Nr. 153. Montag am Itt. Juli 18S3. Die „Laibllcher Zeitung" erscheint, mit Aufnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und loste« sammt dcn Vtllagen im Comptoir ganzjährig n si., halb. jöhrlg b si. 50 ir., mit Kreuzband im Comptoir gllNZj. 12 si., halllj. 6 ss. Fl!r die Zustellung in'« Hau« find haldj. 50 lr. n,ehr zn entrichten. Ml der Post portofrei ganzt., unter Htreuzband und ge« brnckter Adresse 15 fi., halbj. 7 fi. 50 kr. Vnserlionsgeblllir silr eine Garmond - Spaltenzeill ober dcn Naum derselben, ist fiir Imalige Einschaltung 6 kr., silr 2malige8kr., fUr 8mllligt !0kr.ll. s. w. Zu diesen Gebühren isi noch der Insertion« - Stempel per 30 kr. ftlr eine jedesmalige Einschaltung hinzn zu rechnen. Inserate t>i« 10 Zeilen lostm l st. 90 lr. lllr 3 Mal, I fi. 40 kr. für 2 Mal und 90 kr. ftlr 1 Mal (mit Inbegriff be« Insertionsftempels). Ämlsicher CWl. e^uf Allerhöchste Anordnung wird sür weiland Ihrc königliche Hoheit Sophie Wilhclminc, verwit« wcle Großhcrzogin von Vadcn, die Hoslraucr Soun-tay dcn v. ^lili, angezogen und durch scchSzchn Tage nnt ciücr ?ll»vcchölnng, nämlich durch die ersten acht Tagc, d. i. vom !'. bis cinschlicßig 10. Inli, die ticfc und durch die lctzlcn acht Tagc, d. i. vom 17. bis cinschlicßig 24. Juli, dic mindcrc Trauer gctrn« gcu werden. Se. f. f. Apostolische Majestät haben mit Aller' höchster Entschließung vom 5>. Juli d. I. drin Oberst» lieutenant und Kommandanten des privilegirtcn bür» gcrlichcu Scharfschützeukorps iil Prag Karl Stcfscl in Aucrlcuuuug seines loyalen nnd verdienstlichen 2^ir< kcus das Nltlcrfrcnz des Franz Ioscph-Ordcns aller, gnädigst zn verleihen geruht. Sc. k. l. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom 2. Juli d. I. dem Hilf«, ümtcrdircktor des österreichischen ObcrlandcsgcrichtcS Iguaz Netting er in Ancrtcnnnng seiner vicljähri. gen treuen nnd ausgezeichneten Dicustlcistnug das gol. dene Vcrdieuslkrcuz mit der Krone nllcrguädigst zu verleihen geruht. l'^'s.?^>/'..'^^°^°lisch.c MajcM haben mit Aller-höchstn E tt,chl,cf;m,n uo,n s>. I.,li d. I. dcm s^ilfs-amlcrdircttor der stc,crmmlifchcn Slatlhnltcrci ^c.di-nund Stell, Häuser bei der iibcr scin Ansuchen erfolgten Versetzung in den wohlverdienten bleibenden Nuhcslaud dcn Titel cincS kaiserlichen RathcS ta^srci allcrgnädigst zu verleihen geruht. s..^Sc-.k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschlicstung vom 21. Inni d. I. dcm pen« stomrtcn Postoffizial Johann Hrib er in Laibach in Anerkennung semer durch mehr als 50 Iahrc gclci. ^t"7"^'^ ^^ goldene Vcrdicnstkr uz allcl. gnädigst zu verleihen geruht. ^^s^^^^'^°^"schc Majestät haben mit Aller-ddo. ^cnburg den 11. Juni 1^7,^!^^'?"^ ^cslcncichs au der im Iahrc ,M.'I i',.^"^^^"^'^"' Ausstelluug vou Erzeug, migcu ^Z""lnr, Induftm und Kunst zu «.eVch. 3iichtamllich^r Theis. Laibach, 9. Juli. s>. .s?'^ "°'" ^/"^" TW' in der letzten Herren-MSsitzung vorgeschlagene Resolution hat nnverlenn-dar ihre tllsgchcudc Acdcutung. Scheinbar dcm Fort. schrille huldigend, lassen sich in ihrem Nahmen anch alle vormarzllchcn Rückströmungen vereinen. Das Herrenhaus hat auch, in richtiger Würdigung dessen, b"' ^csolunon nicht unbedingt zngcsti.nmt und das Bcrd,cn,t hiefür gebührt dcm Kardinal Rauscher. Allerdings muß iu einem Staate nach dem Glcich< yewlchtc der Einnahmcu und Ausgaben getrachtet werden^ Aber cbcnso wahr bleibt es, daß der Fort-chlltt Organisationen und Opfcr erheischt, welche der Pawmolual regierte Staat nicht zu erschwingen ver. 'noch«, Schr wahr schreibt die ,Presse", an diese «"solutwn mitnnpfcnd, Folgendes: Wir gestehen ryrlich uud uiilimwulldctt, daß wir die in Punlt 2 °cr Rcsolnliou mittelbar liegende Znmulhnng, das Werme,t ,„öge dcn Verfechtern der Patrimonial-s^sf/. . Zuerst lomiul cin iu der Gcneraldeballc von Fürst Eollorcdo cingcbrachlcr Antrag zur Per« Handlung, lautend: Die Regierung sei zn ersuchen, ciuc Vcrcinfachnng dcs politischen VcrwallnngssysttmcS anzustreben. lDcr Aulrag wird unterstützt.) Fürst Eollorcdo motivirl nochmals seinen Antrag. Er stelle denselben nur bezüglich dcS politi« schcn VcrwalliliigssystcmS, uicht weil er glaube, daß dic anderen Vcrwaltullgssyslcmc lcincr ^)lcform bcdür» fcn, sondern damit endlich einmal irgend ein Ansang gemacht wcrdc. Er empfiehlt seinen Antrag zur Annahme. Graf Leo Thnn: Trotz dcn vorgenommenen Abstrichen am Bndact fci das verbliebene Defizit doch 8,4()<).(O() fl. Dazu lommcn noch Ausgaben, die jedenfalls zu machcu sind, nämlich 4 Millionen zur Einzichnng dcr Münzschcinc, 7 Millionen für Verpfändung dcr Einnahmen dcS laufenden Jahres, .'>., Millionen an vertragsmäßigen Zahlungen an Eisen^ bahnen. Dcr Gcsammtabgang beträgt somit 22., Millionen. Dicscs Ergebniß zwinge ihn cinigc Bc» trachlnngcn nbcr das Budget anznslcllel'. iltedner berechnet, wic sich das ^icttobndgct in Znlnnft slcllc» wcrdc und tommt ;u dcm Resultate, daß das lau. fcudc Defizit 12 Viillioncn betrage. Dabei müssc cr bcmcrtcn, daß cr dic Schuldentilgung, wclchc fiir 1^67 mit 20 Millionen angesetzt ist, iu dic lan. fcndcn Ausgaben ciugcrcchncl habc. Dainit sei abcr daS Defizit noch uicht erschöpft. Dcr Hcrr Staats» ministcr habc seinerzeit ganz richtig bcmcrlt, daß daS von dcr Regierung ursprünglich vorgelegte Bndgct, ein Budget war, wic cs cinc geregelte Verwaltung nothwendig macht. Er halte dicß für richtig. Dic vorgenommenen Abstriche wurden an solchen Posten acmachl, dic ans dic Dancr nicht cnlbchllich sind, wenn dic Ncrwüllung nicht darunter leiden soll. Min-dcslcns ^ dcr Abstriche, nlso 10 Millionen gehören in dicfc Kategorie. Zu dcm Abgang scicn noch fcr-ncr zuzurechnen, die Zinscu für jene Anlchcn, welche noch m dcr nächsten Zcit zur Dcckuug dcr Zahlungen an dic Vant gemacht wcrdcu müssen. Dic vor Her-slcllung dcS Gleichgewichts noch nothwendige Kredit« operation bcttagc, nach Vcrcchuung dcS Redners, 128 Millionen, was die Zinscnlast um mindestens 10 Millionen vcrmchrc. Dcr jährliche Abgang würde also A2 Millionen bclraacn und soll das Glcichacwicht hcrgcslclll wcrdcu, so müssc das Ausgabcnbudgcl noch um weitere 7,2 Mill, rcduzirt wcrdcn, d. h. dic östcr-rcichischc Rcgicrung müssc uul diesen Betrag billiger wcrdcn. Er wolle unlcrsnchcn, ob eine solche Rc« dulliou möglich sei. Dicsc sci jedenfalls nicht leicht und wcnn dcr Finanzministcr auch crllarlc, daß die betreffenden Vorarbeiten im Finanzministerium gemacht wcrdcn, so handle cs sich doch darum, ob sämmtliche Räthe dcr Krone die Rcduilion für ausführbar hallen. Wäre dic Sache so leicht, dann hällcn die Räthe dcr ssronc sic gewiß zu Stande gebracht, dcnu Riemaud wcrdc an ihrem Willen das Gleichgewicht hcrznstcllcn zweifeln. Dcr Herr Stalllsmmislcr sagtc iu dcr Gcucraldcballc, „dic nothwendigen Reformen in dcr Vcrwaltnng lönncn nnr anf legislativem Wcgc erzielt wcrdcn." Er wollc sich nicht dcm'lbrr cniSsprcchcn, ob dieß richtig sci, abcr mau tommc dadurch in das traurige Dilemma, culwcdcr dcu langen legislativen Wca, zn betreten und damit dic Herstellung dcS Gleichgewichts zu verschieben oder dassclvc aus ciucm aildcrcn Wege zn suchen. Dic Gründe nulcrsuchcnd, wclchc die Herr« schcndc Kalamität verursachten, geht Rcdncr anf daö Jahr 1>viA zurück. Damals war das Defizit nahe daran, zu vcrschivmdcu, dic Regierung bcdculcud wohl-fcilcr, dic Steuerlast um daS zehnfache geringer. Haupt« grnnd der Kalamität seien jcnc Maßregeln, wclchc blcibeud gcwordcu sind, nämlich dic rasche Nmwaud-lnug dcr Verwaltung und dir dadurch nothwendig gc» wordene bcdculeudc Vcrmchülng dcr Beamten, scincr dcr rapide Ncbcrgang vou drr Naluralwirthschasl zur Gcldwirthschaft und die dadurch hcrvorgcruscnc volls« 6HO wii'thschaftt-.chc 5talamität. Nicht die Ziele, die man damit verfolgte, sondcvn die Methode sci es, welche die Kalamität hervorgerufen. Die Umwandlung auf legislativem Wege, wie man sie jetzt nennt, fei zu plötzlich und zu gewaltsam, und gefährdet die Verhältnisse; die Umwandlung müssc cinc allmähligc sein, soll sic nützlich werden. Es gereiche ihm zur Befriedigung, daß die Vorliebe für das, waS man konsti' tntioncllcs System ucnnt, sich in das umzuwandeln scheine, was man konstituliouclle Methode ucunt, und das sci der Weg der Verständigung. Wenn aber bei uns noch immer die Vorliebe für das konstitutionelle System vorherrschen sollte, dann sci es schwer, die finanzielle Kalamität zu beseitigen. Wie soll nun daS Herrenhaus diesen Zustünden gegenüber sich verhalten? Der Ausspruch von bloßen Wünschen und Audcutun« gen sci da nicht genügend. Der RcichSrath müsse sich dagegen verwahren, das; er wieder in die peinliche Lage komme, wic heuer, einem Budget zustimmeu zu müssen, demzufolge vou vornherein feststeht, daß eine Krcditopcralion nothwendig werden wird. Der Reichsrath muß dann auch der Kreditfordc-ruug seine Znslimmuug geben, denn gibt er dieselbe nicht, so beschwört er noch größere Kalamitäten her« auf. Das, was also sein Recht ist, wird ihm zur Pflicht. Der Ncichsralh müsse also vor Allem die Herstellung des Gleichgewichtes austrcbcu. Redner schließt mit folgendem Antrage: Das hohe Haus wolle folgende Resolution beschließen: „Das Herrenhaus, anerkennend, daß es mit Rücksicht einerseits auf die den Staatsglänbigcrn gegenüber eingegangenen Verpflichtungen und anderer« scitö anf den für alle Zweige der Staatsverwaltung durch die bestehenden Einrichtungen bedingten Aufwand unvermeidlich ist, iu den Staatsuoranschlag für das bereits zur Hälfte abgelaufene Jahr die Staats« ausgaben abermals mit einem Betrage cinzustcllcu, welcher in den Einnahmen seine volle Bedeckung nicht findet, sieht sich bcmüssigt, gleichzeitig seine Ueber» zeugung bezüglich der hiedurch begründeten Finanzlage ini Nachstehenden auszusprcchcn: 1. Eine Steigerung der Staatsciuuahmeu über den gcgcuwärtigcn veranschlagten Betrag derselben lann im Wege der Steuergesetzgebung nicht mehr bc< wirkt werden; die Herstellung des Gleichgewichts zwischen Einnahmen nnd Ausgabcu ist dcmuach vor Allem dadurch bedingt, daß die jährlich wiederkehrenden Ausgaben mindcstcus zu dem erwähnten Betrage der Einnahmen herabgemindert werden. 2. Dieses Zicl kann nicht durch bloße Abstriche an den Kosten der bcstchcndeu Einrichtungen dcr Verwaltung uud des Heerwesens erreicht werden, sondern die Erreichung desselben ist von dcr Möglichkeit und Durchführung wcscnllichcr Aenderungen dieser Ein-richtungcn abhängig. 3. Eine fernere Benützung des Kredits zur Be« dcckuug jährlich wiederkehrender Ausgaben läßt sich nur rechtfertigen, wenn sie sich als das Mittel darstellt, um es möglich zu machen, daß auf dem angedeuteten Wege das Gleichgewicht zwischen Einnahme uud Ausgabe in naher Zntunst noch hergestellt wcrdc uud daS Herrenhaus spricht daher die Erwartung aus, daß die Regierung dem Iicichsrath die Zumuthung einem den angedeuteten Voraussetzungen nicht entsprechenden Staatsuoranschlage seine Zustimmnng zu ertheilen nicht mehr machcu wcrdc, ohne nachzuweisen, ob und wic dcr crwähutcu Aufordcrung entsprochen lvcrdcn könne." (Bravo.) (Der Antrag wird unterstützt.) Kardinal Rauscher: Dcr Antrag, den Graf Thun stellte, fei ein so wichtiger und tiefgehender, daß cs ihm unlhunlich fcheinc, sogleich darüber abzustimmen. Er stelle daher dcu Antrag, denselben tincr Kommission zur Vorberathung zuzuweisen. Graf Thun: Er habe gegcn eine Vorberathung nichts einzuwenden und bcautrage, zur Vorbcrathung einc Kommission von 7 Mitgliedern aus dem Hause zu wählen. (Unterstützt.) Fürst Salm sieht nicht ein, zu welchem Zwecke cine Vorbcrathung dicucn sott, da die vou dem Grafen Thun bcautragte Resolution doch nur dcr Schlußstein der Budgctberathung sci. Icdem müsse heute schl'N klar scin, was die Kommission erst vorberathcu soll. Er stellt den Autrag, sogleich in die Verhandlung deö Antrags einzugehen. (Unterstützt.) Bei dcr Abstimmnng wird dcr Antrag Thun, cinc Kommission vou 7 Mitgliedern zu wählcu, ungc-nommcn, worauf sogleich zur Wahl geschritten wird. Das Resultat derselben ist folgendes: Es wurden 55 Stimmzettel abgegeben. Gewühlt wurden: Graf Leo Thun (47), Kardinal Rauscher (44), Ritter v. Pipitz (39), Fürst Eolloredo (35), Graf Larisch (33), Freih. v. Lichtcnfcls (28) uud durch Nachwahl Graf Rech. berg (32). Fürst Collorcdo zieht seinen Antrag fNr den Fall zurück, als dcr des Grafen Thun angenommen würde. Die Sitzung wird hierauf geschlossen. Nächste Sitzung unbestimmt. Oesterreich. Wien, 6. Juli. Ein kaiserlicher Erlaß befiehlt die Eiuslclluug dcö Preßprozcsscs gcgen die Zaug'schc „Presse" wegen Störung dcr öffentlichen Ruhe. In den Prozeß verwickelt waren Zang, Professor Lorcuz uud Scuffcrt. Assram, 7. Juli. Im vierten Wahlbezirke dc. Stadt wurden der OpftositionS'Kanoidat Iatic und in der Gemeinde Dugoselo Oppositionsführer Aouo» tat Mrazovic einstimmig zu Landlags-Dcputirtcn gewählt. Pest, 6. Juli. Angesichts dcr vollzogenen Wandluug in dem obersten Regicrungssystcm, betreff Ungarns, sind in den bestehenden Bcamtcnircisen dieses Landes Besorgnisse rege geworden, bezüglich ihrer uächstcn Zutuuft, indem bekanntlich dcr gegenwärtige Bcamtenstand in Folge des MasscnrücktriltcS dcr so« genannten konstitutionellen Behörden, nach Auflösung des Landtages — nicht gesetzlich gewählt, sondern im Vcrordnnngswegc ernannt worden ist. Die heutigen „Ung. Nachr." enthalten nun diesbezüglich ciuc ein-gehende Erklärung, wodurch jcnc Besorgnisse als völlig grundlos hiugcstcllt werden und den Betreffenden die Beruhigung geboten wird, daß für cinc massenhafte Entlassung behördlicher Organe leine Veranlassung vorliege. Zwischen den Zeilen läßt sich wohl die Absicht heranslcscn, ciuzcluc Glieder, „dcrcu Verbleiben weder den Interessen dcr Bevölkerung, noch jenen dcr Rcgiernng nützlich" — befunden werden sollte, aus dem Bcamtcntörper anszuschcidcn. — Dem „P. Ll." zufolge hätte Baron Sennycy seine Bereitwilligkeit, als Tauernikus an die «spitze dcS StatthaltcrciralhcS zu treten, zugesagt, jedoch unter dcr Bedingung, daß dcr Tavcrnitalposlcn, wic nach dein Oktobcrdiplom, vollständig unabhängig von jeder andern Landcswürdc besetzt wcrdc. Prass, 7. Juli. In eingeweihten Kreisen wird Baron PillcrSdorff als zukünftiger Statthalter vou Böhmen bezeichnet; eine andere Version ncnut dcu Grafeu Forgach als Statthalter. Lazanzky bleibt jedenfalls Pize-Statthalter. Uusland. Berlin, 7. Juli. Die „Nordd. Allg. Ztg." dementirt die Meldung dcr „Deutschen Allg. Ztg.", Oesterreich habe beantragt, die Prätendenten für die Elbe-Herzogthümer sich über ein Schiedsgericht vereinbaren zu lassen und sich dessen Aussvruch unlic« dingt zu uutcnvelfcu. Das genannt,: Blatt fügt hinzu: Oesterreich habe iu letzterer Zeit vielfach die Anficht ausgesprochen, bci Entscheidung über dcn küuf-tigcn Regenten seien hauptsächlich politische Rücksichten in Betracht zu ziehen. Altuna, 7. Juli. In Nicuslädten überbrachten gestern Abgeordnete vieler Städte und Flecken, dcr Dicthmarschcn, anderer läudlichcr Distrikte, dcr Kampf-gcuosscnuereine, Beamte und Priuatpcrsoucu dem Her-zöge von Augustcuburg ihre Glückwünsche. Dcr Hcr> zog betonte dm Deputationen gegenüber, daß cr unbedingt ausharre» werde, uud dcu Nord«Schlcswigcrn gegenüber, daß die Herzogthümcr sie nicht verlassen werden. Hadersleben, 7. Juli. DaS Ortsblalt meldet aus Altona in einem vom gestrigen Tage datir-ten Telegramm, daß Morgens um 5'/, Uhr die öster» rcichische Militärmusil dem Herzog vou Augustcnburg in Nicnstädten ein GcburtSlagsständchcn gebracht habe. — Die Verhöre in der wegen dcr Nationalität cnt-standcuen Streitfrage danern fort. Florenz, 2. Juli. Die leidige Angelegenheit dcr Verhandlungen mit Rom bildet hier noch immer dcn Hauplgcgcustand aller RaisonucmcntS und Kon-jektureu und wird je nach dem politischen Standpunkt dcr verschiedenen Parteien in dcr abenteuerlichsten, ja thcilwcisc selbst widersprechendsten Wcisc ausgebeutet. Doch sollen wir endlich über die ganzc Sache auf zweifache Art gleichzeitig aufgeklärt werden, und zwar erstcuS durch ciu dcu bisherigen Gang, so wie den gegenwärtigen Stand der Dinge genau darstellendes ausführliches Zirkular dcr Regierung an unsere diplo-malischen Vertreter im AuSlaudc, daS, wie ich höre, bereits von hier abgegangen ist; zweitens dnrch einen weiteren, eigens für die Situation berechneten Alt, vou dem man aber vorläufig noch nicht weiß, ob cr in cincr Art königlicher Botschaft, »der in einer thatsächlichen Berichterstattung deS Ministeriums an den Souverän bestehen wird, dessen Publizirnng jedoch man jetzt schon mit jedcm Tage erwartet. Jedenfalls dürfte bald in dicscm dunkeln und wirrcn (5haoS einigermaßen Licht werden — uud daS thut nun wahrhaftig im höchsten Grade noth; denn bei solchem form« nnd zügellosen Wirrwarr versteigt sich bereits die Phantasie unscrcr politischen Spekulanten zn un> glaublichen uud geradezu absurden Kombinationen, welche nur dahin zielen, die allgemeine Aufregung und Ruchlosigkeit bis in's Unendliche zu vermehren. — 6. Juli. Eine Depesche aus Malta dcmen« tirt daS Gerücht, daß dort Eholcrafällc vorgclom« men seien. PariS, 4. Juli. W:un dcr gesetzgebende Körper der Ansicht ist, daß der Vorzug einer Uhr nicht darin bestehe, richtig, sondern schnell zu gehcn, so gebührt dem Palais Bourbon alles Lob für die Schlcnniglcit, mit der die wichtigsten nnd wcitgreifcudsten Gesetze vinncn wenigen Minuten augeuommeu werden. So ging gestern daS Projekt der K0cj^ n'nuüeiör« . Schwierigkeiten dcr Einwanderung. 7. Entwicklung dcr Städte. 8. Vereinfachung der Verwaltung. Vorgeschlagene Maßregeln. III. Militärische Besetzung. I. Unterbringen dcr Truppen. 2. „Matscn." 3. Steuern dcr saharischcn TribuS. 4. Mobile Kolonnen. 5. Arabische Bureaux. , Dic RculoutoDepolS. 10 Bcfestiguugcn. Vorgeschlagene Maßregeln. Resume" dcS Ganzen." Einzelne Stellen dcr kaiserlichen Schrift siud bereits bekannt gcwordcu, aber mau traut bci deren Durch« lesung seinen eigenen Augen nicht. Entgegen dem, was die Kolouisten nach der letzten Anwesenheit deS Kaisers mit Zuversicht crwarlctcu, siud es abermals die Araber, denen man dcn Hof macht, werden sie dargestellt als die Opfcr, au denen cinc Ungcrcchtig-teit von dreißigjähriger Dauer wicdcr gut gemacht werden soll. Doch besser, das Erscheinen dcr ganzen Broschüre abzuwarten, um sich ein Urtheil zu bilden, und dic Ueberzeugung zu gewinnen, daß die fixe Idee von dem arabischen Rcichc noch immcr nicht aufgegeben ist. Morgcu bcginut die Äcrathuug dcs ncucn ScnaluS consultus im Palais Louxemburg/wahrschcin-lich werden sich cmS ihr Schlüsse auf die wahren Alisichtcn dcS KabinctS zjchcn lassen. Mtadrid, 0. Juli, In der heutigen Sitzunn dcr Dcpnlirtcnkammcr unterstützte Noccdal cincn gcgcn dic Anerkennung dcS Königrcichcö Italien Michtctcn Alitrag. Dcr Staatsministcr erklärte, dic Rcgicruug könne nn dcr Debatte wcgcn gewisser Vcrhaudluugcn Spaniens mit Italien und anderen Mächten nicht thcilnchmcn. «undo«, 7. Juli. Eranwovth wird Kanzler. Lord Palmcrston erließ an die Tiucrloncr Wähler ciuc Adresse behufs scincr Wicdcrcrwählung; cr vcr-wirft c», Zukuuftsprogramm und beruft sich anf fcinc Vcrgaugcnhclt. ^ " 7- Auli. Auf dcr Börse war heute daS Gerücht verbreitet, daß dcr Abschlnß cincs Wind-nlsscs zwischen dcn Vereinigten Staaten nnd Rußland nn gugc sci, und dcm englisch, französischen Flotten-rendezvous ciu russisch - amerikanisches als Gegendemonstration folgen wcrde. Konstantinopel, 1. Juli. Die Pforte amnc-stirte auf dic Verwcndnng Abd-cl-Kadcr's mit Znstim« nmng dcr Mehrzahl dcr Vertreter der Schutzmächte die bci dcn Metzeleien im Jahre 1862 lompromitlirtcn syrischen Häuptlinge uud dcn damaligen Gouverneur in Bcyrut. — Aus Mekka wird daS Aufhören der Epidemie im Hcdschas gemeldet; der Vizcköuig von Egyptcn überbrachte zahlreiche Geschenke und dcn einjährigen Tribut. Athen. Bei den jüngsten Parlamcntswahlcn war an drei Wahlorlcn die Oeffnuug zur Aufnahme dcr bcjahcnden Voten verstopft worden, so, daß die Kugeln alle in die andere Abtheilung fielen. Zu Suntoriu, wo notorisch kaum 30 Wühler sich cingc-fuudcn hattcu, fand man in dcr Ur„c übcr 120 Ku« gcln. DaS Stärkste aber passirtc zn Ercthria, cincr psariotischcn Kolonic auf dcr Euboa; hicr nämlich schloß dcr Wahlkandidat ValabanoS ganz öffcutlich mit dcr Gemeinde-Verwaltung cincu Vertrag, dcm zufolge cr sich verpflichtet, dcr Gemeinde Ercthria vicr Iahrc laug jährlich die Summc von 2000 Drachmen zu zahlen, falls cr Dcputirtcr wird, dieser Vcrpflich-tuug aber überhoben sein sollte, falls die gesetzgebende Versammlung vor bcr gcsctzmäßigcu Frist aufgelöst würdc. — 1. Juli. Dic Majorität dcr Kammer schciut dcr Regierung gesichert. Eine Anleihe von mindestens 10 Millionen Drachmen ist uuvcrmcidlich. AuS Alexandrien, 7. d. 3 U. N. M. wild lelcgraphirt: Hicr gestern 131, heut 142 gestorben, die Zunahme wegen dcr auS dem Innern angelom» menen Flüchtlinge; in Kairo 356 gestorben. 62R Ein zweites Telegramm ans Alexandrien, 7. b. 3 Uhr 40 Min. N. M. mcldcl: An der Cholera gestorben in Alcxandricn am 5.: 118, am 0. 134, heut 142; in Kairo am 5 : 457, am 6. 356, am 7. 355. In Damicttc ist die Cholera und daS Wcchsel-ficlicr ausgcbrochcn. New-York, 24. Juni. Es ist entschieden, daß Jefferson Daviö uor ein Zivil'Tribunal dcS Vereinig-tcu-Staatcu-DistriltSgerichts in ÄiarUlaud, welchem der Obcrrichtcr der Bereinigten Staaten, Herr S. P. Chase, prasidiren wird, gestellt werden wird. Eö ist noch unbekannt, od Davis nnr dcS Hochvcrralhs oder anch uoch anderer Verbrechen angeklagt werden soll. Richter Underwood von Virgiuicu, vor dem Lee und vierzig andere hervorragende Rcbcllcuführcr dcS Hochverraths augrllagt wurdcu, ist in Washington. ES ist noch unentschieden, welches Verfahren in der Sache angenommen wird. Wahrscheinlich wird die Regie« rung Jenen, die um einen Pardon ansuchen, den Prozeß erlassen. — 28. Juni. Alle Haudclöbcschräninngcn West. lich vom Mississippi wnrdcn, die iiricgSkonlrcbandc auögcnommcu, aufgehoben. In Savannah, Char« lcöton uud Norfolk haben crustc Konflikte zwifchcn weißen Truppen nud Negern stattgrfnndcn. Mexiko. Sc. Majestät der Kaiser von Me« xiko hat am 19. Mai Orizaba verlassen nnd ist am 25. wohlbehalten in Ialapa eingezogen. Nachdem Se. Majestät die Reiseroute übcr HuatuSco uud Mi-rador gewählt hatte, wohiu kciuc fahrbaren Slraßcu führen, so wurden die Wagen mit dem Gepäck und dcr größte Theil dcr Acglciluüg dcS Kaisers über Pcrotc voraugcschickt, während Sc. Majestät mit sehr llcincnl Gefolge die berühmte, äußerst schwierige, ja gefährliche Reise durch die Gebirge und Barrancas dcr Ticrra calicntc ulilcrnnh!!!. Von der Schönheit dieses Wcgcö kann man leine Beschreibung geben, die Nalur ist so über c^lc Maßen herrlich und großartig, daß die Worte mangeln. Dcr Kaiser fand anch mit großer Frcndc viele gutc Kultur, ticfflichc Zucker-uud Kaffccpflanzungcn, sowie schöucS Weideland mit ausgezeichnetem Vieh. Die Vcvöllcruug war, überall sehr sympathisch und treuherzig, verwundert, den Chef der Nation in dicser cnllcgcncn Gegend zn sehen; von allen Seilen zogen Iudiaucr«Dcputationcn begrüßend zn, ihre Hul-dignnaeu mit einfacher Wurde daibringcnd. ES war erfreulich iu jedem Dorfe eine Schule vorzufinden und dcr Kaifcr besuchte fast jede derselben. Dcr Kaiser sprach bei dem berühmten Gelehrten und Schriftsteller Karl SarlorinS in seinem uor 30 Jahren gegründeten, paradiesischen Mirador ein und verbrachte ciucn hcitcrcn mid belehrenden Tag im Kreise deutscher Gcmülhlichlcit. In Ialapa war dcr Empfang aroßarlia mit» vor allem herzlich, die schönen Franc», Ialapas, schon zu Zeiten Humboldt's durch ihre Reize berühmt, wett-eiferten enthusiastisch, dem Kaiser zn huldigen. Der Bischof an dcr Spitze seines KlcruS, zog dem Kaiser luit Inful uud Stab entgegen uud sang dann daS „Domino nüvmu l'n0 Imj>cmtm'0m" im hcllcrlcuch-tcten Dome. Am 25. Mai wurde die gauze Stadt gläuzcud beleuchtet uud Fackelzügc durchzogen mit Musik die Straßen. Am I. Juni gibt die Stadt eiucu großen Aall, auf welchem wir Gelegenheit ha» den werden, den Stolz IalapaS, seine uuvcrglcichlich schöucn Frauen in dcr Fülle ihrer Pracht zu sehen. Am 26. Mai strömten von den Gebirgen ans 23 verschiedenen Dorfschaftcn Monstrc-Deputations in die kaiserliche Wohuuug, um dein Souverän ihre Huldiguugcu darzubringen. Die Nachrichten auS dem übrigen Theile des Landes sind sehr befriedigend, die Stimmung in der Hauptstadt ist vortrefflich. Die Situation ist hier eine besonder« güustigc, dcr Enthusiasmus in Ialapa ein außerordentlicher, ebenso bereitet sich daS als klerikal verschrieene Pncbla vor, den Kaiser gleich dem vorigen Jahre auch dieß« mal mit großem Jubel zn empfangen. Die Kaiserin, welche während dcr Abwesenheit Sr. Majestät Mexiko vortrefflich regiert, kommt ihm j nach Pucbla entgegen. Dcr Nunlins hat Mexiko verlassen, „m, wäh> rend die Verhandlungen in Rom im Zuge sind, eine Reise uach Guatemala zn machcu, wo er ebenfalls alttcdttirt ist; sei,,« N^isc ging ganz unvermerkt und vl)uc M- Demonstration vorüber, ciu nicht uuwich-! !^"s^'!""pli für die kaiserliche Rcgicruug, welche m.t fcncr cue^ischcr Haltung vorwärts geht. , ln:^^"' ^'^c Hof lcult sehr ciu, cbcuso die B.schose uud der Klerus hier im Laudc. Wo nicht Prinz.p.cn >n s Spul kommen, überhäuft dafür dcr Ka.scr den Klerus m.t Wohllhaleu und AuSzeichnun-2"',° vollend" er ieht hier in Ialapa den Ban dcö bifchöfl. PalalS. Ueber die amcrilauischcu Verhältnisse ist man in AttM v,cl weniger geängstigt, «ls inan cS in Europa ^ sein scheint, im Gegentheile nützen sie dcr rascheren! Clmgllug im Lande. «^ ^ Der Kaiser lebt auf dieser Reise schr viel mit ^ österreichischen Freiwilligen, besucht ihre Kasernen,! zeigt ihnen daS größte Interesse bei jeder Gelegenheit, spricht viel mit Offizieren und Mannschaft, ist von dcr Truppe hochverehrt nnd wird überall von derselben mit echtem uud wahrem Enthusiasmus empfangen. Eblt.) Lokal- nnd ProvinM-Nachrichten. Laibach, 10. Juli. Dcr Grundbesitzer Anton Roller von ?c>ä8mo i-ok hat am letzten Vichmarltc hier einen Mann, dcr sich Iohaun Roj, Fleischer auS Podpctsch, nannte, und in dessen Gesellschaft sich noch ein zweiter Flci-scher befand, ein Pnar Ochsen um 173 fl. vcrtanfl, jedoch nur 73 fl. mit dem Versprechen erhallen, den Rest in einign, Tagen nachzntragen; die Nachfragen nach dcm angeblichen Roj hallen leinen Erfolg. Am 0. d. wurden dicfc Käufer famml den Ochfcn hier betreten. ES sind dieß zwei bcrcilS wegen Verbrechen des Dicbstahls abgestrafte Individuen vom ^andc. Vci Einem derselben, der erst im Dezember v. I. im Slrafhausr zu Capo d' Islria ciuc dreijährige schwere Kcrtcrslrafc wegen VichdicbstahlcS abbüßte, wurde ciuc gcladcuc Pistolr, cin Actrag von 04 fl. nnd zwei Uhren gefunden, über dcrcn Erwerb er sich uicht auSwcisei, taun. — Gestern war die Hitze hier so groß, daß daS Thermometer um 3 Uhr NachmittlagS -<- 20° 1l. im Schatten zeigte. — Dcr Verkehr dcr Fiaker uud Omnibusc war gestern so start, daß man nun an dcm Fortbestehen dieser für die Stadtbewohner fo bequemen Einrichluug nicht mchr zweifeln darf. — Wie die „T. P." schreibt, erhielt dcr Grazer Scharfrichter Herr valuer die Weisung, sich nnvcr-züglich znr Vollstreckung von drei Todcsnrthcilcn nach Ncusllldll zn begeben. — Am letzten Donnerstag wurde dcr mulhmaß-lichc Mörder dcö BczirlSvorstchcrS Wale! in Ober-vcllach nach Klagcufurt gebracht und unter großem Zudrcmgc in daö EtockhanS abgeführt. — Die Marilgcmcindcn Irduing, HauS uud Schladming haben den Herrn Oberstaatsanwalt uud Rcichöralh Dr. Riltcr v. Wafer zn ihrem Ehrcnbln. gcr, die OltSgcmcindcn Tröglwang, GaiShorn, An, Trieben, DictuianuSdorf, Värndorf, ^orcuzcn, Edlach, DouncrSbach, Stainach uud Nicdcr»Ocblaru aber zu ihrem Ehrcumitglicdc cruannt, nud zwar alle in dankbarer Aucrlcnnung d?r Äcrücksichtignug dcr vatcrlän-bischen Iutcrcsscu bei Gelegenheit dcr Debatte iibcr den Handcl^vcltraa. Wiener Nachrichten. Wien, 0. Juli. Se. Majestät dcr Kaiser habcn dcm Vollsschris-tcuvcrciuc für daS Jahr 1805 einen Vcitrag von 100 fl. allcrguädigst zn bewilligen geruht, l 6. 0. Mit Allerhöchster Entschließung vom 2l. Juni d. I. habcn Sc. l. t. Apostolische Majestät den Herrn Iustizmiuistcr allcrgnädigst ermächtigt, dcn StaalSanwalt in Vcncdig zn beauftragen, daß rr in' Bclrcff von 153 in dcm wegen des Friaulcr Putsches i anhängigen HochucrralhSprozcssc angeschuldigten Indi-vidncn die Ablassuug von dcr strafacrichtlichcn Unter-suchung nach ß. Isl) der St. P. O. verlange. Unter ihnen bcsiudcn sich auch. die Gattin und Tochter des flüchtigen Dr. Audrcuzzi, welcher die bedeutendste Äaudc organisirt hat. Wir haben wohl nicht nöthig hervorzuheben, welche Wohlthat dieser Allerhöchste Gnadcnalt vielcu Familien gewährt, die durch die Haft ihrer Angehörigen sich in ihrem Erwerbe und iu ihrem Unterhalte dcn nachlhciligslcn Folgen auegesetzt sahcu. Hosfen wir, daß die Gnade, welche Sc. Apostolische Majestät waltcl, ließ, ihre guten Flüchte tragen wcrdc. 0. (I DaS von einem Wiener Vlalle heute Morgcnö gebrachte anscheinende ScnsalionStclcgramm über dcn angeblichen AuSbruch der Cholera iu Scmlin hat uus veranlaßt, übcr dic Stichhaltigkeit bicscr 'Nachricht sogleich dirclt in Semlin auzufragcn, und haben wir hierüber folgcudc telegraphische Nachricht erhallen: „Hier und Umgcgcnd von einer Cholera uichtS vorgekommen, sollte etwas vorfallen, werde gleich berichten." Wir beeilen nnS, dicsc Bcrichti-guug dcr erwähnten alarmircndcn Nachricht zur allgemeinen Acruhignna hiemit der Ocffcntlichlcit zu übergeben. -^ Dcm „Pester Lloyd" wird von Wien miter dcm 7. tclcgraphirt: „Die Ministcrlislc sei licucrdingS fraglich. ÄucrSpcrg lchut den Eintritt in daS Kabi-net entschieden ab; Äclcrcdi's Eiutritt ist schwankend geworden; Schwarz hat gleichfalls abgelehnt." Anch von anderer Seite wird uus gemeldet: Bezüglich der Kostituirung des neuen Ministcrinms ist abermals eine Wendnug eingetreten. Fürst AucrSpcrg, sagt unser Korrespondent, hat bereits zweimal das Portefeuille anSgcschlagen, indem man ihm früher das Präsidium gleich uach dem Rücktritte dcS Erzherzogs Rainer angeboten habe. Auö dieser verläßlichen Mittheilung ist zn ersehen, daß uuscrc frühere Mclduug in dieser Beziehung richtig war. — Im l. l. Handelsministerium wird soeben ein eigenes Bureau für die Pariser Weltausstellung or-gamsirt. — Das Abgeordnetenhans hält Dinstag, den 11. d., Sitzung. — Den Haupttreffer von 250.000 fl. bei der letzten Ziehung dcr Kreditlose hat, wie daS „Neue Frcmdcnblatt" meldct, cin Kaufmann auS Prag gemacht. Vermischte Uachrichten. Dic Nrbcitcn am StcfthanSthurme schreiten seil längerer Zeit mit außerordcullichcr — i!augsam-leit vor, uud cs ist auch in diesem Jahre lein bedeutender Fortschritt mchr zn erwarten. Der Thurm ist noch mit einem Gerüste von fünfzehn Etagen umgeben, von welch' letzlcrcn sich drei oberhalb nud zwölf nntcrhalb dcr Uhr befinden. Im heurigen Jahre sollen höchstens die Rcparatnrcn bis zur Uhr vorschreilen, nnd es ist zu befürchten, daß bei dem gleichen Ar-vcitSgaugc dcr Thurm vor vier bis fünf Jahren nicht von Gerüsten frei wird. — Ein änßerst frecher Ranbanfall wurbc am 4. d. M. Nachts um drci Viertel auf 11 Uhr auf der Wicden verübt. Dcr Maler August St. ging nämlich nm diese Zeit dnrch die große Ncugassc nach Hause. Ein unbekannter juugcr Bmschr, dcr aus ihn zukam, stellte sich, als wäre er cin Fremder, nud lniipfte in der genannten Gasse mit ihm cin Gespräch au. Als sie einige Schritte weiter gegangen waren, riß dcr vcrlapplc Ganncr mit einem kühnen Griffe die Uhr und Kette dcS Malers an fich uud entfloh. Herr St. war übcr diesen Raubaufall derart verblüfft, daß der Gauner Zeit zum Eulflichcn hatte, trotzdem in der Straße noch viele Mcuschen aiugcn. Demselben wird von Scitc dcr Polizei eifrig nachgeforscht. Ncncjle Nachrichten und Telegramm. Assram, 8. Juli. (N. Fr. Pr.) Im fünften Wahlbezirke der Stadt Agram wurde ebenfalls ein Oppositions-Kandidat, Hrrr Zlalarovic, mit großer Majorität gewählt. Heute fand in dcm RcdaltionSlolalc dcs „Do< mobrau" ciuc strenge, aber erfolglose HanSdurch-suchuug nach dcm Manuskripte dcS inllimiuirten Artikels Statt. Stuttssart, 8. Juli. Die Abgeordnetenkammer beschließt mit 55 gcgcn 27 Stimmen die Aufhrbung aller seitherigen VcrchclichungSvcschränlnngcn. Minister v. Varnbühlcr sprach und stimmte für die Aufhebung. Kopenhagen, 8. Juli. Graf Karl Moltlc ist auS GcsuudhcilSrücksichtcu auS dcm Ministerium gc» schieden. Markt- nnd Geschäftsbericht. Laibach, 8. Juli. Auf dcm heutigen Markte sind erschienen: 21 Wagen mit Heu und Stroh (Heu 102 Ztr. 40 Pfd., Stroh 00 Ztr. 7 Pfd.), X, Wa-gen und 8 Schiffe (40 Klafter) mit Holz. (Wochcnmarkt - Preise.) Weizen pr. Mctzen fl. —.— (Magazins-Preis fl. 4.-~); Korn fl. - .— (Mgz. Pr. ft. 2.tt7); Gcrstc fl. -.—(Mgz.Pr. ft. 2.35); Hafer ft. -.-(Mgz. Pr. fl. 1.95); Halbfrncht ft. —.— (Mgz. Pr. fl. 2.92); Heiden fl.-.— (Mgz. Pr.fl.3.l7j; Hirse fl.-.— (Mgz.Pr. fi.2.70); Knlurutz ft.—.— (Mgz. Pr. fl. 2.75); Erdäpfel ft. -.— (Mgz. Pr. fl. —.—); Anscn fi. 4.- (Mgz. Pr. fi. -.—); Erbsen fi. 3.70 (Mgz. Pr. fl. —.—); Fisolen fl. 3.75 (Mgz. Pr. fl. —.—); Rindsschmalz pr. Pfd. kr. 50, Schwcincfchmalz kr. 44; Spcck, frisch kr. 34, dctto gcrünchrrt kr. 44; Butter kr. 45; Eier pr. Stück kr. !.^; Milch (ordinär) pr. Maß kr. 10; Rindfleisch pr. Pfnnd kr. 18-20, Kalbfleisch kr. 10, Schweinefleisch kr. 22, Schöpsenfleisch kr. 12; Hähndcl pr. Stück kr. 20, Tanbcn kr. 10; Hcn pr. Htr. fl. 1.30, Stroh lr. 80; Holz (Mgz. Pr.', hartes 30", pr. Klafter fl. 8.50, dctlo weiches ft. 0.5X); Wein (Mgz. Pr.) rother ftr. Eimer 13 fl., weißer 14 fl. AoncsMldenz des Hnkündigun^-Nuseml. Herrn I. 5<. in T.-G. Wir habcn Ihre Annonce verbessert, doch ist r5 trin Druck' smidrrn cm Cchlkibfrblcr. ««r°,M°°r.lich°r Nldakttur- Ia«a, v. «l«n,..»yr. Druck mid «22 Nerzeichniß jcncr?. 1. Herren Wohlthäter, welche in der Ieit vom i. Jänner bis 3tt Juni itt<55 ihre sul'skribirten Beiträge an die hierortige HlrmensondH-Kajse abgeführt haben. si. kr. Se. laif. Hoheit Erzherzog Ernst seit 1. Jänner bis Ende Juni 1805 . . 150 — Sc. fürstbischöfl. Gnaden Dr. Barthclmä Widnicr pro I. Scincstcr 1865 . . 100 — Sc. Exzellenz Freiherr von Schluißnigg, Statthalter von Krain, seit 1. Jänner bis 1. Juli...... 30 — K. k. Landcögcricht pro IV. Quart. 1864 nnd I. nnd II. Quartal 1805 . . 03 00 Krainischc Sparkasse ...... 1000 — Ncalschul-Dircttion....... 21 — it. k. Staatsanwaltschaft pro II. Quart. 1865.......... 4 50 K. k. Staatsbuchhaltung pro II. Quart. 1805 3 -^ Normalschnl - Direktion...... 2i1 50 Gymnasialschul Direktion..... 23 — Hcrr^raf Richard Aucrsftcrg .... 25 — „ Rohr von Rohran, Polizci-Qbcrkom- missür, für 3 Quartale 1805 . . 0 — „ Josef Echaffer, Olicr-Verpflegs-Ver- waltcr in Pension ..... 60 — „ Frcibcrgcr Georg, Hausbesitzer pro I. Semester........ 12 — „ Baron Maroir und Putrt vril Ootlschcc. Fr.nl Äaronin Äpfallltr». zl>, FlldqcisNi' chcr, von Ä,Uldig. — Zlbal, l. l. Prstrffizi^l, von Finn»,. — Schl,sing»r, K^llfülclün. !??l'sr>i. Wilder Mann. Herr I^n^tl'vich, k. k, Rcgimentö'KapIan, von Maxtua. Vaierischer Hof. Hlir Pincherle, Kaufman», von Trilst. (1367-2) Nr. 2812. Zweite en'klitive Feilbietllng. Mit Vli"t1 "''s las dießseill^e Edikt ^imn 20. März 1865, Z. 1224. wird bekannt acgelien. dciß in der Eltkullons. sache des Il'yann Voqatai von Sretme-litldo. lm Veziike l!al. gegen granzissa Fabian, geb. Imcll von Sturia i»cl