Itntljoiiftije ZDisswiis-L-eLtschrift der Löhne des heiligsten Herzens Jesu. . -—r- Grgan deK aNarien-VrrelnK für Afrika. Der Heilig« Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 K — 2 Mk. — 3 Franken. IReöaktion und Administration: Missionshaus Milland bei Kriien, Tirol. ..^^--=---------------------------= Irchatt: - __ — -—................=, Eucharistie unb Hcidenniission 265. — Der erste „Katholisch-akademische Missionsverein" ans öfter« reichischem Boden 269. — Uganda — Protestantische Taktik — Einige Streiflichter 272. — Wer baut uns' die Kirche in Lnl? 276. — Br. Jakobus Giacomelli 279. — Unterhaltendes: Die Schrecken der Sklaverei (Schluß) 281. — Rundschau in den Missionen 286. — Todesanzeige 288. Abbildungen: Im Hofe der Mijsionsstation von Webbe, Uganda. — Bananenhain bei Hoima,. Uganda. — St. Josef in Guln: Vertragsabschluß betreffs Errichtung einer Schule. — Die neue Kirche von Tunga (Attigo). Gebetserhörungen und -Empfehlungen. Dem heiligsten Herzen Jesu, der seligsten Jungfrau Maria, dem bl. Josef und hl. Antonius von Padua sei tausend Dank für gütigen Schutz gegen Naturschäden, mit der innigen Bitte um weiteren Beistand. — Eine hartgeprüfte Witwe empfiehlt sich und ihre vier Kinder dem frommen Gebete der Leser. — Sch. in E. empfehlen sich in drei großen Anliegen dringend dem frommen Gebete. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden folgende Verstorbene empfohlen: Msgr. Alois Rautenüanz, Dekan und Pfarrer, Flaurling; Hochw. Herr Pfarrer Leonhard Plaseller, Millard; Hochw. Herr Pfarrer Schmitt, Germersheim; Herr Michael Lichtcnstern, Augsburg, Oberhansen; Herr Anton Bauregger, Sankt Martin, Loser; Herr Ignaz Trenkwalder, Landcck; Fr. Viktoria Florian, Tramin. „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Ißxiefäafien her ^ebalition. p. lli. T. Bedauern, daß de.r Brief erst einen so weiten Umweg gemacht hat, um an seine Adresse zu gelangen; hoffentlich haben die folgenden Sendungen einen kürzeren Weg eingeschlagen, so daß Sie jetzt immer auf dem Laufenden sind. Die St. Andräer-Millander-Sarnser Schützenkompanie kann vielleicht noch in die Lage kommen, Ihr Anerbieten anzunehmen, wenn der Gernegroß an der bosnischen Grenze nicht bald zur Vernunft kommt. G. £., Assuan. Besten Dank für Beitrag, komnit mit neuem Jahrgange; Fortsetzung wird wohl immer zur rechten Zeit einlaufen, aber auch Schluß, damit wir uns nicht im Wasser verlieren wie Anno dazumal. P. St., Lul. Die letzten beiden Sendungen dankend erhalten. Nur mutig weiter auf der begonnenen Bahn, wenn es auch manchmal schwer fällt, bei 45° C. zur Feder zu greifen. ^ßonnemeiafs ^rrteitentrtß. Vom 10. August bis 5. November haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 24 25 34 48 49 61 64 70 7l 98 10 141 148 151 184 201 222 236 242 245 265 300 347 349 357 361 363 393 396 398 410 411 433 437 449 451 476 506 520 521 534 535 536 583 613 614 617 627 639* 660 661 669 671 678 681 692 696 701 703 706 709 719 720 738 740 764 769 772 778- 783 784 794 812 843 849 863 864 865 868 875 882 891 910 924 941 964 967 972 973 978 987 1018 1020 1061 1064 1072 1091 1101 1107 1108 1112 1127 1130 1195 1206 1211 1214 1215 1219 1220 1223 1236 1403 1410 1423 1446 1456 U87 1489 1491 1524 1758 1774 1776 1791 1795 1812 1817 1835 1867 2077 2114 2116 2130 2133 2145 2224 2229 2230 2356 2359 2365 2406 2424 2429 2436 2462 2463 2608 2615 '2620 2623 2636 2640 2645 2648 2663 2779 2784 2783 2792 2799 2807 2825 2848 2887 3093 3100 3131 3140 3197 3205 3217 3233 3251 3476 3477 3481 3485 3495 3502 3518 3535 3546 3677 3701 3735 3736 3746 4004 4024 4057 4069 5014 5017 5021 5022 5037 5050 5010 5195 5103 5262 5269 5280 5359 5366 5402 5406 5164 5490 6404 6465 6478 6585 6638 6653 6697 6742 6941 7209 7241 7295 7307 7324 7332 8003 8030. 1132 1136 1141 1149 1153 1158 1164 1169 1183 1194 1271 1281 1292 1307 1315 1354 1365 1377 1388 1401 1526 1551 1553 1580 1616 1659 1673 1676 1735 1750 1870 1897 1923 1930 1933 1858 1961 1997 2013 2035-2237 2252 2255 2286 2293 2296 2316 2347 2349 2353 2491 2497 2500 2503 2525 2560 2581 2582 2584 2591 2685 2686 2731 2754 2763 2765 2770 2772 2775 2777 2892 2918 2957 3000 3022 3028 3057 3061 3083 3085 3262 3264 3303 3314 3332 3353 3403 3413 3414 3447 3550 3554 3563 360 i 3619 3620 3653 3658 3667 3668 4101 4117 4121 4135 4160 4162 4182 4200 4205 5003' 5104 5105 5114 5116 5126 5140 5158 5168 5181 5189 5514 5536 5590 5636 5639 5655 5717 6289 6363 6365 6981 6996 7027 7068 7069 7128 7134 7138 7142 7168' lsathlllischMlSMnsM äerLöhne öes heiligsten h Mms Sesu,6 (Organ des Märien-Vereins fur Usnika) 'tent vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der flMITionstätlgfteit der Söhne des heiligsten Derzens Jesu und sucht Verständnis und werktätige Liebe des Missionswerhee in Mort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser /ibtfstonäre ist der Sudan (Lentral-Atrika). Der „Stern der Neger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Hbonnementepcda ganzMrig mit ipostoerfenbung Kr. 2.—, ovi!. 2.—, JFc. 3.—. . Der Heilige Vater %>ap[t Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilig« Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, Leitmeritz, Linz, Olmütz, Marburg, Trient, Triest und Wien. Ibeft 12. Dezember 1912. XV. 3abrg. Eucharistie und DeidenmMon. vom fEucbaristiscben "IRongresse in Wien. Wie einer der hochw. Redner auf der Missionsversammluug bei Gelegenheit des Eucha-ristischen Kongresses sehr richtig hervorhob, „wird der Wiener Encharistische Kongreß in der Geschichte der Missionen einen hervorragenden Platz einnehmen, da er der erste war, an dem den Missionen Gelegenheit gegeben wurde, die Sehnsucht nach dem eucharistischen Gotte so vieler Heidenvölker auszusprechen". Wir laden unsere Leser ein, die imposante Versammlung im Geiste mit uns zu besuchen, um zu sehen, wie groß dieses Verlangen und diese Sehnsucht der Heidenvölker sei. In ihren Vertretern, dem einfachen Missionär und dem Missionsbischofe, werden sie uns diese ihre Sehnsucht kund tun; endlich wird uns ein unermüdlicher Vorkämpfer im heimatlichen Missionsdienste darlegen, wie der Heiland in der Eucharistie der einzige Beweggrund jeglicher Missionstätigkeit ist. Von den hervorragenden Persönlichkeiten, welche die Versammlung durch ihre Gegenwart auszeichneten, erwähnen wir außer Kanonikus Graf Eszterhazy, der den Vorsitz führte, noch Se. kaiserl. Hoheit Erzherzog Josef mit Familie und Ihre köuigl. Hoheit die Herzogin von Parma. Der erste hochw. Redner, ein chinesischer Missionär, der hochw. P. A. Murphy, führte den Gedanken aus, daß die heilige Eucharistie der Anfang und der Mittelpunkt aller Missious-tätigkeit sei. „Die Eucharistie ist für die Söhne und Töchter der katholischen Kirche und noch mehr auch für die in Finsternis lebenden Heiden das, was die Sonne ist für alle lebenden Wesen. Betrachten wir nur einmal die weiten Reiche des Heidentums, über die kein verklärender Schimmer des Lichtes Gottes schwebt. In uraltem Aberglauben schmachten 266 Štern der Steges. Heft 12. Millionen Menschen nnb sehnen sich nach dem encharistischen Gott. Die heilige Encharistie ist der Anfang und der Mittelpunkt aller Missionstätigkeit. Der Anfang ist sie, denn durch sie allein kommt alle Inspiration nnd Kraft, die nötig ist, nm die Heimat, Vater nnd Mutter und alle lieben Freunde zu verlassen und in fremder Gegend allen Gefahren und Entbehrungen, ja, dem Tode selbst freudig entgegenzugehen. In solcher Verbannung ist die heilige Encharistie die einzige Trostqnelle in namenloser Trübsal: ohne diesen Mittelpunkt, ohne die erwärmenden Strahlen der encharistischen Sonne könnten Menschenkräfte nicht ausreichen. „Der Wiener Encharistische Kongreß wird in der Geschichte der Missionen einen hervorragenden Platz einnehmen, da er der erste ist, an dem den Missionen Gelegenheit gegeben wurde, die Sehnsucht nach dem encharistischen Gotte so vieler Heidenvölker ausznsprechen. „Mehr als sonst gilt es heute, das Missionswerk mit allen Kräften zu fördern................ Soll das Höchste, was das christliche Europa den Heiden geben kann, der Glaube an die heilige Encharistie, fehlen? Trostlos sind die Zustünde im Heidentum. Grausamkeiten, Aberglauben und Laster aller Art machen sich breit. Und in China, dieser Großmacht des Heidentums, lebt ein Drittel der gesamten Menschheit. Welch gewaltige Aufgabe harrt da des Missionärs, bis jedes dritte Menschenherz gläubig zum encharistischen Gotte beten wird! „Den Chinesen ist die Encharistie dasjenige, was sie am ehesten begreifen. Denn das Speiseopfer ist auch den Heiden geläufig, aber sie müssen hinzngeführt werden zu dem erhabensten Opfer, das die Menschheit ihrem Gotte darbringt. Auch die Protestanten stellen das Abendmahl in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit, aber was haben die armen Chinesen davon, wenn sie statt heidnischem Schweine- fleisch und gelbem Papier bei den Protestanten Buchweizen und Tee genießen?" Redner schließt mit dem Hinweis, es sei die höchste Zeit, daß die Kreuzfahrer des XX. Jahrhunderts hinausziehen und die Sonne der Encharistie den armen Heiden bringen .... Der in deutschen Landen weithin bekannte, gottbegeisterte Vorkämpfer im heimatlichen Missionsdienste, der hochw. Herr Universitätsprofessor Dr. Schmidlin, Münster, Westfalen, behandelte das Thema: „Die Encharistie, ein Weckruf des Heilandes im Werke der Heiden-bekehrung." „Der Vorredner hat die hohe Stellung und die Bedeutung der heiligen Encharistie auf dem Missionsfelde unter den Heidenvölkern und Neubekehrten in lebendiger Weise geschildert. Wir dürfen diese Schilderung aber nicht nur mit Freude zur Kenntnis nehmen, es tritt an uns die Forderung heran, auch Missionstaten zu leisten. Gerade das allerheiligste Altarssakrament muß als Weckruf an die heimatliche Christenheit gelten, der Ausbreitung des encharistischen Reiches alle Kräfte zu widmen. Für die ganze Welt ist das Krenzesopfer dargebracht worden und für die ganze Welt hat Christus das Gedächtnis an dieses eingesetzt. „Schon im Alten Bunde lesen wir: „Vom Aufgange der Sonne bis zu ihrem Niedergänge .... wird ein neues Speiseopfer dargebracht werden." Aehnliche Stellen ließen sich aus den Propheten viele anführen. Was dieselben verkündet haben, hat Christus verwirklicht. „Trinket alle daraus", spricht der Heiland beim Einsetzungsritns und: „Das Brot, das ich euch geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt." Auch ans dem Neuen Testament ließen sich ähnliche Anssprüche in Fülle anführen. Aus allen geht hervor, daß die heilige Kommunion zur Vereinigung Christi mit allen Menschen eingesetzt ist. „Wie unser Heiliger Vater, um auf unsere Gegenwart zu kommen, des öfteren und be- sonders in den bekannten Dekreten den Wunsch nach bcm öfteren Empfang, ja, dem täglichen Empfang der heiligen Kommunion äußert, so ist extensiv die Verbreitung der heiligen Kommunion auf der ganzen Well zu wünschen und mit allen Kräften und Mitteln anzustreben. Die heilige Eucharistie ist als Opfer wie als Sakrament ihrer Natur nach so universell wie die Erlösung und die Kirche. Mit dem neuen Bund ist der enge Rahmen des jüdischen Nationalkults und des alttestamentarischen Partikularismus durchbrochen, mit beut Evangelium, das Christus allen Völkern der Erde zu predigen gebot, hat er auch allen Völkern der Erde sich selbst als Opferlamm geschenkt. Aus dem Wesen der Eucharistie fließt also auch der Missionsgedanke. „Betrachten wir die Geschichte der Mis-sionen, so sehen wir allerdings, auch verkehrte Bestrebungen, die speziell die heilige Eucharistie betreffen. Selbst innerhalb der katholischen Mission glaubte man im 16. Jahrhundert, den armen Eingeborenen ferner Länder die heilige Eucharistie vorenthalten zu müssen, weil sie nicht das genügende Verständnis für dieselbe hätten. .Dieser unglaublichen Verirrung gegenüber war es der Jesuit Acosta, der dafür kämpfte, daß gerade die heilige Eucharistie auch den Wilden nach genügender Vorbereitung nicht vorzuenthalten sei. Gerade diese brauchten sie besonders, um nicht in ihren Sünden zu verkommen. Erfahrungsgemäß trägt gerade die Stärkung durch die heilige Eucharistie auch unter den wildesten Völkern die staunenswertesten Früchte. Wer immer durch Christi Bad gereinigt ist, darf nicht mehr als unrein angesehen werden. Und welche für die Ehre Gottes eifernde Seele wäre nicht durchglüht vom Eifer, die heilige Eucharistie überall anerkannt und angebetet zu finden. Wer ihre Wirkungen an sich verspürt, wird durch das Gebot der Liebe zu dem Verlangen gezwungen sein, daß auch denjenigen, die noch in der Finsternis und im Tvdesschatten sitzen, endlich einmal die strahlende Sonne aufgehe. „Man komme nicht mit dem Einwände, daß durch die Heidenmissionen den kirchlichen Bedürfnissen der Heimat Eintrag getan werde. Im Gegenteil ist der Eifer auch für die heimatlichen katholischen Interessen gerade dort am größten, wo auch die Missivns-begeisterung am meisten blüht. „Doch wir haben eigentlich zu beweisen, daß gerade in der Eucharistie ein Hauptimpuls zur Missionsarbeit zu sehen sei. Eucharistie bedeutet eigentlich den Dankgottesdienst für die Erlösung, Dankgottesdienst für die Wohltaten und Großtaten des Christentums. Dieser Dankgottesdienst ist mit so willkommener, je mehr die Menschheit, die erlöst worden ist, daran teilnimmt: und zwar trügt der Zusammenhang der eucharistischen und der Missionsbewegung gerade für die Gegenwart dringlichen und aktuellen Charakter. W t r stehen an einem welthistorischen Wendepunkt der Missionsgeschichte. Die verschiedensten und fernstliegenden Rassen und Nationen sind sich durch die ganze moderne Entwicklung so nahe gerückt, daß eigentlich schon in der ganzen Welt ein einziger Kampf für und gegen Christus lodert. Es handelt sich darum, ob Millionen und Millionen gewonnen oder verloren werden, und die Arbeit muß mit so schneller einsetzen, als viele Völker sich mehr und mehr von ihren europäischen Lehrmeistern zu emanzipieren drohen, noch bevor bei denselben das Christentum genügend breiten Boden gefaßt. Dieser Gedanke schon zwingt dazu, in letzter Stunde alle Kräfte aufzubieten, um den Kampf für Christus zu entscheiden. Für die Länder deutscher Zunge wird die Missionsarbeit umso dringender, als die Missionstätigkeit Frankreichs, das bisher an der Spitze marschierte, infolge seiner inneren Krisen immer mehr zurückgeht und weil der deutsche Protestantismus seinerseits immer größere Opfer für die Missionen bringt, die dem Katholizismus den Boden abgraben. Die allgemeinen wie die speziellen Missionsvereine finden überall Eingang. Sollen da das katholische Deutschland und das katholische Oesterreich, das apostolische Ungarn zurückbleiben und gefühllos dem heißen Ringen zusehen, das in'den Heidenländern entbrannt ist. Soll besonders Oesterreich vergessen, daß es sich immer als Vormacht des Christentums gegen das von Osten hereinbrechende Heidentum bewährte! „Wie aber, um zur praktischen Nutzanwendung überzugehen, sollen wir unseren Missionseifer betätigen? Wir sollen erstens den Millionen unser Gebet schenken, dann aber sollen wir durch Almosen nach Kräften die Missionsbewegung unterstützen. Und damit Organisation in die ganze Bewegung komme, ist es ratsam, sich an Missionsorganisationen zu beteiligen, zum Beispiel an den Missionsvereinen, denen jeder gute Katholik angehören solle. Besonders gilt dies natürlich für den Priesterstand. Ihm stehen ja auch noch für die Missionsbewegnng die Kanzel, der Unterricht, die Einzelseelsorge, die Vereinstätigkeit, Missionsfeste und Missiousandachten zu Gebote. „Und die Kraft, unsern Missionseifer in jeder Beziehung zu bewahren, können wir gerade aus der heiligen Eucharistie schöpfen, deren Lehre, deren Wirkung und Segnung auf der ganzen Welt verbreitet werden soll. Darum hat auch der Missionsgedanke auf unserem Eucharistischen Kongreß seine gebührende Stellung gefunden. Eine symbolische Verkörperung der Missionsweihe ist es, daß die Anbetungskirchen im Zusammenhang mit dem Kongreß als dauerndes Wahrzeichen den Franziskanerinnen als Missionärinnen übergeben werden. Schließen wir mit dem eucharistischen Missionsgebot: „Wie dieses gebrochene Brot, von den Bergen her gepflückt und zusammengetragen, ein ganzes wird, so möge seine Kirche gesammelt werden von dem Ende der Erde in sein Reich." In poetisch schönen Worten führte der Apostolische Vikar von Zentralafrika, Bischof Franz Xaver Geyer, der Versammlung eucha-ristische Missionsbilder aus Afrika vor: „Die Neger betrachten sich selbst als von Gott zurückgesetzte Menschen und viele treten zum Islam über nur deshalb, weil sie dadurch gleichgestellt werden den Völkern weißer Rasse. Was kann ihnen aber eine größere Bürgschaft ihrer Menschenwürde bieten als die katholische Eucharistie, wenn am Tische des Herrn der Farbige neben dem Weißen, der Herr neben dem Diener kniet? „Ist die heilige Eucharistie so eine unschätzbare Hilfe gegen die Ausbreitung des Islams, so ist sie ferner unentbehrlich zur Vertiefung und Stärkung des christlichen Lebens des Neugetauften. Denn diese leben zum größten Teil in heidnischer Umgebung, in der Mitte der größten Laster. Nicht selten müssen sie wie die Christen derUrkirche ihre Bekehrung verheimlichen, um nicht den größten Verfolgungen ausgesetzt zu sein. Die christliche Lehre fordert so schwere und den Negern so völlig fremde Tugenden, wo sollen sie die Kraft dafür gewinnen, wenn nicht in der Eucharistie? Dieses heiligste Sakrament kommt auch ihren Anschauungen entgegen, denn das religiöse Opfer ist ihnen nichts Fremdes. Nicht am Glauben gebricht es ihnen, sondern an sittlicher Kraft. „Da war das Kommuniondekret unseres Papstes geradezu von providentieller Wichtigkeit. Ueberall in Afrika und in den anderen Missionen stieg die Zahl der Kommunionen in ungeahnter Weise und mit ihr wuchs und erblühte das katholische Leben. Auf dem Hochplateau zwischen den beiden Nyanza-seen, im Herzen Afrikas, erneuern sich die Wunder der Urkirche. „Flimmernd zieht der Morgenstern aus dem Schoße der Aequatornacht herauf. Um 5 Uhr ertönt die große Trommel, welche einst die Männer in Kriegsputz und mit blitzenden Speeren beim Häuptling versammelte und ruft die Neubekehrten jetzt zu Füßen des Friedensfürsten. Aus den Bananenhainen wallen schattenhafte Gestalten durch das Halbdunkel zur Kirche aus Röhricht. So mögen einst durch Maulbeer- und Zypressenalleen die ersten Christen zu den Katakomben geschlichen sein! Da knien sie, auf Stroh und Heu versammelt, der Katechet betet vor und die Gläubigen beten ihm die Morgengebete nach. Es erschallt wieder die Trommel; sie beten den „Engel des Herrn". Es folgt die Vorbereitung auf die heilige Kommunion oder der Rosenkranz. Gottesvoll lacht der Sonntagsmorgen. Drei- bis vierhundert kommunizieren in der ersten heiligen Messe. Selten ist eine Kirche ganz verlassen. Die Christen müssen oft zwei bis drei Stunden zur Kirche gehen." An der Hand von Zahlen gibt der Redner ein Bild, welchen riesigen Umfang die Verehrung der heiligen Eucharistie bei den wilden Stämmen angenommen hat. „Das Eldorado der eucharistischen Missionsbetätigung sind und bleiben die heilige Messe und die erste heilige Kommunion. Eine bedeutende Schwierigkeit in den Missionen ist die Glaubenskälte und sittliche Minderwertigkeit europäischer Einwanderer. Laienapostel des guten Beispieles würden für die Neubekehrten noch mehr bedeuten als Ermahnungen unö Predigten. Die Vorbereitung der Kinder zur Erstkommunion ist eine der wichtigsten Missionsarbeiten. Als ich am 28. Juli dem Heiligen Vater über meine Mission und den Nutzen der Kiuderkommunion in Afrika berichtete, da rief er mit verklärtem Blick aus-, „O, die Kinder, wer soll der heiligen Kommunion würdig sein, wenn nicht die Kinder?" Also, unangebrachte Bedenken beiseite und auf zur Verkündung und Verwertung der eucharistischen Wunder für die Missionen!" Zum Schluß beantragte Universitätsprofessor Dr. Schmidlin folgende Resolution, die mit großem Beifall aufgenommen wurde: „DerHerzenswunsch des göttlichenHeilandes, sich in der heiligen Eucharistie allen Menschen und allen Völkern als Opfer und als Speise zu schenken, macht es jedem Verehrer des allerheiligsten Altarssakramentes zur dringenden Liebespflicht, zur Ausbreitung des eucharistischen Reiches und zur Mitteilung des eucharistischen Gnadenscbatzes der Welt, zur eifrigen Beteiligung am Missionswerke nach Möglichkeit beizutragen, namentlich in der so entscheidenden Gegenwart. Für den Seelsorger, der täglich das weltumspannende Erlösungsopfer des Erlösers darbringt, ist es besondere Pflicht, in die Gesinnung des Heilandes einzugehen und seine Gemeinde zu eifriger Mitwirkung am Missionswerke der Kirche zu erziehen." Nachdem der Präsident den hohen Referenten für ihre ausgezeichneten, hochinteressanten, tief zu Herzen gehenden Ausführungen sowie den höchsten Herrschaften für ihr Erscheinen den ehrfurchtsvollsten Dank der Versammlung ausgesprochen hatte, wurden die Beratungen, die durch volle zwei Stunden die Zuhörerschaft gefesselt, geschlossen. Der erste ,/IKatboUscb^ahabenuscbe fDissions-verern" auf österreichischem Boben. Der Herzenswunsch vieler Missionsfreunde in und außerhalb Oesterreichs ist endlich zur Tat geworden. Der erste „Akademische Missionsverein" auf Oesterreichs Hochschulen und den ihnen gleichgestellten Lehranstalten ist im fürstbischöflichen Priesterseminar zu Brixen ins Leben gerufen worden. Wie sich nach der denkwürdigen Missionsversammlung auf dem Breslauer Katholikentage Münster mit seiner Hochschule an die Spitze der akademischen Missionsbewegung in den deutschen Landen gestellt hat, so hat nun auch Brixen die Führerschaft in Oesterreich übernommen. Die Herren Theologen des Brixener Priesterseminars haben die Anregung, welche auf dem eucharistischen Kongresse in Wien und in der sich daranschließenden Beratung in Mödling bei Wien gegeben wurde, aufgegriffen und durch Gründung eines „Akademischen Missionsvereines" gerade in den österreichischen Landen der Missionssache entgegengebracht wurde, wird durch diesen Schritt allmählich wieder neu belebt und entfacht werden. Sollte nicht gerade auch der Umstand, daß diese Neubelebung im eucharistischen Jahre in die Wege geleitet wurde, eine Belohnung des eucharistischen Gottes sein für den Eifer, mit dem sich die Völker Oesterreichs vorbereitet haben, ihm in ihrer Haupt-und Residenzstadt Wien ein würdiges „Weltfronleichnamsfest" zu bereiten? Wenn mit diesem ersten Schritte auch noch lange nicht alles getan ist, so wurde doch ein entschlossener Anfang gemacht und die weitere Werbearbeit sehr erleichtert. Es.möge uns gestattet sein, an dieser Stelle auf den Werde- 1sm Doke der Missions station von IRtebbe, "Uganda. in die Tat umgesetzt und sich mit dieser Tat an die Spitze der Missionsbewegung unter den Akademikern in Oesterreich gestellt. Den Herren gebührt dafür der innigste Dank aller aufrichtigen Missionssreunde und besonders auch der Missionäre. Denn wie zu hoffen steht, wird dieser Schritt der Missionsbewegung in Oesterreich, die, wie genugsam bekannt ist, an Begeisterung und tatkräftiger Teilnahme besonders der berufensten Faktoren leider viel zu wünschen übrig läßt, einen neuen Anstoß geben. Auch das Interesse, das einstens gang dieses ersten „Akademischen Missionsvereines" auf österreichischem Boden einen kurzen Rückblick zu werfen. Vor allem möchten wir aber jenen Herren Theologen, die sich der Sacheso energisch angenommenhaben, den wohlverdienten öffentlichen Dank abstatten. Es sind die Herren Josef Jungmann, Johann Summer und Kassian Oeggl. Die ersten beiden, welche auch in Wien und Mödling waren, sind mit dem festen Entschlüsse zurückgekehrt, ihr Möglichstes zu tun, die Missionsbegeisterung auch unter ihren Studiengenossen wieder neu zu beleben. Schon bald nach Gründung des ersten „Akademischen Missionsvereines" trat Schreiber dieser Zeilen mit dem Vorstande des Vereines in schriftlichen Verkehr, um sich die Direktiven zur Gründung eines ähnlichen Vereines in Oesterreich geben zu lassen; leider waren jedoch alle diesbezüglichen Bemühungen bisher ohne Erfolg geblieben. Noch zu Anfang dieses Jahres erkundigte sich der Schriftführer des Muttervereines: „Ist denn keine Aussicht, daß in Oesterreich, wo es doch unleugbar mit dem katholischen Leben vorwärts geht, die Missionssache an Hochschulen Fuß faßt? Schwer dürfte es freilich halten, aber ein Versuch sollte sich doch machen lassen." Damals mußte leider geantwortet werden, daß alle Bemühungen, die bisher gemacht wurden, fruchtlos waren, auch die darauf unternommenen Schritte hatten keinen besseren Erfolg. Nun, was unseren Bemühungen nicht gelingen wollte, ist durch die in Wien gegebenen Anregungen zustande gekommen, und was bisher als schwer galt, ist wider Erwarten schnell und verhältnismäßig leicht verwirklicht worden. Nach eifriger privater Kleinarbeit der obgenannten Herren skonnte endlich am 3. November die erste vorbereitende Versammlung abgehalten werden, an der auch unser hochwürdiger P. Rektor teilnahm. Die Versammlung wurde durch einen kurzen, begeisteit aufgenommenen Vortrag des Vorsitzenden, des Herrn eand.theol. Kassian Oeggl, eingeleitet, in der er auf den Zweck der Versammlung hinwies: Sie solle zuerst das Interesse für die Missionssache wecken und neu beleben; das am hiesigen Priesterseminar bereits Bestehende solle weiter ausgebaut und vervollkommnet werden. Zum Schlüsse bat er den hochw. P. Rektor, dem Programme gemäß einige Worte an die Versammlung zu richten. Der Redner erinnert kurz, einen wie ehren- vollen Posten Oesterreich in der älteren Missionsgeschichte einnahm, sei es durch Aussendung zahlreicher Missionäre, sei es durch großmütige Misstonsbeiträge. Leider mußte man in letzter Zeit die traurige Wahrnehmung machen, daß diese Begeisterung bedeutend nachgelassen habe, ja in mancher Diözese auf dem Gefrierpunkt angelangt sei. Da fehle es wohl hauptsächlich an einer entsprechenden Anregung vonseitens des Seelsorgsklerus, d. h. diesem scheinen die Kenntnisse abzugehen der allgemeinen Verpflichtung der Katholiken, auch für Jßananenbain bet Dotma, tüganda. die auswärtigen Missionen mitzuarbeiten nach Können und Vermögen und Berufsverschiedenheit. Redner verbreitet sich dann in der Begründung dieser Pflicht. Weiters wies er hin auf den Nutzen, den wir selbst, besonders der junge Klerus, die Theologen, aus dieser Mitarbeit ziehen. In den Missionsländern wird uns ja so recht die zivilisierende, welternenernde, segeuwendende Kraft und Tätigkeit der katholischen Kirche handgreiflich vor Augen geführt; da lernen wir erst recht erkennen, was wir der Kirche verdanken, da lernen wir sie so recht innig und mit kindlicher Dankbarkeit lieben, wohl die Zierde und Grundtugend des Theologen und katholischen Priesters. Was ist also wohl geziemender, als daß die Priestertumskandidaten eine Vereinigung gründen, die ihnen behilflich sein soll, die richtige Kenntnis des Missions-wesens zu vermitteln und in ihren edlen Herzen eine große Begeisterung zu entfachen für jenes ideale Ziel, das der Hohepriester, der Welterlöser, sich selbst als Lebensaufgabe gestellt hat, als er in die Welt kam! Da die Diözese Brixen unter allen Diözesen Oesterreichs weitaus den ersten Platz einnimmt in der werktätigen Unterstützung der äußeren Missionen, so sollen jetzt auch die Theologen dieser Diözese allen übrigen Seminarien und Hochschulen Oesterreichs mit dem guten Beispiele vorangehen und als die ersten die „Akademische Missionsvereinigung" im Herzen Tirols gründen zur Ehre und zum Stolze dieses rühmlich bekannten Seminars. Lang andauernder Beifall zeigte dem Redner, mit welcher Begeisterung seine zündenden Worte aufgenommen wurden. Nachdem zur Diskussion noch einige Herren das Wort ergriffen hatten, stellte der Vorsitzende die Frage an die Versammlung, wer mit der Gründung eines „Akademischen Missionsvereines" oder besser mit der Umgestaltung des bisherigen Missionszirkels in einen solchen einverstanden sei. Ein einstimmiges „Alle" durchbrauste den weiten Saal. Auf die weitere Frage, wer demselben beitreten wolle, erhoben sich alle Herren von ihren Plätzen. Nachdem noch einige kleinere Angelegenheiten erledigt worden waren, dankte der Vorsitzende allen Anwesenden für ihr zahlreiches Erscheinen, besonders aber dem Hochw. Redner für seine begeisterten Worte. Ferner gab er seiner Freude Ausdruck über den guten Verlauf der Versammlung, die mehr Erfolg gezeitigt habe, als er zu hoffen gewagt hatte. In der besten Stimmung schied man jetzt voneinander. Noch am gleichen Tage wurde eine zweite Versammlung einberufen, in der sich der Verein förmlich konstituierte und zur Wahl des Vorstandes schritt. Als Vorstand wurde der Herr cand. theol. Kassian Oeggl und als Schriftführer derHerr cand. theol. Johann Summer gewählt. So wäre also der erste „Akademische Missionsverein" in Oesterreich gegründet: möge die Anregung, die dadurch gegeben wurde, nicht wieder ins Stocken geraten, sondern vielmehr recht viele Seminarien und Hochschulen Oesterreichs zu dem gleichen Schritte veranlassen! Vivant sequentes! Xllganba. — protestantische Taktik. — Einige Streiflichter. Schon bei unserem ersten Erscheinen in Uganda lenkten wir die Aufmerksamkeit der protestantischen Missionäre auf uns. Vor ungefähr sechs Jahren hatten dieselben Fatiko nach zweijähriger Tätigkeit verlassen und einen Katechisten hergesandt; bis zu unserer Ankunft war die Sache so geblieben. . Der englische Missionär verließ den Posten mit der Überzeugung, daß sich hier nichts machen lasse. Kaum hatten wir uns aber anfangs 1910 in Omatsch (Koba) niedergelassen, als auch schon ein englischer Reverend erschien, um die protestantische Station neu einzurichten; bei seiner Rückkehr nach Hoima Unyoro ließ er einen Katechisten zurück und ein kleines, weißes Zelt auf der Höhe eines Hügels in der Nähe von Koba zeigte den Wissenden den Platz der protestantischen Missionsstation. Bald entstanden einige Hütten und die Schule war eröffnet. Im Anfange besuchten ziemlich einige Schüler die neue Schule; auch unsere Schüler wußten davon zu erzählen. Der löbliche Eifer unserer Partner begnügte sich damit jedoch noch nicht. Alsbald tauchte auch in unserer allernächsten Nähe ein Lehrer ans: in Omatsch selbst. Er hielt sich einige Tage hier auf, kam dann wöchentlich ein paar Mal von Koba (V/2 Wegstunden!) hierher, da er jedoch nichts ausrichtete, blieb auch der Besuch aus. Inzwischen hatten wir in einem nahe bei Omatsch gelegenen Dorfe eine bescheidene Schule eröffnet, die nach und nach einige sehr fleißige und lernbegierige Jünglinge zu ihren Schülern zählte. Diese hatten natürlich ihr Mundstück und brachten einige Kameraden mit sich und so entstand bald ein blühendes Gärtlein. Auch die Protestanten schickten jetzt von Zeit zu Zeit ihre Schüler dorthin, um Propaganda zu machen, doch ließ man sie unbeachtet. Obwohl sie auch hier bereits mit dem Bau einer Hütte zu Schulzwecken begonnen hatten, ließen sie den Bau ins Stocken geraten und stellten ihr Erscheinen ein. Dieser Mißerfolg mag auf den größeren Einfluß zurückzuführen sein, den wir bei dem Häuptling und den Ältesten des Dorfes hatten, die es in ihrem eigenen Interesse gelegen sahen, eher uns anzuhangen als dem schwarzen Lehrer. Hier noch eine kleine Begebenheit. Im Sommer 1910 begaben sich auf das Ersuchen unseres apostolischen Vikars hin zwei Weiße' Väter von Hoima nach Nimule, um die dortigen katholischen Baganda zu pastorieren. Auf ihrer Rückkehr hielten sie sich ein paar Tage in Omatsch auf. Da ich den Ingenieur des Schiffes, mit dem die beiden Missionäre gekommen waren, wieder zum Flusse begleitete, bemerkte er (ein englischer Protestant) lächelnd: „Bei meiner nächsten Fahrt hierher werde ich auch einen Reverend mitbringen; da die protestantischen Missionäre beobachtet haben, daß Weiße Väter in dieser Richtung kamen, werden sie kommen, um zu sehen, was es gibt. Das bringt die Eifersucht mit sich." — Die Herren kamen auch pünktlich. Jetzt existiert meines Wissens nichts mehr von der protestantischen Mission in Koba Omatsch. In Gulu ist die Lage grundverschieden. Was die protestantischen Missionäre hauptsächlich anstrebten, das haben sie hier mit eifriger Unterstützung der protestantischen Regierungsorgane erreicht. Von Mr. Hanington, dem Collector von Koba, konnte man sagen, daß er uns aufrichtig wohlwollend gesinnt war. In bezug auf die Leute war er tatsächlich unparteiisch; das kann man von seinen Nachfolgern nicht mehr ganz sagen. Sein Nachfolger berief uns nach Gulu, damit so seine Station im Ansehen steige. Er unterstützte uns zu diesem Zwecke nicht unbedeutend, wofür wir ihm dankbar sind. Als aber unsere Tätigkeit auf dem Schulgebiet einsetzte, da bemerkten wir bald, wie kalt und öde es um uns war. Sogar der von ihm sehr begünstigte und geradezu verhätschelte protestantische Häuptling Sagara war uns anfangs sehr günstig gesinnt und wir hatten sein Vertrauen bereits gewonnen. Doch erschien auch bald ein protestantischer Reverend und von dessen Erscheinen an datiert der Gesinnungsumschwung bei dem Collector und einem Teile der Bevölkerung. Bald darauf ließ der genannte Häuptling Bemerkungen fallen, die dahin lauteten, daß wir nichts zu bedeuten hätten, daß man sich deshalb um uns nicht zu kümmern brauche, daß ihnen unser Wohlwollen nichts nützen und unsere Feindschaft nicht schaden könne. Jenen, die uns auch jetzt noch zugetan blieben, ließ er ans jede Weise seinen Unwillen fühlen. Seine Unterhüuptlinge bearbeitete er dahin, ihre Kinder ja nicht in unsere Schule zu schicken, beim: nur jene Kinder, welche die protestantische Schule besuchten, können Hoffnung haben, es bei der Regierung zu etwas zu bringen und zu Ansehen zu kommen. Diese Worte wurden uns von verschiedener Seite hinterbracht; aus sich selbst hat er diese Weisheit wohl kaum geschöpft, sie wird ihm jedenfalls von irgend einer interessierten Seite eingepaukt worden sein! Auch unsere Schüler wurden auf alle mögliche Weise belästigt, so oft es nur ohne unsere Dazwischenkunft geschehen konnte. Ob der Medaille, die sie als Katechumenen am Halse trugen, wurden sie ausgelacht und ihnen erklärt, daß wir sie dadurch nur verlocken wollten, uns nachzulaufen. Tatsache ist ferner, daß eines schönen Tages acht Jünglinge aus Lagaras Dorf nicht mehr erschienen und die Schule wechselten. Es wurde eifrig in Erwägung gezogen, diesen Lagara, einen 18jährigen, zum Oberhäuptling zu machen, natürlich als Belohnung für seine eifrigen Dienste, während ein uns befreundeter Häuptling seiner einflußreichen Stellung enthoben und damit zufällig (! ?) ein ganz unbekannter Manu, ein Katholikenfresser im Kleinen, betraut wurde. Ein anderer Häuptling erzählte mir einmal, der Kollektor habe ihm gesagt, er solle einstweilen seine Kinder nach Gulu in die protestantische Schule schicken, später würde er ihm einheimische Lehrkräfte schicken; was das für Lehrkräfte sein werden, kann man sich nach allem leicht vorstellen. Da spielt der Collector jedenfalls die Rolle des einseitig interessierten protestantischen Propagandisten. Über all diese Vorgänge waren wir genau unterrichtet und dachten uns, beim Abgang des gegenwärtigen Collectors würde es wohl besser werden. Da sollten wir uns jedoch arg täuschen. Unser hochw. Pater Oberer besprach mit dem neuen Collector die Übernahme des Hauses eines Regierungsdolmetsch, mit Namen Sabur, zu Schulzwecken. Was geschah? Eines schönen Tages in aller Früh erscheint genannter Sabur ganz aufgeregt in unserer Mission und teilt uns mit: „Gestern abends hat der Collector Mr. Fox mir verboten, euch mein Haus zu verkaufen (man höre und staune!) — weil wir es zu Schulzwecken gebrauchen würden!" Der Sabur meinte weiter: „Weiß denn nicht jedermann, daß Ihr zu diesem Zwecke in Gulu seid, warum jetzt eine solche Sprache?" In der Aufregung sagte er noch, eher als das Haus dem Collector zu überlassen, würde er es anzünden. Das wird er hoffentlich nicht getan haben, aber der Fall sprach für sich. Bald darauf, 16. Mai, kommt Mr. Fox auf Besuch; es ist Christi-Himmelfahrt. Eine schöne Anzahl Buben umgibt uns. Auf seine Frage, ob das alles Schulkinder seien, wird ihm eine bejahende Antwort zuteil, nun meint der gute Ratgeber: „Einige wenige ist gut, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen aber wozu so viele?" Solche Vorkommnisse zeigen uns, auf was wir hier in Uganda werden gefaßt sein müssen. Es ergibt sich klar, daß wir in besonderer Weise Gottes Schutz brauchen und auf denselben angewiesen sind. Für den Augenblick ist auch wenig Hoffnung vorhanden, daß es sobald besser werden wird, denn wir sind in einem Winkel und dahin sendet man Neulinge, die wenig Erfahrung und vielleicht auch wenig Schliff haben und daher sich von anerzogenen protestantischen Impulsen und nicht von kluger Vorsicht leiten lassen. Die Ziele der protestantischen Mission sind, die Häuptlinge zu protestantisieren, und das haben sie erreicht und ist erklärlicherweise nicht schwer, wie sich aus dem Gesagten ergibt. Vier der größten Häuptlinge sind Protestanten, d. h. sie sind getaufte protestantische Klienten. Was die Moral angeht, so sind sie nicht skrupulös. Lagara (18 Jahre) hat schon drei (vielleicht mehr) Frauen. Die anderen gleichfalls. Es krümmt ihnen aber deswegen niemand ein Haar. Nicht die Moral, sondern die äußere Macht zieht. Möge Gott für seine Sache streiten! Zu obigen Ausführungen erhalten wir noch folgende Ergänzungen: Vorgestern, Sonntag, den 19. Mai kamen die Knaben von Tonam, unsere besten Schüler, nicht zur Mission. Erst spät kam ein einziger ganz schüchtern daher. Auf meine Erkundigungen hin sagte er einfach: „Sie sind noch nicht gekommen." Damit war mir nicht gedient. Endlich gegen 11 Uhr kamen noch zwei weitere, Ogwa und Atä. Ganz erregt teilten sie mir mit, daß sie ihr Häuptling Dimolla Matayo alle gegen ihren Willen zur protestantischen Kirche gebracht habe. Dieser Dimolla Matayo verdankt seine Häuptlingswürde überhaupt nur dem Umstande, daß er Protestant ist, dabei behält er aber ruhig seine drei Frauen bei. Erst seit zwei Monaten fängt er an, uns aufzusitzen, da er uns bis dahin ziemlich gut gesinnt war. Doch jetzt trieb er es bereits zu stark; schwiegen wir jetzt, so würde er uns bald alle seine Untertanen abwendig machen. Wir ließen ihn deshalb zu uns bitten, um ihnr ernste Vorstellungen zu machen. Wider Erwarten erschien er. Aus seinem Munde erfuhren wir nun folgende interessante Einzelheiten: Rev. Tegart, der protestantische Minister, kam am ... . und wurde auf Befehl des Collectors feierlich empfangen. Darauf wurden alle Einwohner versammelt und reichlich mit Geschenken bedacht; in seiner Ansprache wurden die Anwesenden dann dringend ermahnt, ihre Kinder ja nicht in unsere Schule zu schicken. Die Häuptlinge wurden daun noch eigens hergenommen und ihnen zugeredet, ihre Kinder ja in die Schule derLun-geresa (Engländer) und nicht in die Schule von Khartoum zu schicken, wie wir hier einfach genannt werden. Der Erfolg dieses Vorgehens zeigte sich bald, wenigstens bei vielen der Anwesenden. Jene, bei denen auch dieses Mittel nicht geholfen hatte, wurden dann einzeln bearbeitet, unter diesen letzten war auch Dimolla Matayo. Es wurde ihm beständig vorgeworfen, daß er Katholik geworden sei, da ja alle Kinder seines Dorfes in unsere Schule gingen. Leider ließ er sich durch diese beständigen Hetzereien in seiner Gesinnung irre machen, wußte er doch zu gut, was er der Gunst der Protestanten zu verdanken hatte und was ihm bevorstehe, wenn er uns treu bleibe. Er verlangte also eine Schule, doch erreichte er nichts und so fuhr er fürs erste noch fort, die Kinder zu uns gehen zu lassen, zumal sie bis zu unserer Schule kaum fünf bis zehn Minuten zu gehen hatten, während die protestantische eine gute halbe Stunde entfernt war. Doch gab man ihn noch nicht auf, zu dem Katecheten, den Rev. Tegart zurückgelassen hatte, kam bald noch ein anderer, der den Häuptling neulich zu dem letzten Gewaltakt brachte. Wir erklärten ihm entschieden, daß wir nie zugeben würden, daß unsere Schüler gegen ihren Willen in die protestantische Schule und Kirche gingen. Wer freiwillig gehen wolle, solle gehen, aberkeineGewalt könneihn dazuzwingen: an dieses Prinzip müßten sich auch die Regierungsvertreter halten, wenn sie nach den Absichten der englischen Regierung vorgehen wollten, an die wir uns schließlich wenden könnten. Nachdem er uns die besten Versprechungen gemacht, kehrte er in sein Dorf zurück, trotzdem ließ er die Kinder an jenem Tage nicht einmal in ihre Dörfer zurückkehren, damit sie am nächsten Tage ja nicht zu unserer Schule gehen könnten. Ich begab mich dann persönlich in sein Dorf und ließ mir die Medaillen aushändigen, die er den Kindern abgenommen hatte. Da erschien gerade auch der protestantische Katechet; auf meine Vorstellungen hin erklärte er frech, daß der Häuptling vollständig frei sei und daher alle Kinder seiner Dörfer zwingen könne, in jene Schule zu gehen, die seiner religiösen Überzeugung entspreche. Also auch hier: Cuius regio eius et religio! Wir harren also der Dinge, die da kommen werden. Wer baut uns die IRircbe Ln Xul? Aus den Artikeln „Lul einst und jetzt" können sich die Leser des „Stern" einen kleinen Begriff machen von der Kleinarbeit, wie sie in einer neuen Mission vor sich geht. Die Arbeit ist soweit gediehen, daß wir unbedingt ein Kirchlein brauchen, kein großes: es soll 11 Meter Länge, 5V2 Meter Breite und 4'/2 Meter Höhe haben. Verschiedene Reisende haben die Gläubigen gesehen, die in das Häuslein hineingehen, das wir bis jetzt als Kirche gebrauchen. Wer es nicht gesehen, kaun es kaum glauben, daß zwischen 70—80 Leute Platz finden können in einem Raum, der 7 Meter lang und 37ä Meter breit ist. Dabei fällt noch V5 vom Raum weg für den Hochaltar, einen Nebenaltar und das Harmonium. Keiner der werten Leser würde mir zumuten, in einer solchen Kirche inmitten einer derartigen Drückerei zu predigen und den Atem zu halten für eine Stunde. Und doch muß das geschehen jeden Sonntag — bis eine neue Kirche da ist. — Das neue geplante Kirchlein wird also nicht etwa aus hochfliegenden Hoffnungen heraus gebaut, sondern einfach, weil das alte nicht mehr das Bild eines Gotteshauses darstellt. Soll die Zahl unserer Hörer immer auf dem gleichen Fleck bleiben? Der alten Entschuldigung: „In euerem Kirchlein hält man's ja nicht aus" muß ein Ende gemacht werden. Die Backsteine sind schon fertig, sie wurden letztes Jahr unter unserer Leitung gemacht und gebrannt mit Hilfe einiger hoher und niederer Gönner. Nun kommt die Maurerarbeit'— die Schreinerarbeit — das Dach aus Eisenblech und das teuere Holz. Alles kostet schrecklich viel Geld. Das Eisenblech kostet 7t,0 Mark. Das Holz für Fenster und Türen und das Dachgebälk kosten mindestens 2000 Mark. Die Schrein erarbeit besorgt ein Missionsbruder. Wer die Maurerarbeit besorgen wird, weiß ich bis jetzt noch nicht, da der dazu bestimmte Missionsbruder inzwischen in ein besseres Jenseits hinüber gegangen ist. Das sind Rechnungen, bei denen dem Missionär graut. Ich habe aber die sichere Hoffnung, das Geld aufzubringen: es gibt noch ideale Menschen, die für einen großen Gedanken etwas auslegen; dann weiß ich, daß Oesterreich das größte Interesse an unserer Mission hat. Sie steht unter österreichischem Schutz und lebt und arbeitet zum großen Teil mit österreichischem Geld. Es erstehen in Oesterreich trotz der schlechten Zeiten die schönsten Kirchen, soll nicht auch für unser bescheidenes Kirchlein etwas abfallen? Die Wohltäter werden hier weit mehr geehrt und bekannt als in Europa. Es gibt bei uns so viele Kapellen auf hohen Bergen und Kirchen im ruhigen Tal. Aber weit idealer ist der Gedanke, ein Kirchlein zu bauen inmitten der Heidenneger — in der Nähe des alten Nil, in einer Gegend, wo es gilt, einen Damm gegen das Vordringen des Islam zu errichten. Jeder Oesterreicher und jeder Katholik, der es sich leisten kann, den Nil herauszufahren bis zu uns. wird sich heimisch fühlen in diesem Kirchlein, das durch die Hilfe edler Menschen zustande gekommen ist. Glauben die Leser des „Stern" ja nicht, daß unsere Gläubigen wilde Unholde seien, die kein Verständnis haben für die Zierde des Hauses Gottes. Unsere Schilluk betragen sich sehr gut in der Kirche und machen aus dem Hause Gottes weder einen Spielplatz noch eine Räuberhöhle. Unsere achtzehn Getauften sind sehr flotte, sehr stattliche Jungen, die selbst dem König von Sachsen, als er hier war, Freude gemacht haben. Sie haben sich seither sehr gut gehalten — haben nie am Sonntag gefehlt — und oft haben sie Tänzen und Reisen entsagen müssen, um ihrer Sonntagspflicht zu genügen. Selbst ans die einheimischen Heiden haben sie einen guten Eindruck gemacht. Bei jedem hohen Feste werden wir in Zukunft zwei bis drei Taufen haben. Die Zahl der Katechumenen wird mit der neuen Kirche schnell wachsen. Ich will das nächste beste Bürschchen herausgreifen und seine Geschichte erzählen, damit die Leser sehen, mit was für einem Material von Menschen wir zu tun haben. Drei unserer jungen Christen machten einen Besuch bei ihren Verwandten, zwei Tagereisen weil. Sie machten dort den besten Eindruck durch ihr gutes Betragen und durch ihre saubere Kleidung. Alles lauschte ihren Berichten über die „Fremden". So heißen uns die Schilluk, die noch nicht mit uns in Berührung gekommen. Besonders ein kleiner Knirps von nicht ge- wöhnlicher Intelligenz zeigte ein besonderes Interesse, um so mehr, als einer der drei Christen sein Vetter war, und er faßte den festen Entschluß, auch ins Dorf der Fremden zu gehen. Da an eine Erlaubnis Vonseiten der Eltern nicht zu denken war, so beschloß er einfach durchznbrennen. Das ist keine kleine Aufgabe für ein Bürschchen von zehn Jahren. Bei seinem Fluchtplan rechnete er so: wenn ich jetzt durchgehe, kann mich niemand verfolgen. Meine Mutter hat kein anständiges Kleid, um so weit zu reisen. Mein Vater hat über und über zu tun mit der Steuer, die um diese Zeit einer auf den andern wälzen will. Meine Eltern werden sich denken, daß ich meinem Vetter nachgelaufen bin, und werden sich mit dem begnügen, bis weitere Nachrichten über mich eingelaufen sind. Den drei Christen folge ich in einem Abstand, daß ich sie immer sehen kann, sonst schicken sie mich heim. Es kam endlich der Tag der Abreise der drei Gäste — Njänyo, so heißt der kleine Ausreißer — folgte ihnen — bloß mit einem Stock bewaffnet. Setzten sie sich — so hielt er auch ein. Kehrten sie in ein Dorf ein, um Wasser zu trinken, so tat er dasselbe im vorhergehenden Dorfe — die Schillnkdörfer folgen sich ja in kleinen Abständen — eines hinter dem andern. Gegen Abend folgte er seinen Freunden näher auf den Fersen: er hatte genau auszukundschaften, wo sie ihr Nachtquartier aufschlugen. Schliefen sie z. B. im Dorf Nr. 20, so nahm er im Dorf Nr. 19 seine Nachtruhe. Nach zweimaligem Uebernachten gelangten unsere Christen in Lnl an — aber kaum hatten sie sich recht gesetzt, erschien auch schon der kleine Ausreißer. Alles war erstaunt über ihn — er erzählte seine Geschichte und man freute sich köstlich über das famose Bürschchen. Tags darauf kamen ein paar Tanten und wollten ihn von den „Fremden" wegbringen — aber der Kleine war fest und wollte nichts von ihnen toiffen. Er sagte, er sei wegen seines Vetters gekommen und bleibe bei seinem Vetter. Daran gab's nichts mehr zu rütteln. Der kleine Njänyo wurde zum Haupt der Schafhirten gemacht und hatte so seine Beschäftigung für jeden Tag. St. Josef in Gulu: IDertragsabschluß betreffs Brricbtung einer Schule. Er lebte sich bald ein und war sehr glücklich. Nach etwa drei Monaten kam endlich der Vater des Buben mit zwei anderen Männern, um nach dem Sohn zu sehen. Er fand ihn als Schafhirten vor — lustig und munter. Der Kleine wurde nun ins Gericht gerufen. Was tust tut hier ? — Ich hüte die Schafe und verdiene so etwas Geld für dich. Du mußt heim. —- Ich will nicht heim, fehlt mir vielleicht etwas hier? Was willst du im Dorfe dieser „Fremden"? — Mein Vetter ist ja auch drin und lebt noch — ich gehe nicht heim. Gehe für jetzt deinen Schafen nach, wir werden inzwischen beraten, was zu tun ist. Also großer Rat. Einer der Begleiter des Vaters des Buben sagte so: Wenn wir jetzt den Burschen fortnehmen, dann brennt er uns wieder durch — um so mehr, als er ja nun den Weg kennt. Lassen wir ihn aber hier, so wird er mit der Zeit selbst müde und verlangt nach seiner Mutter. Was sollen wir den Burschen zwingen, wenn es ihm hier gefällt. Er ist ja noch jung — laßt ihm seine Freude, er ist ja an keinem schlechten Ort, wie mir scheint. Dieser wirklich gute Rat schlug ein beim Vater. Der Bube wurde gerufen und ihm mitgeteilt, er könne hier bleiben. Darauf gingen Vater und Sohn auseinander ohne viele Zeremonien. Nun ist der Bursche schon sieben Monate bei uns: er ist sehr fleißig und gescheit, flucht nicht mehr, prügelt nicht mehr und weiß seinen kleinen Katechismus sehr gut. Sobald er selbständig wird, das heißt nach etwa drei Jahren — und die Taufe verlangt — taufen wir ihn. Der Kleine ist gewiß kein so böser Wilder, wie man sichs bei uns vorstellt. Wer wollte da nicht seine helle Freude haben an solchen Jungen. Jeder unserer Getauften und der zur Taufe Reifen hat so seine interessante Geschichte. Die Leser des „Stern" haben es in der Hand, recht viele solcher Bürschchen bei uns einzustellen. Mit der Arbeit kommt die Angewöhnung. Mit der Angewöhnung kommt das Lernen. Liebe Leser, helfet uns, daß wir ein anständiges Kirchlein bauen können für unsere Schulbuben — bildet für uns einen kleinen Fond, daß wir recht viele kleine Arbeiter ein- stellen können, die später Christen werden und der katholischen Kirche zur Ehre gereichen. P. W. Banholzer F. S. G. Wir empfehlen oöige Bitte des hochwürdigen P. Banholzer auf das innigste und ersuchen die zu diesem Zwecke bestimmten Gaben mit Angabe des Zweckes an unser Missionshaus zu senden. Wr. Aakobus Giacomelli. Tunga am Stil, 21. September 1912. Von uns ist er gegangen, scherzend, heiter und gesund — und ist nicht wiedergekehrt. Solche traurige Fälle bietet eben der Sudan. Unser Giacomo (Tschakomo) hatte schon lange gewünscht, wenigstens einmal in seinem Leben das vielbesprochene Gazellenflußgebiet, unsere dortigen Missionsstationen, ihre Verhältnisse und seine lieben Mitbrüder zu sehen. Diesem seinem Wunsche wurde willfahren: er konnte für die Dauer eines Monats mit unserem Missionsschiffe „Redemptor" hinauf- und wieder zurückfahren. Dieser Abstecher sollte ja zur Erholung dienen, sollte ihn viel mehr stärken und auffrischen, denn die Beendigungsarbeiten in unserem kleinen Kirchlein zu Tunga und das vom Grund auf zu erbauende in Lul harrten seiner. Diese Arbeiten lagen ihm am Herzen, für sie wollte er seine Kräfte auffrischen und erneuern — was dann noch kommen sollte, war ihm so ziemlich gleichgültig. Er wünschte zu sterben entweder als Sakristan in einem unserer Häuser oder am Orte seiner Tätigkeit bei den Schilluknegern. Er ist von uns, von seiner Station, von seiner Tätigkeit gegangen, fröhlich, ohne eigentlichen Abschied — ist aber nicht wiedergekehrt. In Südtirol, und zwar zu Predazzo im Fleimsertale, wurde er anfangs der sechziger Jahre als Sprößling einer guten und alten Familie geboren. Eine gute Volksschulbildung ist ihm zuteil geworden und später beteiligte er sich hervorragend am fröhlichen Tun der dortigen Jungmannschaft, besonders bei der Feuerwehr. Bei einer Uebung stürzte er aus bedeutender Höhe und verletzte sich mehr als beträchtlich. Ein langes Krankenlager folgte. Da erging der Ruf des Herrn an ihn. Er sollte sich einer anderen Wehr einreihen, die mehr zu schützen und zu retten hat als bloße Häuser. Den Weg wies ihm sein damaliger Pfarrer Don Sembianti, dessen Bruder in unserem Missionsinstitute in Verona als Verwalter sich betätigte. Gerade am letzten Tage des Jahres 1890 trat unser Giacomo in Verona bei uns ein, und daß er wirklich das neue Jahr gut angefangen hatte, bezeugte sein ganzes späteres Leben. In unserer ehemaligen Negerkolonie in Gesira bei Kairo (Aegypten) benötigte man Laienbrüder, besonders für Feldarbeit. So kam es, daß Giacomo schon nach einem Jahre dorthin geschickt wurde und gleich in alle Arbeiten tüchtig eingriff. Oft ging er mir in der Leitung und Behandlung von ungefähr 80 Die neue IRlrcbe von Tanga (Ztttigo). Wollköpfen an die Hand und wenn bei manchem alle Stränge rissen, nahm ich meine Zuflucht zu Giacomo. Ja, gesegnet war sein Wirken, und jene Jahre konnte er wohl zu den schönsten seines Lebens rechnen. Der Sudan war erschlossen und die Mission zog wieder ein, um ihre durch zehn Jahre hindurch unterbrochene Tätigkeit fortzusetzen. Im März 1903 verließ Giacomo Assuan, wohin er von Gesira weg versetzt worden war, um weit drinnen in Afrika durch seiner Hände Arbeit das Missionswerk in hohem Grade zu fördern. Er kam nämlich nach kurzem Aufenthalt in Omdurman nach Lul, unserer ersten Missionsstation bei den Schilluknegern. Da hieß es gleich trachten, daß man aus den ungesunden Hütten heraus und in ein einigermaßen gut gebautes Haus einziehen könne; denn nicht nur die Gesundheit, sondern das Leben selbst stand auf betn Spiele, wollte man fortfahreu, in den Tokols zu wohnen. Da galt es zuerst, sowohl Ochsen als auch Neger zur Arbeit abzurichten, Holz, Sand und Erde herbeischaffen,Ziegel brennen und dann mauern: alles in jenem Klima und unter schwierigen Verhältnissen. Stand nach unsäglichen Mühsalen das Haus endlich fertig, mußte man ein wüstes Stück Land als Garten herrichten. War dies einigermaßen vollbracht, ging es zwei Tagreisen weiter nach Attigo-Tunga, wo eine Schwesterstation gegründet wurde, und Holz, Sand, Erde schleppen, Menschen und Tiere abrichten. Pflanzen und Jäten, Hitze, Schweiß und Fieber fingen von neuem an. Kaum stand ein kleines Häuslein in Tunga, kehrte Giacomo zurück nach Lul, um unter der nämlichen Aufeinanderfolge von Sachen und Umständen für die Schwestern ein geräumiges Haus zu bauen. Wäre er nicht durch und durch gesund gewesen, starkknochig und genügsam, er hätte dies alles nicht ausgehalten. Im Jahre 1907, nach 14 jährigem Aufenthalt in Afrika, kehne Giacomo zur Erholung nach Europa zurück. Aber kaum in seiner Heimat angekommen, brach das versteckt und niedergehaltene Malariafieber mit aller Gewalt hervor — und für unseren Giacomo gab es anstatt Erholung in würziger Bergesluft langweiliges Darniederliegen im Krankenzimmer. Nach Monaten erst entledigte er sich der Fieber, aber die schönste Zeit seiner Vakanz war vorbei. Was der Sommer nicht getan, vollbrachte bei ihm der Winter: genesen, gekräftigt und voll von neuer Schaffenslust sehe ich ihn gegen Ende 1908 schon wieder in Khartoum. Nach kurzer Rast ging es nilaufwärts nach Tunga, wo er sich zum drittenmale den schon oben beschriebenen Arbeiten und Mühen unterzog. Es galt eine kleine, aber doch geräumige Kirche zu bauen. Sie steht fertig da, sein letztes Schmerzenskind. Nichts fehlt am Mauerwerk, sogar die Fenstereinfassungen hat er in seinen letzten Wochen noch gut verkittet. Hier konnte man ihn jetzt ein wenig missen, doch schon lange rechnet man in Lul auf ihn für den dortigen Ban eines Kirchleins. Er ist ja e-sund und spekuliert auf neue, harte Arbeit. Eine kleine Erholungsfahrt inmitten von Mitbrüdern tut ihm gut und er hat sie verdient. Das neue Haus und die Kirche in Wau will er sehen, vielleicht auch Leben und Treiben in der anderen Missionsstation Kayango — dann schnell zurück zur Arbeit. Nein! „Zur ewigen Ruhe" stand für ihn in den Sternen geschrieben! Fröhliche Nilfahrt mit Mitbrüdern, einen Tag Unwohlsein auf dem „Re-demptor", vier Tage bettlägrig in Wau, hernach das Grab, weit, weit von der Stelle seiner Wirksamkeit. Diese verließ er munter am 1. August, die Erde für's ewige Leben nach 26 Tagen. So schnell reitet der Tod hier oben. Lieber, guter Giacomo, vergiß dort oben beim Erlöser deiner Lchilluk nicht; erbitte für sie die Gnade des Glaubens, uns Gottes Segen und dereinst —■ über kurz oder lang — gnädige Urständ'! P. I. Münch F. S. G. Heft 12. Stern der Neger. 281 fr W V2r/)) v Vs W [ \ Unterbaltenbee. 1 L Die Schrecken Lrzäblung von 2 Nachdem nun Harun alle Sklaven mit Ausnahme des Ngil verkauft hatte, entschloß er sich, seinen früheren Plan auszuführen: er wollte zu Kiniamas Pflanzung zurückkehren, dieselbe angreifen und dessen Sklaven leichten Kaufes heimführen. Vor dem Aufbruche beschied er jedoch den Ngil zu sich; er hoffte jetzt etwas näheres über das ihm bevorstehende Verhängnis zu erfahren, doch auch diesmal ließ sich der schlaue Mboti trotz der Versprechungen zu keiner bestimmten Antwort bewegen; er wollte sich für alle Eventualitäten freie Bahn bewahren. Harun erreichte nur das eine, daß der Ngil versprach, ihn bei herannahender Gefahr gleich aufmerksam machen zu wollen. Man brach also auf und hielt sich in der Hauptsache an die Route, die man kurz vorher zurückgelegt hatte. Doch Kiniamas Zeriba fand man nicht mehr vor; an Ort und Stelle angelangt, waren nur noch Ruinen zu sehen. Bei diesem Anblicke entbrannte Harun in hellen Zorn. Er vermochte sich die Sache nicht anders zu erklären, als daß einer seiner Genossen ihm zuvorgekommen, daß ein Sklavenjäger auf den gleichen Gedanken gekommen sei und so die reiche Beute weggeführt habe. Es kam ihm nicht einmal in den Sinn, daran zu denken, daß sich auch die Sklaven erheben konnten, um sich auf diese Weise an ihren grausamen Herren zu rächen. Sein Zorn entbrannte noch mehr, als ihm Jais bemerkte, daß er vor zwei Monaten seinem Rate hätte folgen und die Zeriba angreifen sollen. Die Bemerkung konnte er nicht als unberechtigt zurückweisen; falls er damals vorgegangen wäre, wäre es vielleicht anders gekommen, jetzt aber blieb ihn: nichts übrig, als seinem Zorne freien Lauf zu lassen und zwar bekam jetzt der unglückliche Mboti seinen ganzen Groll zu fühlen. der Sklaverei» :. Dugo ffliiont. . St. 3; W. o. P. 3; Buchenstem, M. d. T. 4; Buchkircheu, A. E. 2; T. M. 2; Dachau, S. 1'17; Diedorf, M. Z. 2-34; Dollberg, F. St. 60; Dorfgastein, A. S. 1; Ehingen, R. W. 1 17; Eck, I. G. l; Enns, I. S. 1; Erding, F. Sch. 117; Feistritz a. d. D, Pfr. P. 2; Fischlham, B. W. 3; Flaas, Kur. T. 3; Flaurling, T. D. 1; Frenndorf, 'X. B. 1; Franzensfeste, Bar v. A. 1; Pfr. S. 1; Friesdorf, I. D. 117; Forchheim, Sr. O. 117; Fürstenfeld, Pfr. A. St. 2; Gampern, Pfr. K. 1; Gaspoltshofen, F. St. 3; Girlan, Koop. P. 3; Gleisdorf, Pfr. G. 1; C. G. 3; (Steins, T. G. 1; Glonn, Dr. L. 117; Görisried, M. R. 117; Gosbach, Pfr. B. 117; Gossensaß, Pfr. A. 1; Gramais, Pfr. K. 1; Grein, A. Sch. 2; Gries, K. G. 4; M. L. 8; I. E. 2; A. G. 8; Grieskirchcn, M. E. 2; Gunskirchen, I. E. 1; Hatt, H. I. 3; Hcisclgehr, M. L. 2; Heiligen- kreuz, M. S. 1; Heinersdorf, F. A. 1; Heiterwang, Pfr. K. 1; Hilbern, G. W. 1; T. B. 5; Holzgau, F. M. 1; Innsbruck, F. M. 1; I. K. 1; M. St. 8; Fr. K. 2; Kältern, F. A. 1; Kärlich, I. H. 70-50; Karlsbad, Dech. 2; Kastelbell, P. P. P. 1; Kastelruth, Exp. S. M. 10; Kematen, E. v. L. 1; Kennel-bach, Pfr. H. 8; Kirchbichl, K. H. 5; Kratzau, Dech. Fl 3; Kuchl, R. S. 1; Kufstein, M. A. 1; Lambach, P. B. G. 15 (Ant.-Br.); Laua, F. O. 5; S. S. 48; Langstögen, I H. 3; Läugenfeld, P. G. 3; Lasen, Pfr. Gl 50; Laufen, Pfr. D. 1; Lend, M. W. 3; Leopoldsschlag, Pfr. L 18; Lienz, I. W. 1; Linz, Can. F. St. 8; A. K. 38; Lindach, Pfr. R. 18; Lochau, K. E. 1; Manning, M. St. 1; Mauer, Pfr. K. 1; Mauth, L. G. 1410 (aus der Sammelbüchse); Maria-Enzersdorf, P. CH. H. 1; Meran, Bar. M. 3; P. M. O. 1; Milland, N. 300; Mühlbach, J. L. 1; niimchcn, L. K. 117; Nals, H. 2; Neureichkirchenau, J. A. 1-17; Neumarkt, P. P. 2; Niedcrneukirchen, Psrt. 3; Oberinn, Koop. K. 1; Obernlais, Bar. L. v. H. 10; Oberhofen, J. E. 1; Oberrasen, Exp. P. 2; Oberwang, M. H. 2; Odrau, F. T. 1; Oetz, Pfr. M. 2; Ohlstorf F. P. 1; Perg, F. H. 1; Pfnnders, J. H. 1; Pichl, Pfr. M. 3; F. K. 6; Pirmasens, Sr. G. 3-51; Pischelsdorf, Kapl. K. 1; Plan, Dech. J. Sch. 1; Pöltenberg, Pr. W. 1; Potting K. L. 4; Pram, A. M. A. 1; J. K. 1; Purkersdorf, G. B. 1; Raisting, H. W. 4-68; Rattenberg, P. St. 1; Regensburg, H. Sch. 11-75; Reichholz, A. M. 1; Ried. M. M, o; Ritzendorf, Sch. B. 2; RPlhof, G. P. 2; Rodeneck, M. R. 3; Rohr, A. R. 3; Rückersdorf, J. N. 3; Saalbach, T. St. 1; Salzburg, 90i. B. 1; M. B. 8; Sarnthein, M. O. 3; St. Andrä, Pfr. T. 1; St. Jakob, S. R. 1; St. Johann i. P., Dech. K. 1-60; Sankt Florian, A. P. 5; J. Sch. 3; St. Lorenzeu, P. G. 2; St. Marci», M. it. M. M. 10; St. Martin i. St., Pfr. J. B. 18; St. Pölten, A. B. 1; Scharling S. B. 1; Schlögl, Abt. N. Sch. 8; A. Sch. 1; Schlitterberg, N. M. 2; Schödeweg, Pfr. G. 3; Sicrniug, A. L. 14; Steyr, Dr. H. 3; Taisten, P. M. 1, Testing, Benef. B. 1V70; Telss, A. F. 1; Terlan, A. O. 3; Tiers, E. A. 1; Tirol, J. B. 3; Traundorf, A. F. 2; Bilsbiburg, J. B. 2 34; Birgen, A. M. 1; Waidbruck, K. F. A. 3; Waidring, F. B. 3; Walchsee, J. S. 6; Wald, C. D 1-17; Waldneukirchen, L. S. 3; Weistrach, J. M. 2; Welsbcrg, M. G. 1; Werfen, W. Z. 3; Wien, Bischof Pflüger 20; F. K. 8; Se. E. Kard. N. 20; Ybbs, Schulschw. 1; Zell, A. St. 1; Werk des Erlösers 543-50. Zur perfoloierung von heiligen messen sandten ein: Äsers, N. N. 9 60; Ahrweiler, E.F.36-85; Alt-münster, E. H. 4; Dirschau, B. W. 1170; Eggenberg, Sr. B. M. 16; Eisenbergeramt, A. A. 24; Ettlingenweier I. K 12; Fürstenfeld, M. K. 5; Girlan, Koop. P. 2; Germersheim, Frl. Sch. 17-62; E. W. 1-75; Gosbach, 58 50; Grein, A. Sch. 6; Honnef, I. H. S'Sl; Kosteizen, Pfr. Sch. 27-60; I. S. 10; Kriegsfeld, Plr. H. 116-36; Kruft, M. Sch. 3; Langenfeld, A. Gstr. 10; Milland, G. D. B. 2; Mittelberg, I. E. 31-20; Murnau Kr. H. 17-55; Postmünster, Pfr. B. 27-37; Rech, M. W) 7-02: Roben, Fl. K. 2-92; Rosenheim, Ph. K. 50; Salzweg, Graf. M. 21-15; St. Ulrich, D. H. 20; Siegbürg, K. M. 11-75; Sölden, H. R. 8; Schidlberg, St. 5; Teising 891-07; Uttcn-dorf, N. N. 10; Billnöß, N. N. 6; Binaders, Pfr. A. 16-80; Waizenkirchen, F.M. 12; Waldenreut, L. E.3 51. Zur Cause von kfeidenkinder»: Abonnentin d. St. d. N. 23-40 (Alois); Ahrweiler, E. F. 24-57 (Autonins); Graz, K. K. 25 (Karl Borr.); Gunskirchen, I. N 3 (f. d. Hcidenkinder); Heiligenkreuz, P. T. H. 20 (Michael); Kreuznach, F. Ch. 35-25 (Wilhelm); Lambach, P. B. G. 40 (Adalbero). $iü‘ die mission: Augsburg, A. N. 18 59; Hart-kirchen, M. B. 3; Kostelzen, Pfr. Sch. 20; Passau, Geistl. R. H. 11'70; Rein, P. G. P. 8; Sarnthein, J. B. 8. Sür Bischof Geyer (Uhartoum): Flaurling, Mons. A. R. 50; Kalocsa, F. F. 2; Kriegsfeld, d. P. W. 7-02; Rattenberg, P. St. 1; Wien, Kard. Nagl 500. fsiir P. Zorn: Gleisdorf, A. Sp. 250; Hl.-Kreuz, J. W. 6; Kärlich, Hauptlehrer H. 58-50; Rech, M. W. 7-31. Sür P. münd): Ebersberg, S. R. 23-50. Briefmarken liefen ein aus: Nu, Brixen, Dornbirn, Enns, Frohnleiten, Innsbruck, Sam' Marling, Pichl, Saffig, Trient. „© Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deine; Honten; willen da; einige Leben!" Weihiiachtsnninsche? Die Zeit ist nicht mehr fern, wo sich in den erstarrten Wäldern Sägen und Aexte zu regen beginnen und Christbäume aller Größen ihre Wanderung antreten in Paläste und Hütten. Ja, nicht mehr lange und schon glimmt es auf, das erste Kerzlcin auf dem bnntbehangenen Baum. Da sehen wir im Geiste unseren Weihnachtstisch daneben und fragen uns, was dort wohl liegen soll! — Bunter Flitter vom Christbaum oder hohle, vergoldete Nüsse? Sicherlich nicht. Unsere Wünsche gehen nach Gegenständen, die uns dauernd erfreuen, bmimib nützen. Und eilt solcher Gegenstand ist ein gutes Buch. — Freilich ist auch die Zahl der guten Bücher erfreulicherweise gewachsen, aber damit die Wahl nicht leichter geworden. Da springt gerne die Redaktion mit ihren Erfahrungen ein, greift aus dem vielen Guten das Beste heraus und empfiehlt zunächst die gediegenen bei Herder in Freiburg und Wien erschienenen Büchergaben, als da sind: Für die kleinere Jugend beiderlei Geschlechts die immer gleich schönen und dabei ungemein preiswerten illustrierten Bändchen „Aus fernen Landen" ("27 Bändchen je 96 h oder K 1-20), bereu neuestes sich betitelt: „Die Tasse des weißen Bonzen", oder die Sammlung „Kinderfreude" (6 reizende Bändchen mit kurzen, spannenden, bildenden Erzählungen, je K 1’20). — Im Preise etwas höher, aber mit ungesuchter Natürlichkeit zum Herzen der Jugend redend, sind die 12 reich illustrierten Bändchen von „Herders Jugeudschriften" (je JE 2-40 bis K 2'88), von denen namentlich die „Erinnerungen eines Esels" und „Russisch und Deutsch" von der Gräfin Sägur sich unverminderter Beliebtheit erfreuen. Als vorzügliches religiöses Geschenkwerk eignet sich vor Mein Hattlers Kinderlegende mit vielen neuen Bildern, in der größeren Ausgabe zu K 9 60, in der kleineren zu K 246. Für etwas ältere Knaben und Mädchen ist eine ganz packende und fesselnde Lektüre (wie schon der Titel verrät): Garrold, „Echte Jungen" (K4'80) oder desselben Verfassers Werk „Kleine Brauseköpfe" (K 9’6u), dem sich würdig an die Seite stellt das eben jetzt fertig gewordene Buch von Brochow: „Tante Toni und ihre Bande" (17 3-60). — Mehr belehrenden Zwecken dienen die beiden auch reich illustrierten Bändchen von Liensberger „Im Heiligen Land" (K 1-44) und „Im Ewigen Rom" (K 2 04), Schilderungen dieser heiligen Stätten für die Jugend. — Für Knaben und Mädchen hat K. Holl zwei besonders geeignete Bücher erscheinen lassen: „Die Jugend großer Männer" (17 3"60) und soeben noch das Seiteustück dazu „Die Jugend großer Frauen" (K 4-32). Für Söhne und Töchter möchten wir in vorderster Reihe empfehlen das ganz neue Buch „Kurze Geschichte der Weltliteratur" von Holtermann (K 744) oder einige Bände aus der Herderschen „Bibliothek deutscher Klassiker" (12 Bände zu je K 3-60). — Bon der reiferen Jugend werden stets auch mit besonderem Eifer gelesen die Bücher „Lebensweisheit in der Tasche" und „Die Kunst zu leben" von P. Weiß (K 4 80, bezw. K 5 04) und die „Christliche Lebensphilosophie" von P. T.Pesch (175-40). — Belehrend und überaus unterhaltend ist Hettinger, „Aus Welt und Kirche" (17 18-—) und Bischof von Kepplers „Wanderfahrten und Wallfahrten im Orient" (K 12 60 oder 17 15-—). Kleinere Reisedarstellungen sind: „Mit Stab und Stift" (17 2.64) und „Was ich unter Palmen fand" (17 2-64), beide von P. Klotz. Aber vergiß nicht, wenn du deine Wahl- getroffen hast: Bestelle bald! Denn je später du bestellst, desto eher kann der Fall eintreten, daß dein mit Mühe ausgewähltes Buch — nicht mehr rechtzeitig beschafft werden kann oder gar schon ausverkauft ist! Die Redaktion. Soeben erschienen! Ilürr Wissrorrsfrreunös! soeben erschienen! Durch Sand, Sumpf und Wald. 11 ■--=== MWonsrciscn in D urÄ-Afrilm. Von Franz Kader Geyer, Titularbischof von Troemadä und Apostolischer Vikar von Zeutral-Afrika. Dm Selbstverlag deS Verfassers. (Adresse für Österreich: MissiouKljauS Millaud bei Wriren, Tirol.) Für Deutschland: .Wostamt 25, München. Mit zirka 400 Illustrationen und 9 Kartenskizzen, preis 8*50 /ißaril (10 Kronen) mit Postversendung. Der Verfasser, der in den nenn Jahren seiner bisherigen Tätigkeit als Apostolischer Vikar der ausgedehnten Mission von Zentral-Afrika zahlreiche und weite Reisen in das interessante Innere des erst vor zwölf Jahren wieder erschlossenen Sudan unternommen, teilt in dem fesselnd geschriebenen Buche in schöner Sprache seine Erlebnisse sowie interessante Einzelheiten über Band und Leute mit. An 400 Illustrationen und 9 Kartenskizzen schmücken das , Buch und veranschaulichen den Text des näheren. 0000000000B00000000000000000000000B00000000000000000000000B000 s Mir Weihnachten! Schönstes Heschenkwerk! | 0 0 00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 M uMommilfiiMerliii 6er MownMfioonJJ. Ioni, lončen.