lii W^KWMW WUWVM> x^' l« Si M HM kfflfholisdie Miffionszcitfchrift öcr Misfionärp Söhn» 45. Jahrgang Spedizione in abbonamento postala. Zum Titelbild. Das afrikanische Nashorn (Rhinoceros) ist zum Unterschied von dem im Wasser lebenden Flußpferd (Hippopotamos), dem es übrigens an Größe gleicht, ein Bewohner der Waldsteppe. Das weiße zweihörnige Nashorn' erreicht allerdings eine Länge von 5 Meiern. Unduldsam gegen jeden Eindringling in sein Revier, stürmt, es blindwütig auf ihn los und ein Zusammenstoß mit diesem Koloß kann dann freilich allerhand Rippen kosten. Die Pflanze vorn ist eine Papyrusstaude, ivovon das Papier seinen Namen hat. Inhalt: Gebeismeinung, 6. 25. — Gottes Kimmel, 6. 26. — Das Werden einer Misstons-gesellschafl, 6. 26. — Sitten und Gebräuche bei den Bapedi, 6. 28. — Zur Zeillage, 6. 30. — Die Zukunft der chinesischen Mission, 6. 30. — Missionäre im Dienste der Wissenschaft, S. 31. — Für den Stern der Neger geworben! S. 32. — Die kleine Sittenrichters. — Abbildungen: Einheimische Schwesterngenosseirschast in Nigeria, 6. 27. — In der bescheidenen Missionskirche von Glen Cowie (Bapediland), S 29. — Werk der Keil. Kindheit in Funing — China, S. 31. Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pcngö, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bresfanonc, Italia. Zur VeuGtuug r 1. Die Sternlescr im Inland bezahlen mittels Erlagschein, jene des Auslandes mittels „internationaler Postanweisung", die bei ihren Postämtern erhältlich ist. 2. Perschiedene Leser schulden uns noch den Bezugspreis für die gelieferten Hefte. Wir bitten sie, nun endlich dem Gewissen und der Missionspflicht Genüge zu tun. 3. Bitte bei Geldsendungen für den Stern die Adresse anzugeben, unter der man die Zeitschrift zugesandt bekommt, also z. B. jene der Förderer, durch die die Hefte verteilt werden, wo mehrere an eine Adresse gehen. Gebets-Erhörungen und -Empfehlungen. Anbei Scheck Italcasse Lit. 100.— für den Stern der Neger mit der inständigen Bitte, nicht nachzulassen im Gebete für einen bei der Wehrmacht befindlichen Soldaten, aufdah er s. z. wieder heil und gesund in die Arme seiner besorgten Eltern zurückkehren möge. Arme Seele, Brunico. Das hlst. Herz Jesu, die liebe Gottesmutter, die Armen Seelen und der gute Bruder Meinrad haben zwei Soldaten bis jetzt beschützt. Mögen sie ihnen auch weiterhin diesen Schutz gewähren! Als Dank Lire 50.—. ' ' Ungenannt. Wir bitten um das Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Abonnenten, unter ihnen Anton Plattner, Rencio-Bolzano; Maria Rauter, Josefa Siller und Barbara Pfattner, Lazfons: Christian Schmid, Igels, Schweiz. Witwe Ida Schatbeter, Agarn, Schweiz Euphro-sina Blättler, Agarn, Schweiz; Andr. Kieker, Mauren, Lichtenstein; Hochw. Alois Hölzer, Pfr., Bizze di füori. Anna Ingarten 6. W., Campo Turcs. Anna Bachmnnn, Mvnguelfo. Pfr. Pietro Mischt, Ln Balle. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. gofcf 3s?cistttdctrof$ SVD, sowie allen, die lernen möchten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlein wärmstens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Verlagsanstalt Athesia Bolzano veröffentlicht hat: „91 o ö e n e, ill stleitung zum fruchtreichen Halten von Novenen, vor allem zum Diener Gottes P. Josef Freinademetz S. V. D. Stern Ser Neger Katholische Missions-Zeitschrift Herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Kerzens Jesu Mit Empfehlung des Kochwürdigsten Fürstbischofes von Dressanone Nummer 4 August 1942 45. Jahrgang Gebetsmeinung. Der einheimische Klerus der orientalischen Riten des nahen Ostens. Es gibt 161 Millionen Christen, die den Gottesdienst nicht noch lateinischem oder römischem Ritus feiern. Bon diesen sind 8 Millionen mit der römischen Kirche vereint, also Katholiken, die andern 153 Millionen sind Schismatiker, die vielfach im guten Glauben an der Trennung von Rom festhalten und die wir dem Wunsche des Heilandes entsprechend zur Einheit der Kirche zurückführen müssen. Die vom römischen Ritus verschiedenen Zeremonien, mit denen sie den Gottesdienst feiern, hatten die schon, bevor sie sich vom Fundament, auf dem Jesus feine Kirche gebaut hat, lossagten, also bevor sie dem Nachfolger. Petri, dem Bischof von Rom und Haupt der ganzen Kirche den Gehorsam kündigten. Es wird also auch nicht von ihnen verlangt, daß sie ihren Ritus ändern, sondern, daß sie wie die 8 Millionen „linierter" unter die Führung des von Christus bestellten obersten Hirten zurückkehren. Die Riten, um die es sich da handelt, sind: Der griechische, der in Rußland und am Balkan seine Anhänger zählt, der alexandrinis ch e, dem die Kopten und Abessinier angehören, der antiochenische der Maroniten und Syrier, dann der armenische und der kaldäische, dem z. B. die Christen von Malabar angehören. Die Kirchen dieser Riten haben seit ihrer Trennung vom Apostolischen Stuhl, seit dem Schisma, am innern Leben, an innerer Kraft sehr viel eingebüßt, weil sich ihre Landesregierungen die päpstlichen Rechte aneigneten und weil der schismatische Klerus oft recht armseligen Unterricht genoß, sodaß auch vom Glaubensschatz manche Wahrheit in Vergessenheit geriet und abbröckelte. Immerhin verbindet sie mit der wahren Kirche außer der Liebe zu Christus noch gültiger Sakramentsempfang und die Andacht zur lieben Gottesmutter. Die schismatische Kirchen zur Einheit mit Rom zurückzuführen, braucht es vor allem katholische Priester ihrer Riten. Rom hat sich redlich bemüht, solche heranzubilden. Diesem Zwecke dient besonders das päpstliche Institut für orientalische Studien. In verschiedenen Orten wurden 18 Kollegien und Seminarien der orientalischen Riten gegründet, ferner 28 Ordenshäuser und 41 Schwesternhäuser dieser Riten. Demselben Zweck dienen auch in der lateinischen Kirche 11 Häuser für Missionspriester und 32 für Missionsschwestern, davon 16 allein in Rom, 6 im übrigen Italien, 10 in Frankreich, 1 in der Slowakei. Die katholische Universität von Beyrut hat eine katholische Fakultät für den Klerus der orientalischen Riten, die Maroniten besitzen ein Seminar in Gazir, die Kopten in Kairo. So sorgt die Mutterkirche in geduldiger Arbeit, um den Tag herbeizuführen, da die oft schwergeprüften schismatischen Christen heimkehren und ihre frühere Verbindung mit Rom wiederaufnehmen zum Segen für sie alle und zur Freude des Heilandes, dessen Herzenswunsch auch wir diesen Monat zum unsern machen wollen: „Daß alle eins sein mögen!" P. H. 2., F. S. C. Gottes Himmel. Die Welt gibt dir ein kurzes Spiel, Verrauscht, ein bunt Gewimmels Dein freudenblick, dein Träniern siel Und warb ach, um ein trüglich Ziel, Denn treu isi nur der Fimmel. Des Ruhmes Schwingen färben ab, So bleicht die Pracht der Fimmel Und Vlumen, die der Lenz wohl gab, Bald welken sie auf einem Grab Und schön isi nur der ksinnnel. Ein Spiel du selbst dem Sturm, dem wind, Dem wilden flutgetümmd; Gedanke nur und flhnung sind Dein Lichtlein draus; der friede, Rind, Die Unh ist nur der klimmet. n Das Werden einer Missionsgesellschaft. Kanonikus Dr. Pietro Bondolfi, Generaloberer der Missionsgesellschaft Bethlehem, 70 Jahre alt. Rom. — Als am 25. November 1907 der bisherige bischöfliche Archivar Dr. Pietro Bondolsi—Chur, zum Direktor des Missionshauses Bethlehem ernannt wurde, hatte er bereits eine gründliche Kenntnis dieses Hauses und seiner angeschlossenen Werke durch eine dreijährige Visitation erworben. Bon nun galt sein ganzes Denken und Handeln dem Wiederaufbau und Fortschritt des Hauses, zu dessen Schutzpatron Pius X. den Bischof Battaglia von Chur bestellt hatte. Nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland, Frankreich und England warb der neue Direktor für die Sache Bethlehems, das von 1908 bis 1914 immerhin 52 Priester hervorbrachte. Die im Weltkrieg drohende Krise wurde durch den lebendigen Anteil der Schweizer Bischöfe und Katholiken abgewendet, deren Interesse vor allem durch Dr. Boudolfi geweckt worden war. Da nach dem Kriege die Zahl der Studenten im Jahre 1920 bereits auf 150 gestiegen und die Missionsschule Immeusee eine von der Regierung anerkannte Mittelschule mit Maturaberechtigung geworden war, gedachte der Direktor das zu verwirklichen, was der Krieg verhindert hatte: Bethlehem sollte endlich ein eigenes Missionsgebiet betreuen. Cs folgten Jahre des Studiums in verschiedenen Ländern, um das für die Schweizer Verhältnisse passende herauszufinden. 1921 sehen wir Dr. Boudolfi in Rom, von wo aus Benedikt XV. 1919 das bedeutsame Rundschreiben „Maximum illud" erlassen hatte mit dem ausgesprochenen Zweck, möglichst viele Missiousseminarien ins Leben zu rufen. So deckte sich das Bestreben des Immenseer Direktors mit dem Wunsch der Gesamtkirche. Schon am 21. Mai 1921 wurde auf besondere Verwendung des Kardinalpräfekten der Propaganda Ein. van Rosfum die Missionsgesellschaft Bethlehem gegründet und der Propaganda unterstellt. Die bisherige Arbeit Dr. Boudolsis war damit glänzend gerechtfertigt, die neue Gesellschaft ging jetzt ihre eigene sestvorgezeichnete Bahn. 3m Herbst 1922 konnten die ersten Theologen ihr eigenes 6t. Joseph-seminar in Wo Husen beziehen, am 31. 3nli 1923 legten die ersten Mitglieder das feierliche Treuversprechen zur Gesellschaft ab und wieder ein Jahr später Herbst 1924 erteilte der Generalobere den ersten drei Missionären die kirchliche Sendung nach China, wo 1926 die nördlichste Provinz Heilungkiang als eigenes Missionsgebiet ausersehen und vom Generalobern 1929 eingehend besichtigt und studiert wurde. 3m gleichen 3ahr 1929 wurde aus diesen; Gebiet bie' selbständige Mission Tsitsikar, die 1932 zur Apostolischen Präfektur Tsitsikar erhoben wurde. Und nun folgte eine ruhige stete Aufwärtsbewegung, die wir am besten durch Zahlen und Daten ausdrücken. 1926 wurde in Rebstein—St. Gallen das Progymnasium Bethlehem eröffent, 1936 die Ecole Apostolique de Bethlehem in Torry bei Fribourg für die Wcstschweiz. 1931, als St. 3oseph längst nicht mehr die wachsende Zahl der Philosophen und Theologen fassen konnte, wurde Einheimische Schwesterngenossenschaft in Nigeria. In der Apast. Präfektur Calabar und Ogoja-Nigeria mürbe eine einheimische Schwesternkongregation unter dem Namen „Dienstmägde des Göttlichen Kindes" gegründet. Die Ausbildung erfolgt durch die Gesellschaft vom heiligen Kinde Jesu. — Katechese und Erstehung in den Schulen wird die Hauptaufgabe der einheimischen Schwestern bilden. Die Borbereitungszeit von 6 Jahren gestaltet sich für die Aspiranten zu einer wahren Prüfnngszeit, da die heidnischen Bcrivandten und sonstige landesübliche Borurteile im ■ Wege stehen. (Fiües-Foto.) Schöneck am Vierwaldstätter See erworben uni) im Herbst desselben. 3ahres als „Bruder Klausen-Seminar" in den Dienst der Missionsgesellschaft gestellt. 1938 wurde auch der schwarze Kontinent in die Arbeit einbezogen, und ein Teil Südrhodesiens als weiteres Missionsfeld übernommen. So zählte Bethlehem 1942 bereits 197 Mitglieder: davon 116 Priester, 64 Alumnen der Philosophie und Theologie und 17 Laienbrüder. Von diesen stehen 40 Missionäre in der Präfektur Tsitsikar und 12 Priester und 4 Laienbrüder in Süd-Rhodesien. 11 weitere Missionäre sind vorerst durch die Zeit-lauste an einer Ausreise in die Mission verhindert. 3st dieser überraschende Erfolg nach Zähren des Kampfes wie alles Gelingen zunächst ein Werk der Gnade, so dürfen wir ohne de: Bescheidenheit des Generalobern zu nahe zu treten, doch auch in seiner Persönlichkeit die Grundlagen für diese erfreulichen Resultate suchen. Dr. Pietro Bondolfi, der einem altangesehenen Graübündner Geschlecht entstammt, wurde am 10. April 1872 in Rom geboren. Er machte seine Gymnasialstudien in Venedig und Einsiedeln, seine ersten philosophischen und theologischen Studien am St. Luzi-Seminar in Chur, wo er 1896 zum Priester geweiht wurde. Weitere Studien führten ihn nach den Universitäten Innsbruck, Rom und Löwen und schließlich in die Seelsorgsarbeit in der Heimat-Diözese Chur. So erscheint uns Dr. jur. Pietro Bondolfi, wie wenige durch seine Sprachkenntnisse, sein theologisches und soziales Wissen vorzüglich zu dem Amt berufen, für >das ihn die Vorsehung bestimmt hatte. Ein unerschütterliches Gottvertrauen, eine trotz zarter Gesundheit erstaunliche Arbeitskraft, verbunden mit einem unverwüstlichen Optimismus, befähigten ihn über die Schwierigkeiten hinwegzukommen, die vor allem in der Anfangszeit seinem Ziel entgegenstanden und von uns kaum angedeutet wurden. Die für alles Gute und Schöne aufgeschlossene Natur Dr. Bondolfis begeisterte sich vor allem an der Größe und Schönheit der universalen, der katholischen Kirche. Kantönligeist war dem Manne fremd, der seit 1904 der Missionszeitschrift Bethlehem nahestand und immer darauf hielt, daß die Zeitschrift über den eigenen Gesichtskreis, auch über die eignen Missionsinteressen hinauswachsen und wahrhaft katholisches Gepräge tragen müsse. Die Mitglieder der Gesellschaft wissen noch von einer andern Eigenschaft ihres Gcneralobern zu berichten, seiner Vaterliebe, die sich in erShr Linie auf seine geistlichen Söhne, aber auch aus deren Familien und die große Familie erstreckt, zu der sich Bethlehem im Lauf der Jahre entwickelt hat. Und zu die-. ser Familie rechnet er auch alle jene, die außerhalb des Hauses sich als Freunde und Gönner desselben erwiesen haben. Vor einigen Jahren hatten wir Gelegenheit, Dr. Bondolfi persönlich kennen zu lernen, und dieses Zusammentreffen hat uns in dem Urteil bestärkt, das wir bereits von ihm hatten. Vieles, sehr vieles an seiner Person, auch die Energie, mit der er sich nach dem Schlaganfall von 1931 wieder erholte und der Arbeit zuwandte, erinnert an einen andern großen Missionsarbeiter, den früh verewigten ersten Direktor und Gründer des Missionsärztlichen Instituts Würzburg, Dr. C. E. Becker. Hier wie dort ein Aufgehen in einem großen Ziel, eine Begeisterung und Zähigkeit, die sogar die körperlichen Schwächen zu überwinden vermag. So gehen unsere Wünsche zum 70. Geburtstage Dr. Bondolfi dahin: Möge Bethlehem noch lange sich seines Generalobern erfreuen. möge es in feinem Geiste weitervoranfchreiten und zu diesem Behuf den Frieden erleben, den die Missionsarbeiten brauchen. — Diesen Wünschen schließt sich auch der „Stern der Neger" an. (Fides, März 1942.) Sitten und Gebräuche bei den Bapedi. (P. M. R. F. S. C.) 4. Erb- und Nachfolgerecht. B) In Bezug auf die Witwen. (Fortsetzung.) Ho tsenela. Weil wir nun schon einmal bei dieser leidigen und stockheidnischen Witwengeschichte sind, so will ich auch kurz die ebenso kuriosen Antrittszeremonien erwähnen dieser mehr als merkwürdigen Erbschaft. Ho tsenela ist ein festgeprägter Ausdruck und bedeutet das Eintreten in die Uebernahme dieser Erbschaft. Diese Zeremonien umfassen drei Zeitabschnitte: 1. Die Trau er zeit. Sobald sich das Grab über einen Mann geschlossen hat, werben dessen Witwen in eine seiner Hütten geführt, wo ihnen das Haupthaar ganz kurz geschoren, oder besser gesagt rasiert, abgeschabt wird, was mit einem scharfen Blechstück oder mit einer Glasscherbe zu geschehen pflegt und nicht weniger Zeit als Geduld in Anspruch nimmt. Da- die Bapedifrau einen schönen, zierlichen Bubischopf trägt, in Vergleich zu dem jener unserer modernen Damen und Dämchen ausschaut wie ein abgenützter Stallbesen, so stimmt der Verlust desselben schon an sich zur Trauer. Ist die Schur durchgeführt, dann müssen sie die Medizin einnehmen — ho orela sehlari. Der Medizinmann .(ngaka) wird geholt. Der füllt einen Hafen — einen wie unsere ehemaligen vorsparherdlichen dreifüßigen Kraut- 3n der bescheidenen Missionskirche von Glen Cowie (Bapediland). Aus 5)oU gebaut ist sie im Innern mit dünnen Asbestplatten getäfelt, die zugleich die tzitzc abhalten, die unter dem Zinkblechdach und bei den dünnen Wänden sonst unerträglich werden könnte. und Fleischhäfen — mit Wurzeln von allerhand, aber ganz bestimmten Kräutern und Stauden, und stellt ihn aufs Feuer um dieselben zu rösten. Wenn nun dieser sonderbare Hexenbraten zu schmoren beginnt, wird eine Witwe nach der andern gepackt und so über den Krauthafen gehalten, daß sie den aus demselben aufsteigenden Rauch einatmen muß: natürlich nicht solange bis sie erstickt. Die übriggebliebene Asche der gerösteten Wurzeln reibt der Herr Doktor zu ganz feinem Pulver, mischt sie mit einem besonderen Fett — welches, blieb mir unbekannt — und reibt dann mit dieser Wundersalbe den ganzen Körper der Trauerwitwen tüchtig ein. Ich sage Wundersalbe: denn nach der abergläubischen Meinung der Eingeborenen, werden durch dieselbe die Weiber — und sollten sie aussehen wie gedörrte Birnschnitzer, wieder in den jungfräulichen Zustand versetzt und so zu einer begehrlichen Partie für die Männer. Dci die Medizinmänner ihre Kenntnisse wie unsere Bauerndoktoren mit dem strengsten Geheimnis umgeben, ist es mir leider nicht gelungen in den Besitz des Verjüngungsrezeptes zu gelangen, denn sicher hätte ich bei den lieben Leserinnen ein glänzendes Geschäft gemacht. Hierauf müssen die Witwen in Frage ihr Kleid — zwei Stücke einer weißgegerbten Rindshaut, die vorne und hinten von der Hüfte bis auf die Knöchel niederhüngen — verkehrt anlegen, sodaß die haarige Seite nach außen schaut. Dann werden aus einer eigens zubereiteten Ochsenhaut ganz dünne Riemen geschnitten und so um den Kopf gebunden, daß sie auf der Stirne der Witwen einen zierlichen Knoten bilden. Als Kuriosum sei endlich noch hinzugefügt, daß' die armen Weiber während der ganzen Trauerzeit während des Essens sich nur der linken Hand bedienen dürfen. Diese Zeit kann unter ungünstigen Umständen ein ganzes Jahr dauern; sie erstreckt sich nämlich bis zur nächsten Ernte. 2. Das Trauerende (moriring) wird dadurch gekennzeichnet, daß die Witwen wieder ihr Haar wachsen lassen und nach ihrer Art tragen dürfen. (Fortsetzung folgt.) Zur Zcitlüge. rteU dem Drochentöter; vogelleim fängt keine Drachen.... frört Hit's setzt im Osten krachen? Drauf j Den Garaus itzm zu machen, Diesem Leviattzan! Und die Mutter (letzt, die Graut Detet um den Sieg - vertraut! Und die braven Uiiden schwitzen.... Setzt das blanke Schwert dort blitzen! Schwarz schäumt Glut aus chelsenritzen. theil dem Drachenröter! n Die Zukunft der chinesischen Mission. Rom. — Der Prokurator der Apost. Präfektur Fengsian in der chinesischen Provinz Shensi, wo 20 chinesische Missionäre unter Leitung des Apost. Präfekten Mons. Wang Sylvester mit einem italienischen Pater zusammenarbeiten, hat in Kanada und Amerika seine Eindrücke über die Aussichten der chinesischen Missionen wiedergegeben. Rach seiner Ansicht geht die katholische Mission in China „einer glänzenden Zukunft entgegen". Er erinnert baran,, daß zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaum 500.000 Katholiken mit 500 chinesischen und 800 auswärtigen Priestern im Lande waren. 40 Jahre später war die Zahl der Katholiken apf 3,500.000 gestiegen bei 2000 einheimischen und 3000 auswärtigen Missionären mit 5000 Primarschulen, einer Technischen Hochschule und zwei Universitäten. P. Kao betont, daß dabei das wohltuende Interesse der chinesischen Regierung nicht zu unterschätzen ist. Immer noch braucht China viele Missionäre und finanzielle Hilfsmittel, wenn das Glaubenswerk erfolgreich weitergeführt werden soll. Der Krieg im Fernosten kam den katholischen Missionen teuer zn stehen. Ueber 200 Kirchen wurden bis jetzt durch Fliegerangriffe zerstört und 20 auswärtige Missionäre getötet. 50 Millionen Flüchtlinge hat der Krieg aus ihren Heimstätten verjagt, und die Katholiken unterhalten 1,500.000 solcher Flüchtlinge in entsprechenden Lagern. Hat der Krieg den Missionären neue Bürden auferlegt, so hat er auch deren Ansehen erhöht. Die Bekehrungen des. letzten Jahres haben die Höhe von 110.000 Seelen erreicht und immer noch ist ihre Zahl im Wachsen begriffen. Die Zahl der Erwachseueutaufen hat eine nie gesehene Höhe erreicht. Allein in den Missionen der Maryknollmissionäre hat sich die Zahl der Bekehrungen gegenüber dem letzten Jahr um 100% erhöht. Werk der Heil. Kindheit in Funing — China. Die kleinen Waisenkinder Chinas haben in der Zeit der Luftangriffe und Kanonaden nicht ab- sondern zugenommen. Hier tritt das Werk der hl. Kindheit ein. Imme christliche Mütter nehmen sich der armen verlassenen Wesen an, und die Mission hilft »och mit den Mitteln, die europäische und amerikanische Kinder spenden. (Fides Foto.) Diese Bewegung ist besonders stark in Slädten und Gegenden, die vom Krieg heimgesucht sind. Nach einem Bericht von Mons. 3. Romaniello, dem Apost. Präfekten von Kweilin, an die Propagandakongregation in Rom wurden im Berichtsjahr 1940/41 in seinem Distrikt 961 Erwachsene in die Kirche aufgenommen. (Fides, Jänner 1942.) Missionäre im Dienste der Wissenschaft. Chinesischer katholischer Kunstkalender. — Rom. — Soeben hat der. schon rühmlich bekannte katholische Kunstkalender die Presse verlassen. Er erscheint in zwei verschiedenen Ausgaben. Die eine in Btlchform enthält zwölf der besten chinesischen Gemälde religiöser Art in Dreifarbendruck. Jedes dieser Gemälde hat einen Monatskalender im Gefolge mit der Liste der Heiligen für jeden Tag. Die zweite Art bildet einen Wandkalender mit einem Blatte für jeden Monat (Größe 4 zu 6), das von einem Dreifarbendruck überragt wird. (Fides, Nov. 1941.) Schlafkrankheit in Franzöfifch-Weftafrika. — Rom. — Immer noch wütet die Schlafkrankheit nicht bloß im Osten, sondern auch im Westen des schwarzen Erdteils. So hat nach Berichten aus Frankreich allein in Franzöfifch-Westafrika die unheimliche Seuche allein im Jahre 1940 240.000 Fälle aufzuweisen gehabt. Dabei ist zu beachten, daß es sich bei dieser Zahl nur um die amtlich festgestellten Fälle handelt; sicherlich hat sich wie gewöhnlich eine Unzahl von Kranken der Kontrolle entzogen. In Bobodiulasso an der Elfenbeinküste wurde ein Zentralinstitut zur Bekämpfung der Schlafkrankheit geschaffen unter Leitung des Militärarztes Dr. Muraz als Nachfolgers des bekannten Dr. Iamot. Ihm zur Seite steht ein Missionär der Weißen Väter, der selbst Medizin studiert hat, P. Dr. Ioh. Goarnisson. Seine Aufgabe besteht vor allem in der Heranziehung und Ausbildung einheimischen Pflegepersonals. Sein klares, knapp gefaßtes Handbuch hat bereits wertvolle Dienste geleistet. Bekanntlich ist die Krankheit, solange sie sich in den zwei ersten Stadien befindet, heilbar, wenn Haut- und Arterieneinsprißnngen vorgenommen werden. Prophylaktisch wird die Krankheit durch planmäßige Vernichtung der Herde der Tsetsefliege bekämpft. So werden Tag für Tag Tausende der gefürchteten Bazillenträger gefangen mit dem Erfolg, daß gewisse Gegenden fast völlig von der Plage befreit sind. Die Missionäre aber haben an dieser Kulturarbeit einen großen Anteil. (Fides.) Für öen Stern der Neger geworben! Die wilden Bischer will i habn! Unser eifrigster Förderer hatte eben allerhand Erfolg gehabt und so geschah es ihm eigentlich zur Abwechslung ganz recht, daß ihm eine Bäuerin, trotz seiner Redefertigkeit einmal einen richtigen Korb gab. Nein, wir nehmen öae? Heft nicht; bei der vielen Arbeit hat man ja doch keine Zeit zum Lesen und dann haben wir ja schon die Zeitung und usw. „Nun also, zwingen kann man niemand. Nichts für ungut und Grüß Gott!" und mit weniger federndem Schritt als sonst, tritt unser Werbeoffizier den Rückzug an. Im Weggehen hört er eine jugendliche Stimme laut und weinerlich hadern: „Mutter, die Viacher will i habn, die wilden Viacher will i habn"____ Der Förderer ist einige Schritte vom Haus, da ruft ihn die Bäuerin zurück. Die Viacher auf der Umschlagseite unserer Zeitschrift hatten es dem Kinde angetan und die Schlacht gewonnen, die Bäuerin nahm den Stern der Neger. Brav so, gute Mutter! Man muß nicht bloß an sich denken, auch Kinder können das eine, oder andere aus einer Missionszeitschrift lernen und vielleicht fällt gar ein Samenkorn, so ein Senfkörnlein, aus guten Grund, aus dem ein Missionsberus erwächst, wenn es Gottes heiliger Wille ist. Geasch außi, Fuchs! Der P. Vinzenz, ein wackerer Puschtererbui, war auf Missionsreise, um für unser „Werk des Erlösers" Mitglieder zu werben und Sternabonnenten zu sammeln. Eben wollte er wieder eine Festung stürmen und trat dabei siegessicher mit rechtem Grenardierschritt in ein Haus ein. Noch hatte er niemand zu Gesicht bekommen, da schallte es ihm schon entgegen: „Schau, dasch weiter (tintsd)! Geasch außi, geasch außi, Fuchs!" Daun fliegt die Küchentür auf und die Bäuerin tritt ihm schlagfertig entgegen und,.. „£)!... entschuldigen's, Pater!" Die wachsame Hausfrau hatte gemeint, das junge Pferd, das auf der Wiese nebenan graste, der Fuchs, fei wieder ins Haus hereiitfpaziert, und der war nun doch schon für einen Hausbewohner etwas groß und schwer geworden, sodaß man ihn in der Küche oder Stube nicht gut brauchen konnte. Der erst etwas verblüffte Pater und die gute Bäuerin lachten herzlich über die Verwechslung und die brave Frau war auch gerne bereit, zur Sühne für diesem fremdartigen Empfang sich unter die Sternleser aufnehmen zu lassen. Hätte der schlaue Fuchs draußen all die Entschuldigungen der neuen Abonnentin, gehört, während sie den Pater freundlich bewirtete, er hätte sich doch ins Fäustchen gelacht. Warum auch nicht? Lachen ist gesund. P. H. 3., F. S. E. Die kleine Sittenrichterin. Von Hildegard Fröhlich. (Schluß.) Unwillig über ihren Mißerfolg schob Annie die Unterlippe vor: dann blickte sie mit ihren klugen, braunen Augen zu Tante Klara auf und sagte verständnisvoll: „Nicht wahr, Tante, die Nellie ist schlimm.)" Die Tante konnte ihr nicht unrecht geben, meinte nur, Annie müsse um so braver sein. Doch während dieses kurzen Zwiegesprächs war Nellie vom Tischchen entwischt und hatte zum drittenmale jauchzend das verbotene Sophü bestiegen. Jetzt war das Maß voll: Tante Klara ging ernst auf die kleine Missetäterin zu. „Nellie, weil du schon gar nicht gehorchen kannst, muß ich bid)'s lehren", sagte sie und stellte das schlimme Ding in eine Ecke. „Hier bleibst du untx rührst dich nicht, bis id) dir's erlaube", gebot sic mit erhobenem Finger. Mit großen Augen blickte Nellie zur Tante auf: an solche Behandlung war sie nicht gewöhnt. Daheim hieß es höchstens: „Aber, Schätzt, aber..." und das war alles. Zum erstenmale wurde es der Kleinen klar,, daß sie sid) verfehlt hatte: Tränlein traten ihr in die Augen, das ganze Gesid)tlein zuckre. Und. die Tante verstand, in diesem schmerzlich verzogenen Kindergesichte zu lesen. Sie war erstaunt über den Erfolg der verhängten Strafe und hielt es für besser, nicht lange zu sd)elten und zu zanken, sondern die reumütige Sünderin für kurze Zeit sid) selbst zu überlassen. Sie war überzeugt, das Kind würde ganz ehrlich in der über sie verhängten Haft ausharren. „Du bleibst im Winkerl, bis ich zurückkomme", wiederholte sic und wandte sich an der Türe nochmals um. Da sah sie gerade, wie Annie mit Anspannung' all ihrer Kräfte einen großen Stuhl mit hoher Lehne vor sich her schob. „Was mad)st du, Kind?" fragte die Tante. Doch Annie hatte zu viel zu schieben und zu keuchen, um gleich Antwort geben zu können. Nun war's erreicht: sie rückte den Stuhl vor die Ecke, die Nellies Gefängnis darstellte, dann wandte sie sich mit zufriedenem Lächeln um. „Die böse Nellie hab id) eingesperrt!" rief sie triumphierend. Da fühlt sich Tante Klara zum erstenmale von ihrem Liebling enttäuscht. Und sie hätte gute Lust, das Musterkind neben der bösen Nellie in den Winkel zu stellen.---------- Jahre sind vergangen. Annie ist Musterkind geblieben mit scharfem Auge für die Fehler des Nebenmenschen. Man achtet sie, aber man geht ihr aus dem Wege. Anders Nellie: die ist ein munteres, lebhaftes Diizg, ihr stürmisches Wesen hat sich gemildert, sie ist einfach, aufrichtig, freundlich und wer sie sieht, muß ihr gut sein. Bruder Meinrad Hilst. Infolge Belounfall erlitt unsere Tochter einen Schädelbruch. Ihr Zustand um ganz hoffnungslos. Sofort nahmen wir Zuflucht zu Bruder Meinrad, er möge doch auch helfen. Tue Operation verlief gut, es stellten sich keine Fieber und keine Schmerzen ein. Bruder Meinrad verdanken wir die Heilung unserer Tochter. F. E. R., Kt. 6t. Gallen. Eine wichtige Angelegenheit hat sich rasch und gut geklärt durch die Fürbitte des Bruder Meinrad. Habe zivei hl. Messen versprochen und die Veröffentlichung. P. 91., Kk. Thurgau. Zwei hl. Messen für die Verherrlichung des Bruder Meinrad als Dank an ihn. Durch seine -Fürbitte ist eine schwere Operation glücklich verlaufen. 6. M. A., Kt. St. Gallen. Im Militärdienst hatt ich mir eine bösartige Blutvergiftung an der rechten Hand zugezogen. Ich betete voll Vertrauen zu Bruder Meinrad und bin dann ohne jeglichen Nachteil in kurzer Zeit geheilt worden. Auch hat er uns sonst schon in verschiedenen Familienanliegen wunderbar geholfen. Ihm sei Lob und Dank dafür! B., Kt. Unterwalden. Durch die Fürbitte des guten Bruders hat unser Schwiegersohn Arbeit gefunden. Veröffentlichung und hl. Messe für seine Verherrlichung waren versprochen. Bruder Meinrad, herzlichen Dank für deine Hilfe! Mn» ist dringend gebeten, Erhörungen durch Bruder Meinrad zu melden an P. Ccllerar, Kloster Einsicdeln, Schweiz. Bruder Meinrad hat zweimal geholfen. M. M., Campo Tures. Aus Dankbarkeit gegen den Diener Gottes Bruder Meinrad, der seiner Mutter in schwerer Krankheit geholfen, bittet um Zusendung von Bildchen zur Verteilung Al. H., Millan-Bressanone. 5)emusgeber: Kongreg. d. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu, Millan-Bressanone. .Schriftleitung: Dr. theol. et phil. P. M. Rasfciner F. 6. C., Millan-Bressanone. Druck: A. 2Bcgcr’s Buchdruckerei, Bressanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Missions-Haus Millan-Bressanone, Italia.