Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Schristleitung und Verwaltung: Preiernora uliea Nr. b. Telephon ZI. — Antündigungen nimm, die Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegen. Bezugspreis: Vierteljährig K 18.-, halbjährig K 36.—, ganzjährig K 72.—. MS Ausland entsprechend- Erhöhung. — EtnzelneNummern?» Heller Nummer 12 tzilli, Sonntag den 15. Februar 1920 2. [45.] Jahrgang Der Ltuy ins Bodenlose. Die Währungen aller europäischen Völker, die am Krieg beteiligt waren, erleiden auf den neutralen Plätzen eine stetig sich vollziehende Wertverminderung. Eine Krise des Papiergeldes ist da, so bedeutungs-schwer und katastrophal, wie nie zuvor seit den Ansängen der modernen WirtjchastSgeschichte. Für da» Wesen des ganzen Prozesses ist eS gleichgültig, daß in diesem allgemeinen Sturz die deutschöster-reichische Krone am tiefsten steht und daß zwischen ihr und der jugoslawischen Krone, zwischen ihr und der Mark, sodann zwischen diesen beide» jetzt un-gesähr auf gleichem Niveau rangierende» Valuten und dem französischen, italienischen oder garenglischen Gelde rech ein ungeheurer Abstand besteht. Denn die Tatsache gibt zu denken, daß alle Währungen fast immer gleichzeitig sinken und eS ist nicht un-wahrscheinlich, daß sobald irgend eine Krone eines TageS den Nullpunkt erreichen sollte, die andere» in den entsprechenden Abständen weiter bis inS Bodenlose stürzen würden. Dieser mit der unheimlichen, unwiderstehlichen «rast eineS Naturgesetzes sich abspielende Vorgang erhebt sich immer mehr wie ein ungeheures Mene Tekel über unserem Erdteil; er enhält eine Warnung, die bisher weniger beachtet wurde uls sie sollte. Der Kurssturz von Frank, Mark und Krone ent> steht auS den gleichen Ursachen, die Welt verliert daS Vertrauen in das bedruckte Papier, das man ihr in täglich steigender Masse als Geld aufoktroyiert. Papiergeld ist, primitiv ausgedrückt, eine Anweisung auf die wirtschaftliche Kraft deS dieses Geld emittie» reuden Staates; sinkt daS Vertrauen in diese Kraft, so muß auch der KurS des Geldes sinken. Die wirt» schttsiliche Kraft der Völker aber, die am Weltkriege teilgenommen haben, ist, wenigstens soweit Europa in Betracht kommt, trotz des längst eingetretenen FricdenSzustandeS unzweifelhaft in weiterer Abnahme begriffen und diese Tatsache bedeutet eine sürchter« Aeiseskizzen. I. Genua. Von Alm» M. Karl in, Cilli») Gelbbraun, kahl zurückweichend, etwa« schläfrig Verträumtes im Wesen, so tbronen die abgerundeten feäu»ur der Apenninen hinter Genua, »vährend sich unabsehbar davor da« Ltgurische Mecr erstreckt. Wie auS unendlicher Ferne, wie Grübe au» entlegenen Eid-teilen, so rollen sie heran, die mächtigen Wogen, die sich an den Felsen der Küste brechen und ihren Schaum hoch über den Ctrandweg werfen, al» wsllten sie diesen Eilberschleier zwischen den stille» Wanderer und die sinkende Sonne spannen, jeuem Schleier gleich, durch den wir mit dem Aug« der Erinnerung auf ent» schtrundene Zciten zurückipähen. ' Wo die F-lsen enden, beginnen die Palmen. Der warme Wind beugt ihre Fächer ihre langen Wedel Sie verleihen der Stadt etwa« südlich Helle«, ein fächle« «orempfinden der Tropen. In den zahlreichen Gärten ) Unsere gesch. Landsmännin, die ein« Weilreis« über Jiaue», Mittel- und Südamerika, Jajxui und China unter» nimmt, hat die »benstel.«nd« Sfye als et|ten Beitrag chm R^i'eeindrücke der Cillier Zei'ung übersendet und weitere Beiträge au« Peru oder Chile in Aufsicht gestellt. liche Gefahr. Man hat vom Frieden erwartet, daß mit feinem Beginn der HeilungSprozeß von den Wunden eintreten wird, die daS große Ringen der Menschheit geschlagen hat; aber leider, keine Spur ist davon noch zu sehen. Europa blutet weiter, die Kraft seiner Völker nimmt ab, die Wiederherstellung normaler Zustände deS Wirtschaftsleben scheint seiner als je — und die Währungen der großen Kul« turvölker lassen wie an einer Skala die Zunahme diese« Unheils an ihrem unaushörlich sich vollziehen-den Rückgang erkennen. Heute nähern wir unS allmählich der Erkennt-niS, ivorin die Ursache dieses katastrophalen Pro-zesieS zu suchen ist; nämlich in der unmögliche» Konstruktion, auf der das Werk von Versailles und St. Gcrmain Europa ausgebaut hat. Deutschland ist durch den Frieden so schwer im Innersten ge-troffen wordcn, daß es sich nicht aufzuraffen vcr-mag; die politischen Wirkungen des Frevels, dessen Urheber Clemenceau, Lloyd-George und Wilson waren, zeigen sich in der krisenhaften Gestaltung der inneren Zustände. Die wirtschaftlichen und die finanzielle» Wirkungen sind bekannt und offenbaren sich im Tiefstand der Reichsmark. Aber eine seltsame Konsequenz all dieser Wirrsal ist zu beobachten; nie ist die tiefiiinerliche Solidarität Europas so deutlich zutage getreten wie jetzt: Frankreich und England leiden, weil Deutschland leidet. Deutschland sollte den Weststaaten mit dem Ueberschuß seiner einst so un-geheuer großen wirtschaftlichen Kapacität zu Hilfe kommen; da man, von Haß, Rache und Furcht ver» blendet, die Kraft Deutschlands gebrochen, seine Ka-pazilät gelähmt hat, müssen England und am meisten Frankreich auf die Zubuße aus Deutschland ver-zichten. Frankreich ist finanziell vollkommen zerrüttet u»d auf die deutschen Milliarden nicht weniger al» aus die Rohstoffe Deutschlands angewiesen; eS hat keine Hoffnung, auch nur annähernd soviel zu er-halten, wie im Vertrag von Versailles festgesetzt wurde, deun Deutschland ist durch diesen Vertrag ohnmächlig gemacht worden: So büßt Frankreich blühen schon die Rosen, hänge» die Orange» einladend an den Zweigen, grüßen die Zitronen au« dem sie umgebenden Grün. Unerschrocken hält der Lorbeer auch dem Anprall de« Nordwinde« stand, der über die ewigen Firnen der Alpen dah«pfeift, und kleioe weiße Sternblüten heben die Köpfchen in die Höhe und halten Ausschau, ob mit dem Jänner der Winter auch wirk-lich vorüber. Genua ist reich an herrliche» Bauten, prächtige» Palästen. Glasgedeckte Galerie», lange Säulenginze gestatten ein fröhliche« Wandern auch an Regentagen und die reizenden Filigranarbeiten, eine Eigenart dieser Stadt, schmücken viele der Auslagen; aber am prunk-vollsten sind wohl die Kirchen, die Frauen nicht ohne Kopfbedeckung betreten dürfen, alle» voran die Basilika der Unbefleckten Empfängnis, erbaut nach dem Plane Galeazzo Alessi«, der eine wunderbare Verschrmlzung der Stilarten verschiedener Zeitalter aufweist. Die ältere Kirche dagegen ist die Basilika von Pan Siro, in der sich in alten Zeiten die Größen der Stadt und da« Volk überhaupt zu Beratungen einzusinden pflegten, und die Nunziata au« dem 13. Jahrhundert, voll schöner Fresken und goldverzierter Säulen. Merkwüidig wirken auf der Gasse die hohen, nur zweiridrige» Wagen, die Glöcklei» tregen wie bei un« daheim die Schlitten und denen eine Anzahl Pse.de, schon jetzt, wa» es in Versailles gesündigt hat; sein Schicksal ist an daS des grimmig gehaßten Feindes gekettet — und wie ungünstig die neutralen Plätze dir Lag« der Republik beurteilen, zeigt der Tiefstand des französischen Franks. ES gibt nur ein Heilmittel; Europa muß die engen Beziehungen erkennen, die all seine Glieder umschlingen, und in gemeinsamer Arbeit muß da» Problem deS Währungssturzes gelöst werden. Frank« reich kann sich vsn der Gesahr und dem wirtschaft-lich:» Zusammenbruch retten, indem eS den Zu-sammenbrnch deS Nachbars verhütet. Eine milder« Handhabung der FrtedenSbedingungen, Verzicht auf einen Teil, Aenderung eines anderen TeileS dieser Bedingungen ist notwendig. Daß später in der Finanzpolitik der einzelnen Staaten besondere Maß» regeln zu treffe» sein werden, daß internationale Vorkehrungen sich als unumgäugl'.ch erweisen werden, ist gewiß; aber ihre Voraussetzung und Bedingung bleibt: Schutz der Besiegten gegen die Gewalt und Willkür, die sie zu Boden drückt und zugrunde« richtet. Wrltrliwluiion. Die Nachrich.cn über das Reich der Bolsche-wiken müssen höchste Beunnihigung erregen. Wir^ sind schon so sehr an Schweres und Schwerstes ge« wohnt, daß wir auch unter den Anzeichen furchtbarer Gefahren förmlich leicht dahin leben. Aber der Bol-schewismus ist eine Gesahr, die größere Schrecken und Greuel herausbeschwören kann als wir all« zu-sammen bisher mitgemacht hal^a. Es stud unter den Bolschewiken schon sehr viele chinesische Soldaten aufgetaucht und das Imperium der Ingländer in Indien und Mesopolamien scheint der revolutionären Welle ausgeliefert zu fein. Polen und Rumänien mobilisieren, um dem sicheren Vormarsch der Bolsche» wiken gegen ihr Gebiet halt zu bieten. Dabei hat eS sich erwiesen, daß im Stellungskriege ihnen keine Armee gewachsen ist, weil die brüderliche Idee durch ein» hinter dem anderen, vorgespannt sind. Die Wäscht wird a« öffentlichen Waschstellen gewaschen und in den engen Gassen auf Stricke», die von Fenster zu Frnster reichen, ausgehängt, so daß man vor Wäschestücken gar keinen Ausblick in die Tiefe der Gasse hat. Die Häuser selbst sind hoch, kleinfenstrig und so dicht an die nächste Häuserreihe angebaut, daß zur Durchfahrt eine» W.^enS gar kein Raum bl'ibt. Diese engen Gaffe» der Alt» stadt, die der Sonne den Einblick verwehren, tragen die seltsamsten Nairun, die zumeist da« Gegenteil von dem bezeichnen, wa« sie in Wirklichkeit stnd. So heißt eine jih abfallende, ärmliche Gasse, «n deren Eingang ein in Lumpen gehüllter Bettler sitzt, „der Abstieg de» Golde«"; eine finstere Quergasse, wo selbst die nächsten Hänser in unheimlichem Dunkel liege», da» „Gäßchen der Hoffnung". Eine schinuhlriefead«, enge Gasse ist den Schutzengeln geweiht, deren man, einmal dort ein-getreten, gewiß bedarf, und ein Winkelwerk, da» man auch bei hellem Tage»licht nicht ohne Revolver betreten dürfte, führt den stolzen Namen „Jesusgäßchen", ge» wiß, weil einem auS diesem Jrrgang nur der lieb« Herrgott selbt wieder herau« helfen kann. Im „ Herzog»» gäßchen" wurde vor einigen Tagen jemand erstochen, den eine falsche Herzogin hineingelockt hatte. Jm„win Krall, g-widmet, E« war einmal . . . Al« ganz Graz noch ein gottdankende» Zufriedensein war, leicht gerührt und weinselig, eine besondere Abart de« H urigen Wien« — die Stadt der jungen Dichter, die anbetende Verse auf ihre liebe Heimat machten und den Schloßderg vergötterten. Ueber dem Dächergedränge »ell funkelnden Schnee» glitzerten de« Jahre» letzte Sterne. Der Himmel hatte seinen schwarzen Festrock a»zelegt mit dem schönsten Schmucke au« e.vigen Zeiten und wölble sich weit und mächtig und durch die lichterhellten Straßen wirbelte lustig hoffnung«schwanzere» Volk. Droben am Bergel-chen flackerte au» d n dichtumscharten Tischen sorgen -vergessendes Gelächter, um immer unbändiger aufzulo-der», je näher die Mitternacht heranschlich. Abseit« vom tollen Treiben, draußen in der kalten Silvesternacht, standen drei Jungen beisammen und sahen tief nachdenklich durch die Treiben. Ein Dichter, unmöglich. Trotz viele» Leiden «ad «aendlicher Quäle« haben wir die loyale Richtung nicht verloren, sondern warte« auf de« Zeitpunkt, wo die große« Notwendigkeiten i« de« auswärtige« Bezio-hungen der einzelnen Staate« sich ««wirke» werde«. Den« wir find überzeugt, daß e» un« dann besser gehe« wird, wen« unsere Führer in dieser Beziehung einmal Sinkehr i« sich selbst gehalten habe«. Ungarn. Die Wahlen in Ungarn haben den durchschla-genden Sieg jener beide» politischen Gruppni deS Lande« ergeben, die bereit? »ach dem Sturze der Räteherrschast die Träger der politischen und wirt» schastlichen Reorganisation gewesen sin», der christ« lichnationalen und der bäuerlichen Gruppe. Außer« halb dieses Blockes werden ia der konstituierenden Nationalversammlung U.igarn« nur wenige Abge» ordnete stehen. Damit ist auch hinsichtlich der fünf« tigen StaatSversassung Ungarn« bereit« die Eatschei-dung gefallen; daS Land wird zur Monarchie zurück» kehren, allerdings auf ausgesprochener demokratischer Grundlage. Der Ausfall der ungarischen Wahlen konnte niemanden überraschen und bedarf gar keiner besonderen Eckiäntng, da er die natür« liche Folge der Mißhandlungen ist, die daS Land unter der Herrschast Bela KunS zu erdulden hatte. Die mehrmonatlichc Räteherrschast hat auch die sozialdemokralische Partei um jeden Anhang im Lande gebracht, nachdem sie den Wilen oder die Krast hatte vermissen lassen, das Land vor der kommunistischen Schreckensherrschaft zu bewahren. Die sozialdemokratische Partei Ungarns hat da» selbst sehr deutlich empfunden. Bereits der Beginn der Wahlkampagne hatte ihr gezeigt, daß ihre Kan-didatcn überall schlecht ausgenommen werden würden, und deshalb zog sie es vor. ihre Minister au» dem Kabinette zurückzuziehen und oie Parole der Wahl, enthaltung auszugeb.n, um die außerordentliche Schwäche ihrer Position nicht zisiermäßig zum Au«, drucke kommen zu lassen. Die Ausgaben, die der konstituierenden Nationalversammlung obliegen, sind die Beschießung einer StaatSversassung sowie die Erledigung der Friedensverhandlungen und im Zu« sammenhange damit die Auseinandersetzung mit ven anderen Nachfolgerstaateo. Wie sich diese gestallen wird, darüber wird sich erst einige« sagen lassen, wenn daS Ergebnis der FriedenSoerhaudlunge» von Neuilly bekannt sein wird. Ernstlichere Schwierig-selten dürften sich nur zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei ergeben, da man ia Budapest unter allen Umständen bemüht zu sein scheint, erhebliche Korrekturen hinsichtlich der Abgrenzung gegen die Tschechoslowakei durchzusetzen. Infolge der Prager Abmachungen Doktor RenaerS mit der tschechischen Regierung wird aber auch Deutschösterreich in diese Auseinandersetzung hingezogen werden, da diese Ab« machungeu die Erhaltung und Festigung der Grund-läge des Friedens von Saint-Germain zum Haupt» zwecke haben, Deuts hösterreich also verpflichten, die Tschechoslowakei bei der Behauptung ihrer Annexionen ungarische» Gebiete» zu unterstützen. Dadurch wird naturgemäß auch die Differenz verschärst, die zwischen Deutschösterreich und Ungarn hinsichtlich des ei» Sänqer und ein Tunichtgut. Ihrer Herzen demäch-tigte sich eine Ergriffenheit sondergleichen. Sie sahen einander in die Auge» und erkannten sich Stille wan-derlen sie aufwärt». Mit heiliger Scheu suchten ihre Blicke den Himmel, während von unten da« Gelärme der Stadt herausbrandete, al« wollte e« f e an sich locken. Da sagte der Dichter ganz heimlich: , Sie wissen nicht, wie schön e« hier oben ist: dah an fct« Himmel« dunkler Wiege tausend Hoffi»ung«flämmchen zittern, Mut und Stärke auf un« heraiedersenten und daß die Sternschnuppen eine neue Geburt verkünde». Sie ahnen nicht, daß unsere Zukunft nur von dort oben kommen kann und nur jenen, die dort hinaufreichen. Himmelniher sollten sie fein, manchmal auf sich selber herunlerschauen können — e« würde an einem neuen Leben nicht fehlen." In der Seele de« Sänger« hin« gegen sammelten sich die tausend Sterne zu einem händehaltcnden Reigen, der sich nach einer klingenden Melodie wiegte. „Siehst du, Ernst", meinte Erwia, „darau» könnte man ein Liedchen mache». Aber ganz heiter, ein Liedchen, in dem sich muntere Akkorde die Finger, lein reichen, ein Scherzo, ei» R«ndo." „Ich werbe darüber nachdenke»", nickte der Dichter. ,,E» sdll ein Liedchen »oll leichtbeschwingter Hoffnung sein, ia dem sich unser ganze» ZukunstSsehnen und verzehrende» Nummer 12 Schicksales Westungarns besteht, das von der Entente Deutfchisterrcich in der vffcnsichtlichcnsAbsicht zu-gesprochen wurde. Deuischösterreich und Ungarn auf lange Zelt hinaus miteinander zu verfeinden. Dar-aus erklärt sich auch. daß die Wiener Regierung, die für Westungarn nicht viel übrig hatte, als Bela Sun ia Budapest herrschte und durch seine Agenten in Westiingarn die schlimmsten Dragonaden vera». stalten ließ, heute um das Schickfäl der BolkSge-nossen im Burgcnlande sehr besorgt ist. ES ist daS eine Auswirkung dcr Präger mitteleuropäischen P«-lilik. ES handelt sich also, soweit Deuischösterreich im Zusammenhange mit dem tschechisch ungarischen Gegensatze iu Betracht kommt, nicht nur um ver« hältniSmäßig unbedeutend« Grenzstreitigkeilen, sondern um daS Wesen deS mitteleuropäischen Problems, das heißt darum, ob die mitt«leur»päische Politik in franzvfucher Richtung orientiert werden soll oder nicht. Die Entwicklung der Dinge in Ungarn und seine Auseinandersetzung mit den Nachbarn wird hiesür von ausschlaggebender Bedeutung sein. PvMilchr Rundschau. Inland. Das neue Parlamentsgebäude. Zur Unterbringung der Konstituante soll ein« Belgrader Käsern« nngerich!«t werden, deren Um-Wandlung 45<>.000 Dinar fuftcn und bi« Mai I I. beendet sein wird. Ergebnislose Verhandlungen zwischen den Regierungs- und Oppofitionspar teien. Die Verhandlung zwischen der Regierung und der Opposition zur Bildung eine« SammelkabinrtteS nähern sich ihiem ergebnislosen Ente. Die in der Regierung vertretenen Parteien verlangten die An-nähme deS Wahlrechtes für die Konstituante, worauf das Parlament sofort entlassen und die Wahlen in die gefetzglbent'e Nationalversammlung ausgeschrieben werden sollten, während die Oppositionsparteien über dieses ArbeitSpiogramm hinaus eine Reihe anderer Forderungen erhoben. Eine Einigung über die strittigen Forderungen konnte bisher nicht erzielt weiden. Minderheitsschutz. Der F»iedenSvertrag mit Deutfchösterreich und mit Ungarn, schreibt daS in Neusatz erscheinende Deutjche BoltSbtatt, verbürgt die Rechte der natio-nalen Minderheiten. Dieser Vertrag läßt auch uns im Staate SHS den weitgehendsten „Schutz' an-gedeih««. Es wird einst von der Geschichtschreibung al« die größte Schmach und Schande der Mensch-heil an die ipäleren Nachkömmlinge überliefert werden, t uß ei in der Gesch chte der Menschheit Zeiten gab, uu besondere Ge>etz: , Verträge usw. geschaffen werden wußten, in welch n unter dem schönen Tnel „MinderHeilsschutz" den physisch oder zahlenmäßig stärker» Völkern daS Verbot gestellt wurde, ihre Marie» auf neckischen Sohlen dreht. Wir wollen e« nennen: E« wird." Der Tunichtgut schalt ste ob ihrer ernsten Mienen lachend au«, zog drohend eine Flasche au» dem Mantel, drei Glä«chen au« einer Schachtel und rief: „Abgeprotzt1" Im Mondenschein schimmerten die Pokale, ia die sich ein blutroter Saft ergoß. Man stieß an: „ boten wird, weiter nach Westen und selbst nach Amerika übergreifen. Im amerika'.rischen Kongreß erklärt« General Blitz, Polen und Rumänien würden, aus sich selbst angewiesen, uuter dem bolfchewikriche» Aiprall zusammenbrechen, und verlangte 150 Mrl-livnen Dollar zur Bekämpfung der bolschewikischcn Gefahr aus europäischem Boden. Eine Wendung in der Aus« lieferungsfrage. Die FriedenSkonseren; ist übereingekommen, die Al-urteilung der von der Entent« als Kriegsschuldige bezeichneten deutschen Staatsbürger dem Völkerbund zu übertragen. Dieser AuSw-g ist aus Grund deS Artikels 19 deS Friederrsvertrages möglich, der unter gewissen Umständen «irre Nachprüfung von Vertrags-bestimmuiiaen vorsieht. Di« Losung wurde über Drängen E!gla..ls auch von Frankreich ang^nomm,'». Die Entente will auf dies« W-ise einen Volteauf-stand in Deutschland verhindern, der in Anbetracht Seite » der einmütigen Ablehnung des ententischen Aus lieferungSbegehrenS durch das deutsche Volk und seine Regierungen nicht ausgeblieben wäre und uu. absehbare Folgen auch für di« Westmächte nach sich gezogen hätte. Abschied von Deutschland. In Bromberg versammelten sich, wie die Deutsche Tageszeitung meldet, die Einwohner der Stadt in den Festsäle» der Schulen, um Abschied voa Deutschland zu nehmen. Die Säle waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Führer ermähnt«: die Zuhörer, auch unter Polen am Deutschtum fest-zuhalten. Mit dem Gesänge »Befiehl dem Herrn deine Wege" gingen die Versammelten aus«iuand«r. Das Schicksal Danzigs. In Ausführung des FriedenSvertrageS von Versailles haben die deutschen Truppenabteilungen Danzig geräumt; die Stadt wurde von englischen Truppen besetz'. Deutschösterreich als Landerbund. Der Staatssekretär Dr. Mayr hat einen Vor-entwurf einer BundeSstaatSverfassuug für die Repu blik Oesterreich auSgea beitet. Die wesentlichen Be-stimmungen deS Entwurses besagen: Oesterreich ist eine demokratische Republik. Alle öffentlichen Gewalten werde» vom Volk eingesetzt »ad in seirr.m Namen ausgeübt. Da» BundeSge'net umsaßt: die Gebiete der selbständig.» Länder Bnrgenlard (West Ungarn), Kärnttü, Niederösterreich, Obtösterreich, Salzburg', Steiermark, Tirol, Vorarlberg und d.e Bundeshauptstadt Wien, welche die Stellung eine« selbständigen Land.'s hat. Das Bundesgebiet biliet ein einheitliches Währung?-, Wirtschaft»- und Zoi! gebiet. Di« deutsche Sprache ist unbeschadet der den sachlich! n Miuderheiten gesetzlich eingeräumten Rechte die Staatsspcach« dcr Republik. Die Ange-legenheiien, welche der Gesetzgebung u^d der Exe-kutiv- drs Buid:S übertragen sind, werden taxativ angesührt; darunter befindet sich auch das Clektri-zitätSwesea. AU« übrigen Angelcg nheiten verbleiben im Wirkungsbereich« der Länder. Di« gesetzgebenZe Gewalt des Bundes übt ver vom ganzen Bundes Volk gewählte Bundestag gemeinsam mit dem von den Landtagen gewählt«» Bundesrat auS. In den Bundesrat entsendet j«d«r Landtag auS seiner Mruc drei Mitglieder, di« Landtage von Oberösterreich und Sieiermark je ei» weiteres Mitglied, d«r Landtag von Niederösterreich somit der Gemeinderat der Landeshauptstadt Wien je zwei weitere Mitglieder auf die Dau«r einer Sitzungsperiode des Bundes-rotes. Auch die Wahl ia den Bundesrat erfolgt nach dem Grundsatz der Berhältntiwahl. Der Entwmj sieht ferner die Voltsinitiative vor, wofür 300.000 Stimmbertchtigl« oder die Hälfte der Stimmderech-tigten dreirr Länder erforderlich ist. ferner Volks-abstimmung bei Aenderung dcr Bund«sv«rfafsung oder über Verlangen von 300.000 Stimmberech tigten oder der Minderheit der Stimmberechtigten dreier Länder, sowie in dem Falle, als der Bundes-rat einem GesetzeSbeschlug des BunbcStagcs die Ge-nehmigung verweigert und dcr Bundesrat sowie der Bundestag ihren ursprünglichen Beschluß wiederholen. Der Präsident deS Bundestages führt in Ausübung der ihm durch die Verfassung übertragenen Funk-tionrn der Regierung«- und Vollzugsgewalt den Titel Bundespräsident. Dem BundeSprästden'en ob-liegt auch die Einberufung, Vertagung und Schließung der Sitzungsperiode und die Auflösung des Bande»-tages. Außerdem werden mit der Ausübung dcr Regierung?- und Vollzugsgewalt dcr Bundeskanzler, der Vizekanzler uud die VundcSminister, di« vom Bundesrate gewählt werden, betraut. Au» den Be-stimmungen, welche di« Gesetzgebung un? -vollzie-hnng der Länder betreffen, ist hc.oorzuhebrn, daß alle GesetztSbeschlüss« der Laastage vor ihrer Kan»-machung der Bundesregierung bekanntzugeben sin). Wegen Gejährdung von BuirdeSinteresfen kann die Bundesregierung gegen einen Gesetzesbeschluß des Landtage« Einspruch erheben. Ein solcher ÄesetzeSde-ichluß kann nur kundgemacht werden, wenn er bei Anwesenheit von Zweidritteln aller Mitglieder de» Landtages mit einer Mehrhtit von Dreivi«rt«ln aller abgegebenen Stimmen wiederholt wird. Uater die Grund- und FreiheitSrecht« ist auch aufgrnommen der gesetzliche Schutz des Sonntag«» als Tag der ArbtitSrnhe und der seelischen Erhebung sowie Be-stimmungen, betreffend den Minderheitenschutz. Ein besonderer Artikel bestimmt, daß dre Arbeitskraft unter dem befo- deren tzöchutz« des Bundes steht. Der Bund schafft ein einheitliches ArbeilSrecht. Die VereiniguugSfreiheil z>r Währung und Förderui'g der wirtschaftlichen Bedingungen ist sür jedermann und sür alle Beruf« g wäh,leistet. Alle Abreden uud ©fite 4 Cillier Zeitung Nummer IS Maßnahmen, welche die Freiheit einzuschränken oder zu behindern suchen, sind rechtswidrig. Provinz Burgenland. Die Besetzung Deutschivestungarns soll in nächster Zeit durch Gendarmerieabteilungen durch, geführt werden, die in kleinen Gruppe» auf breiter Front einmarschieren und mit der Ortsbevölkerung »> Verbindung treten. In kurzen Abschnitten werden ilwcn Bataillone der BolkSwehr folgen. Nach der Gendarmerie und den Truppen kommt der Ber-waltungsapparat. Die Umwandlung deä Schulwesens wird mit aller Rücksichtnahme auf die Bevölkerung e, folgen. Weslungarn soll eine selbständige Provinz int eigener Verwaltung werden. Das ganze Gebiet wird als „Provinz Burgenland' der Republik Deuischösterreich angegliedert werden. Die Bahnver-bindungen sollen ausgebaut werden. Zn Betracht kommen di« Bahnlinien Körmend—-Güssing und Cteinamangn—Pinkaseld, die an die deutschöst«. «ichische Süd- und Afpangstrccke angegliedert wer-den sollen. Die Wahlen in Ungarn. Den letzten Nachrichten zusolge errang bei den Hauptwahlkn in Ungarn die Partei der kleinen Landwirte 6 l Mandate und die Chiistlichnationale Ber» einigung 70. Die Stichwahlen werden diesen beiden Parteien einen weiteren Zuwachs bringen und deren Mehrheit im ungarische» Parlament noch überwie-gender gestalten. Der Nationalversammlung wird "IS erste Regierungsvorlage ein Gesetzentwurf über die vorläufige Regelung der Staatsgewalt vorgelegt werden. Sodann wiid zur Wahl des vorläufigen Staatsoberhauptes geschrillen werden. Aus.iiläftt mit) Land. Iagaball. We wir schon mehrfach meldeten, findet der Zagatall deS Cillier Männergesangvereines am 23. d. M. im Hotel Union statt. Die Vorbe-reitungen sür diese schöne Veranstaltung werden mit g ößlem Eifer betrieben. Aür die Ausschmückung d-r Läle ist eine vollweitige künstlerisch« Kraft ge> wonnen. Di« Teilnahme aus allen Kreisen de« $n-UlkumS ist die denkbar regste, sodaß ein ganzer Erfolg zu erwarten ist. Die Einladungen werden dieser Tage autgeschickt. Personen und Familien, welche irrtümlich keine Einladung erhalten, rnö;en sich in der Kanzlei des RechtSanwaltes Dr. Fritz Zangger melden. Tanzlehrkurs. Wir machen nochmals auf den im kleinen Saale des Hotels Union stattfindende» neuen inlernaiionalen TanzlehikurS sür moderne Tänze (One step, Foxtiott, Raglime, Boston, Ma« fix« bresiiien«, Chopin Walk, Quadrille srancaise, Links-Walzer usw.) deS Herrn Z. P,cnik, Tänzers, T.,nzschulinhabers und Tanzlehrers an der königl, Milttär-Oderrealschule und deS TöchlerheimeS,Berns" in Marburg aufmerksam. Der Unterricht beginnt Donnerstag den 19. d. M. um 8 Uhr abends. Anmeldungen nimmt Frau E. Deisingcr, Gregor, ciceva uliea 3 tKarolinengasse), entgegen. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 15. d., findet im Gemeindesaale um 10 Uhr vorm. ein öffentlicher Gottesdienst statt, in welchem Herr Senior May predigen wird über „Jesus und daS Geld". Anschließend KindergotteSdienst. Auch Pettau kann sich, wie Naprej, dem wir hier auszugsweise solgen, i» seiner Nummer vom 11. Februar 1920 berichtet, einer ähnlich tüchtigen Gerneindewirtschast berühmen wie Cilli. Eine regelrechte ägyptische Finsternis, sagt das sozi-alvernokralische Organ, herrsche in der Stadt und die städtischen Unternehmungen, die früher sd. i. unter dcr deutschen Verwaltung) akiiv waren, seien uiuer dem veu>» Regime pasiiv geworden. D.'r berichtigte Voranschlag weise eineu ungedeckten Ab-gang von 992.000 K auf, den man wahrscheinlich m,t einer Kicdiioperation werde verkleistern wollen. 6o iverde die Gemeindeschuld auf 3 Millionen 20 Tausend Kronen anwachse», wobei die 20 Millionen KnegSanleih« der Städtischen Spaikasse, sür die ja auch die SlaU die Haftung trage, nicht engerechnet seien. Ursprünglich habe der Voranschlag sogar 13 Millionen Kronen an Ausgaben ausgewiesen, denen nur ungefähr 3 Millionen Krone« an Einnahni-n gegenüber stauden. Zn einer Sitzung, denen drei Vorberainngen vorangegangen seien, habe sich aber ein Wunder ereignet und der Fehlbetrag sei von 13 Millionen auf drei Millionen zusaminenge» ichmolzen. Die Herreu glaubn, u>ie Raprej vermutet, daß die Pettaucc Bevölkerung weder eine Wasserleitung, noch eine Beleuchtung, noch auch eine Kanalisation benötige. Als Heilmittel gegen dies« Uebelstände empfiehlt der in Pettau er« scheinende Ptujski list die Abschaffung der Autonomie, welche schwere Tausender »erschlinge. Das sozialdemokratische Organ erklärt aber, daß damit rein nichts geholfen wäre, weil der Beamtenapparat d«r gleiche bliebe; di« Stadt habe ihre eigenen Unter-nehmungen wie Säge, Gaswerk, Schlacht- und Kühl-halle. Studenten- und Töchterh'im usw. und die Angestellten dieser Anstalten dürsen doch nicht brot-loS gemacht werden. Ptujski list aber prahle mit den überragenden Fähigkeiten der gegenwärtigen Gemeindegewaltigen und Naprcj windet ihnen so-gleich einen Lorbeer um die Schläfen, invem er erzählt, ihre erste Sorg« sei gewesen, ihre Verwandle» auf guten «fd sicheren Sinekuren unterzubringeu, die fähige und gut qualifizierte Beamtenschaft aber >u malträtieren . . . Aus der schwäbischen Gemeinde ündia berichtet daS Neusatzer Deutsche Volksblatt: Zeit etwa sechs Monaten befindet sich hier beim StationSkommando der dem Oberstleutnant Rabitsch zugeteilte Reserveleutnant Kastralowitsch, der im Orte derart willkürlich und unbarmherzig waltet, daß keinem Bürger mehr die persönliche Freiheit ge. sichert ist und das Verhältnis zwischen der deutschen und serbischen Bevölkerung infolge der ununter-brochenen aufregenden Borfälle unleidlich geworden ist. Am 1. Februar spielten sich hier folgend- Er-eignisse ab: Anton Dtbisch wurde von Soldaten mit Gewehrkolben und Stöcken derart durchgeprügelt, daß er säst in Ohnmacht siel, und wer weiß, was mit ihm geschehen wäre, wenn er nicht Gelegenheit gesunden hätte, durch ein Fenster zu entfliehen Durch ein wahres Wunder traf ihn keiner der 10 bis 15^ Schüsse, di« ihm nachgesendet wurden. Aus seine Flucht hin begann in den Tassen ein wildes, plan- und zielloses Schießen, wobei der Sicherheit«-Wachmann Rada Atanackowitsch eine schwere, lebenS-gefährliche Wunde erhielt. Desgleichen wurde auf der Straße Frau Agnes Kraft verwundet, die erst vor 14 Tagen geheiratet hat. Sie bekam einen Schuß in die Brust, der aus unmittelbarer Nähe abgegeben worden sein muß. Die Kugel blieb in der Lunge stecken. Vizeseldwebel Semischa Neiiadowitsch verhaslete einen angesehenen Bürger, den Oeksno-rnen Stephan Schwarz, führte ihn in den Gemeinde-arrest und prügelte ihn dort im Vereine mit Sol-dato, so unbarmherzig durch, daß er schwere körper-liehe Verletzungen erlitt und eine Zeitlang Gefahr sür sein Leben bestand. Infolge ähnlich?? Mißhandlungen durch Nenadow'.tsch liegt auch Johcnn Bacherl schwer krank darnieder. Nachdem die plan-lose Schießerei beendet war, begann im Gastlvkale eine regelrechte Plünderer. Die ganze Einrichtung des Lokales wurde krumm und klein geschlagen und, was an Lebensrnitteln und Getränkevorräten vorhanden war, fortgeschleppt, darunter Sp:«k und Fleisch von 3 Schweinen, 200 Liter Wein und 25—30 Liier Branntwein. Eine Abordnung der an« gesehensten Bürger begab sich unter dem Eindrucke dieser Vorfälle nach Neusatz zum Aimeekommandanten Wojwoden P«t«r Bojowitsch, Der sie aus daS liebenS-würdigste empfing, ihre Ausführungen aufmerksam anhörte und gegen Kastratvwilfch eine strenge Unter-suchung einzuleiten versprach. Durchführungsbestimmungen für den Austausch der Noten der österreichisch ung. Bank. DaS Amtsblatt vom 9. Februar Verlautbart die VollzugSanweijnng deS Finanz-Ministeriums über die Einziehung der Kronennote». Aus dem ganzen Gebiete des Königreiches SHS werde» Kronendankno.'en der österreichisch ungarischen Bank eiltgezogen und gegen Dinarkro.tennotcn der Nationalbank SH» eingetauscht, aus denen aus bilden Seiten der Betrag in Dinar» und der vier-malige Betrag in Kronen bezeichnet ist. Der Ein-lausch erfolgt aus diese Weise, daß die sestgesetzte Menge von Kronennoten dcr österieichisch-nnganschen Bank gcgea dieselbe Menge von Kronenemheilcn dcr Not?» der Nativnalbank SHS, bezw. gegen eine viermal geringere Menge von Diuareinheiten eingetauscht wird. Gegen Dinarkroneunoten der Na-ttonalbavk SHJ werden angenommen die Kronen-nolen der österreichisch-ungarischen Bank, die im Sinne der VollzugSanweisung zur Durchführung der Markierung vom 7. November 1919 ordnungsgemäß markiert sii d. Eingetauscht werten auch jene Noten, die markiert sind, jedoch den Stempel deS AwteS, daS die Markierung durchgeführt hat, nicht trägt. Wählend d:s Eintausches wird nicht auf den Stempel gesehen, welcher aus die Noten vor der Markierung aufg^dtückt wa:. Weil die Slempelmarke eine wese.il» liche Voraussetzung der Gültigkeit der Noten ist, bedeutet der Verlust der Stempelmarke ebensoviel wie der Verlust der Banknote selbst. Dader werden Banknoten, die keine Marken haben, nicht eingetauscht, außer es wäre aus der Banknote zu ersehen, daß die Stempelmarke heruntergefallen ist. Zst die Bank-note mit einer Stempelmarke, welche für eine Bank-noie niederen Wertes bestimmt war, versehtn, so wird die Banknote als nicht gestempelt angesehen. Hat jedoch die Banknote ein» Stempelmarke, welche für Noten höheren Wertes bestimmt ist, so wird sie zum Austausche angenommen. Banknoten, welche auf der einen Seite weiß sind, werden nicht einge tauscht, auch wenn sie gestempelt sind. Beschädigte markiert« Bankno-t«n, bei denen mehr als ein Viertel fehlt, werten im vollen Umfange eingetauscht, nur darf der Stempel nicht beschädigt sein. Banknoten jedoch, bei denen mehr als ein Viertel oder ein Teil der ausgeklebten Marke fehlt, werden nicht gegen Dinarkronennoten eingetauscht. Der Eintausch der Kronennoten dauert 30 Tage. Nach Verlaus dieser Frist werden die österreichisch ungarischen Banknoten niemandem, «ehr gegen Diaarkronennoien eingetauscht werden Die Behörden, welche den Austausch durchführen, werden die Bevölkerung aufmerksam machen, daß sie zwecks leichterer Manipulalion bei d:r Abstempelung nach Möglichkeit zur Abstempelung runde Summen brin-gen. Als Restbetrag müssen den Parteien nach Be-darf Kronennoten der österreichisch-ungarischen Bank und zwar 10 Zwei- und Einkionennoten, welche späler auch außer V rkehr gesetzt werden, ausgefolgt werden. Die den Austausch durchführenden Behörden müssen auf Verlangen der Parteien von ihnen auch 10 Zwei- und Siitfionennoicn annehmen und ste gegen Dinarkronennoten eintauschen, unter der Bor-aussehung jedoch, daß ihnen der Eintausch dieser kleinen Kronenbanknoten keine größern Schwierigkeiten bei der Abrechnung vcru-sachi. Weil die National-dank SHS ihre Filialen im ganzen Gebiete de» Königreiches SHS noch nicht so organisiert hat, daß sie durch diese den Eintausch der österreichisch-ungarischen Kronenbanknoten gegen ihr« Dtnarkronen-dauknoten durchführen lassen könnte, und weil di« staailichen Organe durch die Markierung der Kronen sich Erfahrungen angeeignet haben, welche ihnen bei dieser Beschäftigung zweckoienlich fern dürften, Hai die Nuionalbank den Wunsch geäußert, die Entziehung der Kronennoten der österreichisch-unga-rischen Bank und die Ausgabe der neue» Dinar-kronennote» durch die staatlichen Organe auf Rech-nung der Batike.» erfolgen zu lassen. Den Umtausch der Kronennote» gegen Dinarkronennoten werden in Serbien und Montenegro die Bezirks- und Kreisfinanzämter bewirken. Zi Belgrad werden auch Geldinstitute umtauschen können, denen das Finanz-Ministerium die Brwilligung hiezu erteilt. Späler werden noch Organe bestimmt werden, welche den Umtausch aus dem übrigen Gebiete deS Königreiches SHS bewirken werden. Die Behörde, welcht den Umtausch besorgt, ist verpflichtet, fich zu überzeugen, ob die Banknote mit einer Marke versehen ist, welch« zur Markierung der Kronennoten in unserem Lande vorge-schrieben war, aber nicht mit einer Post- oder irgendeiner anderen Marke versehen ist, ferner, ob der Stempel gefälscht ist. Deshalb erhält jedes Amt vor dem Um-tausche einige Stempelmarken, welche den bediensteten Organen ausgefolgt werden, um sie von dem AuS-sehen der Stempelmarken zu unterrichten, damit sie bei der Abstempelung gefälschte Stempelmarken er-kennen. Bon jenen Personen, di« krank oder au» irgendeinem anderen Grunde verhindert sind, ihr Geld zu dem betreffenden Amte zu bringen, wo der Um-tausch der Banknoten erfolgt, hat das Bezirksgericht (Serbien) gegen eine Bescheinigung die Kronenno-ten in Empsang zu nehmen, um sie auf Rechnung dieser Personen in dcr zuständigen Stadt umtauschen zu lassen und ihnen dann di« Dinarkronennoten aus-zusolgen. Falls es notwendig erschtint, wird der Gemeindevorstand von Wohnung zu Wohnung gehen, um die Banknoten in Empsang zu nehmen, bezw. sie zurückzugeben. Die Institute, welche den Umtausch durchführen, sind verantwortlich und haben dem Staate Rechnung zu legen über die in Empfang genommenen Dinarkroneniiolei', welche sich «it der Summe dcr eingezogenen Kronennoten decken müssen. Die eingezogenen Kronennoten werden in Päckchen geordnet, und zwar so, daß 100 Stück einer Gat-«ung in ein Paket komme» und .daß fich aus diesem Pakete alle jene sichtbar unterschreiben, wel-chc die Rottn gezählt haben. Zehn solcher Päckchen werden gebunden und versiegelt. Jede» Institut, das den Umlausch durchsührt, hat jc»en Tag dem Ge-neralinspektorat de» Finanzministeriums die Summe der an viesem Tag eingezogenen Banknoten lelegra-phisch zu melden. Die Kreis- und Bezirksämter ha» den dafür Sorge zu «ragen, daß die Beamten untz Nummer 12 Cillier Zeitung Leite 5 die Hilfskräfte, welche den Umtausch vornehmen, ih. reu Dienst während sieben Stunden deS Tages »er-sehen und den Parteien, soweit notwendig, da« entsprechende Entgegenkommen a.i den Tag legen. Kundmachung betreffend die An-Meldepflicht von Unfällen. SS häufen sich die Fälle, daß Unternehmer von verstcherungSpflich-tigen Betrieben die Anmeldung von Unfällen im Ginne d,S 8 29 de« G-s'tze» über Arbeiter-Unfalls» Versicherung vom Jahre 1867 unieilasien. Der erste Absah diese« Paragraphen bestimmt, daß jeder Unter-nehmer oder jene, welche zur Zeit de« UnsallS den Betrieb leiten, jeden Unfall, der den Tod oder eine mehr al« dreitägige Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat. binnen fünf Tagen, gerechnet vom Tage deS Unfall«, in zwei Exemplaren der politischen Behörde erster Instanz zu melden haben. Die Vernachlässigung der gesetzlichen Verpflichtungen von seiien der Unlcrneh» mer dringt eS mit sich, daß die zuständige Kranken« soff« vom Unsall verständigt wird, jedoch erst dann, wenn der verunglückte wiederhergestellt ist; zuweilen werden auch die Krankenkassen itde> Haupt nicht ver-stSnMgt. So bleibt dcr Verunglückte, der in vielen Fällen nach beendeter Heilung noch arbeitSunsähig ist, ohne jegliche Hilse. Die Arbeiterverstchcrung aber kann dem Verlangen de« Verunglückten nach einer Entjchidiguug nicht sogleich stattgeben, weil ihr die erforderlichen Daten fehlen. Aus Grund der Er-klärung de« Verunglückten muß erst vom Unterneh-wer die Anmeldung des UnsallS und di« Einsendung des JahreSverdienstausweise» eingefordert werden. Die Unternehmer aber verabsäumen trotz dieser Ertn-nerung die Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtung im Sinne des § 35 de« ermähnten Gesetze«. So wird di« Erledigung verzögert, d.r Verunglückte »cr> zweifelt und betreibt die Erledigung unaufhörlich. Infolgedessen macht der Stadtmagislrat auf die ge-naueste Durchführung dcr Bestimmungen de? § 33 des St«atSgesctz«S vom 28. Dezember 1887 auf-wirksam, laut welcher die Unternehmer verpflichtet sind, jeden Unsall in ihrem Betriebe der politischen Behörde (dem Stadtmagistrat) spätestens im Lauf« von süns Tagen anzuzeigen. Weiters ist der Unter« nehmer verpflichtet, auf Grund deS § 35 dcS zitierten Gesetzes über Verlangen der Versicherung binnen acht Tagen alle geforderten Daten über die Höhe des LohncS deS Verunzlückten und der anderen Ar. beiter feine« Betriebe« beizustellen. Gegen Unter-nehmer, welche die ziiierten Bestimmungen nicht einhalten sollten, wird die politische Behörde mit aller Strenge vorgehen und sie auf Grund de« § 54 des mehrfach erwähnten Gefctzcs mit einer Geldstrafe bis zu 2000 K, bezw. mit Arrest bis zu 20 Tagen bestrafen. Die Formularien für die Anmeldung von Unfällen sind beim Stadtmagistrat erhältlich. Wirtschall und verkehr. Die drohende WeltoalutaKatastrophe. Die Krankheit der Balutaentwertung hat auch auf die Währung in den Westmächten übergegriffen. Das ganze Gesüge der bisher konstanten Ziffern ist in« Gleiten gekommen und die Verschiebungen iu der letzten Zeit zeigen, daß c« sich auf diesem Gebiete fast um ein Weltbeben handelt. Alle Valuten, mit alleiniger AnSnahnle des Dollar«, sind unterwertig und selbst die neutralen Staaten, die, wie Schweden, im Kriege start verdient habe?», sind mit einem, wenn auch geringfügigen, DiSagio behaftet. Diese Zerrüttung der Valuten, die sich zu einer europäischen Krise ausgewachsen hat, dürfte nunmehr den Wirt-fchaftSverkehr und die ökonomische Wiedergesundung de« ganzen europäischen Erdteile« verhindern, wenn eS nicht gelingt, daS Problem an der richtigen Stelle zu lösen. Wie die Wiener „Reichspost" meldet, klagt man besonders in der Schweiz über die Flut der fremden Valuten, die allmählich jede Stabilisierung der Wechselkurse unmöglich macht. Deshalb wird im neutralen Auslande die Regelung de« europäischen Valutaproblem« mit dem gleichen Eiser befürwortet wie in den am Kriege unmittelbar beteiligten Staaten. Die Erwiderungen zur wirtschaftlichen Festigung der Welt sind in Denkschriften an die Regierungen der Vereinigten Staaten, Frankreich«, Italien«, Holland«, Dänemarks, Schwedens und der Schweiz niedergelegt worden. Eine ähnliche Denkschrift wurde der driti-fchen Regierung vorgelegt; sie ist von Asquith, Bryce, Robert Eecil und ClyneS als Staatsmännern und von Mac Keuna, Goodenough und V. Smiih al« Finanzsachverständigen unterzeichnet und verlangt im besonderen, daß sich an der vorgeschlagenen Welikonserenz auch die besiegten Staate» Deuschland und Deutschösterreich beteiligen sollen. Denn die Lage einiger Siegerstaaten, erklärt die Denkschrift, sei ge-nau so bedenklich wie jene der Besiegten und man dürfe nicht einzelnen Staaten helfen, sondern müsse die Finanzen der ganzen Welt aufrichten. Al« wich-tigster Schritt wird die sofortige Einstellung de« Banknotendrucke« und die Einhebung von Steuern empfohlen, die da« Mißverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben herstellen sollen. Alle Staaten müssen sich gegenseitig und wechselseitig unterstützen. All-fällige Anleihen dürfen nur sehr gering sein, um den Handel zu beleben und die ärmeren Länder zur Arbeit und Selbsthilfe anzueifern. Europa gehe einer kritischen Zeit entgegen und e« sei keine Zeit zu verlieren, fall« eine Kata strophe vermieden werden soll. Wir besprechen den drohenden wirtschafilichen Zusammenbruch Europa«, vom politischen Standpunkt auS betrachiet, an erster leitender Stelle. Valutawirrwarr. Au« dem amtlichen Kur«-blatte der Belgrader Börse vom 30. Jänner ist, wie „Pravda" berichtet, ersichtlich, daß an diesem Tage in Belgrad sür 100 italienische Lire 209 Dinar, d. s. 836 K gebohlt wurden. Am gleichen Tage wurden an der Agramer Börse 100 Lire um 735 K gehandelt. Der Unterschied zwischen den Kursen der-selben Devise betrug also an der Belgrader und Agramer Börse an einem und dem nämlichen Tage 101 K oder 26 Dinar . . . Die Rückwirkung des europäischen Kurssturzes auf Amerika bereitet den dortigen Staatsmännern schwere Sorgen. Im Senzt erklärte Senator Thomas, der Tiefstand der ausländischen Währungen bedrohe die amerikanische Ausfuhr mit dem Untergänge. Er verlangte schleunige Maßnahmen, um deu Wechselkurs inS Gleichgewicht zu bringen. Die Durchfuhr fremder Valuta ist zusolge Verordnung de« FininzministeuumS jenen Reisenden gestattet, welche sich in Jugoslawien nicht länger als 30 Tage aufhalten. Die Grenzzollämter sind angewiesen, solchen Pe.sonen auf ihr Verlangen Bestätigungen darüber auszugeben, daß sie die ge? sunde Valuta, deren Aussuhr verboten ist, ungehindert über die SiaatSgrei'zcn mitnehmen dürsen. Die Umwechslung der Banknoten in den ehemaligen österreichisch - ungari-fchen Gebieten beginnt am 1o. Februar. Zu diesem Zwecke werden besonvere Kommissionen,^ be-stehend au» der Beamtenschaft der jugoslawischen Nationalbank und de« Finanzministeriums errichtet. Ueber die Art der Durchführung berichten wir an anderer Stelle. Die Anweisungen (Bons), die bei der letzten Markierung für die 2ü % dcr zurückbehaltenen Kronenbanknoten ausgegeben wurden, werden beim be»orstehenden BanknoteniuStausch nicht eingelöst, ohne jedoch ihre Geltung einzubüßen; ihre Liquidierung wird durchgeführt, sobald der BanknotenauS« tausch beendet ist. Eingesendet. Aufruf!*) Die Arbeiterschaft der ganzen Welt hat sich entschlossen, den armen Kinder» des österreichischen Proletariat«, die buchstäblich hungern, an Tuberkolose sterben und unschuldig zugrunde gehen, zu helfen, damit sie vor dem Hungertod« gerettet werden. Auch in Gcaz sind viele Kinder, die unter demselben Schicksale leiben und dahinsiechen. Durch Schleichhändler haben sich bisher nur jene Reichbemitrelten geholfen, die die Wucherpreist der Waren, die wider das Gesetz von uns in die N/>ch-barrepublik geschmuggelt wurden, bezahlen konnten. Nun wollen auch wir diesen unschuldigen Opfern d«S Kriegt« und seiner Folgen helfend beispringen, indem wir ihnen ein Stück von unserer ohnedies kargbemefsenen Ration abgeben. Da« in der süd-slawischen sozialdemokratischen Partei vereinte Pcole» tariat wird zu diesem Zweck Ueberstunden leisten und den Verdienst diesem hochherzigen, wohltätigen Zwecke zur Verfügung stellen. Dieser oder jener Arbeiter wird vielleicht ein Kind eine? österreichischen LeidenSgenossen sür ein paar Monate in Kost neh-wen. Doch die Pflicht zu helft», trifft nicht nur den Arbeiter, sondern jeden, der noch menschliches Mit« gesühl besitzt. Deshalb fordern wir alle, Arbeiter sowie auch andere Mitbürger, aus, an dieser humanen und menschlichen Aktion milzuhelsen und ihr scherf-lein durch Spenden von Geld oder Lebensmitteln beizutragen! Wir wollen nicht auf die Dankbarkeit der ausgehungerten Kinder hinweisen, die bei einem Stücke weißen BroteS froh auflachen werden, wir appellieren bloß an den Edelmut jener, die »och in ihrem Innern menschlich fühle» können. In diese» Tagen werde» unsere VertrauenSpersonen mit Sammelbögen bei den Familien und in den Ge-schästen erscheinen, um «inen kleinen Beitrag ent-gegenzunehmen. Lebensmittel wollen im Konsumze-schäst im Volksheim, Marburg, Berggasse Nr. 4, gegen Bestätigung abgegeben werden. Geldspenden werden in der Kanzlei des Verbandes der Arbeiter-genossenschaften im selben Hause entgegengenommen. Ausnahmen der Kinder von 6 bis 14 Jahren sind ebenfalls in der Kanzlei de« Verbandes der Arbeiter-genossenschaften anzumelden. Der Ausschuß der KinderhilsSaktion in Marburg. Invalidenversammlung. Endlich ist es uns gelungen, auch in Eilli eine Jnvalidenversamm-luug abzuhalten. D«her, Invalide, erscheint alle und auch ihr, Witwen, bleibet nicht daheim! Laßt un« gemeinsam kämpfen sür unsere Ziele und Rechte, laßt »n« unsere Stärke zeigen I Nicht verkaufen lassen wollen wir uns, sondern mit vereinten Kräften weiter arbeiten auf der befchrittenen Bahn! Daher kommet alle, alle zur Versammlung, die Sonntag, den 15. Februar, um 8 Uhr vormittags im „Na-rodni dom' stattfindet. ttostomaj. •) Wir veröffentlichen den odevstehenden, un? soeben zugekommenen Aufruf, obwohl die HNfZaltion am >2. ffe-bluar abgeschlossen wurde, von der Ansicht ausgehend, daß in Andetracht des fortdauernden Notstände« in Teutsch-österreich edle Menschenherjen dem Wohltun keine zeitlichen Grenzen setzen werden. Die Schriilleilung English Lessons at Cilli (grornmar and conversation), if suf-ficient number of pupils. For parti-culars apply u&der ,Pbil. Dr." to the office of thia paper. OOOOOOOOOOOO Zu kaufeu gesacht Perserteppich und Karamanien. Anbote an die Verwaltung des Blattes. sc.L47 OOOOOOOOOOOO Reparaturen elektrischer Maschinen jeder Spannung, jeder Grösse, Neu- und Um- __Wicklungen raschest billigst in eigener" Spezial-Reparaturwerkstätte mit nur bestem Kupfer Dynamodi aht (Friedendausführung) Elektro-Motoren-Ges. m. b. H. Graz, Sackstrasse Nr. 22, beim Kriegsschlossberg^teig Telegramm-Adresse: „Elektrosmutny. Graz". ■-Ein«r unterer Ingenieur« befindet sich auf einer Reise in Jugoslawien und empfehlen bei Reparaturen telegr. Verständigung, worauf wir unneren Herrn sofort eotsunden werden. Die Tischrunde im Hotel Post veranstaltet am Samstag den 14. d.M. um 8 Uhr abends eine Gemütliche Unterhaltung zu der hiemit alle Freunde höflichst eingeladen werden. Dr. med. J. Bobisut ordiniert bis auf weiteres Sanngasse (Kapucinska ulica) 5 täglich (mit Amnahme Sonntags) von II—12, 3—4. Eckte 6 Nummer 12 (5 (Nachdruck verboten.) ll)er war es? Griginalroman von Lrich Eben ste in. .Nach der Tudkrstraßt 29. Ich hatte meinen Standplatz Ecke Ender« und Elberstraße. Dorthin kam dcr Herr gegen 6 Uhr und bestellte mich zu Nr. 29. Ich sollte dort warten, bis er mit seinem Koffer, den er erst verschließen müsse, herabkäme. DaS tat ich denn auch. Aber es dauerte eine hübsche Weile, und wurde acht Uhr, ehe er endlich erschien. Ein Herr half ihm den Koffer herabtragen. Dann sagte er mir. ich solle nach dem Südbahnhos fahren, behauptete aber unterwegs steif und fest, er habe Nordbahvhof gesagt. Am Nordbahnhof lohnte er mich ab und ich fvhr davon, ohne mich weiter um ihn zu kümmern." „Eo sahen Sie also nicht, ob er die Bahnhofs-Halle wnklch betrat?" „Nein. ES fuhren gerade zwei Auto» vor und ich hatte auf mein Pferd aufzupassen. Warum hätte ich mich auch nochmals umsehen sollen? Be-zahlt war ich jal" „Also Enderstraße 23!" Inspektor Rotleitner ließ sich gleich von Leopold Matzner hinfahren und begab sich nach der HauSbesorgerwohnung, wo er Frau Grangl, da eö gerade Abendessenszeit war, ohne den Echwatm von Dienstmädchen antraf, der sich dort gewöhnlich zu UnierholtungSzwecken zn> sammenfand. „Ich komme, mich zu erkundigen, wer von Ihren Mietern letzten Sonntag den 28. April verreiste?" begann Rotleitner, den ihm dargebotenen Platz annehmend, ohne zunächst feine Eigenschaft alS Sriminalinspektor zu erwähnen. „Lrtzlen Sonntag? Niemand.'* „Besinnen Sie sich genau. ES muß jemand abgereist sein I Ein Herr in mutieren Jahren mit rotblondem englischem Schnurrbart, breitkrempigem Filzhut und dunklem, kleinkariertem Reisemantel." .Aber bestimmt nicht! Solch ein Herr wohnt überhaupt nicht hier bei unS. DaS müßte ich doch wissen!" .Nichtsdestoweniger liegt die Aussage eineS Droschkei.kulscherS vor, dcr behauptet, an dem Sonntag abend gegen acht Uhr von einem Fahrgast hieher bestellt worden zu sein und ihn dann samt seinem »offer zur Bahn gebracht zu haben!" Frau Grangl schlug sich vor die Stirn. .Warten Ste . . . warten Sie, jetzt fällt es mir ein! Ja, ein Koffer wurde weggeschafft, gerade als ich von einem AnSgang heimkam, «ber der gehörte doch Dr. Hardy, der ihn selbst herabtragen half ... Ich grüßte ihn noch im Vorübergehen ... und Dr. Hardy reiste bestimmt nicht Sonntag ab !" »Wer ist Dr. H«dij?" »Nun, einer unserer Mieter. Ein sehr feiner Heir. Assessor beim Landgericht. Er hat im ersten Stockwerk zwei Zimmer von der MajorSwitwe Elralh^gcmictet uiid wohn' schon sechs Jahre hier." „So. Und wer hals ihm denn Sonntag den Koffer hinabtragen ? Allein konnte er daS kaum tun." „Ach. irgend ein fremder Mensch. Ich kenne ihn nicht. Wahrscheinlich wird er ihn von der Sraße herausgerufen haben, da weder ich noch sonst jemand im HauS daheim war. Es war nämlich solch ein schöner Tag. Der erste schöne Sonntag in diesem Jahre, deshalb . . .* »Gut, gut. Also der Koffer gehörte Dr. Hardy und Dr. Hardy reiste nicht selbst ab — so behaupten Sie, nicht wahr?" Frau Grangl wurde ärgerlich. „Ich behaupte es nicht, sondern ich weiß eS! Denn Dr. Hardh reiste erst am Montag ab, wo er sich noch von mir verabschiede!?." „Aha — abgereist ist er also doch!" „Ja, aber erst am Montag. Er muß nämlich in vierzehn Tagen einrücken uud wollte vorher eine Reise mache». So sagte er mir ein paar Tage zuvor. Auch daß er die Wohnung hier beibehalle, aber einen Teil seiner Sachen — Bücher, die er einem ehemaligen Studienkollegen versprochen hat, — fortschaffen lassen wolle. Die werden wohl im Koffer gewesen sein, denn der Koffer schien mir recht schwer. Der arme Herr mußte sich tüchtig abschleppen damit . . ." „Das glaube ich!" nickte der Inspektor spöt» tisch. «Aber laffen wir den Koffer einstweilen und erzählen Sie mir lieber etwa» über die Lebensweise diese» Dr. Hardy . . ^DaS werde ich erst tun, wenn Sie mir sagen, wie Sie eigentlich dazu kommen, mich da so auS-zusragen?" unterbrach ihn Frau Grangl, trotz ihrer Redeseligkeit und angeborenen Lust am Klatsch von plötzlichem Mißtrauen erfaßt: „Ich kenne Sie doch gar nicht I" „Stellte ich mich Ihnen denn nicht vor, Frau Grangl? Rotleitner . . .* »Gott ja! Aber was sagt denn ein Name? . Selbst wenn es ihr richtiger ist, waS man ja noch gar nicht wissen kann, erklärt er durchaus nichr, warum sie sich für unsern Dr. Hardy so intereffiercn? Sie scheinen ihn doch nicht einmal persönlich zu kennen V „Nein. Aber nehmen Sie an, ich interessiere mich um einer anderen Person willen für ihn! Sagen wir . . . um einer Dame willen I" „Ahl" Frau Grangl starrte ihren Besucher verblüfft an. „Nun ja! Ihr Dr. Hardy scheint doch »in lockerer Zeisig zu sein m>'t seinen interessanten Damendekanntschaften und Liebschaften? So, waS man so einen Don Juan nennt . ." „Dr. Hardy?" Was schwatzen Sie da für einen Unsinn? juhr Grangl ärgerlich auS ihrem Nachdenken auf. „Der un» Liebschaften! l Ein s» solicer Hecr, wie eö keine» jweiten gibt! DaS ist doch wirklich abscheulich! In den ganzen sechs Iah« ren, die er hier wohnt, habe ich «in einziges Mal beobachtet, daß er überhaupt mit einer Dame bekannt ist — " „Aha!" „ — und diese Bekanntschaft dauerte kaum ei» paar Wochen, dann lebte er wieder nach der Uhr wie sonst, war jeden Abend daheim und bekam nie mehr Damenbesuch. Ich muß daS doch wissen, denn ich weiß alles, was unsere Mieter betrifft!" „Dann wissen Sie also vermutlich auch, wer die Dame war, mit der Ihr solider Dr. Hardy seinerzeit — eine Ausnahme machte!" „DaS heißt, ich sah ihn ein paarmal Arm in Arm mit ihr gehen und zweimal war sie hier im Hause bei ihm. Jedesmal tief verschleiert, aber man sah doch, daß sie jung, vornehm und sehr schön war. Und als sie das zweitem«! hier war — an einem «sonntag nachmittag — und zugleich daS ktzlemal, denn nachher kam sie nie wieder — da konnte ich sogar ihr Gesicht ganz deutlich sehen. Denn ich stand oben im Stiegenflur am Auszug, als sie aus Dr. Hardys Wohnung trat, und sie war so erregt, daß sie mich gar nicht bemerkte . (Fortsetzung folgt.) Junge Verkäuferin der Geroiscbtwarenbranche, slowenisch und deutsch, welche erst ausgelernt hat, bittet um Posten. Gefl. Zuschriften erbeten unter »Verkäuferin 25642" an die Verwaltung des Blattes. Gesucht wird eine Kontoristin der slowenischen it. deutschen Sprache in Woit und Scbr«st mächtig. Offerte an die Verwaltung des Blattes unter , Kolonial Warengeschäft 2563'«*. Kaufmann SHS-Staatsangehöriger, bewandert in der Spezerei-, Delikatessen- und Lederbranche (versteht auchGemiscbt-waren), auch im Comptoir versiert, der kroatischen, deutschen, tschechischen und ungarischen Sprache in Wort und Schrift vollkommen machtig. wünscht baldmöglichst in einem grösseren Geschäftshause oder bei Unternehmen als Angestellter (Maga-ziuear oder dgl.) unterzukommen. Eintritt und Gehalt nach Uebereinkommen. Gefl. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 2ö64i H aus inGraz wird gegen ein Haus in Cilli oder in Marburg umgetauscht. Adresse in der Verwaltung des Bla*t68. 25828 Selbständige Aushilfsköchin für ungefähr zwei Monate filr sofort gesucht. Schloss S a n n e g g, Post Braslovße. Kaufe komplettes Kino Kino - Bestandteile, jedes Quantum Kino- und Elektro-Material. Ivan Jakoplil, Zagreb, Jlica Nr. 87. Guterhaltene Schreibmaschine mit deutlicher Schrift wird gesucht. Zuschriften erbeten an die Verwaltung dieses Blattes unter »Schreibmaschine für Drogerie 25607*. Karbid trommeln jeder Grösse, zu gutem Preise zu kaufen gesucht. Gefl. Anträge unter .Nr. 25G40* an die Verwaltung des Blattes erbeten. Schirmgeschäft Fornara's Wwe. sucht für sofort passendes Geschäftslokal mit Werkstätte. Verkauft wird eine Schreibmaschine (Kemington Nr. 9) samt Tischchen. Anschrift in der Verwaltung des Blattes. 2&830 XttKXKKfc&ftKKK und einige Läufer preiswert zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 25«3ß unnunuuuxnu* Verschiedene Möbelstücke Teppiche, ein Lu3thaus, ein hölzerner Gartenzaun zu verkaufen. Anzufragen bei Franz Fuchs, Kaminfegermeister, Stro8smajerjeva(Schillerstrasse)Nr.5. Motorrad N. S. U., tadellos erhalten, gute Bereifung, ist preiswert zn verkaufen. Adresse zu erfragen in der Verwaltung des. Blattes. 8&640 Schönes Herrschaftspferd (Schimmel) i>t wegen Futtermangels sufott zu verkaufen. Anzufrager bei Fleischhauerineister Franz Paulinc, La uucherslrasse Nr. 2. Seidenkleider zu verkaufen. Scbulgasse Nr. 19, parterre (im Ilause Pjtllos). Wogen Mangels an Schlachtvieh bleiben die Fleischbänke an Montagen u. Freitagen geschlossen; an den übrigen Tagen findet der Fleisch-verkauf nur bis 9 Uhr vormittags etatt. Genossenschaft der Fleischhauer. Cilli, am 13. Februar 1920. Grosses Oelgemälde und ver V.ie'lencs Andere preiswert zu veikaufcn. Schulgasse Nr. 18, von 2—3 Uhr.__ Mm. Ratten, Waczen, Russen Erzeugnis' und Verfand erprobt radikal wirkende' Vertilgungamittel, für welche täglich Dunkbriefe einlaufen. Oegen Ratten u.Mfttuo 7 K: gegen Feldmäuse 7 K: gegen Rassen u. Seliwahen 8K; extraatarke Wanientink-tur 7 K; Mottentilger 6 K; Insektenpulver 6 K; Salbe gegen MenscbenlSusa 4—8 K; Lauwalbo für Vieh 4-3 K; Pulver gegen Kleider- u. WÄBchalSune 6 K; Tinktur gegen Ungeziefer bei Ob«t u Gemüse (Pflanzenschädlinge) 6 K; Pulver gegen Geflügel liu»e ß K, gegen Ameisen 0 K. Versand pr. Nachn. Ungezieferveriil£UBg*WJ5taIt M. J ünkat; Petrinjskn ulica 3, Zagreb 113, K rostien. echristltiiunl!. Verwalttinq. Diuck und Leriaq: CtufnS&uch&rutfcr« „6elf|o" in Cilli. - «erantwortüchcr Leiter: Luit»? Echidlo.