(Franko pauschaliert.) Mm Zeitung i — Erpheint wöchenMch zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. — — - — - «chrlstleitung alt) Verwaltung: freiem wo ulito Jh. 6. T»lephn, % * 1 Un b i« ■ » g «* werden in der «ervaltun« gegen ^-erechnuirq billigst» ««darren entgegtnflfnomi«« B«|»H»P**tI«: iWt da» Inland vierteljährig K »4.—, halbjährig K 48.—. fionj|4hti{! K »6.—. Mr hol Ausland entsprechende Erhöhung. Einjtlne Nummern 1 Krone ■Jlummcr 65 || Sonntag den 14. August 1921____3.14«.! Jahrgang Mjrlitiliil.it Ministerpräsident Nckvla Po«!? will die Be-amtcnschast von der Gunst der politischen Parteien unabhängig machen. ES soll ein Beamtengesetz auS-gearbeitet werden, welches den Beamten eine aus. kimmliche Existenz sichert und ihre Unübersetzbar keit verbürgt, damit sie bei ihrer Amlierung gegen die Versuchungen deS MammonS und gegen die Will-kür der herrschenden Parteien gefeit seien. Unsere Beamtenschaft, sagt Nikola Pa»i, stehe oftmals nicht auf jener Höhe der Objektivität, auf der sie stehen sollte. Der Beamte soll bloß ei» Diener bei Staates sein und sich nicht in die Politik mengen. Wenn der Ministerpräsident unsere» Staates solche Worle gebrauch«, so wird er sich ihrer Be-deutung und Tragweite jedensalls bewußt sein, wenngleich einem biederen Staatsbürger hierzulande ihr Sinn verschlossen bleiben muß, da ja die Ob» jektivnät der Beamtenschaft in unseren Gegenden bekanntlich von niemandem angezweifelt wird. In der Tat ist das Organ der Allslowenischen Volks-Partei, der Ljubljanaer Slovenec, fiugs mit der Erklärung zur Stelle, daß diese Aeußerungen nicht aus die Zustände in Slowenien gemünzt seien, wo sich alle» in bester Ordnung befinde, sondern aus Altserbien, wo die Beamtenverhältnisse besonders bezüglich der Sländlgkeit des Dienstes geradezu un-erträglich seien. Dort gebe eS zwei Garnituren von Beamten, eine radikale und eine antiradikale. Der Mangel eines eigenen Beamtengesetzes, welches vor allem die Unabsetzbarkeit eine« einmal angestellten Beamten gewährleistet hätte, sei die Ursache gewesen, daß die Parteien, sobald sie die Herrschast im Staale an sich rissen, mit Leichtigkeit und Rücksichtslosigkeit die eine Garnitur gegen die andere utn* wechseln konnten und durften. Der Beamte aber, Der Hänsertch. Eine Ehrenrettung der weiblichen Gänse. Von Erich Echlaikjer. Man spürt «m Sprachgebrauch, daß die Männer in der Schriftsteller?! da» Uebergewicht besitzen und Wendungen eingeführt haben, die schlechterdings einer näheren Prüfung nicht standbalten. Wenn min v»n einer Frau spricht, die nicht ganz so intelligent ist wie sonst die Töchter Eva», nennt man sie eine San«. Man spricht von einem Gänseverstand, vom Hochmut der Gänse, tck Gänsegeschnalter und legt all diese Dinge mit Vorliebe dem weiblichen Geschlecht bet, wie da« sprachliche Bild ja auch bchaupiet, sie in der weiblichen Tierwelt gefunden zu haben Offen gestanden: einer schwärzeren Lüge hat sich die Seele de« Manne« noch nie schuldig gemacht, und ich an meinem Teil will e» nicht ertragen. Ich will den Glanz Evas wiederherstellen und will vor aller Welt au«iprechen, daß die weidlichen Gänse anziehende Tiere sind, während im Gänserich die Verkörperung jeder nur möglichen Dummheit zu erblicke» ist. so daß der Sprachgebrauch sich einer falschen Buchführung schuldig macht und in da« strahlende Buch Eva« schreibt, wa« iu da« befleckte AdamS gehört. E» kommt für mich dann noch ein persönlicher Grund hinzu, und obwohl man die dunklen Seiten seine» Familienleben« nicht gern preisgibt, soll er in dieser Arbeit nicht unerwähnt »leiben. Mir.sagte ein» mal ein zynischer Sprachforscher, daß die Endung „Mich" in Gänserich ganz da« gleiche sei wie mein der steis vor seiner Absetzung gebangt habe, sei im Interesse seiner materiellen Existenz naturnotwendig dazu verleitet worden, solange er im Dienste war, zu „verdienen". So sei der Korruption unter der Beamtenschaft Tür und Tor geöffnet worden. Wir können nicht beurteilen, ob und inwiefern« sich die Darstellung des allslowenischen Haupt-orgaueS mit den tatsächlichen Verhältnissen in Alt« serbien deckt, müssen jedoch der einer Entschuldigung gleichkommenden Begründung widersprechen, daß hieran die fortwährenden Kriege, in welche daS Stammland dieses Königreiches verwickelt war, schuldtragend gewesen seien. Der Leim der Korrup-iion kann nicht, wie Slovenec behauptet, in der unzulänglichen sachlichen Ausbildung der Beamten-schast liegen, sondern in der Herrschsucht der politi-scheu Parteien, welche die StaatSangestellten als Werkzeuge ihrer Macht mißbrauchen. Wäre es an-derS, so müßte beispielsweise die Beamtenschaft m Frankreich und in den vereinigten Staaten, wo sicherlich für eine theoretische Lorbildung hinreichend gesorgt ist, aus dem Höhepunkte amtlicher Objekt!» vilät stehen. Nun weiß aber jedermann, daß gerade in diesen beiden klassischen Ländern der Demokratie daS System der Beamtengarnituren so stark ent-wickelt ist wie sonst nirgends in der Welt. Wenn also die politischen Parteien die Be« amten zum Borspann deS jeweiligen Regimes im Staate verwenden, so ist es eine natürliche Folgeerscheinung, daß die Beamten ihren Ehrgeiz nicht auf die Sleigerung und Vervollkommnung der be-ruflichen Wirksamkeit, sondern auf die Erwerbung und Erhaltung der Gunst der herrschenden Partei verlegen. Das allslowenische Hauptblalt befindet sich in einem schweren Irrtum, wenn eS die Be. hauplung wagt, daß sich die sogenannte Protektion nicht aus der Welt schaffen laste, da jede Partei, Vorname und daß man also im Gänserich einen Gänse Erich zu erblicken habe. Ich bitte jede fühlende ©«!<•, sich in meise damalige Lage hineinzuversetzen: da« sagte mir der Mensch mit einem leichten Lächeln in« Gesicht, und ich mußt! eS hinnehmen, weil er e» in die MaSke einer wissenschaftlichen Anmerkung zu Neiden wußte. Ich habe nie gewagt, eine Untersuchung darübir anzustellen, ob der ironische Bursche auch wiiklich recht hatte, ich habe vielmehr vor jedem Ge-spräch über Etymologie gezittert, weil e3 durch irgendeine unerwartete Wendung auf die Elymotogi« der Vornamen bätte sühren können. Zur Scelenstärkun, meiner Namensvettern will ich mitteilen, daß mir der Halunke von damal« den bitteren Tropfen seiner Wissenschaft auf ein Stück Zucker träufelte, wie da» bei unangenehmen Medizinen ja von alter« her üblich ist. Al« er sah, wie ich unter dem Eindruck der Gemütsbewegung erbleichte, fügte er hinzu, die Sache sei »om gelehrten Standpunkt au» ganz harmlo», und die gleiche Schlußsilbe fände sich in Theoderich, Alarich usw. Sie bezeichnete einfach den Herrn, und eben au« dem Grunde sei in der skandinavischen Geschichte »Erik" so oft der KönigSname. Ob er nun wieder damit recht haue, weiß ich natürlich auch nicht: ich traue dem Kerl nicht über den Weg. Wenn er aber recht gehabt bat, scheint mir da» vor-hand-ne Mißgeschick lediglich gesteigert zu werden. Ich rufe alle meine Vettern an: wir, die wir mit Theo-derich und Alarich »erwandt sind, die im germanischen Skandinavien Königen gleichgeachtet wurden, wir sollten un« damit abfinden, vorne so zu heißen, wie der die das StaatSruder in der Hand halte, daraus er-picht sei, die eigenen Anhänger bei der Staats-krippe unterzubringen. Die Einschränkung, daß die Protektion bloß bei zwei sachlich gleichwertigen Kan-didaten in Erscheinung treten dürfe, ist gleichfalls falsch und kann nur unter der Voraussetzung ver-standen werden, daß die Allslowenische VolkSpartei, als sie selber in Slowenien die Herrschgewalt inne-hatte, sich bei Stellenbesetzungen von solchen Partei-ischen Erwägungen hat leiten lassen. Der einzig richtig« Standpunkt ist und kann nur der sein, daß sür den Staatsdienst weder die Partei, ncch die Herkunft, noch die Vclkszugehörigkeit ein Enpseh-lungSbries ist, sondern einzig und allein die sachliche Tüchtigkeit und persönliche Eignung. Daß sich zwei ganz gleich qualifizierte Kandidaten um die näm-liche Stelle bewerben, wird nicht allzu häufig vor-kommen, und wenn dies der Fall ist, so werde» wohl sachlich« Rücksichten den AuSschlag geben können. Slovenec hat nach unserer Meinung des-wegen gar kein Recht, der demokratischen Partei ein Pfui! entgegenzuschleudern, weil diese das Uurech», daS die Allslowenische Volkspartei angeblich seiner-zeit bei der Besetzung von Lehrerstellcn an der demokratischen Lehrerschaft verschuldet hat, dadurch wie. der gutzumachen versucht, daß sie jetzt d#i Spieß umdreht und nunmehr die Lehrpersonen der eigenen Parteizugehörigkeit bevorzugt. Der Beamte soll ein Diener deS Staates und keiner Partei untertänig sein, dieser Susspruch de« Ministerpräsidenten Nikola Pasii verdient im ganzen Staate beherzigt zu werden. Denn diese Worte kommen einem alten ersahrenen Staatsmann und Patrioten aus Herzensgründe. Hinweg mit jeder Protektion l Der Beamte wird all seine Kräfte an-spannen, alle seine Fähigkeiten entfalten, wenn er weiß, daß seine Qualität für seine Karriere allein Gänserich hinten? Wir sollten in unköniglicher Schwäche au» Furcht vor dem Skandal eine öffentliche Klar-stellung unserer Familienbeziehungen scheuen? Wir sollten ängstlich vertuschen, wo unerschrockene» Handeln am Platze ist? Nein, meine liebwerten Vetter», so war's in unserer Sippe nie der Brauch. Wir wollen sein, wie Alarich, Theoderich und die skandinavischen Könige auch waren. Wir gestatten nicht einmal einem Gänserich, einen Flecken auf unseren Namen zu setze». Wir tragen deine Farben, Eva, und verachten de» Zwergenwitz der Welt... Wir Männer gehen leider blind durch die Welt, wa» jede verheiratete Frau mir bestätigen wird, und so kam e», daß ich erst in der Sommerfrische de» IahreS 1920 den ersten Gänserich wirklich innerlich an mir erlebte. Wir waren in einem einsamen Heide-dorf bei lieben Wirt«leuten drei Ehepaare, und ich hatte natürlich wohl bemerkt, daß unter dem Federvieh de« Hofe» auch ein Gänserich war, aber au» nah«-liegenden Gründen kein Aufhebens davon gemacht. E» gibt so leicht keinen Menschen, der unliebsame Ver« wandte besser zu distanzieren weiß al» ich. Ich blicke nicht über sie hinweg, weil die Hebung de« KopfeS bereit« eine unzulässige Anstrengung wäre, ich sehe einfach durch sie Hindu» ch, und s» hatte ich e» auch mit dem Gänserich gemacht. Nun hatten wir aber auf dem Hof auch eine ungewöhnlich appetitlich« Magd und durch ungewöhnlich appetitliche Mägde pflege ich nicht hiodurchzusehen. Mit dieser Magd als« fing die Sache an und darum muß ich in meiner philosophische» Untersuchung an sie anknüpfen. Stile 2 entscheiden!» ist und nicht durch einen minderwertigen Nebenbuhler, der sich hinter eine hochmögende Per» sönlichkeit zu verschanzen vrrmag, schachmatt gesetzt werden kann. Die politische Unabhängigkeit der Beamten-schast liegt auch im Interesse der Parteien selber. Denn wenn sich die Beamten beruflich von der Politik fernehalten und in ihrem Amte die strengste Objektivität walten lassen, dann sind sie keiner neuen Partei im Wege, sondern ihr genau so dienstbar und nützlich wie der Vorgängerin. Daß der Beamte außerhalb seines BeruseS eine eigene politische Ge-finnung pflegen und, soweit eS daS Gesetz gestattet, auch betätigen kann, soll von niemandem getadelt werden, obwohl eS ganz gut denkbar wäre, daß auch solche Menschen, die sich nicht mit der Politik beschäftigen, den Gipfelpunkt erreichbarer irdischer Seligkeit erlangen könnten. Unsere schneidigen Offiziere, denen der Beruf, u. beispielsweise viele Schauspieler und Künstler, denen die eigene Neigung die Teilnahme am politischen Tagesstreite verwehrt, haben deswegen sicherlich nichts an ihrer Männlichkeit einzebüß! und stehen als Charaktere in vielen Fällen zweifellos höher al» die verschiedenen Politiker, denen die Parteileidenschaft den Blick in die Weite trübt und das Gefühl für den Mitmenschen abstumpft. Nikola Pasic hat recht: Eine objektive Beamtenschaft, die nicht vor dem Terror der herrschen-den Parteien zu erzittern braucht, ist eine Wohltat für die Bevölkerung und ein Kleinod für den Staat. Politische Rundschau. Inland. Uebersall auf den dalmatinischen' Statthalter Dr. Metliöi«. Der neu ernannte Statthalter für Dalmatien Dr. Metlicic wurde in Zara, al« er das Landtag», gebäude in Gesellschaft des Professor» JerZina und bti Ingenieurs Gaiparini verließ, von vier Faschisten mit Stockhieben überfallen und an der Stirn schwer verwundet. Er kann infolgedessen seinen Dienst in Split noch nicht antreten, sondern wird nach ärzt. licher Aussage ungefähr vierzehn Tage in häuslicher Pflege bleiben müssen. Die italienischen Behörden haben dem Statthalter ou» Anlaß deS Uebersall» ihr Bedauern zum Ausdrucke gebracht. Der Wortlaut der Verfassung. (Schluß de» XIII. TeileS: Uebergangsbestimmungen.) Artikel 137: Die Präsidenten der Gerichtshöfe und alle Richter, denen da» Gesetz die Ständigkeit verbürgt, werden auch weiterhin in ihren Stellungen Besagte Magd also gehörte im Grunde unserem Nachbarn, aber sie ging zweimal täglich über unsern Hos, und zwar vormittag» um 10 Uhr und nach-mittag» 7 Minuten nach 4. Dieser Durchgang der ländlichen Benu« vollzog sich mit der unerbittlichen astronomischen Pünktlichkeit der himmlischen; da» eigentlich Bemerkenswerte lag aber nicht in der Pünktlichkeit des Erscheinen», obwohl sie die astronomische Be-«bachtung in dankenswerter Weise erleichterte, da» eigentliche Phänomen lag in dem beispiellosen Opfer-sinn diese» einfachen Lindmädchen«. Wir hatten keine Baumwolle im Lande, wir hatten keine Stoffe, und ich sah manche Frau, die unter diesen Umständen ihre Bekleidung einzuschränken »erstand, eine so weit ge« trieben? Sclbftentäußcrunz aber, etwa« so unverfälscht Natürliche«, wie diese Magd, ist sicherlich nur einmal vorhanden gewesen. Wir Männer sahen sie nun doch sech« Wochen hindurch zweimal täglich, aber wir wurden jedesmal auf« neue davon ergriffen. Hl« sie eine« Tage» über den Ho^ ging, stieß also der Gänserich mit dem Schnabel nach ihren Beinen, an denen selbstverständlich keine Strümpfe saßen. Er lief eine kurze Strecke hinter ihr her und stieb noch mehrfach, natürlich tn die Luft, ich hätte ihm da« auch nicht ander« raten mögen: aus der Bank vor dem Hau« szßen drei handfeste Männer, die ihm sofort den Hal« umgedreht hätten, wenn er ihr zu nahe gekommen wäre. Ich muß gestehen, daß ich den Vorgang im ersten Augenblick für harmlos hielt, für «ine Art einfältiger Huldigung, die mich durch eine» gewiß natürlichen Verstand überraschte. Wenn Cilltcr Zettung und Obliegenheiten bei den Gerichten bleiben. In Gegenden außerhalb des früheren Königreiches Serbien kann die Ständigkeit einzelner Richter in der Zeit von eine« Jahre vom Tage des Jnkraft-treten» dieser Verfassung eingestellt werden. Binnen dieser Frist wird der Justizminister eine Kommission von Richtern höherer Gerichte sär diese Gegenden zusammenstellen, mit deren Einvernehmen er fest-stellen wird, für welche Richter namentlich die Stän-digkeit nicht geltend bleibt. Die notwendigen Besetz-ungen der leer gebliebenen Stellen der Präsidenten und Richter werven nach den jetzt bestehenden Ge-setzen durchgeführt. Jene Richter, welche nach dem provisorischen Gesetze bezüglich der Besetzung der Beamlenstellen während de» Kriege» oder aus Grund eine» anderen Gesetze» oder einer Verordnung pro» visorisch angestellt wurden, sind verpflichtet, die RichleramtSprüsung binnen anderthalb Jahren vom Inkrafttreten dieser Bersassung abzulegen. Jene, welche dieser Verpflichtung nicht nachkammen sollten, werden sofort ihre» Richteramtes enthoben. Da» Kassationsgericht in Beograd, die Septemviraltafel in Zagreb, der oberste Gerichtshof in Sarajewo, der große Gerichtshof in Podgoric, und die Abteilung des KassationSgerichteS in Novisad werden bis zur Errichtung eines Kassa'ionSgerichteS für den ganzen Staat wie bisher arbeiten und sind als Abteilungen des KassationSgerichteS zu betrachten.— Artikel 133: DaS Erscheinen bezw. Kolportieren von Zeitungen und Druckschristen kann verboten werden, wenn diese den Haß gegen den Staat als Einheit, Reli-gions- oder Stammesfeindschast hervorrufen und wenn sie direkt die Bürger auffordern, die Ver-sassung oder die Landesgesetze mit Gewalt zu ändern, jedoch nur dann, wenn aus den Artikeln die Ab-sichl einer Aufforderung klar hervorgeht. Die Vor-schristen deS Artikels 13, Absatz 3, bezüglich der VollzugSkraft des Verbote» haben auch hier Geltung. Wenn die besondere Notwendigkeit aufhört, können diese Vorschriften durch das Gesetz nichtig gemacht werden. — Artikel 139: Bis daS Gesetz über die Privilegien im Sinne deS Artikel» 117 eingebracht wird, sind alle bis zum Tage der Verlautbarung der Verfassung ausgegebenen Privilegien aus die im Artikel 133 der Verfassung vorgesehene Weis zu revidieren. Bei den Privilegien der Adholzung der StaatSwälder werden die durch die Revision fest-gesetzten Taxen eine rückwirkende Kraft bis zum 1. Dezember 1918 haben. — Artikel 140: Mit dem Inkrafttreten dieser Bersassung wird sich die am 23. November 1920 erwählte verfassunggebende Versammlung in eine gesetzgebende verwandeln mit der durch da» Wahlgesetz sür die Konstituante vor-gesehenen Dauer. — Artikel 141: BiS auf Grund dieser Versassung ein neues Gesetz über die Wahl der Abgeordneten zustande kommt, bleibt da» Gesetz, aus Grund dessen die Wahlen am 23. November 1920 durchgesührt wurden, mit den Abänderungen, durch die e» mit »er Bersassung in Einklang ge-bracht wird, in Krast. Diese Abänderungen werden auf die im Artikel 133 dieser Versassung vorgesehene Weise durchgesührt werden und nach der Sanktion dann aber die Magd ihren Weg unbekümmert fort-setzte, kehrte er zurück, reckte den Hal» in die Höhe, gackerte, tobte, schrie, daß un« Hören und Sehen ver« ging, und kein vernünftiger Mensch vermochte den Grund einzusehen. Schließlich fiel mir der geradezu unheimliche Größenwahn auf, den er in solchen Augenblicken zur Schau trug, und nun überblickte ich zuck ersten Male den Zusammenhing. Weil die Magd ihren Weg unbekümmert sortsetzte, versuchte er seinem weiblichen Hofstaat einzureden, daß er sie in die Flucht geschlagen habe, und prahlte mit diesem Sieg, al» wenn er tobsüchtig geworden wäre. Seine kluge,, an-ziehenden Frauen ließen ihn stillschweigend gewähren, aber man sah deutlich, daß ihnen die verrückten An-fälle peinlich waren.... Bon dem Augenblick an wußte ich, wo in der Gänsewelt der leere Schädel gesucht werden muß, und ließ den Burschen nicht mehr au« dem Auge, um ein erdrückende» Material gegen ihn zusammenzubringen. Er trieb, wa« ich zunächst feststellte, die Sache voll-kommen planmäßig. Wenn ein erwachsener Mensch über den Hof ging, lief er einige Schritte hinter ihm her, stieß mit dem Schnabel in die leere Luft und begann dann zu toben: Habt ih'r gesehen 7 Habt ihr meinen Triumph wahrgenommen? Niemand ist mir gewachsen. Niemand kann vor mir standhalten. Niemand ist so stark wie ich. lkrah, krah. krahl Wenn er einmal zu weit weg war, schrie er den Vorübergehenden au« der Ferne an und markierte dann seinem weiblichen Anhang gegenüber hochmütige Herablassung, al« wollte er sagen: „Ich laß ihn Nummer 65 durch den König in Kraft treten. Der Ausschuß kann auch die Abänderungen in den durch diese» Gesetz vorgesehenen Zeitabschnitten vornehmen und ist außerdem bevollmächtigt, die Art vorzuschreiben, aus welche die Aufteilung der Mandate auf die ein-zelnen Kandidatenlisten nach der Stimmenanzahl vorgenommen werden soll. Wichtige Beschlüsse des finanzwirtschaft, lichen Ausschusses. In der Sitzung de» fiianzwirtschaftlichen Aus-schusie» vom 10. August wurde beschlossen, die Au»-suhr aller Arten von Futtermitt'ln zu verbieten. E» dürfen also weder Heu, noch Stroh, Haser, Me-lasse, Kleie, trockene und frische Futterrüben. Häcksel, noch auch die bei der Zuckergtwinnung oder Ge-treidereinigung gewonnenen Abfälle ausgeführt werden. Hieoon sind bloß jene Mengen von Futter-Mitteln ausgenommen, die bereit» aus Waggon« oder in Schleppen verladen waren, als daS Verbot in Krast trat. Bei Schleppern ist die Verladung noch drei Tag« nach dem Verbotstage zulässig, muß aber, wenn sie noch nicht bi» zur Hälfte gediehen war, sofort eingestellt werden. Weiter» wurde die freie Einfuhr von solchen Kirchenglocken beschlossen, die seinerzeit sür Kriegszwecke beschlagnahmt wurden und nun in unversehrtem Zustande wieder den Mutterkuchen zurückgestellt werden. Schließlich wurde ein Kredit von einer Million Dinar alS erste Hilfeleistung für die Invaliden genehmigt. gur Hebung des Fremdenverkehrs. In »er Jugoslavija vom 7. August tadelt ein Einsender den nationalen Chauvinismus, der am unrechten Orte und zur unrechten Zeit zum Durch, bruche kommt, wodurch wir uns nicht nur im Aus-lande lächerlich machen, sondern uns auch selbst schädigen. Die« zeige sich besonders im Fremdenverkehrswesen. Vor dem Kriege haben z. B. den größten Teil der Sommergäste von Bled die Wiener und die Magyaren gebildet, welche jede» verlangten Preis gezahlt haben, im vorigen Jahre und heuer aber seien sie ausgeblieben, weil wir ihnen bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit mit Feindschaft begegnen un» ihnen die Tore zu un» versperren. Slowenien schließe sich systematisch mit einer chinesischen Mauer gegen die Außenwelt ab, indem es den Deutschösterreichern bei der Vidierunz der Paßvisa die größten Schwierigkeiten bereite und ihnen eine längere Ausenthaltsbewilligung in un» seren Kurorten verweigere. Der Artlkelschreiber fragt, ob e« den Biedern etwa» verschlagen würde, wenn sie den Wienern in deutscher Sprache die Hunderttausender-Banknoten abnehmen könnten, oder ob Bled deswegen seinen slowenischen Eyarakter verlört, wenn daS Publikum sich dort auch in eine r anderen Sprache al» einer jugoslawischen unterhielte. Viel klüger und praktischer haben sich, dem Ver-fasser zufolge, die Tschechen benommen, welche in Wien in deutscher Sprache für die böhmischen Kur-orte Reklame schlugen und sogar unter Gewährung von allerhand. Reiseerleichterungen direkte Bäder-züge nach Karlsbad einsührten. — Wir haben im taufe«. E« lohnt sich nicht mit dem.* Kam aber einmal ein kleine« Mädchen von vier Jahren, :i, dann hatte der blöde Hammel einmal wirklich Mut. denn der konnte er tatsächlich einen Schreck einjagen, und wenn er dann von seiner Heldentat zurückkam, schrie er so größenwahnsinnig. daß ich mehr al« einmal Lust hatte, ihn in die'psychiatrische Klinik einer tier-'ärztlichen Hochschule zu bringen, um seinen geistigen Zustand beobachten zu lassen. Und diese« an ftch schon hochmütige Vieh sollte un« den Rücken kehren und herablassend bemerken dürfen: „Da hinten sitzt die Verwandtschaft?" O Alarich, ist da« dein Schwert? O Theoderich, ist da« dein Glanz? O schneeweißer Tidderich, ist da« deine unnachahmlich« Würde? Nun braucht freilich nicht verschwiegen zu werden, daß der neronische Wahn diese« Tier« durch die be-sonderen Verhältnisse de« Hos» «Ine Steigerung er« fahren haben maz. Wir besaßen nämlich noch einen zweiten Gänserich und e« traf sich so unglücklich, daß er dem Helden dieser Zeilen an Kraft nicht gewachsen war. Während unser Ruppsack sechs Frauen hatte, die ihn wie ein ewiger weiblicher Hosstaat umgaben, hatte der andere nur eine, die allerding« durch ein unge-wöhnlich schare iges Gefieder glänzte. Nun hätte ich dem Lümmel ja nicht übelgenommen, wenn er auf die sech« Frauen stolz gewesen wäre. Wir andern werden ja im allgemeinen schon bei viel geringeren Ziffern ruhmredig, und man soll auch dem Gegner die billigen Gründe nicht versagen. Die Roheit aber, mit der dieser perfid« Kerl seine körperliche Überlegenheit ausnutzte, kann gar nicht beschrieben werden. Tc verprügelte den andern Nummer 65 Juni deS vorigen Jahres in einem mit „Fremden-wdustrie' überschriebeuen Artikcl daS gleiche Thema in ähnlicher Weise behandelt und als Widerhall vom anderen hiesigen Blatte zur Antwort be-kommen, daß solche kilometerlange Ausführungen an den gegebenen Verhältnissen nichts zu ändern vermögen. Es mag dahingestellt bleiben, ob die Jugoslavija mit ihrem Versuche, nationalistisch- Bor uctetlc zu bannen, glücklicher sein wird als wir; jedenfalls sind seit jener Zeit viele Gelegenheiten verabsäumt worden, um deutsch« Sommergäste auS dem Auslande für unsere Kurorte zu gewinnen, ja, sprachliche Unduldsamkeit hat eS zuwege gebracht, in Rogaska Slatina die eisten schüchternen deutsch-sprechenden Ankömmlinge wieder zu vertreiben. Indem wir diese auS chauvinistischem Unverstände entspringenden Zustände bedauern, sind wir uns b^vußi. wenn wir für «ine Aenderung eintreten, den Interessen deS Fremdenverkehres besser zu dienen al» jene, die sich mit Vorliebe als Patrioten bezeichne». DaS Zeugnis d;r Jagoslaviji ist wohl unverdächtig genug. Ausland. Die Frage der slawischen Mittel schalen im Mischen venetien. In Trieft wurde vor einigen Tagen eine Ver-sümmluiig des V.'rbandeS der Mittelschulprofessoren >m julischen Veneiien abgehalten, auf welcher u. a. auch die Frage der slowenischen Mittelschulen im Küstenland« zur Erörterung gelangte. Der Obmann Eropaz bezeichnete die slawischen Schulsorderungen, die in der am 26. Jäuner der Oeffentlichkcit über» gebenen Denkschrist enthalten waren, als übertrieben, meinte aber, daß die Wünsche, wie sie in der der Versammlung vorliegenden Fasjuvg zum Ausdruck gebracht wurden, durchaus erörterungsfähig seien. Ueber Antrag de» den slawischen Standpunkt ver-tretenden Professors Budal wurde beschlossen, eine italienisch-flawiiche Kommission einzusetzen, welche im Lause deS kommenden Schuljahres alle auf daS küstenländische Schulwesen bezüglichen Angelegen-heilen zu studieren und aus Grund verläßlicher sta-iistische? Daten die kulturellen Lebensbedingungen und »ersordcrnifse der sluwischen Bevölkerung fest-zustellen haben wir». Die Tagesordnung der Pariser Konferenz. Der Oberste Rat, der am 8. August zur Re-grlung der aktuellen Wcl-fragen zusammengetreten ist, hat folgendes Programm zu erledigen: 1. Ent-fcndung von Verstärkungen nach Oberschlesien; 2. Feststellung der deutsch polnischen Grenze in Ober> schießen; 3. Regelung der orientalischen Frage; 4. Hilfeleistung für Deulschöst«rreich; ö. Entscheidung über die Aufrechterhaltung der gegenüber Deutsch' land angewendeten Zwangewaßnahmen; 6. Ueber-Prüfung der Urteile deö Leipziger Gerichtshofes; 7. Bekämpfung deS Hungerelendes in Rußland und 8. Dmchsührm.g der Bestimmungen dcS Friedens-Vertrages über die Luftschiffahrt. Einserich nicht nur täglich vor den Augen aller wtib-lichen Gänse, sonder» »«ei- MS dreimal täglich, und jedesmal kroch da» arme Tier beiseite, al» wäre nun alle« au«. Oh, meine Freund«, man braucht einem Deutschen nach Versailles nicht zu sagen, wie schlimm e« ist, geschlagen zu werden. Mir ging jedesmal ein unnennbare» Weh durch die Seele, wenn ich da» arme Tier, da« gegen den übermächtigen Schuft keine Waffen hatte, so traurig schamerfüllt beiseite schleichen sah, und al» ich dann in einem hellsichtigen Augenblick bemerkt«, wie die ihm treu gebliebene San» mit der zartesten Liede ihren Kopf auf s«in«n geschändeten Scheitel legte, habe ich an die Seelenwanberung geglaubt, d«nn ich will mich al« Philosoph hängen lassen, wenn in diesem Lugenblick in dem weiblich«» Tier nicht die innigste Frauenseele lebendig war. Sie hatte keine Sprache, aber jede Linie ihrer Bewegung sagte: „Die Wett ist voller L«id für dich, aber laß dich'« nicht anfechten, ich will dich lieb behalten bis an» Ende.' Da diese Zeilen zur Ehrenrettung der weiblichen Gänse geschritben w«rdcn, darf nicht verschwiegen werden, daß von der soeben erzählten Episode ein w«nig freundliche» Licht xtüf sie fallen könnt«. An d«n perfiden Gänserich hatten fich sechs angeschlossen, au den anderen nur eine, und wenn auch die eine in der Beschaffenheit überlegen war, war doch die gröbere Menge im verkehrten Lager, wa» nach demokratischen Grundlätzen seine Bedenk,» haben könnte. Ich bin nun ein viel zu gewiffenhafter Schriftsteller, al« daß ich Cillier Zeitung Wiederaufbau Rußlands durch Deutschland. Eine Gruppe von deutschen Industriellen hat sich unter Führung deS Professors Lomonossow nach Petersburg begeben, um mit den Vertretern der Sowjetregierung wegen der Uebernahme vo.i Be triebSleitungen und über den Wiederaufbau der russischen Metallindustrie und der Eiseabahneu zu verhandeln. Die Mehrzahl der deutschen Kongreß, teiinehmer sind Vertreter der für Rußland liefernden Jndustricunternehmungen. Angeblich haben bereiiS 19 große und 56 kleinere Maschinenfabriken in Deutschland Austräge für die russischen Eisenbuhnen erhalten. Enthüllungen über den Eintritt Amerikas in den Krieg Im amerikanischen Kongreß hat der Vertreter von JllinoiS, Michaelson, eine Entschließung eingebracht, in der gefordert wird, daß alle diejenigen de-straft werden sollten, welche Amerika in den Krieg gehetzt haben, um am Weltenbrande ihr eigenes Süpplein zu kochen. DaS amerikanische Volk sei durch einen KorruptionSfond, der alle Begriffe über-steige, und durch eine fabrizierte Propaganda in Aufregung versetzt und sein Gemüt mit Haß ver-giftet worden, sodaß zu guter Letzt die Vereinigten Staaten in den Weltkrieg mit seinen schrecklichen Folgen hineingetrieben wurden. Im März 1915 hätten die am Schiffsbau und an der Erzeugung von Stahl und Pulver beteiligten Kreise gemeinsam mit MorganS Gesellschaft zwölf Führer der Zeitung», welt zusammenberufen, damit die maßgebendsten Blätter ausgewählt würden, durch welche die Rich-tung der TageSprefse in den Vereinigten Staaten beeinflußt werden follte. Von 179 Zeitungen, die in die engere Wahl kamen, seien 25 ausersehen worden, die öffentliche Meinung in Amerika wünsch-gemäß zu lenken. Die Blätter erhielten eine monat-liehe Zuwendung, durch die ihre nationale und in-ternationale Haltung gekauft wurde, und einen be-sonderen Schriftleiter, der die Fragen der Kriegs-bereitschast, des Militarismus, der Finanzpolitik usw. zu überwachen und zu redigieren hatte. Der Kongreßabgeordnete Michaelson beruft sich in seiner Entschließung aus den ehemaligen französischen Auslandminister Hanotaux, welcher in -seiner Ge-schichte deS Krieges mitteilte, daß Frankreich bereits gegen Ende des Jahres 1914 bereit gewesen sei, Frieden zu schließen, jedoch durch drei sührende Amerikaner, die mit Namen genannt werden, über-redet wurde, eS nicht zu tun. Diese drei Männer hätten der französischen Regierung versprochen, die erforderlich« Werbetätigkeit einzuleiten, um die Ver-einigten Staaten aus der Seite der Verbündeten in den Krieg zu treiben, und sich zur Auslegung von Geldmitteln bereit erklärt, deren Höhe selbst sür amerikanisch: Begriffe phantastisch klinge. Die Werbe-täligkeit zugunsten der Entente sei auch wirklich in großem Stile durchgeführt worden. So seien z. B. :$60 amerikanische Zeitungen von einem englischen Blatte bedient worden, welches eine politische Rund, schau und erläuternde Darstellungen üb« Vorgänge auf den Kriegsschauplätzen lieferte. Die breite Maffe diesen Umstand hätte übersehen sollen, abcr an einem stillen sonnigen Nachmittag wurde ich 2b«r den wirk-lichen Zusammenhang ausgeklärt. Kurz gesagt und mit der Bitte, meine Diskretion nicht in Verdacht bringen zu wolle»: «in« von den sechs Frauen des stark«» Patron» traf stch mit dem anderen Gänserich hinter der Scheune. Die äuß-ren Umstände boten jede Sicherheit, daß e« sich um «in durchaus harmlos«» Stelldichein bandelt«. Der fremde Ginserich hatte seine legitime Hälfte al» Drmc d'Honneur bei sich, e» war hellichter Tag, und außerdem würd: die Szene au» der Ferne von zwei Hühnern unauffällig, aber scharf deob< achtet. Man konnte an dem Idyll mit dem besten Ge-wissen sein« rein« Freud« haben, und ich hatte sie »natürlich auch. Wa» geschah aber nun? Wie die Au«-spracht gerade im Begriff war, einen innigen Sharakter anzunehmen, kam um die Eck: der biutale Gatte mit s«i»«m ganze» Hosstaat, verprügelte zunächst den au» allen Himmeln gerissenen Rioalen, dann mitd«r gleichen Gründlichkeit die al« Dame d'Honneur anwesende legi« time Frau, die mit der ganzen Lach: nicht« zu tun hatte und di« «r nur um der Vollständigkeit willen mitnahm, schließlich aber seine «igene, und zwar so in-brünstig und andauernd, daß st« mit voller Sicherheit in den nächsten zwei Monaten auch bei den wärmsten Wallungen nicht hinter die Scheune gegangen ist. Angesicht« diese« Tatbestand:» frage ich jeden ehrlichen Menschen, wie die zart« Seele der weiblichen G.r»« gegen eine so rohe Gewaltherrschaft aufkommen soll? «eile 3 der Bevölkerung sei überdies durch Filmvorstellungen über Heer »nd Flotte, durch Flugschriften usw. be-arbeitet worden. Zahlreiche Persönlichkeiten seien veranlaßt worden, ententefreundlichc Aufsätze zu schreiben, öffentliche Büchereien, Vereine, Klubs, Universitäten und andere höhere Schulen seien für die Kriegspropaganda geworben worden. Zum Schlüsse erklärt der Abgeordnete Michaelson, daß das friedliebende amerikanische Volt von einem Hand-voll Leuten zu dem fcheußichsten Verbrechen in der Weltgeschichte verführt wurde und daß die Teil-nähme der Bereinigten Staaten am Kriege bloß durch Betrug, Falschheit und Verschwörung zustande-gekommen sei. Ein grotesker Witz des Völkerschick-sals aber fügte eS, daß just zur kritischen Zeit Amerika mit einem Professor als Präsidenten gesegnet war, der mit seinen 14 Punkten diesen Kriegs speknlanten auf die Leimfpindel gegangen ist. Aus Staat und L«ma Am Empfange des neu ernannten Statthalters von Slowenien Ivan Hrtbar in Ptuj beteiligte sich, wie uns von dmt berichtet wird, auch eine deutsche Abordnung, bestehend au» den Herren Johann Steudte d. Ar., ehemaliger Vizebürgermcister, Konrad Fürst d. Ae., Weingroß Händler und WeingutSbesttzer, Egon Schwab, Kauf« mann und Realitäten besitz», und Dr Slxtui von Fichtenau, Rechtsanwalt und Hausbesitzer. I« Auf-trage der Abordnun-g richtete Herr Steudte an den Statthalter folgende Ansprache: „Seien Sie, hoch' geehrter Herr Minister, durch unsere Abordnung namens der deutschen Bürger dieser Stadt aus« best: begrüßt und beglückwünscht. Wir bitten Sie, durch uns den Ausdruck der Loyalität unserer Mitbürger zur KenntuiS zu nehmen und an die Stufen de» allerhöchsten Thrones gelangen zu lassen. Die Staats-bürger deutscher Nationalität konnten in der bis» herigen verfasfangSlofen Zeit zwar keinen Anteil an dem Ausbau unsere» neuen Vaterlandes und an der Schaffung der Verfassung nehmen, doch ergreifen sie mit Freuden die erste Gelegenheit, den versassungS-mäßig ernannten Vertreter des Herrschers der Ergebenheit der deutschen Bevölkerung Dieser Stadt und deren Treue zum Staate zu versichern. Wir hoffen im Sinne der Verfassung in jeder Hinsicht alS gleichberechtigte Staatsbürger angesehen zu werden, auch in jenen Teilen, wo unS die Ver-fafsung Rechte einräumt, andrerseits werden wir auch jederzeit, wie wir es bisher getan haben, unsere Staatsbürgerpflichten gew.ffenhajt voll und ganz er-füllen. Wir halten den jetzigen festlichen Anlaß nicht für geeignet, um in Einzelheiten einzugehen, aber wir glaube» dennoch sagen zu dürfen, daß eine sachliche Aussprache über die gegenwärtige Lage der Deutschen in Ihrem Verwaltungsgebiete nicht nur zu einer Klärung der Ansichten, sondern auch zum Fortschritt und zum Vorteile der Allgemeinheit bet-tragen könnte. Wir bitten Sie, hochgeehrter Herr Minister. Ihre schon an andere» Orten abgegebene Erklärung, daß Recht und Gerechtigkeit die Richt» schnür Ihre» Handeln» in Ihrem VcrwaltungSgebiete E» war kein erfreulicher Anblick, daß der Patron immer einen so imponierenden Hosstaat von Gänsen um fich hatte, abcr sie standen unter dem Einfluß einer höheren Gewalt und können also nicht verantwortlich gemacht werden. Glücklicherweise gibt e» im Lebe» der Tyrannen eine historische Nemest», und sie erfüllte sich auch «n diesem verstiegen«» Bth«rrsch«r de» Hof«. E« kam der Tag, an dem die Gäns« gerupft werden sollten, und mit Seiner Majestät würd« durchiu« keine Ausnahme gemacht. Ser-d« die Magd, die er an,eblich täglich in die Flucht schlug, nahm ihn zwischen die «nie und be handelte ihn mit feste» soliden Griffen. Nun hätte nun aber den Kerl schreien hören sollen! Al« wen» »er König der Könige in Schmach g«rai«n wär«, al« wenn der ganze Gänsestaat bedroht wäre, al« wen» ein große« verbrechen «» der Natur selber begangen würde. Nun soll ja eingeräumt werden: «r würd« sachkundig und mit unbekümmerter Energie gerupft. Wenn wir andern aber jedesmal so schreien wollten, wenn wir von einer weiblichen Han) sachkundig und mit unbe-kitmmerter Energie grrup.'t werden, da» Gezeter würde auf Erde» nicht mehr aushören. Dabei half e« itzm selbstverständlich so wenig, wie e» im gleichen Falle un« helfen würde: er wurde gerupft, bis die vor-schriftsmäßige Zahl von F-dern beisammen war. und dann flog er mit einem kühnen Tritt in d:n Hof hinein, genau wie wir in solchem Fall in die Welt geschleudert werden, und genau in d m gleich:» Zustand«. Seite 4 sei« werden, auch aus die deutsche Bevölkerung unserer Stadt Anwendung finden zu lassen.- Zn seiner Erwiderung dankte der Statthalter für die Begrüßung und die Glückwünsche uud versprach, die LoyalitätSkundgebunq an berufener Stelle zur Kennt-INS zu dringen. Fortfahrend erklärte er. das) er «S wohl begreiflich finde, wenn sich die deutschen Bürger >« Staate zurückgesetzt fühlen, da sie am Anfdau der Verfassung nicht haben mitwirken können und bisher von allen öffentlichen Vertretungen au!-geschaltet feien. Doch besondere Zeiten hätten be» sondere Umstände mit sich gebracht, die aber nach der Annahme der Verfassung ein Ende gesunden haben. Er stehe nicht an zu wiederholen, daß er während feiner Amtstitigkeit allen Staatsbürgern gegenüber strengste Unparteilichkeit und Gerechtigkeit üben werde, und er habe auch alle ihm unterstellten politischen Behörden angewiesen, in diesem Sinne zu amtieren. Die Deutschen würden an ihm stetS eine Stütze finden, wenn sie sich aus den Boden der Verfassung und der bestehenden Gesetze stellen. Er bitte die Deutschen, sich aus dem öffentlichen Leben nicht zurückzuziehen, sondern sich rege daran zu beteiligen, zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit. In Anbetracht der von den Deut-schen vorgebrachten Grundsätze hoff« er, mit ihnen in guter Freundschaft zu leben. — Auch die evangelische Filialgemeinde von Ptuj war beim Empfange durch eine Abordnung vertreten und zwar durch den Kurator Apotheker Magister Leo Behrbalk und dessen Stellvertreter Daniel Schönlaub. Der erstere überbrachte dem Statthalter die Glückwünsche der Gemeinde, versicherte ihn der Ergebenheit und Tieue zu König und Staat und bat um den Schutz und die Gewogenheit der hohen Regierung. Der Minister gab in feiner Antwort jeiner Freude über die Loyalitätskundgebung Ausdruck uud erklärte, er wisse fehr wohl, daß die Protestanten überall eine Stütze des Staates darstellen, da sie nach dem Evangelium leben und handeln und dem Herrscher geben, was des Herrscher» sei. Der Statthalter erkundigte sich eingehend nach den Verhältnissen in der Filialgemcmde, nach der Zahl der Glaubens-gcnoffen. ob sie eine eigene Kirche besäßen usw. Die Abordnung wies darauf hin, daß die Gemeinde feit der Gründung des Mustkvereines dessen Gast-recht genossen habe, aber nunmehr nicht wisse, ob der Saal auch künftighin für den Gottesdienst zur Verfügung stehen werde, da der Verein aufgelöst fei und das Gesuch an die Stadtgemelnde als Be-sitzerin des HaufeS bis heute noch keine Erledigung gesunden habe. Die Behörde habe sich bis heute allen Beweisen gegenüber, daß das Harmonium Eigentum der Filialgemeinde sei, unzugänglich er-wiesen, obwohl Zeugen namhaft g-macht, Bücher und RechnungSabschuften vorgelegt wurden. Der Statt« Halter erwiderte, daß die Gemeinde jederzeit auf feine Hilfe bauen könne und versicherte, daß sie sicher bald zu ihrem guten Rechte kommen würde. Zum Abschiede wünschte er der Gemeinde, daß sie blühe, wachse und gedeihe. . Die Landesregierung für Slowenien hat sich in die .Gebietsverwaltung sür Slowenien" Cillier Zeitunq umgewandelt. DaS neue Amtsblatt Nr. 94 trägt auch bereits den neuen Untertitel statt deS bisherigen und lautet im slowenischen Texte: Uradni list po-kmjinske upravo (früher deielne vlade) za Slovenijo. In der gleichen Nummer wird verlaut-bart, daß die GebletSverwaltung, welche dem Innen-Ministerium in Beograd unmittelbar unterstellt ist, außer dem Präsidium folgende sieben Abteilungen zähle: innere Angelegenheiten, Landwirtschaft, öffentliche Arbeiten, soziale Fürsorge, Kultus und Unter-richt, Justiz uud schließlich Forstwesen. An der Spitze einer jeden Abteilung steht der Abteilung?' ches statt des bisherigen Kommissärs oder Sekre-tärS (povsrjsoik). Den einzelnen Zentralstellen in Beograd unmittelbar untergeordnet bleiben auch fernerhin: die Delegation des Finanzministerium», die Gesundheitsabteilung, die Baudirektion, die Ge-neralwasserinsptklion, die Berghauptmannschaft, die Agrardirektion und die Finanzprokäratur. Vereinsauflösungen. Die neue Gebiets-Verwaltung hat folgend« Vereine aas staatlichen Gründen aufgelöst: Akademische Landsmannschaft Karniola; Deutscher konstitutioneller Verein; Orts-gruppe Laibach des allgemeinen deutschen Sprach-Vereines; Dentfcher Lehrerverband für Krain und Küstenland; Salzburger Hochschuloerein; Deutscher Landesverband sür Fremdenverkehr; Teutscher Böh-merwaldbund; Südmärkischer Sängerbund und schließlich der Verein der deutschen StacuSangkstellten. Personalnachricht. Dr. Fürst Hugo Binzenz zu Windischgraetz hat sich in den ersten Augusttagen von seinem Schlöffe HaaSberg bei Planiua zum Kuraufenthalte nach Brioni begeben. In seiner Begleitung befinden sich feine beiden älteren Söhne. Evangelische Gemeinde. Im öffentlichen Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr vormittags gedenkt G. May zu predigen über das Thema: »Gott ist Geist'. Konzert. Freund« des blinden Komponisten Herrn Jnterberger veranstalten am Samstag, den 13. August, um 8 Uhr abends im Garten deS Hotels Skoberne ein Konzert. Die FrifeurgefchSfte werden von nun an täglich von halb tf Uhr vormittags bis l2 Uhr mittags und voll 2 Uhr nachmittags bis halb 7 Uhr, an Samstagen bis 8 Uhr abends geöffnet fem. An Feiertagen wird die Arbeitszeit auf die Stnnden von 8 bis 11 Uhr vormittags eingeschränkt fein. Diese Einteilung ist für alle Friseure der Stadt Eelje verbindlich. Die Agenden der Wohnungskom misston in Eelje hat die Ltzukshauplmtmnjchaft übernommen. Zur letzten Sitzung am verganzenen Mittwoch war auch Herr Bezirkshauplmann L. Pin-kawa eingeladen worden. Autoverkehr Ljubljana—Telje. Mit Sonntag, dem 14. August, wird auf der Strecke Ljubljana—C«lj« der Autoverkehr mit zwei Auto-modilomnibuffen eröffnet, welch« nach der alten Fahr-ordnung verkehren, d. h. von Ljubljana uud von Celje um halb 7 Uhr früh und um halb 2 Uhr nachmittags abfahren werden. Die Fahrtdauer beträgt drei stunden und kostet 2 K sür jeden Kilomcter. Herrgott, war das eine Freud«, al» dieser ge« knickte, gekränkt«, gedemütigte Tyrann fich aus dem Pflaster de« Hof«« wieder aussammel» mußte! Er sah genau au», wie wir nach derartigen weiblichen Kuren au«jusehen pflegen. Genau so elend heruntergekommen, genau so bar aller männliche» Würde, genau so jammervoll besiegt, genau so unfreiwillig komisch, und die Magd lachte so fröhlich hinter ihm her, genau wie bei uns, genau wie bei un« l Im ersten Augenblick «ruhte er fich tn der Tat auch nicht mehr in seiner bi'herigen Haltung |u behaupten I Seine frühere Selbst-Herrlichkeit halte einen Stoß erlitten und er watschelte so gedrückt einher, daß ich einen Augenblick an die Mlglichkeit einer inneren Läuterung glaubte. Es dau< erte aber keine Biertelstunde, da saß tn seinem leeren Schädel wieder der alte Grißemvahn. Zunächst ver-prügelte er den anderen Gänserich, weil er noi> nicht gerupft war. Dabei sollte er nachher drankommen, so daß eine Begünstigung in keiner Weise vorlag, wie beim Rupfen ja überhaupt ein männliche« Wesen so leicht nicht vergessen wird. Der Halunke brauchte lediglich einen Anreiz, um sein Selbstbewußtsein wieder tn Ordnung »u bringen, da« denn auch sosort wieder bis zur äußersten Frechheit gedieh. Ich will nicht davon «den, daß er durch die Wett stolzierte, al« wäre gar nicht» vorgefallen: da» tun wir andern auch, au» Diplomatie, um die Aufmerksamkeit der Welt von der peinliche« Sache abzulenken. Ich will aber den Schurken-streich festhalten, den er eine knappe Stunde später beging. AI» seine sechs Frauen gerupft waren, hatte er sich einigermaßen erholt und ließ sie nun alle sechs antreten. Natürlich hatten sie ästhetisch Schaden ge-»ommen, weil die hübschen Lrustfedern weg waren, und da« beliebte er mit starker Mißbilligung wahr zu • nehmen. Schon diese Mißbilligung war Größenwahn, denn seine eigenen waren ja auch weg, aber der Hund tat. als wären sie noch da. Er untersuchte nun jede einzelne GanS, kritisierte hier mit einem leichten Schnabelhieb und dort mit einem schweren. Die zwei Gänse aber, die am meisten Federn hatten lassen müssen, stellt« er besonder», und ob man mir'« glauben will oder nicht: die vertobakte er so entsetzlich, daß da» Geschrei ihrer Unschuld den Hof erfüllte. Kann hier noch von irgendeiner Begrenzung der tyrannischen Anmaßung die Rede sein? Kann man un« übelnehmen, daß wir diese« entartete Glied unserer Sippe nun-mehr auSftoßen und jeden auf Pistolenduell fordern, der auf die Verwandtschaft anzuspielen wagt? War e« nicht die höchste Zeit, daß die weiblich« Sank, die so-viel gefühlvolle Innigkeit ihr eigen nennt, in ihrer Reinheit wiederhergestellt und da« männliche Scheusal in den Abgrund geworfen wurde? War e« vor allem nicht ein Glück, daß sich »in Schriftsteller fand, der den vtick für diese« wesentliche Problem der Zeit noch nicht verloren hatte und ven Witz nicht scheute, daß er' einmal ausnahmsweise nicht für die Gänse, sondern über st« schreibe? Ich frage die gerechte Welt und harre dem Spruch entgegen. Nummer 65 Die Schnellzüge sollen nach einer Ver-füguug deS BerkehrSmillifieriumS mit Wagen dritter Klaffe versehen werben, damit auch ärmere Schrchien der Borteile einer raschen Fahrt teilhaftig werden können. gur Hebung des Fremdenverkehrs werden in kurzer Zeit in Zagreb, Sarajewo und Split JnfvrmationSvureauS nach Art jener, wie si« bereits in Beograd und Ljubljana bestehen, eröffnet werden. Die gewesenen aktiven, neu ausgenommenen und pensionierten Offiziere unserer Armee haben bei ihrer Zusammenkunft in Ljubljana am 24. v M. eine geharnischte Entschließung beschlossen, welch« sie in Druck legen liehen Mtd nunmehr an den Finanzminister. an die Kanzleien deS Königs und des Thronfolger Regenten, an daS Präsidium des Parlaments, an den Mini« sterrat und alle Minister usw. senden. Ja diefer Eingabe beschweren sich die Pensioniertet« bitter, daß selbst diejenigen, welche mit dem ersten Erlaß vom 20. Januar in den Ruhestand versetzt wurden, bis heute noch nicht die ihnen gebührende Pension er« halten haben. Der Finanzminister habe bisher alle möglichem Ausreden gebraucht, um die Auszahlung der P-nsionen tn die Länge zu ziehen. Die Pensio-liierten wollen abcr nicht rechtlos fein. Daher ver» wahren sie fich gegen ein derartiges Bocgehen und verlangeu energisch, daß die Frage endlich und zwar unverzüglich gelöst w«rde. Üport. Fuhballwettspiele. Sonntag, den 14., und Montag, ocn 15. August, spielt gegen die Athletiker der Sportklub Ptuj. Zum erstenmale wird diese Mannschast in Eelje ein Wettspiel auStragen. Ptuj spielte gegen Mannschaften auS Maribor und Cakovec und konnte stets schöne Resultate erzielen. Die Spiele beginnen an beiden Tagen um 5 Uhr. Internationale Fußballwsttspiele. Samsrag, den 6., und Sonntag, den 7. August, spielte die Reservemannschaft des erstklaffigen Wiener Sportklubs Rapid.Wien gegen den Athletiksportklub. Am ersten Tage siegten die Athletiker mit8:2(1; 1), am zweiten Tage tonnten die Wiener einen einwand-freien Sieg mit 4:0 (2:0) erringen. Samstag spielten die Athletiker trotz der eingestellten Ersatz, leute mit sehr viel Begeisterung, zeigten ihr volles Können, jeder Mann war aus feinem Platze, so daß die Wiener trotz aller Anstrengung die Niederlage hinnehmen mußten. Am zweiten Tage waren die Athletiker nicht wieder zu erkennen, eine vollkommen falsche Ausstellung brachte die ganze Mannschast unter-einander, niemand war auf f:inem Platze, e« harte den Anschein, als ob die Reservemannschaft eingesetzt worden wäre. Experimenie nm Umstellungen soll man sich ersparen, wenn auch den Tag vorher die Maunschast gegen den gleiche» Gegner gesiegt hat. Am ersten Tage wurde das Spiel von den Athle« tikern begonnen, im raschen Tempo wurde ein scharfer Angriff eingeleitet, ein schöner Schuß auf» Tor, — es hatte den Anschein. alS ob der Ball die Tor-Pfosten passiert hätte, — wurde vom Wiener Ber» leidiger abgewehrt. Gleich darauf kamen die Wiener aus und erzielten den ersten Treffer. Länger« Zeit konnten sich die Gäste im heimischen Spielfeld« festsetzen, bis sich endlich die Athletiker aus dieser Umklammerung befreiten und den ersten Treffer durch den Mittelstürmer erreichten. Halbzeit 1 : 1. Die zweite Halbzeit begann gleich mit eine» noch größerem Schwung der Athletiker, sie beherrschten das Spiel-selb und konnten trotz heftiger Gegenwehr der Wiener noch zwei weitere Tore erzielen, wogegen die Gäste nur einen Treffer ausweisen konnten. Bei Rap:» war insbesondere der Tormann ausgezeichnet, die übrige Mannschaft ziemlich ausgeglichen. Die Athle-tiker waren alle sehr gut, insbesondere verdient die Stürmerreih« besondre Anerkennung. Die Deckung un» Verteidigung hatten Ausgezeichnetes geleistet, der Tormann bemühte sich, seine Aufregung zu be« meistern. Sonntag lieferte Rapid ein Spiel nach echter Wiener Schule, die gesamte Mannschaft war wie aus einem Guß, während die Athletiker infolge der mehrfachen Umstellung bis auf den Tormann und teilweise die Verteidigung ganz versagten. Die Wiener hatten die Zerrüttung der E«lj«r ausgenützt und konnte« nach Verletzung des rechten Mitteldeckers in der ersten Halbzeit zwei Tore erzielen; die Athle-tiker dagegen kamen selten in die Nähe deS gegneri -schen Tore». In der zweiten Halbzeit trat beim linken und rechten Berbinder der Blangelben eine längere Spielpause ein, so daß die übrige Stürmer« Nummer 65 Cillier Zeitung Seite S reihe trotz schöner Angriffe ohne Unterstützung blieb unk deshalb keinen Erfolg erzielte, wogegen die Wiener aber noch zwei weitere Treffer erreichten. Die Spiele wurden von Herrn Planko als Schied?« richtn einwandfrei geleitet. — Der Wiener Sportklub, welcher die Athletiker mit 2 : 1 und 3 : 1 geschlagen hatte, schlug auch den Sportklub Jlirija in Ljubljana mit 2 : 0 und 3 : I. — Der hiesige slowenische Sportklub spielte am vergangenen Sonn-tag in Maribor gegen den dortigen slowenischen Sportklub. Maribor siegte 7 : 1. Schrifttum. Das Selbstbestlmmungsrecht der Deutschen, herausgegeben von I. Tiedje, Berlin; verlegt »on HanS Robert Engelmann, ebendort. Bisher sind fünf Abhandlungen erschienen: 1. Kurt Wolzendorss, Grundgedanken deS Rechts der nationalen Minderheiten. (46 Seiten, Preis 8 Mark). 2. Franz Bordhin, daS positive Recht der natio-nalen Minderheiten. (46 Seiten, Preis gehestet 14 Mark). 3. Dr. Otto Loening, Danzig, sein Verhältnis zu Polen und seine Bersassung. 4. Rudolf Lann, Deutschland und Deulschösterreich. (25 Seilen, Preis geheftet 4 Mark). 5. Otto DibeliuS, Staats-grenzen und Kirchengrenzen. Eine Studie zur gegen-wärtigen Lage des Protestantismus. (73 Seiten, Preis geheftet 8 Mark). Diese Broschüren wurden im Leitaussatze der Cillier Zeitung vom 24. Juli eingehend gewürdigt, so daß wir uns hier aus den Hinweis beschränken können. Die Grohe Berliner Illustrierte, (Re. daktion und Geschäftsstelle Berlin SW 48, Friedrich-straße 224, Bezugspreis vierteljährig 10 Mark) ist eine aktuelle Hilbwochenschrift, welche eine Sonder, folge über „Die Leiden der deutschen Oberfchlester* herausgegeben hat. Die Bilder zeigen verschiedene deutsche Beamte der Abstimmungspolizei und Angehörige des deutschen Selbstschutzes, welche der gegnerischen Soldateska zum Opser gefallen sind, in einer solchen Verstümmelung, daß dem Beschauer der kalte Schrecken über den Rücken laust und die Erinnerung on da« geschehene Grauenhaft« nicht nur in den Mußestunden des Tages, sondern auch in den Träumen der Nachtruhe nachlebt. Die Redaktion der Zeitschrift hat denn auch selber die Notwendig« keit empfunden, zu begründen, warum sie den Schleier der Vergessenheit vom stummen Entsetzen weggezogen hat, indem sie schreibt: „Man sage nicht, eS sei nicht recht, die furchtbaren Zeugnisse der Qual, die diese Bilder darstellen, in oller Hände zugeben. Die Größe der Leiden, denen Millionen Deutscher ausgesetzt sind, duldet eS nicht, aus Schwachnervige Rücksicht zu nehmen, die den Anblick von Blut und Wunden scheuen. Ergreifender und nachhaltiger als die Zeitungsberichte, die wir täglich von den Greueln in Oberschlesien lesen, sollen diese Bilder zu uns sprechen." Gegenüber diesen Darstellungen wirken die sonstigen zahlreichen photographischen Reproduktionen über die Verwüstungen und Zerstörungen in den oberschlesischen Städten und Orten sast wie ästhe-tische Ruhestellen, an denen daö Auge förmlich aus-rastet. Diese Sondernummer, welche die Zahl 51 trägt, kostet bloß eine Mark und kann durch alle größeren Buchhandlungen des Inlandes bezogen werden. Ansteckende Krankheiten (nalexljire bo-lezni), volkstümlich gehaltene Broschüre in sloweni« scher Sprache, als Beilage der Zeitschrift Zdravje erschienen, 80 Seiten, zusammengestellt von Dr. E. Mayer. Ljubljana 1921. — Zeitgemäße ärztliche Belehrung sllr Jugend und Eltern (Preporodiaj lekarske pouke mladeii i roditeljima) Winke für daS praktische Leben in sexuellen Fragen in serbokroatischer Sprache. 96 Seiten, verfaßt von Doktor Jovanooii-Batuta, Beograd 1921. — Die beiden Broschüren können von der GisundheitS-abieilung für Slowenien und Jstrien in Ljubljana zum Preise von je drei Dinar bezogen werden. Totenliste, Monat Juli. Ja der Stadt Celje: Binzenz Pres:rn, 64 I., Major i. R.; Franz Poppel. 82 I., Privatier; Antonia Stojkoviö, 36 I., EjsenbahnerSgattin; Miran Petrovöit, 3 Monate, PrivatbeamtinnenS-söhn. — Im Krankenhause: Johann Jancic, 75 I., Tischler aus Teharje; Antonia Farcaik, 14 I., Be« sitzerstochter aus Prekop; Anton Strucelj. 69 I , Taglöhner aus Recice; Johann Rupnik, 81 I., Oberlehrer i. R. ans Breg (Umgebung Eelje); Baltasar Bano»sek, 72 I., Schmied auS Ämartno v S. d.; Maria Amzelj, 44 I., BergarbeiterSgattin auS Grije; Franz Macilova?k, 52 I., Sträfling; August Rückl, 18 I., Handelspraktitant aus Celje; Paula Antaner, 25 I., Dienstbote aus Zagorje a. d. Save; Margarete Zupnik, 62 I., Gemeindearme aus «t. Janj; Aloisia Weran, 24 I., Bedienerin aus Um-gebung Celje und Andreas Zupanc, 57 I., Bettler ohne Wohnsitz. _ ^ 45) (Nachdruck verboten.) Der Australier. Roman von Hedwig K; Motten; tilger 10 n. 20 K; Insektenpnlrer 10 q. 2o K; Salbe gegen MenschenlSuse S u. 12 K: Laussalbe für Vieh 5 u. 12 K ; Pulrcr gngen Kleider- u. WUseheiäuitc 10 n. 20 K ; Pul rar gegen QeflflgellSuse 10 und 20 K; gegen Ameisen lOu. 20 K; Versand per Nachnahme. Cngetieservorlilgungiuuisult M. Junker, Petrinjska ulica tf, Zagreb 113, Kroatien. *!?«<{«. ©eri««tr »tid vero*i*iieber: bu«öl>r«**errl »ffeteja* in Celje. — Bera»n»»?ti«cher Schriftleiter: De. Zraoi Per».