Mittwoch den S. März 1879 XVM. ZahrftSlift .Marburger Stiluiig« «schcini j-dtn Soiiut»», Mittwoch und Kreilag. Preise - sSr Marburg ganzjährlg S fl., halbjährig Z fl., »inl-ljährig 1 fi. S0 Ir.', s«r Suslelluiiil __Hau! monatlich 10 kr. — mU Postverseudttiig: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl.. vlerteljährig 2 st. ZnsertionSqebühr 8 kr. pr. Zeile. Dit Aalbamtlichtu oiid dtt „Malsch nach Salonichi!" Marburg, 4. März. Die „Bohemia" vertheidigt den gemeinsamen Minister des Aeubern gegen die „Ver-dächtigung^, daß der „Marsch nach Salonichi" geplant werde und sagt: „Es existirt nichteine einzige Kundgebung, welche darauf hinwiese, daß die Regierung sich u-it diesem Programm identifizire!" Offen hat Andrafsy freilich nie gesagt, dab Oesterreich-Ungarn bis an das ügäische Meer vordringen mttsje und bedars es auch gar nicht einer solchen Erklärung. Hat Audrassy vor seiner Fahrt zum Bellmer Ä^ongresse an die Glocke gehängt, daß er Bosnien, die Herzegowina und Nascien besetzen wolle? Hat sich der gemeinsame Minister des Aeußern nicht wiederholt und seierlichst gegen die Okkupation ausgesprochen und ist dieselbe nicht trotzdem erfolgt ? Soll nicht auch die Annexion stattfinden, ohne daß heute schon eine unumwundene Kundgebung der Regierung existirt? Wie die Preßpolitik gegen» über der Staatspolitik des Grasen Andrafsy bisher noch immer Recht beholten, so wird sie auch mit dem „Marsche nach Salonichi" wohl kaum irren. Wir sind entschiedene Gegner der Eroberung. Wer aber im anderen Lager steht, kann uns nicht verargen, wenn wir beliaupten, er werde folgerichtig handeln. Wer sich niit BoS^ nien und der Herzegowina nicht degnilgt nnd Naseien „besetzt", kann in Mitrooiya nicht stehen bleiben und die Hände in» Lack, blöden AugeS nach dem ägä^schen Meere l^inqlotzen. Weltn eine stolze und Altes behrrrfchent^e Partei auf die Vergrößerutig des Reiches ausgeht, so muß sie von ihrem Standpunkte aus eiil wilrdiges Ziel anstreben uiid muß fiir die ungeheueren Opfer an Geld, Gut und Blut ein hoher Preis errungen werden. Wer alle Warnungen in den Wind geschlagen, wen alle wirthschaftliche Be« drägniß im Volke, alle finanzielle Bedrängniß des Staates nicht abschreckt, die Hand nachdem Erbe im Orient auszustrecken, der muß zu einem vollen Griffe sich entschlossen haben — zu einem Griffe, welcher auch Salonichi faßt. Wenn heute von Seiten der Regierung die Nothwendigkeit, Rascien zu besetzet,, mit dem Hinweise aus die Verkehrsader begründet wird, so werden wir noch den Tag erleben, an welchem, von den Halbamtlichen beleuchtet, die Dringlichkeit sich zeigt, den Welthandels-Platz am ägäischen Meere zu ^okkupiren". Hatten zu dieser Zeit die „Interessen der VolkSwirth-schast" die Gemüther weich und empfänglich gestimmt, dann ergreifen die Minister und ihre Palteigenossen in der Volksvertretung sizr dieselben das Wort lmd sühren auch die militärischen Rücksichten, die Stellung, die Ehre und die Wltlde der Großtnacht ins Tressen. Möglich, daß die Eroberungspartei niemals ihre Fahne bis Salonichi tragt, daß Siegesbe« richte votn blauen Meere niemals die blaue Donau grüben; dann aber ist lricht der mangelnde Wille daran schuld, sondern nur die fehlende Krast — der Widerstand, zu welchem Albanien, Griechenland, Italien und England sich vereinigt. Franz Wiesthaler. Zill' Cnjii'';. Die Okkupation Soorlagen beweisen, daß da» Regieren etn bequemes Geschält ist, wcitn die Genehmigung der Maßregeln huitendrein verlangt werden kann und eUhetlt wird. Wetchci» Aufwand von Menschen und Geld haben die leitenden Krelse sUr nöthig gehalten, nm 30.(100 Aufständische zu schlagtn und zwei Lander zu t»eietzen l 300.000 Manli mobiliiirt, ein streitbarer Stand von 14^.000 Mann und 276 Geschütze, MM. Gulden sür siel»zehn Monate!--— Und zu All' diesem Ja sagen und Ja sagen müssen! Welche Rechtszustände, welches L^s sür Volk und Vertretung l Aus den Verhandlungen im BudgetauS-schusse der reichsräthlichen Delegation ersehen wir, das der Vertrag, betreffend die Zollein i g n n g Oesterrei ch-l^ ngarns mit Serbien durchs Verschulden der Magyaren noch nicht zum Abschluß gekommen. Diesell Vertrag müssen zuerst beide Hälften der Monarchie unter sich vereinbaren; Ungarn zögert aber, weil es die Konkurrenz des serbischul Getreides fürchtet und der österreichischen Industrie kein Absatzgebiet eröffnen will. Der Allianische Bund hält den Vormarsch österreichisch-unzarischer Truppen für gewiß. Der Bundesntz wird in diesem Falle von Prizrend nach Vagradassi am OchrLda-See verlegt und laffen die Vorbereitungen nicht aus eine friedliche Stimmung schließen. Zwischen Novi-Bazar und dem ägäischen Me?re sollen politische Agenten jetzt thätig sein, um sür Oesterreich-Ungarn Stim-m u n g zu machen. Ob diese Nachricht Glauben verdient? Jil Sarajevo hat bekanntlich vor dem Einmärsche unserer Truppen der Generalkonsul Wassitsch zwanzigtausend Dukaten zu dem gleichen Zwecke vertheilt. Da sich auch im politischen Leben Alles wiederholt, so kann eine derartige Vorbereitung der Gemüther in RaS-cien und bis Salonichi wohl stattfinden. ln'rittMU' All „richle». (Die Schaubühne als B i l d u n g S-ilnstalt.) Ed. Turquct, Unter-LtaatSsekretär im französischen Miinfterlnm der schönen Künste hat an die Theatcrinspekioren folgendes Rundschreiben gerichtet: Meine Herren! Die Republik hat für das Theater viel zu thun, und tndem ich Jt)nen das schwierige Amt eines Jiispektors anvertraue, A e »t i l t«' t o >». Michrl. Bon Johannes Scherr. ltzortschung.) «Ich werde Euch gelegentlich daran erinnern, Herr Bürger", sagte der Millionär. „Jetzt von Geschäften. Dieser Herr hier hat sich um die in unserem Komptoir offene Stelle gemeldet." Herr Bürger zog bei dieser Ankündigung die Augenbrauen etwas in die Höhe und zitterte etwas weniges mit den Flügeln feiner Adl.«l.r-G°rdir°dc' I>v»lU I^u I^» «.PPVI» bis in die l^ttsino-Restauration in Verlust gera- (195 then. Der angrmlssene abgeben^ redliche Finder wolle sclbeS g^t^rn Belohnung im Comptoir d. Bl. (267 ig zu vttkllllstn: ein 8el>i mn Sitz- und Stehpult, ans edlem Nußholz in der neuen Möbrlsorm reich gcarbeitet, sowie ein 8aIv»KtßsvI» — l^ei D Tisch- lermeistel i« Marburg, Kärntnergasse 12. (272 Vsrilllile. Ich warne hiemit Jedermann, auf meinen NamlN Geld odlr Geldeswerth zu ^eben, da ich m keinem Falle Entschädigung leiste. Marburg, am 4. März 137O. (268 lli-. jo8. Ltögei-. IN «»rburs. Slivlil'» K»rten8»l«n empfiklzlt seine photonlnphischen Arbeiten. Warnung. Ich ersuche, auf tneinen Namen weder Geld noch Geldeölverth, btsonders die Maulhgcbi'chren zu boracn, da ich nicht Zaliler bin. (271 ^lois Sts.v»or. Ein möblirteS Zimmer ist in der Viftringhofgafse Nr. 29 sogleich zu vergaben._ (2^3 Glänzender Rebenverdicnfl ohne Auslagen und sehr geringer Mühe sür^ fleißige Personen aller Stände. — Offerte befördert unter „Zeitung" die Annoncen-! Expedition von G. L. Daube ^ Co. in Wien. (l79 Wohnuug Zu vermiethe«: Ein schönes geräumiges Gckstzetvölbe — 4 Zimmer sammt Zubehör — zu vergeben. Kammer und zwei Magazine, zu jedem Casinogasse liei (5 a r l Koch anzufragen. (251 tteeignet. Nähere Auskunft ertheilt der HauSeigenthttmer Draugafse Nr. 10._(203 2 schön möblirte Zimmer A. 15246. sind mtt 1. 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Glanönik als Friedrich Gerccke'schen Verlaß-Kurators die freiwillige gerichtliche Versteigerung von: 1 unverzinsliche Schuldobligation deS Theater- und EasinooereineS Marburg per 20 fl., dann 13 mit bl'/o verzinslichen Obligationen t eS TheatcrfondS Marburg, zusammen per 650 fl. und mehrere Bncdsorderungen zusammen im Nknnwerttie per 7904 fl. 02 kr. — belvilliflt und zur Vornahme die Tagsatzung auf den RS. März Vormittag von 11—12 Uhr im Amtszimmer Ni. 4 mit dem Beisatze angeordnet, daß die Eastno-U"d Theaterso"ds-Obligationen einersfitS und die sämmtlichen Buchsordlrungen comulativ ausgerusen und feilgelioten lvcrden, daß der Kaufpreis sofort baar zu erlegen ist und daß die Vtrlaßmafse keine Haftung für die Richtigkeit-oder (Linbringllchkelt der fälgcbotenen Forderungen übernimmt und daß sämmtlicheFeilbietungS« objtkte auch unter dem Nennwerthe hintangegeben werden. Das Verzeichniß der zur Feilbietung gelan-genden Buchsorderungen kann tvährend dcr AmtS-stunden Hiergerichts, Amtszimmer Nr. 4 eingesehen und von demselben Abschrift genommen^ lverden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 5. Februar 1879. L«it!. Hovvwdor IS7S det^räLt clag ?08tp«i'to 5ür ?ac:I1. Llg'Ngvi' 8ökns M in ^Vion, ^c;u1)llu, ^oller^irssv 3, I I^icfenanten cje» lc. unci lc. Krie^sministerium», kZ^. l K'icfrsmarine, vieler tiumanitätsanstnUen etc. elc. 8«Ii^e kirmen »Is Verlrelei' ervilnsiellt. i« S ^ Z.S Z'tt) « GZ .S."»s « Z^ZZ- ^ ^ ^ S» SU? KGZ'^'L N L ^ s 0 L r? LeL ^ 2^ a .??s s r: 0 ^ 0 S ^ ^ GZLLYZß^Z '? ^ ^ r- Q ^ ^ r-.. Z l: -- Z .S «NIZ s°°-LK°-E sk^SiL^I^LL s«^S ?'L ^ ^ !i: L ^ ^ 'S. ^ L^ L - s ^ ^ ^ ^ ^ s ? s z, L Z 'G Z ^ ' rz r- k ^ .«Zo -S S - -z . ^ >2» ? :: LN ^ 'S ZTZS: « 's «zz^ ^ ^ 0 L 0 s ^ «. ^ -S- ^ 'S ^^ Zs> ? ^ N ^ 'S L r-r-.^L.Ss^?r- -«s^ Z s I'I L !-! S 'iteranlworUilde Revattion. Druck uud Kertau von