Pttii str Mardiirz. Ein Monat . 4V kr. Vierteljährig 1 si. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Saiizjährif, 4 „ 80 „ Mit Postverstndvng. Ein Mona! . 50 kr. Bierteljäl)rig I „ 50 „ Halbjährig . L „ — „ Ganzjährig. 0 „ — „ ^ I«. Korresvondenl für Do««erStag den SV. Mai )iistrtio«5gil>ilc: Die viermal gc tene Druckzeile ivird bei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliger mit 8, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern be-rechnet. Erscheint jeden 'sonn-tt^g >lnd Donnerstag itl je Einem halben Vogen l (die Verlagen ungerechnet). RS«S PrSnumerations - Einladung. Bei Beginn deS neuen '.Nouates erlauben wir uns zur gefälligen Pränumeration einzuladen. PränumerationspreiS. In Marburg: Kür I Monat 40 kr., vierteljälirig 1 fl. 20 kr., halbjähris^ 2 fl. 40 kr., ganzjährig 4 st. 80 tr. Mit PostVersendung: Aür 1 Monat 50 kr., vierteljährig 1 fl. 50 kr., !)albjährig 3 fi., ganzjährig 0 fl. 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Gönnen wir darum jedem Sterblichen seinen Tlieil an der Frühlingsfreude! > Uebrigens hatten wir in stla-genfnrt dem ersten Mai außer seinen traditio-nellen Naturspenden nnd außer den lveihevollen Erinnerungen, die er den politischeil Kreisen als Jilhrestag der Eröffnung des Reichsrathes brachte, auch ein schönes soeiales Ereianiß zu verdanken, welches er mit unverkennbarer Vorliebe begünstigte. Der Schauplatz desselben war der Garten des hiesigen UrsuliueN'Conventes, wo die Einiveihung des nenerbanten Waisenhauses durch unseren Fürstbischof Dr. Valentin Wiery in feierlicher Weife stattfand. - Diese Zustuchtsstätte der Armen ist ein Werk der thätlichen Christenliebe, unter-nommen vor zehn Iahren von der Oberin der .^lostergemeinde ohne alle andere Mittel, als das Vertrauen auf Gott und mildherzige ^I>tcnschen, lvclches noch nie hat zu Schanden werden lassen. -Es hat sich in dieser preiswürdigen Anstalt der Ursuliuen Eonvent die bis jetzt höchst gelungen gelöste Aufgabe gestellt, arme verwaiste oder sittlich und leiblich verwahrlosete Mädchen aus den Principimwechsel ist aber nicht ohne Einfluß auf jene jungen Äräfte geblieben, welche sich dem aeademischen Lel)ramte widmeten. Man kann sagen, was Mlin will, aber dies bleibt fest, daß bei uns in ^Oesterreich der Hauptzweck des Studiums - der leidige Broderwerb ist und da die llistorischen Rechte eine solche Geltung erlangten, so wendete sich auch Alles dem Studil^ derselben zu; während Rechtsphilosophie, Staatswissenschaften, außer der Gefährlichkeit derselben bei ihrer Behandlung, eben deswegen, weil mit selben in der aeademischen Laufbahn kein practi-scher Erfolg zu erzielen war, brach liegen blieben. Wollte man auch heute die Rechtsphilosophie und die Staatswissenschaften nur zur Hälfte mit den Kräften ausstatten, die dem römischem Rechte gewidmet sind, man würde sie nicht finden und doch wäre in Rilcksicht auf die Beherrschung der Geister bei dem gegewärtigen Nationalitätseifer ein Hervorheben der Staatswissenschaften und des philosophischen Rechtes von großer Bedeutung. Auf der pbilosopliischen Faeultät wird der Abgang eines tilchtigen Germanisten tief beklagt und obwohl diese Faeultät, nachdem l)ier keine Prilfungs-eommission für Gymnasial-Lehramts'Kandidaten besteht, so eigentlich auf dem Trockenen liegt, könnte selbe doch ein wissenschaftliches Mediunl für die auf der hiesigen llniversität vertretenen drei Nationen werden, wenn durch Herbeiziel)ung tüchtiger Männer derselben, ein wissenschaftlicher Wettstreit zwischen ihnen angebahnt und die Leidenschaften des Tages durch die Ruhe und den Ernst der Wissenschaften gedämpft würden. ------ Cilli. 1'.- 2-). Mai. Das Regiment „Graf Äinstl)'', welches am '^4. d. M. die hiesige Garnison bezog, ist bei seiner Rückkehr aus Italien, wo es durch Ialire gelegen ist, auf heimatlichem Boden Gegenstand besöllderer Ehren und seltener Ovationen gelvorden. Zum Empfange, welcher unl !) Uhr Abends stattfand, ist fast die ganze Stadtbe-völkerung gegen den Val)nhof ansaezogen, auf welchem der Gemeindevorstand, der Herr Bürgermeister an der Spitze, nebst anderen Honoratioren das angelangte Offizierseorps begrüßten. Eine nami)afte Zahl von Fackelträgern, für welche die unteren Ständen zn ordentlichen und tüchtigen Dienstboten heranzubilden; den ersten Anlaß zur Begründung dieses humanen Institutes bot eiue große Wasiernotl), wovon Kärnten im Jahre 185)1 heimgesucht wurde. Das verheerende Ele-ment machte damals viele Leute Heimat- und obdachlos, deren theils verlassene, theils verwaiste Töchter bei der mildherzigen Schwestergemeinde Anfnalmie fanden, worauf die ueue „Erziehungsanstalt für Waisen nnd weibliche Dienst-boten'' einen so segensvollen Ansschwnng nahm, daß bald die derselben im Kloster gewidmeten Räume zu enge wurden. - Da faßte die würdige Oberin der geistlichen Schwesterschaft den Entschluß. eine dem Kloster gehörige Baulichkeit, welche noch nicht über das Erdgeschoß gediehen nnd ursprünglich zu einem gräflich Rosenberg'schen Pallaste bestimmt war, für die nene Anstalt ans-znbanen und durch die öffentliche Mildherzigkeit unterstützt (worin unser Kaiserhaus wie immer voranleuchtete), gelang es ihr, das Werk auszuführen, - ein schönes bleibendes Denkmal des vaterländischen Gemein- und Christensinnes. Außer den gegenwärtig in der Anstalt befindlichen 30 Waisenmädchen können fortan noch 40 bis 50 darin AufnalMe finden; doch die Mittel des Conventes sind erschöpft, Schulden lasten im Betrage von einigen Tausend Gulden auf dem Gebäude, so daß es sehr erwünscht wäre, wenn wohlthätige Gönner einige fromme Stiftu^en machen möchten. - Nun daran wird es mit Got- Gemeinde gesorgt hatte, ging den Angekommenen entgegen, um sie bei ih^rem Einmärsche in die Stadt zu begleiten, während die Damen in die bereit stehenden Equipagen in die Stadt geführt wurden. Lange Zeit wiederhallten die Gassen der Stadt von den Acelamationen und dem Jubel der Menge. Der eigentliche Festtag war aber der darauf folgende Sonntag, an welchem die Bürgerschaft dem Offiziersorps im Restaurationsgarten des Herrn Kink ein Banquett gab, während die aesammte Mannschaft durch die von Seite der Bürgerschaft hiew eingeleitete Colleete mit Speise und Trank bewlrthet wurde. Einen kleinen Mißton in dem allgemeinen Freudeneoneert - der Tag hatte sich für die Stadt Cilli wirklich zu einem Jnbeltag gestaltet - bildete der Umstand, daß während die Einladungen zu dem erwähnten Diner, wie billig, auf breitester, liberalster Basis gehalten waren, einzelne Persönlichkeiten, darunter auch eine ganze, anoerwärts mit Recht hochgeach-tete Branche und sogar der Commandant eines hier stationirten militärischen Corps, ein wegen seines persönlichen Charakters allgemein geschätzter Mann, mit den Einladungen übergangen wurde, was in einer kleinen Stadt allerdings Sensation erregte. Wir führen dies nur deßhalb an, um unter einem constatiren zn können, daß es nicht Mißachtung von Seite des Herrn Bürgermeisters, als Hauptarrangeurs des Festes, sondern nur ein Versehen von Seite des hiemit speeiell beauftragten Herrn war, welches diesen unliebsamen Bor-^faU veranlaßte. Das erwähnte Diner lvar durch das beste Eittveruehmen und die lieiterste Laune aller dabei Betheiligten gewürzt. Den ersten Toast brachte Herr Statthaltereirath Schmelzer auf Se. Majestät, das zweite Herr Kreisgerichtspräsident Rak auf das Wohl der kranken Kaiserin, das dritte Herr Bürgermeister Mar Stepischnegg auf das tapfere vaterländische Regiment aus, dem die Feier des Tages galt. , Darauf brachte der Herr Oberst des Regimentes, Baron Prochaska, einen Trinkspruch auf das Wohl der wackeren Bürgerschaft von Cilli, der mit donnerndem be-antwortet wurde. Erst spät Abends trennte sich die heitere Gesellschaft, lvelche durchaus vom besten Geiste beseelt war. tes Hilfe nicht fehlen. - Eine andere Geist und Herz erfrischende That des Mai, welche ich nicht übergelien darf, war die Anregung, welche er unserem tüchtigen und frolinnuigen „Männer-gesangsvereine" zu einem Ansflnge über den Wörther-See mit dem Dampfschiffe nach dem reizend gelegenen Rosegg bot. - Denken Sie sich unter unserem „Vapenr" die größte (übrigens mit allem Comfort nnd elegant ausgestattete) Gattung einer Nußschale, mit welcher sich nur der Begriff einer Dampfmaschine von - ich glaube -sechs Pserdekraft verbinden läßt, dazn als Corre-lativa zwei Schlepper und Sie l)aben das Wasser-Vehikel. dem wir unsere schönsten Naturfreuden danken. Auf diesem schiffte sich die Sängergenos-senschast früh um seclis Uhr ein, nn: den See (zu welchem man nach einer Fahrt durch den Kanal von beiläufig dreißig Minuten gelangt) in dritthalb Stunden seiner ganzen Länge nach bis Velden zu durchschneiden und dann unter Scherz in Wort und Lied an den Ort ihrer fröhlichen Bestimmung zu gelangen. — Ist schon eine Fahrt auf unserem See mit den malerischen Usergelän-den, den prachtvollen Luftspielen der Sonne auf den grünen Wellen und der imposanten Anssicht auf das Amphitheater der Alpen ein seltener Genuß, so steigert sich derselbe in so munterer, anregender Gesellschaft wie am Tage der Sänger-fahrt zu einem Stück Leben, dessen Töne und Bilder noch lange in der Erinnerung aller Tbeil-nehmer unvergessen bleiben werden. Eine sehr -2. Friedau. Donnerstag den 22. Mai Abends 5 Uhr wurden in den Gemeinden: Zwetkofzen, Oöluschofzen, Podgorzen, Samufchen und mm Theile Tergovitsch, Sodinetz, Seneschitz des Bezirkes Friedau durch ein verheerendes Hagelwetter, wobei Schloßen in der Größe von Hühnereiern fielen, die Felder und Weingärten total verwüstet und die Wiesen durch Ueber-schwemmnna mit Schlamm überzogen. Di-^ Be-schädigten, da sie gegenwärtig keine Rachfrucht außer Haiden mehr anbauen können, sind aller Subsistenzmitteln beraubt und sehen dem größten Nothstande entaegen. Am 21. Mai, Nachmittags ^/z4 Uhr ertrank im Dorfe Obmifch das Ein Jahr alte Kind der Jnwohnersleute Gran in einem nur wenig mit Wasser angefüllten Strafsengraben. Die Eltern ließen ihr verunglücktes Kind ohne jede Aufsicht bei den Kindern ihres Nachbars zurück und gingen ihrer Arbeit nacl). Ihre Fahrläßigkeit wurde schrecklich bestraft. Deutsch-Landsberg, 21. Mai. Zu St. Jakob in Freiland ereignete stch am 17. Mai / folgender beklagenswerthe Unglücksfall: Der Brun-nenarbeiter Josef Krinnel aus Mähren stieg an diesem Tage früh Uhr in den Iv^' tiefen zum Pfarrhofe gehörigen Brnnnen, der wegen Wafsermc^ngels tiefer gegraben wurde. Obwohl Mittags gerufen, meldete sich der Brunnenarbeiter nicht. Da derselbe sich jedoch öfters während der Arbeitszeit auf mehrere Stunden entfernte, ahnte Niemand ein Unalück, zumal man beim Hineinschauen in den Brunnen Nichts erblickte. Nach-mittags 4^2 Uhr, zur Zeit als die Sonne die Brunnentiese beleucl^ete, sah ein Knabe den Kör-per des Brunnenmachers regnngsloS am Brnn-nengrnnde liegen. Von den auf diese Entdeckung sogleich herbeigekommenen Hausleuten begab sich der Knecht Josef Faist aus Trahütten sogleich in den Brunnen, band den Leichnam an ein Geil und stieg auf der Leiter empor. In der Mitte der Brunnenhöhe angelangt, ließ Faist jedoch plötzlich die Pfeife aus seinem Munde fallen, seine Hände liessen die Leiter los und zum Ent-setzen der obenstehenden Zuschauer stürzte derselbe in die Brunnentiefe herab. Nachdem der Leichnam des Brunnenmachers herausgezogen ivar, gelungene Illustration des heiteren Tages lieferte ein Spaziergang der „fahrenden Männer des ^ Liedes" nnd ihrer zahlreichen Gefolgschaft aus Klagenfurt und der Umgegend nach der aus einem Berge gelegenen Ruine im fürstlich Li echten-stein'schen Thiergarten, von wo aus man eine unbeschreiblich reizende Aussicht nach dem (den Namen mit der That führenden) Rosenthale l)at, welches sich wie das „gelobte Land der Juden" zwischen dem Mittelgebirge der Sattnitz nnd den Alpen an beiden Ufern der Drau hin-dehnt. - Von mächtiger Wirkung lvaren in der „grünen Waldeinsamkeit" des Parkes zwei Liedervorträge des Vereines, welcher hierauf unter den Blüthenbänmen des bürgermeisterlichen Gartens in Rosegg nach gründlicher Abrechnung mit den Forderungen des 'Magens und Liqnidi-rung des Durstes, durch Gesang und geistreiche, meist humoristische Toaste und Ansprachen einiger stiner Mitglieder sich und den Anwesenden die Stunden zu Minuten verkürzte. - Man kehrte mit dem Dampfboote (nach einer herrlichen Mondscheinpromenade von Rosegg bis Velden) spät in der Nacht heim, allseitig von dem WuN' sche der baldigen Wiederholung eines solchen Ausfluges beseelt, wozu - will's Gott - es in den nahen Pfingstfeiertagen kommen dürfte. - Der Verein beabsichtigt nämlich, so wie voriges Jahr in Wolfsberg mit den lieben Steirer Gesangs-genossen, Heuer in Neumarktl mit der Laibacher Liedertafel ein Verbrüderungsfest zu feiern. Die ließ sich ein zweiter Knecht, an einem Se»le be-festigt, in den Brunnen hinab, an dessen Grunde er den Körper seines Mitknechtes an einem Stricke befestigte und sich dann schnell in die Höhe ziehen ließ. Da angekommen sank er in Ohnmacht, er-holte sich jedoch nach einiger Zeit. Sierauf wurde auch Josef Faist als Leiche aus dem Brunnen gezogen. Nach dem Eraebnisse der am 20. statt-gefundenen Section starben die Verunglückten, an denen keine äußerliche Verletzung sichtbar war, am Stickfluffe, der durch Einatl)mung von Kohlen-oxydgas herbeigeführt wurde. Dieses Gutachten fand seine Bestätigung in den nachher durch Hinablassen von brennenden Gegenständen in die Brunnentiefe gemachten Versuchen, da die Flammen erloschen, bevor sie zu Boden gekommen. Die Ansammlung von Kohlenozydgas im Brun-nen erklärt sich dadurch, daß der verunglückte Brunnenmacher TagS vorher, um einen wegen Feuchtigkeit nicht losgegangenen Sprengschuß zur Explosion zu bringen, eine bedeutende Menge brennendes Holz und Stroh, das in der Tiefe Rauch erzeugte, in den Brunnen geworfen hatte. Daß dieses Unglilck, das zwei Menschenleben kostete und ein drittes bedrohte, allgemein Sensa-tion erregte, ist selbstverständlich. Möchte es eine neue Lel)re sein, daß in ähnlichen Fällen vor Allem Vorsicht geboten sei. Marburg, LS. Mai. Endlich ist es entschieden, welche Ganii-son Marburg erhalten werde. Nach hin und lier schwankenden amtlichen und nichtamtlichen Berich-ten rückte Montag früh das zweite Bataillon des 47. Infanterie-Regimentes Kinoky ein. Dasselbe langte NM drei Biertel auf zwei Ul)r Morgens anf dem hiesigen Vahnbofe an, wo der Herr Be-zirksliauptmann, der Herr Bürgermeister an der Spitze der Gemeinderepräsentanz, Offiziere der hiesigen Garnison nebst einer großen Menge Volkes des vaterländischen Regimentes harrten. Nach den üblichen Begrüssungen und Vorstellungen, während welcher die städtische Musikkapelle spielte, ertönten die Kläuge der Negimentskapelle Kinskli, welche eben so wie der Oberst, Herr Baron Pro-haska, der Herr Oberstlientenant i^der einzige Offizier des ))iecn lächklnd In nllschtildvoller Du Iiolde, liehre 7nlngfrau. Du EdenS Vögelein! Du kamst herangeflogen Mit mir dich zu erfreuii' Ich zog dich nicht an'S Herze. Ich Hab' dich nicht erkannt', Ach niemals dich gekünet. Wie meiner Mutter Haiid. Auf Wlefen ltef ich munter. Und las vom Blumenflor. Genoß des KriedenS Wonne, Der Lerchen heitern Chor. Mir schien die ganze Erde Ein Teppich grün durchnäht, Dem Garten glich daS Leben, Wo nichts als Bliitlie weht. Du holde, bedre Inngfrau. Du Veglein wnnderliolt'! Du liattest niich nmrlatterl Mich schirn^en stets gewollt. Da fing ich an zu fül'len Deul Tliun UN Wunderiralim'. Doch ohne dich zu fassen — Im 'S viel deim Lindenbaum. Erheiterndes. * Unter den Censurgeschichten, welche Castelli in feinen Memoiren erzählt, befindet fich auch die folgende: Tin Compositeur reichte eine Sonate ein, welche „den Ma-nen Hummel^S" dedicirt war. Da nun eine Aorschrift be-stand, daß keine Dedication zulässig sei, wenn nicht die Bewilligung hiezu von Jenem, dem etwas dedicirt «var, beigebracht wird, so forderte ein Cenfor von dem Compositeur die Bewilligung der „Manen Hummel's." * (Auch eine Knickerei.) Als der sranzöfische Aca-demiker Kontenelle mit !ii1 Jahren und 9 Monaten auf der Lebensneige stand nnd ihm, wie er sich auSdrilckte, schon die physischen Bedingungen deS Daseins fehlten, hörte mau ihn wiederholt auSrnfen: Welche Knickerei! Atif die Frage waS er damit meine, sagte der skeptische Philosoph: DaS finden Sie nicht heraus? Es fehlen mir nur niel)r drei Monate zum vollen Jahrhundert und daS Schi.^sal scheint mir diese Lumperei versagen zu wollen. LandwirthschaftliebeS. Das Reinigen von Fässern, in deren Wein aufbewahrt und abgezapft wurde, geschieht gewöhnlich durch den Küfer, indem der Boden des Fasses herausgenomnien wird; nicht selten siel)t man dabei das Faß verletzt werden und ist in Folge dessen qenöthigt, es zu reparireu; auch werden ältere Fässer gern undicht, wenn das Wiedereinsetzen des Bodens ohne die nöthige Sorgfalt geschieht. Man entgeht diefen Uebelftan-den und Kosten, wenn nlan das leere Gebinde znelst tüchtig mit Wasser ausschlveukt nnd dann eine eiserne Kette mit ein paar Handvoll reinen Sandes und etnias Wasser hinein thut und tüchtig schlvenkt. Wird dadurch noch nicht aller Schimtnel u. s. lv. entfernt, so schüttet man kochendes Wasser durch s Zapfenloch, tvälirend das Spundloch unverschlossen ist uud wiederholt das Schwenken mit der .s^ette and dem Sande. Anregungen^ Da '.rir in unserer >Ztadt nun ein Blatt znr Besprechung loyaler Interefsen besitzen, so dürfte es eiiienl großen Ttieile dessen L.^eserkreiseS nicht nnerlvünscht kommen, in demselben Anträge Die Vcmnlwc".-tlln^^ n'ir Allisä^c dieser Nubrik über-ninlnlt der t^liiseuder. In roi"!',!.'ll Iiiugli!igs:.igci! Vesch'iiire ich dir Welt, Kür Hcunat nur. iilr Rechte Mcustiilielt nur l'ese'.'it! Da guig das uiu' über Die Häiide legt' ich an. Mir wlnideltc t'ie ^onnc Alls wolkcnleser Du l»elire IiliitUr^iil Du liiinnilijch V^'geikln! strelucst mich zil het'c». Mir ^chivinl^cn ^n verleilsn! ^>ast mir geweckt die Hoffnung, Deii i^'^inlulei tNiN'^etl'aii. Doch eh' ich i!in beiltteii, ?ein 'I^ild i^'ie H^nich ^crrann. Als Mani! durchbog ich i^^ander, Uiiv ^luch so inaiiche >^tadl. Nach dir nlir iinlner ''euszend Ich tnaiitlien Wl?g betrat. Umwiist sind ineiiie Miellen. Ich nude dich iiichr melir. -Nach dir das bange >öclnien Ach l^uälet nuch so sehr. ^7" lielire. l?olde 7>ungsran, ?u lieilig ("Götterbild! !^bgleich ich dick nicht schaute. Doch stets lch lioch dich lnelt. Mein Her^ hat es vernommen, Daß du mich lieb ermahnt: ,.Ich reiche vor dein Tode !^ir eilmun noch die Hand". zur Veseitigung hierorts herrschender Uebelstände aufgenommen zu sehen, von welchen fast taglich in Privatkreisen gesprochen wird, die täglich all-gemein empfunden werden und zu deren Beseiti-gung im Ganzen Nichts geschieht. Unter diese Uebelstände gehört vor Allem die löbliche Gewöhn-heit mehrerer Wirthe, die Fuhrw^en der bei ihnen einkehrenden Fuhrleute zur Nachtzeit vor ihren Hotels paradiren zu lassen, ohne bei ihrem reichlichen Gewinne einige Loth Oel zur Beleuch-tung zur opfern, wodurch es nicht felten paffirt, dast man - XL. eben nicht in friiher Morgenstunde, sondern sogleich bei eintretender Nacht -einem liebenswikdij^n Fuhrwagen in die Rippen rennt. Dabei war Mancher so glücklich, ein blaueS Auge davon zu tragen, oder von einem unterhalb des Wagens wachenden Hunde durch einen freund-schaftlichen Biß auf den rechten Weg gewiefen zu werden; daß die Strassen gerade vor diesen Häusern in Bezug auf die Reinlichkeit mehr als wo anders vernachlässigt werden, ist nach dem Vorgesagten begreiflich. Es würde sicherlich angenehm überraschen, wenn einige Hausbesitzer Marburgs dem gleich nach dem Amtsantritte des gegenwär-tigen Herrn Bürgermeisters von diesem erlassenen Circulare, worin mehrere höchst dringende Verbesserungen, als: Anlegung von Trottoirs, An-bringung von Dachrinnen, öfteres Aufspritzen und Reinigen der Strassen im Sommer, Ausstel-len von Schüsseln mit Wasser, Mehrungsräumung zur späten Nachtzeit, u. empfohlen wurden, einige Mürdigung fchenken, - dadurch ihren Sinn für nothwendige und nützliche Reformen bethatigen und so dem in ihrem eigenen Interesse ausgespro-chenen Wunsche des Herrn Bürgermeisters nachzu ^ »lick kommen trachten würven. Endlich wäre noch ein Uebelstand zu beseitigen, welcher sicherlich allge-mein und täglich höchst unangenehm empfunden wird und darin besteht, daß die Rosselenker ihre Pferde bis zur Stadtgrenze in langsamen Schrit-ten gehen lassen, sobald sie jedoch daS Weichbild der Stadt erreichen, dieselben in möglichst schnellem Laufe unter lärmendem Wagengerassel mit weithin schallendem Peitschengeknalle wie toll durch die Stadt jagen und dies in rohem Uebermuthe vor-züglich an den frequentesten Puncten der Stadt ausführen; - diesem Unwefen zu steuern, würde es genügen, wenn nur Einigen solcher Menschen-und Thierquäler zugerufen würde: „Ob'st zwei Gulden Straf' zahlst!" fl. 3.20 — 3.30-, Kuturuti fl. 3.50 3.70. dto. Cin-quantin fl. 3.80 — fl. ^ pr. Metze«. Prag, 24. Mai. Diese Woche wllrde der meiste Saazer Hopfen, der noch unter den Producenten war, aufgekauft. Was noch von Landwaare am Lager ist, besteht meistens au» AuSschußlvaare. Auch von Auschaer Rothhopfen ist der größte Theil aufgekauft worden. In Baiern »vilrde Hopfen stark fiir französische Rechnung gekauft, so daß alle Sorten um fl. 10 — 15 höher gingen. Man notirt Saa-jer Stadtgut fl. 140, dto. Land,^ut fl. 1V0 — 125, Auschaer Rothhopfeu fl. «?0 — 80, dto. Griinhopfen fl. 65 — 75. Gefc!) äftSberichte Wien, 28. Mai. (Acmtl. Depesche der Fruchtbörse.) Bis zum Schlüsse der Börse wurde kein Kauf zu Protokoll gegeben. G. Kanischa, 25. Mai. (Originalber. von L. R.) In Weizen, in welchen in dieser Woche auch fiir das Ausland stäikere Nachfrage stattfand, waren die Preise etwas fester, man notirte 80 — 8!t pfd. Waare fl. 3.80 — 4.20, 84 — 86 vfd. fl. 4.50 — 4.65 ; Korn blieb ganz ver' nachlässiget zu sl. 2.80 — 3, 76 — 78 pfd.', Gerste geschäftSloS 66 — 67 pfd. fl. 2 — 2.35, 70 — 72 pfd. fl. 2.70 — 2.90; Hafer fl. 1.50 — 1.60; Haiden Angekommene in Marburg. Vom 24. Iiis 27. Mai. Erzherzog Johann. Die HerrenBar. Prol)azka, k. k. Olierst, s. Gattin v. Citli. Frubin, k. t. Oberstlieut. v. Thiene. Dr. RefoSko. k. k. Oberarzt v. Thiene, v. Poth, k. k. Lieutn. Adj. v. Thiene. Linken, k. k. Lieut. V.Thiene. Drasch, k. k. Oberl. v. Thiene. Skergeth k. k. Oberl. v. Thiene. Schlesinger, k. k. Oberl. o. «traß. Hoppiß. k. k. Hauptm. v. Thiene, v. Steingruber. Voyageur v. Wien. Stadt Merau. Die Herren: Lipold, Realitb. v. Praßberg. Butler, GtSb. v. Brannschweig. Pfeiffer, Bauaff. v. Kärnten. Neumann, Kfm. v. Prag. Zin, Priv. v. Italien. Zum Mohren. Herr Minipp, Oberl. v. Kapellen. Eisenbahn - Fahrordnnng. Für Marburg: Bon Wien nach Trieft: Ankunft: 8 Nl)r 25 Minuten Fnch. „ 8 llhr 41 Minute» AbendS. Bon Trieft nach Wien: Ankunft: 6 Nhr 10 Minuten Kriih. „ 6 Uhr 25 Minuten Abend«. Auf der Linie Klagenfurt-Villach sind die Hochbauten der Stationen Maria Wörth (Pört-cha ch) und Velden mit nachstehenden Arbeitsgattungen und Geldbeträgen zu vergeben. Arbeitsgattung Geldbeträge einzeln ^ zusammen ! ! I st. !kr. fl. >kr. Station I Maria Wörth Erdarbeiten . 341 10 Pfllisterungsarbeiten 2361 20 ? Maurer- n. Steinmetzarbeiten 14879 90 0 II Zimmerarbeiten 5573 93 H Eisenarbeiten 2748 61 5 X Anstreicherarbeiten . 869 40 L I. Schieferdeckerarbeiten 2140 25 I. AI Spenglerarbeiten . !)01!35 Tischlerarbeiten 2698>0 l.) Glaserarbeiten 136.36132650 80 o Arbeitsgattung Geldbeträge einzeln ^ zusammen Arbeitsgattung Geldbeträge einzeln ....... zusammen kr. Station Beiden Erdarbeiten . Pflasterungsarbeiten Maurer- u^ Steinmetzarbeiten Zimmerarbeiten Eifenarbeiten Anstreicherarbeiten . Schieferdeckerarbeiten Spenglerarbeiten . Tischlerarbeiten Glaserarbeiten 135Z 2834 28767 8330 4422 1397 3172 1450 3692 226 Il-r. fl- 50 45 15 16 40 15 so 6» 55646 zusammen kr. 29 29 Ti'lchtige Untcnichmcr, welchc die .Hochbauarbeiten von cin.-r oder von beiden Stationen übernelimen wollen, silld eittgelat'cl!, in die Vedinl^niss^', .^iostenanschläge und Pläne spätestens bis 6. Juni 1862 im EAraUt?!' LT. Einsicht zu nelimeil und die Dsferte daselbst alizugelien. Marlinr«^, den 22. 1^62. Djt der k. k. südl. Staats-, lomb. venet. eent. ital. l^ifendahn-Gesellschaft. 79) W. Nenschle r. (75, fsil' Nvi»litütt;nv<;i k<'!n'«. des Johmin Ggeildsk in Marburg. Die gedruckten Verzeichniffe ilber sämmtliche im obigen ^omptoir zum Berkause vorgemerkte Nealitäten, lvelche über 200 Objekte, die meisten auo Untersteiermark, eine ziemliche Anzahl anch aus !^bersteiermark, >iärnten nnd Krain enthalten, haben soeben die Presse verlassen und sind sowol,l im (^omptoir sellist, als auch zur größeren ^Bequemlichkeit der anslvärtigen 1^. 1'. -s^aussliebhaber in den Expeditionen der „Presse" in Wien, der „Tagespost" in Graz und der „Klagenfurter Zeitung" um den Preis von 20 Nkr. pr. Eremplar zu haben. Verkäufliche Realitäten werden daselbst unentgeltlich in Pormer-kung genommen._ Das in Stllhlstdkl'll, als: Aluminium-k'vtlvi', Kivinei''« « iXr. IW . 8elnllv>- „ ^APvlv0N- « u. V0od se!ir viele aväero Lorten, ned8t: !ü)tUek V«» k. t nuf^iirt8V P Iiis lien ^ ewptieltlt A.KgPpitsti>'W!twt ^ 67) IlauptplatZ!, 235 Alls! M! M Phologriiphitt«! Der ergebenst Gefertigte, von Wien hier angekommene Photograph empfiehlt sich dem geehrten k'. 'I'. Publikum mit seinem Portraitiren in 5 Manieren, von R Gulden aufwärts, auf Glas nur ZkV kr. ; wo aber auch für die größte Ael,nlichkeit gebürgt wird. Das pljotographifche Atelier befindet sich: Grazervorstadt, Mühlaasse Nr. 83, neben dem Nagelschmiede. Aufnahmen von 8 bis 12 Uhr Bor-mittags und von 2 bis 6 Uhr Abends. — Um gütigen Zuspruch bittet '»0) Photograph. Frisches Lnxns-Geblick ist bei . Isranz Scherbaum am Hauptplatz täglich jwei Mal z» veksmmen. Druck, Verlag und verai,t'.^»rtllche Redaktion von T. Janschitz in Marburg.