Laiblilher Tmbllitt. Advlinistration und Expedition: Herrengasse Nr. 7. Nr. 175. Dienstag, 3. August 1880. — Morgen: Dominicus. '13. Jahr Mit drr Post! Bau,jähr. fl. IS. o " ,e»,eu bl« b Z-ll-u 2V Ir._________ Inlirtiourpreisr: Li,- Ein angeblicher Rechenschaftsbericht. Ein Theil der nationalen Wählerschaft der Stadt Laiboch veranstaltete am Sonntag zu Ehren ihres Vertreters im Reichsrathe ein Festbankett, an dem sich alle Großen und Kleinen der Nation betheiligten. Auch die Vertreter der nationalen Presse und des hiesigen deutschen ossiciellen Journales wurden dem Festessen beigezogen, letzterer wohl nur aus dem Grunde, um sür die möglichste Verbreitung der staatsmännischen Rede des gewesenen CabinetssecretärS Sorge tragen zu wollen. Auf die Reproducierung der Rede in der „Laib. Ztg." verlassen wir uns auch und machen deren Gewährsmann dafür verantwortlich, falls wir den einen oder ändern Passus des Schneid'schen Speech unrichtig citiert haben sollten. Herr v. Schneid erschien gestern zum ersten-male vor seinen Wählern. Er unterließ es aus leicht fasslichen Gründen, vor der Reichsrathswahl ein politisches Glaubensbekenntnis abzulegen, und heute erst, nachdem ein Jahr schon verflossen, seit ihn die nationale Partei mit Hilfe der neutralen (?) Regierung in die höchste Volksvertretung entsendet, fühlte der Abgeordnete für Laibach den Drang in sich, das, was er seinen Wählern schuldig, nachzutragen. In der That macht auch die Rede Schneids weniger den Eindruck eines Rechenschaftsberichtes, als vielmehr den einer Can-didatenrede. Der Herr Abgeordnete hatte nach unsecer Ansicht vollkommen recht, die Erstattung eines Rechenschaftsberichtes zu unterlassen. Ein solcher ist für die nationalen Wähler eine vollkommen überflüssige Sache. So lange noch der Vater der Nation feine Kindlein, an denen er sein Wohlgefallen hat, in alle Vertretungen entsendet, gibt es ja für den Repräsentanten in der Volksvertretung kein anderes Maxime, als: „Der Vater ist mit mir zufrieden, um euch Vasallen und Söldner brauche ich mich nicht zu kümmern." Werfen wir einen Ueberblick über die Ge-samintrede, wie sie uns nach der „Laib. Ztg." vorliegt, und fragen wir uns, welchen Eindruck sie auf uns hervorgerufen? Die Antwort darauf ist sehr leicht: Gar keinen. — Wir denken aber auch, dass selbst national fühlende Herzen ziemlich eindruckslos den Saal im „Hotel Europa-verlassen musste. Die Rede konnte auf uns keinen erheblichen Eindruck machen, weil derselben das Gepräge der Originalität vollständig mangelt, weil Verhimmlungen des Grafen Hohenwart, weil Auslassungen gegen den alles vernichtenden Liberalismus, weil Verherrlichungen der Fundamentalartikel uns als abgeschmacktes Zeug dünken. Herr v. Schneid passt offenbar nicht in unser Jahrhundert. Er schreibt demselben eine Mission zu, welche eigentlich noch kein Jahrhundert so recht erfüllt zu haben scheint. Ja, nach der Ansicht dieses Volksvertreters wäre es am klügsten und opportunsten, wenn wir heute dort stehen würden, wo wir seit der Erschaffung der Welt gestanden. Herr von Schneid will mit Gewalt die Zeiger der Uhr nach rückwärts drängen, weil nach seiner Anschauung der Geist des 19. Jahrhunderts die steigende Anhänglichkeit an das Althergebrachte erfordert. Was denkt Herr v. Schneid sich unter dem Althergebrachten? Sollte er das böhmische Staatsrecht, die Fundamentalartikel, die römische Hierarchie damit meinen? Herr von Schneid ist also jedenfalls um ein paar Jahrhunderte zu früh oder zu spät auf die Welt gekommen, um hier Völker zu vertreten, jedoch wir glauben, dass er eben so wenig im vorigen Jahrhunderte reüssiert hätte, als er in diesem und nächsten reüssieren wird. Herr v. Schneid beruft sich darauf, dass die conservative Partei die große geschlossene Menge des Volkes hinter sich hat, das den hastigen, nervösen Veränderungen, der Abschaffung von Gesetzen, in die man sich eingelebt hat, der Erschwerung nationaler Entwicklung und dem Kampfe gegen die Kirche abhold ist. Dieser Satz klingt uns wohl etwas naiv. Wer ist die große geschlossene Menge des Volkes? Herr v. Schneid hätte ausdrücklich die Namen der Völker nennen sollen, die den nervösen Veränderungen abhold sind. Meinte er damit die große geschlossene Menge des deutsch-böhmischen Volkes, die den einmüthigen Schmerzensschrei über die gegenwärtige Lage der Dinge ergehen lässt. Meint er damit die große geschlossene Menge der östlichen und nördlichen Steiermark, die in täglichen Kundgebungen ihre Zustimmung nach Neuerungen durch die Beitrittserklärung zum „deutschen Schulvereine" ostendiert? Meint Herr v. Schneid die Gesammtbevölkerung von Kärnten und Niederösterreich, die sich beinahe in jeder Ortschaft einen demokratischen Verein errichtet und die allerdings an dem Althergebrachten sesthalten will (freilich nicht an dem Althergebrachten, wie es sich darunter Herr v. Schneid denkt), nämliü an der Aufrechthaltung der bestehenden Schulgesetze? Das also kann nicht die geschlossene Menge sein. Es erübrigen daher nur mehr die Bevölkerungen zweier Länder, die sich abhold den Neuerungen zeigen? Es ist dies die Bevölkerung von Krain und Tirol? Die Bevölkerung Krains ist tatsächlich noch nicht a» jener Stufe angelangt, wo sie der Fesseln des CleruS sich entledigen könnte; sie ist noch nicht an jener Stufe angelangt, wo sie sich von den sie übel-berathenden egoistischen Volksverhetzern befreien könnte. Dass aber auch diese Menge keine geschlossene ist, das bewiesen am allerbesten die zahlreichen Petitionen der größten Gemeinden in der verflossenen Landtagssession, die um die Aufhebung der Eollectur baten. Wir können unS wegen Mangel an Raum nicht in noch detailliertere Erörterungen über die Schneid'sche Rede einlassen und glauben zur Genüge dargelegt zu haben, warum uns die Rede ziemlich kalt gelassen. Aber eine Mittheilung sind wir unseren Lesern noch schuldig, weshalb ein heißfühlendes nationales Äerz durch diese Rede unbefriedigt bleiben musste. Wir finden nämlich in der ganzen Rede nicht einen einzigen Passus, der von der Schreckenspest, die die ^nemäkutar^i" über das Land hereingebracht, spricht; nicht einen AeuilleLon. In letzter Stunde. Criminalnovelle von M. von Roskowska (Fortsetzung.) Weidlingen hatte dem Polizisten, der draußen Wache stand, geboten, den Knaben znm Professor gehen zu lassen. Er näherte sich nun Carola und sagte freundlich ermuthigend: „Glauben Sie nicht, dass wir mit unnöthiger Strenge verfahren; es sind das Formalitäten, welche erfüllt werden müssen. Die ganze peinliche Scene hier währt nur deshalb so lange, weil Sie sich nicht offen aussprechen. Was haben Sie zu der Aussage des Kindes oder gegen dieselbe zu bemerken?" „Nichts!" erwiderte sie tonlos. „Es war so, wie Hermann sagte. O, mein Gott, hätte er doch an die Wand geklopft, dann — dann wäre viel-leicht das — das Verbrechen verhindert worden. — Mein Schwager würde alsdann erwacht und wahrscheinlich nicht mehr so fest eingeschlasen sein!" „Der Commerzienrath schlief also sehr fest?" erklang die scharfe Stimme des öffentlichen Anklägers. „Bitte, Herr Richter, fragen Sie doch Fräulein Plettenstedt, woher sie das weiß, und ob sie bei ihm im Zimmer war." Und er schob seine Brille auf die Stirne, um Carola besser zu beobachten. Diese fuhr empor und auch Weidlingen zuckte zusammen, als stehe er mit ihr in so innigem Rapporte, dass ihre Bewegung ihn mit ergreife. „Welche Idee!" rief sie erglühend und mit aufblitzenden Augen, setzte aber sogleich kalt hinzu: „Jedes Kind könnte es sich vorstellen, dass er fest geschlafen haben muss, da er dem Mörder sonst wahrlich nicht still gehalten hätte." Der Staatsanwalt nahm die Rüge als eine verdiente schweigend hin. Warum hatte er sie denn auch so plump zu überrumpeln gedacht? Dann zuckte er gegen den Polizeicommissär die Achseln. „Die Haltung — das ganze Wesen — nein, nein, lieber Zylitt, Sie sind auf falscher Fährte," flüsterte er. Allein sehr bald wurde er, und zwar durch sie selber, wieder irre in dem Glauben an ihre Unschuld. Hermann war erwacht von dem Oeffnen der Garderobethüre und hatte sich in dem Wahne, eS sei schon Zeit zum Aufstehen, noch rasch ein wenig auf die andere Seite gelegt. Da hörte er ein Geräusch, als salle ein kleiner Gegenstand, und zugleich einen leisen Aufschrei; Tante Carolas Stimme erkennend, wollte er an die Wand klopfen; aber das hätte der Vater gehört. Tante Carola stand nie im Dunkeln auf. Daher konnte es nicht schon Morgen, es musste noch Abend sein. Es fiel ihm auf, dass sich kein Lichtschimmer im Glasgange gewahren ließ. Das sehr langsame Znmachen der Garderobethür vernahm er noch undeutlich, sonst nichts mehr und schlief wieder. „Ist Ihnen auf dem Wege nach der Garderobe etwas aufgefallen?" nahm Weidlingen seine Fragen auf. Sie schüttelte den Kopf. „Warum schrieen Sie auf?" einzigen PassuS, der die Erlassung eines Landesgesetzes zur Austreibung der „tuM" berührt. Hiefür loben wir Herrn v. Schneid, wenn er sich das letztere Capitel nicht etwa für eine spätere Bankettrede Vorbehalten haben sollte. Zur Situation. Die identische Note der Mächte in Sachen Montenegros ist, wie bereits mitgetheilt worden, vom 22. Juli datiert. Sie soll bereits in Stambul überreicht worden sein, indessen fehlt darüber noch bestimmte Nachricht. Bezüglich der Aktion in der griechischen Frage ist man noch ziemlich weit zurück, man wird sich mit Geduld wassnen müssen. Ein, wie es scheint, diplomatischen Kreisen angehörender Gewährsmann schreibt in der Berliner „Nat.-Ztg." unter anderem: „Beobachter, die in der Lage sich befinden, den Stand der Entschließungen und Bestrebungen im Jildiz Kiosk aus nächster Nähe zu überwachen, sind der Ansicht, dass türkischerseits ein Widerstand yurmä meine nie beabsichtigt worden und die darüber umlaufenden Gerüchte mit schlauer Berechnung namentlich nur in der Voraussetzung ausgestreut worden seien, den Cabineten Scrupel und Bedenken über die möglichen Folgen einer wider die Türkei in Anwendung zu bringen-den Gewaltpolitik zu erwecken. Dadurch sei für den Divan von allem Anfang an eine Alternative offen verblieben. In keinem Falle habe er eS zum Aeußersten kommen lassen wollen. Zu den Belegen hiefür könne man auch die Stimmung des Sultans rechnen. Diejenigen, welche den Monarchen in den jüngsten Tagen sahen, wissen zu erzählen, dass er eher guter als übler Laune sei und den Eindruck eines Mannes mache, der gelassen und ohne Besorgnis deS Ausganges der Verwicklung harre. Das wäre nicht möglich, wenn verzweifelte Schritte geplant würden. Man hat, und zwar in der Wiener und Londoner Presse, den Türken die Absicht unter-stellt, da doch alles verloren sei, in dem Falle, Wo es sich um den definitiven Verlust der europäischen Provinzen schon jetzt handle, mindestens mit Ehren die Position aufzugeben und sie nur mit dem Schwerte in der Hand, der Uebermacht weichend, zu verlassen. Dergleichen Darstellungen sind auf sensationelle Wirkung berechnet. Unter den heute leitenden türkischen Staatsmännern dürste sich nicht einer finden, der da glaubte, dass man an solcher äußersten Grenze bereits angelangt sei. Im Gegentheil hält man die eigene Lage wohl für wesentlich verbessert, nachdem man untrügliche Bürgschaften dafür in Händen hat, dass große europäische Mächte ihr eigenes Interesse mit demjenigen der Erhaltung der Türkei für identisch erkennen. (?) Gleichwie der Türke im allgemeinen wenig sentimental ist, lässt auch die osmanische „Mir war beim Umhertasten etwas auf den Kops gefallen, und meine Nerven befinden sich in sehr erregtem Zustande." „Und Sie giengen doch im Dunkeln?" Sie zuckte nur die Achseln. „Wie viel Uhr war eS ungefähr?" „Ich vermag es nicht anzugeben." „War es vor oder nach Mitternacht?" „O, lange darnach." Er durfte ihre peinliche Ungeduld nicht beachten und fuhr mit gedämpftem Tone fort: „Die Aufregung über den Austritt mit Ihrem Schwager hielt Sie wach und —" Heftig fuhr sie auf: „Was bedeutet eS, dass Sie mich förmlich ins Verhör nehmen, mein Herr?" „Ich bin ermüdet und angegriffen, — bitte Sie also. Herr Staatsanwalt, für einige Zeit an meiner Stelle —" Der Staatsanwalt übernahm die Verhandlung. Durch Kreuz- und Querfragen selbst den hartnäckigst Leugnenden zu verwirren und zum Geständnisse zu bringen, darin war der gewiegte Beamte Meister. Politik sich nicht leicht durch Ahnungen bestimmen, und mit den reellen Dingen rechnend, ist sie einer Einschüchterung namentlich dann enthoben, wenn die drohenden Gefahren nicht unmittelbar sind. Aeußerung eines konservativen Journales über die Sprachenfrage. Das „Wiener Fremdenblatt", dem man Reac-tionsgelüste doch niemals nachsagen konnte, brachte in seiner Sonntagsnummer einen Artikel über die Sprachenfrage, die um so bedeutungsvoller ist, nachdem das „Fremdenblatt" noch niemals seinen konservativen Charakter verleugnete. Also vom rein conservativen Standpunkte aus äußert sich das genannte Journal in folgender Weise: „Die nationalen Organe Prags versetzen sich seit einiger Zeit in eine ganz besondere Aufregung. Sie bringen von kriegerischer Leidenschaftlichkeit erfüllte Artikel und thun so, als würde eine germanische Völkerwanderung im Anzuge sein, welche das Slaventhum fortzuschwemmen oder es niederzukämpfen beabsichtigen würde. Und worin besteht nun dieser Germanenzug? Im deutschen Schnl-verein! Es ist kaum glaublich, welch hochgradige Nervosität unsere Publicistik zu beherrschen beginnt. Im Schulvereiu eine Bedrückung der czechischen Nationalität zu erblicken, dazu gehört wahrlich ein gar zu ängstliches Gemüth. Die „Politik" fordert sogar die gesammte Nation zur Abwehr der Gefahren auf, welche aus der Errichtung der deutschen Schulen erwachsen, und droht mit Gegenmaßnahmen. Es ist aber kaum ersichtlich, wie sie diesem Gegner begegnen will. Der Artikel 17 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger gewährt jedermann das Recht, Privatschulen zu errichten, und die Paragraphe 70 und 71 des Reichsvolksschulgesetzes vom 14. Mai 1862 normieren die Bedingungen, unter welchen dieses Recht ausgeübt werden kann. Einschränkungen solch eines Rechtes hat die Gesetzgebung nicht für nothwendig gefunden, und sie glaubte der Bevölkerung ein ganz besonderes Entgegenkommen zu bezeigen, indem sie die möglichste Freiheit in der Errichtung von Schulen gewährte. Die Regierung selbst kann als Executive auch nicht eingreisen. Es würde den Aufgaben einer österreichischen Regierung widersprechen, exclusiv nationale Tendenzen ini Schulwesen zu verfolgen, ab. Privatvereine kann sie nicht abhalten, diesen Weg zu betreten, so lange diese die bestehenden Gesetze beachten, ihren Statuten und ihrem Programme treu bleiben. Die „Politik" ist wohl aus diesem Grunde bemüht, dem Schulverein einen politischen Charakter beizulegen und ihn zu einem politischen Verein zu stempeln. Da indessen dieser Verein nach seinen Statuten keine politischen Tendenzen Weidlingen wollte das Zimmer verlassen, Carola sprang indes auf und rief angstvoll: „Bleiben Sie, — bitte, bleiben Siel" Im nächsten Augenblicke bereute sie es freilich schon, dass sie einem unwiderstehlichen Impulse gefolgt sei. Was musste der Staatsanwalt und vornehmlich dieser ihr fremde Mann selbst davon denken? Eben noch hatte sie sich höchst ungebürlich gegen ihn benommen und jetzt dünkte sein> Anwesenheit sie doch ein Trost. „Treten Sie gefälligst näher, — ganz nahe, Fräulein Carola Plettenstedt." Der Ton des Staatsanwalts klang eiskalt. Weidlingen schob für sie einen Sessel an den Tisch und nahm ihren Platz ein. Hier s^.ß er, kein Auge von ihr wendend. „Was wollten Sie nachts im Dunkeln in der Garderobe?" nahm der Staatsanwalt daS Verhör auf. „Meine Reisetasche. Ich beabsichtigte von hier fortzugehen, — je eher, je lieber, und zwar, ich gestehe es — heimlich. Da ich bei den Fenstern des verfolgt und bisher feine Wirksamkeit zu entfalten noch nicht in der Lage war, so entbehrt diese Anschuldigung jedweder Begründung. Es scheint nnS überhaupt, dass es der Würde der czechischen Nation besser entsprechen müsste, keine solche Angst vor deutschen Schulen und dem deutschen Schulmeister zu verrathen. Die deutschen Schulen werden den czechischen allerdings eine sehr namhafte Concurrenz machen, so lange diese den Unterricht in der deutschen Sprache systematisch vernachlässigen, weil sehr viele czechische Eltern ihren Kindern auch die Wohlthaten einer gründlichen Kenntnis der deutsche» Sprache sichern wollen. Die czechischen Schulen werden demnach künftighin der deutschen Sprache mehr Sorgfalt zuwenden müssen, und dies wird keine Calamität, sondern eine Wohl-that für die ganze Nation sein, für deren Bildungsfähigkeit und Bildungsbedürfnis längst die rühmlichsten Thatsachen und die Erfolge böhmischer Landeskinder sprechen, die man aber nunmehr von dem Strome des allgemeinen Wissens durch künstlich ausgethürmte nationale Schranken absperren möchte. Vermischtes. — Gras Coronini — Türrs Lebensretter. Im „Ellenör" veröffentlicht ein Verwandter des verstorbenen FML. Georg Marczianyi folgende interessante Episode aus dem Leben deS jüngst verstorbenen FZM. Grafen Coronini-Cron-berg. Als Graf Coronini im Jahre 1854 an der Spitze des österreichischen Occupationscorps Bukarest besetzt hatte, begegnete er einem österreichischen Wachtmeister in englischer Officiersuniform und erkannte in demselben einen Deserteur seines Regiments. Der General redete seinen einstigen Untergebenen allsogleich an: „Was suchen Sie hier, Wachtmeister Türr, und wie kommen Sie in die fremdländische Uniform?" — „Ich bin Officier in der englischen Fremdenlegion und englischer Unter-than," antwortete der Angeredete. Trotzdem ließ der Officier den Fremden, welcher niemand anderer war, als Stefan Türr, der gegenwärtige italienische General, gefangen nehmen. Türr hatte in der bei Gelegenheit des Krim-Feldznges aufgestellten englischen Fremdenlegion Officiersrang erhalten und befand sich behufs Pferde-Ankanfes in Rumänien. Das Kriegsgericht trat alsbald zusammen und ver-urtheilte Türr, trotz des energischen Protestes deS englischen Consuls, zum Tode durch den Strang. Graf Coronini bestätigte das Urtheit und setzte den Vollzug desselben auf den dritten Tag fest. Nun wendete sich der englische Conful an den FML. Marczianyi, welcher dem Range nach Coronini am nächsten stand und durch seine ungarfreundliche Gesinnung bekannt war, und wegen letzterer auch eine — Commerzienrathes vorüber musste, fürchtete ich, wenn ich Licht trug, von ihm bemerkt zu werden." „Sie holten sich dann die Laterne aus der Küche?" Der Inquirent entfernte eine Hülle, welche die auf dem Tische stehende kleine Laterne bisher verborgen hatte. Sie sah zuerst gar nicht darnach hin. „Nein, ich fand ja die Tasche im Dunkeln und eilte in mein Zimmer zurück und verließ dieses erst heute bei dem Geschrei der Dienerinnen. — WaS ists mit der Laterne?" „Sie sind nicht hier, um Fragen zu stellen, sondern zu beantworten," war die rauhe Antwort. „Weshalb führten Sie Ihre Reife-Absichten nicht aus?" Ihre zuckenden Lippe» pressten sich fest auf einander, wie um kein Wort entschlüpfen zu lassen-Sie zuckte wieder nur mit den Achseln. „Wollen Sie gefälligst durch Worte, nicht durch Geberden antworten?" bemerkte der Staatsanwalt in strengem Tone, „und mir auch gleich mittheilen. Weshalb Sie überhaupt den Entschluss zu der heimlichen Reise fassten?" (Fortsetzung folgt.) Zeit hindurch in Disposition gestellt wurde. Infolge der Verwendung MarczianyiS suspendierte Coronini die Vollziehung des Urtheils und meldete die Angelegenheit nach Wien, wo es dem energischen Auftreten des damaligen englischen Gesandten Lord Cowley gelang, das an einem Haare schwebende Leben Türrs zu retten und seine Freilassung zu erwirken. — Hoch geboren. Man schreibt vom 29. v. M. aus Kärnten: „Vorgestern fand auf der Hochalpe des Hochobir (2138 Meter) im Unter-kunstShause des Zw>?igvereins Eisenkappel die Taufe des auf dieser einsamen Höhe geborenen Sohnes des meteorologischen Beobachters dieser Bergspitze, Josef Emerling, statt. Der Kleine erblickte am 17. v. M. auf besagter Höhe das Licht der Welt und gedeiht vortrefflich. Anlässlich des Tausactes veranstaltete der Kappeler Zweigverein am Abend des 26. v. M. eine heitere Unterhaltung." — Kaiser Wilhelm in Aussee. Der „N. fr. Pr." wird aus Aussee geschrieben : Sicherem Vernehmen nach trifft Kaiser Wilhelm am 9. August hier ein und gedenkt nach eintägiger Rast die Reise nach Ischl fortzusetzen. Der Besuch des greisen Monarchen wird als ein Act besonderer Courtoisie gegen zwei der Aristokratie angehörende Damen anf-«cfasSt, welchen Kaiser Wilhelm eine persönliche Begrüßung in ihren Alt-Ausseer Villeggiaturen versprochen haben soll. Der Kaiser löst mm die Zusage ein, die er einem vu äit zufolge im Winter in Berlin gegeben hat. Begreiflicherweise ist Alt-Aussee durch diese Nachricht in etwaS bewegter Stimmung. Man denkt an eine Beleuchtung des romantischen SeeS, und sogar von Höhenseuern wird gesprochen. Die aristokratischen Dame», welche den Besuch des Kaisers Wilhelm erhalten sollen, sind Baronin Andrian-Werburg und Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst; die letztere ist die Gemahlin des früheren Pariser Botschafters, welcher jetzt in Stellvertretung Bismarcks als Leiter der auswärtigen Angelegenheiten des deutschen Reiches fungiert. Es ist noch nicht gewiss, ob Kaiser Wilhelm beim Seewirt in Alt-Aussee oder bei der Fürstin sein Ab-fieigquartier nehme» wird. — Vierzig Tage ohne Nahrung. Ueber Dr. Tanners Fastenprobe wird aus New-York vom 29. v. M. ferner gemeldet: „Gestern abends um 10 Uhr empfand Dr. Tanner plötzlich Uebelkeit und klagte über Schmerzen im Magen. Nachdem er ein alkoholisches Dampsbad genommen, fühlte er Linderung und war imstande zu schlafen. Um Mitternacht schlummerte er ruhig." Ein vom 29. v. M. abends datiertes telegraphisches Bulletin meldet: „Ein entschiedener Umschlag zum Schlimmeren hat sich in Dr. Tanners Zustand offenbart. Er ist jetzt schwächer als je, und um 1 Uhr heute morgens beschlossen die Arzte, etwas Fleisch-extract sowie warmen Cognac und Wasser für den Nothfall bereit zu halten. Dr. Tanner scherzt über die ungünstigen Symptome, sagt aber, dass, wenn Schlucken eintritt, er seine Fastenprobe unterbrechen «erde. Nachdem er heute seinen Morgenspaziergang gemacht, nahm er etwas Eiswasser und ein kleines Stückchen Eis zu sich, gab aber bald darauf nahezu 1'/, Unze Schleim, vermischt mit Galle, von sich. Er blieb darauf beinahe eine Stunde in einem schwachen uud hilflosen Zustande. Dr. Tanner glaubt, «r habe sich eine leichte Erkältung zugezogen. Local- und provinrial-^ngelegenheiten. — (Gründlich abgeblitzt.) Nach dem Vorgestrigen Bankett wurde unter persönlicher Intervention des Herrn v. Schneid an das k. k. Corre-sponoenzbureau mit der Weitläufigkeit und Einseitigkeit. die jetzt hier in solchen Dingen üblich ist, eine langathmige Depesche expediert, die aller Welt das Lob und den Effect des Herrn Abgeordneten der national-liberalen Wählerschaft verkünden sollte. Bei verschiedenen Wiener Blättern aber kam das Correspondenzbureau, das überhaupt jetzt von Lai- bach seitens der neuesten Regierungspartei förmlich ausgebeutet wird, schlecht an. Sogar dem officiösen „Fremdenblatt" wurde die Sache zu dick, und die Depeschenmacher müssen sich selbst von befreundeter Seite folgende Abfertigung gefallen lasten: „In Laibach wurde gestern dem ,Gesälligkeitssloveueu" und gebornen Wiener, Ministerialsecretär Ritter von Schneid,' der auch Abgeordneter des slovenischen Theiles von Laibach ist, ein Bankett gegeben. Dieses sensationelle Ereignis wäre ganz ruhig an uns vorübergegangen, wenn das k. k. Correspondenz-Bureau sich nicht den Scherz erlaubt hätte, uns noch gestern spät abends mit einem spaltenlangen Berichte zu überraschen. Wir entnehmen demselben, dass Herr Schneid, nachdem ihm sein kurzer slovenischer Athem ausgegangen, sich der von ihm so verpönten deutschen Sprache bedienen musste, um seinen unans-gegohrenen Ansichten über Politik und Staatswirtschaft Ausdruck zu verleihen. Dass sich Herr von Schneid auch in despectierlicher Weise über die Wiener Presse ausließ, ist ein Plaisierchen, das man ihm mitleidsvoll vergönnen darf. Wenn Herr v. Schneid schließlich versicherte, dass er kein Reaktionär sei, so wird er wohl selbst an diese seine Versicherung nicht glauben." — (Personal nach richten.) Der Herr Oberstaatsanwalt Pichs hat gestern eine mehrwöchentliche Urlaubsreise nach Obersteier und Krain angetreten. — (Zum Feuerwehr-Gründungsfeste.) Zahlreiche auswärtige Feuerwehren haben ihr Erscheinen beim Gründungsfeste der hiesigen Feuerwehr angemeldet. Von kroatischen Feuerwehren werden sich jene von Agram und Sissek betheiligen. — (Straßen Verunreinigung.) Heute vormittags um 11 Uhr fuhr ein großer Wagen, überfüllt mit Dünger, aus der Vegagasse durch die Sternallee über den Marienplatz in die PeterSstraße. Alle genannten Straßen, die der Wagen zu passieren hatte, wurden vom herabfallenden Dünger verunreinigt, insbesondere der Marienplatz. Wäre es nicht Sache der Sanitätspolizei, darauf zu sehen, dass während der Tagesstunden die Abführung des Mistes verboten werde? — (Zum Eisenbahuuu falle in Marburg.) In Ergänzung unserer im gestrigen Blatte enthaltenen Mittheilung theilen wir auf Grund verlässlicher Information »och nachstehende Details über den Eisenbahnunfall in Marburg mit: ES war der Personenzng Nr. 404, der beim Einfahren in den Marburger Kärntnervahnhof an den Tender einer verschiebenden Reservemaschine anstieß; es ist dies jener Zug, der von Marburg nach Franzensfeste geht. Die bedeutendste Verletzung hat der Zugs-sührer Kaßner erlitten. Ein Passagier, der gleichfalls unter den schwerer Beschädigten ausgesührt erscheint, ist der Weingroßhändler Koß aus Marburg. Dieser wurde von einem Herzkranipfe befallen; es ist nicht constatiert, ob Herr Koß aus Schrecken oder infolge eines Stoßes von diesem Krampfe affiliert wurde. Dieser Passagier ist auch der einzige, welcher in ärztlicher Behandlung zurückblieb, während der Zugführer Kaßner und die anderen sechs Passagiere, sowie die drei Postbeamten, welche sämmtlich leichtere Contusionen erhielten, den Zug zum Weiter-sahreu benützten. Die S " uld an diesem Zusammenstöße soll ein Wagenmeister tragen, welcher, trotzdem der Wagenkuppler das Signal zum Steheubleiben gegeben, de» Befehl ertheilte: „Nur fort!" Einige Augenblicke später krachte cs Weithin hörbar und wurden die Hilfe- und Schmerzensrufe der Verletzten vernommen. — (Eisenbahnverkehr im Monate Juni.) Dem Betriebsausweise der österreichischen Bahnen sür den Monat Juni 1880 entnehmen wir Folgendes: Südbahn: Befördert wurden 664,137 Personen und 389,907 Tonnen Frachten; die Einnahmen betrugen 2.935,867 fl. und waren etwas geringer als im Juni 1879. Rudolsbahu: Befördert wurden l60,815 Personen und 1l 1,093 Tonnen Frachten; die Einnahmen beliefen sich auf 362,972 fl. und waren größer, als im Juni de-Vorjahres. Staatsbahn Tarvis-Ponteba: Befördert wurden 3369 Personen und 5412 Tonnen Frachten; die Einnahmen betrugen 14,101 fl. StaatS-bahn Unterdrauburg-Wolssberg: Befördert wurden 3072 Personen und 2497 Tonnen Frachten; die Einnahmen beliefen sich auf 5542 fl. Die Einnahmen per Kilometer betrugen auf der Wolfsberger Bahn 146 fl. und auf der Ponteba-Bahn 564 fl. — (Aus der Bühnenwelt.) Herr Mondheim ist der Liebling des Franzensbader Publicum», ebenso äußert sich die Kritik über die Leistungen de» Herrn Balaythi in Ischl sehr lobend. Fräulein Rabitsch, die hier nur in kleineren Partien beschäftiget wurde, ist in Mödling zweite Operettenfängerin und sehr beliebt. — (Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik.) Herausgegeben von Dr. Carl Arendts. Das soeben ausgegebene elfte (August-)Hest des II. Jahrganges dieser empfehlenswerte» geographischen Zeitschrift (A. Hartleben» Verlag in Wien; jährlich 12 Hefte L 36 kr. ö. W. — 70 Pf.; Pränumerationspreis pro Jahrgang 4 fl 25 kr. ö. W. — 8 Mark) bringt auf 48 Seiten mit 8 Abbildungen und einer für die alpine Saison gerade L temxo kommenden, wahrhaft imponierenden Specialkarte der Großglockner-Gruppe im Maßstab 1 : 40.000, folgende interessante Artikel: Die kosmopolitische Bevölkerung von San Francisco. Von Pros. Dr. Carl Zehden. — Dardschilling. Von Mor. Dechy. (Mit 1 Jllustr.) — Die Großglockner-Gruppe. Von Oberlieutenant I. Carl Beer. (Mit 3 Jllustr. und einer Karte.) — Aus meiner jüngsten Reise in Südamerika. Von Rudolf Falb. (Mit 2 Jllustr.) — Ueber die Geologie und den Bergbau der Insel Sardinien. Von Pros. Dr. Richard Lep-sius. — Astronomie und physikalische Geographie. — Reisen uno Polarfahrten. — Politische Geographie und Statistik. — Unterrichtsanstalten. — Staats- und Gemeinde-Haushalt. — Militär und Marine. — Handel. — Bergbau. — Industrie und Landwirtschaft. — Verkehrsanstalten. — Berühmte Geographen, Naturforscher und Reisende. (Mit 1 Jllustr.: Theodor Ritter v. Opolzer.) — Geographische Nekrologie. Todesfälle. (Mit 1 Jllustr.: Prof. Dr. Peters.) — Akademien, geographische und verwandte Vereine. — Kleinere Mittheilungen — Bäder und Curorte. — Vom Büchertisch. — Wir begrüßen jedes Heft dieser neuen, so gediegen redigierten Zeitschrift mit wahrer Freude. Sie führt dem Publicum rasch und geordnet in fortlaufenden, fesselnden Uebersichten die praktischen und wissenschaftlichen Erscheinungen, Thatfachen, Entdeckungen und Bestrebungen auf geographischem Gebiete vor und wurde bisher von Heft zu Heft nur reichhaltiger und interessanter. — (Schweizer Pillen.) Der heutigen Ausgabe liegt eine gedruckte Anempfehlung der bewährten Richard Brandt'jchen „Schweizer Pillen" bei. » * » Veldes, am 2. August. sOrig -Corr.j (Interessanter Vortrag.) Sonntag, den Isten August, hielt in den Localitäten des Lonisenbadc» in Veldes vor einem zahlreichen, sehr distinguierten Publicum Herr Dr. Phil. Anton Bader eine» glänzenden Vortrag über unseren allseits verehrten Landsmann Anastasius Grün (Ant. Alex Graf von Auersperg), welcher Vortrag von dem anwesenden Auditorium mit großem Beifall ausgenommen wurde. Infolge einer Anregung, die der Vortragende gab, erklärte sich der Generaldirektor des österr.-ungar. Lloyd. Herr Carl Ritter v. Rittmeyer, bereit, am Gestade des Veldefer SeeS einen Denkstein» den Manen GrünS, der hier längere Zeit weilte, gewidmet, errichten zu lassen Das Erträgnis diese» und der beiden vorangegangenen Vorträge wurde einem wohlthätigen Zwecke gewidmet. Zur Cultur des Laibacher Moores. (Fortsetzung.) Frage 17. Welche baulichen Vorkehrungen sind nothwendig, um einestheils den Anforderungen der Gesundheitspflege zu entsprechen, anderntheils aber eventuell auch die Abfallstoffe der Landwirtschaft nutzbar zuwenden zn können? In dieser Beziehung sprechen sich die Gefertigten im allgemeinen dahin aus, dass daS gegenwärtig bestehende Schwemmsystcm zur Ableitung der Abfallsstoffe den sanitären und volkswirtschaftlichen Anforderungen nicht entspricht Es wäre somit dahin zu wirken, dass durch die bestehenden Kanäle nur die Niederschlagswässer direct in den Laibachfluss abgeleitet werden, dass dagegen die Abfallstoffe nach einem den localen Verhältnissen und den Anforderungen der Salubrität entsprechenden Systeme den landwirtschaftlichen Zwecken nutzbringend znge. führt werden. Frage 18. Ist die Regulierung des Klein-grabens und des Gradafchzabaches nothwendig. und nach welchen Principien soll dieselbe durchgeführt werden? Wie schon in der vorstehenden Darstellung hervorgehoben wurde, erweist sich die Regulierung des Kleingrabens und des Gradafchzabaches als unbedingt nothwendig. Das hiebei in Anwendung zu kommende Princip hätte sich nicht ausschließlich auf die Abbaunng der Serpentinen auSzudehnen, sondern hauptsächlich aus die Hintanhaltung der Geschiebsmengen durch Anlage von Thalsperren in den oberen Bachläufen, Herstellung von Schotterfängern, und zwar in solchen Lagen zu beschränken, damit zeitweise Räumungen der Geschiebsablagernngen ungehindert stattfinden könnten. Ueberdies wären an Stellen mit bedeutendem Sohlengefälle Grundschwellen einzuziehen und die in Abbruch befindlichen User durch entsprechende Vorkehrungen derart zu sicher», dass weiteren Ter-räinabsitzungen vorgebeugt wird. Die in diesem Sinne durchzuführende Regulierung des Kleingrabens und Gradaschzabaches hätte aber unter allen Umständen in erster Linie stattzufinden. Frage 19. Ist bei Vornahme der von den Herren Experten beabsichtigten Eutwässernngsarbeiten die Schiffbarkeit des Laibachflusses mit Rücksicht auf die unter Frage 12 besprochene Vertiefung der Flusssohle ungefährdet? Durch die in Antrag gebrachte Senkung des HochwasserS im Laibachflusse und durch die auszuführende Tieferlegung der Sohle wird bei den oberhalb Laibach vorkommenden bedeutenden Flusstiefen die dermalen stattfindeiide Schiffahrt nicht berührt. Frage 20. Ist eine Bewässerung des Moores überhaupt in Aussicht zn nehmen, und im bejahenden Falle, nach welchen Principien soll dieselbe angelegt werden, oder ist es nicht angezeigt, die Be-wäfsern»gsfrage erst nach beendeter, erprobter nnd bewährter Entwässerung in Anregung zu bringen? Frage 2l. Ist eine Bewässerung schon ans der Torfschichte möglich und räthlich, oder ist die Bewässerung der Terraine erst nach dem Verschwinden des Torfes und inzwischen nur auf den höher gelegenen Rändern oder Seiteneinbuchtungen des Moores anzustreben? Die Bewässerung des Torfbodens kann erst nach vollendeter Trockenlegung desselben und selbst dann erst nach Ablauf eines gewissen Zeitraumes rintreten, innerhalb dessen die Bodenfläche durch Abbrennen deS Torfes und durch Einwirkung von Luft und Sonne während des Feldbanes für die Bewässerung vorbereitet werden wird. Diese Bewässerung kann aber schon in erster Zeit auf die am Rande deS Moores gelegenen höheren Stellen und in den Seiteneinbuchtungen desselben sogleich eingeführt und Hort als Versuch be- handelt werden, wonach diese Anlagen und die bei denselben gewonnenen Erfahrungen als Leitfaden und zur Belehrung für die späteren, nach Maßgabe deS verfügbarenWaffers herzustellenden Bewässerungsanlagen dienen können. iFortsepunq svlgt.1 Witterung. Laibach, 3. August. Bewölkt, schwacher NO. Wärme: morgens 7 Uhr -t- 13 4°, nachmittags 2 Uhr 181° 6. (1879 28 9°, 1878 -s- 16 5° 6.) Barometer im Fallen, 72615 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 15 5°, nm 4 3" nnter dem Normale; der gestrige Niederschlag 7b 40 Millimeter Regen, am 31. v. M. war derselbe 76.50 Millimeter. Angekommene Fremde am 2. August. Hotel Stadt Wien. Freiherr v. Fromm und Siegler Edler v. Eberswald, k. k. Oberlieutenante; Abeles und OreSnik, Raufleute, Wien. — Baumgartner, Bezirksrichter , St. Peter. — Äolevar, k. k. Oberlandesgerichtsrath, nnd Purgar. k. k, Militär-Intendant, Graz. — Geist, Rüsselsheim. — Dr. Flnck, Notar, Triest. — Wurzmann, Kfm., Frankfurt. — Becker, Privat, Ungarn. — Schulz, Ksm., Steyr. — Ovi», Verwalter, Radmannsdors. — Hafner, Privat, Agram. Hotel Slephaut. Schebat Theresia, Castello und Zvanut, Triest. — v. Mayersbach und PelkovLek, Wie». — Lösch nigg, Kanfm., Schwarzenbach. — Walcher, Tarvis. -Unterberger, Ingenieur, Cilli. — Jaschke, Trisail. -Grabowski, Privat, Krakau. — Wallenhof, k. k. Gerichts adjunet, Canale. — Graf Attems, Görz. — Bnkovnik, Privat, Fiume. Hotel Europa, v. Lekus, Oberlandesgerichtsrath. Agram. — Nnssa, Holzhändler, Triest. — Arnstein Edler von Hortstein, und v. Nupprecht, k. k. Oberlientenante, Wien. — Voslatek, Lehrer, Dobrova. Baierischer Hof. Detela, Moräntsch, — Nemanii, Pisino. — Dndkiewiz, Priester, Krakau. Verstorbene. Den 31. Juli. Carl Kopac', Zugpackerssohn, 18Mon., Dentsche Gasse Nr. 7, Darmkatarrh. — Alois Kajzel, Buch-halterssohn, 18 Tage, Auerspergplatz Nr. 5, ^troM» nsonLta. De» 1. Angu st. Philipp KlopiiS, HansbesitzerS-sohn, 3 Mo»., Rathhausplatz Nr. 3, Fraisen. Im Ei v i l sp i t a l e: Den 31. Juli. Alois Gladek, Taglöhnerssohn, 2 Mon., acuter Magen- und Darmkatarrh. Gedenktafel über die am 4. August 1880 stattfindenden Lici-lationei,. 3. Feilb., Povhe'sche Real., Arto, BG. Gurkseld. — 3. Feilb., MartiniiL'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. -3. Feilb., Klopöar'sche Real., Tomakevo, BG. Laibach. — 3. Feilb., Jesich'sche Real., Brunndorf, BG. Laibach. — 3. Feilb., Brezovar'sche Real., Brezje, BG. Laibach. — 3. Aeilv., Facja'sche Real., Jakobovic, BG. Loitsch. — 8. Feitb., Zvigel'sche Real., Niederdorf, BG. Loitsch. Die VMMe NMrje-KkMMM in Lcribcrch liefert: Webers patentierim Wegeilobet. A tische Erfindung zur schnelle» und billigsten Instandsetzung neuer sowie Wiederherstellung zerfahrener Land-, Forst-, Guts- und Parkwege, complet sammt Anspa»»-ketten zum Preise von 32 fl. pr. Stück loco Laibach, wo solche Geräthe zur Ansicht ausgestellt sind. angesertigt, complet adjustiert, mit drei beschlagenen Bretteinlagen zum Preise von fl. 4'/, pr. Stück. Gusseiserne Oemckie Äichstem?e^°m'"auf-^ den Jahre. 3—2 Roheisen» Eisenguss roh und bearbeitet, Schweißstahl bester Qualität, Stabeisen, Schmiedeisenwaren aller Art, Maschinenbestandtheile, Turbinen, Transmissionen, Feile«, geschmiedete Rägä rc. RußorllerMg an die geehrten Bewohner Laibachs. Wir erwarten zu unserem Gründungsfeste am 15. und 16. August d. I zahlreiche fremde Feuerwehrmänner als Festgäste. Dieselben in entsprechender Weife zn bequartieren, ist eine Ehrenpflicht unserer Landeshauptstadt, der gerecht zu werden unsere Mitbürger sicherlich die Hand bieten wollen. Wir bitte» dieselben deshalb um recht zahlreiche Anmeldung von Freiquartieren und auch solchen gegen Bezahlung. Diese Anmeldungen werden angenommen im Hauptdepot im Rathhause. Für den Festausschuss der Laibacher freiwilligen Feuerwehr: Fr. Dotiertet. Gasthaus Bei „zur Linde" heute: sSS- Comeri ller Capelle „ . „ ' Lampions in großer Auswahl^ Fliegengitter, Briefpapiere, Waschtischvorleger in diversen Größen. Eintritt frei. e. kMM. Eine verrechnende Zahlkettnerin, jung und hübsch, wünscht in einem hiesigen Hotel, Gasthof oder in einer Bierhalle placiert zu werden. Anträge übernimmt ?. Hüllers Annoncen-Bureau. Ein