/ ^3 «M IN». Dinstag nm R3 September »848. Hcr;ogthum Krain. M^er Herr Psarrvicär Jacob Skcrl, von Ambrllß, hat zur Unterstützung der tapfern k. k. Armee i>i Italien dm Betrag von 7 fl. (5. M. gewidmet. Indem man denselben unter Einem an die Bestimmung gelangen laßt, wird dem edelmüthigcn Geber hiefür der Dank zu erkennen gegeben. Vom k. k. Landes - Präsidium Laibach am 6. September I848. Ein zeitssemäsieö V3ort Wegen der Einführung der nationellcn Sprache im amtlichen Gebrauche im sillier und Marburgrr Kreise ist nachstehendes Ministerial-Decret erlassen worden -. >^ Nr. 1258/^. M. Ueber den Bericht vom >8. Mai »848, I. «352, hinsichtlich des amtliche», Gebräu ches der windischen Sprache im Marburgcr und sillier Kreise wird dem k. k. inner östcrr. tüstl. Appellations-Gerichte mit Rücksendung der Berichts-Beilage aus getragen, an die Gerichtsbehörden dieser Kreise zu verordnen, daß von denselben Urkunden, welche sie für Parteien auszunchme» haben, auf deren Verlangen in lvindischer Sprache abzufassen seyen; daß ser nerß die Ausfertigung der gerichtlichen Erledigungen zwar wie bisher in deutscher Sprache zu geschehen habe, daß aber den Parteien auf ihr Verlangen die Uebcrsetzung in windischer Sprache kostenfrei vciab-folgt werden müsse. Sollten sich bei der Anwendung dieser Vorschrift erhebliche Ansta'nde ergeben, so waren sie gutachtlich zu berichten. Wien, den 26. Juni »848. Der Minister der Justiz: Somaruga i». z». Die Bevölkerung des Marburgcr und sillier Kreises ist bei Weitem nicht so rein slovenisch, wie jene in der Provinz Krain, indem in den besagten Kreiselt mehrere Sca'dtc und Märkte bestehen, in de-nen die deutsche Sprache die vorherrschende ist, was in Kram, mit Ausnahme des Bezirkes Gottschee, nicht Statt sindct, und dennoch sind uns diese Kreise zuvorgekommen und haben den Beweis geliefert, das; man daselbst den gegenwärtigen Zeitgeist besser aufgefaßt habe. Ich glaube nicht, daß unsere Provinz in dieser Beziehung zurückbleiben werde, und ich kann von meinem gegenwärtigen Standpuncte mit Bestimmtheit aussprcchen, daß dieß nicht geschehen kann und nicht geschehen darf. Damit nun Niemand von der Erscheinung der nationellcn Neuheit überrascht werde, so wäre wün-schenswerth, daß dieienia.cn der vaterländischen Epra-che bei Zeiten die gebührende Aufmerksamkeit schenken würden, die unausweichlich in die Lage versetzt werden, den vorbezeichneten Gebrauch machen zu müssen, Damit mich jedoch nicht der Vorwurf der An° maßung treffe, so erkläre ich ausdrücklich, daß ich meine Ansicht Niemanden aufdringen und mich nicht als Lehrmeister auswerfen will, sondern nur Thatsachen bespreche, die wahr sind und allen Jenen zur Richtschnur dienen können, welche das Vaterland und das Volk lieben. — Wien am <> Eeptem ber ,848. Ambroö. W i e u. Mein lieber Freiherr v. Iela5i<'>! Die unzweifelhaften Beweise von Treue und Anhänglichkeit an Meine Dynastie, und die Interessen der Gesamnu Monarchie, die Sie seit Ihrer Ernennung zum Ban von Croaticn wiederholt an den Tag gelegt haben, gleichwie di? Bereitwilligkeit, mit welcher Sie Sich Meinen, behufs einer gegenseitigen Verständigung mit Meinem ungarischen Ministerium erlassenen Anordnungen Folge zu leisten be strebten, gaben Mir die Ueberzeugung, daß es nie in Ihrer Absicht gelegen seyn konnte, sich Meinen allerhöchsten Befehlen Hochverrathcrisch zu widersetzen, oder auf eine Lösung jenes Verbandes hinzuwirken, welche die Ncbenländer Ungarns seic Jahrhunderten an Meine ungarische Krone knüpft, und welcher auch sorlan zur festern Begründung und Förderung der gemeinsamen Wohlfahrt derselben dienen soll. Es gereicht daher Meinem väterlichen Herzen zu> besondern Beruhigung, daß Ich es von jenem Aus. spruche abkommen lassen kann, den Ich in Meinen, Manifeste vom zehnten Juni l. I. wegen einer gegen Sie einzuleitenden Untersuchung und Ihrer vorläusi gen Enthebung von der Banal - Würde und allen militärifchcn Bedicnstungen, auf den Grund von Un terstellungcn, zu fällen veranlaßt wurde, die in Ih rer thatsächlich erprobten treuen Ergebenheit die vollste Widerlegung finden. Indem Ich in dieser Beziehung das Entspre-chende an Meinen Herrn Vetter, den Erzherzog Pa latin von Ungarn, erlasse, erwarte Ich auch serncr von Ihrem Pflichtgefühle und Ihrer loyalen Den-kungswcise, daß Sie in der Stellung, zu wclckcr Sie Mein Vertrauen erhoben hat, stets nur für das Wohl der Gcsammtmonarchie, für die Aufrechthaltung der Integrität der Krone Ungarns, und für die ersprießliche Entwickelung der Verhältnisse der ungarischen Nebenländer wirken werden. Schönbrunn, den 4. September l848. Ferdinand m. z'. Wien, 9 September 1848. D>e ungarische Deputation, welcher heute die l2. Stunde zur Audienz bei ihrem König anberaumt war, ist, wie wir eben hören, auf 5 Uhr Abends bcschieden worden. Von der ganzen Deputation werden nur zwei j vorgelassen. Indessen machte die Deputation ihre Aus-wartung beim Kriegsminister, worüber uns Folgendes benachrichtiget wird: Die Ungarn stellten an den Kriegsminister die Fmdcrung: Oesterreich solle Ungarn gegen die Rcocl.-len unterstützen. Graf La tour erwiederte, dieß sey für diesen Augenblick eine Unmöglichkeit. Man sey genöthiget, wie sie wohl selbst wissen, immerfort bedeutende Verstärkungen nach Italien zu senden, das Bundes/Contingent müsse gestellt und die nördliche Gränze müsse gleichfalls durch eine bedeu, tende Truppenmacht besetzt und gewahrt werden. Es sey also für den Augenblick eine physische Un-möglicbk.'it, Ungarn mit Truppen zu unterstützen, wenn man aucd wollte. „Nun denn, so müssen wir uns selbst helfen," platzte einer der Deputirten heraus; „wir werden ein Dictatorium, eine provisorische Regierung er- richten." „Dann" entgcgnete m.t Bedeutung der Kriegsminister, „werden wir auch Truppen sür Sie haben! Adieu meine Henen!« Wir theilen nachstehendes, sehr treffendes Urtheil über unsern Deputirten Kau5iö mit, welches im 2!». He,t der Zeitschrist „Harms Iö'rgel« enthalten ist. Es wird darin gesagt-. Kau,"i5 ist ein erfahre ncrJurist —erspricht mit achtungswerther Gründlich, keit tritt gern versöhnend zwischen die Nationali taten — ist fleißig mit Erfolg — Biedermann. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Ent« schlicßung vom ltt. August l. I., die Errichtung eines unbesoldctcn Konsulates auf der Insel St. He. Icna zu genehmigen, und zum l daselbst den dortigen High Sheriff, Saul Sol onion, mit 0er Bcrechligung zum Bezüge der lariffmäßigen (Zon-sulargebühren, allergnädigst zu ernennen geruhet. Se. k. k. Majestät haben den Eillier ersten Krcis-Eommissar, I o h a n n S ch melz c r, zum Kreishaupt, manne zu Cilli in Steyermark zu ernennen geruhet. Das Ministerium des öffentlichen Unterrichtes hat, um über die außer Oesterreich befindlichen Volks-schulen und Volkslehrer - Bilbungs - Anstalten dem hiesigen Lchrstande die nöthige Gelegenheit zur anschaulichen Kenntniß und zur Erzielung zweckmäßiger Resultate für die Verbesserung unseres Schullvcscns zu verschaffen, die Sendung von vier hiesigen Schulmännern nach der deutschen Schweiz und dein übrigen Deutschland verfügt. Die Wahl der Lehrer traf die Director?» Köhler und Hie ser und die Leh-rer Spitzer und Lang. Sie haben ein Programm ihres Planes vorgelegt, und werden von den Ergeb-nissen ihrer Neise seincr Zeit Bericht erstatten. Dem Kricgsministcrinm ist ein Bericht des F. M. Grafen Radchky aus Mailand vom 2. d.M. zugekommen, wornach der F. M. L. Baron d'Asprc mit dem 2. Armeccorps und den demselben zugetheilten Brigaden, Straf sol do und Maurer, die Schacncn Ga ribal di's geschlagen, versprengt und zur gänzlichen Räumung des österreichischen Gebietes gezwungen. Am 3l. Angusi haben sich die letzten Ueberreste dieser Bande auf den Dampfschiffen des Lago maggiore nach Locarno geflüchtet und daselbst vollends zerstreut. Allen eingegangene!« Nachrichten zu Folge begab sich auch Garibaldi dahin. Nachdem die beiden Dampfschiffe noch denselben Tag Abends mit weißen Fahnen versehen nach Arona zurückkehrten und sich jetzt wieder in den Händen ihrer rechtmäßig gen Eigenthümer befinden, so scheint es, als ob die genannten Schaaren auf jede weitere Absicht zur abermaligen Störung der Ruhe aus österreichischem Gc., biete sür immer verzichtet haben. ! Im Nachhang zu den schon früher zur öffentlichen Kenntniß gebrachten Verhandlungen in Novigo zwischen dem F. M. L. Baron Wcldcn und den päpstlichen Eommissären, sieht sich nunmehr das ! Kriegsministcrium in dec Lage, gestützt auf eine Mel« ^ dung des genannten F. M. L. aus Padua vom l. ^d. M. erklären zu können, daß die freundschaftlichen Unterhandlungen mit dem heiligen Stuhl immer wei.-ter schreiten. Die päpstliche Regierung hat bereits selbst anerkannt, daß die Vorrückung Weld ens Men Bologna keinen andern Zweck hatte, als die (5rociati zu vertreiben. Sie schreitet nunmehr selbst zur Entwaffnung dieser Schnaren, wie das am 22. August erlassene sehr bezeichnende Decret des Ministers des Innern (abgedruckt in der Bologneser Zeitung „du ^ititä ilttliuna« vom 27. August) beweist. Zu Folge eines dem Kriegsministerium erstatte, ten Berichtes des F. M. L. Baron Weiden aus Padua vom 3. September sind die unterm 15. August in Rovigo begonnenen Unterhandlungen nunmehr zum Abschlüsse eines Vertrages gediehen, der hiermit in vollinhaltlichei Uebersctzulig bekannt gemacht wird: 5»«5 Fcrrara, den I. September l^8. Se. Exc., der Graf LovateIli, Prolegat von Ferrara, und der Herr General Susan, hiezn bevollmächtigt von Sr. Exc., dem Hrn. F.M. L. Weld en, sind hellte am I. Sept. «848 über nachstehende Puncte liber-Angekommen: I. Die beiderseitigen Gefangenen werden zurückgegeben. Die österreichische Regierung hat bereits 93 Schweizer in Stcllata und !2 römische Gefangene in Ferrara zurückgestellt; sie verpflichtet sich auch bei allen andern in ihrem Gewahrsam befindlichem römi-schcn Unterthanen dasselbe zu beobachten. Andererseits werden in Pontelagoscnro 2 Ossicinc und 5U Hiann österreichische Gefangene freigegeben. II. Die beiden kaiscrl. Officierc erhalten ihre Waffen zurück, ^i: j.ui tecuc c o li beauftragt, für Unterbringung dieser it^utc in Italic» zu sorgen, und bitte das ungarische Ministcrium tic Herschaf-sung nach Wicn zu verhindern, iticst dann ein an-gcblickes ministerielles Schreiben in dieser Angelegenheit an M on tec ii cc oli. Daraus geht also hervor, daß bci 500 Leute wcgrn „Hanges zu gesetzwidrigen Handlungen" seit »tt.'ll in Szrgcdin eingcspllrt seyen, und oas jchiqeMinisterilim l)at nicht Anstand a/nommcn, sie noch immer der Fmheit beraubt zu lassen. Fragt l), ob die Zuschriften dcs ungarischen Ministeriums bekannt seyen; 2) ob es selbe alls dcn Tisch dcs Hanscs llgen wolle; :;) ,vic es ftlbc ganz dcm Grafen Montccuccoü überlassen konnte; >eihe. Ionak wünscht zur Tagesordnung übergegangen. Löhner legt Protest ein; habe Lasser sich auf das Gebiet der Debatte gemacht, so wolle er auch sein Recht darauf wahren. Brcsil will na mentlicbe Abstimmung, um zu wisse», wer durch Uebergang zur Tagesordnung die Kammer erdrücken wollet Er wird gehörig unterstützt und auch 10 Mi nuten Aufschub werden zugestanden. Rleger bemerkt , das; jede Debatte über diesen Gegenstand nicht gestattet sey. Nach Wideransnahme der Sitzung wird erklärt, der Antrag auf Uebergang zur Tages' ordnung sey zuruckgcnoinmcn; doch wird auf He ill's Antrag dcr Schluß der Debatte beschlossen. Ionak ist gegen Theilung des Antrages, weil die Kammer sich früher gegen Theilung einzelner Ammdcments ausgesprochen l>'be, Sie möge ihre eigenen Beschlüsse ehren. Hcin spricl't gegen die Art der Theilung. Brauner, Der 2. Absal) ist schon in den früher gefaßten Beschlüssen entfalten, und die Auslassung des Wortes „volle" Entschädigung erscheint ihm als versuch, einen srüheren Kammerbescl'luß umzustoßen. Löhn er spricdt sich dagegen aus, daß es dein Abg, Lasser wie Keinem gegönnt war, sich in eine De batte einzulassen, eine Parallele zwischen seinem und Borrosäi's Autrag zu ziehen. Fcrner kann man nicdt zugeben, daß die bloße Weglassung eiues Wortes Verbesserung sey. (Zischen und Spotten Seitens der entgegengesetzten Partei unterl'ncht ihn,) Theilung der Fragen ist zulässig; denn § 76 ward vor weni-gen Tagen erst als wieder geltend erklärt. Darauf besteht er. Brestl bestätigt dieß. Im 2 Absitze d>s Norro sch'scheu Antragcs sey die Entschädigung durch den Staat etwas Neues, noch nicht Entschiedenes. Beck stimmt Lasser bei. Ist auch dafür, daß die Weglcissung des Wortes ,,volle" eine wesrutlichc Modification sey, keine bloße thcilwcise Zurücknahme. Trojan erklärt, er wisse nicht, daß man nachträgliche Abänderungen zuließ, nur Druckseylcr ließ man im Lasse r'schcn Antrage verbessern. Ob die Trennung gestattet sey, müsse die Kammer entscheiden. Szabrl macht aus die Inconsequeuz aufmerksam, daß man am l. September keine Debatte über eineil wichtigen selbstständigen Ai'trag zuließ, und heute eine Debatte eröffnet über einen ganz zum Kud lich'schen Antrage gehörigen Gegeilstand. Borrusch. Ueber die Berichtigung der Zurück-nabme eines Theiles seines Antrages erkennt er kei-nm Zweifel. Er verstand iinmer nur volle, »billige" Eniscl'ädigung. Auch beim Lasser'schen Antrage ka-men ganz merkwürdige Druckfehler vor, z. B. durch Vermittlung des Staates, und Niemand hatte etwas gl'gei, ihre Verbesserung. Er gebraucht dann das Wort. In jeder ral,0liel/en Gehirnkammer gesteht man das Recdt zu, im Einzelnen bejahte, im Ganzen verworfene Anträge, wieder als Ganzes vorzubringen; die fechte und Eeutium zischcn und rufen zur Ordnung ; die Linke klatscht lebhaft. Gold mark meint, nach der Geschäftsordnung sey über die Trennung k.in Kammerschluß Noth. Wird widerlegt. ^ , ^ > ' Der Amiag, diescn zw^ten 'puml zu tlelinen. wird verworfen. Der ganze zweite Punct des Bol rösch'scheu Antrages wird als erledigt erklärt. Abg. Herndl verlangt, da er nur bedingt sei-nen Antrag zurückgenommen habe, ihn jetzt zu dis cutireu; dieß kann nicht gestattet werden. ! Der 3. Absatz im Borro sch'schen Antrage wird ! als schon erledigt erklärt; oer 4., 5,, <»- ll. 7. Punct ! ebenfalls. Bein» 8. Punct begehrt Borrosch ua-! Ulentlichen Ausruf. Nach lt) >.V.inuten Frist nimmt ! Borrosch seinen Antrag auf Abstitnnning mit Na, inensaufruf zurück, und über die nachfolgenden §§, seiilcs AmcudcmentS wird wie gewöhnlich abgcstiminl. Der 8., l), !0., »l., l2, ^., «4. und l.,. Puuct werden mit Majorität durcd den La sscr'schen An trag als erledigt erklärt. Hierauf kommt dcr Alltrag des Abg. Peitler zur Abstimmung, Der erste Punct ist als bereits erledigt vom Antragsteller zurückgenommen worden , ebenso dcr 2 , ür die Verpflichtete!, beginnt vom 1. Scpnmbcr i848. Doch auch dieser Punct wird als schon erledigt erklärt. Wasil Kirsti überweis't seinen Antrag der Commission. Brauner wünscht seinen Antrag erst zuletzt behancclt. Also kommt zuerst dcr Podlevskis; die-ser behalt sich vor, seinen Antrag dem Entwurie der Commission als Amcndcmcnt zuzufügen. Brauner: Dcr l. Absatz nines Antrages ent lallt; obwohl er wcilcr geht, cye Meinung durch Mittheilungen der Minister bestimmen lassen, was eine Unwahrheit sey, Fordert Zurücknahme dieser Forderung. Präsident findet keinen Grund, den Abgcord neten borrosch zur Ordnung zu rufen, und waö anders könne lncht die Folge seyn. ! Der Schluß der Sitzung wird beschlossen. Nächste Sitzung ist morgen um «0 Uhr. Tagesordnung: l) Vorlesung des Protocols; 2) Wahl-Acien; ^) Formelle Fragen über Kud-llch'ü Antrag; 4) Der Selinger-Straßcrsche Antrag; 5) Die Gesetzentwürfe zur Sicherstellung der Abgeordneten. Österreichisches Küstenland. Das »Iourn. d. öst. Lloyd« v. 9. Sept. berichtet aus Trieft vom 8. d. M: Se. Exc., dcr F. M, L. Graf Gu ulay bat folgende Kuildmachung erlassen: »Oer abgeschlossene Waffenstillstand und die dicß-sällige Verständigung zwischen mir u>ld dem Herrn ! Eontreadmiral Albilli, Commandanten dcr Scedi-vision Sr. Ncajcstät, des Köiligs von Sardinien, machen von ycute an dem Blotadczustande im österreichischen Küstenlanoe uild sount dcr in Folge dessen eingesetzten Militärregierung ein Endc. Indem ich Sr. Exc., dem Herrn Gouverneur, di> während der bedrohlichen Zeit in mir concentrirtc politische Gewalt wiedergebe, erfülle ich die sehr an» genehme Pflicht, den Bewohnern dieser Rüste, insbesondere den Triestincrn, für ihr musterhaftes Bcnel> men zu danken, wodurch es mir möglich wurde, meincn schwierigen Obliegenheiten ohne Anwendung der Strenge oder außerordentlicher Maßnahmen nachzukommen. Auch die Behörden Tricst's, welche mich mit al> lcm Eiser und Bereitwilligkeit Ul,terstü!iten, wollen >, lüerniit den Ausdruck meines tlc!ge!,ühlten Dantes empfangen. Und jetzt, da das Wassengctösc gestillt ist und . Alles sich friedlichen Gesinnungen hinneigt, wol-l lcn wir im Vorgefühl einer frohen und dauerhaften Zukunft des Friedens, der Wohlfahrt und dcr Ein-^ tracht unsern Freihafen von dem begeisterten Lebehoch für unsern durchlauchtigsten constitutionellen Kai-t scr, sür alle seine Völker, seine tapfere Arnue und , ihren großen Führer wicderhallen lassen. ! Ich endlich, 0 Triestiner! werde e>vig die Er- - innerung an Eure Treue bewahren und stets die Wünsche sür das rascheste und glänzendste Gedeihen 1 dieser unserer gctreuesten Stadt hegen, welche neuer--c dings ihren Ruf so glänzend bewährt hat. Triest, 8, September 1818. Gyulai, ^ Militär.Dbercommandant des Küstenlandes. Heute ist ferner folgende Bekanntmachung er-l lassen worden: „Da heute der Belagerungszustand ' der Stadt und des Hafens voll Triest aufhört, wah» rend welchem die politischen Gewalten zur Aus- - rcchthaltung der öffentlichen Ordnung und Sorge ' für die Vertheidigung und Sicherheit i» dcr Mi- - litarobrigkeit vereinigt waren , so wird zur öffent» lichen Kenntniß gebracht, daß mit dem heutigen ,- Tage auch die Wirksamkeit der Bekanntmachung vom l.'i. Juni l. I. aufhört und die früher bestandenen r amtlichen Beziehungen wieder in Krast lreten, Trie st, 8. September »848. Der Gouverm'lir des östcrr. illyr. Küstenlandes: R 0 b ert Altgras v. E a l m. Nach der bereits im „Iourn. des öst. Lloyd" ge^ machten Mittheilnng hatte Albiui die schriftliche Ailzeige gemacht, daß cr nach ersolgter Einschiffung der Truppen, im Laufe des Tages die Gewässer von Vmediq verlassen werde. Dieß ist aber nicht geschehen, denn heute traf abermals ein sardinisches Dampsboot mit der Meldung ein, Albini werde mit den eingeschifften Truppen nur nach erhaltener Versicherung, daß man unser« scits nichts Feindliches gegen Venedig unternehmen wolle, seine Fahrt antreten Wir finden kein passen-deö Wort, um dieses Benehmen zu bezeichnen, denn es steht in seiner Art einzig in der Geschichte da. Eine dcr Hauptbedingungen des zwischen Ra. detzkv und Earl Albert geschlossenen Waffen siillstandeS war die Einschiffung der in Venedig be. fiildlichen Truppen und die unmittelbare Absahrt des Geschwaders. Diese Bedingung sollte schon längst cr-süllt werden, allein Albiui wußte stets Ausflüchte zu finden. Können wir nun anders glaubeil, alö dast cr im Einverständnisse mit seinem treulosen König gehandelt habe'i Dcr Waffenstillstand wurde also verletzt, und wir sind sehr gespannt zu crsahren, in welcher Weise die Franzosen nun ihre Freunde rein waschen werden. (Albini ist bereits abgesegelt.) Nachrichten vom Kriegsschaupllche aus Ungarn. Das „Abdbl. zur Wiener Ztg." vom 6. Sept. mcldct: Die Redaction hat aus zuverlässiger Quelle erfahren, daß der ungarische Kriegsminister die Garnison iil Esseg aufgefordert habe, sich zu erklären, ob . sie den ungarischen Militärbehörden gehorchen werde, ' nachdem cr zu gleicher Zeit auch lO Eompagnien ungarischer Nationalgardcn in die genannte Festung dis- ponirte. Hierauf hat nun die Garnison nachstehende Erklärung an den dortigen Fcstungs-Eommandanten, Genera! - Major Baron I ovich, abgegeben. Erklärung des ganzen Officiercorps der k. k. Esscger Festungs-Garnison. Aus die von dem Herrn Fcstungs-Eommandan-ten, Generalmajor Baron Iovich, zufolge hohen königlichen ungarischen Kriegsminister^!-Befehles w mando am 22. August Morgens um halb 5 Uhr der Angriff auf Neumo'ldowa erfolgte. Die Besatzung des Ortes bildete eine Hompaguie Nationalgarde, ^'api tan Radoiko, der die Vorhut der Serben zu Pferde anführte, wurde von unscren, von dem Lieutenant Somlai commandirten Vorposten niedergeschossen, Außer ihm fielen auf die erste Bechargc noch zwei Serben. Alls den ersten Schuß eilte ich meine» in dcr Stadt unter Waffen stehenden zwei Abtheilungen meiner Vorposten zu Hilfe. Als wir aus dem ^ 3)rte debouchirten, hatte sich dcr durch den kriegen schen Empfang eingeschüchterte Feind bereits zurück.-gezogen, und zwar nicht auf der gerade» Strafn', , sondern mehr gegen die.Verge zu. Ich beorderte daher die eine Abtheilung meiner Leute zur Verfolgung des Feindes und besetzte mit der zweiten und der inzwi schen herbeigeeiltcu vierten Abtheilung den Kampf platz. Nach einer halben Stunde kam der Feldwebel Vidovich, der die Insurgenten verfolgt hatte, mit demNapporte zurück, daß sich dieselben theils in de» Varaderpaß, theils in die Gebirge geflüchtet hätten. Da während dieser Vorgänge ein neuer Angriff gc gen Altmoldowa unternommen wurde, ließ ich einc halbe Eompagnie als Vorposten auflösen und griff mit der üdngl'u Mannschaft den Gegner so heftig au, daß er bis z'm> rrsten Mühle zurückgeschlagen wurdet Dort aber. als in einer sichern Position, setzten sich die Serben fcst und empfingen meine Truppe mit ei nem so lebhaften Kreuzfeuer, daß sie trotz aller E»t schloffenhett zurückweichen mußte Eine tüchtige Kanonade bewog jedoch den Feind zum lanqsamen Huck'.-. zuge. Da ich aber leine Kartätsche», sondern nur .lplündige Kugeln zu verseudc» halle, fo rückte er nach 0cm ersten Schreck um so kühner vor. Gleichzeitig er-hiclt ich von den auf dem Berge ausgestellten Posten oie Meldung, daß sich eine neue Kolonne von io^ückmarfch anzutreten, den ich auch ziemlich unbclästigt zurück legte. Um 5 Uhr Nachmittags war ich rereits wieder in c giincnte Turszky si»d nunmehr auch abgczogc» und wir haben daher auch die Wache <»m Plilvcr-lhurme zu bezieheu. Jeder Gardist wettet jctzt uiit Hehnsucht der Stunoe, wo uaa> Beilegung dcr >üd-lichen Wirren dle projeclirte Errichtung eiuer Muui .ipalgcnoe nach Muster der Pariser, oc» friedlichen Bürger auf längere Zeit von der Last oer Muoktte bcsrnt. Man hat so viel gegen die stehenden Heere geschrieben. Der März 1848 war die thatsächliche Widerlegung aller dieser schönen Phrase». Wir zählen hier Gardisten genug, welche für ihre Ersatzleute monatlich 4 fi C. M zlihlcn , eine Steuer, welche hin-reichte, ei» kleines Armeecorps zu erhalten Ein Gu-tes hat übrigens der angestrengte Dienst; dcr Bür-ger lernt erkennen, d.,ß der Soldat auch in Frir. oenszeite» eill hartes Los hat und nichts weniger als ein müßiger Zehrer unter den Mehrere» der öffeittli cheu Wohlfahrt ist Die heurige Nummer des „liö/.l<»!>'," des »!!»>.-sterielle» Blctttcs, enthält uachstchend'c Erklärung: Wir sind crmächligt zu erklären, daß die Nachricht, das österreichische Ministcrium habe die Ausfuhr vo» Waffen nach Ungarn verboten, grundlos sey. LomblN-d. -Vcllctilmischcs Königreich. Briefe und Zeitungen aus Verona vom 28. August schildern überemstimmeud die Lage des Papstes als immer bedenklicher werdend. Fünf Cardinäle yaltcn auf ein Mal die St>idt vcrlassm, »älnlich: Gizzi, Ferret ti, Ossiui, Lambruschiili und della Genga. Eiil Gerücht mißt de,n Cardinal Ferretti sogar den (schr unwahrscheililiü) kliiigendci,) Plan bei, ein Conclave in Malta zusammenzurufen i» der Absicht, dort zu einer neuen Papstwahl zu schreiten, im Falle dcr Stuhl des h. Petrus erledigt würde. In Verona machten diese Gerüchte großen Eindruck, „und viele oer intelligente» Itulicncr" — sagt der „Tmolcr Bote« .-« sprechen j^t ohne Rückhalt über die zweideutige Haltung des Papstes und sageu, er könne nichts Bejsercs >üc Staat und Kir che thun, als von dem päpstlichen Stuhle zurück-treten " Die neuesten Nachrichte» aus Mailand vom 2. d. melden: F. M. L. Fürst Felix Schwarzen, bc rg hat si^ nach Verona begeben, um mit den, heute oder morgen hier erwartttcu sardmische» Mini. ster der auswärtige!» Angelegenheiten, Alsieri di So stcgno, der sich gleichfalls »ach Verona begibt, zu verhandeln Seine Stelle als commaüdirendcr General vo» Maila»d hat einstweilen F. M. L. Graf Wimpffc» übcrnomine», Obgleich Carl A lbert »och unterm 28, August tlieqerischc Proclamatl'onen au seine Armee und das Volk erließ, so glaubt man fest, daß er noch vor Ablauf des W^ffciistiUstandcs ciuen Scparatsi iedcn, dcr alle» Vermitteluügcu Eng' lands und Frankreichs ein E»dc inacht, mit Oesterreich abschließen wird. — Die eroberte Fahne des berechtigte» Garibaldi, welcher sich »ach dcr Schweiz fiüclitcte, ist nach Mailand gebracht worden. Der Marschall wird sie nach Wicn bringen lassen. Gari-baldi war es, der die Mailänder mit einem Gueril^ laskrieg vertröstete, hernach alle Dörfer brandschatzte, und sich zuletzt, nachdem F. M. L. d'Aspre seine Ba»de zerstreut hatte, mit den, von, La»ovolke er. beutetc» Geld »ach Tessin davon machte. Die Fahne hatte der bekannte Gioberti von Rom gebracht. Deutschland. Frankfurt a. M., 2, Sept. Nicht amtlich, sonder» nur uurer ihren neuesten Nachrichten meldet die «Fr. O. P. A. Z,", daß Herr v. Brück (bekanntlich dcr Deputirte von Trieft und Vorsteher des österreichischen Lloyd) von der österreichische» Regierung zui» Bevollmächtigte» bei der Centralgewalt ernannt worden, u»d d,'m Erzherzog Neichsverwescr sei» Bcglaubiguilgsschreibe» überreicht l)at. 3/,'.ills>'ckuit>.>si-!crr^>l> ,u b ,»<^l ,l,l (5)/!., 782)16 l)t>l»i>.,l l'ts ^l^e,», üi,^ !Iü^i>i! . <», t >>i «^ ! — «,'!!! »r,!s!l ^üii'vc» ! i« ' 3 H ^. / — Ol'!!^,^',^'!!!'» l>e> Klaiio« < H. M,, !(Zi. M.) ,'d l>er (,>!,,!S, .'^'!! 'Ü^'N' 3z!!«!,, ,.. ^ 5a —. »tu, »lal'r^l! Hchl,>). i ,. ' ,?,,! ^l^f, ,!N!l? ,',! l .^ , --- — .'lctie,, 5<.-l' oiles,. Ol'»au . O.n»pfschiffsal)rl Oetreid - Durchschnitts - Preise ill L.nbach au, 9. September 1848. Ein Wiener Metzei, Weizc» . . 4 ss. 53'/2 kr. — -- Kukurutz . — » — ^ -- — H.ilbfluchl . — ., — » — — Korn . . . 2 „ 56'^« .. — __ Gerste . . — » — — — ^i>se . . __ » — , — ^_ .peidrn ^ . — ,. — „ — — H.uer . . l . 5li >, K. K. Lotto.tiehungcn. In lHiay ii>n tl. Septcmd<'r l^4l^: Dle!l.i>.y!ti' .->!^!>!«!1^ >vil'^ l!,ü 2<>. September l^li^ in ^',l'ap ^. 75 23. 89 »l ?ie nä,:)'le Zu'l)un,l wno >nn 20. September l^^l>j i» Wi.n ^»hall»!, >l,^t-l>cll. Fremden-Hnzeige der hier Angekommeuen und Abgereisten. A »l 6. S e p Iember H,. Wilhelm dc N»!gr^, Hl,»dluna.s.?ll;e!,t, 00» Cilli ».ich A,^a!,>. — Hr. i,'u0wec,a„t, Hal,-dl'ISliunln, 00» Gölz il^ch Clll«. — Hr. Igiwz Hcell,. b.ich, Ha»de!l!>»!^!Ui, vs» Padxa nach ^illi. — H,'. ^l.'i!?:!y!lni5 Calano, ^.sil)!>>> von Treoiso »ach Cllll. ^ Hr Ai.loli Roccl, k. t, Proleffür und D>-. der Philosophic, — lind Hr. Carl Fl'i'lherr Noöz„er de Nocl^liek, k k Olil'.'iiiialnuh „üd Krelshaiirrmatil, bclde l'0l> Ti^st »^ch Wks>D,< icccc»-, ln,ch Wl.-„ — d>. Phillip '^>.'l^, k. k. Ob>'!!»^e>n^!r, »ach Maibüig. — Hr. ?llpl)oi>s Wis.-si.^k, k. k. Liluenschlff^-^«^»lell^lll, vl?>»Tii.'!l »ach ClUl. __Hrali Palllliic Vchel.siiici, k. k. Coi,c,ollois ^acr»», D"' il>. H". Joseph Moütl'I, N^oi>anr »»0 Bcuy<>, von I>>»!?I)>l!ck »ach Ti'ici! — Hr. ^.'ülcharv !N?l)!'gai't?, Ntgo^la»r »»!> 'dl>»!)el', »ach Oöiz, -^ »,-. D<>»l^ Osn'aid, Kmü-'lliaü», von Waldeostel« „ach T'lcst, — Hl'. Ias.'ph Wollhcilli, Neac,i>a''l, „ach Tl>^ — <>>'- W'lh.lm Eich»-, k. k Ow-l'" aeincul', vo» C,lll nach Tücst. Verleger: Ig«. 2ll. Edler v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kvrdesch.