A. 33. Donncrstlln, 11. Frbruar 1892. 111. Jahrgang. Mibllcher Zeitung. "ll?^^ '' h"lM>r!?n??.?"^^" nanzjahria fl, :5., halbjährig fl, 7 50, Im llumpioir: H, Die «Laibacher Zeitung, erscheint täalich. mi< «usnllhme ber <2onn» unb ^eieNage, Die NdminlNratio» ° 'inkinte l,i< .,, ? ,, >' ' "^^ ^ls )j»strll!!!!n ins Hnii« l,n",)ic>l,ril, fl, 1. — InIc««°Ni>gebiir: Fiir V befindr! sich L°ngre>«p!ah Nr, !i, bis Redaction VnhlchoWsle Nr, >l4, Sprschstüübs» der Nebattion tänlick von ^^»»^ ileiiei, 2., lr., gröfzerc pcr Zrilr l! lr,: bri üslcrrn Witdcrliolunncil prr Zrils 8 lr, V ,<> hl« l!i IIIii twrmiOan«, — Uüfraiilirr«' Bri^s wslb?» „ich! aonrnommrü und Mainiscrip»? „ich: zxriicksssfteNt, Amtlicher Weil'. Majestät haben mit 3" bem T t,s "'Eichung ""'" ^- 3'bruar d. I. dem ?"t>ckn 5^„s ""^ Charakter eines Sectiolischcfs bc-cs laisrrli^ im Ministerium !"" Gla ,. ?""^ ""d des Aenßern Hugo Frei-M-OrÜ "/c^".b°s Großkrenz des Franz-^' Frant N ? Legatwnsrathe erster Kategorie ?"«wkreu^ "on Perst orff'das !"" dem N^^^en Ordens '"it dem Sterne und dem .ödeten ^c !".. Charakter eines Generalconsnls V"i den Ä ?^c,i Ritter von Kuczynski ^"gnädwst", "' r ? "s""e" Krone dritter Classe ^'l zu verleihen geruht. Majestät haben lant ^""d° cnt.n ' ^^NlNss vo,n 25>. Jänner d. I. den b"' Wiener Universität Dr. Josef ss""K>lnst^^'" "ußerordentlichen Professor der «" dcr Universität in Graz ^^ z>l ernennen gcrnht. ^ Gautsch m. z>. 3^" an?,"'3" für Cnltns und Unterricht hat den «'ban "/"^tischen Volksschnle in Trieft Johann ^erinnrnA^ p""'sorischen Hanptlehrer an der '^lldullgsanstalt in Trient ernannt. !>, .....________ ^"en D^V'"''uW hat den Finanzprocnratnrs-^procuwH"'"^" ^"^ zum Secretär beider ernannt. Mchtmntliche^^hei^ . Von,., ^'^' KlNstaufsorstllNss. V'"' w^^"'"lse ist eine Schilderung jener H'K an^l^ A" bahren im Septembei im «^stcoum-l7.^U'n abgehaltenen internatio-A.^'"es 3 ^. Wt'Ns des österreichischen Reichs-l- k^' Forst^"^"'" c "" dem kraini ch - küst n-b e^'?Th ne^ anf den Karst veranstaltet w.,rde ^n'"^?^/'^ Congresses "e Möglichkeit barstes nnd den Erfolg ^isse ^"det siH ; ^""a kennen z,l lernen. Die ^V^a, ^/u d"" von. ^"" der Forst-^^>^ °" Unn^f'... "«.^„ch,^ Dr. Franz Bauer, herausgegebenen «Forstwissenschaftlichcn Hentral-blatte» und hat znm Verfasser den Rcqierungsrath Dr. Fürst in Aschaffenbnrg. An der Excursion hatten 75 Mitglieder obiger Vereine und eine Anzahl Gäste aus dem deutschen Reiche und der Schweiz unter der Führung der Herren Ministerialrath Salzcr aus Wien und Oberforstrath von Guttcnberg aus Trieft theil» genommen. War das durchwanderte Gebiet des Karstes auch ein relativ kleines, so bot es doch immerhin einerseits das charakteristische Bild der Karstvcrhültnisse überhaupt, wie anderseits ein Bild aller vorkommenden Gegensähe: der nackten Steinwüste, der von früher her erhalteu gebliebenen Waldrcstc und der neugeschaffenen Waldanfängc jedes Alters, wie endlich des Erfolges, den die Einschonung anscheinend kahler Flächen gegen die Viehweide zeigt. Die Skizze schickt zunächst einiges über die Vodcn-flächc des Karstes vorans, das wir als bekannt übergehen. Für die frühere Bewaldung eines großen Theiles des Karstgebietes sagt der Verfasser, spricht neben einer Reihe alter Urknnden u. der Umstand, dass sich oft nahezn oasenartig dem Staate oder Gruudbcsitzern gehörige Flächeu vollkommeu bestockt vorfinden, während nebenan der den Gemeinden gehörige Boden vollständig verkarstet ist, sowie dass nachweisbar Waldflächen, welche infolge von Servitutablösnngcn aus dem Besitze des Staates in jenen der Gemeinden traten, in kurzer Zeit uach rascher Abholzung dem gleichen traurigen Schicksale verfielen. Durch Wiedcraufforstuug der Höheu-zügc und Rücken, der steilen Gehänge und überhaupt der unfruchtbarsten Theile einerseits die klimatischen Verhältnisse des Karstes und anderseits die Ertrags-Verhältnisse derselben zn verbessern, soweit als möglich die Gewalt der nach beiden Richtungen hin nachtheiligen Bora nnd deren schädliche Einflüsse zu brecheu, sei die Aufgabe, welche sich die österreichische Regierung gestellt. Am intensivsten werde nun die Aufforstuug auf jeuem Theile des Karstes angestrebt, der zum Gebiete der Stadt Trieft gehört. Die hier erzieltcu Erfolge wareu es, dcucn die Thcilnehmer der Excursion ihre Anfmcrksamkeit zuwendeten. Da» einfachste Mittel nnn, um wenigstens anf einem Theile der Karstflächcn sofort an Stelle der kahlen Fläche eine lichte Bestocknng treten zn lassen, sagt der Verfasser, ist die Einschouung derselben gegen die bisherige uneingeschränkte Viehweide. Ein bedeutender Theil der Karstflächen ist Gemeinde-Eigenthum, von den Gemcindegliebcrn rücksichtslos benutzt uud ausgebeutet. Nun hat man be- gonnen, einen Theil dieser Gemeindegründe zu vertheilen, was bald die gute Folge hatte, dass jeder Besitzer sofort sein Grundstück nach Kräften zu verbessern sucht. Allenthalben sieht man solche cultioierte Flächen, die zu den nebenanliegenden öden, unverthcilten Gemeindegründen den freundlichsten Contrast bilden. Aber zu einer nachhaltigen Bestocknng fehlen die Stöcke nnd Wnrzeln, hier kann also nur die Aufforstung helfen, zumal es sich meistens um die steilsten, als Schutzflächen gegen die Bora wichtigsten Oertlichkeiten, die Rücken-nnd Höhcnziige, handelt. Wir haben schon in früheren Mittheilungen über die Karstanfforstung erwähnt, dass die Cultnren mit Nadelholz, und zwar fast ausschließlich mit der Schwarz» tiefer, ausgeführt werden. Der Verfasser glaubt den Grnnd hiefür darin suchen zu müssen, dass nnr diese genügsame Holzart als schwache Pflanze die Trockenheit des Bodens in den h?ihen regenarmen Sommern ohne Schntz zu überdauern vermag, während alle früher in großer Ausdehnung nnd in mannigfaltigster Ausführung vcrsuchteu Laubholzculturen derselben erlagen. Mit lebhaftem Interesse durchwanderten die Theil-nehmer der Excursion diese mühsamen und wohlgelungenen Cultureu, insbesondere auch jene auf dem Höhenrücken bei Optschina, von denen man hofft, dass sie, herangewachsen, sich für Trieft als wohlthätiger Brecher der Bora crweiseu werden. Nicht minder interessant waren für die Ausflügler die ältesten vorhandenen Schwarzkiefcr-Bestände, welche den Boden bereits durch eine kräftige Nadel- und Humusschicht bereichert hatten, und anf einzelnen Lücken oder lichteren Stellen theils natürlichen Anflug, theils sich ansiedelnde Laubhölzer aufweisen, ein Bclveis, wie sich hier die Standortil-verhältnisse schon günstiger gestaltet hatten. Eine neue Erscheinung für die Mehrzahl der Excursions-Theilnehmcr war ein größerer Bestand aus Hopfcubuchen, wie dieselben einen solchen anschließend a»l die auf dem Karstplateau gelegene Villa des Herrn v. Burgstallcr, Präsidenten der Triester Aufforstungs» Commission, und zu dessen Besitzthum gehörig, durch« schritten, ein ueuerlicher Beweis für die frühere Bewaldung des Karstes, die sich eben hier in schonender Hand erhalten hatte. Eine rasche Fahrt brachte dann die Herren nach dem kaiserlichen Gestüt Lippiza, das deshalb besonderes Interesse bot, weil es sowohl für die frühere Bewaldung des Karstes, wie durch die unmittelbar anstoßenden Oedslächen des Gemeindebesitzes für die Folgen der Entwaldung, die ^Verkarstnng», einen klaren Beweis liefert. Jeuisseton Nie do. i».< "^ ^> Urban ^ "l>. h >rtforst M l Mette Sohl, des Försters ,<° Tanw, .^"nge Wdert Schritte vom See ^U7" liegt das kleine Forst- ^"^M" lag !^^ " U ^!"M die Sonnenstrahlen über die ^l)t w, "l das ena 2-s^ <" "' Weißenfelscr See um-^th^> HHl hmab. eisiger Windeshanch khn st und Z ld"n des Manqart - es ist ^ " M-icht d.n ,a "^^'" M'l'irge danert der > Gri?"" das ^u Summer hindnrch, denn im ^bHu '7 den Zialwi "' ?»' kommt nnd das ^ Der ^'lire Kinder "l"' "^ast, branchen die o )"'chsI""' "Usziew.. " cruder, die Buchs ^ l^^Wen' 5ucl l ' ,7'"st tac^aug den Forst ,? de und ?' dcnn das ^ 5?"" Spielkameraden Zl ^ Et^ nach B,ni'f l'^l ""s"'" ü" " eu,c gar schwere für den Urban. Früher freilich, da wars anders gewesen. Seine Mutter zwar hatte der Urban kaum gekannt, aber eine Schwester hatte er gehabt, die kleine Mizi. Sie war um ein Jahr jünger gewesen als er, nnd die beiden Kinder waren ein Herz und eine Seele. Das waren schöne Ferien gewesen, wenn er und die Mizi schon in der Früh auszogen anf Jagd nach Hafeluüsse» oder reifeu Waldbecreu, oder wcnu sie unten am See die selbstgemachten Schiffe fchwimmen ließen und die schönsten Spiele spielten. Damals waren ihnen beiden die Ferien oft zn knrz geworden. Aber vor zwei Wintern hatte ein böfcs Fieber die kleine Mizi dahingerafft, und seit dieser Zeit gabs einsame Ferien für, den Urban. Da lag er zwifchen den Felfcn am Ufer und blickte znm klaren Himmel hinanf. Hoch oben in den Lüften schwebte ein Geier, uud wenn er sich tiefer senkte in seiner kreisförmigen Bahn, hörte man unten ill, Thal seinen schrillen Ruf. Sonst war alles todten-still a>n See. Bisweilen sprang der Urban auf von feinem erhöhten Lagerplatz und hüpfte mit den bloßen Füßen lantlos über die spitzen Felsen bis hinnntcr znm Wasser. Sicher und behende wie der der jungen Gemse war des Knaben Schritt. Unten tauchte er die Häudc in die klare eiskalte Flllt nnd ließ die Tropfen springen, dass sie in der Sonne glitzerten. Ans dem Steingcröll suchte er die glatten Kieselsteine heraus und warf sie mit wag-rechtcm Schwnng über die Wasserfläche, dass sie vier-, füufmal alls den Wellen anssprangen, ehe sie gauz verschwanden. Dann kehrte er zurück, unhörbar, wie er gekommen, und lagerte sich auf seinem alte» Ruhe-platze. Es war ihm nicht fröhlich dabei zu Muthe. Erst heute morgens hatte er den Vater wieder gebeten, ihn doch nicht allein zurückzulassen, sondern ihn mitzunehmen auf seinen Iagdzügen. Aber der Vater hatte höhnisch gelacht und gesagt, solch kleinen unuützcn Inngeu könne er nicht branchen, das sei Mannesarbeit, lein Kinderspiel. Da hatte der Urban geschwiegen, aber die Antwort wnrmte ihn, denn er war ein stolzer, ehr» geiziger Bursch'; er würde dem Vater schon zeigen, dass er zu was nütze sei, dachte er, und nun lag er im Grase und marterte sein jnnges Hirn mit ehrgeizigen Plänen, die beweisen sollten, wozn er tauge. Da tan, ihm ein guter Gedanke. Entschlossen sprang er auf uud machte sich auf den Weg nach dem nahen Forsthanse. Bald hatte er es erreicht. An der Thür blieb er horchend stehen, alles ist todtenstill oa drinnen. Behutsam schleicht er über die knarrenden Holzdielen des Vorsaales Dnrch die offene Kücheilthür sieht er die einzige Magd des Hanses. die neben dem kalten Herde eingeschlafen ist; unbemerkt gelangt er in die Wohnstnbe und öffnet leise des Vaters Gewehr-schrank — da stehen sie neben einander in Reih und Glied, und geladen waren sie alle, das weiß er. Er nimmt eine , das ihm für seine geringen Kräfte am passendsten scheint, nimmt auch seinen eigenen Nilcksack von der Wand, obwohl er nichts hinein zu thun hat als cm kleines Stück Brot nnd Käse, und ungehm-dert, wie er gekommen, schleicht er wieder zum Hause hinaus. Laibachrr Zeitung Nr. Kl. 282 ll. Fslilunr l^- . 'Verhältnisse, lvie wir sie hier in Lippiza sahen schließt die Skizze - dürsten für die den Gemeinden und Privaten gehörigen Karstflächen als ideale und seinerzeit anznstrcbende zn betrachten sein. Die Viehzncht wird ans dem Karste stets eine große Nolle spielen nnd spielen müssen, reiche Grasproduction also das Ziel sein, auf welches uor allem hinzuarbeiten ist; dillch lichte Laubholzwaldungen dürfte dieselbe unter den hiesigen Standortsverhältnisscn entschieden am meisten gefördert werden, unter deren Schntz eine reichere sein, als anf den kahlen Flächen Nebenbei würden solche, allenthalben zwischen den einer besseren landwirtschaftlicheil Cnltnr zugewendeten Flächen liegende, dieselben umschließende Waldparccllen den Cnltnrgewächsen — Mais, Wein lc. — einen wohlthätigen Schutz gegen Sonne nnd Wind bieten, also anch hierdurch cnltnr-fördernd wirken.' Eine große Aufgabe sei es, die mit der Karstanf-forstnng unternommen wnrde; aber so bescheiden auch die Anfänge der letzteren gegenüber der gewaltigen Fläche des Karstgebietes, so schieden die Excnrsions-theilnehmer doch mit dem befriedigenden Gefühle, dass die Anfgabe zu lösen sei, dass ein gedeihlicher Anfang gemacht worden und dass der schließliche Erfolg nicht ausbleiben werde. VerlMdlunffen des Neichsnithcs. - Wien, 9. Februar, Das Abgeordnetenhaus fetzte heute die Berathung über das Uebereinkommen mit der Donau-Dampfschiff-fahrts-Gesellschaft fort. Die Generaldebatte ist bekanntlich schon am Samstag geschlossen worden, und es hatten heute nur noch die beiden Generalredner zu sprechen. Von diesen hat gleich zu Begiun der Sitzung Dr. Lueger das Wort ergriffen und sich sehr angestrengt, durch eine große Schimpfiibung die Aufmerksamkeit zu fesseln. Abg, Baron Schwegel (Generalrebncr für) gibt zu, dass die Beschwerden gegeu die Gesellschaft zum großen Theile gerechtfertigt sind. Der Schiffspark sei kein entsprechender, die Maschinen erfordern zu viel Kohle, die neuesten Erfindungen seien nicht verwertet. Durch dic Aenderung der Maschinen allein könnten zwei Millionen Gulden erspart werden. Die Gesellschaft müsse demnach saniert werden. Die Verstaatlichung aber sei nicht zu empfehlen. Welchen Polizcimaßregeln und anderen Plackereien wäre ein solches staatliches Schiff in fremden Häfen ansgesetzt? Es wäre die unklügste Handlung, diese Gesellschaft zu verstaatlichen. Dagegen sei auch er der Ansicht, dass die Actionäre nicht bevorzugt werden dürfen, dass ihr Erträgnis nicht sichergestellt werben dürfe, bevor der Staatsvorfchuss zur Rückzahlung gelange. Die Vereinigte Linke werde durch ein Amenoemcut zu H 12 diesem Uebelstande Rechnung tragen. Wir sind der Ansicht, dass mit Rückzahlung an den Staat sofort begouuen werden müsse, sobald ein Reingewinn sich herausstellt. Die Liuke werde ferner Resolutionen beantragen wegen Aufhebuug der Transportsteuer und Baues des Donau-Oder-Canales. ^Lebhafter Beifall.» Handelsministcr Marquis Bacquehem erklärte, dass die gegenwärtige Verwaltung der Douau-Dampf-schiffahrtsgesellschaft sich bemühe, Ordnung zu schaffen, und dass er sie gegen die ungerechtfertigten Augriffe in Schntz nehmen müsst. Ich halte übrigens dafür, sagte der Minister, dass man diese zündenden Schlagworle, mit welchen der Abgeordnete Lueger uns heute wieder so reichlich bedacht hat, nicht allzu tragisch nehmen muss. Mit denselben soll uicht sowohl gegen die Vorlage ge- kämpft, als nach außen ein gewisser Effect erzielt werden. (Beifall.) Der Abgeordnete Lueger hat es für erlaubt und im Hause für möglich gehalten, meinem persönlichen Nechtlichkeitsgefühle nahezutreteu, indem er meinte: Dort, wo andere Leute fofort ein Verbrechen erkennen, sieht der Handelsminister in seiner Bonhomie nur Fehler und Unterlassungen. Hohes Hans! Meine Bonhomie geht nicht so weit, um mir über das, was vom Standpuukte des strengsteu Richterstuhles als rechtlich oder nicht rechtlich zu ertenuen ist, vom Abgeordneten Lneger Belehrungen ertheilen zu lasseu. (Demonstrativer Beifall und Häudeklatscheu) Meine Bonhomie geht nicht eiumal fo weit, die von feiner Seite gemachte Zumuthung mit einer gewisse» Leichtfertigkeit seine Rede entschuldigen zu Wolleu, meine Bonhomie geht nicht so weit, um diese Aeußerungen mit Ruhe aufzunehmen uud sie nicht mit vollster Entrüstuug zurückzuweisen. (Stürmischer Beifall.) Das Verdict des Abgeordneten Dr. Lueger über diese Vorlage werde ich zu tragen wissen. Der Rede des Ministers, der namentlich am Schlüsse erregt war, folgte im gauzen Haufe lauganhalteude Bewegung und andauernder stürmischer Beifall und Händeklatscheu. Ner Minister wurde von Abgeordneten aller Parteien, mit Ausnahme der Iungczcchen und der Antisemiten, beglückwünscht. Der erste, der dem Minister die Hand reichte, war Graf Hohenwart, nach ihm gratulierte im Namen der Polen Ritter v. Iaworski, sodann die Minister Graf Taaffe und Graf Schönborn. Nachdem noch Referent Dr. Peez für die Vorlage gesprochen, wurde bei namentlicher Abstimmung mit 157 gegeu 6!) Stimmen das Eingehen in die Specialdebatte beschlossen. Dagegen stimmten die Antisemiten, Iung-czechen und Dcutschnationalen. Es fehlten einige Clericale, der Treutiuo-Elub, einzelne Polen, ferner Eduard Sueß, Graf Wurmbrand und audere — Nächste Sitzuug Donuerstag.____________ __________________ Politische Neberficht. (Der Polen - Club) hat den« Grafen Taaffe ein Memorandum über den Nothstand in Galizicn überreicht. In demselben wird die Vornahme von öffentlichen Aanten nnd die Verfehnng der Nothleidenden mit Getreide für die Ansfaat verlangt. (AbgeordneterViankini.) Der neugcwählte Reichsrathsabgeordnete des Landgemeinden-Wahlbezirkes Sebenico, Georg Biankini, richtet im «Narodni List», dessen Redacteur er bekanntlich ist, einen offenen Nricf an seine Wähler, in welchem er sie verständigt, dass er im Abgeordnetcnhanse eine unabhängige, aller Clnh-verbindlichkeiten ledige Stellung einnehmen wolle. Zunächst also wird er wohl mit Laginja nnd Spincic der Dritte im Vunde sein. (Für noth leidende Weinbauer.) Der vom Weincultnransschnss'.' erstattete Bericht über den Antrag Marchct anf Abänderung des Gefetzes, betreffend die Begünstigungen und Unterstützungen für die dnrch die Reblaus angerichteten Schäden, liegt nnnmehr vor. Znm Referenten wurde Dr. Marchet felbst gewählt aus dessen mit großer Sorgfalt ausgearbeitetem Vericht hervorgeht, dass die Bemühungen des Ausfchusses, den nothleidenden Weinbauern, welchen unverzinsliche Vorschüsse ertheilt wurden, beim Ackerbauminister günstigere Rückzahlungsmodalitäten zu erwirken, erfolgreich waren. Es wurde ini Gesetze festgestellt, dafs die Rückzahlung der unverzinslichen Darlehen erst mit Beginn des eilften Jahres von der Ausfolgung des ersten Vor-schnsstheilbelrages an zu erfolgen hat. (Aus Ungarn.) Mitten im Wahltag Ungarn hat der Ackerbanminister Gvaf VetW^ interessante Idee lanciert, welche erst nacl, ""^. die gebürende Würdigung findet. Der Minist, ^ nämlich die Schaffnng einer ungarischen PäclM ^ ähnlich wie es iu England der Fall ist, «cchllM« follcu nach Ablauf des Pachtcs der g"s;c>'^ guter, die sich jetzt in dm Händen "Mlnel ,^ Pächter befinden, diese Güter in kleine MM s 200, 500 bis 1000. 2000 Joch getheilt m'd ^ Staate an die Mittelclasse verpachtet werde.', "^ diesen Pacht vo:, Generation zn (Generation be>>^ könnte. Es sollen vor allem in Schulen h"'"^^ Landwirte die Pachtung bekommen, die kcim S". zn erlangen vermochten, aber doch einiges ^^ ..^ sitzen, oder anch zngrnnde gegangene Vcsitzer, w" noch gelang, ein kleines Capital zn retten. ^^ Vcrgebnng der Pachtungen würde auf das >»o^ Verhalten, die Fähigkeiten und anf die VerdieM Concnrrenten Rücksicht genommen werden. ,^ (In Rom) bereiten die beschästiM^ Arbeiter der Regiernng schwere Sorge Es '!/ ^ fellos, dafs die' infolge des Vankräches arben^ Tanfende, die in den gu^en Zeiten von allen ^. und Enden her in Rom znsanuncng/stroint ^?w somehr eine gewisse Gefahr für die Ruhe unv H nnng der Hanfttstadt bilden, als die anaM^ Agitation sich ihres unverschuldeten Elends >'" ^! geschickt zn bedienen weiß. Obwohl seit dem 1 ^ ^! 18!, 1 etwa 23.000 Arbeiter durch die Behörde" ^ Rom in ihre Heimat zurückgebracht worden ^ bleiben doch noch immer Tausende Arbeitsloser '^ Hauptstadt. In der Kammer liegen bereits zay Interpellationen vor. «^ (Die griechische Kammer) ist voW^ wieder zusammengetreten. Der Präsident dcr ,^ Inanklagestand-Versetzung des Ministeriums ^,i eingesetzten Commission ersncht um eiuen '^^ Anfschnb znr Vorlage des Berichtes. Trikupis ^ ^ energisch, vor Gericht gestellt zn werden, da ^ hobencn Neschnldignngen dein Credite bes ^. schade.i. Die Kammer bewilligte einen neuerliche" schnb von zehn Tagen. ^ (Cardinal Ledochowski.) Den «Ti'"^'^ von zuverlässiger Seite aus Rom gemeldet, die ^ nung des Cardinals Ledochowski znm Leiter der ^, ft»8»n^a lisi.i sci eine Folge der lebhaften p"", /v Znneignng des Papstes zn demselben; sie w^^i anch dnrch gegenseitige Vcfehdnng anderer M nm diescn Posten hcrvorgernfen. > B (Russische Botschaft in Äerli^ verlantet neuerlich, dafs der russische VotW M Berlin, Graf Snvalov, alsbald abberufen wew'^! Er ist angeblich für ciucu hohen Posten un ^ ^! russischen Dienste designiert. Als sein NachM'^ dem Verliner Posten wird Varon Staal aus ^ ^ genannt. ^Fl (Vereinigte Staaten.) Der StaH^ Maine richtete an den Präsidenten des rePlM" l> National-Convents ein Schreiben, in w^ ^ erklärt, dass er für die Präsidentschaft der M" , Staaten nicht candidiere. . :stel (Der rnfsische Unterrichts'»'" ^ Deljanov hat im Staatsrathe die vollständig ^ hcbnng der deutschen Universität in Dorp i geschlagen. ! Langsam schreitet dcr Knabe mit seiner Bürde zwischen den Waldstämmen hin. Bisweilen schüttelt ein leiser Wind die Aeste, dann fliegt kreischend eine Dohle in dic Höhe, und ein Nadelregen fällt anf den jnngen Iäaer hcrnnter. An den Stellen, wo das Lanbhholz. kühn der Majorität der Nadelbänme trotzend, sich eingedrängt hat. knistert das welke Laub nnter scinen Fnß>.n, alxr die Töne des Waldes schrecken ihn nicht. Der Wald ist des Försterbnben Königreich, hier kennt er jeden Weg, jeden Nanm, jedcn moosigen Fclsstein. jeder Vogelruf ist ihn, bekannt. Er wc'iß genau die Richtung, dic er jctzt cinschlagen musö, um zn seinem Ziele zn gelangen. obwol,l >cin getretener Fußpfad dahin führt. Vor Jahren ist er mit der kleinen Schwester oft denselben Weg gewandert; ihr Spielplatz war damals die Waldlichtung, dic er jcht nach einstündiger Wan-dernng betritt. Die üppige Vegetation, dic dic Gegend ringsum tennzcichnct, die dcr'Mangart noch nicht'mit scinen Felsarmcn umklammert hält,' schmückt im Sommer diesen Ort. Jetzt ist er kahl, öde und braun. Oft hat der Urban mit der Mizi hier im Gebüsch im Versteck gelegen und zugesehen, wie das Wild an der Quelle zur Tränke kam. Anch heute lagert er sich an derselben Stelle, aber mit weniger friedlichen Absichten. Nicht lange dauert es. da theilt sich das Geäst gegen-über nnd ein junger Rehbock, mit furchtlosem Blick die Stätte musternd, die er schon so oft gefahrlos betreten, eilt flüchtigen Fußes der gewohnten Qnelle zn. Einen Augenblick' pocht des Knaben Herz wild vor verhal- tener Freude nnd Anfregung, dann legt er dic Büchse an, nnd sicher sind Hand nnd Ange, wie sein Fnß beim Klettern. Es kracht ein Schuss, noch einmal springt der Rehbock hoch auf, dann sinkt er getroffen zusammen. Trinmphierend eilt der jnngc Schütze anf sein Opfer zn nnd bengt sich darüber. Da trifft ihn ein Blick aus den brannen Augen des Thieres, ein Blick, der dem Urban so wundersam bekannt vorkommt — derselbe wehmuthsvolle, bittende Blick, mit dem ihn die kleine Schwester angesehen, als er znm letztenmale an ihrem Vette saß. Es wird dem wilden Inngcn son» derbar ängstlich znmnthe. Noch einmal bengt er sich nieder — in den brechenden brannen Angcn schwimmt eine Thräne. Mit lautem Aufschrei wirft sich der Knabe über das verendende Thier. l Der Urban ist nachher kein Jäger geworden. Er ^ hat des Vaters Posten in: Mangartforst' dem älteren ! Ärnder allein überlassen. Er sclbst hat sich ein Häuschen gebaut am Wege zu den Wcißenfelser Seen, und im Spätherbst grast hinter demselben das Vieh anf seinem eigenen Grnnd und Boden. Anch den Schmerz übcr den Verlnst der Schwester schien er ganz überwunden zu habeu, als ich ihn das letztemal geseheu; weuigstens hab ich nichts von ! Trauer bemerkt in dem frenndlichen Alick, den er auf ! seine braunäugige jnngc Fran warf, noch in dem z Lächeln, mit dcm er seinen schreienden kleinen Vnben ^mitleidig die Thränen von den dicken Backen wischte. ! Franz Hellmuth. Zas Oehennni-5 öev AoseNp"^ Nomcm ans dcm Lrbcn von Drmanos Oa»ll> (85. Fortschlinc,.) ! III. l Im Patrizicrhanse. ^/' Eines gcwitterschwangeren Angnsttages S^ stunde lastete mit erdrückender Schwüle iibcr o^ F Die Promenaden und Trottoirs waren, im ^M, zu anderen Tagen, wie ansgestorben; 'w.r ^,d,^! Passanten strebten, von der sengenden H'tze ^ Fnrcht vor dcm drohenden Unwetter gctriebe"^ vorwärts. Die düstere Todtenrnhc, wclche ^''^l>^l vorauszugehen pflegt, gab dem reizenden Alstc^^^, eine melaucholische, traurige Stimmung. ^ ^ ^ Alleen, welches vor Monaten in maienzlN't^i^ geprangt, zeigte schon hie nnd da die ^',lild.^.l gelben Ränder des beginnenden Sterbens, ^,!>', graue Staubdcckc licß es wclk uud schnnM ^! Zeitweilig durchrissen wohl ein paar ^'lbe, ^ l)I^z Sonnenstrahlen die schweren, fahlgraucl» > h^ fchwarzcn Wollcudraperien nnd tauchten ^l M ^ träge fließcnde Flnt, aber auch sie verilwchn trübfclige Physiognomie dcr Natnr zn "hcll >,^ In dieses bange, ahnungsvolle Schw^^ls^ das dninpfc Gran des Himmels uud des ^Z« schwüle, stille Atmosphäre passte gar sti'""'",?, >"Ä schier n»absehbare Reihe von Trauercqll'P^.^F" l sich die Promenade entlaug in eine der a l Hauptstraßen hineinzog. » ^ÜÜ^r^tilmy Ur. gz 2«3 11. Februar 18^2. Tagesneuigleiten. .MMM, ^"ii^ ^r Kaiser haben, wie das Fr u m - ^'"sl'latt meldet, für den Central-Fröbel-pch 7^« und das Iuristeu-Ball-ComU in Bnda- Chvo nic,a ?s^ ^ ^' in 'n Kriva «,,l? ^' ^" ^' römisch-katholischeu Schnlen Schule in <3, Nemestördemicz nnd die reformierte ^"e ln Devecser je 100 fl. zu fpenden geruht. triia?rs^W^^^^leistung eines Vrief-Distammi s^ " ^"ibt so viel von sportmäßigen zierqana ., ?^' ^emScume seinen bekannten Spa-jedcr den? ^^"^is zurückgelegt nnd beschrieben, glaubt derm«, d' sr c"^ anwandelt, bei eiller längeren Wan-ganze N^ ^scnbahn zu umgehen, dafür durch die Mensch^ fragen werden zu milsseu. Dabei gibt es Aussicht a,?f?^^ anstrengende Fußtouren, ohne ""d Zcituugsruf, Pflicht- nnd habe» n^" ^" geringer Entlohnung zurückzulegen M lw^ s" ^ ^ Arbeitsleistung eiucs Briefträgers ^er do?t^' i" ^'"^^ "'s Elbing einen Maßstab. ^Mcbe n ^ ^""^" ^ ^a^e, wie die «Altars der .""""9' "zählt, dem Briefträger eines Ne. ^chrittMl "" ^^"^ b" Wissenschaft lvegen einen Men M?' /^ Benützung während der letzten Tage ledei, Sckr/i ?"'""^" Sicherheit markiert so ein Ding äffende n? !"" ^er macht. Danach hatte der °"f- trevws - '^^ "' s"""" Hl" ""b Her trepp-zw 2 ^"'°"schef im Neichs-ssricgsministerium 7^'.^,. 1 5 ^ '^ '" dcu Frcihcrrnstand erhoben V^ten Gen^?"^chsten Auszeichn.lng des hoch-w ^iaen , ? ^ "^ '""u wohl die Ancrtcnnuug der ^ Ee (5.' a °^cit ersprießlichen Dienste erblicken, ^ »iei^.L"^z als erster Sectionschef uud Vertreter ^^rkl is7.?7/ü""s gleistet hat. FML. Freiherr K?" Verd n ?""ke!lnung seiner großen und zahl-^'"' das?n ^""^ durch deu Ordeu der Eisernen ^. "uathsluu^"""^"""uz des Leopold-Ordens, die ^eregi^u"' "^ ^ Inhaberschaft des 52.' In-.,, ^- sn'"s ausgezcichurt wordeu. >en Go'!!/'"^)nliche Fröste) in den noth- 7^' In V n7'?'^ Alands bilden ein neues ^° 26' in ^nsa hatte man am Mittwoch 37, in Koz-n, ^"zzufuh/"°v ^5, in Astrachan 30 Grad Kälte. » ^" Pferd i,"^"' Waldungen ist erschnicrt, da die l'ch ^" Carats ?> ^^lachtet lvorden sind. Im G°n-^ildthät "°^ ^'^ 6W'W0 Menschen a.lf össent-'^^......,,,,, ^"^,n,i,s, „ — (Die erste «echtslehrerin.) Frau Dr. Emily Kempin, welche vor kurzem an der Universität in Zürich als Privatdocentin zugelassen wurde, hat ihre rechtswissenschaftlichcn Vorlesuugen daselbst begonnen. Es ist dies das erstemal, dass eine Frau an einer europäischen Hochschule Rechtswissenschaft lehrt. — (Der Snltan) hat durch einen armenischen Maler die Ankunft des deutschen Kaisers vor Constan-tinopel und die Begrüßung durch den Sultan in Dolma-Bagdschc in Oel malen lassen und das Kunstwerk dem Kaiser als eine Erinnerung an seinen Ausenthalt im Mdiz-Kiosk zum Geschenk gemacht, — (Aus dem Theresianum.) Wie die Kairenser Blätter melden, wird der Bruder des Khedive, Prinz Mehemed Ali Bey, der noch immer in Kairo weilt, im April nach Wien kommen, um seine Studien im Theresianum wieder aufzunehmen. — lDie Krankheit der Zarin.) Die Zarin wird täglich zweimal von Dr. Mezger massiert. Die Massagecur, welche einen guten Erfolg verspricht, wird noch vier Wochen danern. Dr. Mezgers Honorar beträgt 140N Mark per Tag. — (Liebe und Furcht.) «Liebt dich demi dein Mann auch?» — «Der sollte mal das Gegentheil wagen! Dafür hat er sich viel zu lieb.» Malversationen in der ftciermiirkischen Escomptebank. Graz, 10. Februar. Anlässlich der in der jüngsten Zeit in der Wechselstube der steiermärkischen Escomptebank stattgcfnndencn Revisionen hat sich ergeben, dass durch unredliches Gebaren des Beamten Ernst Bannert ein größerer Betrag im Vorschussgeschäfte sich als abgängig erweist. Der Fall macht in Graz großes Aufsehen, da Ernst Bannert eine stadtbekannte Perfönlichkcit ist und sich insbefondere als Scheibcnschühc wiederholt ausgezeichnet hat und niemand eine Ahnung hatte, dass sein Vorgehen überhaupt ein unredliches sein könne. Ernst Vannert lebte auf sehr großem Fuße, so dass seine Bekannten oft untereinander sich dahin aussprachen, dass sein Anfwand nicht zu begreifen sei, da er doch nur als zweiter Cassebcamter in der Wechselstube der Escomptebank angestellt war. Die Malversationen muss Vaunert seit Jahren schon betrieben haben; wie es kam, dass dieselben erst gestern entdeckt wurden und eine Höhe von 136.000 fl. erreichen konnten, wird die Untersuchung erweifen. Wie fchon angedentet, wurden die Malversationen Nannerts gestern vom Director und dem Vorstande der Wechselstube entdeckt, worauf Director Sies in der Ver-waltungsrathssitzung dem Verwaltungsrathe Mittheilung von seiner erschreckenden Entdeckung machte. Man war insbesondere durch die Fälschung der Eintragung eines Betrages von 490 fl. auf die Unterschleife Nannerts gekommen und hatte nach und nach zahlreiche Fälschungen und fehlende Depotscheine entdeckt. Die Prüfung und Vergleichung der Bücher mit den anderen Schriftstücken, welche der Director Sies nnd der Vorstand der Wechselstube vornahmen, währte viele Stunden, endlich hatte man die zweifellose Gewissheit vor sich, dass Bannert seit Jahren Fälschungen begangen habe. Infolge erstatteter Strafanzeige erhielt der Concepts-Adjunct der Sichcrheitsbehorde Dr. Knaipp mittags den Anftrag, die Arretierung Bannerts vorzunehmen. Ein Znfall fpicltc mit, durch welchen es den Wachmännern gelang, in das Zimmer Baunerts zu kommen und ihn sofort im Auge zu behalten. Frau Bannert hatte nämlich gestern vormittags eine Verlustanzeige bei der Sicherheitsbehörde erstattet. Es wurden demnach zwei Wachmänner in Civil in die Wohnnng Bannerts entsendet, welche um halb 3 Uhr bei ihm angeblich mit einer Frage wegen jenes Verlustes eintraten. Ihnen folgte Knaipp auf dem Fuße und erklärte den Ernst Nannert im Namen des Gesetzes für verhaftet. Vannert wurde kreideweiß im Gesicht, der Schweiß perlte von seiner Stirn, und mit unsicherer Stimme bat er, im Nebenzimmer seine Hausschuhe mit Stiefletten vertaufchen zu dürfen. Da Bannert Gewehre uud sonstige Waffen im Hause besaß, ließ der Commissar dies nicht angehen, sondern ein Wachmann holte die Stiefletten und den Pelz. Bannert erhielt die Handfesseln und wurde mittels Fiaker in das Criminalgebäude gebracht. Um 5 Uhr erschien Fran Bannert, die während der Verhaftung nicht zu Hause gewesen war, im Criminal und wollte mit ihrem Gatten sprechen, was selbstverständlich verweigert wurde. Der Fall bildet in allen Gast- und Kaffeehäusern den Gesprächsstoss. Viele Leute erzählten, dass man die Freullde Bannerts oft sagen hörte, dass derselbe sehr geschickt speculiere und deshalb ein so luxuriöses Leben führen könne. Auch wurde vielfach hervorgehoben, dass gerade ein Jahr nach seinem Freunde August Fleischmann über Ernst Bannert die durch seine Malversations herbei« geführte Katastrophe hereinbrach. Wie gesagt, macht der Fall in der ganzen Stadt auch wegen der Anstalt, bei der er begangen wurde, das größte Aufsehen. Local- und Provinzial-Nachnchten. — (Der neue Oberstaatsanwalt.) Seine Majestät der Kaiser hat den Oberlandesgerichtsrath Edmund Schrey Edlen von Redl werth zum Oberstaatsanwalt beim Oberlandesgerichte in Graz ernannt. Der neue Oberstaatsanwalt, ein geborener Kramer und Bruder des hiesigen Advocaten gleichen Namens, hat im Jahre 1859 die Universitätsstudien in Graz absolviert. Nach dem Eintritte in die Praxis diente derselbe als Actuar in Pettau und hierauf als Adjunct in Leibnitz. Anlässlich der Trennung der Justiz- und politischen Behörden im Jahre 1868 ist Herr Edmund von Schrey Adjunct beim Bezirksgerichte in Marburg geworden. Im Jahre 1870 ist der Genannte als Gerichtshosadjunct nach Cilli gekommen und hat dann daselbst noch als Staatsanwaltsubstitut gedient. Im Jahre 1873, als das Bezirksgericht in Marburg in zwei selbständige Bezirks» gerichte — linkes und rechtes Drau-Ufer — getheilt worden ist, erfolgte Schrey's Ernennung zum Bezirks« richter für das Bezirksgericht in Marburg linkes Drau«Ufer. Im Jahre 1876 wurde Schrey zum Landes» gerichtsrathe in Cilli befördert, in welcher Eigenschaft derselbe anfangs der achtziger Jahre zum Landesgerichte in Graz übersetzt worden ist. Am 15. April 1884 wurde Edmuud v. Schrey zum Oberlanbesgerichtsrathe ernannt. Towohl bei dem Gerichtshofe in Cilli als in Graz hat sich Schrey als ausgezeichneter Leiter in größeren Straf-processen bemerkbar gemacht. — (Laibacher Vicycle»Club.) Das für den 14. d, M. vom Laibacher Bicycle-Club zu Ehren der Kronprinzessin-Witwe Erzherzogin Stefanie geplante Radfahr-Sportfcst in Abbazia musste, da die hohe Frau ihren Neiseplan geändert hat, ausgeschoben werden. Ihre Hoheit wird von ihrem Aufenthalte in Sicilien wahrscheinlich am 10. März in Abbazia eintreffen und nach Ne " l^swM nn!"'' pichen Gcbände dieser Straße, ^ hittt ,-,7")we Fe»,stcr das Sterbehmls bezeich- tz? Vieuiclw, ^ dccoricrtcr Leichenwagen, nnd einc K^repftc d^s^s ?^ erwartungsvoll die breite 3'"''vorh" ^sÄ^'^Fwölf öffneten sich die Thüren, nnd cin kränze- ^a?'' "ltspauisck " ?"'6 "urde von zwölf in Meidetm Männern hrr- Ea ^zahl^"^ und eine ^ "us dcss"i s" ^lgten. Dann hob man den ^H^^d^s / ch'm Schmuck anjM' den silbernen Ger 3" erhabenen Buchstaben am leu^ der Schläferin: -Rahe! begam ' ?. den Waae» ^'"'c, ^loschl^r-, hervor-"Nd ^" die Glock u ^^ s"""utlichen Kirchthürmen s^I^" besti^' d«s Twuergclänte. Dic D.mm !"chc! i'W) der n„7,""chste" 6quipaacn, und lanq-M d^sch"' HI' d"dle Verstorbene ans ihrem stille, dnftdnrchwogte jeder miidc Pilger , A?lw FrcisH s ,,l^en Lebenswandernng die ^bgl^nem I,"/. N"dtt, „, Vewegnng, " k"wV ^" St o " d.r ,rsten cktc^, von dem ^'n"s^lne den BU b ^' s^^u dnnkelanmrn " '" 3 "Ü llnd'^ " W"nke Nlnge Dame in tiefer '"" lich lang- '^os IN den weiten Lehnstuhl in der Nische. Den Kopf auf die Vrnst gcscnkt, blieb sie lange dort silM, während die dumpfen Schläge der Sterbeglocken draußen die stille, fchwülc Gewitter-lnft dnrchzitterten und ihre traurigen Gedanken begleiteten. Dorothea Hcllwig, die einzige Tochter der Ver» storbenen und des Senators Friedrich Christian Hell« wig, hatte bisher noch keiuc Todte in ihrem siebzehn-jährigen Leben zn betrauern gehabt; zum erstenmal stand sie vorhin au dem Sarge eines Angehörigen, und das eigene, erschütternde Geräusch, welches das Einhämmern der Nägel verursacht, lag ihr noch in den Ohren uud machte ihre schlanke Gestalt erzittern. Es ist doch ein eigenes, gewaltiges Etwas um dieses Zu-schlagcu des Sargdeckels, um diesen Abschied auf NimiuMviederseheu! Hatte sie die Verstorbene geliebt? Dorothea konnte diese Frage nicht correct beantworten. Jene tiefen, zärtlichen Bande, welche gewöhnlich die Herzen von Mutter und Tochter zusammenziehen und verbinden, bestanden jedenfalls uicht zwischen der Senatorin uu'o ihrer einzigen Tochter. Die geistig und seelisch uicht besoudcrö reich veranlagte Frau, dercu Interesse!« das Gebiet des Hauses und des Toilcttenzimmers nicht überschritten, und die hochbegabte, stolze, willensstarke Tochter hatten zn wenig gemeinsame Sympathien; sie schritten wie gntc Bekannte neben einander her, ohne kleinliche Streitereien, ohne Zärtlichkeit. Den Vater dagegen, dem sie ähnelte nud dem sie geistig gleich war, liebte Dorothea schwärmerisch. Trotzdem suhlte sie iu dieser Stunde, dass sie eine Mutter verloren, dass diese Mutter sie trotz aller eigenen Schwächen geliebt hatte und dass eine Mutter nie mehr zu ersehen sei. . . . «Thea!» erklang eine tiefe, weiche Stimme neben ihr. Die junge Dame fuhr erschreckt aus ihrer träumerischen Stellung empor; sie hatte das Oeffnen der Thür und die Schritte auf dem Parketfuhbodeu überhört. «Dn, Walther?» fragte sie, sich erhebend. «Du bist nicht mit. ...» «Ich habe mich unbemerkt davongestohlen, Thea. Ich musste dich sprechen, bevor sie zurück sind. Du weißt, ich habe die gute arme Senatorin deshalb nicht weniger geachtet und betrauere ihren Tod nicht minder. Es ist ja doch uur eine Ceremonie. ...» Dorothea war an den jungen Mann herangetreten und hatte ihre linke Hand auf seinen Arm gelegt. Der Pfeilerspiegel ihnen gegenüber warf ihre Gestalten in deutlichen Umrissen zurück. Es war ein Paar, wie es schöner und gleichartiger kaum gedacht werden konnte. Die Tochter des Senators Hellwig wurde nicht nm-sonst als eine Schönheit ersten Ranges nmworben und gefeiert. Alles an ihr, sowohl die schlanke, ebenmäßig gebaute Figur, wie auch das regelmäßige, vornehme Gesicht mit den großen, stolzen draum'ti Äna/n und dem reichen blauschwarzen Haar, o^s, glatt an der breiten weißen Stirn liegend und einfach frisiert, die wunderbar schöne Kopfform yenwrholi, war von ge< radezn überraschender Vollkommenheit. Nnr dir leben, dige Frische, die reizende naive Anmuth, welche ganz Laibacher Zeitung Nr. 33. 284 tt. Frtnuar M^ diesen. Datum an einem hente noch nicht bestiminbaren Tage dem Nadfahr - Sportfeste beiwohnen. Unter den vielen Festlichkeiten, die zu Ehren der Kronprinzessin-Witwe stattfinden, verspricht das Sportfest des Laibacher Vicycle-Clubs sich zn einem der prächtigsten zn gestalten, und werden wir nicht ermangeln, das interessante Festprogramm zu geeigneter Zeit zu veröffentlichen. — (Ursprungs Nachweis beide in Import in Deutschland.) Wie ans Berlin gemeldet wird "hat die kaiserlich deutsche Regierung die Verfügung getroffen, dass für das aus dem freien Verkehre Oesterreich-Ungarns nach Deutschland eingehende Getreide der Ur-sprungsnachwcis durch consularische Ursprungszeugnisse nicht verlangt werden wird. Es wird vielmehr der in der Regel aus den Begleitpapieren sich ergebende Nachweis der Herkunft aus dem freien Verkehre Oester-reich-Ungarns genügen. Es wird überhaupt eine Ur sprungsuachweisung bei der Einfuhr aus Oesterreich-Ungarn nur noch für BMedern, gereinigt und zugerichtet, Bau- und Nutzholz in der Richtung der Längsachse beschlagen oder auf anderem Wege als Vewaldrechtuug vorgearbeitet und zerkleinert - Fassdauben, welche nicht unter die Kategorie «eichene» fallen; ungeschälte Korbweiden und Reifenstäbe; Naben, Felgen und Speichen, sowie für Bau« und Nutzholz in der Richtung der Längsachse gesägt- nicht gehobelte Bretter: gesägte Kanthölzer und andere Säge- und Schnittwaren verlangt werden, und zwar ist der Ursprung der eingehenden Waren aus Oesterreich-Ungarn durch behördliche, eventuell in beglaubigter Uebersetzung beizubringende Atteste des Heimats-landes oder in anderer Weise (Vorlegung von Schiffspapieren, Facturen, Original-Frachtbriefen, kaufmännischen Correspondent» ic.) glaubhaft nachzuweisen. * (Ein rabiater Bräutigam.) Aus Sava in Oberkrain geht uns die Nachricht zu, dass daselbst am 8. b. M. der Wirtspächter und Hüttenarbeiter Rudolf Wolf seine Hochzeit feierte und wegen dem Arbeiter Jakob Kobler verweigerter Verabreichung des Getränkes mit demselben in Streit gerieth, welcher alsbald in eine Schlägerei ausartete, wobei Wolf dem Koblcr mit einem Nierglase einen so wuchtigen Schlag auf den Kopf versetzte, dass derselbe eine schwere Verletzung uud den Verlust eines Auges erlitt. Der rabiate Bräutigam wurde von der Gendarmerie arretiert und dem Gerichte eingeliefert. —6. — (DieDefraudation beider st eirischen Escomptebanl.) Aus Graz wird uns telegraphiert: Der durch die Dcfraudatiou des Beamten Baunert angerichtete Schaden wurde mit 1W,000 fl. festgestellt. Der Verlust crscheiut durch Reserven gedeckt. Vannert bezog 2000 fl. Gehalt, lebte aber auf großem Fuße; er bewohnte mit seiner Familie fünf Zimmer, hielt sich eine eigene Jagd und war eiu eifriger Besucher der Schieß-stätte. Sein Iahrcsaufwand mag 12.000 fl. erreicht haben. Diese Lebensweise fiel schon lange seinen Vorgesetzten auf: über Befragen verwies jedoch Bannert die Fragesteller an die Wiener Bodencreditanstalt, weshalb man anuahm, dass er dort ein Depot habe. — (Krieger-Denkmal in Laibach.) sFort-setzung.^ Für das zu errichtende Krieger-Denkmal in Laibach haben weiters gespendet: Bischof Ignaz Dubos in Tarnov 10 fl., Erzbischof Isaat Isakovicz in Lemberg 2 st., Erzbischof Teverin Ritter vun Morawsky in Lemberg 10 sl,, Fürstbischof Dr. Michael Napotnik in Marburg 5 fl,, Josef Bele 50 kr,; C. P., Julius Müller, R. T., Kerkermeister Vincenz Schorn, Friedrich Breindl und Laudcscassa-Controlor Franz Trtnit je 1 fl,, die jungen Mädchen sonst eigcn zu sein pflcgeu, giengen ihr ab; sie sah aus wie cine Zwanzigerin. Etwas Ernstes, Bestimmtes in ihrem Wesen gab ihr einen frauenhaften Anstrich. Der jmigc, höchstens 26jährige Mann an ihrer Seite ü^rmgtc ihiv hohe Gestalt uin eine halbe Kopfes-hdhe; sein feincs, aristokratisches Gesicht zeigte eine auffallende Blässe, welche durch die milden, schwarzen Augen, das dunkle Haar nnd den Schnurrbart noch vertieft wurde. Arm in Arm durchschritten die beiden das Zimmer und nahmen in einer gegenüber befindlichen Nische Platz. Dieses Zimmer passte zu Dorothea und charakte-sierte ihren Geschmack, ihre Angewohnheiten, ihre An-schanungen, w,e nichts anderes. Groß, hoch und in seiner Avt einfach, hätte es sich mit seinen schwerfälliqen, reichgeschnchten Möbeln, den dunklen Teppichen 'und Vorhängen, den wenigen ernsten Gemälden an den Wänden mehr für das steif - vornehme Privatzimmer eines alten Patriziers geeignet, als für das Boudoir eines jungen Mädchens. Alles, was sonst, wenn es nicht in übertriebenem Maße vorhanden ist, das Reich eines weiblichen Wesens mit einem Hanch von Duft und Poesie verklärt, die Vlnmcn, die Vilder, die Bücher, jene unendlichen liebenswürdigen, dem Luxns oder der Dienstbarkeit geweihten Bri'mborions, alles das fehlte. Dorothea Hellwig hafste alles Ueberflnssige, Zwecklose. «Nun, Walther,' begann die jnngc Dame, «warum — —» (Fortsetzung folgt.) Hauptagentschaft des österreichischen Phönix 5 st., Apotheker Ios. Mayr 2 fl,, ein Ungenannter 50 kr., Oberst Adam Paich und die Agentur für Landesproducte A. Hartmann je 10 fl., Dr. Elbert, Franz Ehrfeld und I. Kordin je 2 fl., Kreiscommissärs-Witwe Karolinc Schonta l fl., Dr. Adolf Schaffer 5 fl,. Bezirtsfecretär Zivic 1 si,, der Militar-Veteranenverein in Stein 15 fl. 50 kr. — (In Abbazia) wurde die Theatersaison unter der Direction Alfred Eavar vor knrzem eröffnet. Die Darsteller finden vielen Beifall. Die Musik wird von der Kapelle des 79. Infanterie-Regiments besorgt. Der ncn adaptierte, von Franz Haiß gemalte Theatersaal präsentiert sich äußerst schmuck und zierlich. Der Director der Cur-anstalten, Herr Silberhuber, hat weder Mühe noch Kosten gescheut, um der dramatischen Kunst eine würdige Heimstätte in Abbazia zu schaffen, — (Aus Neuma rttl) berichtet man uns: Aus Anlass des fünfjährigen Bestandes des deutfchen Kindergartens in Neumarttl findet am kommenden Samstag in Pollaks Gasthaus eine Abendunterhaltung mit interessantem Programm statt. Nach Beendigung der Gesangs' und Musikvorträge, welche von der Annathaler bergmännischen Sängerrunde und der Bergkapelle besorgt werden, folgt eine Tanzuuterhaltung. Eintritt 50 kr., Damen frei. Anfang 8 Uhr abends. — (Aus Fiume) wird der «Reichswehr» berichtet, dass seitens der Kriegsverwaltnng die Verlegung des Infanterie-Regiments Graf Ielacic Nr. 79 von Fiume nach Karlstadt und die Verleguug des Infanterie-Regiments Nr. 96 von Karlstadt nach Fiume in Aussicht genommen wurde. — (Vortrag We st mark.) Wir wollen nochmals daran erinnern, dass der schwedische Afrikareisende Theodor Westmark heute abends um halb tt Uhr im Saale des Hotels «Stadt Wien» einen Vortrag hält. — (Der Oberste Sanitätsrath) entschied neuerlich, dass der freie Verkauf von Mundwässern, welche Salicylsäure enthalten, wegen der uachtheiligen Einwirkung derselben auf die Zahnsubstanzen hintanzuhalten sei. — (Hyme n.) In Idria fand gestern die Trauung des Fräuleins Johanna Didil, Tochter des Bürgermeisters und Nealitätenbesitzers Franz Didic, mit dem dortigen k. k. Lehrer Herrn Johann Vogelnik statt. Neueste Post. Driginal-Telegramme der „Laibachcr Zeitung". Wien, 10. Febrnar. Die juridische Commission des Herrenhanses beschloss nach längerer Berathung, daranf zu beharren, dass für die rechtshisturischen wie für die staatswisscnschaftlichen Fächer je vier Semester obligat sein sollen. Infolge dessen dürfte das Gesetz über die juridische Studienordlning nach entsprechender Befchlufsfafsuug des Herrenhanses abermals an das Abgeordnetenhans znrück gelangen. Prag, -10. Februar. Bei der hente in der Handelskammer vorgenommenen Wahl eines Reichsraths-Abgcordneten an Stelle Nemec', welcher sein Mandat niederlegte, wurde Professor Zucker gewählt. Die Deutschen enthielten sich der Wahl. Xeres, 10. Februar. Die vier zum Tode ver-urtheilten Anarchisten legten die Beichte ab. Zahlreiche Familien verließen die Stadt. Die Hinrichtung der verurtheilten Anarchisten wnrde hente morgens ohne irgend einen Zwischcnfall vollzogen. Vclgrad, 10. Febrnar. Die Debatte über die Ausweisung der Königin-Mutter Natalie in der Sknftschtina nahm einen stürmischen Verlanf. Die Wortführer der Liberalen sowie die radiealen Dissidenten beschuldigten die Regierung einer gröblichen Verfassnngsverletzung. Lesjanin schleuderte dein Ministerpräsidenten den Vorwurf der Lüge zu. Bei der heute erfolgte» Abstimmnng über die Answeisnngsaffaire wnrde mit 70 gegen 21 Stimmen der Uebergang znr Tagcsordnnng beschlossen. 29 Depntierte enthielten sich der Abstim. mung. Barcelona, 10. Februar. Hcnte nachts platzte eine Petarde, wodnrch eine Person gctodtet und drei Personen verwnndct wnrden. Der Urheber des Attcntates ist unbekannt. Ungeachtet der Agitation der Anarchisten herrscht in der Stadt Rnhe. Kairo, 10. Febrnar. Nene Unrnhen brachen in Omdurman aus, veranlasst durch Sftaltnna.cn zwischen den Einwohnern und den Vaggaras, welche Stämme dein Khalifen Küstentruppen liefern. 3. HlerzeichniV der in der Zeit vom 1. Jänner bis 5. Februar 1892 für die Abbrändler in Ratitnil unmittelbar bei der t, t. Vezirlshaupt- Mannschaft Adelsberg eingelaufenen milden Spenden. Sammlung des Curaticamtes Sturja 25 st. — Sammlung des Pfarramtes Vrem 18 fl. — Sammlung des Marltgemeinde« amtes Natschach bei Tteinbrücl 30 fl. — Sammlung des Curatic. amtes Col ? fl. 20 kr. — Sammlung des Pfarramtes Grasen« brunu IN fl. — Ertrag, einer Unterhaltung der Citalnica in Adelsberg 95 fl. - F. Z., Krainburg, 10 fl. ^ Sammlung des Vlcariatamtes Podgraje 1 fl. 25 lr. — Sammlung des Curatie» amtes Slap 2 fl, 80 lr. — Sammluna. des (Yemeindeamtes Gmerje 3 fl. 40 lr. — Sammlung des Gemeindeamtes St. Peter, Inuerlrain, 51 fl. — Vezirlsrichter Gregor Kerzii, s""'. 5 fl. - Sammlung des Curatieamles Planina 1" ^ Sammlung des CuratieamteS Ustja A fl, 50 tr. - Sam^ drs Vicariatamtes Zagorje 25 fl. - Vincenz Dolschw' ^ 20 fl. - Sammluna des Ciirati. amtes Podtraj 9fl. - ^ ^ des Curatieamtes Harije 2 si. — Krainischer Landest Laibach, 10W fl, — Summe 1329 fl. 15 tr. Angekommene Fremde. Am 9. Februar. .^ Hotel Ncfaut. Hofbancr, Müller, Privat; AcruhardH mann, Visier, Hedencgg, Tanger, Ksltc, Wien, ^, ..^ Äettrlhcim. Kflte., Oroßlanischa -Kohn, Kfm„ M"^ Powrny, Major i. R,. Cilli. - Wcißeiscn. Vcldcn, -H Loitsch - Nome, Pfarrer, Mklas, — Weiß, 5l'fm„ ^" — Maier, Kfm,. München. — Martin, Kfm.. N""»"^, Hotel Stadt Wir», («ürtler. Rothenbera, derber. Popp"' ^ hllder uud Mstler, Kfltc.; Mullcy. Priuaticr und «m>^ Wien. — Siqraud, Professor der philh. Ol'jellschast' ^i,^ — Oorilp s. Sohn, Hotelbcsifter. Flume, - Mzz""' ^ — Caesar, itfm, Idar. - Vilina, kfm,, Linz, , ^1 Hotcl Siidbalülhos. Miludi«!, Kflil.. Eibenil. - Kante!,, " - Stab, .^fm., Fünflirchcn. _»,,« ^ Gasthof Kaiser von ^tslcrrcich. Luzar, Reuident, »"« Petschniga., Steiger, St. Anna. ^^^> Verstorbene. ^.z. Den 10. ssebruar. Peter Audnar, Postoffici",»° ' Petersstraße 32, Lungenentzündung. ^ Im Spitale. ^z Den «.Februar. Helena Ahcin, Arbeiterin, Lungenentzündung nach Influenza. Wl'kswirtschasll'iches. ^ Llliliach, 10. Februar. Auf dem heutigen Martte ft^ schienen: 4 Wagen mit Oetreibe, « Wagen mit Heu ""» 12 Wagen und 1 Schiff mit Holz. DurchschnittsPreise. ^^^^ Ml.. Mgz..! ""^ Weizen pr. Heltolit. »75 «,!)<^, Vutter ftr. Kil, - - " !) .' Nvrn » s; 80 7 37, (5ler pr. Stück .- "^,' Gerste » 4 89 4 l>4 Milch pr, Liter . - .«> Hafer . 3^ 9 3 U, Rindfleisch pr. Kil, ^ ^ Halbfrucht . ---------------Kalbfleisch » ^' Heiden . «4<» «60 Schweinefleisch ' ?z^ Hirse » 5^15 5 32 Schöpsenfleisch ' ^" ttuluruz . 5 10 5 23 Hähndel pr. Stiict °.^,' Erdäpfel 100 Kilo 2^50-------Tauben » ^A>^ Linsen ftr. Hektolit. t2------Heu pr. M.'Ctr. - ^,.<,' ilrbscn » li -------Stroh » . - ^ Fisolen » 9---------- Holz, hartes pr. _^.^' Nindsschmalz Kilo -84------- Klafter ^^' Schweineschmalz » - 64-------— weiches, » ^ Speck, frisch . - 50 - - Wein.roch.,i00Lit. ^^ — geräuchert » «2-------— weißer, » ^><^ Meteorologische Beobachtungen in LaibS> _____" N"Z^__ !___^ ^__-^---<, " 7 Ü. Mg. ?M l) -i!6 ' "O'IDfüa^ heft" 0 ^ 10.2. N. 741-2 00 O. heftia yetter i) »Ab. 744 2 -58 O. mäßig he'tel ^ Heiler, sehr windig. — Das Tagesmittel der ^' — 3 1", um 2 7« unter dein Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglik. ^^ Ganz seidene Foulards von ^^ bis fl. 4 «5 ft. Meter loi, 450 versch. Dessins, sscst"''h /^ ^bedruck! ?c. -^ tiers, roden» und stückweise ftorto- "> ^ >> ins H.nis die »«ta«uL^drlIl ». Usnnodsr?. ll>^' I l. Hoflicf.), 2Ul>lol», Muster umgehend. Vriefe lo "> i^ . Porto. l'^/ Maßstab l : 75 000. Preis per Blatt 50 lr., >» richt von dem Hinscheiden ihres iilmM^, ^ Vaters und Schwagers, des wohlgeborucn V > Peter Dudnar » l. l. Postofficial ,.,e'"' M welcher hentc um 2 Uhr morgens nach ^^l'^ W schmerzuollcm Leiben >lnd versehen mit den h"'^ ^i' ^ sacramentcn im 4l». Lebensjahre i>n H" W schlafen ist. , „ >ril° M Die thenre Hülle deS Dahingesch'ldl" ,,^1 M Freitag den 12. Februar um halb " "'^ „B M mittags vom Trmierhause Petersstrafte ^sl.' ^,.'° M St. Christofth überführt und aus dem d"r 'l>^^ W hose im eigenen Wrabe ^ur ewigen ^u^ .^chc ^ M Die heil. Seelenmesse wird in der M"' ^ St. Peter gelesen. W Laibach anl 10. Februar 1892. ^is I M Maria und Hanlo Nudnar, Kinder ^ II M Wrie«, Schwager. ^^^^M^ ^achcr Zeilung Nr. 33. 2«b N Februar l892. Course an der Wiener Oörse vom 10. Februar 1892. N°ch b,m ossc^n «l°ursbl°t.e. «». . Weld Wore slibN^^'"« in Noten 9480 ...V- l»«0nz°7"'"'"°!e ^ 25Nfl,!,!,8-.___ l»«Nei . ' ' "?"^ "'" fl, 140 -' l«> 25) '^rew.s.-/"''i.el.««st. ,.7 75,4«^. ^N^°^' ""'"'"' 11, °. ii,.«5 ^,.I°H'^s« ,w>erw-' . li3 75 114 5" ?'"Mbähn m"^ ^lbor, '"«-" -'- > ?"»N'„,e ^7 ^ ^pier...»,. z,°, ' ' ' ' "«'05 10» 25 Ü'' 2'. Ätz. °^^ l«7s> Nb,7.' 1^75 ^'«»'««se^/ ^N.°.W, 132- 14. _ Gelb Warr GrundenU.»yblistatlanen (silr l<><> ft, VM), .V/„ aallzische...... 1U4 70 105'10 ü"/„ mHhrssche...... — — —'— ü"/<, tt'rain und Kiisli'iilant» . . —'— —'— 5"/„ »icderöstsrreichlsche . , , 109 — 110'— .v/„ steivüch«-...... — — —>— K"/„ lroatische »nb slavonische . 105 — 106 — 5"/n siclicübOlaisch!' , . . . —-— —> — ü"/„ lrmrscr Vanot . . . , — — —>— 5>"/„ »nnarüchs...... 98 50 «4«' Andere össentl. Anlehen LuoaU'Neg'Losl' ü"/« 1<«> fl. . 122-75 l«3'75> dto, Allltihc 1»7« . . 1N8 zo — — Nnlehen der Viadt Vsrz . , m — — — Anlthen b, Nwolgcmcinbe Wien 105 - 1W — Präm,>?l!ll, b. Slabtgrm, Wien il»3 Ls> 153 75 Vvlscnba» Aülehen uerloi«, K°/<, »8 üa »» l>0 Pfandbriefe .;u 1<»^<> blo, dto. 4',,°/,. . . 10U-5N il>, s.n dlo, dlo. 4°/„ , . . 9N «5 9s,'6b dto, Plülü, Lchulduerschr, »o/l, Nil!!» 11»'85 Ocsl Hüiwilüllolianl 1!»j, 5N°/„ »9 — 99'NN Ocs«,'»n>,. Bnnl verl, 4>/,>>/, . 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