Lmlmcher Zeitung. Nr. 1i>2. Pränu mcrationspreis: Im Comptoir ganzt. ft. li, >,,in>i, N. 5..5U. Fi!v die ^ustc!:»»^ ins Hani« haldj. 5», l>. Mil dc, Pl>st ganzi. si. >^> >>'!l>j. sl. 7.5,0, Donnerstag, i. Mai Inseitlonsgcbiihr bi« lN Zeilen: imal au lr., llm. 80 lr., 8m. l fl.; sonst pr. Zeüc im. ü lv., i!m.«lv., «,n. 10 lr. u> s. »u. Ins»,'lt!on<i Privatdocentcn an dieser Hochschule Dr. Stanislaus ^l'afc,, TarnowSki für dic Dauer des Studienjahres ^70/71 zu Mitgliedern der GymnasiallchramtS'Prü-UUWcommission zn Kralau, und zwar ersteren als Examinator für klassische Philologie uud für das ruthenischc ^ftrachfach und letzteren für polnische Sprache und Lite-^ur ernannt. Nichtamtlicher Theil. «politische Uebersicht. Laibach, -!. Mai. Das Rothbuch, welches der demnächst zusammentretenden Delegation vorgelegt werden soll, ist, wie, das ,.Wr. Tagblatt" meldet, in seinen allgemeinen Um-Usseu bereits festgestellt. Dasselbe wird derselben Quelle zufolge weder inhaltlich noch umfänglich sehr reich sein, ba mit Ausnahme der gemeinsamen Schritte des ö'slcr-^ichischcn und preußischen Vertreters in Rumänien, fcr-"er der noch während der Londoner Confcrcnz gcpflogc-!'cu Negociationcn, betreffend die Donaumündnngs-Fragc, Ul die kurze, seit der letzten Rolhbuch-Publicatiou ver- flossene Spanne Zeit kcinc wichtigere Action fällt. Vicl« lcicht dürsten indcsscn noch einige die Fcstcrknüpfung unscrcr Beziehungen zu Deutschland und unser Verhält' niß zu Italien illustrircndc Actcnstückc in dem Rothbuchc Aufnahme finden. Der Pilscncr czcchischc politische Verein beschloß cinc Adresse an Dull ing er, worin er erklärt: Die czcchischc Nation schc in Dölliugcrs That die Wiederholung dessen, was ihrc eigenen Vorfahren im 14. Iahrhnndcrt thaten; damals wurde der beste Sohn der czechischen Nation verbrannt, hcntc verfolgen die Nömlingc dc» besten Sohn dcr deutschen Nation. — Die „Politik" nimmt keine Noliz von dieser ersten Kund-gcbnng für Döllinger aus dem Czcchenlagcr. In Paris neigt stch dcr Aufstand feinem ^ndc zu. Nach den neuesten 'Nachrichten hat daS Fort Issy nicht capilulirt, der Kampf dauert fort, indessen Allem nach ohne Hoffnung auf günstigen Ausgang für die Sache dcr Commune. Die großcn Gallons, welche die Commuuc anfertigen läßt, dürften nicht zu strategischen Zwecken, sondern zur Flucht ihrer Mitglieder und dcr am schwersten compromittirten Personen bestimmt smi. „EincS schönen Abends," schreibt man dcr „Times", „werden die Gallons mit dcr Commune und ihrem Anhang in die Luft steigen. Das ist der einzige Weg, anf welchem die Commuue sich zu dcu Sternen erheben kann. 8io iwi- aä astm. Mit einem guten Westwinde, dcr zu dieser Jahreszeit häufig wcht, werden sie in Deutschland laudcu, wo man sie mit offcncu Armen empfangen wird." Die „Norddeutsche Zcitnng" sagt. daß cin in Brüssel gestellter französischer Gegenvorschlag betreffs der Kricgskostcnzahlung vertragswidrig sei. Man habe glücklicherweise cin genügendes Pfand für dic Ausführung des Präliminarfricdcns. Die Nachricht, daß nach ,^... C,schlusse des Kriegsraths deutscherseits dc, Versa iller Regierung cin Termin zur Uu. erdrückung des Pariser Auf st an des unter Androhung sonstigen Einschreitens der deutschen Kriegsmacht gesetzt worden, wird von verläßlichster Seite als unwahr bezeichnet. So lange deutsche Interessen von dem französischen Kriege unberührt und ungeschäoigt bleiben werden, wcrde das Nicht-Interventions-Princip aufrecht erhalten werden. Dcr norddeutsche Vundcsrath hat dem von dem Reichstag angenommenen Diäten - Gesetzentwurf dic Zustimmung versagt und willigt nur in ciuc Neisckoslcnvcrgülimg für die zwcilc Wagcnclassc. In Ncichstagstrciscn erzählt man, dcr Kaiser habc Bismarck dringend den Bau eines neuen Par- lamcntshanscs empfohlen, weshalb dcr Bundesrathsaus-schuß (worin Prcußcn, Baicru, Württemberg, Sachsen und Baden vcrtrctcn sind) die Angelegenheit in schleunige Behandlung genommm hat. DaS Bundesgesetzblatt vcröffeutlicht ein Rcichsgcsetz, betreffend die Einführnng der norddeutschen BnudcSgcsctze inBaicrn. Demnach ist die Nach-richt von ociu Aufschub dcr Publication dieses Gesetzes seitens dcr Rcgicrung Baicrns unbegründet. Zu dem Gesetzentwürfe bezüglich Elsaß-Lothringens haben die Fractionen zahlreiche Amcndcmcnts eingebracht. Dic Centrum Partei wird entschieden für die sofortige Ein» führnng dcr deutschen Rcichsverfassnng in den neuen Provinzen eintreten. Im deutschen Reichstage steht eine wichtige Debatte bevor. Es gilt dem Schicksal von Elsaß-Loth' ringen, der jüngsten preußischen Eroberung. Die national-liberale Partei hat sich in dieser Frage in zwei Frac-tioncn getheilt, deren eine nnter Führung Trcitschlc's für die Annexion an Prcnßen kämpft, während dic an^ dcre die neuen Gebiete als reichsunmittelbar constituirt wissen will. Der Reichstag wies den Gesetzentwurf über die Vereinigung von Elsaß und Lothringen mit Deutschland einer achtundzwanzigglicdrigcn Commission zn. Bismarck setzte die Nothwendigkeit dieser Vercinignng zur Sicherung des Friedens von Europa auseinander nnd bemerkte, daß am li. August 1866 der französische Botschafter in Berlin ein Ultimatum überreichte, Mainz an Frankreich abzutreten oder sofortigen Krieg zu erwarten. Napoleons Krankheit verhinderte den Kriegsausbruch. Bezüglich der Vcrmittlungsvorschläge im letzten Kriege fagte Bismarck: Kriegskostenentschädigung und Schleifung der Festungen genügte uns nicht. Ein neutralisirtcs Elsaß'Lolhriugen hätte weder Lust noch Kraft, im Kriegsfall dic Neutralität zu bewahren. Er fchloß: Wir werden nut deutscher Geduld und Lilbc die widerstrc-bcnde deutsche Bevölkerung dcs Elsaß nnd Lothringens, namentlich durch die Gemeindcfreiheiten wieder zu ge» winuen suchen. Die aufständischen Araber follcn bereits nur mehr einige Tagmärschc von Algier entfernt stehen, wohin sich die Colonisten der Ebene mit ihrcr beweglichen Habe geflüchtet haben. Den englischen Tories ist cs nicht gelungen, das Ministerium Gladstone zu stürzen. In der Unlcrhaussitzun^ vom 1. Mai wurde cm auf Ablehnnug dcr Regierungsvorlage gerichteter Antrag mit einer Majorität von nahezu 1(D Stimmen verworfen und dic neue Bemessung der Einkommensteuer angenommen. Mlislelon. Vom Kaiser Franz 1. Es hat scinc Schwierigkeiten, dcn richtigen und '"^iai'gcncn Gesichtspunkt für das Wilkcn cincö Mon- 'lycn cuifzlifindcn, welcher an dcr Scheidegrenze zweier ^Mhundcrtc dcn Thron dcsticgcn hat. Eine ältere Zeit, l.I , ""^' ihm abschloß, war noch keineswegs so gründ- ") überwunden, daß sich ihrc Eindrücke nicht noch "k'Ulich bemerkbar gemacht hätten; cine neuere Zeit, . ^che unter ihm begann, war noch durchaus nicht so <Ä ^! befchlgt, daß sic bereits ein völlig entschiedenes ^l'ä'gc hältc annchmm können. Leicht wcrdcn dic Zcu-A" und Rcpläscnlanlcn solcher Ucbcrgängc von dcr schwelt irrig bcurthcilt, uud das ist auch dem Kaiser ^""5 zuwcilcn geschehen. Die Schilderungen, wclchc ,. fahren hat, tragcn entweder, weil sie immer auf die «"Mchcn Qucllcu zurückgehen, cinc fchematifchc Glcich-^ ^ugkcit an sich, oder gelangen, indcm sie dieser zu suchen trachten, in tendenziöse Richtungen, ceili, "'" wahrhcitsgctreuc Darstellung dcs francis-^ ">"l Zeitalters gcbcn zu können, war cs daher vor M "' nöthig, znnächst ciu reichhaltigeres, geschichtliches Und ^ ?" gewinnen, anS ncuen, bisher unbekannten H. ^'gleich streng verläßlichen Quallen zu schöpfen. Wit>> ^ ^"fgabc hat sich ein cbcn erscheinendes Werk ge-thei ' ' b" drsscn Ausarbeitung theils Originalmit-scnk!"^" verwerthet, theils, und zwar in dcr umfas. "en Weise dic Archive befragt, theils cndlich in Bc- s'iliev 2"^'^"'^">^ l. Zur Geschichte scincr NczMmci^unb le» ^„'"^- ^iach Ol'icniialmillheiluiiWl und im^dvlickllii Quel-^ect'iH ^^ H"mc»!n'Meylicr," Erslc l'ich>nm'a, Wim. t«71. ' ^ "N'versitätsbuchhaudlmig (A. Holder). zug auf den speciell biographischen Theil dic vom Kaiser Franz selbst verfaßten Tagebücher, Itineraricu, Abhandlungen u. f. w. zum erstcn mal benützt wurden. Schon durch dcn vorliegenden Anfang dcs Werkes erlangt mau einen gewissen Gcslunmtcindruck. Man sicht, wie der nachmalige Kaiser Franz in den Knabcnjahrcn, nach eincm verständigen Erzichungs-plane gcleitct, scine Erziehung doch großenthcils aus sich selbst schöpft. Griechische und lateinische Geschichtschreiber sind scinc Li^ingc; doch beschäftigt ihn an dicscn mehr daS sittliche Resultat, welches cr ans dcn erzählten Begebenheiten zieht, nnd das cr bisweilen in kurze Rcimsprüche kleidet. Später, in seinen Iünglmgsjahren, fesseln ihn hauptsächlich die Schriften Sully'S mit ihrcr crnstcn, jcdm Rcdcprunk vcrschmähcndcn CrfahrungsweiShcit. In dicscr Zcit kommt cr nach Wien, um daselbst seinen bleibenden Aufenthalt zu nehmen. Dic Sclbst-ständigkcit, zn welcher sein Charaltcr und seine Anschauungen bereits gcdichcn sind, machen hier anfangs sein Verhältniß zu seinem großen Oheim, zum Kaiser Joseph N., um so schwieriger, je entschiedenere Gegensätze iu beiden hervortreten. Das ist auch die Ursacke dcr gereizten, ungünstigen Acul?crungen. wclche Joseph U. in den ersten Jahren einige malc über den Ncffcn laut werden läßt und die vielfach nacherzählt und gcoruckt worden sind. Man hat diesen Aeußerungen eine viel zu große Bcdcu^ tung bcigclcgt; sie hatten iu momentanen Stimmungen dcS durch Unwohlsein und dnrch politische Sorgen gc-drücktcu Kaisers, keineswegs in einer tiefen oder blei-, benden Ungnnst ihren Grund. Wohl aber prüfte Joseph II. die Fähigkeiten scineS Ncffcn durch immer schwerere Aufgaben nnd bethätigte scinc Zufriedenheit mit deren Lösung dadurch, daß cr ihm A»snix. Auch der Trocadcro beschießt den letzteren Ort. In dcr heutigen Sitzung wnrdc ein Brief Trochu's verlesen, in wclchcm cr bekanntgibt, in Folge eines Stur-zcS vom Pferde durch einige Tage verhindert zu scin, an den Sitzungen dcr Nationalversammlung lhcilzn-nehmen. Unter dcm 28. April berichtet die „Fr. Corr.": Dic Wirkung der vorgestrigen Kanonade auf die südlichen Forts war in dcr That eine bedeutende. In Isst), wo die deutschen Belagerer schon große Verheerungen angerichtet hatten, ist, was von Kascrncn noch stehen geblieben war, nun auch zusammengebrochen, die Kasematten und Böschungen sind unprakticabel gemacht und zcigcn gähnende Breschen, kurz, das Fort ist dem gänzlichen Untergang nahe. Gleichwohl hat es, von einigen zu Hilfe geschickten Panzer-Waggons unterstützt, gestern noch den ganzen Tag ein wüthendes Feuer gegen die Wcrtc von Chatillon und Moulin-de-Pierre untcr-haltcn. Dasselbe wurde in gleicher Stärke erwidert, und die Vcrsaillcr sandten ihre Bomben „icht blos nach ocM Fort, sondern nach dcm Orte Issy selbst, dessen Einwohner nun ebenfalls nach der Stadt flüchteten. Dein Fort von Montrougc erging es nicht vicl besser; eS zeigt einige klaffende Wunden, aber eine an dem Thor von Vogirard aufgestellte Batterie leistet ihm wirksamen Beistand gegen die Geschütze von Fontenay, Clamart und Chatillon. Das zwischen beiden liegende Fort Van-vcs endlich hatte etwas weniger zu leiden, da dcr Gegner offenbar daranf rechnet, mit dcr Einnahme dcr bei" den Nachbarforls es ohne weitere Schwierigkeit zu gewinnen; aber auch ihm wurden mehrere Geschütze dc-monlirt, und es fand erst gestern Abends die Sprache wieder. Es gcht das Gerücht, daß die Militär-Commission bereits beschlossen habe, dic außer Vertheidigung^ zustand gesetzten Forts in die Lust sprengen zu lassen» In Ncuilly dauerte der gewohnte Häuser - und Barricadenkampf fort, begleitet von einer unanshörlichcn Kanonade. Dcr Mont Valerien beschäftigte sich inöbc-sondere mit den Batterien dcr Mucttc und dcs Point" du-jour, daher dcr Autcuil cin furchtbares Bombardement auszuhalten hatte; in dcr Rue lc Marrois wurde eine Frau mit ihren zwei Kindern und in dcr Ruc t>c Voilean dcr Photograph Collet schwer verwundet. Dcs Nachmittags dehnte sich das Geschützfcuer auf den gan> ?,cn Bogen von Montrouge bis St. Oucn aus; prallt schc Folgen dieses fürchterlichen Artillerie-Duells waren aber außer den vom Süden gemeldeten nicht zu erkc»- gleich als den Schlüssel des gesummten Baues, den Bestand Oesterreichs als untrennbar von dcm Vcstcmdc der Dynastie, — ein Grnndsatz, dcr auch für alle künftigen Zeiten seine Geltung behaupten wird." Selbstverständlich waren „die Mittel nnd Formen, durch welche die Hcrrschergewalt dcs Kaisers Franz sich lnndgab, anderer Art als jetzt im Zeitalter der Eonsti-tutionen." Der damaligen Zcitrichtung gemäß war Kaiser Franz absoluter Monarch; „allein weit entfernt, seinen Willen blos nach den unbestimmten Grenzen dieser Machtvollkommenheit zu bemessen, erblickte er in letzterer vielmehr eine ihm auferlegte, doppelt hohe Verantwort, lichkeit und übte daher gegen sich selbst eine wahrhaft strenge Controlc." Die Ziele, welche dcr Kaiser bei der inneren Regierung vorzugsweise ins Augc faßte, und die Wege, welche er dabei einschlug, hat er in einem höchst lesenswerthen Handbillct vom A0. December l!^00 gclcnn> zeichnet, welches dcm berühmten Erinnerungsschrciben, das der Kaiser Joseph U. im Spätjahrc I Mj'vor seiner italienischen Rcisc an alle Stellen gelangen ließ, an die Seite gestellt zu werden verdient. Es liegt in diesem Werle zum ersten mal gedruckt vor. Was die äußere Politik anbelangt, so wird auf die eigenthümliche Fügung des Schicksals hingewiesen, daß gerade einer der friedliebendsten Monarchen, welche die Geschichte kennt, daß dcr Kaiser Franz zwanzigjährige Kriege führen mußte. Sie wurden ihm durch die Umstände aufgedrängt; daher sah er auch, obwohl er die unvermeidlichen Kämpfe mit Ernst und Beharrlichkeit durch' führte, den jeweiligen Krieg nur als eine Bedingung des künftigen Friedens au. Im allgemeinen war seine äußere Politik, welche mit seiner innern vollständig übereinstimmte, vor allem die Politik des ehrlichen Mannes, „vielleicht aus eben diesem Grunde nicht überall glücklich und erfolgreich, aber unter allcu Wcchsclfällen ver- stand sie nach altösterreichischem Branche das Kleinod der Ehre zn bewahren und dieses wurde schließlich auch immer wieder zur Quelle neuer nnd verjüngter Kraft." DaS Familienleben dcs Kaisers Franz entsprach ganz seinem Familicncharaktcr und gestaltete sich doppelt innig nnd tranlich scit seiner Vermählung mit Karolina Augusta von Baicrn; „ihre zarte Sorgfalt umgab den Kaiser überall, wußte jeden Anlaß zur Unruhe und Verstimmung von ihm fern zu halten, jede Gelegenheit, wo sich eine Blume dcr Freude anf seinen Weg streuen ließ, zn erspähen und zu benutzen." Als sein zweiter Sohn, dcr Erzherzog Franz Karl, sich mit dcr Prinzessin Sophie von Baiern vermählte, sprach dcr Kaiser seine Hoffnung aus Enkel aus, in welchen der Staat „Freunde und Stützen" erhalten werde. Die karg zugemessene Zeit, welche er für sich erübrigte, widmete er seinen Kindern. Später blühte seinem Herzen noch cin anderer Liebling heran: sein Enkel, dcr Erzherzog Franz Joseph. Geduldig gab dcr ernste Kaiser sich zu den kindlichen Spielen deS letzteren her und lenkte sie unvermerkt auf praktische Gebiete hinüber. Auf Spaziergängcn benutzte er jeden Anlaß, „um früh' zeitig das sittliche Gefühl dcs lebhaften Prinzen zu klären, die Rechtsbcgriffe desselben auf sichere Auhaltspuntte zn stützen, — ein Same, der, man darf es mit freudiger Bestimmtheit aussprcchcn, in dem kindlichen Gemüthe des Enkels damals feste Wnr.zcl geschlagen hat und dann mit dem Manne großgewachsen ist." Gegen sich selbst war dcr Kaiser streng; er pflegte von sich zu sagen, „daß er bei der Erfüllung seiner Pflichten stets diejenige Art wähle, welche ihm die meiste Ueberwindung loste." Zwar legte er den Maßstab seiner eigenen sittlichen Strenge auch an andere Personen; indeß neigte er hier auch gern znr Nachsicht und seine an-gebornc Gutmüthigfeit erblickte fremde Fehler häufig in einem milderen Lichte. Seine außerordentliche Menschen? lcnntniß artete niemals, was so leicht geschieht, in M'"' schenvcmchtlmg aus. Umü> sichtlich übte cr durch Leutseligkeit und einfache Würde einen Zauber auf Alle, die sich ihm näherten, abcr ungleich mehr als an dcr Wirkung auf einzeln Pcrfoncn lag ihm an dcr Liebe feines Volles, in defst" Mitte er recht eigentlich stand. Dicsc Liebe blieb un>^' allen Umständen sein höchstes Ziel nnd cr hat cS cr' reicht, so daß cr bei jedcr Gelegenheit, nntcr andcrci» auch nach seiner Genesung von einer lebensgefährlich^ Krankheit im Jahre I82tt sagen durste: cr habe >'n allen Klassen der Nation nnd in allcn Provinzen del Monarchic dic nämlichen Gesinnungen, denen sie in bü' sen wic in guten Tagen jederzeit getreu geblieben, w>^ dcrgefundcn. Schließlich wollen wir nach dcm dcr ersten Lieferung beigcgebencn Prospcctc hier die Ucbcrschriftc» der Capit^ anführen, welche das Wert enthalten wird: Lebens» »nd Charaltcrskizze. Innere Politik und Administralio"' Acußerc Politik. Ocffcntlicher Dienst. Die österreichisch und die deutsche Kaiserwürdc. Dalmaticn und die mon^ tcncgrinischcn Wirreu. DaS lombardisch-venetianische ^ nigrcich. Die Stadt Venedig. Die italienischen Nam' barn. West-Galizicn. Der Kaiser nnd die Wiener. Stänt^ wcscn. Kirche und Schule. Rechtspflege. Polizei. P"p' angelcgenhciten. Finanzen. Industrie. Handelspolitik. Land' wirthschaft. Schiffbau nnd Schiffahrt. Communicationc"' Orundobrigkciteu und Unterthanen. Iudenangclcgcnheitc"' Die Korn- und Lcbensmitlclfrage. Die Cholcrape'i^' Armcnwcfen und Nothstände. . Aus diesen Ucbcrschriftm gcht hervor, daß d",, SlaalSlcbcn Oesterreichs, wic cs znr Zeit dcs K", scrS Franz sich äußerte, in jenem „cucstcn Gcschichl werke zum ersten mal eine eingehende Schilderung "" den verschiedensten Richtungen erfahren wird. (Wr. Z) 737 nen. Die Föderirten gewärtigen, namentlich von Genne-vllliers her, einen starken Angriff und belästigen von ben Festungswerken und von der Brücke von Clichy au« dle dort unternommenen Arbeiten. Die letzten Kämpfe waren wieder sehr blutig. Die Ambulanz des Luxembourg empfing gestern 37 Verwundete, die des Indu» Mieftalastes und das Hospital Bcaujon sind schon ganz voll. Gleichwohl mögen einige Ziffern, die der „Mot d'Ordrc" angibt, arg übertrieben sein. Darnach hätten sich am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag 10.0(X) Combattantcn gegenüber gestanden und die Verluste der Föderirten in diesen verschiedenen Engagements l>eßen sich auf 185 Todte und 224 Verwundete, die der RegierungStruppcn auf 315 Todte und 310 Verwundete berechnen. Hagesneuigkeiten. Tegetthoff-Trauerfeier. Die Trauerfeier für den Viceadmiral v. Tegelthoff auf ^r Insel Lacroma am 18. April war unstreitig eine der imposantesten unter allen den zu Ehren des dahingefchiede-uen Helden veranstalteten. Der Besitzer der Insel, Herr Dumicic hatte den Hofarzt weiland Sr. Majestät des Kaisers Maximilian, Stadtphysicus Dr. Sciarich in Ragusa ersucht, den feierlichen Act mit derselben Solennität ins Werk zu setzen, mit welcher auf Lacroma alljährlich am Todestage des Kaisers dessen Andenken begangen wird. Schon einige Stunden vor Beginn der Feierlichkeit drängten sich vom Hafen von Nagusa bis zur Insel Boote und Fahr» zeuge aller Art. In den Straßen und an der Riva standen ln Gruppen die von allen Seiten herbeigeeilten Bewohner "er Nachbarörter. Viele kamen meilenweit herbei und nicht Wenige trugen Zeichen der Auszeichnung für ihre Thaten bei Helgoland, Lissa und in Schleswig-Holstein. Lacroma selbst war überall zu der ernsten Feier würdig ausgestattet, bom Schlosse wehten Trauerfahnen, die Capelle war mit schwarzen Stoffen ausgeschlagen, eine Fülle von exotischen bewachsen zierte sie in allen Theilen. In der Mitte der Capellc stand ein Katafalk, von großen Kandelabern umgeben. Gespendete prachtvolle Kränze von "uftenden Pflanzen und Blumen, wie nur Lacroma sie zu so früher Zeit hervorbringt, Lorbeerzweige und Seiden« Finder mit Inschriften waren niedergelegt worden, während tafeln mit sinnreichen Inschriften — von Prof. Dr. Ku-luglya — an die hervorragendsten Momente im Leben des Mstorbenen erinnerten. Nach und nach versammelten sich 'e Theilnehmer an der Trauerfeier, da nicht genug Boote ^Handen waren, um Alle zu gleicher Zeit von Ragusa yerliberzuholen. Es waren unter Anderen erschienen: der Brigadier Freiherr v. Ivanovich mit sämmtlichen in Na-9usa und Umgebung statiouirten Stabs- und Oberofficieren "er Landarmee, der Corvctlencapitän Czedil, Commandant bes Stationsschiffes „Taurus," mit seinen Officieren, Se. Excellenz Graf Giorgi, gewesener Obersthofmeister Sr. l. Hoheit des Erzherzogs Max, die in Nqgusa residircnden Consuln, der Bezirkshauptmann Hosrath Ritter v. Resetar mit den Beamten, der Bürgermeister Graf Pozza und die Gemeindcräthe, die Directoren der Schulen mit den Pro» sessoren und Lehrern :c. :c. Viele der Anwesenden gedachten bei der Feierlichkeit wehmulhsvoll Oppolzers, dessen Tod soeben bekannt worden War, denn Oppolzer war, wie Tegetthoff, ein eifriger Projector des Projectes, Lacroma zu einem klimatischen Cur-^te zu gestalten. Noch am 11. Juni 1870 hatte er geschrieben : „Wenn die dalmatinischen Küstenbewohner gar nichis hätten, als die Insel Lacroma, so würden sie durch ^ie Errichtung eines klimatischen Curortes (Seebäder, Trauben-, Molken- und Inhalatiouöcuren :c.) daselbst eine ^genehme materielle Stütze finden, da eben in dieser Eigenschaft lein zweiter Ort Lacroma Concurrenz machen wnute, und wir hätten in unferem Lande einen solchen ulMatischen Curort dringend nothwendig, um den vielen Und verschiedenen Kranken das Leben zu verlängern; auch l"r meinen Zustand wäre Lacroma ausgezeichnet." Nach Beendigung des vom Iranciscaner-Provincial ^ebrirteu Hochamtes verblieb ein großer Theil der Gäste "^ zuul späten Abend aus der Insel, um sich der unver» Weichlichen Reize derselben zu freuen, die Kaiser Maxi' "ulian, der im Jahre 1859 die Insel zum ersten male "suchte, mit den Versen feierte: Mein Eiland liegt auf Wellenstur, Von blauer Adria umschäumt, Ein grünes Spielzeug der Natur, Wie sich die junge Liebe träumt. O schönes Eilaud, stilles Gut, Juwel voll Herzenslust und Frieden, Bei», Scheiden wird mir bang zu Mulh, Dn Stätte für die Scelenmüden. Es singt der Wald, es rauscht daS Meer In wunderbaren Melodien, Ties ans den» gold'nen Süden her Balsamisch-linde Lüfte ziehen. mit at es.) Das Porträt des jüngst verstorbenen Paul Nyary wird im Sitzungssaale des Pester Comitales aufgehängt werden. Schon jetzt sind dort die Porträts von vier Männern, die eines nicht natürlichen Todes starben. Dort ist nämlich Paul ESzterhazy, den seine Jagdhunde zerrissen haben; Palatin Alexander, der bei einem Feuerwerke ver-bräunt ist; dort sind die Grafen Stephan Szechenyi und Ladislaus Teleki, >und nun kommt auch Nyary hiu. — (Die an die Luft gefetzte Pariser Commune.) Die Pariser Comnmne hat ein eigenes Luftschiffcrcorps organisirt. Der Zweck einer Operationen mit Lustballons war während der Belagerung von Paris augenfällig; nicht so klar ist, wohinaus die Commune mit einer solchen Organisation will. Herr v. Fonvielle sucht deren Zweck und Absicht in einem Schreiben au die „Inde-pendance" klarzumachen und äußert sich unter Anderem über einen darauf einschlägigen communalen Erlaß: „Nachdem der Waffenstillstand unterzeichnet war, besaß die Post zu Paris sechs von dem Hause Godard und sechs andere von Nondartois construirle Ballons. Ueberdies wurde eine gewisse Anzahl von Bordeaux aus zurückerstattet, so daß die Commuue thalsächlich über etwa zwanzig Ballons verfügen dürfte. Wenn man die große Anzahl von Persönlichkeiten ins Auge faßt, die eS in nächster Zeit gerathen sinden dürsten, die südwestliche Lustströmung zu benutzen, um den gastfreundlichen Boden vo» Belgien zu gewinnen, so begreift sich die üble Laune der Commune, die noch immer nicht den Eifer in der Beschaffung neuer Ballons genug eifrig findet." Mit diefer Briefstelle ist offen der Zweck der communalen Verfügung gekennzeichnet. Die Leute, die derzeit am Ruder der Regierung in Paris sitzen, wählen den Luftweg, um sich der Verantwortung zu entziehen, die sie demnächst über ihre wilde Wirthschaft und namentlich über die Verwendung von geplünderten Staats« und Privat-geldern zu legen hätten. — (Allerlei aus Paris.) Thiers hat, wie der „Ind." gemeldet wird, selbst den Knegsplan entworfen, der die Erstürmung von Paris nicht beabsichtigt, sondern sich darauf beschränken soll, die Forts zu erobern, dann „auf zehn Seiten Bresche in die Stadtwälle zu schießen" und eine letzte Aufforderung zur Ucbcrgabc an die Commuuc zu richten. Im Fall, daß die Commune dieser Aufforderung entspräche, hat Thiers unter der Hand versprochen, ein Auge zuzudrücken und den Compromittirlen drei oder vier Tage Zeit zur Flucht zu lassen. Die Commune macht verzweifelte Anstrengungen, um sich zu behaupten. Der Geldmangel ist die Hauptcalamität, unter der sie leidet, und die drei Millionen, die sie von den verschiedenen Bahnen erpreßt hat, sind verdampft wie ein Wasscrtropfen auf einem glühenden Stein. Die Commune hat von der Bank von Frankreich neuerdings acht Millionen verlaugt, deren Zahlung von der Banl-direction verweigert wurde. Das Heer der Aufständischen ist jetzt in zwei Theile getheilt, die von Dombrowsli und VramlowSki commandirt werden. Die Tuilerien, die Börse, die Madeleineti.che und die Porte Maillot sind unterminirt. Die großen Städte Frankreichs haben mehr Sympathie für die Commune, als die Journale einzugestehen wagen. Die Lyoner Vcrmittlungsdeputation hat Thiers rund heraus erklärt, daß die Ansprüche der Aufständischen im Grunde ganz berechtigt seien und daß die Sache der Com» munc die Sache aller Städte Frankreichs wäre. General Trochu bereitet eine große Rede für die Nationalversammlung vor, in welcher er die militärische Rolle zu erklären beabsichtigt, die er während der Belagerung von Paris gespielt hat. Jules Fa»re übernimmt die Reassert i« gung der Civilregierung der nationalen Vertheidigung. — (Die Urheber der Odessaer Iudenkra« walle) sollen, wie man in den russischen Hofkreisen wünscht, exemplarisch bestraft werden; der Kaiser verwarf jedoch den Vorschlag, dieselben vor ein Feldlricgsgericht zu stellen. — (AuS Coustantinopel) wird dem „Wanderer" gemeldet: Der commandirende General des 1. Armeecorps Essad Pascha begibt sich über Wien nach Berlin in außerordentlicher Mission, um dem Kaiser Wilhelm die Glückwünsche des Sultans darzubringen. Der General wird mit glänzender Smte den Einzugsfeierlichleiten in Berlin beiwohnen. — Nevers Pascha, erster Kammerherr des Sultans, ist nach Kairo mit einem kaiserlichen Fcrman abge» reist, welcher dem Khedive verbietet, Forts am rothen Meere zu erbauen. Der Conflict droht akut zu werden Locales. — (Hofrath Klun) hat am 2. Mai Wien verlassen, um sich in die Schweiz zu begeben und dort seinen bleibenden Aufenthalt in Luzern zu nehmen. Der Vorstand und Ausschuß der „Coucordia", die Mitglieder deS Pensions« comitu's, dessen Obmann Klun war, sowie noch mehrere Freunde deS Scheidenden, fanden sich Sonntag Abends im Hotel Munsch zusammen, um im traulichen Freundeskreise den Gefühlen Ausdruck zu geben, welche der Abschied bei dem Scheidenden wie bei den Zurückbleibenden hervorgerufen. Die „Concordia" hat alle Ursache, dem Hofrathe Klun eine dankende Erinnerung zu bewahren ; er war nicht blos viele Jahre hindurch ein sparsamer, glücklicher Kassier, sondern er wirkte auch noch für die Interessen des Vereins eifrig, als er uicht mehr zu den Vorstandsmitgliedern der „Concordia" zählte. Der Präsident der „Concvrdia", Dr. Wiltelshöfer, gab diesen Gefühlen in einen« Toaste Ausdruck, der lebhaften Anklang fand. Dr. Klun dankte mit dem Hinweis darauf, daß er 29 Jahre bereits publizistisch thätig sei und auch in der Schweiz mit reger Theilnahme die Freiheitsbestrebungen, namentlich auf dem Gebiete der Presse, verfolgen werde. — (Turnerball.) Am 13. Mai findet im Saale zur Schießstättc der Turnerball statt, der im letzten Fasching verschoben werden mußte. Da die Mitglieder des Turnvereins keine Opfer scheuen werden, um diesen Ball zu einem recht glänzenden auszustatten und die Saison jetzt überhaupt arm an derartigen Vergnügungen ist, steht zu erwarten, daß der Zuspruch zu dem schönen Feste ein lebhafter sein werde. — („Vortoe/') Die uns vorliegende fünfte Nummer diefer flovenifchen Jugendzeitschrift rechtfertigt das bis< her über dieselbe gefällte günstige Urtheil. Wir finden da unter anderen hübsche naturhistorische Artikel über den Tiger, über das Erdbeben, arithmetische Aufgaben, Räthsel und auch einen kleinen Aufsah über ein speciell krainisches Landes-product — die Bora — bei welcher wir jedoch die moralische Nutzanwendung für die Erhaltung der Wälder, aus deren Absteckung diese ungezügelte Windsbraut ihre furchtbare Kraft schöpft, nicht für unnütz gehalten hätten. — (Erledigte Stellen.) Beim Bezirksgerichte in Gottschec eine Ndiunctenstelle mit 8-900 si. Gehalt. Bewerbungen bis 20. d. M. beim Kreisgericht Rudolphs« werth. — In der Strafanstalt zu Laibach mehrere Ge> fangenaufsehersstellen. Gehalt 260 st., Vrot, Kleidung, Wohnung zc. Einjährige Probedienstzeit. Anmeldnnaen bis 6. d. M. — (EinGaunerstück.)Am letzten Markte herrschte, wie üblich, abscheuliches Wetter. Eine Bäuerin aus der Nachbarschaft führte deshalb einen Ochsen auf den Hof eines hiesigen Gasthauses, band ihn dort fest und suchte selbst Schutz und Obdach. Das machte sich ein Gauner zu Nutzen, band den Ochsen loS und führte ihn auf den Markt zum Verkauf. Dort erregte er durch den ausfallend große» Nachlaß vom anfänglich begehrten Prcife den Verdacht eines Käufer«. Diefer führte ihn deshalb in ein Gasthaus, wo sie angeblich den Handel zum Abschluß bringen wollten. Hier aber wurde der Strolch durch allerlei Querfragen um Namen, Woher und Wohin, so in die Enge getrieben, daß er schließlich, als gar noch Insassen feines angeblichen Wohnortes ihn zu kennen verneinten, die Flucht ergriff. Die Bäuerin hatte mittlenvcile in lausend Aengsten den ihr aus räthselhafte Weife verschwun-denen Ochse» gesucht, den sie endlich durch Vermittlung der 738 Sicherheltsorgane hocherfreut von dem wackeren Inquirenten in Empfang nahm. — (M illtärverändcrungen.) Aus der großen, soeben von der „Wiener Zeitung" veröffentlichten Avancementsliste Heden wir folgende Ernenuungen uud VoirUckun-gcn heraus -. Zu Generalstabsofficieren wurden ernannt Oberst Karl Wischn ich beim Inf.-Reg. Graf Huyn Nr. 79, Major Anton Vöttner beim Inf.-Ncg. Freiherr v. Kühn Nr. 17. In der Linien-Infanterie sind vorgeruckt die Hauptleute zweiter Klasse: Alexander u. Haber, Bern» hard Schmidl und Franz Korschaun des Inf.-Neg. Graf Huyn Nr. 79. in dic 1. Klasse. Zu Hcmfttleuten 2. Klasse wurden rrnannt die Oberlieutencmls August Salom on und Albert Strohmcyer, beide des Ins,-Reg. Freiherr von Kühn Nr. 17, im Negimente; zum Obcrlieuteuant der Lieutenant Eugen v. Nagy des Inf.-Reg. Graf Huyn Nr. 79. In, Ncscrvestande rückte der Hauplmaun zweiter Klasse Eduard Schaffer des Ins.^Neg. Freiherr v. Kühn Nr. 17 zum Haupttuaun erstcr Klasse inl Rcgimente vor. Im mililärarztlichen Officicrscorps wurde Dr. Emil Bock vom Ergänzungsbataillonscadrc des Inf.-Reg. Freiherr vo» Kühn Nr. 1? zum Stabsarzt »nil der Einthciluug beim Garnisonsspitale ^)tr. 8 zu Laibach, zum Regimentöarzl der Regimcntöarzt zweiter Klasse Dr. Valentin Ianezic deö Inf.-Reg. Freiherr v. Kühn Nr. 17, zum Rcgimcntsarzt zweiter Klasse der Oberarzt Dr. Ludwig Ebner des Ills.« Reg. Freiherr v. Kühn Nr. 17 (Reservecommando) ernannt. — (Kronprinz Nu d o lfsb ah n.) Auf der Linie Laibach-Tarvis verkehren vom 1. Mai angefangen täglich in jeder Richtung zwei ZUge, nämlich: ab Laibach 6 Uhr 40 Minuten Früh und 2 Uhr 35 Minuten Nachmittags, c-b Tarvis 5 Uhr FrUh und 5 Uhr 40 Minuten Nach-Nlittags, wovon der in Tarvis um 11 Uhr 30 Minuten ankommende uud der von Tarvis um 5 Uhr 40 Minuten abgehende Zug durch zweitlassige Omnibusse von und nach Billach in directer Verbindung mit den entsprechenden Zligen der Hauptlinie stehen. — (Exceß.) In der Nacht von vorgestern auf gestern ging ein Vahnbeamtc mit seiner Frau durch die Kothgassc auf den Bahnhof. In dcr Nähe der MaulhlMte flog ihm plötzlich vom Felde her ein Stein nahe am Kopfe vorüber, und als er sich wandte, die Ursache zu erfahren, stürzte ein Mensch hervor und versetzte ihm ohneweiters mit einem Scheit Holz mehrere Schläge auf den Kopf; auch die Frau erhielt einige Hiebe. Auf das hilfcgeschrei der letzteren ergriff der Strolch die Flucht, wurde aber von zwei glücklicherweise daherkommenden Wachmännern ereilt und derVe-hörde überliefert. Er schützte andern Tags Trunkenheit vor, wurde aber gleichwohl gestern zu dreiwöchentlichen!, mit Fasten verschärften Arrest vcrurtheilt. Jur gefälligen Deachtung. Der österreichische patriotische Hilf«, verein ist durch vielfache Unzukömmlichkeiten zur wiederholten Bekanntmachung gezwungen, daß die Gefuche um Unterstützungen, sowohl jene der Herren Officiere und deren Witwen nnd Waisen, als auch jene dcr Äitt-steller und Bittstellerinnen deS Mmmschaftöslandcö :c. nur dann eine Berücksichtigung finden können, wenn dieselben sowohl mit einem Mittellosigkeit«- als auch mit einem ärztlichen Zeugnisse über die Nrt der Verwundung und ihre Folgen oder bci Bittstellerinnen über Erkrankung«zu stände verschen sind, und überdies eine bestätigende Anmerkung und allfällige Befürwortung von Seite ihrer betreffenden Militär- respective Civil - Behörden enthalten. Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, 3. Vtai. Der Verfassungsauöschuß verhandelt« über die Vorlage betreffend t3r- weiterung der Gesetza.ebunn.s-Initiative de? Landtage und nahm nacl» längerer Debatte d^.. Antrag NechbanerS auf Uebergang zur Tagesordnung mit »8 gegen H Stimmen an. Wien, 3. Mai. Nach der „N. Fr. Pr." beschloß, die Commission des Herrenhauses die Vereinigung Si-chellmrg'Marienthals mit Kram als Bedingung aufzustellen für den Abschluß eines Uclicrcinlonumns mit Un. gain, betreffend die Vcilragslcistuug. Die „NcichSrathS-Corrcsftondcnz" berichtigt die Erklärung dcö Unterrichts« ministers bezüglich des Dogma's dcr Unfehlbarkeit. Dcr Ulitcrrichtömimslcr crtlävtc, er stehe auf dem« selben Standpunkte, selchen dic Ncgicrnng einnahm, als sic die Kündigung des Cuncoidalcs veranlaßte. Daö Dogma der Unfehlbarkeit sei M solches eine Angelegenheit der Kirche, Mr dcr Slaat n'.iisse und wndc sich bezüglich dcr praktischen Folgen sein oollcS Recht wlihrcn. Wien, 2. Mcn, Es vcilaulct, die Ersetzung dcö französischen Gesandten Moosbing durch Bcmncville sci bevorstehend. Die „Pnssc" vernimmt, dic Verhandlungen dcr Sta^töl'alnl mit dcv serbischen Ncgicilmg übcr den Aahnbctricb hatten eincn günstigen Abschluß gcfnndcn. Versailles, 2. Mai. Das Pariser „Journal officiel" vom 2. d. veröffentlicht cin Dccrtl. wachet) eincn öffentlichen Wohlfahrtsausschuß ernennt. Derselbe ist zusammengesetzt ans den Mitgliedern Arnaud, Meil-let, Nanvicr, Pyat und Gcrardin. Versailles, 2. Mai. Die Artillerie begann in ftort Issy Bresche zu schießen. In dcr National-Ver° sammlung bestätigt Picard, daß erhebliche El,'olge errungen wurden. Paris, 2. Mai. (Tr. Z) In einer geheimen Communcsitzung war die Nedc davon, Cluscr^ und Megy erschießen zu lassen. Ein Dcc^,^ der Commune ordnet an, daß die Communemitglieder vor lein anderes Gericht gestellt werden können, als vor die Commune selbst. Berlin, 2. Mai. Die „ssrcnzzcitung" bezeichnet dic Mittheilung der englischen Blättcr, daß dic Fric< ocnsucrhandluna/n von Brüsscl nach Berlin verlegt werden sollen, als unbcgiilndct. Die „Nordd. Allg.Zlg." sagt: Bei den in Brüsscl stattfindenden Flicdcnsvc.handluligcn habcu dic deutschen Bevollmächtigen den Friedenspräliminarien a/mäß vorgeschlagen, FranlVcich solle in vierteljährigen Nuten vom 2. Inui 1871 bis 2. März 1874 fünf Milliarden in Gold oder in gleichen Werthen in Papieren zahlen. Der französische Gegenvorschlag, in drci Jahren vom I. Juli 1871 jährlich cinc Drittclmilliarde bar zu zahlen und für die vier Milliarden Nest größere, später zu convertirende fünf-ftercenlige Rententitel zu übergeben, bedrohte Deutschland mit Cursschwankungcn, ja Entwcrthungen. Dcr Vorschlag sei vertragswidrig; glücklicherweise habe man an den von den deutschen Truppen occupirten französischen Lllndcsthcilcn ein gcnügendcS Pfand für die Ausführung deS PräliminarfricdenS. M ünchen, 2. Mai. (Pr.) Der Erzbischof von Aamberg licß von allen Kanzeln verkünden, die Excommunication treffe alle Widersacher dcr Concilsbcschlüssc üdcr Primat und Unfehlbarkeit des Papstes. Constantino pel, 3 Mai. (Tr. Ztg.) Der von Egypteu zurückgekehrte Nevres Pascha brachte die Versicherung des VicclöuigS, keine Forts zu bauen. Des Vicclönigs Ankunft wird erwartet. Der Sultan schickte Kiamil Bey nach Madrid zur Begrüßung dcS Königs oou Spanien. Constantino pel, 5 Mai. (Tr. Ztg.) Hobbart Pascha soll in Aussicht genommen sein, um eine maritime Expedition nach Egypten zu commandiren und wird daher die beabsichtigte gasteiner Gabereise aufgeben müssen. Telegraphischer Wechselcours vom 3, Mai. 5perc. Mrtlllliqms 59.10 — 5pcrc, Mlalliqucs u»t M>u-und Novemder-Zinsen 59,10 - bperc, Äiational-Nnlehen 68,?i>. — 1860er Staats-Anlehen 97.50. — Banlactien 746. — Lredit-I^lieu 281.70. — London 124.95. — Sillier 122.50. — K. l ^iitn^Ducatcii 5.89. — Nnpüleoud'or 9.91'/,. Zandel und GolksVutljschüstliches. Monatsausweis der Nationalbank. Vci eiuem Vergleiche dci« Standes der siationalbank r>om 30. April mit jeucl» vom 31. 2)iär; ergeben sich folgende Differenzen: Activa: Mrtallschat^ 116.983,898 fl, (nm'207.102 si, mehr als im V,n' üioiiat); in Metall zahlbare Wechsel 30,389,301 si. (um 330 fl, mehr); es^ompiirte Wechsel li,id Effecten, zahlbar in Wieli, 5l.0,',0.0^6si. (um 11,987.498 st mehr); iii dei: Filialen, 44 M'll. 373,9^4 fl. (um l.,'581.027 fl. mehr); Darlehen gegen Haudpsa»0 in Wlr» ^1,l3^,»!00 fl. (um 1,904.^0 st nirl)'.). iu dc-lial.il 17.018.200 sl. (i>m 275,0^0 fl, mehr); StaatSnoteli, die dcr Ba»r gehören. 1,^16,l94 fl. (um 1,833,919 fl. wenige»)! Hypolhelal-Darlehe» im II Mill. 8^>.5,00 fl. mehr); c!ll.;ulöse!ide VaütlHiwrisini^e!, 3,8,^3.014 sl. (um 1,:N3 194 st. mehn; Pfaiiddrics/ iü, Umlinise 5»8,84!»,42» fl. (»m N>2.^^0 st. welliger); Saldi lausender NechUlil,a.eu>;,029.5»<;3 sl. (»m 75) l 2'.8 st. mehr). ^aic-ach, 3. Mai. Auf dem heutige» Marlle sind lr-schiein»: 5) Wagen mit Grireide, 4 Wagen mit Heu »ild Hlr^h (Heu 35 Elr., Slrol) 20 Ctr.), 2'> Wagen lind 2 Schiffe (acht Klafter) mtt Holz, Durchschilitli«-Preise. "^^ Mtt,. Digz.. ^ll.. Mh. « fi. tr. N. ^l. i. ll. fi. ^ Weizei^v!-, Ple^ü 5 «0 6 30 Vntler pr. Psuild - 40 —! - Koril-lVaat „ 4 — 4 5 Eier pr, Hlüct — i',..- Gnste „ 2 80 3 12 M'lch pr. Masj -10 - Hafer „ 2— 239 Riüdflr,schpr Pfd 22- - Hachsruchs « ^ -------4 7« Kcudsteisch „ _ 22____ H>''den „ 3—347 Schweinrsteisch „ 26 H'rst ,,, 3— 3 29 Schijpstnflcisch „ ..18..,, Kulurl-tz „ 3 c) 3 88 Hädndel pr. StU.s — 60____ Erdiipf,', „ 2----------- Tandm „ ,6..._. i-'illscu « 5 50------- Heu ftr, ^enlner 16^> , .„. Erbsen „ 5------- Stray „ 130____ Fisolen „ 5-------— Holz, hart., pr^lfl,-------hgO Ruidöschmalz Psd, - 52 - - weiche, 22" -.. 4^) Schweineschmalz,, -46 ,— Wein, rolher, pr, Spcck, frisch, „ - 34------- Eimer ____,2 ., — yercinchert „ —40^—^—, — weißer „____10 __ Angekommene Fremde. Am 2. Mai. «le«'»»t. Die Herren: Scholz, Kaufn,., Trieft. — Nadalulti, Handelsm,, Coimons. - Dullenz. Wippach. - Defrancesco. Heldeilschast. - ^nzrr, Kaufm., Wien. - Trautmann, Hau ^'lvm., Graz. - Graf Przezdziecti, Warschan, - Griinhnt. Kaum Graz. .- Gregoric, Catez. ^ Steiner, Agent, Wie!.. — Waldmann Kronan - Pn^iovac, Ingenieur, Gencralstistel. - 9ior,a, Kaufmami, Irrse. - Richter, Foch, Hurowih ^an car, Hntter, jianflcnte, Wien, — Iuriza, ttanfm., Udm" Beazi, Äanfm., Udme. — ywbin, Handelsm., Udine. ^ Noßenfeld, Juwelier, Agram. — Wcnedicic Private, Lack. «<»,»«, AH'i«». Die Herren: Cavini, Privat, Trieft, — Stima, Kfln,, Graz - Lenk, Kaufm., Graz. «oth, Kaufm., Franl-fürt. — Globocnig, Gewerlsbesihrr, Eisncrn. - Nosenberc,, Kaufm., Wien. - Pogatnig. Verwalter, Skoste. — Pacher, Äaunittcrnehm., Villack. — Bnchreiner, Großhändler, Trieft. — Urbancic, Besitzer, Höftein. »,»««,'!»«>>»«' «»ul. Herr Nugustin, Krainburg, MeleorolliPsche Hzeolillchlllilgeii i,l LMach. 6 Ü. Mg. 327.V? -f-"4^ ^iiWlu^ ^iVll^lmv^ " 3. 2 „ N, 326..18 ^ -l'14.u SW. mäßig ;.Hälfte dem. 0 oa 10 ,. Ab. 32tt..i4 ! -<- 7., windstill sternenhell j Augcuehmcr Vormiltag. 3lachmit!agS windig, schwarze« Gc^ wüll in Nord. Abends ganz heiter. Das Tllacsm'ittel der Wärmc -i- 8-5", nm 0 7° uiKcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. K l c i n m a y r. M^«.«^«^^»»;^^ Wien, 2. Mai. Die Börse schien sich anfangs gililstlg cntwlctcln zu wollen: im weiteren Verlaufe bekam jedoch das AuSgcbat iu Auglo-Actien das Nebcraewicht C>63 bis WlllllllUlllM. 256) und mit dem Fallcu dicfeö leitenden Papieres verschlechterte slch auch dtc Stinnnung in den anderen SpecnlationStrcisen, lvozu der noch immer nichts weiiiacr als flüssige Gcldstanb beitrug Anlagsftapiere waren von dieser Strömung weniger bcclustuß^uud uotlrtcu mcht wesentlich verändert.________________________ ^ H,. Allaemeine Htaatsschuld. Für 100 fi. Geld Wclars Einheitliche Staatsschuld zu 5 p0 .. „ I860 zu 100 si. . .109,- 109.50 " „ 1864 zu 100 fi. . . 125,25 125.50 Staats-Domiineu-Pfandbriefe zu 120 fl. ü. W. iu Silber . . 123.— 123.50 N. Orundentlastuna^-vbliftationen. Fllr 100 fi. Geld Waart «ijhmen . . . . zu5M 96.- 97.^ Galizieu....., 5 „ 74,75 75,50 Nieder-Oefterreich. . „ 5 ^ 97.— 98.— Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 94.— 95 — Siebenbürgen ... „ 5 „ 74,75 75.50 Stellrmar!' ... « b « 93—94.— Ungarn .... „ 5 „ 79.90 80.20 O. Andere öffentliche Anlehen Douauregnliruugslose zu 5 pCt. 95.40 95.60 Uug. Eiseubalmanlehen zu 120 si. ö. W. Silber 5°/<, pr. StUct 107.25 107.40 Uug. Prämieuauleheu zu 100 fi. Ü.W.l?5ft. Einzahl.) pr. Stück 92.25 92 50 Wiener Commnnalanlehen, rück- Geld Waare zahlbar 5 pCt. für 100 fl. . . 87.40 87.60 ID. Nclisll von Vanlinsiituien. Geld Waare Anylo-österr. Bank.....255 25 255.75 Vanlverein.......249.- 250.— Bodeu-Crcditaustlllt .... 262,— 264.— Kreditanstalt f, Handel u. Gcw, . 281 10 281.30 Creditaustalt, allgcm. uussar. . 107,50 108 — Escompte-Gesellschaft, u, . Euüss.) 94,— i»5.-FcrdinaudS'.Nordb. iu Gilb, verz. 106.- 106.50 ssrauz-Iosephs.Bihn .... 37.— 97.25 G.Carl^udw.V.i. G.verz.I.Vm. 104,75 105 25 Oefterr. Nardwfftkahn . . 96.10 96.30 !— ^ ^ « ^ ^. r ^l'' Waare Klebend. Bahn in Silber verz. . 89 - 89 25 Vtaatsb. G. 37, i. 5>00Fr. „I. Em. 139,25 I39'?5 Südb. G, 3°/,« 500 Frc. Pr. Stück 112 20 112 40 Sübb.-G. Ä 200 fi. z. 5"/„ für 100 fi. 90.10 90.30 Südb.-BouS 6"/, (1870—74) ^ 500 FrcS pr. Stück , . .241,- 242.— ling. Ostbahn für 100 fl, . . 84.80 85.- ». «privatlose (per Stück.) Kreditanstalt f. Handel u. Gew. Geld Waaie zu 100 fi, ü, W......163 25 ißg.75 Rudolf-Stiftung zu 10 fi. . . 15.,^ 15.50 Wechsel (3Mon) Geld Waare Augsburg für 100 fi, sildd. W. 104.15 104.25 Fraulfurt a.M. 100 ft. bctta 104.30 104.4d Hamburg, für 100 Marl Banco 91 90 92.— London, für 10 Pfund Sterling 124.90 125.-Paris, sür 100 Franco . . . —.— -.- El-uvö ?>,? Geldsurttn Waarf K. Müllj-Ducatei . 5 fl. 88 lr. 5 st. 90 lr. Napolconsd'or . . 9 ., 91 ., 9 „ 91^ ,. Preuß. Casseuscheiue, I „ «4 . I ^ 84j ,. "'ldtr , . 122 „ 35 „ 122 „ «5 „ 'itraiuische Gruudentlastungs - Obligationen, Pri« natuntirunz: 86. - Geld, - Waare,