LMllcherWMtlmg. Nr. 12. Pränüiiicrationsprcis: Im Comptoir ssnnzj. sl. ii, hall'j. f!. 5.5.!». Für die ^usl^ttu».) inö Haus H.M'j.5ulr. Mit derPost ganzj.si. 15,, hall'j. sl. 7.5)0. Dienstag, 1«. Jänner Inscrti onsgebOhr bi« 10 Zcilen: imal 00 lr., 2m.«N lr., :!m. I fl.; Wust Pr. .^cilc im. ll lr., !il!!. «lr., »m. 10 lr. u. s. w. Inscrtwiwstcmpcl jcdciüü. I!N lr. 1866. MMcher Cheil. ! ^»cr Ctaatö,ninister hat die mit Allcrhöchsicr Enl-schliesnmss vom 10. Iäuncr d. I. nutcr Aliflassuug dcr sistcmisirlcn Stcllc eines Archivars dcr geologischen Ncichsauslalt ncu sislcmisirtc, mit dem Titcl lind Rauge ^ cincs Bcrgrathcs uerbuudcuc Stcllc cincs Chemikers, dcr gcuaiiiitcu Anstalt dem bci dcrsclbcu iu zeitlicher Verwendung stchendcn k. k. Hauptmann in Pensions Karl Ritter v. Hauer verliehen. ! Richtllllüficher TA'il. Laibach, Ui. Jänner. Iu cincr Wicncr Korrcspondcnz der „A. A. Ztg." wird der Artikel dcr „Wr. Abdpst.", mit dem sie die ^ibli'kation bcs öslcrrcichisch'cnglischrn Haildclsvcrtragcs^ bcglcitctc, einer Würdigung unterzogen, die sich auf die allgemeine Haltung des Artikels und ciuc Stelle des« scllicu insbesondere bezieht. Im Allgemeinen — sagt die bezogene Korrespondenz >— wird mau die cutschic-dcuc Belouuug zu licachlcu haben, mit welcher sich dic ^'cgicrung durch diescu Vertrag „osfcu zu dcu großcu ^nuzipicu dcö wirlhschafllicheu Lebens bekennt, welche die Wissenschaft scit lauter Zeit als die einzig richtigen ^wicscu, als dic sic dic Erfahrung bci alleu Kultur«! Müllern, wclchc sic bis jctzt adoplirtcn, auf das Glän-! zcudslc bewährt hat, und denen sich zu verschließen, mit, cmer Vcrnrthcilung Oesterreichs znm Niedergang mld iur Verarmung glcichbcdcutclld sein würdc." Älau müsse „das Gewicht ciucr so rückhallöloscn ^liläruug" doppelt bcdexlsam anschlagen und cs für leine ^oszc Phrase hallen, wcuu ihr ausdiücklich hiuzugrfügt !5^: dcch ^z^. flnfcrlichc Regierung „auch auf diesem gebiet die Bahn des Fortschrittes mit vollem Bewußt^ >^n und in llarer Erkcuuung des Ziels betrete, indem! l'k zugleich die Brücke der Rückkehr zur allcu Handels« Politik für immer hinter sich abbrach." Speziell aber wird die Stelle nicht zu übersehe» sein, die cS als das unverrückbare Ziel dcr Rcgicruug bezeichnet, dcm mit ^"gland bereits abgeschlosfeucn und dcm mit Frankreich ln der Verhandlung bcgrisfencu Haudclövcrlrag „dcu ^°schlnß weiterer Verträge iu Ost und Süd" folgen ^ lasscu. Und in dcr That glaube ich, hinznsügcn zn^ "l'sul, ^^ ^.^, Arraugcineut, inn mit dcm „Südcu," 'Ul uut Italien, wcuu auch uulcr strenger Fcruhaltuug ."^' unulittclbarcr politischer Momcutc, zu gcrcgcltcu 'uiucrzirllcu Beziehungen zu gelangen — ciu Arran-^'Ucut, welches das Ministerium, das ganze Ministe- ""', unausgesetzt ins Auge faßt, seiner Verwirklichung )^' ist, als man im Allgemciucu zu glauben scheint." dnf- ^"^sichtö dcr Erlläruug dcr „Nordd. Allg. Ztg./' M ^!^^'tll dic Einberufung dcr holstciuischeu Stände ly^. . ^'ncu Bruch dcö Gastcincr Vertrages betrachten Gci ^ su'hl sich obige Korrespondenz zur uachstehcudcu h^ '^'kläi'ilug veranlaßt: „Oesterreich hat, das glau. l>aul< '^^ Ullscrcu Informationen als bestimmt bc> k)olst ^ ä" dürfen, ciu Zusammcutreteu dcr Stände iu . ! tui noch nicht iu Aussicht gcnommcu; abcr auf dic ü!s^",^c>lc uuicrlicgt cs keiuriu Zweifel, daß cö Mitn f ^"'^ ^'''^ ^^uldc zur cuentucllcn legislativen^ der iw !"^ au bcrnscn, als ciucn cinfachcu'Ausfluß l'buu "l. '"^ ^"' ^"slciucr Vertrag ciuyeräumtcu Aus« »lud d s Souucräuctätsrcchtc iu Holstciu betrachtet, i 3lnsla„3 ^ bcshalb kouvcuircudcu Falls ebcusowcuig! hols^ /',. "cl)mcu würdc zu dem gedachten Zweck dic! ttwai^ <^" ^^"udc zu vcrsammclu, als cs gegen eine Plcu^n ."Prüfung dcr schleswigschcu Staude durch nchttt'.!< "'""s zu criuucru hätte. Nur allerdings cr-Stands "' d'c holsteinische,, uoch die schlccouigscheu lomvclpnt l'"" Kc>g."'tiou iu dcr staalsrechllichni Frngc ^ der f., ' ,?^"'" «lalibt dcrcu Lösung lediglich aus s!M b '^/''"""bnn'ng zwisclM Oesterreich uud Prcu< ^lvoigchru lassen zu tönucu." 16. Sitzung dl's kraimschsll Lmldtllgrs. am 15. Jänner. Anfcmg um halb 11 Uhr. Etcllue,..'!'. '^"'^ pläsidirt dcr Herr Vaudcshaufttmaun-"icicr p. Wurzbach. ! dcr Hm^f"^ lcitcus dcr Rcgicruug: Sc. Exzellenz Hcrr k k 9/' ^tatthaltcr Freiherr u. Bach uud dcr '' t. ^andcsrath Roth. z Nach Genehmigung dcs Sitzuugsprotokollcs cröffnct der Hcrr Vizepräsident dcm Hause, daß ciu Gesuch dcr Gemeinde Großlaschih um Eiuucrlcibuug dcS gleich-namigcu Bezirkes iu die Bczirlshauptmauschaft Laibach uud ciu Gcfuch der Gemeinde heil. Kreuz bei Laud« slraß um Untcrslützuug dcr Nothlcideudcu eingelangt sei. Das crslcrc Gesuch wird dcm Ausschüsse für dic Tcrri-lorialciutheiluug, das audcre dem Fiuauzausschussc zu-gcwicscu. Sc. Ez'jcllcuz der Herr k. l. Statthalter beantworten die neulich eingebrachte Interpellation, betreffend dic beim l. 1. Bczirksamlc Sittich vorgekommene Ab» . slrasuug eines Gcrichtszeugcu, dic angeblich aus dcm Gruudc erfolgt sei, weil dcr Zeuge für dcu Fall eiucr, ucucrli6)cu Borrufung ciue slouenische Vorladuug gefordert habe. Die hierüber ciugcholtcu Erhcbuugcu habeu hcr-auSgcstcllt, daß dcr Gcrichlszcugc die unverzügliche Berichtigung dcr Zcngcugcbühr mit dciu Bcdcutcu vcrlaugt habc, cr wcrdc ausonsl lüuftighiu dcu Vorlndliugcu dcö GcrichtcS uicht Folge leisten. Ueber die Bcmcrluug dcö Uulcrsuchuugsrichtcrs, das Gericht werde seineu Vorla-duugcu Geltung zu vcrschasfcu wisscu, trat dcr Zeuge mit raschem Schritte und orohcudcr Haudgcbcrde vor dcu Richter nud schrie ihm zu: Wcuu ich wieder kom-meu soll, so müsse» Sie mir slovcuischc Vorladungcu zuschickcu. Für dcu das Anschcu dcö Gerichtes oerlez^ zcndcn Ungestüm, dcn sich der Zeuge im Beisein audcrcr Parteien gcgcu dcu Richter erlaubte, wurdc cr uach Iu-slizhofdctrct vom 30. September 1800, Z. 767, zu ciucm 24stiindigcu Arrcst verfallt, dic Strafe uach §. 244 St. Pr. O. sogleich iu Vollzug gesetzt. Nach dicfcm Sachucrhaltc culfallc dic iu dcr Iu-tcrpcllatiou gcstclltc Anfordcruug, slovenischc Partcicu mit ihren bcgrüudctcu Forderuugru gcgeu Terrorisiruug wirlsam zu schützcu. Die Vorladuug au gcdachlcu Zcu^ gen sei aus Vcrschcu blos mit Ausfüllung dcS deutsche» Vordruckes iu dem bcide Sprachen enthaltenden Blanleltc gcschcheu, was lüuflighiu vcrmicdcu werdcu wird. ^ Darauf wurdc zur Forlsc dcs Gesetzentwurfes, daß außcr dcr Abzwciguug dcr Mött« ling'Radovizancr Slraßc über Draschitzc, anch dcr Sci-tcnar»l von Radovija nach Boschinschdorf bis zur Karl« städtcr Rcichsstraßc als Kouüirrcuzstraßc crllärt wcrdc. Gcgcn diesen Autrag spricht Abg. Dcrbitsch, dafür Dcschmaui!, uud cs wird dcrsclbc schließlich augcnonuncll. Hierauf wird der l^esctzcutwurf iu sciucr Gäuzc abgestimmt uud angenommen. Desgleichen wird dcr im Komitecbcrichlc enthaltene zwcilc Antrag, uachdcm der Berichterstatter die Wichlig-leit dcr bezüglichen Slraßcnzüge beleuchtet, ohne weitere Dcbaltc augcuommcu. Dagegen werden gcgcu dic Abfassung des drillen AuliagcS dcs Straßeulomitee's scilcuS dc: Al'geordncleu Dr. Tomau, Smtcc uud Dr. Eosta Abäuderungsauträgc gestellt, die jedoch saiumllich bei dcr Abslimmnug iu dcr Minorität bleiben. Worauf dcr Komilccautrag dnrch-grcift. Gegen dcn vicrteu und lctztcu Aulrag dcs Komitcc's, beziclend dic Diöpouibclstcllung von 10,000 Guldcn für Slraßcubausubuculioucu auö dem Laudcsfoudc i»ro 18(»s> uud uamcutlich gcgeu dic Bcwilliguug icncs Bctragcö, so wic gcgcu dic Ermächtigung dcS LaudcSauSschusscs zu dcsfeu Vcrwcuduug, sprechcu Dr. Toman uud Soctec. Dagcgcu vertheidigen dcr Bcrichtcrstattcr uud die Abgeordneten Kromcr und Mullcy dcu Aulrag dcö Komitce's. Sc. Exzellenz Baron Schluißnigg briugcu abcr dcu Autrag ciu, cs werde blos dic für dcu Bczirk Scuoselsch !llngcsctztc Subvention vou 1000 fl. bewilligt. Dicscr letztere Autrag, welcher im Autragc dcs Komitcc iubcgriffcn ist, gelaugt abgesondert uud souach dcr übrige Theil deS Komitccautragcs znr Abstimmung. Bcidc Auträgc werben augcuommcn und hieiuit auch dcr Autrag dcs Komitcc's iu seiner Gäuze. Demnach erschienen sämmtliche Auträgc des Stia« ßcnlomitec'ö lind insbesondere dcr Gcsetzescnl>l>llrf ülicr , dic Katcgorisiruug dcr Straßcu dcö Landcs bcschlosscn. 84 Als weiterer Gegenstand dcr Tagesordnung wird der Bericht des ^andcsansschusscö nbcr die erfolgte Wahl dcö Hcrrn Ludwig 9tittcr uon Gutmannslhal-Vcn. vcnnli uon Seite der Großgrundbesitzer — verlesen nnd die Wahl genehmigend zur Kenntniß genommen. Wegen vorgerückter Slnndc werden die übrigen an der Tagcsordnnng stehenden (Äcschäflsslückc nicht uor-gcnoinmcn. Schlnß der Sitzung nin ,'i llhr. Nächste Sitzung Donnerstag. Tagcöordnnng: Die hexte übrig gebliebenen Siz» znngsstückc; ein ^lcmuncrationsgcsnch eines Stcnel-bcamtcn; Äcricht übcr die Tcrritorialcinthcilling drains; Gesnch der Gcmcindc Andajnc nm ein Dallchcn nliS dem Vandcsfondc für ihren Schulbau. Oesterreich. Wien, Ui. Jänner. (Orig.-Korr.) Es läßt sich nicht verkennen, daß daS königliche gtcslript, Welches in Äcanlwortnng der Adresse des siebenbürgischcn Landtages crflosscn ist, allgemein einen wahrhaft günstigen Eindruck hervorgebracht hat. Selbst unseren verbissensten Zcnttalislcn imponirtc dasselbe derart, daß ihncn die Zunge ill» ersten Augenblicke den Dienst ucrsagtc, zn den gewohnten Schmühwortcn auf jene Männer, die dcr< malen das Stacttsrnder in Händen hallen. Als ob! ihnen znin ersten Nialc die Aufgabe, dcrcn Löfung die! jctzigc ^ccgicrung übcrnommcn, in ihrer ganzen Größe! llar geworden wäre, nnd als ob sie sich znm erste«'. Male schämten, Steine ans den Weg zn werfen den Mänucrn, welche ein so erhabenes Ziel vcifolgcn, alS^ cö in dem Rcslriptc an den sicbcnbürgischcn Landtag hingestellt ist — so kleinlaut nild gciuäßigt klangen dies« mal die Anslassnngcu unserer Zcutralislcn. Und in dcr That muß Jeder, dein nicht alles Rcchtsgcfühl abhanden gclommcn, zugestehen, daß Oesterreich einzig auf dein Wege, wie er bezüglich dcr ^ösnng dcr ungarisch sicbcubürgischcn Frage eingeschlagen wurde, dauernd nnd gründlich zn rcgcncrircn ist, denn es ist dcr Weg des NcchtS nnd der Billigkeit. Die Vcdiugnngcn, von denen die Sanktion dcS bczüg. lich dcr nngarisch'sicbcnbürgischcn Union erzielten Ucbcr-cinlommcns abhängig gemacht wird, liefern einen nbcr« maligcn Acwcis, daß die Ncgicrnug über den Parteien steht, daß sie gewillt ist, die berechtigten Ansprüche Aller — die Ansprüche dcr Föderalisten, Anlonomisten, dcntschcn und ungarischen Zcnlralistcn — so viel als möglich zn berücksichtigen. Daß diese großherzige Absicht nur unter dcr bereitwilligen Mitwirkung dcr Böller und Parteien zu verwirklichen ist, versteht sich voll sclbst, nnd so kann und mnß denn auch die Regierung, welche jedes Recht im Prinzipe bereitwillig anerkennt, verlangen, daß lein Volt, lcinc Partei hartnäckig bestehe auf dcr vollen Berücksichtigung cincs Ncchtcs, welches dic Ncchtc eincs andcrcn Voltes, cincr anderen Partei vollständig aufhebt. (5s müsscu eben damit Nccht und Billigkeit zur Geltung lummei'- die N c ch l c, wo cö nöthig ist, b» schränkt werden. Groß und erhaben, ja fast über menschliche Krciflc hiuanSrcichcnd ist dic Aufgabe, welche wir zn lösen haben. Wir können sie lösen, wenn wir ernstlich wollen: Das Ncslript an dcn sicbcnbürgischcn Landtag hat abermals llar und deutlich gezeigt, daß es die echten und rechten Mnuncr sind, welche Se. Majestät dcr Kaiscr im vorigen Jahre znr Regeneration dcS Reiches berufen. V5icn, 13. Jänner. (G.°C.) Die „Brcslaucr Leitung" vom 9. d. M. Nr. 12 bringt einen Korrc-spondenz^ Artikel ans Wien, welcher sich die Aufgabe stellt, die inneren Verhältnisse Oesterreichs nnd namcnt. lich die traurige ^agc dcr österreichischen Presse zu bc-lcnchten, und welcher in folgenden Sätzcn gipfelt: daß die ganze Äach'schc Strafgcsctzgcbnng noch intakt da« steht, daß jedes Prcßdclitl mit cntchrcndcn Slrafcn bc^ legt, daß gefesselte Ionrnalistcn mit gemeinen Verbrechern in cincr Zelle untergebracht werden nnd daß dicse Vcslimmnngen "crst scil drci Jahren thatsächlich in Wirk-samtcit traten, während früher alles dnrch Vcrwarmm« gen administrativ abgemacht wnrdc. — Wcnn dic ge-ringcre Kenntniß der Hnslänoc oder die bösen Willen bekundende Enlstcllnng, wclchc sich in diesem Artikel ab« spiegelt, cin inländisches Alatt gcfnndcn hätte, nm sich darin abzulagern, würdcu wir mit vollcr Gleichgiltig« keil darüber hinweggehen, fest überzeugt, daß dieses Pro-dnlt an dcr bcsscrcn 5lcnnt»iß inländischer ^cscr cin mehr als genügendes Korrektiv gefnndcn hätte. Nachdem sich jedoch dcr Korrespondent, wclchcr das ciüum-nmro cmäc^wr znr Devise crlorcu zu habcn scheint, sich an cin ausländisches Blatt gcwcndct hat, halten wir unS verpflichtet, scinc Gchauptnngcn zu berichtigen, nm, ! nicht vielleicht ihn, was wir für eine cbcn so vergeb, lichc als nnwnrdigc Mühe betrachten, sondern Dicjc' nigcn cincs Besseren zn belehren, wclchc dnrch die Kühn« hcit sciucr Bchauptnugcn doch vielleicht irrc geführt wer-den könnten. Nicht die nntcrm 27. 'Mai 1852, zn cincr Hcit, wo Freiherr v. Bach daS Ministerium dcS In« ncrn lcitcte, erlassene Prcßurdmmg, sondern daS mit Hlistimmung beider Hänscr des RcichsratheS allerhöchst sanltionirlc Prcßgcsctz vom 17. Dezember 1802 steht gegenwärtig in Wirksamkeit, und wir überlassen cs Je« dem, dic entsprechende Bezeichnung für die Behauptung anfznsindcn: daß ..die ganze Strafgcsctzgcbnng Bachs noch hcntc intakt dastehe. Mit dcr allerhöchsten 6nt> schlicßnng vom 7. November und A. Dezember 1804 habe» Sc. Majestät angeordnet, daß Denjenigen, wclchc wcgcn cineS aus politischcn Motiven entsprungenen Verbrechens oder Vcrgchens ucrnrlhcilt wurden, während dcr Strafzeit wicdcr alle jcnc Äcgünslignngcn zn Statten komme» sollen, welche ihncn dnrch die allerhöchste Entschließung vom 28. Oktober 184'.) gewährt warcn. Dicsc Begünstigungen bestehen im Wcscnlllchcn darin, daß solchen Pcrsoncn lciuc (iiscn angclcgt, daß sic mit gemeinen Verbrechern nicht gemeinschaftlich vcr-wahrt nnd daß ihnen in Ermanglnng eigner Miltcl ans Staatstoslcn eine bcsscrc Vcrpflcgnug zn Thcil^wcr« dcn soll. Was cö daher mit dcn „cnlchrcndcn Slra« sen" lind dcn „gcscssellcn Ioainalislen" dic mit „gemeinen Verbrechern" in cincr Zellc nntcrgcbracht sind, snr cin Bcwandlniß habc, slcllcu wir gerne dcr nnbc' fangcncn Acurlhcilnng anheim nnd füacn nnr bei, daß in Wicn, wo bci dcn zahlrcichcn Tagcsblättcrn wohl dcr hänsigslc Fall cincs Prcßprozcsscs cintrctcn könnte, scit Anfangs Angnst cinc einzige cndgilligc Abnrlhcilnng stattfand nnd dcr schuldig bcfnndcnc Ionrnalist zu eincm achttägigen Hansarrcslc vcrnrlhcilt wnrde. Ob dcr h>cr in Rede stehende Korrespondenz-Artikel ausschließend ,.iu politischen Motiven" scincn Ursprung sucht, odcr anch malcricllc Rücksichtcn hicbci maßgebend erscheinen, wissen wir nicht, glanbcn aber, daß sich m Manchen, dcncn dcr Sinn für Ehrenhaftigkeit uicht abhanden gekommen, daS Bedauern regen wird: daß ein Mann, dcr kcincn Anstand nimmt, sein Vaterland im Anslandc in solcher Art zn bcsndcln, nicht gleich dcm Vcrlcnm« der cincs Einzelnen dcn gcmeincn Verbrechern beigezählt wird. Daß cin solcher Korrespondent sich nach dcn „administrativen Verwarnungen" schnt, glauben wir cbcu so gcrnc als wir bcdancrn, daß scinc Thränen an dcm Grabc dicscr „Maßrc.iclnngcn" ganz vereinzelt fließen, während ,sich alle Thcilnchmer an dcr Tagcspressc, dic mit ihm allerdings nichts gcincin habcn, cinstimulig für cin Gc-sctz nnd dcsscn Handhabnng dnrch die Gerichte ansspra« chcn. Wcnn endlich die gcringc Zahl dcr Prcßprozcssc mchr dcr „Vorsicht nnscrcr Jolirnalistcn als dcn libc« ralcn Auschaulingcn des Grafen Bclcrcdi" zngcschric-bcu wird, so wollen wir dic im Ganzen maßvolle Hal» tnng nnscrcr Tagcslitcrcttnr nicht ueikcnncn, ob cs abcr gcrccht ist, uiclc Prcßprozcssc iinmer nur dcr Strcngc dcr Ilcgicrnng zn Last zl, lcgcn, das Vcrdicnst ihrcr gcringcrcn Anzahl abcr nxr für dic Presse in Ansprnch zn nehmen, mögen Ici^c cntschcidcn, dic an dciu ,,«uum (mi(jri0'' noch immer festhalten. — Uj. Jänner. ..Prcssc," ..Frcmdcnblatt," „Mor< genpost" :c. bringen Äicldung von Wcisnngcn, welche dcn Eiscnbahndircktioncn in Bctrcff dcr bcvorstchcndcil Rcisc Ihrcr Mujcstätcn nach Ungarn amtlich zngcgangcu wärcn nnd sogar schon Tag nnd Stnndc wie sonstige Details cnlhaltcn. Wir habcu hieranf zu erklären, daß sclbst dcn mit Hofrciscdispositioncn bctrantcn Organen von jcucn Dctailbcstimmungcn dcr übrigens allerdings in Aussicht genommenen Kaiscrrcisc bis jctzt noch nichts bekannt ist. (Wr. Abdpst.) Pest, 12. Iäuncr. „Snrgöny" meldet: Auf An< snchcu dcr kroatischen und dalmatinischen Hofkcmzlci ist dcin ungarischen Statthaltcrcirathc dnrch dic Hoftanzlci anfgetragcn worden, dcn für dic kroatischen und slavonischen Lehranstalten dcm Budget für 1800 gemäß festgestellten Betrag von 49.W5 fl. aus dcm ungarischen Stndicnfondc vom 1. Jänner l. I. au gerechnet in vicr< icljährigcu Raten flüssig zu machen und dieselben, bis der ans Kroatien und Slavonien entfallende Antheil des nngarischcn StndicnfoudeS festgestellt, respektive die Frage dcr Verwaltung dicscs Fondcs definitiv gelöst sein wird, mit Acginn jcdcn Quartals nn dic Agramer Hanpllassc ohne weitere Anweisnng abznführcn nnd gehörig vorzu< mcrlcn. -- „Äiagyar Vilag" sagt, dcr drouln^ >iti<>-!vcnu Ungarn ohnc Verständniß dcs ,,n«'!l j>n,>!^u,>!!!^/' Welches Sc, Äiajc-stät in dcr Thronrede nach dcr Rcchtsanerlcnnnng mit vullcm Vcrlrancn ausgesprochen hat, anch in solchen Dingen, ans wclchc sich dicsc Worlc bczichcn, mit Bc-scitignna rincr vurlänsigc» lonslitnlioncllcn Revision die faktische illcstilxtion als Bcdilignng dcr Hersl^llllng der !i)tcchlslontinnitäl betrachten wnrdc. Unslaud. Florenz, 1<>. Jänner. Ucbcr die ucuc Amnestie, wclchc snr das Vcnclianischc Proklainirt wird nnd u»S hcnlc telegraphisch zukam, macht man in allen Krciscn nnzähligc Konuncntarc. Es will dcr Regierungspartei nicht einleuchten, daß Oesterreich reelle Absichten mit Vcncticu hätte, weshalb dcr kaiserliche Erlaß blos für ! cinc Ernenernng dcs Patcnlcs vom Jahre 18^2 gc-hallcn wird, lanl wclchcm die Statthalter dcr betreffenden Provinzen ermächtiget wnrden, politischen Flüchtlingen jc nach Ermessen die Rückkehr ins Vaterland zn gcstattcn. Zumal dic Bestimmungen dcs kaiserlichen Fmisselml. Pic gespenstige Schlange. H>0!lssc»gr c,»i< Obcvtmin von Leopold Hlordesch. (Schluß.) Viö gc^u den Morgnl hnlll>!i dn> Nittrr ssl;scht und gchlbelt. Als dcr Hahn zum dritten Mal lrähte und rin gvaiirr Streif dcS wndmdm Tagr? im Osten aufsliess, silchtru sic taumelnd ihv Lagrr. Ritter Otto hatte im Geräusche nnd Gelärme dcr Zecher Zei'slnmmg gesucht, denn ftin '.'.„glückliches Viiudmß mit riucv Fran, dill er uicmcüü geliebt nnd dic ihm mir smieö Vaters eiserner Starrsinn m dic Arme gcworftn, wnrdc ihm durch das plötzliche Erscheinen dcr stillen Nosc drö Thales, seiner InsMd-acsährtin, nnr desto lästiger und qnaluollcr. Doch war Ritter Otto dnrchanü cin Maun von Ehre; dcnn olnuohl er sich dnrch cin nehcimnißvollcö Vand zn dnn niedlichen ^audmlidcheu mächtiss hiugczuglu fühlte nud Agnes iuniger Ncignug zu ihm sicher war, so silhltc sein biederes Herz gegen dic Gespielin seiner Kiw-bcnjahre doch nichts, als die sorgsamst», zärtlichste Liebe riue? Vaters, dessen daS arme Mädcheu jctzt bcraubt war uud so sehr bedürfte. Die Gäste waren nach eincm reichlichen Morgciiimlnß fröhlich fortgezogen. Die Vnrgfrau saß nach dcr Sitte damaligcr Zeit im Kreise dcr Mägde am Spinnrocken, als Ritter Otto bci ihr eintrat. Er wnrdc von Brigitten lanm eines Vlictcö gewürdigt. „Ich reite nach Katzcuslciu hin," sprach er, sichtbar beleidigt ob der ihm bewiesenen Gcriügschätznng, „und werde r>or morgen Abend nicht lommen!" und rasch verließ er ohne Gruß uud Abschied dic Spinustnlic'. Valo daranf hörte mau ihn an« dcm Thore donucrud ilbcr die Zugbrücke sprengen. Frau Brigitte war ausgestanden, an daS Bogenfenster getreten nud sah dem flüchtigen weiter nach, lns er in eine Krüm. mnug des Weges eiubog uud verschwaud. Ihr Ange glühte >u uuheimlichem Feuer. Sie gedachte jetzt der gestrigm Mähr von Gertrud Da trat diese hcreiu nnd bat demüth'g, ,hr folgen zn wolle», sie zeigte dcr Herrin aus dem Fenster m.tS der hiutersteu Zimmer, wie der Burgherr eben vor der Hütte im Thale alistieg. „Also dahiu warst Du geladen, dice ist Dein Natzenstem? schändlicher Lügner!" tobte fast vor Wuth crstickeud die Schloß-fran. riß sich eine lostliare Pcrleuschuur vom Halse und warf fir dcr Dieueriu mit den Worten hin: „Nimm hicr zum Lohn Denier Treue dieses seiu erstes Gcscheul - ei- breunt mich am Halse!" Hieranf stürzte sie fort auf ihr Zimmer. Agnes arbeitete in dem tlciucn Gärlchcn nud hörte lächelnd dcm kindlichen Glplandcr des Knaben zu, als dieser, dnrch Pferdc-tritte erschreckt, cmporfnhv uud sie zu gleiche! Zeit dcn Niller ab» steigen uud auf deu Zauu zulommcn sah. „AgucS," rcdcle sie der Stattliche wohliöncud au, „Dcincö Bleibens in Leibnitz wird ans dic Länge nicht scin tonnen; Dn Schuldlose hast Feinde. ,ch bin darüber wohl unterrichtet; doch daS Nähere darüber uächsteuS. Du musit von hier fort, bald fort. Ich werde für Dich und dic Deinigen forgeu und reite deshalb nach Pigann, Sage das Deiner Mutter nnd lebe wohl nnter-dcssen." — Und noch ein frenndlichcr Blick seiner Angen nnd er schwang sich auf daS stampfende Rost und fort war der Reiter, Daö Mädchen abcr fagte nach einiger Zeit, indem eS ihm nachsah, mit thränenglänzendcn Augen: „Vater im Himmel, ich bin ja rciu vor Dir uud schuldlos, wie dies Kind, darum baue ich auf Deinen Schlitz." Der Abend war herangekommen. Die Nalleuburg, welche gestern vom Lärm der Bacchanten erdröhnte, war heute still, wie das Grab. Nnr das Gebell wachsamer Rüden unterbrach zuweilen daS Schweigen der Nacht. Bald lag Alles in den Armen dcS Schlafes, voii der Anstrcugnug der vorhergehenden Nacht ausruhend. Ueberall herrschte Ruhe uud Frieden, nnr nicht in der Brust der Schwßsrau von Wallenbnrg. Auf ihre Hand gestützt saß sie bei Herabgebrannleu Kerze» einsam am Tische; ein unheimliches Lächeln schien ihren Mund zu umspieleu, nnd düster, wie die Flammen der uugepntzleu Kerzen, brannten ihr die Augeu im Kopse. Iü sehusuchtsvoUcr Crwarlnug saß sie da »ud horchte zuweilen. Endlich nahetcn sich leise, bedächtige Schritte. Ein Mann, tief im Mantel vermummt, trat in das Gemach. Tic Edelsrau wintte ihm näliel' nud sagte: „Nun Knnz, wie lautet dic Kunde von« Thalc?" „Dcr Ritter," entgcgucte flüsternd dcr m,t Geld Erlauft, „war wohl hcutc frith «uteu, doch «nr weuigc Augenblicke. <>'r ist nicht in Leibnitz und fichcr in Katzenstein. Die Dirnc schläft mit drr Mutter uud dem Kinde in dcr osfcucu Kammer, in welche man aus dcr ebenfalls usseueu Stube gelangt. Das Bettcheu des Kleinen befindet sich glc,ch uebeu dcr Thür. Das HauSlhor iß durch ciueu hölzernen Riegel nnr leicht verschlossen und geräuschl^ ohue Mühe zn öffnen. UcbrigcuS lönnl Ihr, cdle Frau, "»! mcinc Worte fowohl, als anf meinc Fanst Euch vcrlcisscu, ni>d ich biu bereit, Euch in das Thal durch dcn Uald zu führen, we»« Ihr cö befehlt." „Gut deun," eutgegnetc mit dumpfer Stimme die Bnrgsra»' „bleibe einstweilen dranßcn und warte." Sic hüllte fich nun in cin wcitcS, dunkles Kleid, band a"l abcntclicrlichc Art sich ein Tuch um dcu Kopf, nahm ctwaS a"^ einem llciueil Kästäicu nud rief dann lcisc den Diener herein. ^" traten anf dcn Gang hiuauS nud horchtcn. Alle« fchlirf. „D>c Nacht ist günstig," lispelte die Hausfrau, die wie ciu GesP^ aussah, und unn gingen sie dic gehcime Trcvpc hinab. Da« hi»' tcrc Pfürtlcin gegen den Wald zn that sich geräuschlos auf "^ ' die nächtlichen Wanderer befanden sich alsbald auf dcm Fnsü't^! nach Leibnitz uud nach etwa einer Vierlclstnnde Weges vor Ag»^' Hänöchcn i>n Thalc. GrabeSschwcigeu schwebte über der Nacht. Tcr Knecht h"^ daö Lichtlcin in dcr Blnidlatcruc bchutfam fchou im Walde a" 85 Manifested inn- telegraphisch bekannt sind, enthalten sich die Vlällcr jeder sonstigen Aenrlhcilung nnd desinircn sclbcö al»3 cine von Oesterreich ans ncn gelegte Falle, warncn anch zugleich die Pruslribirten vor dicscr Vock« speise. Im Nebrigcn kann ich versichern, daß die kaiser« lichc Entschließung in allen Kreisen einen äußerst angc< nchnicn Eindruck a»f die Geinülher zn machen scheint, wenn auch die Nachricht nut Mißtrauen aufgenommen wurde. — Die ParlaincntSfcricl! werden bis zum 25tcn d. M. verlängert; durch die so laugen Pansen will daö Kabinct Lamarmora eine Auflösung der Kammer hervorbringen. Man fürchtet von Seilen der Regierung zu sehr, mit einem Schlage die Oppositionspartei durch die Nachricht deß Nichtbestandeg der Kammer zu überraschen. An einem neuen Gesetzuorschlagc behufs einer Finanz' reform wird eifrigst gearbeitet.' (G.-^.) Nachrichten auö Vera-(5ru; vom 10. Dezember konstatircu, daß das am strandet war. Der französische Kapitän nennt eine große Anzahl von Zeugen, die scinc Klage bekunden können. General Mcha hat unverzüglich cine Kommission zur ^nlcrsnchnng des Vorfalles eingesetzt, welche am 30tcn November nach Brownsville abgegangen ist. Hagesnemgkeitm. Se. Majestät geruhten den vom Hauptmann Philipp ^Uierczct in .illagenfurt erfundenen und allerhöchsten ^Us überreichten Revolver-Säbel ci»cr gnädigen Zunahme zu würdigen. Inglcichcn hat der erste General-"^jutaitt Feldmarschall-Lienlenant Graf v. Crenneville rincn ^Nei Revolver^Säbel rom Erfinder entgegengenommen. — Der Reichsralhs-Abgeordnetc und Dcputirte des "^bnschcn Landtage?, Tr. Anton Ryger, ist in Folge aller« ^chster Entschließung vom 9. Dezember v. I. von Seiner ^ajrstät den, Kaiser dnrch Zusendung cincs höchst wcrth-volleil Brillanlringes, welcher mit dcr Krone und dem aller» '^slen Namen^zngc geschmückt ist, ausgezeichnet worden. -^ Sc. Exzellenz der Herr Hofkanzler v. Majlath hat ^/"l ungarischen Schriftsteller-Unterslützungsvercin gelegcnt-'^ eine's dirscr Tage stattgehabten Aalles 200 fl. gespendet. ^ -^- Herr F. Mihailovic in Wien organisirt fllr die Monate März und April zwei G escll sclsa s t Zr c i s c n, "ut u»d ohne Verpflegung dcr Theilnehnier, und zwar die ^'^ zu Lande (keine Seereise) nach Italien, zur Osterwoche ""ch Rom; die zweite, wenu sich der Aufstand gelegt, durch die Schweiz und da>- südliche Frankreich nach Spanien und die bastischen Provinzen, Bordeaux, Pans, zurück nach Wien. Den Retourfahrtskarten wird eine drei' respektive sechsmonatliche Gültigkeitsdauer zugestanden werden. — Den Haupttreffer dcr Kreditlose hat dcr Pfarrer von Domaslowitz, Bezirk Tcfchcn in Schlesien, gemacht. — Dcr „Volksfreund" schreibt: Wir werden ersucht, die (der „Laib. Ztg." entlehnte) Angabc unseres Blattes, dasi die Flugschrift „(5ine Lösung der österr. Verfassungvfragc" von einem Sohne des k. t. Ministerialralhcs Freiherrn M. von Gagcrn versaßt sei, als irrig zu bezeichnen und zugleich zu bemerken, das; die Person des Letzteren mit obiger Schrift überhaupt in keinerlei Verbindung stehe. — Aus einer vom „Pozor" gebrachten Beschreibung von der Eröffnungsfeier der slouenischen tiitavnica (Lese-und Untcrhaltuugsverein) in Lichtcnwald (Sndsleiermark), zu welcher den 7. l. M. auch Kroatien mehrere ansehnliche Gaste entsendet hatte, verdient hervorgehoben zu werden, dah die Versammlung von Sissel aus mit einem Telegramm in kroatischer Sprache begrüßt worden ist. — Meister Pelz, auch dcr Araunc genannt, der possierlichste Tänzer des Thicrgartenzwingcrs in Wien, fiel der Gourmandise einiger Franzosen zum Opfer. Schon am 10. d. ward sein Todesurlheil auf Verlangen eines Pariser Restaurants gefällt, der in dcr Wiener Zentral-Markthalle echten Aärenschinten und Bärentatzen für scinc Gäste bestellt halte. Gestern Nachmittags erlegte der Direktor des Thiergartens/ Dr. Jäger, seinen Zögling eigenhändig, und wurde derselbe heute Vormittags nach Paris gesendet. Das Thier wog nach seiner Ausweidung 210 Pfund. — Aus Klagen fürt, 11. Jänner, wird dcr„Ta-! gcöpost" geschrieben: Iu unseren journalistischen Kreisen haben > sich Aenderungen vollzogen, welche gegenwärtig das Haupt-^ thema der Konversation bilden. Dcr filr die Redaktion der' „Alpenblätter" verantwortliche I. I. Krasinig war nebenbei' Sollizitator in einer Advotatcntanzlci, wo er aber vor eini-^ gen Tagen plötzlich und unter Umständen entlassen wurde, die auch seine Entfernung von dcr Redaktion der „Alpen-^ blätter" zur Folge hatten. Diese Umstände sind iu allen ^ Einzelheiten bekannt: sie geben Aufschluß über die geheimen^ Eiulünfte, mit welchen der I. I. K. seine bedeutenden Ausgaben bestritt. Daß diese Standalgeschichtc enormes Aus-' sehen macht, können Sie sich denken. — Eine andere Aenderung ist bei der „Earinthia" eingetreten. Der bisherige Redattcur geht als Advokat nach Wien, und ist die Rcdal-' lion dcr von dcn bcidcn Vereinen, von dem Museal- und Geschichtsvcrein, herausgegebeneu Monatsschrift dem Redakteur der „Klagensurter Zeitung" Dr. Ludwig Ißleib übertrafen worden. Wir hossen, daß cr das vaterländische Unternehmen nicht nebenbei behandelt, sondern ihm solche, Sorgfalt widmet, auf daß es wieder wird, was cs einstens war — ein gern gelesenes und beliebtes Blatt. — Aus Aozen, 10. Jänner, schreibt man: Am heiligen Abend ging ein Manu ans Grünau in Tirol, Namens! Martin Kausmann, nach der Frühmesse in das Verdauerthal,! um alldort einige Baumstämme znin Verkaufe abzuzählen. Als er in der Früh nicht nach Hause kam, hielt seine Ehe« gatlin ängstliche Nachfrage: cs machten sich darauf vier Männer auf dcn Weg und trafen ihn am Falschegg schon ganz nahe beim Bach auf feinem Angesicht? liegend, voll Blut, angefroren und ganz schrecklich zugerichtet. Dcr Mann war auf ein fliegendes Eis gekommen und von dcr Höhe herabgestürzt und im weiteren Hinabstürzen durch einen Baumast, an welchem seine Kleider sich verhängten, ausgehalten worden. Im Eise gewahrte man, wo er mit seinem Gesichte lag, einen hohlen Naum, den cr ausgehaucht haben mag. Es hat diese Gegend schon Mehreren das Leben gekostet, theils durch ähnliche Unglüclvsälle, theils durch Lawinen. — Dic französischen Journalisten zeigen sich gelegcnt-lich dcr Nekrologe, die über die im Jahre 16L5 verstorbenen und noch lebenden Größen gebracht werden, von der« selbe» Exaktheit, wie ihre berühmten geographischen. So berichtet z. V. dcr „Eonstitutionnel," daß der berühmte englische (!) Schauspieler Bogumil Dawisou in Berlin auf offener Szene vom Schlage gerührt wurde. Herr Dawison wird mit einem Dementi nicht lange warten lassen. — Richard Wagner ist jetzt in Paris. Wie es heißt, will cr hier seinen „Lohengrin" zur Ausführung bringen, und der Direktor des Theaters Lyrique soll nicht abgeneigt sein, seine Wünsche zu erfüllen. '— Das Glück wird Richard Wagner nicht treulos. Auch der junge König von Portugal äußert Wohlgefallen an feinen Werken. Iu der Galavorstellung, welche die Große Oper in Paris zu seinen Ehren veranstaltete, mußte die „Tannhäuser" - Ouvertüre, die an dcrselbcn Stelle vor mehreren Jahren ein furchtbares Fiasto erlitten hattc, ans sein Begehren cfelulirt werden. fokales. Der Herr Landtagsabgeordnelc Dr. Lovro Tom an ersucht uns um die Aufnahme folgender Berichtigung: „Im Bericht über die 15. Landtagssitzuug (s. gestrige Nummer) wird reserirt, daß ich gesagt bätte, „daß die Veldcser Straße ihrer geringen Wichtigkeit wegen als Kon-lurreuzstraße behandelt zu werden nicht verdiene." Ich habe einen solchen Ausspruch nicht gethan, sondern gerade das Gegentheil, nämlich, daß die bezügliche Straße von Podweiu über Vormarlt nach Veldes als Konkurrenzstraße belassen werde, als wünschenswert!), und nur rüelsichtlich dcr Äenen-nnng uud der Umlegung der Straße von Podwein nach Vormarlt respektive Radmannsdorf eine Kritik ausgesprochen." — In der Direktionssitzung dcr philharmonischen Gesellschaft vom 1-1. d. M. wurde beschlossen, den Vercinsmitglicdern bekannt zu geben, daß zur Wahrung ihrer eigenen Interessen in Hinkunft dcr Ein las; zu den G cs cllschasts p ro o ukti o n cu ausnahmslos nur gegen Vorweisung der Eintrittskarte gestaltet werde. Außer dem Kassier wird in dcr Folgc anch jedesmal ein zweites Diret-tionömitglied als Ordner sungiren, dessen Name am Saal' Eingänge ersichtlich gemacht und an welches man sich bei uorlommenden Anstanden zu wenden haben wird. — Für das laufende Jahr hat dcr hochw. Franziskaner o r d c u wicdcr einen Katalog erscheinen lassen, dcr in Görz gedruckt wurde und in Laibach bei Gerber zu haben ist. Die Ordcnsprovinz vom heil. Kreuz zählt gegenwärtig 113 Patres, 20 Kleriker, ? Novizen, 30 Laienbrüder, 18 Tertiarier, zusammen 101 Personen. Außerdem enthält der Katalog einige Nachrichten über den Ansang und die Begebenheiten der Orden^provinz. — Eben wurden von der Redaktion dcr „Daniea" im Wege des Herrn Banquiers Meyer 403 sl. 42 lr. österr. Währung an dcu hochw. Herrn Missionär Pirc in Amerika abgesendet. — Morgen Mittwoch wird der Gymnasliler Novak, dcr Nachfolger K lischnig g s, am landschaftlichen Theater in einer Szene sich produzircn, in welcher cr ciue Imitation der Affenuatur versuchen wird, und am Sonntag tritt er in Klischniggs Forccrolle, im Stücke „Asse und Bräutigam" auf. Nascht. ^. ^ jrtzl zu der Hlittc hin, und nach wenigen Au-^"blirü'u gähnte das einfache Thor geöffnet dcn unheimlichen sicher,! entgegen. ^ ^lö ,vMe der Mond mitleidig daö unheilvolle Vorhaben cr'^r ^ ^cM'k Fülle seines Lichtes stören nnd verhindern, trat H Mch hell nnö drm Gewölle hervor. Brigitte war in« "s ciiigslrrlm und näherte sich der Echlnfstätte. s,, ""Uu tonnet Ihr recht leicht den Küaben sehen," meinte wie l!ch,t>, ^ f^s^,,,^ Helfershelfer. "ie, Schwcn'zucrhülltc haltt schon cmf dem Wege znr Hiitte wä^s'^"" "°'" V°°m aufgehoben nnd zu sich gcheelt. Bald l ste nun an Ort und Stelle, währuld der Diener vor der ^lmcn Thiire lauerte. Im milden Lichte des Mondes alänzlc lgUkn dcv lilonde Loeleiilops deö schlafenden Knaben cnt- leis!"' ."^ sie tappmd die iiannner erreichte. Gespenstisch und zur nv" "" lMlischcr Dämon, trat mm das rachesüchtige Weib vor s ^ ^ schlafenden Eeraphö, nahm cine goldene Nadcl her- Scli" ^. ^ an die Schläfe dcö Kleinen — und drei — vier "°ch s3 "'^ ^'" ^''" ^ ""b „Agneö, ach wehe!" slöhüle 1 Miscild das ilindlein — und war nicht mehr! Wacs/ ^ Tn denn, Josef?" fragte dksc im halben Er-Bch' m """" ^ ^Mch eingetretene Stille ließ sie nicht s° »^ ? ^""' ""d s° schlief sie wieder ein. Dic Entsetzliche G^ "" ^'Mlel «Maude.,, bei etwaiger Vntdeelnng ans iicnc f'e d ?^' ^ l'^ "'chls mrhr im Gemache regte, schlüpfte 'hrcr <".s ?" '^"^ '" ^'^ ^'"^'^ ^^^1^ uergchend nnd vor N»np^> ?" ^^"^ "bebend, hinanö, winkte dem harrenden und «„ ' " ^ "ftiegen, ohne ciu Wort zu sprechen, den Vera ^auglen unenldeclt in die Vnrg. Echlivfm.^^^ s"hl'cher Lerchen flieg trillernd in die Lnft. die d"' fteuMick"?^' ^""^'ben deö schönsten Somn,,'rm°rgenö. uud l)"ab, als ^i,s, """^ ^"^ '"'^ ^''""' "'"""" 'l"^" s" "uld ,.Mutter " "'^'^ "°" ^"' ^""^ der verflossenen Nacht. ' '"" Hal hente Nacht Schreckliches gelräumt, doch weis; ich nichtö Acstimmteö davon zn erzählen," sagte die von ihrem Morgengebet aiifgesiandme Agnes, nnd blickte nach dem immer noch schlafenden Knaben. Plötzlich schrie sie angstvoll: „Mein Jesu«, was ist denn daö? Die Schläfe des Kindcil ist blutig — eö steckt eine Nadel darin — mid todt und lalt — ach, Josef ist todt - Mnttcr, Mntter!" schlnchztc sie und warf sich liber die Wiege. ^ Tie Alte trippelte herbei und schlug mit einem Schmerzschrei zn Boden. Durch Weinen nnd Jammern machten die Arme» sich Luft, Agnes zog nnn die blitzende Golduadcl aus dcr Stirne des Kindes — plötzlich fchien sie wie aus einem Traume zu rr-wachen und eö wurde ihr Alles llar — sie gedachte der Worte des Ritters. Sie hurte nun zu llagm auf, m:d dic Nnhc dcö Wahnsinns, die Ruhe eines Vnltans, dcr innerlich glüht und gährt, schien sich liber ihr Gesicht zn verbreiten. „Seid nur still, Mntter!" tröstete sie, „cs wird noch AllcS gut werden, nur warten müssen wir, bis es Abend wird." Keine Thräne trat mchr in ihr Auge. Still legte fie daS geliebte Kind in ein Leichentuch und zithltc mit Sehnsucht die Stunden deö Tages, die ihr eine Ewigkeit dilnlten nud nicht ab' lausen wollten. Endlich sing es an zn dunkeln, und es tauchten schun hier nnd da Sternchen an der saphirneu Decke des unendlichen Himmels empor. Plötzlich tonte dcö Thürmers Hvrn, des Herrn endliche Hcimtnnst verkündend, vom Berge herab. Da erhob sich das Mädchen und sprach: „Unser Rächer ist da, Mnltcr, lebt wohl!" nnd nllc Begleitung abwehrend, verschwand sie bald im Waldwege gegen das Schloß. Eben zogen Knechte, Mägde uud andere ArbeitSlcnte, vom Felde nach Hanse lehrend, dnrch das geöffnete Thor. Agnes schloß sich ihnen an, mid flugs hatte sie die gwszc skincnic Haupttreppe erstiegen nud stand im (^miachc dcö Burgherrn. Dieser saß vor einem kleinen Tischchen uud war eben be-schäfligt, seinen Abcndimbiß zu verzehren. Verwundert blickte er ans, wer ihn Me; al? cr dnS Mädchen erkannte, sprang er freundlich von seinem Sitze ans nnd lain ihm entgegen. „Herr," sagte Agnes, theils von dem schnellen Gange, theils vor innerer Bewegung gerölhet und hocherglüheud, indem sie einen Schritt zurücktrat, „weg Ml mit Em'rrr freundliche», zuvoitoinmenden Miene, denn Rache, gerechte Rache von Euch z» erflehen, kam ich schüchternes Mädchen bei einbrechender Nacht uud ohuc Begleitung .;n Ench. Gott gebe meinen Worte» Kraft!" Der Ritter stand ob solcher Ansprache starr uud regungslos. „Vnrghcrr!" sprach sie unn lant «ud feierlich und zog die goldene, vom Blut geröthele Radl'l hervor, „sehet, mit diesem Werkzeug bohlte in der verflossenen Nacht Eucrc Frau die Stirne meines kleinen Schweslerliudes meuchlings in den ewigen Schlaf! — Noch llcbt da« Älut deö unschuldigen Kindes daran nnd schreit um Rache!" Die Anfangs starren Züge deS Ritters belebten sich ans schreckliche Art: „Sie soll Dir werden, Mädchen, i,n reichlichsten Maß!" tönte ihr die Aulwort entgegen. Er ergriff nnn dic Hand der Iuugfrau, uud indem er im Fortschreiten gewaltsam zwei Thüreil mlfsties;, standen sie plötzlich im Gunache seiner Frau. „Du rasendes, Dn entsetzliches Weib!" schrie er mit Dou-nerstilnme, daß die Wände schaurig wiederhallten, „lcuust Dn dieses reine, unschuldige Mädchen nnd kennst Dn wohl diese blutige Nadcl, die Du in verflossener Nacht in die Stirne des unschuldigsten Kindes geschlagen hast? Dn erbleichst? Dn tauilst cS nicht leugnen, Deine Schuld erdrückt Dich und raubt Dir jcdrö Wort? Aber wisse, cs war das Kind der Schwester dieses Mädchens, das Du Deiner blinden Rachsucht geopfert, schändliche Mörderin. Sri mir darum verflncht auf immerdar, nnd die Strafe dc? Ungeheuern sei anch selbst ungeheuer!" Und dies sprechend, riß er ein Fenster cmf, uud schnell nud mit Riesenkraft packte er Brigitten um den Leib, eilt« mit ihr zum Fenster nud stürzte sie unter vergeblichem Abwehren Agues» 86 — Im Nachtrage zu der von uns in der lchten Smnswgnunnner gebrachten Notiz, lietrcfsend den im Laibacb-ftxffc ertrunken gefundenen Handelsmann Franz Mayer aus Kraiuburg, liemerlen wir, das; bei dessen ans Anordnung des lobl. Magistrates der Stadt Laidach am 14. d. M. vorgenommenen Sektion eine Vcrdickung und Verlnöcherung der Gehirnha'ule vorgefunden und auf Grundlage dieses Äesn»decn Landtagen. Graz, Ui. Jänner. Angemeldet wird eine Interpellation des Dr. Nazlag wegen Dnrchführnng der spracht lichen Gleichberechtigung in Schule nnd Amt. Mehrcrc itavitel des Vuranschlagcs werden erledigt. Es wird beschlossen, dnß Äiarlnirg eilt eigenes Geincindestalut er halte, der Entwurf desselben wird dem Vezirtsvertre tnugsausfchnfsc zugetheilt. Der Bericht des ^audcsaus^ schusses über den Forlgang der Geschäfte der Grnnd-lasteualüösnngs- nud viegnlirnngskommissionen geht an den Nechenschaflsderichlsausschuß. Eine Bcniorduuug für (^raz wird oync Debatte angenommen. — Mchstc Sitzung Dienstag. Innübruck, 13. Jänner. Anf cinc Interpellation der tirolischcn Abgeordneten italienischer Nationalität, ob der Negierungst'mumissär geneigt sei, den Wnnsch des italienischen Vandestheilcs, das; der den nnbcfngt Abwesenden nnd Ausgewanderten ans den lomv. veuez. Promuzen zu Theil gewordcuc allerhöchste Gnadcuakt auch auf Welsch'Tirol ausgedehnt werde, zu vertreten, lntgegnet Graf Corouiui, daß er vom Staatsmiuislcr die ^erfichernng erhallen have, daß eine allerhöchste Eillschlieftung auch zu Gunsten der ^migrirtcn in Süd-Tirol hcrablangen werde. — Ein Antrag ans Mändc rung des Gcwerbepatcnts wird eingebracht. Der Vcricht des ^andcsallsschnsses über Errichtung einer landwirll) schafllicheu Schule wird dem landwirtschaftlichen Kountec zugewiesen.__________ Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Verlin, 14. Jänner. (N. Fr. Pr.) ^Die „Bör. scuzcitung" meldet: Das Abgeordnetenhaus werde die Regierung zur Beseitigung dcö sich leck gebahrcndcn Sondergeisteö und des Selvslmachlkchcls des Augustcn-burgeilhulnS ansfordcru. Hamburg, 14. Jänner. ()l. Fr. Pr.) Iu der Angelegenheit der stände«Einocrusung werde» demnächst dirctt an Sc. Majestät den Kaiscr von Oesterreich Pc titioncu aus Holsten« abgehen. Köln, 14. Jänner. (N. Fr. Pr.) In Pariser Vliesen wird die Nachricht von der aä»zlichcn Nieder-wcrfnng Plims vcslliltc». Paris, 14. Jänner. (N. Fr. Pr.) Die Nationalbank von Florenz hat dic Bclchimna der Staalspavierc suöpcndirt. Die zwischen der italienischen und der pävst< lichen Regierung in Bczng anf dic Staalsschnldsragc einacleitctcn Unlerhandlunaen haben in Folge ncncrcr französifchcr Vermillcluug Aussicht auf Erfolg. Madrid, 13. Jänner, Nachmittags. Die Insur-gentcn sind, nm der Verfolgung der ihnen nahcrnclcu^ den Kolonnen zu entgehen, gestern in Aldea Nneva, U» Kilometer von Puciitc del Arzoliisvo, am Tajo cingc. troffen und machen AnslrcugniMn, das rechte Ufer zu gewinnen, nm nach Portugal zu entkommen. Die Fluß-nbergänge werden jedoch bcwacht, nnd Prim dürfte schwer-lich cutlinnln. Ii'surgirlc Soldaten stellen sich den Ae-Horden mit Waffen und Pferden. Die Ordnung ist allerwätts gesichert. ! London, 14. Jänner, (N. Fr. Pr.) Ein chilenisches Kriegsschiff hat ein spanisches Kanonenboot wcgacliommcn. Der Diktator von Peru verweigert die Anerkennung des mit Spanien abgcschlosfenin Vertrags. Eine sür Ehili vcstimmle TorvcdoS-Efvcdilion hat New<^)ort verlassen. Vriisscl, 14. Jänner. (N. Fr. Pr.) Ein nnver» burgles Gerücht will wissen, Prim habe sich in Valencia eingeschifft und sci in Frankreich angekommen. stew-Aork, 4. Jänner. Es heißt, reward würde Veracruz vcsnchcn. Aus Valparaiso, 2. Dezember, wird gemeldet: Dic Ehilcucu uahmcn das spanische Kanonenboot „Eaodonga", wodllrch sie einen theilwcisen Aloladc-brnch erreichten. ES verlautet, Pern werde Ehili unter-stüheu uud dic Ratifikatiou des Friedeusverlrages mit Spauicu verweigern. Telegraphische Wechselkurse vom 15>. Jänner. 5iperz. Metalliqucs 62.70. — 5)pcrz. National Anlchen N0.05. — Bankaktien 70»;. — Krcdilaltien 15>2.^l0. — 1«C>0er Anleihe ^l.10. — Slider 104.75. - London 101.5.0. — it. l. Dutnteu -1.99. Mr tlio Älilirlillli^r in ^arije, Bezirk Fcistritz, sind im Eomptoir der „Laibachcr Ztg." eingegangen: Laut letztem Ausweise........13 fl- Von kl. 1'. »»id k. V......- - 7 „ Zusammen . ^ fl. ^ Weitere milde Gaben werden mit Dank angenommen nud nngesänmt ,hrer Äesliinnilincz ;!igcs!lhvl. Geschäfts-Zeitung. Dcr osterreichisch'cnalische Haudelövertrass. E« gereicht miö zu ^oßer Bcsncdlguiu^ d.u ankerst güiisügm ^m- , drnct hervorznhede», wachen dcr Ädschlnß de^ m>»,>'>" vergegenwärtigen müsse». Anf dein handelspolitischen Gebiete nützen die besten Verträge unr wenig, wenn nicht Unternehmungsgeist, richtiges Erfassen günstiger Momente, Eoulanz in den Geschäften nnd glückliche Kombinationen daö belebende Prinzip des Ganze» bilde», welches erst dnrch den Vertrag mit einer andern Handrlimalion zn einer sicheren, geregelten Thätigkeit geleilet wer< den kann. Diese Vcinertnng möchte» wir »amenllich Denen znr Beachtung empfehlen, welche von der österreichischen Regierung ill allen Dinge» dir Initiative erwarten, dabei aber nicht bedenke» »vollen, daß der beste Impnlö ein resnllalloser, sobald er »nver-stände» und unbefolgt bleibt. (Tr. Ztg) Theater. Henlc Dienstag dcu 16. I ä n n r r: Znm zehnten Male: Die schi>»e«, IUeibcr von Georgien. Komische Oper in ^ Anszüge» uo» Iacqne« Ossenbach, 3!tl!loorli^gisch^ Ueulinchllilllil'!, ill Lniliilch. « -- ^ « « ". ! D- Z - «L '^" u ,^, ^^ ,^) ^ _ ^.7 N'indstill ^!u7> , ' 15>. 2 „ ^)t. ^».7« ! "l- "'.» ^iW. s. schw. Soiiiiensch. 0,uo t0 „ Ab. 329.u:! ! — ä.^ , windstill ! Nebel Nebel bis Mitlag cmhaltcud. Nachmittag heiler. Sanftes Abendroth, uach 0 Uhr Nrbcl. — Dic Dohlen, deren Ankunft bereits gemeldet wnrde, haben, durch ucuc Zuzüge verstärkt, von den Brutplätzen anf den Thürmen dcr Stadt Bchtz genommw und machen sich dnrch ihre krächzende» Lantc bemerkbar. ^ Verantwortlicher Redakteur: Ig»nz v. Kleinmay r. l,nt de» Worten: „So liliße nun Dciueu Frevel, verfluchte Schlange!" auö dem obersten Stockwerke deu schrecklichen Felö-nbhang der östlichen Vurg hinab. Ei» dumpfer Fall ertönte n»« der Tiefe herauf. Donnernd befahl er einem Knechte, schucllstrnö zu satteln, danu ergriff er Agucs' Hand: „Nun bist Du gerächt, jetzt aber lebe wohl, wir srheu uns uicmalö wieder !" Sprachö, eilte dic Treppe hinunter, warf sich auf den wildschuaubcuden Rappe» , uud mit dem letzten Hnfschlag libcr der Brücke war auch die letztc Spur uou Ritter Otto von Walleuburg verschwunden. Er lehrte nicht mehr in sti» Schloß zurllct nnd Niemand hat ihn weiter gesehen. Agnes schlich sich vcrzwciflnugSuoll aus der Vurg, lehrte aber nicht nach i'eibnitz zur Mutter zurllcl. Man suchte sie vergebens zwei Tage lang. am drilteu Tage aber fanden Fischer ihreu Veichnam am Strande der Save. Dic Sage brrielM weiter, daß dic spätern Besitzer diese Vurg lediglich deö nächtlichen Svnkcil wegen immer wieder verlaust uud endlich gauz uerlasseu hätten, bi« sie in Trümmer zerfalle» mußte. Die uuMcllichc Vurgsrou Brigitte habe sich oft iu «ntteruiichtlicher Zeit iu dcr Gestalt riucr großcu weißen Schlauge, mit ciucm Schlüsfelbiinde am Halse, Eingangs ort< Schloss«,« gezeigt; ja fclbst in der hellen Mittagszeit wollen Hirten die glänzend weifzc Schlange mit dem Schlüsselbnnde im Innern dcr Burg bemrrlt habcn, wü sie in dcr Sounc ein auögcbrcitctcs Tuch voll vlitzender Goldmünze» überwachte uud lMctc. Furcht habe' die Hirten eiligst von damien getrieben. - Dcr Versicherung eines sehr allen Mannes zn Folge, der einmal iu der Stuude der Geister die gespenstige Schlange angrrcdct, werde sich Brigitte uou Wallcuburg uicht srüher dcr Erlösung erfreuen können, bis im Hofe oder auf dem ehemalige» Vnrgplatzc eine große, mächtige Eiche erwächst, welche die Bretter zu der Wiege ihres endliche» Erlösers von ihrem Bcmuc liefen, soll, welchem sodaun auch alle verborgenen Schätze, die jetzt die Schlange sorgfältig bcwacht, zu Gebote stehen sollen. Dcr Autor diese« Aussatzes hat iu seiner frühen Ingcnd noch ^ als Knabe die Änrg Wallenstein (iu der Landessprache.- ,.I'.,^ gr-xl") ost besucht uud später von mehreren Umwohnern neben Verührnug der jctzt erzählte» Sage erzählen gehört, daß schou mehrmals Hirten in dem zerklüfteten Gemäuer dieser Burg Gold-und Eilbermünze» aufgefunden habe». ! Die Sage selbst hat sich seil Jahrhunderten in gntcm Nn-dciilcu erhalten, und wahrlich, uoch jctzt geht bei uächtlicher Zeit > uiemand gerne an dieser einsamen Ruiue vorbei. _________^____ i Als einen Nachhang zu dieser Sage erlauben wir u»S uoch uachsteheiidc geschichtliche Bemerkungen: Dcr vor wenigen Jahre» im hohen Alter zu Sleinbüchel in Obcrlrai» verstorbene Pfarrer ^ B ar lhclmä Urschilsch hat im Jahre 1«3l) an das Bandes- ^ Museum uou ^aibach cincu alte:, Säbel fcmnut Scheide übersendet, ^ dergleichen die Vorfahre» dcr jetzigeu Bewohner vo» Ober-^'cibuitz (Pfarre Stcinbilchel) als Kuappeu der Bcsitzcr uud Hcrrc» des, uralten Schlosies Wallenburg trngcn. Er hat den übersendeten ^ Säbel, für dessen wirlliches hohes Aller nicht schon der bloße ^ Anblick alleitt, sondern auch die dabei gewordene Ueberlieferung sprechen, in dem der lctzigcn R»ine,zunächst liegc»den Hanse Nr. ^ ^ i,w^I 8"lll"») in Obcr-^cibnitz erhalten, eigentlich gegen eine Remuneration erstanden, wo man ihm erzählte, daß sich von dieser uralten Waffe uoch ein und anderes Stück, wiewohl weniger gnt erhalten, als das eingesendete, vorfindet. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner von Ober- und Untrr-Lcilinitz warcu »lach dm gcsammelteu Erfahruugcn des Pfarrers Urschitsch, der Gewohnheit des MiltelaltcrS gemäß. Knappen der Bcsitzcr von Wallrnbnrg nnd hatten wahrscheinlich schon von dcu ersten Besitzern ein uahc gelegenes Terrain zur Bebauung und Aufstellung ciucr Wohnung als !t!cheuslrägcr und iu Hinsicht deö Besitzes als Frcisasscu erhalten, mit der Verpflichtung, daS Schloß zu bewahre«, es iu jeder Gefahr zu vertheidigen, und im Nothfalle dem LehcuSherru iu dcu Krieg zu folgen. Auch hatten sie bei Gerichten, UrthcilS-Exelntionc»! und dcr« gleichen Wache zu halte», wie diese? zum letzten Male i» der zweiten Hälfte des vorigen Iahrhnudnts bei Hinrichtimg ei»^ gewisse» Domiuil, Contreliandiers, geschehe» sei, der wege» Ermordung rines Infafseu zu Hohenbrückcn unweit Aßliug bei der unterhalb Raoiuaunsdorf über die Save führenden Brücke enthauptet wurde. Obgruauuter Knappe» nnd Freisassen gab es achtzehn, vott beuc» siebenzrh» Dienste thaten, der Eine aber die Dienste »nd Verrichtungen anznsagen'hallc. I» diesen» letzten Amte wechselleU fie jedes Jahr nntcr einander ab, welche Gewohnheit sich uoch jetzt dortselbst in Betreff der Gemeindcangelegenhciten erhalten hat« Bci der Schloßwachc uud im Kriege führten, sie Säbel ui>b Spieß (Hellebarden) und bei andern Wachen mit Eisen beschlagM, wie auch mit einem starken eisernen Knopf versehene Stöcke, was sich uoch hinlänglich unter den jetzige» Bewohnern im Andenle« erhalten hat. Von diesen Spießen nnd Stöcken ist jctzt leider lei" Stück aufzufinden, indem Manches davon sich zn verschiede»!'» Hansgeräthen verbrauchen ließ, obschon sich noch nicht allzuM bejahrte Personen zn erinnern wußte», Beides, Stock und Hcllc- - barde, gesehen zu haben. Im Betreff der Schloßwache zu Walle"' ^ bürg ist es bei dem umwohnenden Volle noch immer im Andeülc"' ^ daß iu jeder Nacht zwei Mauu Wache zn halten hatten und d"ß ^ mau vor uicht gar langer Zeit noch dic Plätze anf der Ruine zc'Ü^ lonnle, wo sie standen. Die Besitzer dcr Herrschaft Radmanns dorf find g>^ . wärtig nnd warcu seit alter Zeit her, wie rs in vielen Urlu»^" vorkommt, auch Herren uud Besitzer dcr Herrschaft Wallc»b>n'g' i -------------------------