2N2' > » lNNÄU^ Or Annst, Literatur, Theater n. geselliges Lebe». Nedigirt von Leopold Kordesch. «M G8. Montag am AS. Decemdcr ÄG39. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, icdes Mal ein halber Noacn. Der Vreis des Blattes ist in ?aibach aauziähr,a ü, dal!>,»hr,a 5 fl. Durch d,e s. k. Von inner Ouuvert nnl r°rlolre,er Znsenduna aa„;,ähr,g ü, dalbiiibrig 4 fl, C,N., und w,ri> ba!b,abria !>°raus> bezahlt. Alle k. k. Postämier nehmen Pränuiucrano» an. In Lll,bach »rcinumeriri man beim Nerleaer am 9taan, Nr. >yu, >,» ersten Stocke. Immortellen. Von L d u a r d Silesius. Hielte, ! werden, und vergehen.— Wie auf reichem Nlütenban,»' Blüten leimen und eutwihen, Konimt und flieht der Lebenstraimi; — Konout und flicht, wie Well' auf Welle Uebcrschä'umt den Ufersaxd 1 Doch das Meer, der Wellen Quelle, Nuht in ewigem Bestand'. So der Mensch — 0 nicht zu,» Spotte Seines Traum's im Tröpfchen Seit — Ward ihn, Uo» den» cw'gen Gölte Drang in die Unendlichkeit. 2b auch seines Daseyus Welle Mit sich spühlt der Zeiten Flnth; Nini,uer rührt sie an der Stelle, Drauf sei,! heilig Leben ruht. Mensch, vernimm- Dein tiefstes Regen, Lin s ist's mit den, ew'gen Sehn, Das auf unbekannten Wegen Trat in die Beschränktheit ein. Und dein Drang nach höh'ren Sphären, Und dein Durst nach Ewigkeit, Ist die Sehnsucht, heimzukehren I n die eigne Wesenheit. Was du scheu'st, wovor dir banget, Ir d sch e r Tod , 0 Menschengcisl! Ist ja, was dein Wunsch verlanget. Was sein Sehne» dir verheißt. Nicht 00,1 Sphäre, nicht auf Sphäre, Nein, auf's Al l den geist'gen Blick! Dein «ebet se,): »Welle, kehre Friedlich in dein Mee r zurück! Die Herbersieine in Krain N 0 n Earl Prcnncr« (Fortsetzung.) Das theuere unverlöschliche Bild der sein warmes Herz immer mehr ausfüllenden Schonen in der nun liebekran­ken Brust still bewahrend, begann Günthe r den zweifel­ haften Kampf zwischen der Pflicht treuer, männlicher Freund­schaft — und zwischen einer schnell aufkeimenden, mit aller Gewißheit eines glucklichen Erfolges versuchten Liebe, er laudte sich nun den ersten falschen Schritt der Verheimli chung des ihm sich anbiethenden Glückes gegen seinen zu­traulichen Freund, und handelte gegen denselben, von dem ihm so nahe stehenden Glucke verblendet, nicht mehr mit der erforderlichen Offenheit, welche doch so manches später­hin erfolgte Unheil ohne Zweifel verhüthet haben würde. Günther berichtete den für seinen Freund so ungünstigen Erfolg demselben blos dahin, daß ihm in seiner Angelegen­heit das Glück nicht ganz nach Wunsche zu Theil werden wolle, und ward, von heißer Liebe für die schöne Frau im­mer mehr entzündet, dadurch zum Verräther, daß er ihm bei der Ertheilung der obigen Nachricht die Aeußerungen und Verweise der geworbenen Braut und das ihm bevor­stehende eigene Glück wohl weislich ganz verschwieg und ohne Zurückhalten sich selbst um die Hand der ihn ganz einnehmenden, reizenden Frau bewarb, welche ihm auch mit Freuden zugesagt wurde. Diese schöne Witwe ließ nun ihren gewünschten Bräu­tigam nicht mehr von sich, und Günthe r konnte nicht Zeit gewinnen oder er wurde durch seine Liebe verhindert, sein Glück seinem Freunde Lobenig zu verkünden, und diesen von Allem in gehörige, umständliche Kenntnis; zu se­tzen. Lobenig erfuhr jedoch auf anderen Wegen die be­vorstehende Vermählung Günthers , da die vielzüngige Fama vorzüglich, wenn es sich um's Heirathen handelt, sehr geschäftig und vorlaut zu seyn pflegt. Durch diese erschüt­ternde Nachricht hielt sich Lobenig sehr beleidigt, indem er sich von Günthern , den er doch in seiner wichtigsten Lebensepoche zu seinem Vertrauten machte, überlistet und betrogen wähnte. I m aufbrausenden Zorne und unter den hohen Schwüren, die schwerste und blutigste Rache zu neh­men, sammelte Lobenig eine Schar kühner, gedungener Gesellen und auserlesener Wagehälse und eigener Knechte um sich und verließ im Dunkel der Nacht seine obersteieri­sche Stammburg, eilte mit seinem Häuflein, nächtlichen 374 Raubvögeln gleich, auf wohlbekannten Wegen, meistens durch Waldungen der nun vom Hochzeitjubel erschallenden Burg Obermayerhofen zu, wo der überglückliche, vermeint­lich verräterische Freund Günthe r mit seiner schönen Anna eben die Hochzeitsfeierlichkeiten beendet hatte. Lo­ben ig überfiel die auf keinen solchen feindlichen Ueberfall bereitete Veste nächtlicherweile durch ein mit aller Kraft und stürmischer Eile gesprengtes, ihm wohl bewußtes Hin­terpförtchen, als Alles im ersten Schlafe versunken, nur von Glück und Freude träumte. Günther , seine junge Gemahlin und sein eben anwesender sechszehnjähriger Vet­ter Georg von Herb er stein wurden schnell in ihren Bet­ten übermannt und gebunden. Christoph , der vieljäh­rige, treueste Knappe und Diener, fiel von Jacobs, des Lo­be nig's Leibknappen, blutdürstiger Hand als erstes Opfer eines längere Zeit genährten Hasses; mehrere, im ersten Lärm sich nur zur Hälfte bewaffnende Knechte Gün ­thers mit ihm; auch ließ Lobenig sogleich Feuer in die Burg werfen, um dieses ihm nun so verhaßt gewordene Nest einer überglücklichen Liebe zu vertilgen und eilte mit seinem Raube auf Umwegen, und durch abgelegene Gegen­den der bereits großen Theils in Ruinen liegenden, ihm eigen gehörigen Bergveste Eppenstein bei Iudenburg zu; er ließ alle drei Gefangene daselbst in die Verließe eines noch wohl erhaltenen, gewaltigen Thurmes werfen und sol­che wohl verwahren. - Günthers und Annens Verwandten und Freunden, von dieser scheußlichen That in Kenntnis; gesetzt, konnte es lange nicht gelingen, den Aufenthalt der geliebten Un­glücklichen auszukundschaften, und Monate vergingen, bis sie sichere Kunde ihrer Gewahrsam erhielten und klagbar wider den verbrecherischen Lobenig auftreten konnten, da gleichzeitig auch ein hartnäckiger, heftiger Streit über die Erbfolge zwischen den Brüdern Herzog Wilhelm s des Freundlichen obwaltete; allein, als nach Beendigung des­selben Herzog Ernst der Eiserne zu Grätz die Regierung übernahm, wurde Lobenig von dem Herzoge selbst da­hin geladen, und ungeachtet Lobenig Günthern, sei­ne Ehegemahlin und den Vetter Georg ihrer schweren Haft nicht nur sogleich entließ, sondern auch mittelst einer eigenen noch vorhandenen Urkunde vom 13. November 1406 sich mit Günthern zu versöhnen beflissen war, und ihm allen Schaden zu vergüten sich nicht nur erbot, sondern sogar die von ihm mit der Margaret!) von Stecgberg, einer Krainerin, erheirathete Veste und Herrschaft Klein­häusel in Innerkrain, als Entschädigung für den erlittenen Schimpf und Schaden, demselben übergab, so erging je­doch wider ihn des Herzogs schwerer Bann und Acht. — Eppenstein wurde eingezogen, dessen alter Thurm niederge­rissen, Lobenig aus dem Verzeichnisse der Landesedlen ge­strichen und die Gräben seiner Stammburg mit ihren Mau­ ern ausgefüllt. Günthers erlittenes großes Uebel und Unglück machte ihn für Krain wichtig, denn seit jener Zeit waren mit ihm diese berühmten Herbersteine auch Krain's Edle und Vertheidiger geworden, indem Herzog Er n st, von dem hoch­herzigen Sinne Günthers , der seinem wüthenden Feinde das so sehr erlittene große Ungemach nicht nur edel und vom Herzen verzieh, sondern sich sogar für seinen Peiniger auf das nachdrücklichste bictlich verwendete — innigst ange­sprochen, auf eine würdige Belohnung desselben dachte und ihm die damals wichtige und ansehnliche Stelle eines Hauptmanns zu Mitterburg und an den istrischen Seeküsten Krains verlieh, und zwar in der ganz richtigen Voraus­setzung, daß derjenige, der seinem Feinde so edel zu ver­zeihen weiß, auch gewiß ein treuer Diener seines Herrn seyn würde. Günthe r war überdies auch dadurch ein Mitglied de>s trainischen Adels geworden, daß ihm seine Frau im Jahre 1408 das ihr gehörige, ebenfalls in In­nerkrain liegende feste Schloß Mährcnfels zu eigen über­geben hatte. Mährenfels jedoch räumte Günthe r in der Folge dem Herzoge wegen der festen Beschaffenheit und günsti­gen Lage, als eine Schutzwehre des Landes gegen feindli­che Einfälle zum Gebrauche gegen den Bezug eines jährli­chen Gehaltes von 1U0 Pfund Pfennige (100 fl.). Günther starb 1121, nachdem er seine Gemahlin schon früher verloren, und sie ihm nur zwei Töchter, Do­rothea und Elisabeth, geboren hatte, in deren letzteren Erbschaft sich Günthers Vettern, Georg und An­dreas, Söhne Ottos des Demüihigcn, theilten. Georg, Günthers Leidensgefährte und als der Aeltere, erhielt die Herberstcin'schen oder steinst!)-käritt­ncrischen—Andreas aber die Burg Mährenfels und übri­gen trainischen Güter, welche Besitzungen er noch durch die der Dorothea von Sa x O lüpicle) am 18. Oktober 1430 abgekauften Güter bei Laibach vermehrte. Andreas wurde vom Kaiser Friedrich IV. dem Friedsamen, Her­zogs Ernst — zum Hauptmann zu Adelsberg und am Karst erhoben; er starb im b'esten Mannesalter (144«) und liegt zu Mährenfels, sohin in Krain begraben. Er hinterließ zwei Söhne, Georg und Leonhard und drei Töchter. (Beschluß folgt.) Der Klausner. Vl-zöhlmig von M. Vehooor. (Fortsetzung.) Dieser Klausner war ein großer, wohlgebauter Mann in einer rothbraunen Leinwandkutte, nach Art der Berg­mannskittel gemacht, aber bis auf die Kniee herabreichend, und über den Hüften mit einem ledernen Gurt zusammen gehalten; das Gesicht war bleich und abgezehrt, mit tief liegenden, großen schwarzen Augen, und dichtes, raben­schwarzes Lockenhaar bedeckte es bis tief in die Scirne und floß zu beiden Seiten mit dem bis auf die Brust reichenden, gleich gefärbten Barte zusammen. Die gerade und feste Haltung seines Körpers, so wie dessen muskulöser Bau standen im Widerspruche mit dem krankhaften Gesichte, dessen Adlernase und rollende Augen höchst unheimlich aus dem dunklen Haarwalde hervortraten. Der große Hund schmiegte sich wedelnd an ihn; Friedrich nahte sich >hw grüßend. Er dankte mit stummen Kopfnicken, dann aber 2?H fragte er mit milder, wohlklingender Stimme: »Was beliebt dem Herrn Soldaten?" — wobei er ihn, wahrscheinlich seiner Jugend wegen, lächelnd von oben bis unten zu be­trachten schien. Unbefangen eröffnete ihm dieser, das; der Wunsch, ihn zu sehen und kennen zu lernen, ihn herbei gefuhrt habe, wobei er bemerkte, daß es ihm nicht glaub­lich erschienen sey, in unserer Zeit einen Menschen auf diese Weise in freiwilliger Verbannung zu finden. — I n einem unangenehmen Tone laut auflachend, entgegnete er: „Ja glaublich, mein Herr! ist mir das in Ihrem Alter auch nicht gewesen, — aber glaublich geworden," fuhr er mit einem fürchterlichen Blicke fort, „so glaublich, als ob es mir der Satan mit seiner Hollenschrift in die Seele gebrannt hätte; —doch" Hub er nach einer kleinen Pause ruhiger an, „das kümmert ausser mir Niemanden etwas!" — und freundlich lud er Friedrich ein, näher zu treten. Die Klause war eine Höhle von der Größe eines mittelmässigen Zimmers, worein aus vier schräg von der Höhe herablaufenden schmalen Oeffnungen hinlängli­ches Tageslicht fiel; — die Wände wie der Boden schienen durch Menschenhände glatt gearbeitet, die Decke von der Natur gewölbt. — Rechts vom Eingange war ein gemau­erter Feuerherd, worauf mehrere Gefäße zum Metall­ schmelzen, aber nur weniges Kochgeräche stand; neben dem Herde befand sich eine vollständige Gürtler-Werkstätte, mit einem großen Kasten voll Schnallen, Knöpfen und mehre­ren dergleichen Gegenständen. Auf der linken Seite stand ein selbstgearbeiteter Tisch mit Schreib-Materialien und zerstreuten Papieren, und zwei einfache Stühle; — den Hintergrund nahm ein Mooslager ein, über welchem eine Zither und eine Doppelflinte hing. Der Klausner nöthigte Friedrich zum Sitzen, und mit den Worten: „Kann ich dienen?"—langte er aus ei­ner Spalte der Höhle einen Napf mit schönen, frischen Erdbeeren, ein schwarzes Brot und ein Messer hervor. Friedrich that gerne Bescheid und richtete mancherlei Fragen unterdessen an den räthselhaften Gastwirth. Alles, was auf seinen Aufenthaltsort, seine Beschäftigungen und Lebensweise Bezug hatte, beantwortete er schnell und mit Freundlichkeit, aber jedes Wort, was einer Frage nach der Ursache zu seinem Entschlusie nur entfernt ähnlich war, ließ er ganz überhört. Auf solche Weise erfuhr Friedrich nur Folgendes von ihm: — Er war als Steiger in einem Berg­werke des Landes angestellt gewesen und hatte vor 1« Jahren den Entschluß gefaßt, sich aus der Welt ganz zu verban­nen. Die Natur hatte ihm diese Wohnung ganz nach Wunsche geboten und mit eigenen Händen hatte er sie in den jetzigen Stand gesetzt. Seine Beschäftigungen bestan­den in der Verfertigung von Messingarbciten, wie sie Land­leute in der Umgegend gebrauchten. Diese Arbeiten wur­den durch einige bekannte Männer abgeholt und er erhielt außer wenigem Gelde, das er nicht achtete, Brot und Kar­toffeln dafür, welches, nebst Beeren des Waldes und. Was­ser aus einer nahen Felsenquelle, seine und seines Hundes einzige Nahrung war. Langeweile versicherte er nie em­pfunden zu haben, und von der Welt und von dem, was darin vorging,- wollte er nichts wissen. An Holz mangelce es ihm nicht zu Kohlen für seine Arbeiten und zur Er­wärmung seiner Klause im Winter, wo er sich, seiner Aeus­serung nach, am besten befinde, weil es immer recht arges, stürmisches Wetter sey. Die Genauigkeit, womit sich Friedrich nach Allem erkundigte, schien dem Alten nicht zu mißfallen; denn er ward immer freundlicher gegen ihn, so lange er nur den Schein vermied, nach seinen frühern Verhältnissen forschen zu wollen. „Aber von dem Instrumente macht Ihr doch noch Ge­brauch?" sagte Friedrich auf die Zither deutend. „O ja, so nach meiner Weise," war die Antwort, „wenn es dem Herrn beliebt? — aber es wird ihm nicht ge­fallen." Er langte dieselbe herab, stimmte sie und schlug einige Töne an. Winselnd begann der Hund vor der Hohle draußen zu heulen, er aber achtete nicht darauf, sondern sang mit wohllönender, jedoch düsterer Stimme ein Lied, dessen Inhalt Friedrich nicht cnträthseln konnte, so viel entnahm er, daß von Untreue und Rache am mei­sten die Rede war. Der Klausner hatte geendet. — Nach einigen hefti­gen Nachschlägen ließ er die Zither sinken, blickte starrauf eine Stelle, und der Hund heulte noch einige Minuten zum Nachspiele fort. — Friedrich fühlte sich ängstlich beklom­men, er hatte nicht den Muth, durch neue Fragen den Bedauernswerthen zu beunruhigen. Er schien die Scho­nung anzuerkennen; denn seine Blicke wurden bald freund­licher. Friedrich wollte ihm einige Kleinigkeiten von sei­ner Arbeit abkaufen, aber er verweigerte es mit den Wor­tcn: „Sie können davon nichts gebrauchen und ich bedarf lein Geld." — Als jener den Wunsch äußerte, doch ein Andenken von ihm zu haben, griff er nach einem der auf dem Tische liegenden Blätter, auf welchem der Tert jenes Gesanges enthalten war. — „Es ist nichts Erfreuliches, und auch nicht viel werth!" entgegnete er auf Fried­richs Dank. Mi t einem Händedrucke schieden sie von einander und so'schnell, als es die Vorsicht bei dem gefährlichen Wege ge stattete, eilte Friedrich die Höhe hinab aus dem schaurigen Thale. Erst in dem freundlichen Fischerdörfchen schöpfte er wieder frei Athem. Die vortrefflichen Punkte der Land­ schaft fesselten ihn nicht, wie am Morgen; das lebendige rege Treiben der Landleute sprach ihn so wenig an, als Alles übrige, was die Natur bot. Die Todtenstille der verlassenen, öden Waldparthie konnte er nicht vergessen; die Gestalt des sonderbaren Klausners, sein geheimnißvol­ les Wesen und die Töne des erschütternden Gesanges, d^r auf schwer erduldetes Leid zu deuien schien, waren ihm noch zu gegenwärtig, selbst das schaurige Accompagnement des unheimlichen Wächters klang ihm noch widrig m sei­ nem Ohre. — Was kann es seyn, das einen Men­ schen zu einem solchen Entschluße bestimmen, das einen so unnatürlichen Schleier um seine Seele ziehen konnte? — So fragce sich Friedrich, und der Wunsch, dieses Ge­ heimnis; zu erforschen, wurde immer reger in ihm. —­ 276 Unangenehm war ihm das Benehmen seines Wirthes in Bezug auf den Klausner, da er von dessen Schicksalen wohl unterrichtet schien. Aber er nahm sich vor, seine Nachforschungen so weit als möglich zu treiben. (Fortsetzung folgt.) C h a r a t» e. Viersilbig. Von meinen beiden Ersten Spricht mon gewöhnlich gut; Kalt an die beiden Letzten Zu denken, fordert Muth. I n meinen letzten Silben Triffst du die ersten zwei Und diese letzte» Tilden Schaffst du den erste» neu. Das Wanze kenne» Alle, Es ist ein Handwerksnia»», Den auf dem Erdcnballc, Ein Schiff nur misse» kann. —d- Revue des Mannigfaltigen. I n Paris lebt ein Dramen-Spekulant, Namens Guedeville , der Theaterstücke noch früher kauft, bevor sie zur Auffuhrung kommen; d. h. er kauft Dichrern den Erfolg mir einer Summe ad, die je nach dem Werthe und Namen des Verfassers berechnet ist. Ja sogar auf Ideen zu Theaterstücken gibt er Angeld, oder kauft sie, um sie den beliebten dramatischen Dichtern zu überlassen, die ihm dann am Gewinn des Stückes Antheil geben. Der berühmte Taschenkünstler Döble r stieg unlängst zu Wien in einen Fiaker. Der Kutscher fuhr, der erhal­tenen Weisung gemäß, im schnellsten Trapp aus der Stadt nach dem Iosephstädter Theater; allein wie erstaunte er, als er schon von Weitem seinen Passagier am Thore stehen sah, seinen Wagen aber leer fand. Als er kopfschüttelnd sein Geld erhalten hatte, fuhr er nach seinem Srandplatz zurück und e^plizirte seinen College» den Herrn Döble r folgendermassen: Hört's, Kameraden, wann ein Mal Einer im Wagen sitzt, der nicht drinnen ist, so habt's den Döb­ler g'führt! — Verstanden?" I n einem kleinen Städtchen Deutschlands wurde ein schlichter, aber rechtlicher Handwerksmann einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Der neu Ernannte lehnte die ihm be­stimmte Ehrenstelle aus der Ursache ab, weil er in den Ver­waltungsgeschäften ganz unerfahren, und des Schreibens nur wenig kundig wäre, er wurde aber von seinem Vorgän­ger dahin belehrt, bloß Acht zu haben, daß er das Vi-li! nicht mit r schreibe. Wahrlich, die Amtöinstruktion tonn­te nicht kürzer seyn! — Seit Kurzem existirt in Berlin ein Lehrinstitut der Kochkunst für Damen höherer Stände, welches der Hof­lüchenmeister Hauptner dirigirt. Der Kursus dauert zwei Monace, und das Honorar dafür beträgt zwei Friedrichsd'or. Nach der „^»-»u«« in. Dezember l. I . wird im hiesige» ständischen Schouspielbause zun, ersten Male aufgeführt: »Da s Hau s d er ^, e >n­pcromente." Posse mitGesang i» 2 Aufzüge», v°»Iohon» Äiestroy, Musik von Adolph Müller . Die neuen Dekorationen sind von unlcrm verdienstvollen vaterländischen Maler, Herr» Mairh. La »aus. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Vlasuik.