. Kategorie. 80 Jt= kordanten II. Kategorie. Dieser Stand darf ohne hwrortrgc Genehmigung nicht überschritten werden. 4. ES wird ein Minimal- und Maximalmkorduber-schütz festgesetzt. Der Minimalüberschuh beträgt 1500 Kr.. der Maximalüberlchutz 8000 Kr. per Monat. 6. Dem Aikordreservefonds flicht jener Ueberschutz zu, welcher nach Auszahlung der Löhne, Prämien -c. bis zur Erreichung des Maximalalkords verbleibt. Der Reserve, fondö ist auch weiter fruchtbringend anzulegen und kann im Verhältnis zum faktischen Verdienst (das heiht abzüglich der. Absenzen) ans dem Taglohn ober dem auf den Taglohn ein-gerechneten Gehalt plus Ouartiergeld der MagazinSdiener vierteljährig verteilt, beziehungsweise können davon Vorschüsse vierteljährig gegeben werden. 6. Per 1012 ist der Monat September dem letzten Vierteljahr zuzuschlagen. Um die Arbeiter beim diesjährigen Ueüergang zum neuen Akkerdsystcm nicht beim Reservefonds zu schädigen, (die künftige Schädigung ist hier schon indirekt zugestanden D. 91.) ermächtigen wir Sie, jenen Betrag, welcher zur annähernden Ergänzung auf den vorjährigen Gesamtakkordverdienst (1011) Heuer notwendig sein sollte, mit Bericht hierorts (V. II) anzusprechen. Bei Er-mittlung dieses Betrages ist jedoch auf die in den letzten Monaten per 1912 schon bezahlten fixen Tagesakkordprämien Rücksicht zu nehmen. — Unterschrift unleserlich. Ta aber den Vertrauensmännern schon mündlich die wesentlichsten Bestimmungen dieses Erlasses bei der damaligen Aussprache mit dem Direktionsorgan bekannt wurden, haben dieselben für den 2. September 1912 ins Gasthaus Pickl eine Verfaininliing des gesamten dabei in Betracht kommenden Personals einberufen. Das Magazinperfonal war bis auf einen Erkrankten und r.toct dienstlich Entschuldigte vollzählig anwesend. _ Hiebei wurde einstimmig, nachdem Wiedemann für die Sozialdemokraten. BischofSberger für die Christ-lichsozialen und N e i t h m a y e r für die Reichsbiindler dafür gesprochen, nachstehende Protestresolution angenommen und von den genannten Vertrauensmännern der Direktion im Dienstwege überreicht: An die löblich eV er kehrsdirektion der i. k. priv. Südbahngesellschaft! In der am 2. September 1912 stattgefundcnen Versammlung der A'kordanten wurde folgende Resolution einstimmig beschlossen: „Die am Akkord partizipierende Arbeiterschaft der Station Innsbruck weigert sich entschieden, den von der Südbahndirektion neu eingeführten AkkordauSzahlungs-modus anzuerkennen, da es den Arbeitern nicht möglich ist, in der von Fremden stark frequentierten und dadurch teuren Stadt Innsbruck mit dem wirklichen Taglohn leben zu können und die meisten, wenn nicht alle Arbeiter auf die Auszahlung des Akkordes warten müssen, um ihre WohnungS-miete bezahlen zu können. Die am Akkord partizipierenden Arbeiter der Station Innsbruck stellen daher an die löbliche BerkehrSdireltion der Südbahn das Ersuchen, die verlautoarte Verfügung zurückzuziehen und möge die Akkordaiközahlung wie bisher erfolgen. Innsbruck, am 3. September 1912." Die Akkordvertrauensmänner der Station Innsbruck. Wie recht die Arbeiter hatten, daß sie in solch imponierender Einmütigkeit die geplante Regulierung als eine Verschlechterung zurückwiesen, beweisen einige der folgenden Beispiele: Laut Akkordabrechnung betrug der durchschnittliche Tagesverdienst vor der Regulierung von 19 Ganzakkordanten vom 1. Jänner bis 31. August 1912 Kr. 5 49, während er für die Verkehrs-reichste Zeit jeden Jahres, das ist vom 1. September bis 31. Dezember 1912 auf Kr. 474 fiel, also um täglich 7 5 H. Ebenso fiel der durchschnittliche Tagesverdienst (Lohn inklusive Akkord) für 3 3 H a l b a k k o r d a n t e n in den oben angeführten Zeitabschnitten von Kr. 3G5 auf Kr. 3 40, also uni tägl! ch 2 5 H. wenig e r. Bei cif Magazindienern findet man einen Unterschied in angegebener Zeitperiode von Kr. 4Ö5 auf Kr. 435, also ebenfalls um täglich 6 0 H. weniger. Wir finden also, w i e schon i m „E i s e tili ahne r" i n N u miner 31 vo m 1. November 1912 prozentual nachgewiesen, eine b e-deutende Verschlechterung durch die Regulierung. Wie reimt sich nun das zusammen: Während das Personal eine gewa'tige Verdiensteinbuße erleidet, hat der „D eutsche Eisenbahner" in seiner Folge 2 vom 10. Jänner 1913 „wieder einen schönen Erfolg ,unse.rer Organisation" zu verzeichnen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Macher des R e i ch s b u n d e s lügen in diesem Artikel oder e§ ist etwas Wahres daran und die Macher dieses sauberen Reichsbnndes haben diese Regulierung, die eine so enorme Schädigung für das Akkordpersonal der Station Innsbruck bedeutet, veranlaßt. Der Erlaß ist vöm 3. September 1912 datiert und find in demselben alle Zugeständnisse bereits enthalten, die im Artikel vom 10. Hartung 1913 des „Deutschen Eisenbahner" a*s „wieder ein schöner Erfolg unserer Organisation" bezeichnöt werden und von welchen Zugeständnissen die Versammlung der' Akkordanten am 2. September 1912 Kenntnis hatte und die mit obiger Resolution als ungenügend erkannt wurden. Wir schrieben damals am 1. November 1912: Wir wollen uns nochmals unseren Standpunkt skizzieren, indem wir feststellen, daß der bezügliche Erlaß dahingehend abänderungsbedürftig ist, daß mindestens das Doppelte von der jetzigen Akkordprämie monatlich als feste Lol'nzukage gewährt werden und mindestens vierteljährlich die Akkordabrechnung bis zu 90 Prozent erfolgen muß. wenn mit; annähernd derjenige Durchschnittsverdienst monatlich erreicht werden soll, welcher bisher ins Verdienen gebracht wurde, wobei die vierteljährliche Abrechnung mit dein Quartiergeldtermin des angestellten Personals zusaim inenfallen soll." Und nun vergegenwärtige man sich den Artikel im Organ der deutsche» Reichsbündler und man wird sagen -missen, daß obige Charakterisierung desselben tatsächlich gerechtfertigt ist. Die Schädigung durch diese Akkordregelung wird besonders auffällig, wenn man die im Juni v. I. vor-genonimene Grnndlohnaufbesserung berücksichtigt, die hiedurch total unwirksam gemacht wurde. Sei dem nun wie immer, jedenfalls können die Magazinbediensteten daraus ersehen, woran sie sind und können sich bei Herrn Reithmayer und besonders beim Herrn Ingenieur Suske bedanken, daß sie sich rühmen eine Verschlechterung als „wieder einen schönen Erfolg unserer Organisation" in ihrem Organ zu bezeichnen, und sich solcherart über die Akkordanten noch lustig machen wollen, sie seien mit dieser Regelung zufrieden. Zufrieden sind nur die S ü d b a h n und der „Deutsche Eisenbahner" mit dieser Akkordregelung. Die Magazinarbeiter und Akkordanten nicht!__ Inland. Das sozialdemokratische Stcuerprogramm. Im Finanzausschuß trat Abgeordneter W i-Narsky für den Antrag Renner ein. welcher die Steuerfreiheit des Kaifersundde r M itglieder des kaiserlichen Hanfes bezüglich ihrer Apanagen a u f h e b t. Ebenso möge man den Antrag auf Beseitigung der Steuerfreiheit der Offiziere annehmen. Es ist eine einer vergangenen Zeit entstammende feudale Einrichtung, daß der Kaiser, die kaiserlichen Prinzen und die Offiziere steuerfrei find. Die Offiziere erscheinen hier gewissermaßen als Fortsetzung des Adels. Gerade die Abgeordneten, die wollen, daß die trennenden 'Schranken zwischen Offizieren und Bürgertum niedergerissen werden, müsse» dafür sein, daß das odiose Stenerfreiheitsprivileg der Offiziere beseitigt werde. Er beantragt im Falle der Ablehnung des Antrages Renner, das steuerfreie Existenzminimnm aus 2000 Kr. zu erhöhen, eine Erhöhung ans 1800 Kr. einlrrten zn lassen: sollte auch daS abgelehnt werden, so solle eine Erhöhung “auf 1600 Kr. vorgenonunen werden. Gegen die Anträge Damm und Banchiuger müsse er sich aussprechen. Dieselben würden die Konsequenz haben, daß das Privileg der Agrarier, zur Per* sonaleinkommensteuer weit weniger herangezogen zu werden als alle anderen Bevölkerungsschichten, noch gesteigert würde. Es sei nicht einzusehen, daß jemand, der sein Einkommen aus Holzabstockungen bezieht, nicht der Personaleinkommensteuer unterworfen werden soll. Die Konsequenz des Antrages Bauchinger würde fein, daß jemand, der Holzabftocki'ngen vornimmt, am Ende noch auf Staatskosten förmlich prämiiert würde. * Dr. Ferdinand Kronawcttcr, der Icljtc Demokrat. Der gewesene demokratische Abgeordnete Dr. Ferdinand Kronawetter ist vor einigen Tagen im Alter von 75 Jahren gestorben. Kronawetter war der letzte Vertreter der bürgerlichen Demokratie. Ohne den Gedanken-gang des Sozialismus erfassen zu können, war er ein warmer Freund der Arbeiterklasse und mit Pcrnerstorfer vereint hat er die Arbeiter gegen die polizeilichen und gerichtlichen Verfolgungen in Schutz benommen, die in den Achtzigerjahren unter dem Ausnahmszustand gegen sie wüteten. Seine Reden im Parlament über diese Verfolgungen und Sekkatnren waren eine beständige Quelle der Verlegenheit für die Minister und die Regierungsparteien und haben wesentlich dazu beigetragen, den Äusnahmszustand und die polizeiliche Schurigelei der Arbeiterorganisationen unmöglich zn machen. Auch für das allgemeine Wahlrecht ist Kronawetter tapfer eingetreten. Das Bürgertum ließ ihn bald fallen, es schloß sich der Luegerei an, während anderseits Kronaweiter eine Weiterentwicklung zum Sozialismus nicht möglich war. So trat er vom politischen Schauplatz ab. Die Arbeiterklasse. die sich seither auch in Oesterreich entwickelt hat, so daß sie das ollaemeinc Wahlrecht und Ellbogenfreiheit im politischen Leben eroberte, wird dem Manne, der für sie mutig und energisch eintrat, als fic noch unter dem Polizeiiech seufzte, für immer ein dankbares Andenken bewahren. * Die niedrige Lebenshaltung der österreichischen Arbeiter im Vergleich zu der ausländischer Arbeiter geht deutlichst ans einer Denkschrift des englischen Handelsministeriums hervor, in welcher über die Lohn» und LebenS-verhLltnisse der Industriearbeiter verschiedener Staaten Betrachtungen angestellt werden. Eine Vergleichung der Wochenlöhne von Arbeitern gleichen Berufs und ungefähr gleicher Qualifikation ergab folgendes: ES erhielt Wochenlohn: der amerikanische Industriearbeiter „ .................Kr. 46-38 . englische „ „ 33-84 , französisch« . „ „ 2545 , belgische „ .................. . „ 22-42 , schweizerische „ „ 81-63 , österreichische „ 1190 Es gab für Nahrung wöchentlich auS: der amerikanische Industriearbeiter.....................Kr. 17T6 „ englische „ 1564 . schwedische „ ........................12 — „ französische „ ........................ 1148 . belgische „ • . , 10'84 , österreichische „ .................. . „ 732 Es blieb also zur Befriedigung anderer Bedürf- nisse übrig wöchentlich: dem amerikanischen Industriearbeiter....................Kr. 28 20 „ eiißlifrl'm „ ............... „ 18-20 , französischen » ...............„ 13-97 , beigi chen k ............... „ 11-58 „ fchwei rrischen „ ............... , 9-G6 . österreichischen „ ....................4 58 Bedenkt man zu diesen wahrhaft beschämenden Zahlen noch den Umstand, daß Oesterreich dank seiner Hungerzollpolitik zu jenen Staaten gehört, welche die höchsten Lebensmittelpreise haben, so kann man ermessen, in welchem Elend die österreichische Arbeiterbevölkerung dahinvegetiert. Und dann wundern sich die Herrschenden, die allerdings gründlich satt zu esseu haben, wenn jeder Arbeiter, dem es nur halbwegS möglich ist, sich bemüht, den Staub des „geliebten" Vaterlandes von den Schuhen zu schütteln, nnd sinnen auf Mittel, um diese Landflucht einzudämmenI Gebt ihnen in der Heimat fatt zu effen und sie werden sich nicht danach sehnen, ihr den Rücken zu kehren! » Mehr als 3500 neue Mitglieder hat der Verband österreichischer Metallarbeiter in einer Woche gewonnen. Die Verbandsleitung hat trotz der ungünstigen Konjunktur, die gegenwärtig auch in dieser Brauche herrscht, eine Werbewoche arrangiert, die gesamten Vertrauensmänner nach einem bestimmten Pro- gram in zu der Werbearbeit eingeteilt und durch diese zielbewußte und glänzend durchgesührte Agitation den oben erwähnten Erfolg errungen. Nehmt euch ein Bet» spiel, daran, Eisenbahnerl Tic Fleischpreise fahre» fort zu fallen! Natürlich nicht in Oesterreich, wo die Fleischpreise vielmehr fort fahren zn steigen, sondern in Schweden. So brachte das „Swenska Dagbladet", eine in Stockholm erscheinende Zeitung, unter der angegebenen Ueberschrif-folgende Notiz: „Zufuhr reichlich, Nachfrage mittelmäßig und Tendenz fest. Die Lebensmittelnotienmgcn der vorigen Woche zeigen eine weitere Tendenz zum Fallen, sowohl für Schlachtvieh als für Fleisch. Die Lebensmittel" Notierungen, welche die Markthallendnektion am Donnerstag für die Woche vom 16. bis jtunt 22. veröffentlichte, zeigen wenig Veränderung für die Preise von Schlachtvieh, dagegen wurden fast alle Sorten Fleisch weiter mit fallenden Preisen notiert." Im einzelnen wird weiter berichtet, daß erstklassiges Rindfleisch von 81 auf 76 Pf. per Kilogramm (bei ganzen Tierkörpern), Kalbfleisch von 83 auf 77 Pf., Schweinefleisch von Mark T03 auf 1 Mk. gefallen ist. Ebenso wurden Remitier* fleisch, Hasen, Hühner niedriger notiert. Die Behauptung, die Steigerung der Lebensmittel-preise erfolge in allen Ländern in gleicher Weise, ist eine Phrase. In Schweden, das keinen Zoll auf Vieh und Fleisch kennt, find die Schäden der Fiittermittelmiß-ernte von 1911 längst überwckiden. In Oesterreich ist der vorübergehende Anlaß dagegen die Ursache einer erheblichen Viehverminderung und einer anhaltenden außer« gewöhnlichen Fleischteuerung geworden. * Tic JahrcScinnahmcn der Ocstcrrcichischcn Staats-bahnen. Im Dezember vorigen Jahres stellten sich, wie das ..Eisenbahnblatt" mitteilt, auf Grund der Ermittlung der VerkehrSergebuisse die Transportelnnahrnen der Staatsbahnen auf 65,031.200 Kr.. somit um 1.875.185 Kronen höher als im gleichen Monat des Jahres 1911. Hievon entfällt auf den Personenverkehr eine Mehrern-nähme von 447.577 Kr.. hauptsächlich infolge lebhafterer Reifebewegung zu den Wcihnochtssciertagen. Das Ein-nah.iienergcbnis des Güterverkehrs wurde insbesondere durch die außergewöhnlich lang andauernde Zucker-rübenkampagne, durch sehr bedeutende Kohlen- und Metreideversrachtnnoen sowie dadurch günstig beeinflußt. daß der Berichtsmonat um einen Werktag mehr zählte als der vorjährige Vergleichsmonat. Durch diese Umstände wurde die im allgemeinen ungünstige Wirkung der politischen Ereignisse derart paralnfiert, daß her Güterverkehr des Berichtsmonats gegenüber dem vorjährigen Vergleichsmonat noch immer ein Meßergebnis von 1,427.608 Kr. aufweist. Nach der provisorischen Einnahmenermittlung für die Wiener Stadtbahn ergab sich gegenüber dem definitiven Erfolg des vorjährigen Lergleichsmonats im Person c n* verkehr eine Mehreinnahme von 59.210 Kr., im Güterverkehr dagegen ein Ausfall von 34.649 Kr. Die provisorische Ermittlung der Einnahmen des ganzen Jahres 1912 errat) eine Einnah m e n° ft e i g c r u n g von 55'146 Millionen Kronen. * Die Ausreden der Eisenbalinerverräter. An allen Enden unseres ganzen Reiche« macht sich die Unzufriedenheit der nationalen Eiienbahnerschäschen bemerkbar. Sie drohen ganz energisch ihren Leithammeln. die ihnen Hilfe versprachen, die Gefolgschaft aufzukündigen, nachdem sie abermals ihr verpfändetes Wort gebrechen haben. In dieser Zeit der drohenden Gefahr gilt es natürlich zu retten, wa§ es zu retten gibt. Jeder echte deutsche Mcmri, der nicht getroffen wurde, trägt gerne feinen Mau^ziegel zum Ausbau der dazu nötigen Argumente bei. Koste es, was es wolle, den auf einmal so starrköpfig gewordenen nationalen Eisenbahnern muß nachgewiesen werden, daß der Ratio-nalverband da? Beste für sie getan, was zu tun möalich ist, so daß, zu tun ihnen gar nichts mehr übrig bleibt. Daß bei dieser Hilfsaktion die „Freien Stimmen", daS Blatt des Abgeordneten Dobernigg, nicht fehlen, erklärt sich von selbst. Sie, die von ihrem großen Vor-nänner, der nationalen Windfahne, ein gutes Stuck Demagogie als Erbstück übernommen haben, packen die Sache wie folgt an, um die Widerhaarigkeit der nationalen Eisenbahner zu brechen. Sie schreiben: ,.DaS Abgeordnetenhaus stand vor der Notwendigkeit, das Dudgetprovisorium zu beschützen, und die Regierung hätte sich unter Hinweis auf die finanzielle Lage des Staates entschieden geweigert, einen Beschlus; über die Mehrauslagen für die Eisenbahner im Sinne des Antrages Tomschi! zur Sanktion vorzulegen. Hätte die Mehrheit des Hauses den Antrag Tom-fchik dennoch angenommen, so wäre sicherlich ganz dasselbe geschehen, waö gelegentlich der Beratung der Dien st Pragmatik eingetreten ist. das Herrenhaus wäre den Beschlüssen nicht beige t r e t e n und die Volksvertreter hätten die Wahl gehabt, entweder nachzugeben oder eine ParlamentSkrife und damit eine § 14«Aera herbeizusühien. Es ist wohl zweifellos, das; weite Kreise der Bevölkerung mit einem solchen Vorgehen nicht einverstanden gewesen wären, ganz abgesehen tau m. das; die Eisenbahner auf diesem Weg ihre Gehaltausbesserungen keinesfalls erhal'en hätten. Die Mebrheit des Abgeordnetenhauses hat deshalb mit dem zum § 4 des BudgetproviforiumS gestellten Zusahantrag den einzig gangbaren Weg zur Befriedigung der Wünsche der Eisenbahner eingeschlagen. ES ist vollkommen unrichtig, zu sagen, datz dieser Beschluß wertlos sei; denn es wurde dadurch erreicht, daß sowohl das HerrenhanS wie die Regierung zur grundsätzlichen Anerkennung der Berechtigung der Eisenbahner» forderungen genötigt wurden, und eS wurde ferner den, Eisenbahnminister der Weg gewiesen, aus dem er diese« Forderungen titechmmg zu tragen hat.' Das ist nichts als Spiegelfechterei. Hätte ihr Beschluß nur den geringsten Wert, würde der Regierung damit nur der leiseste Zwang auferlegt, fo hätte sie und das .Herrenhaus denselben genau so mit der Drohung des § 14 umgebracht wie den Antrag Tomschik. Aber weil der Beschluß wertlos ist, in keiner Weife die Regierung zwingt, „den Forderungen der Eisenbahner Rech, mtng zu tragen", deshalb gestattete sie feine Annahme* Tie NafuincTbcrbmiMcr füllten sich halt als Regtet-nng?-Mamelucken, die es nicht wagen, gegen die Regierung und das Herrenhaus zu handeln und die Volksintcressen zu vertreten. Und nachdem sie durch ihren wiederholten schmählichen Wortbruch die Dümmsten in ihren Reihen nicht mehr täuschen können, verkriechen sie sich demagogisch hinter die spanische Wand: das Herrenhaus und den § 14. Wenn für sie der Wille der Pfaffen und der Junker im Herrenhaus maßgebender ist. wäre es entschieden besser, wenn die nationalen Abgeordneten ihre Narrenposse als freigewählte Volksvertreter auf geben würden, um nicht das Volk zu betrügen. Genau so verhält es sich mit dem § 14, der zu einer konstitutionellen Verfassung wie die Faust aufs Auge passt. Aber beides. Herrenhaus und § 14, betrachten sie als ihren Talisman, der sie vor dem Volkszorn beschützt. Denn 'hinter dem Rücken dieser beiden Machtfaktoren, die in jeder Be-hnng von dem Nationalverband respektiert und geht werden, führen sie ihren Volksverrat ungehindert i Schaden des ganzen Volkes auf. Doch des Volkes ’ild währt nicht ewig, was die kleine Eisenbahnerlution denllich zeigt. Der Fluanzunnistcr verhöhnt die Bevölkerung. Ter Finanzministcr Ritter v. Zalcski gab kürzlich Ni Polenklub einige Aufklärungen über den Finanz-plan der Regierung. Bezüglich der Zündhölzchensteuer sagte er, doch die Einführung der Steuer nach dem gegenwärtigen Konsum eine Belastung der Vevölkeiung per Kopf mit 80 H. jährlich bedeuten würde. Diese Belastung werde sich aber bedc'stend verringern, wenn nach der Einführung der Zündhölzchensteuer die Bevölkerung zu grösserer Sparsamkeit im Verbrauch auch der Zündhölzchen veranlasst, werde. Die Verschwendung der Zündhölzchen sei in Oesterreich wie nirgends in der Welt betrieben. In Frankreich betrage der Konsum an Zündhölzchen drei Stück per Kopf und Tag. bei unS nenn Stück. — Jetzt wissen wir es: die Bevölkerung spart nicht mit den Zündhölzchen und cs geschieht ihr ganz recht, wenn diese Verschwendung besteuert wird. Demnach wäre also die Ziindhölzchcnsteuer ein Erziehungsmittel zur Sparsamkeit, so wie die Branntweinsteiler die Schnapstrinker zur Mäßigkeit erziehen soll. Run er-wartet aber der Finanzminister von der Zündhölzchen-steucr einen Ertrag von vielen Millionen Kronen. Der könnte aber nicht erzielt werden, wenn der Konsum um zwei Drittel verringert würde. Würde der Finanz-minister selbst daran glauben, das; die Steuer eine graste Einschränkung des Verbrauchs mit sich bringt, es würde ihm dann wohl an der Durchführung des Projekts nicht viel gelegen sein. Aber er glaubt eben, das dumme Volk wird sich schon durch solche dumme Mätzchen über das neu geplante Attentat auf seine Taschen hiuweg-trösten lassen. * L'ewerkschastSbilanzen. Die ^Gewerkschaft" veröffentlicht eine lehrreiche Darstellung der Entwicklung unserer Zentralvcrbändc im Jahre 1912. Soweit die Berichte bisher vorliegen, zeigen sie einen zwar nicht schnellen, aber stetigen Fortschritt unserer Gewerkschaften. Trotz des schlechten Geschäftsganges in den letzten Monaten, trotz der Anschläge der Untcrnehmerverbände, trotz der Zerstörungsarbeit der Separatisten haben die Zentralverbände, im letzten Jahre ihren Mitgliederstand erhöht, ihre Kassen ge stärkt. Der Metallarbeitcrverband zählte am 30. November in seinen 274 Ortsgruppen 61.300 Mitglieder. um 5174 mehr als am Anfang des Jahres 1912. Der gröstte Teil des Mitgliedcrzuwachses entfällt auf den Wiener Organisationsbezirk, dessen Stand von 34.636 auf 38 293 Mitglieder gestiegen ist. In Deutsch-böhmen ist die Zahl der organisierten Metallarbeiter von 4368 auf 5178, in Steiermark von 2917 auf 3239 in Oberöstcrreich und Salzburg von 1562 auf 1852 ge stiegen. Klein ist der Zuwachs in Niederösterreich (obne Wien), wo der Mitglicderstand von 4135 nur auf 4413 stieg, und in Mähren und Schlesien, wo der Verband 4280 Mitglieder zählt gegen 3855 im vorigen Jahr. Ein Rückschritt ist zu beklagen in Tirol, Kärnten, dem Küsten-land, Dalmatien und Galizien; diese Läuddr zäblen heute um insgesamt 750 organisierte Metallarbeiter weniger als int Jahre 1911. Von den anderen Verbänden, deren Jahresberichte bisher vorgcleat wurden, weisen einen beträchtlichen Mitgliedcrzmvacbs ans: die Gicstcr von 8250 aus 8850 Mitglieder, die Glas-orbeiter von 4100 auf 4700, die Ton arbeitet von 3000 auf 3600, die land- und forstwirt-1 chaftlichen Arbeiter von 1632 auf 1835. Auch die Union der Bergarbeiter hat in den deutschen Gebieten. in Nordwestböhmen und in den Alpenländern, Mitglieder gewonnen-, aber dieser Fortschritt wurde auf-gewogen durch die Verluste in den vom Separatismus bedrängten slawischen Revieren, so dast die Union nur mit einem kleinen Gewinn — von 13.540 auf 13.620 Mitglieder — abschließen kann. Immerhin zeiaen diese Zahlen, dast auch die Bergarbeiter die gerade für sie so schwere Krise der letzte» Jahre zu überwinden beginnen. Die Porzellanarbeiter k5416 Mitglieder), die Juweliere (2300), die Maschinisten (4274) fön-nett keine wesentliche Veränderung ihres Mitglieder-standcs melden. Die Drechsler, denen der Separa-tiSmus in den tschechischen Gebieten 300 Mitglieder entzogen hat. konnten den Ausfall durch MitgliederzuwachS in den deutschen Gebieten, insbesondere um Vodenbach. decken, so dast ihr Mitgliederstand, der im vorigen Jahr 3450 betrug, nur um 53 verringert rscheint. Aehnlich ist es den Holzarbeitern ergangen. Sie haben infolge der separatistischen Aktion in Böhmen und Mähren 800, infolge der Baukrise in Galizien 200 Mitglieder verloren, diesen Verlust aber in anderen Gebieten teilweise wettgemacht, so dast ihr Mitgliederstand nur um 500 bis 600 verringert erscheint. Er beträgt jetzt 28.000. Wer die Hemmnisse, die sich dem Fortschritt der Gewerk-schäften entgegengetürmt haben, zu würdigen versiebt, wird diese Ergebnisse der Arbeit vie'er Hunderte rastlos tätiger Vertrauensmänner nicht geringschätzen. Das Jahr 1912 war ein Jahr des Ueberganges; tut jeder-mann seine Pflicht, dann wird dag Jahr 1913 neuen und schnelleren Fortschritt bringen! „Der Mfettbnhner.- ....... —---—.. I Ausland. i Die IttfcntoiioitftTc Gclvcrkschastsbeweguiig !m Jahre 1911. Soeben erschien der fällige Jahresbericht des Internationalen Sekretariats der gewerkschaftlichen Landes-zentralen *), der sich diescsmal in einem stattlichen Bande von 320 Seiten präsentiert. Im vorigen Jahre umfastte er einschließlich des Berichtes der internationalen Konferenz 188 Seiten. Damals fehlten die Einzelberichte von drei angeschlossenen Landeszcntralen, diesesmal nur von England, dessen Zentrale, wie der Genosse Legten in seinem Vorbericht sagt, mit solchen Arbeiten zu sehr über-häuft war, die sich aus der Durchführung der Versiche-rungsgesetze ergeben. Auch sonst ist der Bericht immer noch lückenhaft, gestattet aber von Jahr zu Jahr immer bessere Vergleiche über die Arbeiterbewegung jener Länder, die dem Sekretariat angeschlossen sind. Es sind deren jetzt 19, nachdem die bulgarische Zentrale bis zur Erledigung ihrer Differenzen mit einer zweiten Zentrale desselben Landes suspendiert werden mustte. Leider fehlen im Sekretariat immer noch die Gewerkschaften, welche in Australien, Neuseeland, Südafrika und Südamerika bestehen, wie auch der gröstte Teil der englischen Gewerkschaften, soweit diese nämlich der dortigen Landeszentrale, die eigentlich nur eine Streikt ückverstcherungsorganisation darstellt, nicht angehören. Deren Anschluß würde die Mitgliederzahl des Sekretariats um mehr wie 2% Millionen vermehren. Eilte wertvolle Bereicherung des Internationalen Berichtes bieten die Sonderberichte der interna-tionalcnBcrufsiekretariate. die zum ersten-mal otifgenomtnen wurden. Dabei ist bemerkenswert, dast fast alle in Deutschland domizilierenden Sekretariate Berichte einlieferten. von den vier Sekretariaten jedoch die in anderen Ländern ihren Sitz haben, gingen besondere Berichte nicht ein. Eine gute Uebersicht über die Gewerkschaftsbewegung der dem Sekretariat angüschlossenen Länder bietet die folgende Tabelle: Zollt 6er ScUxtTfdjnWraltflÜrbet i. j . der Saubrl’nitrate 1 " c ' 0 m 1 nnge|(l,luficn t!>!() 1911 1910 1911 Eng'lind..........2,110.723 8,010.3 Iß 710.394 801.482 Rvnnfu’iti) .... 977.360 1,029.238 340.000 430.000 Belgien............... 133.928 92.735 68.984 77.224 Niederlande . . . 143 850 153.089 44.120 52.235 Tdnemar! .... 123.864 128.224 101.563 105.269 Schweden .... 121 180 116.500 85.176 80.129 Norwegen .... 47.453 53.830 46.397 63.175 73,inland .... 24 928 19.610 15.318 19.610 Deutschland . . . 2,088.144 3,061.002 2,017.298 2,339.785 Oesterreich . . 451.232 493.263 400.563 421.905 Bosnien................. 6.269 6.587 C, 86 6.597 Kroatien ....’. 6.805 8.504 6.108 7 132 Ungarn . . . . 86.778 95180 86.178 95.180 Serbien........... 7.418 8.337 7.418 8.337 Nuinün en .... 8.515 6.000 8.515 6.000 Bulgarien .... 3.0 ti — 3.000 — Sr'iwiz................ 93.797 73.119 63.863 78.119 Italien............... 783.533 709.943 359.383 384.146 Spanien................ 40.984 80.000 40.984 80.000 Vereinigte Staaten 1,710.433 2.282.361 1,710.433 1,775.000 Zusammen. . 9,905.189 11,435.498 6,121.711 6,900.996 Von der gesamten, industriell tätigen Arbeiterschaft waren organisiert in Dänemark 51-75 Prozent, Deutschland 32-01 Prozent. Norwegen 27-64 Prozent, Schweden 21-88 Prozent, Beteiligte Staaten 19-26 Prozent, Bosnien 11-64 Prozent, Italien 9-49 Prozent. lieber die Finanzverhältnisse der Gewerkschaften sind Angaben erst für etwa 50 Prozent der Gcsamtmitglicder-zo.hl gemacht. Die Jahreseinnahme dieser, also etwa der Hälfte aller Gewerkschaften, betrug 160 Millionen Mark, die -Ausgabe 142 Millionen Mark. Darunter befinden sich 7 5 Millionen Mark, die für Hute t-st ü tz u n g S z w e ck e aufgewendet wurden. Heber die Hälfte aller Ausgaben sind al;o den Gewerkschaftsmitgliedern in Form von direkten Unterstützungen wieder zugeflossen. Ferner wurden 50 Millionen Mark für Streiks ausgegeben. Hievon entfallen auf die Vereinigten Staaten und Deutschland je 188 Millionen, auf England 7 2 Millionen Mark u. s. w. Leider lästt sich noch nicht, feststellen, welches die Ergebnisse der Lohnbewegungen in allen Ländern sind, denn dann würde sich zweifellos ergeben, dast die Gewerkschaften schon heute in allen Ländern die Lebenslage der arbeitenden Bevölkerung ganz gewaltig verbessern und beeinflussen. M Anerkennung der Gewerkschaftsarbeit. In Würdigung der kulturfördernden Tätigkeit der Gewerkschaften auf dem Gebiet des Unterstützungs- uüd Bildungswesens sowie der Gewährung von Rechtsschutz für die grosten Schichten der Arbeiterschaft haben Magistrat und Gemeindekollegium der Stadt München für daS im vorigen Jahr erbaute Gewerkschaftshaus der freien Gewerkschaften eine Hypothek in der Höhe von rund 400.000 Mk. zu «lästigem Zinsfuß genehmigt. ch Kapitalistischer Raubbau im Eisenbahnwesen. Im Dezember deS verflossenen Jahres veröffentlichte die Verkehrskommission der amerikanischen Eisenbahnen ihren Jahresbericht, der eingehend die Unfälle im amerikanischen Eisenbahnwesen behandelt. Der Bericht hebt hervor, dast viele Unfälle, bei denen Verluste von Menschenleben zu beklagen waren, durch Ausübung der nötigen Vorsicht sowie Verwendung geeigneter Sicherheitsvorrichtnngcn hätten vermieden werden können. Die angeführten Zahlen ergeben, dast bei einer Gesamtzahl von 8215 Zugsentgleisn n.g c n während deS verflossenen Jahres 1877 Unfälle auf Mängel des BahnbetteS und 3847 Unfälle auf •) Neunter interrationaler Bericht über die Gewerkschaftsbewegung 1911. Verlag der Clcncrnltommiffion der Gewerkschaften Deutschlands ;E. Legten). Preis 1 Mark 50 Pfennig: für Gewerkschaftsmitglieder 90 Pfennig. Porto in Deutschland und Oesterreich 20 Pfennig, sonst 45 Pfennig. Zu beziehen durch die Organisationen sowie durch bas Internationale Sekretariat, Berlin 16 SO 16, Engelufer 15. fehlerhafte Ausrüstung znrückzuführen sind; das ist gegen das Vorjahr eine Zunahme von 652 Zugs-entgleisungen infolge schlechten Vahnbettes und 1023 Entgleisungen infolge schlechter Ausrüstungen. Die Kommission hat festgestellt, dast von 31 untersuchten Entgleisungen 14 direkt oder indirekt auf ein schlechtes V a h n b e t t zurückzuführen sind. In fünf von diesen 14 Fällen hätten sich die Unfälle verhüten lassen, wenn man die Vorschriften fiir die Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit beachtet hätte. Bei einer schweren Zugentgleisung ergab die Untersuchung des benachbarten BahnbetteS 906 verfaulte Bahnschwellen auf einer Strecke von 147 Schienenlängen, bei zwei Schienen wurden 12 Schwellen gefunden, die verfault und total unbrauchbar waren. In zahlreichen Schienen waren die Speichen so locker, dast man sie leicht mit der Hand heransNehmen konnte. Die Gesamtzahl der bei den Eisenbahnunfällen vcrnnalücktcn Personen betrug 1912 180.123, von diesen 1 0.5 8 5 Tote und 1 6 9.5 3 8 Verletzte. Vergleicht man die erschreckend hohe Ziffer mit der des Vorjahres, so ergibt sich eine Zunahme von 189 Toten und 1 9.3 7 9 Verletzten. Von den Getöteten waren 318 Passagiere, 3635 Bahnangestcllte und 6622 andere Personen; unter letzteren sind viele Opfer der Bahnkreuzungen. Tic Zahl der getöteten Babnleiite hat mit 133 zugcnommcn, die der getöteten Passagiere hat sich um 88 verringert. Von den Verletzten waren 16.386 Passagiere, 142.442 Angestellte und 10.710 andere Personen. Die int Bericht enthaltenen Tatsachen zeigen, daß eS den Privatkapitalisten auf Menschenleben gar nicht «nkommt, wenn es heistt, die Interessen des festoclegten Kapitals zu fördern. Mit Leben und Gesundheit der Angestellten und der Bevölkerung wird Raubbau getrieben und sichert damit das Steigen der Dividenden! Aus dem Gerichlssaal. Prcrau. (Bezirksgericht.) Gegen den Führer Ludwig 92 ovacztk erhob die k. t. Staatsanwaltschaft die Anklage. daß er am 21. August 1912 um 12 Uhr 5 Minuten nachts gelegentlich einer Fahrt mit der Lokomotive das auf Halt gestellte Lokal gnal 105 nicht beachtete und dse Fahrt auf den Nordbahnhof ohne cingehollc Bewilligung de? Wächter« kontrollors Posten II fort setzte, wodurch die Gefahr des Zu-iammcnftof.es mit einem entgegenfahrenden Zug 293 herbei« geführt und nur dadurch abgewendet wurde, daß dieser L>ug rechtzeitig ungehalten wurde. Der vorn Dr. Ambros verteidigte Angeklagte gab diese Tatsachen objektiv zu, wendete jedoch ein, daß er um 12 Uhr 12 Minuten am Zuge zu sein hafte, um 12 Uhr 7 Minuten jedoch noch beim HeizhauS stand, und daher im Interesse des Dienstes seine Bewegungen gußer-ordciitlich beschleunigen mustte. Auch sei er sich dessen bewusst gewesen, dast. als er des Zuges 293 ansichtig wurde, eine Gefahr ausgeschlossen sei, da er entweder rechtzeitig-zurückfahren kann, oder dieser Zug aufgehalten wird. Das Gericht sprach den Angeklagten im Sinne des Antrages des Verteidigers frei, in Erwägung dessen, dast nach den Bestimmungen der Instruktionen jeder Eisenbahnbedienstete neben dem Wortlaut der Vorschriften auch deren Sinn und Geist zur Zweckmäßigkeit und zum Wohl des Dienstes zu beurteilen hat, und nur dann als schuldig erkannt werden kann, wenn ihm hiebe! ein solcher Leichtsinn zugerechnet werden musst dast er etwas tut oder unterlässt, das über die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit des Dienstes hinausgeht, und wo er die unabwendbare Gefahr erkennen mustte. DaS Urteil ist rechtskräftig. Renteue, Höhung. Herrn Peter Haftkiewitz waren für die Folgen eines am 22 Juni 1910 erlittenen Unfalles von fei cn der Berufsgenossenschaftlichen llnfallversicherungs-austalt unter Annahme von 20 Prozent Einbuße an Erwerbs» fähigkeit eine Rente von monatlich Kr. 5*11 zuerkannt worden. fViir die Folgen eines am 17. September 1911 erlittenen Unfalles, bei welchem durch Anrollen von Waggons an den Wagen, in dem Haftkiewitz arbeitete, war ihm jegliche Rente verweigert worden. Gegen diese Entscheidungen brachte Haftkiewitz durch Dr. Anton 18 r a f; Klage beim Schiedsgerichte ein. Bei der am 6. Dezember 1912 vor dem Schied°ger>cht durchgeführten Verhandlung, welcher Oberlandesgeiichtsrat Dr. 6ap präsieierte, gaben die Sachverständigen. Dr. B-schof und Dr. Gunner, ihr Gutachten dahin ab. dast infolge des ersten Unfalles eine Verletzung des rechten Friste? eingetreten sei die die Arbeitsfähigkeit doch höher, als dies die Anstalt angenommen habe, beeinträchtigt und mit etwa 33 Prozent Einbuße zu schätzen sei. Auch infolge des zweiten Unfalles bestünden beim Kläger nervöse Störungen die die Arbeitsfähigkeit bis zu einem gewissen Grade beeinträchtigen. Der klögerische Vertreter beantragte hierauf Stattgebung der Klage. Das Schiedsgericht verurteilte hierauf die beklagte Anstatt für die Folgen des ersten Unfalles eine 20prozentige Rente, fiir die Folgen des zweiten Unfalles eine Oprozentige Rente und an Nachzahlung für beide Unfälle einen Betrag von Kr. 204-82 und die Gerichtskosten zu bezahlen. Streiflichter. Ter deutsche Nationalverbäudler. Donnerwetter, jetzt habe ich aber das Arbeitergesindel satt! Ob das Pack nur. rot ist oder gelb, man zahlt immer drauf. Ist es rot, so fordert es immerzu Lohnerhöhung, kürzere Arbeitszeit, Arbeiterschutz, Wohlfahrtseinrichtungen und-politischen Einfluß. Ist es gelb, so langt es einem direkt mit den Händen in die Taschen und zum Schluß entpuppt sich die machtvolle deutsche Arbeiterpartei als einige Dutzend Dreckhamster, die uns eine nationale Arbeiterpartei nur vorulken, weil sie nicht arbeiten, sondern von unseren Subventionen leben wollen. DaS wäre jedoch nicht so schlimm, denn unter Umständen kann man solche aasige Kerle immerhin zu allerhand Dingen verwenden, zu denen sich reinliche Naturen nicht für schweres Geld herbei» lassen. Nun kommen sie aber und beanspruchen Mandate für die parlamentarischen Körperschaften, wie zum Beispiel für den mährischen LandtagI Ja haben wir denn daS Geld zur Gründung einer nationalen Arbeiterpartei nicht gerade zu dein Zweck gegeben, daß sie uns bei den Wahlen durch Stimmenzersplitterung die Proleten aus den gesetzgebenden Körpern sernhalten? Und jetzt sollen wir sie selber hincinlassen! 92cm, für solche Zugeständnisse kann der nationalste Nationalver-Händler nicht stimmen. Auf einen solchen Leim zu gehen, dazu stinkt er doch ein bißchen zu stark. Diese Subventionenschlucker tun ganz so. als ob wirklich eine Armee Wurzelhafter Recken hinter ihnen stünde. AIS ob wir nicht längst wüßten, daß die glorreiche völkische Arbeiterpartei nichts ist als eine mit Gewalt aufgeblähte Schwcinsblase, die wohl mächtig klatscht, wenn man damit zuschlägt, aber niemand wehe tut. AIS ob Nr. 5 Wien, Montag wir nicht längst wüßten, daß die gelbe Arbeiterpresse nur durch Vermittlung gutmütiger Wurst- und Käsehändler in die Hände der Arbeiter kommt! Beim Wotan! Man könnte über die Anmaßung der Schuhfetzenpartei vor Aerger gelb' werden, wenn man nicht schamrot werden müßte darüber, daß man sich von solchen Deutelschncidcrn so viel Geld hat heraushudeln lassen. Jetzt wird aber Schluß gemacht mit ihnen. Das Geld wird künftig besser angelegt, indem wir eine Aktiengesellschaft zur Gründung und Erhaltung einer deutschen Arbeiterpartei ins Leben rufen. Heil ihr! Und damit will ich zum Pilsener Urquell übergehen. .Glühlichter". Kretinismus ober Niedertracht? Die Frage dürfte schwer zu entscheiden sein, wenn man die urblöden Auslassungen liest, die sich der „Deutsche Eisenbahner" in seiner letzten Nummer als Kommentar zu dem bekannten Prozeßausgang leistet, den seinerzeit der Vizepräsident des „Neichs-vereines", Herr K ö n i g, gegen unseren Genossen Adolf Müller angestrengt hatte. Genosse Müller, der Herrn König in offener Versammlung als Lumpen bezeichnet hatte, wurde bekanntlich in zwei Gerichtsinstanzen freige-spräche n, da mit Rücksicht auf den angcbotenen Wahrheitsbeweis die auf Herrn König gemünzte Bezeichnung vom Gericht als zutreffend erachtet wurde. DaS tut natürlich den Reichsbündlern in der Seele weh, die immer, wenn sie von einer Lumperei hören, nicht wissen, ob sie nicht selbst zu den Verdächtigen gehören. In dem Vergnügen, die es offoVer-teidigung des Herrn König zu besorgen, wollen wir den „Deutschen Eisenbahner" nicht weiter stören. Aber die perfide Verlogenheit, mit der er dieses anrüchige Geschäft betreibt, verdient tiefer gehängt zu werden. Der „Deutsche Eisenbahner" schreibt nämlich: „Die Gerichtsverhandlungen in Wiener-Neustadt sind ein Denkmal ewiger Schande für die Sozialdemokratie. Nur um einen Versammlungsschlager erzielen zu können, bezeichnet«: der Gewerkschaftsbeamte Müller den König als Lumpen und um der drohenden Verurteilung zu entgehen, scheute sich der Müller samt seinen Genossen nicht, die Sozialdemokratie als eine st aatäci haltende, jede vorschriftsmäßige Arbeit verabscheuende Partei hin zu stellen, an den Patriotismus der Richter zu appellieren und den Gegner König als einen verantwortungslosen Menschen zu bezeichnen." So viel Worte, so viel gemeine Lügen. Wer den Bericht über die Wiener-Neustädter Gerichtsverhandlung und die Gründe des Urteils nochmals nachliest, der lvird zunächst finden, daß cs ebenso gemein gelogen ist, wenn behauptet wird, Genosse Müller habe Herrn König, nur „um einen Versammlungsschlager zu erzielen", einen Lumpen genannt, wie es schon geradezu kretinmüßig anmutet, wenn man glauben machen will, Müller sei deshalb freigesprochen worden, „weil er die Sozialdemokratie als staats-erhaltende, jede vorschriftsmäßige Arbeit verabscheuende Partei" hinstellte und „an den Patriotismus der Richter appellierte". Daß Herrn König vor Gericht nachgewiesen wurde, daß er, trotzdem er noch Mitglied der sozialdemokratischen Eisenbahnerorganisation war, in einem gegnerischen Blatte gegen diese Artikel veröffentlicht hat und daß schon in dieser Handlungsweise die Richter gleich allen anderen Leuten von moralischen Grundsätzen eine Lumperei erblickten, verschweigt natürlich der „Deutsche Eisenbahner" geflissentlich. Aber auch das, was das Urteil sonst über Herrn König sagt, lautet wesentlich anders als wie es das reichsbünd-lerische Blatt seinen Lesern vorzulügcn beliebt. Das Urteil nennt nämlich das Vorgehen des Herrn König ein „leichtfertiges", indem es wörtlich besagt: „Zunächst und vor allem anderen rechtfertigt das Vorgehen des Privatanklägers in der Versammlung vom 18. De-zanber 1911 selbst den Vorwurf, den der Angeklagte dem Privatanklägtr machte. Der Privatankläger ist Beamter der k. k. Staatsbahnen und i st nicht im Verkehrsdien st tätig, sondern im Kanzleidienst tätig, was in der Versammlung von Josef Pichler sehr treffend mit den Worten bezeichnet wurde, er sitze im warme» HäuserI". „Dieses Vorgehen", sagt mit Recht das Urteil weiter, „stellt sich als ein äußerst leichtfertiges dar. Daß es nicht etwa nur einer vielleicht bis zuist Fanatismus gesteigerten Ucberzeugung entsprang und daß der Privatankläger überhaupt keine zum Fanatismus neigende Natur ist, ergibt sich klar daraus, daß er, wie später des näheren erörtert werden wird, gleichzeitig zwei Vereinen entgegengesetzter Tendenz an zu ge hören vermocht e." Und diese wunderbare Vielseitigkeit des Herrn König charakterisiert dann das Urteil wie folgt: „Es ist dabei nicht so sehr die Tatsache von Bedeutung, daß er, obwohl Mitglied der sozialdemokratischen Organisation, einen gegen deren Führer gerichteten Artikel schrieb und in der gegnerischen Zeitung trotz seines Versprechens, ihn zurückzuziehen, erscheinen ließ, weil nicht mit Sicherheit fest-gestellt werden kann, ob der Privatankläger nach seinem Versprechen die Zurückziehung seines Artikels noch in seiner Hand hatte. Allein schon der Umstand, daß der Privatankläger überhaupt zu gleicher Zeit, wie er selbst zu gibt, zwei Vereinen, die, wenn auch nicht nach ihrer Bezeichnung und nach dem Wortlaut der Statuten, so doch in Wirklichkeit zueinander in Gegnerschaft stehen,' angchären konnte und daß er überhaupt in dem Organ des einen Vereines gegen die leitenden Personen und somit indirekt gegen die Haupt-stützen des anderen SB c A i n c 8 einen äußerst scharfen Artikel zu schreiben über sich brachte, statt loyal im Ausschuß des bekämpften Vereines selb st seine Beschwerden über die ihm ungceignetcrschcinendcn Personen und Maßnahmen vorzubringen, ist ein Zeichen eines unzuverlässigen, nicht gesinnungstreucn Charakters des Privatklägers. Ein solches Vorgehen zeugt nicht von einem fanatischen ober schwärmerischen, sondern weit eher von einem intriganten Charaktcr." Und daraus zieht der „Deutsche Eisenbahner" die Schlußfolgerung, die Sozialdemokraten hätten mit ihrem Prozeß den richterlichen AuSspruch erwirkt, daß jeder Staats-angestellte, der zur passiven Resistenz auffordcre, ein Lump sei! Es dürste wohl vielen Leuten scheinen, daß sie neben der Stigmatisierung der Charaktereigenschaften des Herrn König, noch d i e Feststellung, erwirkten, wie hundsgemein der ^.Deutsche Eisenbahner" lügen und entstellen kann. „Dev (Glfttibitltitev.* —■ ■ —■W... ... Bon den Berlobesiheinschreibrrn der Sübbahn. Seit mehreren Jahren bemühen sich die Verladescheinschreiber der Südbahn um die Durchführung ihrer Stabilisierung. Diese Frage wurde von der k. k. Staatsbahnverwaltung längst gelöst. Die Südbahnverwaltung hat aber trotz mannigfacher Schritte des interessierten Personals die Sache immer nicht zur Durchführung gebracht. Es muß hervorgehoben werden, daß in dieser Angelegenheit wiederholt seitens der Organisation bei der Südbahnverwaltung alles mögliche unternommen wurde, um die Frage zur Lösung zu bringen. Die Südbahnberwaltnng hat aber bisher in dieser Angelegenheit nichts unternommen. Es wurden im Gegenteil die Verladescheinschreibcr von der Anstellung abgelenkt und auf Posten, wo man wußte, daß nach zweijähriger Dienstzeit die definitive Anstellung erfolgt, Leute hingestellt, die weder zuvor mit einem Verladeschein etwas zu tun hatten, noch in einer Kanzlei als Schreibkraft verwendet wurden. Diese letztere Tatsache wurde sowohl den Herren in der Station, die diese sonderbare, für die Verladeschein-schreibet schwer schädigende Manipulation vornehmen, als auch dem Herrn Generaldirektor bei der letzt stattgefundenen Vorsprache von den Deputationsmitgliedern der Verladeschem-,schreibet in recht ausführlicher Weise dargetan. Es wurde dem 'Herrn Generaldirektor auch unzweideutig erklärt, daß die Ber-ladescheinschreiber durch Jahre in den Kanzleien als Schreibkräfte in Verwendung standen, und noch verwendet werden. Daß die Verladescheinschreiber bis heute nicht zur Stabilisierung gelangt sind, ist wieder dem Umstand zuzuschreiben, daß die Herren Stations- und Bureauvorstände im Jahre 1907 die fleißig arbeitenden Berladescheinschreiber, die eigentlich mehr in den Kanzleien als beim Wagen verwendet wurden, der Direktion gegenüber verschwiegen haben. Hätten die Herren Stations- und Bureauvorstände der Verwaltung im Jahre 1907 wie im Jahre 1911, bei Aufnahme des Schreib- und Kanzlei-personaks die gleiche Wahrheit gesagt, daß sie statt mit Kanzlet* gehilfen, Unterbeamten und Beamten die Posten mit Berlade-scheinschreibern ausfüllten, und die dort in Betracht kommenden Arbeiten durch die Verladescheinschreiber bewältigt werden, dann wären auch die Verladescheinschreiber schon längst auf ihre gebührende'Rechnung gekommen. Dieser Pflichtvergessenheit baben sich die Herren zuschulden kommen Icv’cit. denn sonst könnte es nicht möglich sein, daß in einer Station, toic beispielsweise Graz, Bedienstete bei gleicher Dienstleistung und gleicher Aufnahme, ohne sich etwas zuschulden kommen zu lassen, noch immer Verladescheinschreiber sind, dagegen ein Teil dieser Verladescheinschreiber bereits den Status III erreicht hat. Allerdings hat der Herr Generaldirektor den Deputationsmilgliedern der Verladeschein schreibet erklärt , daß sich die Stationen diese Vermehrung des Personals in den Stationen und in den Kanzleien durch die Berladescheinschreiber selbst, ohne die Direktion darüber zu verständigen, erlaubt haben, was für die Zukunft vermieden wird. Die Berladescheinschreiber sind in der Hoffnung, daß die Verwaltung der Südbahn die Frage der Vertadescheinschreiber bald lösen und den Fehler, den die Herren Stations- und Bureauvorstände seinerzeit begangen haben, nicht die Verladescheinschreiber spüren lassen wird. Zur Generalversammlung des flntcrhosenvcreincs. Da es dieser g'spaßigen Bereinigung auf der A.-T. E. wegen Abwesenheit der Mitglieder nicht möglich war, ihre Generalversammlung, die vor einiger Zeit in der „Ressource" statifinden sollte, ordnungsgemäß abzuhalten, so zogen die Macher schärfere Saiten auf. Ihrem schönen, Eifer ist cs denn auch gelungen, am 19. Jänner eine neuerliche Versammlung zustande zu bringen, die aber bezeichnenderweise in den viel kleineren Lokalitäten des „Dampfschiffhotels" abgehaltcn wurde. Diesmal hat man Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt. Mitglieder, die in auswärtigen Stationen beschäftigt oder wohnhaft sind, durften ohne Fahrkarten die Eisenbahn bis Aussig benutzen; es genügte, wenn sie sagten: „Ich gebe in die Generalversammlung." In der Versammlung selbst soll der Oberinspektor Dr. Wißgrill einen sehe interessanten Vortrag gehalten haben. Nebenbei sei bemerkt, daß der Herr Oberinspektor zu den regelmäßigen Rednern in den Versammlungen des llnterhosenvereines gehört, was zumindest für eine Vereinigung, die zu einem gewissen Teil aus Arbeitern besteht, etwas merkwürdig ist. Wie man uns mitteilt, soll der Herr Doktor unter anderem über die Verschwendung im Ar° beiterhauShalt gesprochen haben. Von den Bediensteten werde immer lamentiert über das geringe Einkommen u. s. w. Zum größten Teil fehle es aber diesen Leuten an der Berechnung und es werde viel unnützes Zeug gekauft. Wenn man so die Frauen der Bediensteten im Lebenömittelmagazin beobachte, so finde man, daß die Tafel Chokolade nie groß und die Flasche Wein nie teuer genug sein könne. Wenn dann die Abzüge vorgenommen würden, sei natürlich kein Geld mehr übrig und dann werde aus die schlechte Bezahlung geschimpft. — Demnach scheinen ja die Bediensteten beziehungsweise ihre Frauen ein entsetzliches Luderleben zu führen. Man denke: sie essen Chokolade und trinken Wein. Einfach unerhört! Unserer Ansicht nach hat aber Herr Wißgrill. wenn wir recht beraten sind, wohl zu stark aufgetragen, denn die Gehälter der Eisenbahner sind durchaus nicht so glänzend, als daß sie in der angeführten Weise leben könnten. Alle Welt weiß, daß die Gehälter nur gerade auSlangen um die Notdurft dcS Lebens zu befriedigen. — Allem Anschein nach haben wir recht gehabt, als wir schrieben, daß viele Bedienstete dem Unlerhoscnvereiu nur deshalb bcigetreten, weil sie glauben daß sie dann rascher avancieren. Denn auch Herr Wißgrill soll auf diese Sache zu sprechen gekommen sein. Er soll gesagt haben: „Wenn die Bediensteten gemeint haben, daß sie durch den Beitritt zu dem Verein Anspruch auf ein ei. ßertourliches Avancement oder sonst einen Vorteil haben, wäre cs besser gewesen, wenn sie sich nicht erst angemeldet hätten. Die Direktion bietet Rechtsschutz, Kredit für Kleider u. s. w., was soll man denn noch mehr machen? Durch die Gründung des Vereines will die Direktion ein treues Personal haben." Mit diesen Worten wird, wie gesagt, nur das van uns früher Gesagte bestätigt. Man will ein treues, das heißt zufriedenes Personal haben, das von nichts anderem als von der frommen Denkungsart echter gelber Arbeiter befangen ist. Um dieses Ziel zu erreichen, um zu erreichen, daß von den braven Unterhosenvereinlern ja niemand in den Bannkreis sozialistischer Ideen gezogen wird, suche man ihnen vor den Sozialdemokraten grauslich zu machen. Auch der Herr Referent soll diesen Trick angewendet und gesagt haben, daß über das in den sozialdemokratischen Gewerkschaften befindliche Geld keine Rechenschaft gelegt werde. ES wäre aber besser, wenn alle jene Herren, die in derartiger Weise sprechen, unseren umfangreichen Rechenschaftsbericht Nachlesen würden; daraus könnten sie ersehen, wie peinlich jeder Heller verrechnet wird, peinlicher als wie in so manchem nationalen Verein. . . . Au« dem BetrirbSinsPektorat Kriiknu der k. k. Norb-l'nlsti. Es ist in Eisenbahncrkrciscn als eine feststehende Tatsache bekannt, daß die Kreierung des Jnspektorats Krakau, daS mit großem Pomp — der Oesfcntlichkeit gegenüber — _ als nationale Errungenschaft dargestellt wurde, in Wahrheit nichts anderes ist, als ein einzig großer Korruptionsherd, dazu dienend, einzelnen unfähigen Elementen gut dotierte Sinekuren zu verschossen. Das dem so und nicht anders ist, bezeugen die in den Annalen der Nordbahn einzig dastehenden kriminellen Vorfälle am Sitze des Jnspektorats in längster Zeit, die geradezu katastrophalen Eisenbahnunglücke und „Last not least", die be- 10. Nebrrmr 101 n . - Seite 7 [ n*x-,, ____________________ .au jkrtru' i .Mpafcuh -...... / nächtigte Nssaire Morbitzer. die dank dem parteiischen Vorgeheni bet Petricbsiitfpettor» rpotuezek. zu einem europäischen «rau* dal geworden ist. . ^ ,. ...... „ Herr Inspektor PotKczek, der in sich die „Fähigkeiten eineL Volkstribun fühlt und aus ein Mandat aspiriert, hat sich mit einem Aufwand von Energie für M. eingesetzt, der wahrlich einer besseren Sache würdig wäre, und allen möglichen Kombinationen über die Ursachen dieses Eintretens freien; Spielraum läßt, sehr zum Schaden der Ethik dieses Herrn. Wenn wir uns heute nochmals mit der Affäre Morbitzer > befassen müssen, trotz des moralischen Ekels, der uns ob dieserj Kanalräumerarbeit erfaßt, so geschieht dies, um nochmals die 1 kompetenten Faktoren auf die Gefahren zu verweisen, die aus, dem Rehabilitierungsversuch des M, unbedingt entstehen l würden. . „ . . 1 Wie bekannt, wurde Herr M., nachocm er jahrelang sein Unwesen getrieben, mittels DisziPlinarerkenntnisseS seines Amtes als Prüfmigskommlssär enthoben — wahrlich eine milde, Strafe — und ihm ein anderer Agendenkreis zugewicsen. 1 Doch auch von dieser so überaus milden Strafe, will Herr Poluczek seinen Satolliten bewahren, ihm — was Mor- i bitzer das wichtigste ist — die Diäten erhalten, indem er ihn als schuldloses Opfer der ttt bösen sozialdemokratischen Eisenbahner hinstellt, und der Direktion erklärt, M. sei alö Prü . fungskommissär unersetzbar. , ' Und so fährt Herr M. nach wie vor auf die Strecke uni studiert bei vollem Bezug der Diäten, mit Schmunzeln und großer Sachkenntnis, die verschiedenen Reize der reisenden Schönen und bringt mit großem Schwung den inferioren Eisen, bahnet» „Moralunterricht" bei, gehalten durch das „sic voleo, sic jubeo" des Herrn Inspektors B. > Wir Eisenbahnersklaven jedoch, die wir die Macht der ..Wechselverbindung" zwischen M. und B. nicht kennen, die seltsame Ethik dieser Herren nicht goutieren, wollen endgültig von M. und seinen Lehren verschont bleiben, und warnen nochmals alle kompetenten Faktoren, M, in seine frühere Funktion einzü setzen. Caveant Oonsulcs! Aus dm Amtsblättern. K. k. S/aatsbahndirektion Innsbruck. - "... Am 18. Jänner 1918.. Direkte Uebermittluyg der Anträge der ' . Ausschußmitglieder an den Vorsitzenden der Personalkommission. 11 u V c I e y t, * An alle Dienststellen. > * Bei der Personalkommissionssitzung der Sektion für, Unterveamte tun 12. November 1912 wurde darüber Klage geführt, daß seitens einzelner Dienstvorstände von den _ ihnen i unterstehenden Pcrsonalkommisjionsmilgliedern die Einsichtnahme in die Initiativanträge, welche die letzteren für die nächste Sitzung einzurcichen gedenken, gefordert wurde. Dieser Vorgang ist unstatthaft und werden den Herren; Dienstvorständen, denen Personalkommisfionsmitglieder und; Ersatzmänner unterstehen, die Bestimmungen des Erlasses des« k. k. Eisenbahnministeriums vom 17. August 1912, Zahl 35.689 j ex 1911, verlautbart mit Zirkular 113 im Amtsblatt des k. k.. Eisenbahnministeriums, XXXVI. Stück, ex 1912, wonach Initiativanträge der Ausschutzmitglieder unmittelbar _ an den, Vorsitzenden der Personalkommission zu überreichen sind, zur künftigen Darnachachtung in Erinnerung gebracht. Der k. k. Staatsbahndirektor: Wagner. ■ i i .. in ___j_uwetmrr-r— Korrespondenzen Lienz I. Durch die Ablehnung des Antrages Tom-schik im Parlament durch den Deutschen Ratio,ialverbandj und die Christlichsozialen sind auch die Mitglieder des Reichs-! bundes deutscher Eisenbahner stutzig geworden und schimpfen; in allen Tonarten. Selbst die srumben Mitglieder des aller-; christlichsten Verkehröbundeö können es ihren allverehrten Herren Führern bis in alle Ewigkeit nicht vergessen, daß', diese durch ihre Abstimmung die armen, geduldigen Schafe betrogen haben. t . ' Während die Mitglieder des BerkehrSbundcs sich in stumpfer Resignation in das „lluvermcidlichc" fügen, poltern; und krawalliercn die „Radi-Nazi" als wollten sie Himmel im ix Hölle in Bewegung bringen. Doch richtet sich der künstliches Groll nicht gegen die Heine und Kroy u. s. w., sondern; gegen die Sozialdemokraten. Insbesondere gibt eS einige' Leute unter dem Verschubpcrsonal, die bei jeder Gelegenheit über die Gewerkschaft schimpfen. Diese guten Leute sollten doch ein wenig an jene Zeit zurückdenkcn, wo noch hier in-Lienz bei einer Astündigen Dienstleistung ein Taglohn von' 2 Kr. bis Kr. 2-30 bezahlt wurde. Waren es vielleicht die Kroy und Heine oder die diversen Pfarrersköchinnen, die für einen höheren Taglohn und für die Stabilisierung des ge--samten VerschubpersonalS cingelreten sind? Wo waren diese! deutschnationalen Maulhelden zu finden, wenn es sich um Forderungen deS Personals, wie Legitimationen, Urlaube., Freifahrtscheine, Zulagen und dergleichen gehandelt hat?' Traurig und beschämend ist es für diese Helden, wenn wir sie an jene Zeiten erinnern, wo sie feige und hinterlistig sich von jeder Bewegung nach gerechten Forderungen zurückzogen, doch immer bei einem jeden Erfolg wiederum die ersten waren, denen daS Errungene zu wenig war. Von einer Organisation. die Leute n la Trutschl als Mitglieder führt, kann man eben nichts anderes erwarten. Kotnot im. (Buschtiehrader Eisenbahn.) Die Güterzugspartien in Komotau haben einen WinterturnuL zu; fahren, der sich sehen lassen kann. Vom Zuge 763 vom ersten Tag im Monat bis zum Zuge 160 am 30. Tag im Monat! ergibt sich folgende Dienstdauer: 256 Stunden 10 Minuten; Fahrtdaucr der Züge, davon 139 Stunden und 27 Minuten' bei Tag und 116 Stunden und 54 Minuten bei Nacht. 10 Stun-i den 30 Minuten Vorbereitungszcit zu Hause und 10 Stunden 34 Minuten Vorbereitungszcit auswärts und 139 Stunden' 27 Minuten „Ruhe außer Haus". Rechnet man den Monat zu 30 Tage, das sind 720 Stunden, so verbleiben dem Personal noch 303 Stunden Ruhe zu Hause. Diese Ruhezeit trifft jedoch nicht zu, da die meisten Züge mit größeren Verspätungen nnkommcn und das Personal auch jene Zeit mit ln den Dienst einrcchnen muß. die sie von der Wohnung zum Bahnhof und umgekehrt vom Bahnhof zur Wohnung bei jedem Zug braucht. Dazu gesellt sich noch der Winter mit seinen langen Nächten und schlechten Wittcrnngsverhältnisscn. Insbesondere ist die Kälte im Erzgebirge streng und andauernd. Kein Wunder, wenn sich das Personal gegen einen derartig schlechten Wintcrturnus zur Wehr setzt, um so mehr/ da mau gleichzeitig auch den einzig freien Tag im Monat ge» strichen hatte. Anfangs Oktober fand eine massenhaft besuchte Versammlung der Zugöbegleiter statt, um gegen den strengen Turnus und gegen die Streichung des dienstfreien Tages zu protestieren. In dieser Versammlung wurde eine Dienstein-teilung vorgelegt, welche unter Beibehaltung des freien Tages Veite 8 . > ' Men, Montag ,, —iL- — für daS ZugSpersona! annehmbar gewesen wäre. Gleichzeitig ' wurden in dieser Versammlung vier ZugSbegleiter gewählt, ! welche den Dienstturnus an den Herrn Inspektor Fischer i "zur Weiterleitung an die Generaldirektion zu übergeben .batten. Mitte Dezember vorigen JahreS kam auf dieses Ansuchen endlich folgender Bescheid: „Dem Wunsche des Personals kann derzeit nicht entsprochen werden. Sollte dennoch von Seite des Zugspersonals auf einen dienstfreien Tag reflektiert werden, so könnte dies nur unter Kürzung der in -em Dienstturnus enthaltenen Ruhezeit durchgesührt werden." Das Personal gab sich, wenn auch mit innerem Groll, einst-w ilen zufrieden. Doch wird die Zeit kommen, wo man den Machern dieses Winkrturnusses bckanntgcben wird, daß das gesamte Zugbegleitungspersonal auf den dienstfreien Tag auf keinen Fall verzichten wird. Var allem gilt es jetzt, die Zugs-bcgleiter auf den Ernst der schwebenden Fragen aufmerksam zu machen und dieselben Mann für Mann der Organisation zuzuführen. Lundenburg. Bekanntlich hat das k. k. Eisenbahnministerium im Jahre 1912 die Verschubprämie für das Verfchub-perfoncrle auf den österreichischen Staatsbahnen beschlossen. Zu diesem Zweck hat die f. k. Nordbahndirektion zur probeweise» Durchführung die Stationen Oderberg und Lundenburg bestimmt. Es sollen laut Auftrag die Platzmeister mit der Durchführung der dazu gehörigen Ausweise, die dazu dienen, um genau kontrollieren zu können, wie viel Bewegungen ein jeder Wagen machen mutz, bis derselbe an Ort und Stelle gelangt, betraut werden. In der Station Lundenburg bat man es vorgezogen, patt der Platzmeister einen Herrn « chubert damit zu betrauen. - Es ist nur fraglich ob der Herr Schubert, der doch bekanntlich der Chef der Rechnungskanzleien der Station Lundenburg ist, nicht noch eine zweite Person zur Beobachtung der Wagenbewegnngen ausgestellt hatte, da doch er selbst nur beim geheizten Ofen in der Kanzlei sitzt, wogegen die Verschiebungen auf dem Platz ftattfinden. Daß dem so ist wie wir vermuten, soll durch folgendes bewiesen werden: Am 24. Dezember, am Tage der Wcihnachtsremunerationen, wurden plötzlich einige Verschieber mit einem Sammelbogen sichtbar. Da an dem Tage die Verschubprämien ausgezahlt wurden, nohnT man an, daß eine Sammlung für einen kranken Kollegen stattfinden wird. Endlich hieß cs, jeder Verschieber habe 20 H. zu zeichnen. Für wen? Für Herrn Schubert! Einer frug den ändern: „Ist denn der Schubert krank?" „Aber nein", sagten die Sammler, „er will nicht mehr die Verschubprämien verrechnen und da müssen wir ihm halt etwas dafür geben." Das Ergebnis dieser Sammlung war folgendes: Partie Schuttes 7 Str., Klöubouk 7 Sie. und Partie Daüek 3 Kr. zusammen 17 Str., also auch eine WeihnachtL-remuneration, wenn sie auch nur van den Verschiebern erbettelt wurde. Was sagt die k. 1. Direktion dazu? Und was wird der Herr Inspektor R a t f ch i tz t y, der so objektiv handeln kann wie er cs jüngst in der Affäre (W.) ZugSbegloiter-dienst bewiese.» hat, dazu sagen? Es wird uns sehr interessieren. Weiter bitten die Wcichenwächter, was ist es mit den Wechselprämie» für dieselben? Wenn die k. !. Direktion in diesem Fall eine Untersuchung emleiteu würde, so fiud die Weichenwächter gerne bereit, diesbezüglich .Auskunft zu erteilen, feit wann denselben eine solche Wechfelprämie gebührt und seit wann sie keine solche bekommen. Wie uns nachträglich vo» . vertrauenswürdiger Seite mitgeieilt wurde, ist Schubert Obmann der Ortsgruppe Lundenburg de* Neichsbundes deutscher Eisenbahner. Kein Wunder, wenn Herr Schubert als kleiner Funktionär einer entlegenen Ortsgruppe eine Anerkennung feiner Verdienste für die deutsche Sache fordert. Sind die Kroh und Heine auf der politischen Stufenkelter zu Nutznießern «einträglicher Pfründen empur-gekommen, warum soll ein Heutfchnationaler Ortsgruppenobmann nicht auch einmal ■ein paar goldene Manfchetten-knöpfe oder 100 Kr. in Gold für seine Mühewaltung ein-ftrcichcn. Tatsache ist. daß Schubert Geschenke annimmt. Im Bedarfsfall könnten wir dem Herrn Inspektor Ratschitzky . mit einigen Beweismitteln aufwarten. Klostergrab. (Todesfall.) Am 28. Jänner starb Ge-'ttossc Klement Groh, Kondukteur der k. k. Staatöbahnen. Genosse G.roh war Gründer der Ortsgruppe Kloftergrab und Mitglied unserer Organisation feit 1808. Er war in jeder Beziehung ein opferwilliger und tüchtiger Parteigenosse, der feine übernommenen Pflichten jederzeit mit Anstand und Ernst vertrat. Die allgemeine Beliebtheit des Verstorbenen unter seinen Kollegen, als auch der Bevölkerung, kam Lei seinem Leichenbegängnis so recht zum Ausdruck. Hunderte von uniformierten Eisenbahnern und ein großer Teil der Bevölkerung nahmen teil an dem letzten Gang zur Ruhestätte. Genosse ©roh Unterläßt eine trauernde Witwe- mit sieben Kindern, von denen das jüngste kaum zwei Jahre zählt. Die tieftraueruden Hinier-blicbeuen sprechen auf diesem Wege allen jenen, die sich an dem Leichenbegängnis beteiligt haben, den herzlichsten Dank aus. Wir werden dem Verstorbenen jederzeit ein ehrendes Angedenken bewahren. Aus den Organisationen. Reunkirche». Am 12. Jänner 1913 fand die Generalversammlung samt Neuwahl der Funktionäre und Vertrauensmänner statt. Es wurden folgende Mitglieder gewählt: Karl Hofer, Obmann, AlcnS Ja »c eie, Stellvertreter; Leopold H e r in a n n, Kassier, Peter G r e i n c r, Slellver-trter; Eduard F lohne r, Schriftführer, Franz SB i st l, Stellvertreter; Franz Pucher und Josef Piribauer, Bibliothekare ; Ernest H o f b ö ck, Johann M a i e r h o f e r und Michael Glökl, Kontrollore; Anton Pürer und Johann Spender, Subkafficre; Johann Ba u e r, Ernest Weber, Jpsef Moracar, Adolf Blaschke, Josef Reithofer, ooh. Ger ft ho fer, Karl Waldherr und Johann glich, Vertrauensmänner. Sämtliche Zuschriften sind zu richten an Karl Hofe r, Weichenwächter in Neunkirchen, Stadlgas sc 7; in Geldangelegenheiten an Leopold H erma n n, A n t o n-g a s s c 16. Obcrlcutensdorf. (Sterbe k ass e.) Den Mitgliedern der Sterbckassc dieiu' zur Kenntnis, dah am 26. Dezember 1012 die Frau des Genoffen Taus in Bilin und am 22. Jänner >013. Genosse Josef Helmschmied st>n. in Klostergrab gestorben sind. Die Beiträge für die beiden 'Verstorbenen sind umgehend an den Hauptkassier einznsenden. Ober-Gerspitz. Die Generalversammlung am 10. Jänner war gut besucht. Gewählt wurden folgende. Genossen: ££. Strafe, Obmann, Dnchon, Stellvertreter; Mazek, Kassier, Schebastik, Stellvertreter; Sch wen da und K norba, Schriftführer; Weis und ft o I a 6 c k, Biblio-ibekare;. Pavelka. S tcpa n ek, Oplustil und !>iros. Revisoren. Die Monatsversammlungen werden jeden ersten Sonntag im Monai um 3 Uhr nachmittags abgehalten. Zuschriften sind an Emanuel S t r a k a, Blocksignaldiener i ii M ödritz. Berggasse 24, zu adressieren. Olmiitz. Jene Mitglieder, die sich mit den Monats-beiträgen im Rückstand befinden, werden aufgefordert, so bald wie möglich nachzuzahlen, da sonst nach den Statuten vorgestrigen wird. Auö der Bibliothek entliehene Bücher sind sofort zu retournieren, da eine Revision stattsindet. «Der Eisenvarftte».» . ii.i.ii rar!•—»—«cj Blschofshofen. Am 26. Jänner fand b\c Generalver» sat.imlnng mit Vortrag von Genossen Witternigg statt. Die Neuwahl des Ausschusses ergab folgendes Resultat: AloiS Fritz, Obmann, Matthias Neid! und Matthias L>ögler, Stellvertreter; Johann Lengausr, Schriftführer, Konrad Schweiger, Stellvertreter; Johann Oberschneider, Kassier, Josef Salzinger, Stellvertreter; Johann I a k o b e l und Franz Baltis« r, Bibliothekare; Josef S ch e r l i n g und Gregor M e i l i n g e r, Revisoren; Johann B a I l e k und Engelbert Z o t e! e, AuSschußmit-glieder; Johann Mühlberger, ZcntralpersonalkommissionS-mitglied, Beisitzer. Die BibliothekZauZgabe findet an Sonntagen von 9 bis 12 Uhr vormittags im Vereinslokal, Gasthaus Haid, statt. Alle Zuschriften sind an den Obmann AloiS F ritz, L o k o in o t i v-sührer, Bischofsbofen, in Geldangelegenheiten an Johann O b c r s ch n e i d e r, Portier, B i s ch o s s h o f e n, zu richten. Favoriten IV*. Bei der am 27. Jänner abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Ludwig P r ö g l h o f, Obmann, Anto^r F r a » k, Stellvertreter; Adam Mayer, Kassier, Johann Jank, Stellvertreter; Josef Pavlikek, Schriftführer, Josef Pöltl, Stellvertreter; Siegelbauer, Löschnig und <5 ch i e ch, Kontrollore; Koppen st einer, Freiberger, 23 o Br, Kreutzer, Hacke, Neuman n, K o st e l k a, Hanke, L i f ch k a, B e i t l, Achleitner, Kanzler, K o z i a n, Brenner. Villoti. Binder, Sch Ln Herr und Z a h z, Außchussmitglieder. Genosse DuZek hielt ein ausgezeichnetes Referat. Zuschriften sind an den Obmann Ludwig Pröglhof, X, Ouellenstraße 203, II1/30, zu adressieren. Die Vereins-abende mit Vortrag werden jeden ersten Freitag im Monat im VereinSlokal abgehalten. Branowitz. Die Generalversammlung wurde am 19. Jänner abgehalten. Gewählt wurden folgende Genossen: Viktor Hack, Zahlstcllenleiter, Lazar,^ Stellvertreter; Eckert, Kassier; Huber, Schriftführer; Svoboda und l a w i t f ch k a, Bibliothekare; Fellner und K i e n a u e r, Revisoren; Franz, Skalnik, Eelnar und Kiefert. Ausschussmitglieder. Die Genossen Hack und D a t a k berichteten über den gegenwärtigen Stand unserer Forderungen. Innsbruck. (Ortsgruppe IV, Staatsbahn.) Unsere geehrten Mitglieder werden ersucht, die Mitgliedsbücher behufs Durchführung der Kontrolle an die Kassiere abzuführen. WeiterS geben wir bekannt, dah in nächster Zeit ein Familienabend, verbunden mit Gesang und heiteren Vorträgen, abgehalten wird, dessen Neinerträgnis zur Unterstützung von in Not geratenen Kollegen verwendet wird. Wir ersuchen um zahlreichen Besuch. Alles Weitere wird rechtzeitig bekannt-gegeben. WolfSberg. Bei der am 26. Jänner L I. abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Funktionäre gewählt: Karl Wirth. Obmann, Anton Heini sch. Stellvertreter; Alois A r k a r, Kassier, Franz Schars und Gottfried G m einhar d, Stellvertreter; Michael Amlacher, Schriftführer, Johann Vertjanz, Stellvertreter; Michael Spanring, Bibliothekar; Peter Kogler, Sebastian Üillak und Leopold Reinhard Revisoren. Das Referat des Genossen Regner wurde beifälligst ausgenommen. Marburg I. Bei der am 25. Jänner siattgefundenen Hauptversammlung wurden folgende Genossen in die Ortsgruppenleitung gewählt: Hans Suppanz, Hans Pete-linschek, Franz Stanek, Alois S t e r n i f ch a, Franz S t e i » e ck e r, Hans Licktenegger, Albert Nieder-meier, Johann Vollmeier, Ludwig M a t s ch e g, Johann O jst er sch ck, Josef Fleiß, Josef Hör mann; in die Kontrolle die Genossen Jakob R o ch und Hans W n k o w e tz. Alle Zuschriften find an den Obmann Hans Suppanz, K ä r n t n e r st r a ß e 2, zu richten. Görz II. Am. 16. Jänner sprach hier in einer gut besuchten Versammlung Genoffe Kopac über: »Parlament und die Forderung der Eisenbahner". Graz. (S t a a t § b ah n.) SamStag den 4. Jänner um 8 Uhr abends fand im Saale des Hotels „Stadt Fürstenfeld" die Generalversammlung der Ortsgruppe II des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines statt. Nach Erledigung des Orttgruppenberichies und der Neuwahl der Ortsgruppenleitung erlnclt der ans Wien erschienene Genosse Dusche! zu einem Vortrag über die Eisenbahnervcwegung das Wort. Genosse D u s ch e k erledigte das Referat in ausgezeichneter Weise und kam aus das Professionistenvereinchen der hiesigen Staatsbahnwerkstätte zu sprechen. Da von der Gewerkschaft auch die Mitglieder dieses Vereinchens als Gäste eingeladen wurden und auch sieben Mann hoch korporativ erschienen, wirkten die Ausführungen des Referenten über die diversen Eisenbahnervereinchen, speziell des Brofeffionistenvcreines, auf einige dieser Herren wie ein rotes Tuch auf einen Stier. Die sachlichen Ausführungen des Genossen Dusch cf wurden zu allererst durch ganz blödsinnige Zwischenrufe des Profession istrnvereinlers Gritsch unterbrochen, den jedoch Genosse D ii s ch e k in treffender Antwort unter dem Beifall sämtlicher Anwesenden kaltstellte. Nach diesem Vorfall, wo sich dann Gritsch französisch empfahl, zeichnete sich der Obmann dieses Vereinchens, Herr Brandl, in seinem alkoholisierten Licht durch ganz alberne Zwischenrufe aus. teo gab dieses von Alkohol getränkte Kreuzköpfel mit einem Pathos bekannt, daß nur infolge der Tätigkeit des Professionistenveretnes die Stabilisierung vom !. k. Eisenbahnministerium durchgeführt werden mußte, ferner daß die gewerkschaftlichen Ortsgruppen verschwinden werden und der P^ofessionistenverein „in eine Höhe gehen" wird, wo alles erstaunt sein wird. Seinen Anhängern verursachte dieses sinnlose Geschwätz schon Hebt Weiten, weS-lialb sie ihm zuriefen, er solle doch aufhören. Da ihm Genoffe Duschck mit einer Wucht über die verräterischen Argumente unter dein größten Beifall sämtlicher Anwesenden, darunter auch seiner Kollegen, erwiderte, zog sich Brandl auf seinen Platz zurück. Nachdem Genosse D u s ch e k um 10 Uhr die Versammlung verlassen mußte, um nach Salzburg zu fahren, nahm Brandl dies zum Anlaß, um neuerdings fortzublödeln. Nicht genug, daß er sich über die in keiner Profession arbeitenden Arbeiter in höchst unqualifizierbarer Weise ausdruckte (wie Hausknechte. Taglölmer ac.), fo benahm er sich auch gegenüber Bediensteten, die ziemlich hoch über ihm stehen, in ganz' ordinärer Weise, worüber er sich noch gerichtlich zu verantworten haben wird. Nur der größtmöglichen Zuruckhaltung der Versammelten bat er es zu verdanken, daß er nur moralische Hiebe bekam. Die Eisenbahner ersehen, welche Zwecke solche Elemente verfolgen: gegenseitige Verhetzung, die sich dann nur wieder zum schaden jedes einzelnen vernndet. Diese Debatte brachte den Genossen die richtige Aufklärung, mit wem mau es zu tun hat, und es ist Pflicht eines icoen Bediensteten, der auf Anstand etwas hält, sich von suchen Leuten fernzuhalten. Wir. hoffen, daß diejenigen, welche bis heute der sozialdemokratischen Organisation noch fcrnstehen, ihr beitreten, um den Machtgelüsten solcher^ alkoholisierter Gegner dementsprechend entgegentreten zu können. Gelesene Nummern des „Eisenbahner" wirft! mau nicht weg, sonder» gibt sie an Gegner, und Indifferente weiter. r 1.0. Februar 191S , /"$t, K r_ ,V - - - ------------------------V***1 -- —r Technisches. Vierzig Züge ttt der Stunde? In kurzer Zeit schon werden im Plenum de'; preußischen Abgeordnetenhauses die Beratungen über Bewilligung der Mittel zur Einrichtung des elektrischen Betriebes auf den Ber liner Stadt-, Ring- und Vorortebahnen beginnen. Die mtfic-forderte Summe beträgt 128 Millionen, Augenblicklich tagt bc reits die vorberatende Kommission, und dieser ist vom Ministe riutn der öffentlichen Arbeiten eine Denkschrift zugegangen, die die Vorteile des elektrischen Betriebes erläutert und sehr viel äußerst interessantes Material über die heute möglichen höchsten Steigerungen des Verkehres auf Stadtschnellbahnen enthält Da ist ganz besonders bemerkenswert der Abschnitt, der die. Erfahrungen der hon der königlichen Eifenbahndireklion Berlin nach London zum Studium der dortigen Schnellbahnen entsandten Studienkommission enthält. Diese Ausführungen sind von prinzipieller Bedeutung; denn sie stellen dar, mit welcher Höchstgeschwindigkeit bei dem heutigen Stande der Technik und bei Benutzung vollendet ausgebildeter Anlagen überhaupt eine Personenbeförderung möglich ist. Dir Herren haben, mit der Stoppulir in der Hand, ihre Beobachtungen aus der am meisten befahrenen Londoner Schnell bahnst recke, der Metropolitan- und Distrikibahn, gemacht und sind dabei zu folgenden Ergebnissen gekommen: Es ist möglich, bei einer Wohnanlage, wie die Berliner Stadtbahn es ist, in der Stunde vierzig Züge in jeder Richtung laufen zu lassen. Das wäre also ein Anderthalbminutenverlebr. Diese sehr rasche Zugsolge, die selbst in den Stunden des hoch: sten Verkehres wohl noch auf viele Jahre hinaus afäcn Anforderungen genügen würde, ist jedoch nur möglich, wen» die Bahn elektrisch betrieben wird und selbtätige Sigimleinrich-tungen erhält. Denn allein der elektrische Betrieb ermöglicht zwei Dinge, die zur raschen Abwicklung des Verkehres unbedingt notwendig sind: rasches Einlaufen der Züge in die Bahnhöfe und rasche Ausfahrt des Zuges vom Haltepunkt. Die Dampf lokoinotive, deren Triebwerk sehr viel hin- und hergehende Teile hat, bedarf stets einer längeren Zeit, bis sie ihre Höchstgeschwindigkeit erreich! hat. Die notwendige allmähliche Beschleunigung der hin- und hergchenden Getricbetetle dauert so lange, daß bei dem kurzen Abstand der Stationen, wie sie bei allen Stadtbahnen, und also auch bei der Berliner, vor Händen sind, die Höchstgeschwindigkeit überhaupt nicht erreicht wird. Die Fahrt der Berliner Stadtbahnzüge setzt sich heute eigentlich nur aus Anfahren und Bremsen zusammen. Zur Entfaltung einer richtigen Fahrtgeschwindigkeit kommt es über Haupt nicht. Aus diesem Grunde ist die Einlaufsgefchwindigkeit der Züge gering, und das Hinausfahren aus den Stationär dauert gleichfalls viel zu lange, um eine sehr rasche Zugfutgc zu ermöglichen. Ganz anders verhält sich der Elektromotor. Er Besitzt ausschließlich rotierende Teile, die sehr rasch zu beschleunigen sind. Auf diese Weise können die elektrischen Züge anich bei kurzem Stationsabstand große Fahrtgeschwindigkeiten erreichen und deSbalb schnell in die Stationen einfaufen. We.'an man sehr kräftige Bremsen anwendet und dafür sorgt, daß alle. Achsen der Wagen gebremst werden können, so ist die Einfahrt in kürzester Zeit zu bewerkstelligen. Beim Ausfahren ist der Motor rasch auf Hobe Tourenzahlen zu bringen, so -aß auch hiezu sehr geringe Zeiten notwendig sind. Freilich muß, um ein wirklich wirksames Ergebnis zu erzielen, noch eine sehr rasche Abfertigung der Züge auf den Bahnhöfen- binzukominen. Die Studienkommission hat durch eigene Beobachtungen, nicht durch theoretische Berechnungen aus den Fahrplänen, ermittelt, daß der Aufenthalt eines Zuges auf einer Station der am meisten befahrenen Strecke in London im Durchschnitt 16 4 Sekunden beträgt. Dieses interessante Ergebnis wird erreicht, obgleich die Londoner Schnellbahnwagen nur je drei Türen, ja eine an jedem Wagenende und eine in der Mitte, besitzen. In Berlin würde man die heutigen Wagen, die eine Türe für jedes Abteil besitzen, beibehalten, was die Abferti.gungsgefchwin-digkeit nur beschleunigen kann. Ein für die schnelle Zugabfertigung wichtiges Hilfsmittel sind die in London angewendeten Zugankündiaer, die ein treffliches Orientierungsmittel für das Publikum bilden. Auf einer großen über dem Bahnsteig bängenden Tafel, auf der alle bor-kommenden Zugziele angegeben sind, erscheinen elektrisch beleuchtete Ziffern „1", „2" und „3", um dem Publitum anzu-zeigen, welche Ziele der nächste, der zweite und der dritlnächste Zug haben. Der Stellwerksbeaiute auf der Station, wo ber-schiedene Außenlinien sich zur Stammstrecke bereinigen, bedient einen Sender mit einem Zifferblatt, auf dein die berschiedeneir Zugziele angegeben sind. Bei der Abfahrt eines Zuges dreht er den Zeiger des Senders auf die Stelle, die dem Ziel des Zuges entspricht. Dann schließt er mit einem Hebel Stromkreise und bewirkt dadurch daß je ein EmpfänAerapparat auf allen Stationen bis zum Stellwerk auf dem Endbahnhof, wo sich die Linien wieder teilen, die Vormeldung des richtigen Zuges aufnimmt und gewissermaßen aufspeichert. Von dem ■ ■ Jede kluqe, sparsame Hausfrau • ■■ , ’ ,. ' , e'rikJ verwendet nur diesen Malzkaffee Empfänflercipparcst jcber Stat'o» werde» die Zeichen angeliäuften Warenvorräte mit Verlust abzuyeben. Verse* 40-50 MetsrRssie, 018 Kronen WeiSßO Leinen fiir Leib- und Bettwäsche Zephire herrliche Ware f. Hemden, Blusen n, Kleider Oxford für Männerhemdtn starke Qualität fBettzeUQ bunt, la. Qualität, rot oder blau gestreift SCIeiderkÖJier in schönen modernen Mustern Ellaudruck für Schürzen nnd Kleider Sie Reste sind fehler'rel, garantiert waschecht, nur schwöre schöne Ware. 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Dl© ersten Anzeichen schwerer Erkrankungen sind Schmerzen und ftesch werden in den Muskeln und Nerven. Die Natur hat den Männchen mit feinen Nerven ausgestattet, damit er befähigt ist, zu denken, zu empfinden und zu gohicHson. Die Natur liot aber nicht gewollt, dass die Nerven dein Menschen Schmolzen bereiten sollen. Jeder Schmerz, jede Unpässlichkeit Ist das sicherst© Anzeichen für drohende Uefalir. Nicht etwa, dass gleich jede Krankheit tödlich wirken müsst», aber jede Krankheit kann durch Vernachlässigung zu dauerndem schweren Leiden oder q alvollem Tod© führen. Kino der erössfeh Entdeckungen, die in letzter Zeit, gemacht wurden, besteht in einer ganz einfachen Methode zur Kräftigung der Nerven und Auffrischung des Blutes, die den Körner widerstandsfähig pei.cn jede Schwäche macht Eino Methode, die ganz einfach anzuwenden ist. >2a wird keine Medizin, keine Salbe, keine Ki reibung, kein Apparat oder sogenannte 1 leilgymnnetik gebraucht sondern es ist eine ganz einfache, der Natnr ahgclauscJife Sache. Acrzte und Pro-foflsorea haben sieh lohend darüber goänsacn und verwenden diese Methode schon zum Wohle der Menschheit. Ich hin der Meinung, dass diese .Methode eine grosso Bedeutung für die Menschheit hat. Leaen Sie ein© der vielen Anoikeunuugoo, welche täglich bei dem Kründcr oingchcn. Grässlich uue MdjfiöMflt'ui rol.n, Manen nxlörii ot et ae:ben Wa- futfl, I Tuchent, 180cm taue, irln iw cm bretl, witioml ^ Äovffv'cu, i«• »’* 80cm lang, urtaoueiu bret» q-inilf mtl urnrtt. nren n. fef r tnu •*haften, flaumigen ^e»Hebern 10 K frolbb.nnmi 20 K; Turnten 21 K; einzelne Tuchenle 10 K, 12 K. M K, 1« K: DfitiWffen » K, H K ti». 4 K; Tuchenten. vou cm Inttn i ’O cm breit, tft K, 14 K 0, 17 K 80, 21 K. tiepfkiffeii, 00 cm inni, 70 ein brvit, 4 K 60, ft K vO, ft K 70 Unlertiichcnte an« ha Mein, . eRrei ten (tiniM. jho lom. in cm breit, 12 K ho, h K RO Verlaut negen Nachnahme von 12 K an inventursverKauf I Beste Gelegenheit für Brautpaare u. Möbelkäufer. PracM o >r M"s'erbuch feiner Lei neu wa ren fürs llaus und Brantn ntst-nttung kostenlos! dicken Halö. Triiieit beseitigt man rasch und gründlich durch Hollervauer Krapsbalsam .Vlnltfic 4 Stremen. sladtapoihefc Psasscufiosc» fl. d. Ilm 154 (Bayern). Gelcgcnheitsoffert zu Reklamepreisen! 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