^18.__________________Dienstag, 22. Jänner 1889._______ ttt». Jahrgang. Mbacher Zeitung. --——__________, Nv«l!enduug : ganzjährig fi lk, haldjiihrig sl. 7,»0, Im »omstoii: ^ Dle .,«««!«,«« » «sch««»« ti»,li« mlt »»»nadn" b» Sonn» und »fe!«!»«« »!« «b»<»«stsatt« .lcine^ni .?.'""">' ^l, k.»o, fflll die Zustellung in« Hau« «an»jähllg tl. I. — I»l«rtl»»««»»»t ss«r M befindet fich ConglcsSpIah 2, ble «t»altl»n Vahnhofgasje 24, Sprechstunden b« «ebaclion täal,ch von icrale "'^ <» ^ feilen «K lr., sslöh«»« v«l Zelle « lr,: dei M««tn llvlebtlholunzen pl. »seile » l«. I ^<> bi« 12 Uhl volmitlag«. — Uu«it«!Ur>«»' w«ben n,>r t^" ^" Gautsch! Nachdem die Neugestaltung is «? !i^ Dllj"se nunmehr zum Abschlüsse gelangt l'' l"we Ich Viich in Würdigung der kirchlichen Stel-; "°..?'kses Bisthums bestimmt, anzuordnen, dass dem ^.'gen Bischöfe von Krakau fürstlicher Rang und hj^^uiofl.cher Titel zukomme. Ich beauftrage Sie M,i, ^ ^'^^ Erforderliche im Einvernehmen mit ""'em Ministerpräsidenten zu veranlassen. Wien, 19. Jänner 1889. Franz Joseph m. ,i. _______Gautsch m. p. Un^^./. lind k. Apostolische Majestät haben mit ein'^Mter Entschließung vom 81. December v.J. über Amk? Minister des kaiserlichen Hauses uud des von ! "statteten allerunlerthänigsten Vortrag die ten k/ "'^ dem ^'tel eines Sectionsrathes bekleide-c»w2' ""^ Ministerial-Secrelär Cajetau Cerri llenebm- ^"fetzung in den bleibenden Ruhestand zu d^ ^'aen und demselben bei diesem Anlasse taxfrei qnädi^s! der eisernen Krone dritter Classe aller-°°'9't zu verleihen geruht. Merles/ ""^ !' Apostolische Majestät haben mit "ant d z c> ""^rzeichnrtem Diplome dem Oberstlieute-Nr ^Infanterie-Regiments Freiherr von Reinländer Hrenw 7^"^ Stingl den Adelstand mit dem orte «Edler» allergnädigst zu verleihen geruht. Perln" ^'Minister hat den Vezirksrichter Ludwig V^^^n Seisenberg nach St. Mareiu verseht. Nichtamtlicher Mil. Zur Lage in Böhmen. Di» , Wien, 20. Jänner, ^"dtan ^/""enden Neuwahlen für den böhmischen zu «en,«'..' che spätestens für den heurigen Frühsommer bereits ihre Schlagschatten voraus. Der «^ksky klud v l'i-a^s», dessen unlängst publicierter Geschäftsbericht den Charakter einer politischen Action beanspruchen darf, scheint von dem Gros der böhmischen Abgeordneten zum Pivot ihrer Stellung in der Wahlcampagne auserlesen zu sein. Retrospectiv seiner ganzen Veranlagung zufolge enthält jener Geschäftsbericht, dennoch in die Zukunft ausblickend, das Piogramm in sich, um welches sich die altczechische Partei gruppieren wird. Die «Jungen» legeu natürlich ihrerseits die Hände nicht in den Schoß. Die Trompetenstöße, mit denen Dr. Gre'gr die Monotonie der Landlagsoerhandlungen zu unterbrechen liebte, dalin wacker secundiert von der lustigen Person des Don Basilio-Vasaly und unterstützt durch die rüden Ausfälle der jlingczechischen Prefse. sie sind mehr als spon-tane Eruptionen eines ungezügelten Temperamentes; zweifelsohne steckt Methode in diesem Wahnsinne! Ein heißer Kampf steht bevor; wie derselbe enden wird. ist vorläufig eine Frage, deren Beantwortung dcr nahen Zukunft vorbehalten bleiben muss. Wenigstens weisen die elegischen Schlussworte Dr. Riegers in der oben berührten Berathuug drs «Cesly Klub» darauf hin, dass ein blinder Optimismus hier keinesfalls am Platze wäre. Es hieße die allgemeine Situation unserer inneren Politik vollends verkennen, wenn die in der parlamentarischen Majorität vorhandenen Elemente dem häuslichen Kriege in Böhmen gleichgiltig gegenüberstehen wollten. Die Garantie für die Erfolge ihrer Vestre« bnngen liegt ja offenbar in ihrer festen Geschlossenheit. Jedes Abbröckeln der Rechten, jede numerische Schwä-chuug dcr sie zusammensetzenden Parteien bedeutet einen Verlust an lebendiger Kraft für das Ganze, eine sichere Einbuße für jeden ihrer Theile. Objectiv betrachtet erscheint es eigentlich ganz unbegreiflich, dass die vor^ liegende so klare Situation gerade unter dem böhmischen Volle noch Missverständnissen begegnet. Wenn der Geschäftsbericht des «l^sty Klub» mit einer gewissen Ve friedigung auf die in den letzten Jahren erzielten Resultate hinweist, kann man sich dann darüber irgendwelcher Täuschung hingeben, dass sie nie und »immer erzielt worden wären, wenn das Czechenthum auf jenem Isolierschemel sich befände, auf welchen es die jung czechischen Agitatoren um jeden Preis hinauflocken wollen ? Man nehme die eine ober die andere Errungenschaft: sie ist überhaupt nur möglich geworden durch die wert« thätige Unterstützung aller jener Fractionen. aus denen die Mehrheit unseres Abgeordnetenhauses sich zusammensetzt! Und könnten die Böhmen auf eine derartig? opfer-willige Uuterstützung auch in dem Falle rechnen, wenn die radicalen Volkstribunen vom Schlage eines Grigr und Herold das Ziel ihrer Wünsche erreicht und eine übelberathene Nation vor ihren Triumphwagen gespannt hätten? Wir geben die Möglichkeit eines solchen ephemeren Erfolg»s zu, so sehr dieselbe auch der ge-sundeu Vernunft und der politischen Moral gleichmäßig widerstreitet. Das böhmische Voll zeichnet sich aus durch eine Reihe vorzüglicher Eigenschaften, denen es seine derzeitige Blüte, seinen materiellen Wohlstand und seine höchst beachtenswerte geistige Entwicklung verdankt. Allein gerade sein greiser Führer Dr. Rieger hat darauf hingewiesen — und die böhmische Geschichte be» stätigt vollinhaltlich seine beherzignugswerten Worte — dass der Aufschwuug der böhmischen Nation stets unterbrochen wurde durch innere Katastrophen, welche daraus entsprangen, «weil das Volk nicht das richtige Maß des Muthes halte!» Es steckt ein Zug nach ungestümem blindem Radicalismus in dem fönst so praktisch nüchternen Czecheltthume; er hat ihm Unheil gebracht, so oft er befriedigt wurde, er würde es sicherlich auch in dem Falle bringen, wenn der jungczechischen Fronde ihr Desstructionswerk gelänge! Vergegenwärtigen wir uns einmal die Consequen-zen jener Wandlung, rmlche die Führung der böhmischen Nation den bewährten Händen eines Rieger. Zeitham-mer, Matuö entrisse und sie den jungczechischen Rufern im Streite überantwortete! Von d - nun ^^ ""tlich «ihn. für immer ge-^enke °us n..z^ ^ denn doch ihre Hochzeits-,. .9°. sie b" l,?"/ sich ""ch darüber. °> V 5" ein w "^gar, dafs die Wohnung ein K bewo,""- Erich hatte sie schon als Jung. dVÄ der j mnpn <3>. l°Ute sle mit den Errungen- a /^ierservi '^^"'slichkeit geschmückt werden. Die W,^ NM. "^lten eme decorative Verwendung 3 ^^lu»N' "uch die vier Lampen - diese starken ^>chtu.« ""/". ärgerlich -brauchte man nicht Klampe in N.""""' Wohnung. Ein? sehr hübsche bronze war darunter und Martha wünschte diese zu verwenden, über dcu Esstisch zu häu-gen. «Aber da hängt ja schou eine, liebes Kind,» bemerkte Erich. «Ein geschmackloses Ding — ganz billige Ware.» meinte Martha; «nimm' mir's nicht übel, Liebster, doch nicht von deiner Wahl?» — «Nein, ein Geschenk,» erwidelte Erich. «Du hast auch nicht unrecht; dieser bläuliche Porzellanknoten ist nicht schön. Dennoch möchte ich die Lampe behalten.» — «Ei. warum denn!? Das heißt, behalte sie — wir verwahren sie irgendwo auf dem Boden.» — «So meinte ich' nicht, liebe Martha. Ich bin an die Lampe gewöhnt, möchte sie da sehen, wo sie hängt.» — «Aber Erich, so sieh doch nur. wie viel hübscher die von dcr Tante Marie ist! D.l wirst dich rasch an die bessere Lampe gewöhnen.» — «Es ist wahr.. . dennoch ... sieh ... ich bitte dich...» Genug, Erich blieb bei seinem Verlangen. Martha wnrde jetzt ärgerlich, misbtrauisch. Sie wareu im besten Zuge. sich zu zanken, zum erstenmale. «Wenn du schou aus deiuem Willen brharrst,» entschied Martha, «so möchte ich denn doch den Grund hiefür w sseu. Was hast du an der ordinären Lampe? Sprich doch nicht von Gewohnheit, du hast dich an manches Neue ge. wohnt — zum Beispiel an mich!» — «Die alte Lampe ist mir mm einmal lieb — und ich dächte...» — «Gut, die Lampe bleibt hängen. Aber du rmrst mir doch vielleicht sagen, wer dir sie geschenkt hat.» — «Frau Witte, bei dcr ich als Chambrcgarnist wohnte.» — «Die alte Witte, die mit dem schlechten Kaffee und dem unausstehlichen Mopse, der dir immer zwischen die Beine fuhr? Höre, Erich, du hallst mich zum besten! Es muss noch irgeud eiu Bewandtnis mit der Lampe haben.» — «Das ist auch der Fall; aber die Geschichte ist gar zu harmlos, zu unbedeutend, wird dir so wenig gefallen. Martha. Wenn du jedoch darauf bestehst, so magst du sie hören, und du wirst baun selbst entschei- den, ob die Lampe hier hängen bleibt oder nicht. Aber lasse sie vorher anzünden.» — «Du machst mich neu» gierig. Erich.» — «Wahrlich kein Grund, du wirst dich überzeugen.» Die Lampe brannte; das junge Paar sah neben» einander, er mit verlegener Miene, sie unruhige Span« nung in den Zügen. «Was ich dir zu erzählen habe, ist wirklich gar keine Geschichte, auch kein Bewandtnis, es ist — nein, ich finde kein Wort dafür...» — «Nun, so sprich doch endlich!» — «Sei es denn. Also: Ich wohnte einige Jahre hindurch bei Frau Witte in einem möblierten Zimmer, wie sie allenthalben vermietet werden. Kaum halte ich auswendig zu sagen gemusst, was darin stand, so gleichgiltig war mir der Raum. Auch ärgerte ich mich täglich über den schlechten Morgenkaffee, den ich von meiner Wirtin erhielt, und über den kläffenden Mops derselben, der mir noch immer zwischen die Beine fuhr. Aber an eine Veränderung dachte ich nicht, derlei war nicht nach meinem Ge» schmacke. So hatte sich immerhin eine Art von freund» schastlicher Beziehung zwischen mir und meiner Wirtin herausgebildet, welche darin gipfelte, dass wir einander zum Geburtstage beschenkten. Einmal überraschte mich Frau Witte mit einer Hängelampe — dieser hier! Es war mir anfangs ganz unbegreiflich, wie dle Frau auf diesen Gedanken gekommen war — nachher kam ich dahinter. Sie hatte selbst zwei Lampen zum Geburts-taae bekommen, und eine davon verwendete ste sehr praktisch als Geschenk für mich. Was sollte ,ch m,t dem Dinge beginnen? Frau Witte hatte die Lampe gleich a„ einen Haken gehängt, der zufällig im Plafond steckte, sonst halte ich das Präsent wohl in einen Wmlel ge» stellt. Als ich des Abends nach Hause kam, brannte die Hängelampe; meine Wirtin hatte sie angesteckt, und jetzt gefiel mir das Geschenk! Meine Stube war so Lllibllchcr Zeitung Nr. 18.___________________________________________140 __________ 22. Jänner 1889. bindung mit den polnischen Vertretern. Die Slovenen, in ihrer ruhigen beharrlichen nationalen Arbeit gestört durch die tristen Erfolge der jungczechischen Experi-mcntalpolitik, wussten ihnen sicherlich sehr wenig Dank für ihre desorganisalorische Thätigkeit, und gewitzigt durch die Erfahrung, müssten sie ein intimeres Zusammengehen vorweg ablehnen. Etwas Achnlichts wär,» der Fall mit den Dalmalimru. Was aber die Deutsch-conservativen betrifft, welche in decennienlanger redlicher Arbeit allen Anfeindungen zum Trotze unentw.gt ein» stehen für die Achtung der historischen und nationalen Individualitäten, für die Gleichberechtigung der Völker, was diese Partei angeht, wie könnte sie es vereinbar finden mit ihren Grundsätzen Hand in Hand zu gehen mit dcn jungczechischen Politilern! Blieben somit nur die Gesinnungsverwandten deut-scher Zunge auf den Bänken der Linken übrig. Aber da würden die Herren Ore'gr und Consorten schön an-lommen, wenn sie einen moäu.«, viv<;n6i für sich und ihr Volk anstreben wollten! Ja, so lange sie in unglaublicher Verblendung mit ihnen gemeinsame Sache machen, ihr Tagewerk thun. für sie die Kastanien aus dem Feuer holen und die Position der Rechten schwä' chen — so lange gibt es Oönnermienen für sie, so lange können sie bei parlamentarischen Estectstücken auch auf den brausenden Beifall der Linken rechnen. Aber nur insolange? Es ist kein Trugbild, das wir vor» spiegeln; bitterer Ernst ist e«, den wir mit dieser wahrheitsgetreuen Schilderung verfolgen. Die Wahl« bewegung m Böhmen wird, allen Symptomen zufolge, früh ins Rollen kommen; an Intensität wird es ihr ebensowenig fehlen, wie an großer actueller Bedeutung. Nicht früh genug können die gereiften Vertreter des böhmischen Volkes, welche an Seite Riegers für eine maßvolle, voraussehende Politik einstehen, das Werk der vorbereitenden Organisierung vollziehen. Wir erhoffen von dem gesunden Sinne der böhmischen Be« völkerung, dass sie, sich und den österreichischen Völkern zum Heile, den einzig richtigen Weg einschlagen wird! Politische üleberNcht. (Ein Handschreiben des Kaisers) an den Unterrichtsminister verleiht dem jeweiligen Bischof von Krakau fürstlichen Rang und fürstbischöflichen Titel. Als Landesherren des schlesischen Theilfürstenthums Severien führten die Krakauer Bischöfe seit dem 15ten Jahrhundert den herzoglichen Titel bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, wo dieses Territorium der polnischen Krone einverleibt wurde und infolge der weiteren politischen Ereignisse an Preußen, später an Russland kam. Außerdem nahmen die Krakaner Bischöfe seit jeher in kirchlicher Beziehung eine exceptionelle Stellung ein, welche in letzter Z^it dadurch prägnanten Ausdruck fand. dass das Krakauer Bisthnm im Jahre 1880 von jedem Metropolitanverbande eximiert „nd dem päpstlichen Stuhle uumittelbar untergeordnet wurde. Eine solche Exemption kommt außer dem österreichischen Antheile der Breslauer Diöcese keinem österreichischen Bisthum zu. (Südbahn.) Wir haben vor einigen Tagen den Erlass skizziert, den das Handelsministerilim an die Ver waltung der Südbahn in Angelegenheit der Trennung der Betriebsrechnungen für das österreichische und das ungarische Netz ge»ichttt hat. Die österreichische Regierung hat. wie wir hören, diesen Erlass gleichzeitig dem ungarischen Ministerium zur Kenntnis gebracht und dasselbe eingeladen, über die definitive Regelung dieser Frage, inbetreff deren in dem Erlasse an die Südbahu nur rine provisorische Verfügung getroffen wurde, in Verhandlung zu treten. (Militär-Conferenz.) In Wien fand Freitag unter wm Vorsitze des Kaisers abermals eine Militär-Confer^ statt, an welcher die Erzherzoge Albrecht, Kronprinz Rudolf und Wilhelm. F5M. Baron Bauer. FML. Varoi, Sllis. FZM. BaronÄcck und G. d. C. Prinz Croy teilnahmen. Die Besprechung währte 2'/^ Stunden. (Sanctioniertes Gesetz.) Der Kaiser hat dem vom oberöfterreichischen Landtage beschlossenen Gesetz-entwürfe, durch welchen Bestimmungen.in Ansehung der Vermittlungsämter zum Ausgleichsvrrsuche zwischen strei' tenden Parteien erlassen werden, die Sanction ertheilt. (Kärntische Handelskammer.) Wie man aus Klagttlfurt schreibt, hat die kärntische Handels« und Gewerbekammer in ihrer letzten Sitzung den bisherigen Präsidenten und Vice.Präsidenten. die Herren Karl Ritter von Hillinger und Leopold Ritter von Moro, einstimmig wiedergewählt. Als Stellvertreter im Vor« sitze für den Fall der Verhinderung beider Präsidenten wurde Herr Bergrath Ferdinand Seeland gewählt. In Angelegenheit der Triester Eisenbahnfrage beschloss die Kammer auf Antrag ihres Elseubahn.Comite's durch den Berichterstatter Karl Ritter von Hillinger. sich an die Regierung mit dem Ersuchen zu wenden, der Bau der Bahn Divaca-Lack möge ehestens gesichert und die Fortsetzung derselben über das Rosenthal uud Klagen» fürt geführt werden; erst nach Vollendung derselben sei der Bau einer Tanernbahn ins Auge zu fassen. (Zur Organisation der clericalen Partei.) Das Grazer «Volksblatt, schreibt betreffs der Neu-Organisation der clericalen Partei: Ein katholisches Centrum scheint eiu Ziel anzudeuten, das, abgesehen von allen sonstigen Erwägungen, vorderhand unerreichbar ist. Ernste Politiker rechnen nur mit realen Factoren und überspringen eine gefährliche Kluft nicht, wenn diese besser umgangen werden kann. (Galizien.) Nach einer Lemberger Meldung stellt das aus alt- und jungruthenischeu Parteiführern zusammengesetzte Central-Wahlcomite. a:i dessen Spitze das Landes-Ausschussmitgli.d Vereznicki steht, für die durch den Tod des Abgeordneten Dr. v. Grucholski im Landgemeindenbezirke Tarnopol-Zbaracz Skalat erfor» derliche Reichsrathsersatzwahl dm rntheuischen Landtagsabgeordneten Pater Siczynski als Candidate« auf. (Fürst Clary) veröffentlicht in der «Bohemia» neuerlich ein Schreiben, worin er für die Völkerversöh' nung eintritt und den Egoismus der einzelnen Nationalitäten tadelt. (In Budapest) wird die Doppeldebatte über die Wehrgesetzvorlage im Reichstage und im Club der liberalen Partei fortgesetzt. Im letzteren wurden Samstag die auf die Einjährig-Freiwilligen bezüglichen Paragraphe der Wehrnooelle ohne jede Aende^ rung angenommen, woraus zu schließen ist. dass die Regierungspartei geschlossen für die betreffends» B^ stimmungen einstehen wird. (Ueber den Wiener Besuch des Pr«n/ zen Alexander von Batten berg) weiß die «Correspondence be l'Est» mitzutheilen, derselbe se> ausschließlich durch Familien-Anqelegenheiten veranlasst worden. Der Prinz soll gcänßert haben, er hege die frohe Hoffnung, in Bälde sagen zu können, dass el nunmehr mit allen seinen Verwinidten die herzlichst^ Beziehungen aufrechterhalte. Diese Aeußerung erhalt durch eine der genannten Korrespondenz ans Paris zu-qehende Mittheilung eine bemerkenswerte ErgänzuG Man soll nämlich in durtiqen politischen Kreise» vel' sichern, dass zwischen dem Prinzen von Nattenberg uB dem Zar, Dank der Vermittlung der Zarin und del Herzogin von Cumberland, eine Versöhnung zustande gekommen sei. (Das päpstliche Coniistorium.) welche» bekanntlich schon einmal verschoben, am 15. d. M. We stattfinden sollen, ist nun abermals, und zwar auf den 19. März vertagt worden. (Aus Belgrad) wird der «Pol. Corr.» vA sichert, dass die iu einigen Blättern aufgetauchte Na^ richt, wonach König Milan den ehemaligen FinaNj' minister im letzten Cabinete Ristic. Dr. Vuic. mit der Bildung eines neuen Cabinets betraut hätte, jeder ^ gründnug entbehre. Alle an diese Nachricht gekniiM" Combinationen seien somit gleichfalls hinfällig. (Zur Affaire Geffckeu.) Bei VcsprectM der Anklageschrift gegen Oiffcken heben die Pa"!" ! Blätter die Stalle über die Proclamation des Kmse" Friedrich besonders hervor; im übrigen beschränken >l sich darauf, die Aeußerungen englischer Blätter ^ zudrücken und zu betonen, dass der Zweck der "^ öffentlichung ihnen unklar sei. Die «Liberte!» ist sch^" fertig mit ihrem Urtheil und meint, die Veröffentlicht schade dem Andenken des Kaisers Friedrich und vel' mehre nicht den Ruhm Bismarcks. Der «Temps» /^ der Ansicht, die Veröffentlichung solle die Wirkung d" Reichsgerichtsbeschlusses abschwächen und die gegen M' cken erhobene Anklage als begründet erscheinen lM"' (General Boulanger) richtete an die Pal" Arbeite ein besonderes Wahlmanifest, worin er sA er wolle nicht die Dictatur, er sei eiu aus dem ^. heruorgea.aua.ener Demokrat. «Indem Ihr — he'^!,. in dem Aufrufe wörtlich — für mich stimmt, st'"^ Ihr für die demokratische Republik und bekundet ^ Euren Ausbeutern, dass Ihr Eure Kinder ihnen N^ mehr für unnütze und gefährliche Eroberungen. """ aber Eure Steuern für die Dotierung ihrer Sinec«"' hergeben wollt.» ' , (Der König der Niederlande) widM sich entschieden der Errichtung der provisorischen ^ gentschaft, obwohl die Aerzte glauben, dass deM kaum mehr zur Ausübung der Regentenpflichten f<"U sein werde. Nach dem jüngsten officiellen Bulletin " sein Befinden unverändert. ^^ freundlich, so gastlich erleuchtet, während sie sonst beim Lichte meincr Studierlampe im wesentlichen dunkel geblieben war. Es war wirklich ganz hübsch so! Ich rückte meinen Tisch in die Mitte des Zimmers — unter die Lampe — und das machte sich ganz gut so. Am folgenden Abend kamen zufällig zwei Freunde zu mir, und die neue Einrichtung erwies sich als praktisch. Man sah bequem an dem freistehenden Tische und hatte reichliche« Licht. Nur fehlte mir der Tisch an seinem alten Platze, aber ich konnte mir doch einen neuen kaufeu! Das war eine Kleinigkeit. Ich laufte mir wirklich einen Tisch, um ihn unter die Lampe zu stellen; es war mein erstes eigenes Möbelstück. Und es machte mir Freude — warum sollte ich nicht etwas eigene Möbel haben? Ich besorgte mir auch eine hübsche Decke auf den Tisch, und nun sah mein Zimmer wirklich wohnlich aus, es heimelte mich förmlich an. Vorher hatte ich nicht daran gedacht, dass man sich zu Hause auch leidlich behaglich fühlen könne; nun fand ich das Gast', das Kaffeehaus bisweilen unbequem, gieug lieber nach Hause, lud mir auch ein« oder das andenmal eiu paar Freunde ein. Dabei stellte es sich jedoch heraus, dass zu wenig Stühle da waren. Dem war wohl abzuhelfen. Ich wollte welche kaufen, und so schaffte ich zwei kleine Fauteuils an und auch einen Divan dazu; plötzlich war ich auf den Geschmack gekommen, ohne recht zu wissen wie. Die Wohnlichkeit meines Zimmers machte mir Freude, und ich brachte immer mehr Zeit zu Hause zu. Doch machte sich iu meiner Stube ein Uebelstand geltend. Sie war zu klein für die neuen Möbel, vor allem zu kleiu für den Tisch unter der Hängelampe. Da meine Wirtin eben ein anstoßendes Cabinet frei hatte, so mietete ich dasselbe, um es zu meinem Schlafzimmer zu machen. Für das nunmehrige Arbeitszimmer kaufte ich uoch einen Teppich und einen Bücherschrank. Und nun war ich beinahe stolz auf meine Wohnung. Die Hängelampe brannte an jedem Abend und beleuchtete die kleiue Herrlichkeit. Tagsüber war ich ja doch zumeist im Bureau; nur abends hatte ich Muße, um mich zu Hause beschäftigen oder eiuen Freund zu empfangen, und das Geburtstagsgeschenk meiner Wirtin war mir unentbehr» lich geworden. Es war ein Jahr nach jenem Geburtstage, als ich mir diese Wohnung, in welche ich dich heimgeführt habe, mietete. Ich war inzwischen vorgerückt und hitte eine namhafte Gehaltsaufbesserung erhalten. Der schlechte Morgenkaffee und der kläffende Mops der Frau Witte behagen mir nicht mehr, ich mochte von keiner Wirtin mehr abhängig sein uud mietete mir eine eigene Wohnung, die ich von meinen Ersparnissen möblierte. Der Sinn für ein trauliches, hübsch eingerichtetes Heim war nun einmal in mir erwacht. Ich hatte jetzt ein Schlaf-, ein Arbeits- und ein Empfangszimmer, das letztere, weil ich gerne Freunde bei mir sah. Au dem Gast-Hausbesuche hatte ich fast allen Geschmack verloren. Zur Einweihung meines «Salons» hatte ich mir einige Collegen geladen, zu einer selbstbereiteteu Bowle. Wir waren recht heiter, man brachte natürlich auch einige Trinksprüche aus. Da ließ einer der Gäste «meine Braut» leben! Ich sah sehr verblüfft darein. Meine Braut! Aber Kinder, was füllt euch ein! «So leugne doch nicht länger!» rief man. «du willst dich verheiraten, wozu soust dle große Wohnung, die eigenen Möbel!?» Ich leugnete, aber man glaubte mir'nicht, ich musste eiue Braut haben! Pas Gespräch, die N.'cke» reien machten mich eigenthümlich warm. Und als meine Freunde gegangen wann, kam mir meine Wohnuug unheimlich verödet und stlll vor. Die Hängelampe brannte uud zeigte mir, wie leer es in allen Ecken war. Das erleuchtete Zimmer schien auf jemanden zu warten Mein Blick fiel auf den kleinen Dlvan, auf dem wir jcht sitzen und ich dachte, das ware das richtige Plätzchen um zu Zwei zu plaudern. Wie von einem süßen Traum befangen, stand lch da. Warum sollte ich nicht hei- raten? Brachten es nicht so viele andere zusta"^, Ich halte mir die Frage noch nicht ernstlich gest^' we,l lch noch nicht eigentlich geliebt hatte. Jetzt ^ rückte diese süße Möglichkeit meinen Sinn: Mntt e"" junge, reizende Frau hier walten würde, es wäre. schön, zu schön! U„d auf eiumal war mir. als M ich auf dem kleinen Dlvan eine holde Gestalt M"' gau; deutllch sah ich sie im Scheine der Hängel"^' und diese Gestalt warst du! Ich hatte dich kurz v^ bei dem Säugerfeste gesehen!» n «O.. sagte Martha, enttäuscht, «und du ^ mcht gle,ch gefühlt, dass ich die ,Rechte' wäre?' < «Ne,n» gab er verlegen zu. «erst zu Hause, unter" Hangelampe wurde es mir klar» — «O diese dn«"" Hängelampe; du brauchtest nur eigentlich eine F"^' we,l du schon eiue Lampe uud einige Möbel hat" '. -«Llebe Martha, ich finde, es ist die richtige A . der.ampe. S,e hat mich von einem gemüthlichen 5« gesellen zum tugendhaften Hausmenschen gemacht "^ so zu demem Gatten! Und darum ist mir die 2a«"' so lieb!» ' ,, Martha war sehr nachdenklich geworden. H. H^elamp^ der Tisch, die Tischdecke, die Fa"teH zuletzt die Frau; man darf diese magische Kette /"A zerre,ßen, son,t.... - Erich lachte laut auf. u"d „ kannte nun mcht umhin, auch zu lächeln. «Nein. «" Schatz. nef er, .steh die Lampe nicht mit so/tte des März Teheran verlassen u»d über Tiflis mn der Grusinischen Heerstraße seine Reise nach Russ-"'? fortsetzen. In Petersburg will Nassr Eddin un« «ksayr Me, Wochen sich aufhalten. Aus Russland will »nk c ^ ""^ Verlin. Paris und London reisen uno looann über Oesterreich nach Constantinopel sich Tagesneuigleitcn. ?/' Majestät der Kaiser haben dem allgemei' i, . österreichischen Hebammenvereine in Wien' eine m?s 'V^una. von 100 fl. aus der Allerhöchsten Privat-"lie allergnüdigst zu bewilligen geruht. m?s ^' MairM der Kaiser haben, wie die «Agra« Mss >""U' meldet, für die Restaurierung der gric-^H^'entalischen Kirche zu Rivica 150 ft! zu spenden h« ^ (Selbstmord des Agramer Vice-^f^^Meisters.) Die allgemeine Aufregung über die ^s°"batlon und den Selbstmord des Vice-Bürger-licbe 3 ^.alabar ist in Agram eine ganz außerordent-N^' "°bei kommt naturgemäß die Hiihe des defraudierten Mn"^ "" ^ "A in Betracht, der allerdings ver-durck?^'^ ^""gfligig ist. Ucberdies ist der Schaden Möa/na n ^""^lg "folgte Verzichtleistung auf die Ver-g^^Uebertragung seitens der Gattin Kalabars wieder gut-cu»n8 n °^"' ^^ Aufregung und Empörung des Publi-schleil s - ^" Umstände, dass Kalabar, obwohl er die Unter-zu d!,>!^"" betrieblich bei der Wahl im Herbste 1887 EH.. stelle eines Vicc-Vürgermeisters herandrängte. Im fäischu ^ Kalabars wurden die Vehelfe seiner Wechsel. Und „ ?" aufgefunden, darunter verschiedenartige Federn bereit« c ^echselblankette, auf denen die Unterschristen lade Pi ^"^ waren. Außerdem enthielt die Schreiblisch-meinem ^"^^n ^"ef mit der Aufschrift: «Nach datiert ^" öffnen.» Der Brief ist vom Jahre 1883 Aslant» °" ^ ^°"^" Kalabars gerichtet und enthält das yerin k ' ^ss " "lle auf seine Frau und seine Schwä» sich in '°^ cursierenden Wechsel gefälscht habe. Es stellt "'ge zn n mehr heraus, dass in letzter Zeit das allei-seitier e'"er ssr« "^ '" bie peinliche Möglichkeit gebracht, b'" zu sollen? Fürwahr, ich verbunden,. ^ eigenthümliche Rücksichtnahme sehr Al h?rr?^""l momentane Pause, während wel-6"ge der N« -" ""lieres unverwandt in die erregten ^°rges?^ f?'^" S'e über die Vermöa/nsverhältnisse «^ fragte er plötzlich. Hwech, dass er sehr reich ist.. 'Hat er ,.,?/"' "^lien Munde?, ergänzte Moulieres. »esprochen^.^^n nicht von seinen jüngsten Verlusten ^ren^ba^ ""'' !>°ss er 2000 Louisd'ors im Club H trübe a/s/i«, )^'^ dadurch jedoch nicht absonder-«U f/ ' "" zu sein.» °" der Börse wird er sich ""dig Hm ""^"'c' denn er hat sich gestern voll- ""en haben!. ""^ wenigstens eine halbe Million '"""'mit voll«^^^ "'"!' entgegnete die Va- », 'Womit 2" Kaltblütigkeit. 2 "cht hinrei^"" ^"'' ^'" ^""^" "ird «Das ist ihrer würdig! Wenn ich jene Frau im Elende wusste, es würde mich über Georges' Unglück wesentlich trösten.» «Sie werden jenes Vergnügen nicht haben, es sei denn, dass sie sich um alles beraube, um in der Lage zu sein, die Schulden ihres Mannes zu zahlen. Und darüber habe ich so meine eigenen Gedanken. Wenn Li< slrac sich klug benimmt, so kann die Scene der letzten Nacht für ihn von unberechenbarem Vortheil sein. Olau-bm Sie. dass er heule kommen wird!» «Kommt er nicht, so würde ich ihn nie mehr im Leben empfangen!» Herr von Moulines begnügte sich damit, verständnisinnig zu lächeln. Was hinter dieser stets ruhig er< scheinenden Larve vorgieng, zeigte er nicht. Er liebte es, jedermanns Gedanken zu erforschen, ohne jedoch seine eigenen zu verrathen. «Wollen Sie klug und verständig handeln,» sprach er bedächtig, «so verkehren Sie. sobald er wieder zu Ihnen kommt, auf gleichem Fuße wie bisher mit Listrac. Lassen Sie ihn mit seiner Frau sich aussöhnen; ich habe das Vorgefühl, dass ihm dies schon gelingen wird, Sie aber werden bei dieser Versöhnung nur gewinnm. denn stets wird ihm der Gräfin gegenüber das Gefühl peinlich bleiben, dass er ihr Dank schuldet, dass sie es ist, die ihn gerettet hat. Ich kenne ihn. Er ist durch und durch eitel und wird ihr die Demüthiguug, welche sie ihm gewissermaßen auferlegt, indem sie ihm Hilfe bietet, nimmer verzeihen; — so wird er sich mit doppelter Sicherheit Ihnen wieder zuwenden. Was ab^r die Gräfin betrifft, so garantiere ich Ihnen. dass. wenn Sie mich gewähren lassen. Sie die Freude haben sollen, sie ruiniert, verlassen und verzweifelt zu sehen.» «Das wäre mein einziger Wunsch!» «Out. aber leine Thorheilen! Verderben Sie mir das Spiel nicht, indem Sie Listrac überflüssige Scenen machen. Wenn er zu Ihnen kommt, trachten Se, seine finanziellen Misshelligkeiten zu ignorieren!» In diesem Augenblick wurde die Thür geöffnet und die Zofe meldete den Grafen von Listrac. Die Art und Weise seines Auftretens that hin-länglich dar, dass er sich hier zu Hause fühlte. Dachte er zurück, so wusste er freilich selbst kaum anzugeben, wie es möglich gewesen, dass er so vollständig in die Netze jener Frau gerathen war. Herr von Monlieres hatte ihn bei ihr eingeführt, und Juliette hatte ihn immer mehr und mehr an sich zu ziehen verstanden; sie spielte ihre Rolle mit umso größerer Oeschicklichkeit. als er ihr thatsächlich gefiel, und wenn diese Frau überhaupt imstande gewesen wäre. zu lieben, so würde es zweifelsohne ein Mann wie Georges de Listrac gewesen sein. dem sie ihr Herz geschenkt hätte. Er seinerseits empfand bald eine heftige Leidenschaft für sie. welche ihn alles Urbrige vergessen ließ. Seine Frau, die er angebetet, wurde ihm gleichgiltig. sein Vermögen, srine Stellung, alles versank in ein nichts angesichts der Liebe, welche Juliette ihm einflösste. Mit einem Lächeln auf den Lippen trat er heute in den Salon der schönen Sirene ein, als habe nichts sich zugetragen, aber der Ausdruck seiner Züge verwan-delte sich. als er Moulieres ansichtig wurde. «Guteu Morgen lieber Freund!» rief die Baronin in liebenswürdigster M'ise dem Grafen Listrac entgegen, eingedenk der Rathschläge, welche Moulieres ihr ge-geben hatte, «Sie kommen zweifellos, um sich zu er« kundigen, was gestern nach Ihrcm plötzlichen Verschwinden aus mir geworden ist? Ich habe aüein soupiert, bin dann nach Hause zurückgekehrt, habe mich zur Ruhe begeben und — von Ihnen geträumt!» Laibachcr Zeitung Nr. 18.____________________________________ 142______________ 22. Jänner 1889. samkeit am hiesigen Landestheater (unter der Direction Kohly) in gutem Andenken steht und sich jetzt wieder neuerding« als tüchtiger, fleißiger Schauspieler bewährt hat, ein volles Haus haben werde. — (Vall beim Herrn Landespräsidenten.) Beim Herrn Landespräsidenten Baron Winkler fand gestern ein glänzendes Nallsest statt, an dem die hervorragendsten Vertreter aller Gesellschaftskreise unserer Landeshauptstadt theilnahmen. Um halb 9 Uhr abends begann die Auffahrt der geladenen Gäste, welche vom Herrn Baron und von der Frau Baronin Winller in liebenswürdigster Weise empfangen wurden. Bald war der Ballsaal von einer gewählten Gesellschaft gefüllt, und um 9 Uhr wurde der Tanz eröffnet. In der glänzenden Gesellschaft bemerkten wir unter anderen Se. Excellenz den Herrn FML. Ritter von Keil, GM.Schilhav Sly Edlen von Vahnbrück, die Oberste Heyrowsky und Mitrooic, Statthaltereirath Schemerl mit ihren Ge« mahlinnen und mehrere Beamte der k. k. Landesregierung, den Landesgerichtspräsidenten Kocevar, Staatsanwalt Dr. Galli, Finanzdirector Plachli, Finanzftrocurator Dr. Raöic, Landeshauptmann Dr. Pollukar, die Landesausschüsse kaiserlicher Rath Murnik, Detela und Dr. Vosnjat, Bürgermeister Grasselli, die Barone August und Wilhelm Rechbach, Ritter von Gariboldi, Sparcafse-Präsidenten Luckmann, die Abgeordneten Dr. R. von Bleiweis. Dr. Mosche', Dr. Papez, Herrn Samassa, Dr. Pfefferer :c. Die Eleganz der Damentoiletten erregte allgemeine Bewunderung. Die Stimmung war eine sehr am» mierte, und wurde dem Tanzvergnügen mit unermüdlichem Eifer gehuldigt, was bei der großen An« zahl unmuthiger Tänzerinnen wohl leicht erklärlich ist. In der Ruhepause wurde in den oberen Räumen ein exquisites Souper zu 210 Gedecken serviert. Der Auf» gang zum Ballsaale sowohl als auch sämmtliche Localitäten waren mit Statuen und exotischen Gewächsen hübsch decoriert. Das schöne Fest endete erst in den Morgenstunden. — (Personalnachricht.) DiePfarre Wocheiner. Vellach wurde dem hochw. Herrn Johann Aerlik, bis« her Kaplan in Möschnach, verliehen. — (Neue Briefmarken.) Die Post-und Tele» graphensection im Handelsministerium beschäftigt sich, wie wir hören, seit einiger Zeit mit der Frage der Ausgabe neuer Briefmarken. Die Ausgabe neuer Briefmarken ist bereits principiell beschlossen und dürfte jedenfalls im Laufe dieses Jahres erfolgen. Gleichzeitig hiemit soll die Verwendung von Briefmarken auch auf die Fahrpostsendungen ausgedehnt werden, was die Schaffung neuer Kategorien von Marken vorausseht, und wird diese Maßregel die Manipulation der Fahrpostsendungen sowohl für das Publicum als auch für das PostPersonale wesentlich vereinfachen und erleichtern. — (Studenten-Unterstützungsverein in Graz.) Der Verein zur Unterstützung slovenischer Universitätsstudenten in Graz versendet soeben seinen Jahresbericht. Per Vereinsausschuss bestand im abgelaufenen Jahre aus den Herren: Dr. Gregor Kr et, Uni» versitäts-Profefsor, Vorsitzender und Cassier; Dr. H. I. Bidermann, Universitäts'Profefsor, Vorstands'Stell« Vertreter; Vogomil Krel, 8t.uä. jur., Secretär; Josef Kotnil, gtuä. ^ur.; Peter Defranceschi, «tuä. msä., «Sie sind reizend!» rief der Graf begeistert. «Ich handelte unverzeihlich und Sie vergeben mir dennoch?» Die Baronin lächelte vielsagend. «Unter der Bedingung, dass kein Rückfall mehr vorkommt. Im Grunde genommen b«n ich Ihnen ein wenig böfe und habe mein Leid soeben unserm gemein» samen Freunde geklagt.» «Der an der ganzen peinlichen Geschichte nichts weniger als unschuldig ist!» versetzte der Graf. Mou« lieres einen Zornesblick zuschleudernd. «Mein Nester, ich habe in wohlmeinendster Absicht gehandelt und nur durch Unwissenheit gefehlt, denn wurde ich auch nur eine Ahnung davon gehabt haben, dass —» «Wir werden an einem andern Orte davon spre« chen!» rief lebhaft der Graf. «Ich war ohnehin im' Veqriffe, dich aufzusuchen, und kann nur einen Augenblick bei unserer verehrten Freundin verweilen.» «Wie, ist das Ihre Art und Weise, begangene Fehler gut zu machen? Ich dachte. Sie würden mich heute entschädigen für die gestrige Vernachlässigung; nun reden Sie davon, wieder zu gehen, noch ehe Sie Platz genommen haben!» «Ich bin tagsüber durch Geschäfte verhindert. Am Abend jedoch werde ich nicht ermangeln, vor« zusprechen.» «Wetten wir. dass Sie vorhaben, an die Vörse zu gehen! Das ist sehr unrecht von Ihnen, und wenn Sie Ihr Geld verlieren, so geschieht Ihnen schon recht. Haben sie aber leinL mehr und sollten Sie vielleicht in pecuniärer Verlegenheit sein, so wissen Sie. dass alles, was mir gehört. Ihnen zur Verfügung steht, liebster VeorgeL!» (Fortsetzung folgt.) Anton Sifrer, 8wä. moä., Philipp Goruft, «w sulate fast täglich von Unterstützungsfuchenden, insbesondere aus Dalmatien, Tirol und dem Stadtgebiete von Trieft, heimgesucht werden. ! — (Juristen-Verein.) Die erste General^ Versammlung des neugegründeten Juristen-Vereines «Prav» nik» findet am 26. d. M. abends 8 Uhr im «Hotel Elefant» statt. Auf der Tagesordnung stehen die Wahl der Vereinsfunctionäre und allfällige Anträge. — (Legat.) Der Freitag früh in Mitterdorf bei Gottschee verstorbene Pfarrer Herr Peter Teran hat dem slovenischen Schulvereine den Betrag von 100 fl. testiert. — (Südö st erreicht sch .ungarischer Holz« Händler-Verband.) Wie uns der Verband mittheilt, hat die commercielle Direction der Süobahn plitz) ernannte in der am 13. d. M. stattgefundenen Sitzung den Herrn Josef Gorup in Fiumc einstimmig zu ihrem Ehrenmitgliede. ^ Neueste Post Original-Telegramme der «Laibacher Ztg' Wien, 21. Jänner. Gestern fand bei dem Kaiser ein Familiendiner zu Ehren des Prinzen Alexander von Battenberg statt, welcher um 8 Uhr 15 W'' abends nach Darmstadt zurückreiste. Aglllllt, 21. Jänner. Bischof Strohmayer fordert den Clcrus feiner Diöcese in einem Hirtenbriefe M Sammlung von Beiträgen für den Loskauf von Nege? sclaoen auf. Es stießen bereits Beiträge ein. Berlin, 21. Jänner. Der Kaiser stattete dem Reichs' kanzler einen halbstündigen Besuch ab. Verlin, 21. Jänner. Botschafter Prinz Reuß n>al gestern abends dem Thee bei Ihren Majestäten bel' gezogen, wohnte heute dem Ordensfeste bei und reiste abends nach Wien zurück. Rom, 21. Immer. Infolge einer Erdfenkung stiirM ^vier Häuser in Casola bei Ravenna ein. Zehn Todte wurden bereits ausgegraben, zehn andere sind noch untel den Trümmern. » Neapel, 21. Jänner. Der Vesuv ist neuerdings thätig. Em unterirdisches Getöse ist hörbar, auch sind" eine starke Rauch« und Lava «Entwicklung auf dB südöstlichen Bergabhange statt. Paris, 21. Jänner. Die gestrige WählerversamNl' lung in der Avenue Duquesne veranlasste Aussch"'' tllngen zwischen Socialisten und Boulangisten. lttlv zwanzig Individuen wurden durch Stockhiebe verleg volkswirtschaftliches. Lllibllch, 19. Jänner. Auf dem heutigen Marlte sind eM' nen: 6 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu und St"?' 17 Nagen und 2 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preise. ^^. Weizen pr. Heltolit. 6!34 6 80 Butter pr. Kilo . . — 7« ^"" Korn . 4 49 4 80 Eier pr. Stück . . - 2 ^ Gerste » 4 25 4 60 Milch pr. Liter . . — 6 ^ Hafer . 3 9 3 — Rindfleisch pr. Kilo — 54 -^ Halbfrucht »-------5 80 Kalbfleisch » — 48^ Heiden » 438 460 Schweinefleisch » — 44 -^ Hirse . 4 83 4^80 Schöpsenfleisch . -32"^ Kuluruz » 5 — 4 80 Händel pr. Stück . — 40 -^ Erdäpfel 100 Kilo 2 14-------Lauben » — 20 -^ Linsen pr. Heltolit. 12-----------Heu pr. M.'Ctr. . 2 50 -^ Erbsen » 13-----------Stroh . . . 2 32 ^ Fisolen , 11-----------Holz, hartes, pr. ^. Rindsschmalz Kilo - 94------- Klafter 6 50 ^ Schweineschmalz» — 68-------— weiches, » 4 lib -^ Speck, frisch, . — 50-------Wein,roth.,100Lit. — ^ K^ — geräuchert » — 64-------— weißer, . — -^> Angekommene Fremde. Am 20. Jänner. . Hotel Stadt Wien. Hay, Reichman, Blaß. Popovic, Friebr'«' Nechmher, Bernlochncr. Schmidt und Waaner, Kaufie"^ Wien. - Cherwiakovsly und Schwarz. Kaufleute, Trieft. Mulley. Gcwerl, Weitenstein. - Kribel. Reis., Teplitz-Wc,l, Re,s.. Prag. , Hlltcl Elefant. Kulcke, Dresden. - Fischer und ssischel, K«"' lcute, Karlstadt. - Mally. ssabriksbesiher. Neumarltl-Mislcone, Ton ünstler, Neapel. - Ianeziö. StemguterzH' Greis - Sctnllmg, Wien. - Wallisch. Ezcrny und HI Schauspieler, Cllk. - Breuer. Zechner und Gras VM"' Wien. — Graf Margheri. Krainbura. »., Gasthof Kaiser von Oesterreich. Anna Dornia s. SchwA, und Bait s. Frau Ncumarltl. - Supanzhizh. K"'!" bach. — Planmsck. Neudegg. ? av°" Hotel Vairischer Hof. Panluzzer, Udine. - Platz, Nabrest^ Verstorbene. m, ^« ^- Jänner. Philipp Vernil, Heizers-SohN'H Mon., Vahnhofaasse 19, Uronc^li« .apillari«. - H. Kriza,, Fassbmders-Wltwe, 85 I. Wienerstraße 19, Maras""" Im EvXale- « Den 17. Jänner. Mathias Iallic. Arbeiter, 30^' Tnberculosc. , ^ , Den 18. Jänner. Barbara Berl. Inwohnerin, 62 ^" Okclemll pulilionum. ^- Lottoziehungen vom 18. Jänner. Wien: 88 58 70 26 73. Graz: 18 74 2 45 29^^- Meteorologische l TA.'Mg.' ?.^6 ^^^4 ^M^'sM^H—Schnee' 1 "l" 21.2. N 736 9 2-4 NW. chwach Schnee Och- 9. Ab. 737-2 -1-4 > NO. schwach bcwültt ^ Tagsüber mäßiger Schneefall. Das Tagesmittel der peratur -01 °, um 1 - 9« über dem Normale. .. ^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglii 143 Course an der Wiener Oörse vom 2l. Banner 1889. «««dem oMenen «°ursbl°tte ^., Mid Ware Staats-Anlchcn. CilbenN^'"^inNct.n 8250 «2-7., l«s0er 5»/ ^^"slosc . 25« fl. 1U5. -^13« - 1»«0er . ' ^?"^' ^"sl- 14175 142 25 '«°4er <3»ll°t«,'«l?""s'''l '"" fl. l4? 50----- . "'"tHIllsl. , , ,,»<> n ,,>5.5,) <7,;.^ !>'/,, D«m 5N-X, ^ ' - '''»»fl, 175 25 17«!'-' """ ^°br^l20st, . . 158 75 154 25 N»««,«",.r,rn, I««l2.7l, "rnrr Ällhü Emiss, I8»t »I _ 935.,, ^°Pap^Ve,.t°^>/ ' ' ' "15., INI 7« ^"' W°'N,,ÄV/ ^ I '«7>! '"! »" ,<7 20 ?t°. Pr«m "v ""''^l>, l00 st. !)!!',;<> ,00 »0 H"b'Nt°« -Lose K, " st, ö. W, ,31 ^ uill- ^^ " "°'^ ^° "/<> aalizische..... 104 5U 105' - 5"/„ mährische...... !<»!>'— — — .V/u »rain mid Küstenlniib , . 10«'— — — 5>"/„ »irdrrvstcrreichilchr , , . IN95N110 — 5"/„ sttirische...... 104 75 —- 5"/n kroatische und slavonische . 104 — 1W — 5"/„ siebenlniraische . . , . I0520105 »n 5"/« Temeser Vanat .... 105'2N 105 «u 5"/„ unnarischo...... 1<»5'20 105 «0 Andere öffcntl. Nnlehen. Dona» Ness,'k°s!'5"/,. 1«><> fl. . 121'5U122'- dtu, 'A»leil,e 1»7» , . IN«, l<>7- «nleyc» dor Stadt Würz , . 110' - —- Anlrhc» b. <3tad>nemci!ld!> Wien 105 25 inc. - Pram, Ä>ll, d, Stadtgem, Wien I42Ü» 142»,!» Wlsenbal! Vlnlclie» verlu.!, l>"/„ U450 S5-5N Pfandbriefe (für 100 fl,), Audem-r, all«, öst, 4«/« G. , , 122 — 1^2'75> dto, » 4>/,"/» . . . l00'»!0 101-1« dto, ' 4"/,, . . , l»8'20 9»70 dto, Präiil'Schüldverschr, »«/,. 10375 1U42Ü Orst, Hl,po!l,elrnbai!l 10j. 50"/,, 101 — — — vest, ung. Ban! veil, 4>/,<>/u . 1015U 102 — dettu » 4°/,, . . 9« 0 Wattzische itarl Uudwiss Äahn Vm, l«»l 3»« si, S. 4'/,"/« - iou-50 IN» — Geld Ware Oestcrr, Nordwestbahn , . . 107— IN? !lN Slaatsbahn ....... 200 75 ?Nl 75 Sübbahn ll 3"/,,..... I43'75 14425 » il 5"/„..... 181 — 122 — Ung. galiz. Vahn..... »»25 3» 75 Diverse Lofe (per Stuck), Lreditlosr 100 fi...... ,8,,.^ ^4... Clarn Uose 40 f!...... 59.75 ^.^, 4»/,, Dona» Dampfsch, 100 fl. , izi-h« 12225 Llllbacher Pram. Anlel), 20 fl, ^4 — >>4 25 ofener Lose 40 fl..... ^I^» ,..z> ..<> Plllff» Lose 40 sl...... f^,... <„, 5,> wulhs» «rc»z, üst. Ges, v., I»ft. ,9 ,<> 194^ »tutwlp!, Lose 10 fl..... ^.h<, ^2 — Salm Lose 40 fl...... ..«.^ ^.. El, Ge.iois-Lose 4<) s>. , . , <;«.., ^.5,, Waidslei,, Lose 2» f!..... 4°.7b II. . Wiübijch Gr«h Lose 20 sl, , 5«, ^9, («ew,Ech,d,!!"/„Priim, Schuld liersch, d, AodeulreditaustaX . ,7 .. >« «llnl - Actien (per Stuck). «nnlv'Oest, Vanl2N0fl, 8N«/„T. 1»? — l«7'50 Vanlvrrein, Wiener 10U sl, . , 100 ?c> l(»7 10 Äoüsr. Vlnst. us!, 2W fl, E, 40"/„ 270 50 271 — Crdt.Aiis!, f. Hand, u. V. i«0fl. 3ii ibb — Actien von Transport-Unternehmungen. (per Stück). «Ibrechl Balm L0N fl. Silber . !,? — 54 — «Isold ssiuman. Bahn 200 fi. S, IW — 1»7- Äöhm, Nordbahn 150 fl. . . . 20550 »07 — » Westbllbn 200 fi, . , . 3I»'50 3l9-> Vnschtlehraber es,, oesterr. 500 si, CM. . . . 411 — 41« — Drau Vis, (V. Db. Z,)2N0fl,E, 1V3'5U 194 5« D»r, Aodenli, <>!» fl, , llzernow, Iassy Eisen balin Geftllsch. 200 fl, S, , , 288 75 223 U5 «loudest,'UNl,,,Triest500fi,«Vl, 441 — 443 — oefterr, Äorbwestb. 20»5 »b 1U5 l>^ «eld Ware Ung, Norbostbahn 20U fi, Silber 178-75 171 L5 Ung.Wsstb.tStaab Vrll,)200fi.H. 1»» l>5 l»4'?5 Industrie-Actien (ver Stück). Vauges., «Ill«, vest. 10« fi, . »7'LNU — 21,— »3tel,rermü!,I».Papitrf,u,!U, «>, I»b - l»e — Irifailer Kohlenw-Ves, 70 fi, ,------—-» waffenf, V.,Oe«,UN. »60 — 370 — Waggon Leihanft., «llg, in Pest »0 fi......... 7»— »0 . - Wr, Vaugesellichllft IUU fl. . . 7» «1 80 »b WienerbergerZiegel «rtienOles. 1»»b0 lbl 50 Devifen. Deutsch, Plll»,...... ü»U7. b9 «5 London........ l»3«uillilu Part»......... 47 ?N «77. Valuten. Ducaten........ iS7, 5'»», 20 Franc» Stücke..... »b» »54 Deul!che «eich«banln«ten . . 59N5 5»1i!^ Papier'Nubel...... !-»?»> 1 »»« ZilllirnischrBantnoten (100L) 47-45 «btt