Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Draoabanat «fttfltltttni.. m» «omCat - Urtitr**** »N« 6, THrpt)«i «h. 21 (tetentr»««) 1 8 « j i g . > r . M . »fit »«• 3oUh» : Bi«rt«I|äI)rtfl 40 »ta, h-ldjährtg «0 »i«, C*fUktat»g« -erd" tat der p> MlQcft*« MiV*> f jährt« IM »*i k« hulan» «ttprtdxnft« «rhShm^. «In^lnnrnmcr Dt. 11» Erscheint wöchentlich *t»eiw«lt D»»» r t«> früh »«d Sa«»t«g f»»h mit dem Datum vom Sonntags j Celje, Donnerstag» den 16. Juli 1936 ^ 61. Jahrgang Nummer 57 Flugzeugkatastrophe bei Ljubljana Mittwoch früh, um 6 Uhr, stieg das Verkehrsflugzeug Ljubljana—Suöak am Ljublianaer Flugplatz mit 5 Passagieren auf. Infolge starken Nebels flog das Flugzeug zu nieder, streifte die Baumwipfel, stürzte ab und verbrannte. Dabei ka-men alle 5 Passagiere, der Flugzeugführer und der Mechaniker umb Leben. Unter den Toten befindet sich ein Rechtsanwalt, eine Lehrerin und eine Staatsbeamtin aus Ljubljana, sowie ein Herr und eine Dame aus Berlin, die alle nach Suöak fliegen wollten. _ Der Prozeh gegen die Parlaments-attentäter Es werden 20 Zeugen einvernommen, Haupt-fächlich Abgeordnete Die Verhandlung gegen Abg. Arnautooic und Genossen, die wegen des Anschlages auf den Ministerpräsidenten Dr. Stojadinovic im Abgeordnetenhaus? angeklagt sind, wurde Montag vor-mittag fortgefetzt. Nach dem Verhör der Angeklagten begann nun der Gerichtshof mit dem Verhör bet Zeugen. Insgesamt sind 20 Zeugen vorgeladen, von denen am Montag 15 erschienen sind. Unter ihnen befinden sich hauptsächlich Abgeordnete. Als erster Zeuge wurde Abg. Stojadin Dimitrijevic einvernom-men. der den Hergang des Attentate» schilderte. Die Verhandlung wurde um 11 Uhr 43 Minuten ge-schloffen und Dienstag fortgesetzt. Die Kroaten fordern ein neues Wahlgesetz Die gewesene Kroatische Bauernpartei hielt im Dorfe Mrzlo polje bei Zumberg eine politische Ver-sammlung ab, der in Vertretung Dr. Maieks Dr. Ivo Pernar beiwohnte. Dr. Pernar griff tn seiner Rede scharf den Kommunismus in Jugoslawien an und erklärte, für ihn fei im kroatischen Bauernoolke kein Platz. Dos kroatische Volk benötige augenblicklich am dringendsten die politische Freiheit und werde erst dann an die Lösung der sozialen Fragen he-rantreten. Ueber die Aktion der Jugoslawischen Na-tionalpartei sagte Dr. Pernar, Peter Ziokovir habe, als er an der Macht war, gezeigt, was er kann. Zu seiner Zeit seien die Arreste voll der angesehensten kroatischen Politiker gewesen, heute wolle er aber mit den Kroaten verhandeln, obwohl er keinerlei Bindungen mit dem kroatischen Volke habe. Auf die kroatischen Forderungen übergehend, stellte Dr. Pernar fest, daß die Kroaten zunächst ein neues Wahlgesetz wünschen. „Alpine Montan" gehört dem Deutschen Stahlverein (A) Aus Paris wird gemeldet: Dem „Echo de Paris" zufolge ist die Mehrheit der Aktien (64 o. H.) des österreichischen Metallurgischen Groß-unternehmen? „Alpine Montangesellschafl", eines für die Landesverteidigung außerordentlich wichtigen Betriebes, in die Hände des Deutschen Stahlverein« übergegangen. _ Der „Popolo d' Jtalia" frohlockt über die Aufhebung der Sanktionen und schreibt u. a.: Bor den Sanktionen' sei Italien eine Großmacht gewesen, jetzt sei es ein Imperium. In Prag ist am 14. d. M. der Chef der russischen Flugzeugkräfte eingetroffen. Wortlaut der Vereinbarung Das amtliche Kommunique« der Einigung wurde im Wiener Rundfunk durch Staatssekretär Dr. Guido Zernatto und im Reichssender Berlin durch Reichs-propagandaminister Dr. Göbbels verlesen und lautet wie folgt: „In der Ueberzeugung der europäischen Gesamt-entwicklung zur Aufrechterhaltung des Friedens eine wertvolle Förderung zuteil werden zu lassen, wie in dem Glauben, damit am besten den vielgestaltigen, wechselseitigen Interessen der beiden deutschen Staaten zu dienen, haben die Regierungen des Bundes-staates Oesterreich und des Deutschen Reiche« beschlossen, ihre Beziehungen wieder normal und freundschaftlich zu gestalten. Aus diesem Anlaß wird erklärt: 1. Im Sinne der Feststellung des Führers und Reichskanzlers vom 21. Mai 1935 anerkennt die Deutsche Reichsregierung die volle Souveränität des Bundesstaates Oesterreich. 2. Jede der beiden Regierungen betrachtet die in dem anderen Lande bestehende innerpolitische Gestaltung, einschließlich der Frage des österreichischen Nation zlsozialismus, als eine innere Angelegenheit des anderen Landes, auf die sie weder unmittelbar noch mittelbar Einwirkung nehmen wird. 3. Die österreichische Bundesregierung wird ihre Politik im allgemeinen wie insbesondere gegenüber dem Deutschen Reiche stets auf jener grundsätzlichen Linie halten, die der Tatsache, daß Oesterreich sich als deutscher Staat bekennt, entspricht. Hierdurch werden die Römer Protokolle er 1934 und deren Zusätze er 1936 sowie die Stellungen Oesterreichs ju Italien und Ungarn als den Partnern diefer Protokolle nicht berührt. In der Erwägung, daß die von beiden Seiten gewünschte Entspannung sich nur verwirklichen lassen wird, wenn dazu gewisse Vorbedingungen seitens der Regierungen beider Länder erstellt werden, wird die österreichische Bundesregierung sowie die Reichs-regierung in einer Reihe von Einzelmatznahmen die hiezu notwendigen Voraussetzungen schaffen. Telegrammwechsel Schuschnigg-Hitler Auftakt zum Ende des Bruderkrieges Wien, 13, Juli Bundeskanzler Doktor Kurt von Schuschnigg richtete an den Führer und Kanzler des Deutschen Reiches Adolf Hitler folgende Depesche: „Der Abschluß de» Uebereinkommens, dessen Ziel es ist, die freundnachbarlichen Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten wieder her-zustellen, bietet mir die willkommene Gelegenheit, Euer Erzellenz als Führer und Kanzler des Deutschen Reiches zu begrüßen und gleichzeitig der Ueber-zeugung Ausdruck zu geben, daß die Auswirkungen des Uebereinkommens Oesterreich und dem Deutschen Reich zum Nutzen und damit dem ganzen deutschen Volk zum Segen gereichen werden. Ich glaube, mich mit Euer Erzellenz darin einer Meinung zu wissen, daß wir darüber hinaus mst dem Uebereinkommen unserer Staaten zugleich dem allgemeinen Frieden einen wertvollen Dienst erweisen." Der Führer und Kanzler des Deutschen Reiches Adolf Hitler antwortete mit folgendem, an Bundes-kanzler Dr. Schuschnigg gerichteten Telegramm: „Die Grüße, die mir Eure Exzellenz aus Anlaß des heute abgeschlossenen deutsch-österreichischen Uebereinkommens übermittelt haben, erwidere ich aufrichtig. Ich ver-binde damit den Wunsch, daßdurch dieses Ueber-einkommen die alten durch Rassegemiinschast und jahrhundertelange gleiche Geschichte erwachsenen traditionellen Beziehungen wieder hergestellt werden, um damit eine weitere gemeinsame Arbeit anzubahnen zum Nutzen der beiden deutschen Staaten und zur Festigung des Friedens in Europa." Versöhnung Deutschland und Oesterreich Ein Ereignis von allergrößter Bedeutung Die Nachricht von der Versöhnung der beiden deutschen Staaten, Deutschland und Oesterreich, hat in der ganzen Welt ungeheures Aufsehen erregt. Schon viele Tage vorher schrieb die europäische Presse von den geheim geführten Verhandlungen; da solche aber auch schon früher geführt wurden und ohne Erfolg endigten, wollte man jetzt auch den letzten ungenauen Meldungen nicht trauen. Um so größer aber war deshalb die Ueberraschung, als die geglückte Verständigung am Samstag abends von der reichsdeutjchen und österreichischen Regierung der Weltöffentlichkeit bekannt gegeben wurde. Die Bekanntgabe wirkte je nach der Einstellung der europäischen Völker zu den beiden deutschen Staaten verschieden. Schon seit mehreren Tagen, seit der Bekanntgabe, wird die>es Ereignis von der ganzen Presse mtt größter Spannung erörtert; diesmal nicht als Sensation, sondern als Ereignis von größter Tragweite. Was kommen mußte und was wir schon immer oorhergesagt hatten, jetzt ist es Wirklichkeit geworden: Gleiche Abstammung und gleiches Schicksal hat das deutsche Volk diesseits und jenseits der Grenzen zusammengeführt. Und so ist der Jubel und die Freude überall, wo Deutsche wohnen, groß. Mit leichtem, freudigem Herzen können wir auf die weitere Entwicklung hoffen. Daß aber dieses große Ereignis nicht nur für Deutschland und Oesterreich von größter Bedeutung ist, beweist die Würdigung, die dieses Ueberein-kommen in der Weltpresse findet. Die Ueberfchriften in der europäischen Presse sind natürlich verschieden: freudig zustimmend, ableh-nend oder zuwartend. „Das bedeutendste politische Er-eignis seit dem Wellkriege" schreibt die führende englische Zeitung. Die „Times" begrüßt das Ab-kommen in einem Leitartikel ohne Einschränkung. „Herr Hitler hat einen neuen politischen Streich geführt, zu dem man ihn nur beglückwünschen kann, ganz gleich, was das unmittelbare Motto oder die eigentliche Absicht dahinter ist. Das Abkommen, das die österreichische Regierung aus freien Stücken mit ihm abgeschlossen hat, kann dazu beitragen, daß Mitteleuropa stabilisiert und befriedigt wird, daß seine Wirtschaft sich bessert, und es wird den Weg für eine Dauerregelung zwischen den beiden germa- nischen Völkern bahnen----" Andere Blätterstimmen lauten: „Eine Tat der Erlösung und Befreiung ... es ist allen ein Stein vom Herzen gefallen." Italien schreibt: „Ein gefährlicher Vulkan erlischt", „ein Dienst am Frieden". Andere Londoner Blätter schrei-ben: „man könne die Bedeutung der Vereinbarung zwischen Berlin und Wien kaum groß genug ein-schätzen." „Neues politisches Europa." Günstig und zustimmend ist auch das Echo aus Ungarn, Polen, Bulgarien und aus den nordischen Staaten. Natürlich gibt es auch genug Brunnen Vergiftungen, Zweifel und pessimistische Stimmen; diese aber aus jenen Lagern, die seit jeher allem Deutschen gegenüber feindlich eingestellt waren. Man schreibt von einem Diktatorenbund, von einem Bund gegen den Völkerbund, von einer militärisch politischen Drei-bunderneuerung und anderes. Freundlicher ist die letzte Meldung aus Prag, wonach im Monat September eine Wirtschastskon-ferenz nach Berlin einberufen wird, an der Deutsch-land, Oesterreich, Jugoslawien, Italien, Ungarn, Bulgarien und Griechenland teilnehmen sollen. Ge« genwärtig wellt in Berlin schon eine bulgarische Wirtschastsdelegation. Mittlerweile aber erwartet man Seite 2 De»tsche Zeitung Nummer 57 auch schon eine jugoslawische Wichchastsdekgation. Auch eine östeneichiicht Delegation wird demnächst in Berlin erwartet, die der Bundesländer Dr. Schusch-nigg selbst anführen wird. Schuschnigg wird schon früher erwartet. Anfangs hieß es, er käme nach Berchtesgaden zu Hitler, jetzt verlautet man, daß er an der Spitze der Olympiadelegation nach Berlin kommen wird, um dort mit den deutschen Staat»-männern zusammenzutreffen. Wie man aus diesen Meldungen erkennen kann, haben sich die ängstlichen Gemüter schon sehr be> ruhigt, denn sie betrachten die Lage schon mehr vom realen Standpunkt und hoffen durch diese deutsch-österreichische Lösung mehr Nutzen als Schaden zu erlangen. Jedenfalls bildet sie eine Befriedigung Europas. Auch unser Staat, Jugoslawien, kann diese Lösung nur begrüßen. Der künftige deutsch-öfter-reichische industrielle feste Wirtschaftsblock kann den Donaustaaten, besonder» aber der jugoslawischen Agrarkrise von allergrößtem Nutzen werden.Der Innenminister ftoros« hat noch unlängst in der Wiener Rundschau .. Kultur und Politik" einen Artikel „Wirtschaftliche Zusammenarbeit im Donauraum" veröffentlicht, worin er sagt, daß die Industrie-staaten in irgendeiner Form den Agrastaalen ent-gegenkommen müssen. „Indessen sei zu beobachten, daß alle Großmächte und auch der Völkerbund sich nur um Oesterreich kümmerten, während sie die Agrarstaaten de» Donauraums vergäßen und sie zurückfetzten." „Aber zur Zeit gebe e» noch kein Heilrezept gegen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Donaustaaten." Durch die Einigung Deutschlands und Oester-reichs ist nun aber dieses Heilrezept da und kann von uns nur auss freudigste begrüßt werden. Wo die westlichen Großmächte und der Völkerbund nicht helfen konnten oder wollten, dort wird nun sicher das große Deutsche Reich im Verein mit Oesterreich helfend und'rettend eintreten. Nicht zuletzt sei hier auch der Besuch Dr. Schachts in den Balkanstaaten erwähnt. Eine Völkerversöhnung ist ohne wirtschaftliche An-gleichung und beiderseitig günstigen Warenaustausch nicht gut möglich. Dr. Schacht hat auch bei uns in Jugoslawien günstige Aufnahme gefunden und so den Boden auch zu einer kulturellen Vermitt-lung geebnet. Im gemeinsamen Einvernehmen Deutschland-Oesterreich wird nun auch die Schacht'sche Mission viel bessere Früchte zeitigen. Der Freundschastsvertrag zwischen Oesterreich und Deutschland hat aber auch noch andere Vorteile, deren sich auch Jugoslawien freuen kann. Vor allem ist damit da» Schreckgespenst der Habsburger wohl endgültig beseitigt. Wenn die Legitimisten auch jederzeit behaupteten, daß die Wiederkehr der Hab»-burger eine rein innerösterreichische Angelegenheit fei. so war die Weltöffentlichkeit doch anderer Meinung, und nicht mit Unrecht befürchtete man durch eine Restaurierung der Habsburger größere Katastrophen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nun Oesterreich aus dem italienischen Fahrwasser heraus-kommt, dadurch unabhängiger wird und einen größeren, ehrlicheren, stärkeren Beschützer bekommt. So können wir nun hoff«, daß die Au»- söhnung de» unseligen BruderzwPes nicht nur de« gesamten deutschen Volke, sondern darüber hinaus auch dem übrigen Europa zum Heile gereichen wird. Freude und Begeisterung an der deutsch-österreichischen Grenze Die Kunde von der Aussöhnung zwischen Oesterreich und Deutschland hat in allen deutschen Staat«- und Sprachgebieten freudig gewirkt. Begeisterten Jude! und Freude aber löste sie läng« der ganzen Grenze pichen Oesterreich und dem Deutschen Reiche au«. Denn hier wirkten nicht nur die gleichgerichteten politischen und weltanschaulichen Wünsche und Hoffnungen mit, sondern auch die unzähligen Familien- und Freundschaftsbande. Riesen-groß war die Freude in Vorarlberg, die Bodensee-schiffe mit den KdF-Däften kamen nun schon ganz nahe an das österreichische Ufer heran und wurden stürmisch begrüß». Ueber die Begeisterung an der salzburgisch>bayrischen Grenze aber berichtet der „Völkische Beobachter" folgendes: Begeisterung an der Salzach Tittmoning, 13. Juli. Das war ein unvergeßlicher Augenblick, als am Samstag, 11. Juli, abends, beim Abschiedsfest der KdF der Tittmoninger Bürgermeister Pg. Lehrer Ampenberger offiziell verkündete, daß eben durch den Rundfunk die Nachricht kam. daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland wiederhergestellt sind. Unbeschreiblicher Jubel folgte diesen Worten. Die Begeisterung er-reichte ihren Höhepunkt, al» sogar ein achtzigjährige, Mutterl zu tanzen anfing und drei Ehrentänze machte. Durch den Obmann der KdF, Gebhardt, wurde belanntgemacht, daß um halb zwölf Uhr alles mit Musik nach Oesterreich über die Brücke ziehe. Vier-hundert Menschen aus dem kleinen Tittmoning, darunter viele KdF-Gäste, folgten der Aufforderung. Der Zuy war so groß, daß, al» die ersten auf österreichischem Boden ankamen, die letzten noch nicht da» Tittmoninger historische Stadttor verlassen hatten. Jenseit» der Salzach wurde den Deutschen der Hitler^ Gruß erwiesen, und die Beamten von hüben und drüben standen wie früher einmütig nebeneinander. Wieder eine groß« Tat unsere» Führer»! _ Einvernehmen über Danzig zwischen Polen und Greifer erzielt Berlin, 13. Juli. Zwischen dem Präsidenten des Danziger Senates, Greiser, und dem polnischen Außenminister, Beck, waren Verhandlungen geführt worden, die nun zu einem Einvernehmen in nach-stehenden Punkten geführt haben: I. Der zukünftige Kommissär des Volkerbundes hat so ernannt zu werden, daß beide Seiten befriedigt sind. 2. Polen läßt Danzig in der Innenpolitik vollkommen freie Hand. 3. Die polnischen Rechte in Danzig sind noch auszubauen. 4. Im Falle eines Angriffe» von dritter Seite übernehmen Polen und Deutschland gemeinsam den Schutz Danzig«. Fahrt zu den Toten Auf den Schlachtfeldern bei verdun Am lt. und 13. Juli faitb eine Zusammenkunft von Frontkämpfern aller am Weltkriege teiltaten Nationen auf dem Tchtachlfetde von Nerdun statt. Zur Erinnerung an bt« SO. Wieder-lehr der größten Hchlach! des Kriege«. D»ese Ver-abredung ist gelegenllich des internationalen Front-lämpfertreffens in England »ustande gekommen. M>o deutsche Frontkämpfer nehmen daran teil. Es liegt ein schweres und trübes Licht über den Höhen, die von einer aufwühlenden Ruhe sind. Weiße und gepflegte Straßen führen vorbei an wenigen einsamen Weilern. Der Mann, der uns führt, sagt, und er weist hierhin und dorthin: dies war die Mitte des Dorfes Douaumont. hier stand ein Dorf, dort stand ein Dorf. Nichts ist mehr da außer den verkrüppelten Bäumchen, die noch immer ver>uchen, wieder kraftvoll sich in den stillen, trau-rigen Tag zu recken. Der Blick schwelst über viele Höhen. Das Grün der Berge ist matt und stumpf und wie von einem feinen, grauen Schleier überwoben. Wenn Menschen hier auf- und niedergehen, dann ist das wie von sellsamer Unwirklichkeit, und ihre Worte verballen tonlos. Denn hier hat das Leben kein Recht, diese» Land gehört den Toten. In monumentaler Kälte steht da» Beinhau, von Douaumont. Zehntausende ruhen hier, deren Namen niemand kennt. Aber von den Sarkophagen, die den Truppenteilen gewidmet sind, die hier kämpften, liegen die großen und schweren frischen Kränze, denen zum Gedächtnis, von denen sehn-süchtige Liebe hofft, daß auch ihre Gebeine hier ihre Ruhestätte fanden. Davor, den Abhang hinab zur Todesschlucht, in der sich Zehn taufende, in der sich die Blüte zweier Völker verblutete, ragen Tau-sende und aber Tausende von schlichten Kreuzen und einige tausend« Grabmäler, die gen Osten gerichtet sind, gen Mekka. Hier ruhen, in fremder Erde und unter fremdem Volk, die Mohammedaner der fran-zösifchen Armee... Jenseits Fort Vaur. Kaum faßt das Auge den künstlichen Erdhügel, der Tod und Verderben spie. Von hier hinüber nach Fort Douaumont flog der Hagel der Geschosse und in dem Tal zwischen den beiden Höhen brach immer wieder die graue Welle de» deutschen Angriffe» zusammen. Das also ist Fort Douaumont. Von den Wän-den der Kasematten tropft da» salzige Wasser und formt seltsame kleine Gebilde. Trübes Licht einer Stall-Laterne irrt zitternd, aufflammend und dann fast verlöschend vor uns her in die unbekannte, un- Frankreich rutscht immer weiter nach links vier französische General« ihrer Post«» enthoben Paris, 13. Juli. Kriegsminister Daladier hat die Kommandanten der Pariser Gendarmerie, der Mobilgarde und der Republikanischen Garve sowie den Inspektor der Pariser Gendarmeriedioision Ge-neral Moinier von ihren Posten enthoben. Der Abg. Fernande Laurent hat in der Kammer soeben eine Interpellation eingebracht, in der er den Krieg»-minister beschuldigt, die „Hinrichtung" verdienter national denkender Offiziere auf Aufforderung der «artistischen Kreise betrieben zu haben, die seit langem die „Säuberung de, Heere»'- von patriotischen Offizieren fordern. Pari», 13. Juli. Der Landeskongreß der Kommunistischen Partei unter dem Vorsitz von Thorez beschloß eine Resolution, in der die Ver-mögensabgabe der Besitzenden zur programmatischen Forderung erhoben wurde. Die Volksfrontregierung wird aufgefordert, alle« zu enteignen, was über eine Million Franc» darstellt, damit der Staat zu den fehlenden 15 Milliarden komme. Gleichzeitig wurde die Regierung aufgefordert, alle Faschistenführer in Frankreich einzukerkern und die Rechtspresse zu ver-bieten. _ Zwischen Berlin - Danzig - Warschau Die Auslassungen der „Polnisch-Politischen In-formation", die dem Außenminister Beck nahesteht, zur Danziger Frage, können nach Ansicht unter-richleler Kreise als Grundlage des Meinung»-austausche? angesehen werden, der zwischen Berlin und Warschau bzw. Danzig und Warschau in Gang ge-kommen ist, nachdem auch die Vertreter Frankreich» und England» in Berlin bereits Auskunst eingeholt haben. Ebenso wie die deutschen Erklärungen an die Pariser und Londoner Adresse eine völlige Widerlegung der Befürchtungen dieser beiden Kabinette zur Folge gehabt haben, kann man auch, wie wir zu glauben wissen, von einer durchgreifenden Klärung der Frage zwischen Berlin und Warschau sprechen. Die polnische Regierung hat in Berlin, dem Auftrag des Völkerbundes entsprechend, die Frage nach den Gründen für die Unterlassung de» Höflichkeitsbesuche» de« deutschen Kreuzerkommandan-ten beim Völlerbundkommissar gestellt. Polen dürfte die Antwort nach Genf weiterleiten. Die Frage der Reform de« Danziger Statuts dagegen bettifft nicht Berlin, sondern ist Gegenstand unmittelbarer Be> sprechungen zwischen Danzig und Warschau. In politischen Kreisen herrscht übereinstimmend die Auf-fassung, daß Polen nicht grundsätzlich einer Revision de« Danziger Statuts, soweit e» sich um die innere Verfassung Danzig» handelt, widersetzen wird, sofern die polttischen und wirtschaftlichen Interessen Polen» eine gleichwertige oder verstärkte Garantie erhalten. Die Revisionsdiskussion ist damit in «in Stadium sachlicher Prüfung getreten. Gleichzeitig aber hat der Fall Danzig bereit» wieder seinen tendenziösen „Schrecken" verloren. Deutschland wird zur Locarnokonferenz nach Brüssel nicht eingeladen. Italien hat deshalb die Einladung abgewiesen heimliche Finsternis düsterer, enger Festungsgäng«. Hier haust« der Tod. Hier peitschten tagelang zwischen diesen unerschütterlichen Mauern von Beton die Schüsse, hier hallte das Geschrei der Kämpfen-den dumpf wider von der steinernen Wucht der lichtlosen Räume. Im dritten, untersten Stockwerk dieses stärksten Punktes im Festungsgürtel von Ber-dun fuhren sie im Booi, das sie zum Andenken in dem kleinen Museum aufbewahrt haben, auf dem Grundwasser. Oden, in einem der Eingänge, schlug die Flamme einer fürchterlichen Erploston hoch und begrub Hunderte deutscher Soldaten. E» ging immer um Leben und Tod. Wenn hier Freund und Feind sich zusammenbiß, gab es kein Enttinnen. Acht Monate hielten die Deutschen dieses Fort, acht Monate in einem Kriege von über vier Jahren... Der Weg nach Verdun zieht sich noch lange an Tälern und Feldern vorbei, in denen dicht bei einander die Granateneinschiäge lagen. Die Zeit ist ein milder Gott. Schon sprießen, während sie auf Fort Douamont einen neuen Panzerturm bauen, spärliche Pflänzchen aus den flachen Mulden, in denen noch immer Geschosse, todbringende Geschosse, aus dem großen Kriege sich finden. Keine» Men-schen Fuß darf diese» Niemandsland betreten. Nummer 57 Deutsche Zeltung Seite 3 Englische Politik In Berlin hatte der englisch« Außenminister Eden einige Aufklärungen zum Frieden»plan de» deutschen Reichskanzler» verlangt. Form und Ton dieser Rückfragen waren der Mentalität Eden» ent-sprechend. Sie zeigten deutlich, datz London noch nicht erkannt hat oder wenigstens nicht eingestehen will, daß die englische Außenpolitik vollständig Pleite gemacht hat. Wir glauben kaum, dah Herr Eden und seine englischen Minister-Kollegen die geeignet-sten Friedensoermittler sind. Der afrikanisch« Kon-flikl hat die» wohl eindeutig bewiesen. Reben dem englischen Imperium gibt es nunmehr ein faschistisches römisches Imperium, das im Wachsen begriffen ist, während das englische abzubröckeln beginnt. Die Entwicklung in Aegypten und Palästina zeigt die» deutlich genug. Da die Niederzwingung Mussolinis nicht geglückt ist, versuchte Eden sich Im Kampfe gegen den deutschen Nationalsozialismus irgend wel-che Lorbeeren zu holen. Da hat er Frankreich, die Sowjetunion, die Tschechen. Juden und Freimaurer hinter sich. Da ist der Kampf leichter als gegen Italien. Die englischen Rückfragen nach Berlin sind recht verdächtig und man hat sich in Berlin Zelt gelassen, sie zu beantworten. Die Sache hatte keine Eile, nachdem in Frankreich die Wahlen einen der-artigen Ruck nach Link» gebracht haben, daß man mit einem baldigen Sowjel-Frankreich rechnen mutz. Mit dem Bolschewismus kann sich aber das neue Deutschland wohl kaum irgendwie verbinden. Wenn wir richiig sehen, leistet Eden mit seiner Politik Moskau heule die größten Handlangerdienste und es würde uns nicht einmal überraschen, wenn er heute ober morgen sich mit dem Bolschewismus ver-binden würde. Die englische Friedensliebe ist recht problematischer Natur. Letzten Ende» geht sie eben-fall» gegen Deutschland. Man sollte in London schon endlich wissen, daß sich die deutsche Nation nicht an die staatlichen Grenzen des deutschen Reiches bindet. Und wenn Eden besonders die österreichische Frage andeutet, fo mutz ihm gesagt sein, daß nun auch da» östreichische Volk sich jede englische Einmischung in seine Angelegenheiten verbietet, die nur dazu an-getan ist, einen unhaltbaren Zustand zu verewigen. Ein Jahr lang hatte sich Deutschland offen und ehrlich um die englische Freundschaft bemüht. Die Engländer aber wollten Deutschland nicht hochkom-men lassen. Deshalb schlug nun der Führer des deutschen Volkes andere Wege ein und versöhnte ohne Vermittlung da» deutsche Brudervolk jenseits und diesseits des 2nn. England aber kann nun ruhig den Weg nach Moskau antreten, wenn es nach noch" weiteren schweren Niederlagen Verlangen hat. Besuch deutscher Offiziere in Italien (A) Aus Rom wird gemeldet (Havas): Amt-lich wird mitgeteilt, daß die deutschen Offiziere, die gegenwärtig in Italien weilen, aus einer nichtamt-lichen Besuchsreise nach Italien gekommen sind. Die Gerüchte über eine angebliche Vorbereitung eines italienisch-deutschen Militärbündnisses werden in Abrede gestellt. _ Ministerpräsident Dr. Hodza ist in Wien ein» getroffen. Sein Besuch wird mit der deutsch'öster-reichischen Aussöhnung in Zusammehang gebracht. Des Abends hat der Besucher eine schaurige Bision. Wie er zurückfährt in Richtung Metz, quer durch einen Teil des unterirdischen französischen Festungsgürtels, die Straße entlang, die ihn an Graoelotte und St. Privat und an Mar» la Tour oorüberbringt, steht am Himmel ein breiter blutroter Streif, aufzuckend wie unter dem Widerschein einer furchtbaren Kanonade. Da heben sich die Umrisse der Hügel um Verdun in trauriger und unHeim-licher Verlassenheit gegen den Horizont und doch so ersüllt von einem unsichtbaren Leben, als ob im gespenstischen Dunkel der Nacht auf» neue der Kampf Mann gegen Mann in den Stollen und Gräben, hinter Baum und Busch beginnen sollte. Es ist nur das Feuer einer französischen Hütte, das seinen Schein an den Himmel wirft. Aber die Menschen, die hier vorübertommen, überwellt es eisig. D«r Tod trat in ihr Leben, da sie an den schwarzen Kreuzen der deutschen Friedhöfe vorüber-fuhren. Er steht nunmehr grausig vor ihren Augen. Wer einmal über die Schlachtfelder von Verdun gefahren, auch heute noch, zwanzig Jahre nachdem die Schlacht brüllte, kennt die Schrecknisse des Krie-ges in ihrem ganzen fürchterlichen Ausmaß. Wie viel mehr wissen die Männer, die diese Schlacht schlugen, um die segnende Kraft des Friedens... Der Januskopf der RäteunionL Die Entwicklung der Dinge auf der Meerengen-konferenz zu Montreux und da» Echo, das die ziemlich lebhafte Erörterung in der engliichen^Presfe gefunden hat, wird an amtlichen deutschen Stellen mit Interesse verfolgt. E» deckt sich haarscharf mit der von der deutschen Regierung vertretenen Auf-fassung. daß die russische Räteunion einen Janus-köpf mit einem doppelten Gesicht habe. Die „Time»" sind sogar der Meinung, daß die Moskauer Räte-regierung „einen nicht geringeren Vorrat an Gesichtern" habe als der ehemalige zaristische doppelköpfige Adler. Diesem Mißtrauen gegenüber dem oft-europäischen Partner entspricht auch die Haltung England» in der Meerengenkonferenz, die streng zwischen Völkerbundsverpflichtungen und Beistand»-paktrechten unterschieden wissen will, Auf Grund der Völkerbundssatzung soll nach englischer Auffassung die räterussische Schwarzmeerflotte durch die Meer-enge in» Mittelmeer gelassen werden, nicht aber auf Grund der Beistandspakte. die Räterußland mit Frankreich, der Tschechoslowakei und Rumänien ge-schlössen hat. Ueber die Gründe de» Mißtrauens, daß man in England gegen die Politik der Räteregierung und der ihr engverwandten Komintern hegt, gibt eine Bemerkung in dem erwähnten Times-Artikel Aufschluß. Während man e» vor noch nicht langer Zeit nicht recht wahrhaben wollte, daß Deutschland berechtigt sei, vor einer planmäßigen bolschewistischen Zersetzungsarbeit zu warnen, geben jetzt die Times zu, daß die unendlich anpassungsfähigen Bolschewi-sten auch in den englischen Industriezentren Männer angesetzt haben, deren Beredsamkeit aus Quellen bezahlt wird, die das Licht der Oeffentlichkeit scheuen. Daß dies keine Zufallserscheinung und kein Einzel-Vorkommnis ist, beweisen zwei weitere Nachrichten über bolschewistische Werbetätigkeit. In der brasilia-nischen Armee sind kommunistische Zellen entdeckt worden, die einen Umsturz vorbereiten bzw. die brasilianische Armee im Falle von Unruhen in ihrer Aktionsfähigkeit lahmen sollen. Im österreichischen Lande Salzburg sind zahlreiche Verhaftungen kom-munistischer Agitatoren vorgenommen worden, deren Zweck es war, in Betrieben und überhaupt in allen erdenklichen Gemeinschaften kommunistische „Zellen" ins Leben zu rufen. In Berlin ist man der Ansicht, datz in den mit Räterußland paktierenden Ländern die Erkenntnis von der Gefährlichkeit solcher Umtriebe schnell wachsen wird. Mit Koalitionsfreiheit und Duldsamkeit gegen politisch Andersgläubige hat das bisherige Ge-währenlassen nichts zu tun. Die kommunistischen Zellen sind die Infektionsherde, aus denen sich der Giftstoff üb«r den ganzen Körper verbreitet, wenn die äußeren Bedingungen dafür erfüllt sind. Darum ist es kein Kriterium für die Ungefährlichst solcher Zellen, wenn sie jahrelang nichts anderes sind al» Diskussion»- und Werbegemeinschaften innerhalb von Betrieben, Verbänden oder Behörden. Je mehr da» Ansehen der Räteregierung Im Ausland steigt, desto erfolgreicher wird die Werbetätigkeit der lommunisti-sehen Zellen und desto gefährlicher wird die Lage, wenn einmal eine krisenhafte Zuspitzung der Ver-hältniss« eintreten sollte. Sudetendeutsche Sendung Im sudetendeutschen Jahrbuch 1936 schreibt Professor Dr. E. Winter über die Sendung des Sudetendeutschtums: „Die Sudetendeutjchen find wie die Tschechen Grenzer. Grenzer sein, heißt hellhörig sein, heißt rascher und früher Einsatz Grenzer sein, bedeutet, au» den Spannungen der Grenze Anregung finden, ohne sie in Ruhe selbst durchführen zu können. So waren e» Im 14. Jahrhundert Johann von Neu-markt, Johann von Saatz, und wie sie in den folgenden Jahrhunderten alle hießen, so war e» im IS. Jahrhundert Bernhard Bolpno, im 20. Jahr-hundert August Sauer, der Erahner der Bedeutung de» Stammgesüge» im deutschen Volke, um nur einige zu nennen, ähnlich wie bei den Tschechen Militsch von Kremsier, Hus, Komensky, Palacky und Masaryk. Grenze muß nicht nur zerfleischender Kampf und ermg blutende Wunde sein, sie kann auch schöpferische Anregung und geniales Pfad-findertum bedeuten. Das bezeugt am besten die deutsche und tschechische Geistesgeschichte in Böhmen. Sendung heißt aber Aufgabe!" Bei den Meerengenverhandlungen in Montreui kam es zwischen England und Rußland zu neu-etlichen Schwierigkeiten. ZAHNSTEIN- 1 die große Gefahr! Dagegen hilft SARG'S KALODONT HEIMISCHES ERZEUGNIS Französische Bauern! Wollt Ihr ..? Die Pariser „Produktion Fran^aise" schreibt am 7. Juni 1936: „Französische Bauern! Fällt es Euch nicht auf, daß alle Unternehmungen, die Euch zu erdrosseln drohen, von Juden geleitet werden? Das verabscheuungswürdige Gesetz von 1885, da» die Spekulationen mit landwirtschaftlichen und anderen Erzeugnissen erlaubte, ist auf Veranlassung eine» Juden, Alfred Naquet, entstanden. Der berüchtigte Trust der Mühten hat zwei Drittel der mittleren und kleinen ftanzösischen Mühlen tot gemacht' er beherrscht den Getreidehandel und sucht den ftanzösischen Bauer zu ersticken. Der Trust hat gegenwärtig zum Oderhaupt einen Juden Henry Löoy, Präsidenten der Großmühlen in Straßburg. Die Unternehmungen, die ausländische» Getreide einführen, sind jüdisch. Eine von ihnen wird von einem bekannten Bankier geleitet, dem Juden Louis Lövy-Dreifu». Auf der List« der 200 Familien, die nach der Feststellung der „VolUftont" Frankreichs Reichtum in Händen hallen, sind die Namen der Milliardäre Leoy und Drcyfuß nicht verzeichnet. Bei der Volk»-front haben Milliardär« das Recht. Truste und Kartelle zu gründen, wenn sie nur Juden find und diese Truste und Kartelle die Versklavung de« französischen Bauerntums anstreben. Französische Bauern, wollt Ihr noch immer die jüdische Knechtschaft ertragen?" Eine sehr ansehnliche deutsche Minderheit In d«r von Sudetendeutschen herausgegebenen Schrift „Zahlen sprechen" (Verlag Karl H. Frank, Karlsbad-Leipzig) findet sich folgender Tatsachen-bericht. Nach der letzten amtlichen Volkszählung (1930) leben in der Tschechoslowakischen Republik 3,231.688 Deutsche da» sind 22,32 v. H. der Bevölkerung. In den Sudetenländern wohnen 3,070.938 Deutsche. Bon ihnen leben 86 o. H. im geschlossenen Sprach-gebiet, da» 24.664 Quadratkilometer groß ist und durch 800 Kilometer Sprachgrenzen vom tschechischen Sprachgebiet getrennt ist. In den Sudetenländern gibt es 3.398 Gemeinden mit deutscher Mehrheit. Wir sind also eine recht respektable Minderheit! Angesicht» dieser Tatjache muß man über die Unvernunft der tschechoslowakischen Politik staunen, die sich durch ihre feindseligen Maßnahmen, deren Gipfel da» berüchtigte Staat»verteidigung»gesetz ist. mehr als ein Fünftel der Bevölkerung auf da» Tiefste beleidigt und zu sich in den schärfsten Gegen-satz bringt. Freimaurerei in Holland Eine interessante Nachricht kommt aus Holland. Ein Kaplan aus Tilburg beschäftigte sich in einem Buch auch kritisch mit der Freimaurerei und wurde hierfür von einem niederländischen Gericht zu einer Buße von 75 Gulden verurteilt, da er mit seiner Schrift „einen Teil der Bevölkerung beleidigt habe" (!). Kommentar überflüssig. Da werden die hollän-dischen Nazi» viel zum Auftäumen haben. Stile 4 Deutsche Zeitung Nummer 57 Kurze Nachrichten Im Zusammenhang mit der Versöhnung des Deutschen Reiches mit Oesterreich gab es in Wien auch eine RegierungsergSnzung. Generalstaatsarchivar Dr. h. c. Glaife-Horstenau wurde zum Mi-nister ohne Portefeuille (ohne Geschäftsbereich) und der Kabinettsvizedirektor Dr. Guido Schmidt zum Staatssekretär für Auswärtige Angelegeheiten ernannt und dem Bundeskanzler zugeteilt. * Der österreichische Bundeskanzler hat eine Neu-erung eingeführt. Die Bundesregierung hat einen Führerrat und die Landesregierungen werden Führer-rate bekommen, darunter mehrere nationale Männer. Die Vereinigten Staaten leiden noch weiter unter der ungeheuren Hitze. Bis zum 14. d. M. stieg die Zahl der Todesopfer schon auf 2300. Der bisherige Ernteschaden wird auf eine Milliarde Dollar geschätzt. Der französische Nationalfeiertag, am 14. d. M. verlief ohne ernstliche Zwischenfälle. Der ermordete spanische Monarchistenführer wurde am 14. d. M. beerdigt. Am Trauergefolge nahmen über 30.000 Menschen teil, dabei gab es wieder Zu-fammenstöhe und Tote und Verwundete. Am 20. d. M. wird in Griechenland das Olympiafeuer mittells eines Brennglases durch Son-nenstrahlen feierlich entzündet. Nach diesen Feierlich-leiten beginnt der Stoffellauf. Bis zur bulgarischen Grenze wechseln sich 1108 griechische Läufer im Fackellauf ab; jeder trägt sie einen Kilometer weit. Hodzera, der Führer der jugoslawischen Volks-partei (Borbaschen) lehnt jede Zusammenarbeit mit der INS ab. Die Bahnlinie Pristina — Per, eine Teilstrecke der geplanten normalspurigen Adria Bahn, von Beograd nach Dalmatien, wurde Sonntag feierlich dem Verkehr übergeben. * In Deutschland gibt es über 7,500.000 Rund-funkhörer. Ab 15. d. M. hat Jugoslawien die Sanktionen gegen Italien eingestellt. Am vergangenem Sonntag hielt die Macekpartei in Mostar eine Versammlung ab, an der rund 40.000 Menschen teilgenommen hatten. Hauptredner war Prof. Jelasic aus Zagreb, der die Versam-melten in Namen Dr. Moceks begrüßte. Aus Stadt und Land C e l je Zwei neue Autobusse. Die Stadtgemeinde hat sich zwei neue Dieselautobusse angeschafft. Der eine Autobus, Marke Mercedes Benz mit Diesel-antrieb, ist schon angekommen. Am Sonntag wurde damit eine rund 300 Kilometer lange Probefahrt bis zum Seelandsattel unternommen, die angeblich sehr günstig ausgefallen sein soll. Der Wagen hat 32 Sitzplätze und ist nur für weitere, auch für Reisen ins Ausland bestimmt. Das Fahrgestell kam au» Deutschland, der Aufbau aus Ljubljana. Der zweite Wagen wird etwas kleiner sein und soll noch in diesem Monat ankommen. Die Arbeitslosenzahl in Celje beträgt nur noch 200 (darunter 20 weibliche) Arbeitslose. In der vorigen Woche waren es noch 253, darunter 39 weibliche. Oberst N. Sadlucti, der berühmte Chi-rosoph, Grapholog und Physiognomist, der auch weit über unsere Staatsgrenzen hinaus bekannt ist, weilt seit einigen Tagen wieder in un-serer Stadt. Er ist auch unserem Publikum schon durch seine sechsmaligen Besuche gut bekannt. Per- sonen aus allen Ständen, darunter Professoren. Aerzte und Rechtsanwälte haben sich bei ihm Rat geholt. In seinen Büchern findet man unzählige Unterschriften von Menschen, denen er aus den Hand-Iinien, aus der Schrift und aus den Gesichtszügen die Vergangenheit gesagt und die Zukunft prophezeit hat. Originalzeugnisse beweisen auch, dah er unzäh-lige Menschen vor verhängnisvollen Unglücken ge-holfen hat. Sadluckis Beschluß, wieder einige Tage in Celje zuzubringen, wird sicherlich von vielen Menschen, die ihn schon kennen, mit Freuden auf-genommen, denn er ist keiner von den „gewöhnlichen" seines Berufes, feine wunderbare Kunst hat nichts mit Wahrsagerei zu tun, fie begründet sich auf wis-senschaftlichen Studien und die Sprache der Hand wird heute bereits in bedeutenden ärztlichen Kreisen Deutschlands, Englands und Amerikas als etwas durchaus Reales angesehen. S a d l u c k i bleibt nur noch bis zum 1. August in Celje, Hotel „Europa", Zimmer Nr. 9. Die Zinkguhfabrik in Celje. Die Zink-fabrik in Celje, die in Saberje eine Zinkgicherei besitzt, ist ein Unternehmen, von dessen Aktienkapital sich ein Drittel im Besitz de» Staates befindet. Der Staat ist auch Besitzer einiger Fabrikanlagen, die von dem genannten Unternehmen gemietet worden sind. Die Zinkfabrik konnte im Vorjahre einen Reingewinn von 40.490 Dinar ausweisen. Bei einem Grundkapital von 3 Millionen Dinar, betragen die Gläubigerforderungen 6.12 Millionen Dinar. Bei den Aktiva sind die Forderungen mit 1.8 Millionen Dinar angegeben, der Wert des Waren-Iagers mit 20 Millionen Dinar und der Wert der Rohstoffe mit 2 6 Millionen Dinar. Die Investitionen betragen 1.7 Millionen Dinar. Von 30000 Aktien besitzt der Staat 9.600 Stück. Kino Union. Donnerstag, Freitag und Sams-tag der Großfilm „Der König von Montblanc". M a r i b o r Die fünfte Mariborer Festwoche wird heuer als Judiläumsoeranstaltung ganz besonders groß aufgezogen. Sie beginnt am 1. und dauert bis zum 9. August. Neben dem Wirtjchaftsstand wird auch ein großer Ueberblick der kulturellen Lage gezeigt. Gemsen am Bachern. Immer häufiger werden die Meldungen, daß längs des ganzen Bachern Gemsen angetroffen werden. Leider werden viele dieser lieben Tiere von wildernden Hunden zu Tode gehetzt. BreZice Todesfall. Am 14. d. M. ist hier die pensio-werte Postdeamtin, Fräulein Lina Till er gestorben. Sie diente die längste Zeit bei den Wiener Post-ämtern und stand im Rufe einer pflichtgetreuen Staatsbeamtin. Fräulein Tiller entstammte einer alten Beamtenfamilie au» Brejice und war die Schwester der Herren Obergerichtsrat Franz Tiller und Professor Dr. Viktor Tiller. Friede ihrer Asche? Sport Deutschland siegte gegen Iugosla-wien im Daviscup mit 3 : 2 Die Einzelspiele am Sonntag wegen des Regens unterblieben — Deutschlands nächster Gegner ist Australien Nach dem Paarspiel am Samstag verließen die deutschen Spitzenspieler v. Cramm und Henkel Zagreb und fuhren nach Wimbledon. Die Einzelspiele am Sonntag beftritten deutscher-seits Lund und Werner Menzel und von Seiten Jugoslawiens Mitic und Kukuljeoic. Vor 7000 Zuschauern trafen sich Mitic und Menzel. Sie konnten nur zwei Sätze spielen, da plötzlich ein Sturm hereinbrach und der Regen ein Weiterspielen unmöglich machte. Das Treffen mußte nach 6 : 4, 6 : 3 (zugunsten Menzels) unterbrochen werden. Das Publikum verließ fluchtartig die Tri-bünen. Die Spielbahn wurde vom Regen derart aufgeweicht, daß an die Fortsetzung der Spiele nicht mehr gedacht werden konnte. Man beschloß ursprüng-lich, die unterbrochenen Spiele am Montag fortzu-setzen. Die» wurde auch den Zuschauern belanntge-geben. Später aber traten die Deutschen zurück und sagten die ausständigen Spiele ab. Daher endete das Daviscupspiel Deutschland-Ju-goflawien mit dem Sieg von 3 : 2 zugunsten Deutsch-lands. Die Deutschen wurden damit Sieger im Europa-Zonenentscheid. Der nächste Gegner Deuisch-lands wird Australien sein. Der Sieger dieses Tref-fens mißt sich dann mit dem derzeitigen Cupvertei-diger Englands um die prachtvolle Trophäe. Deutschland stehen also noch zwei schwere Kämpfe bevor. Man hofft aber, daß Deutschland auch diese meistern wird. Wirtschaft u.Beriehr Forderungen der Landwirtschaftsgesellschaft Obstausfuhr — Biehpreise Vertreter aller Filialen der Landwirtschafts-geselljchaft im nördlichen Teil des Draubanat» hieUen Sonntag vormittag in Maribor eine Beratung ab, die vor allem der Frage der Obstau-fuhr galt. Verschiedene Redner verlangten, daß die Ausfuhr den Erzeugern überlassen werde. Die Obstausfuhr müßte in derselben Weise geordnet werden wie in Ungarn und Bulgarien, damit die ausländischen Märkte nicht auf einmal mit Obst überschwemmt würden, was sich natürlich sehr ungünstig auf die Preisgestaltung auswirken müßte. Aus jeden Fall müßte verhindert werden, daß die Großhändler au» den südlichen Staatsgebieten die Ausfuhr über-nähmen. Vorgeschlagen wurde auch die Anlegung eines Schwarzbuche?, das die Namen aller unreellen Obsthändler enthalten solle. Mehrere Redner setzten sich für die Errichtung einer phywpatologischen Sta-tion in Maribor ein. Auch Heuer wirs in Maribor eine Obstausstellung, verbunden mit einem Obstmarkt, veranstaltet werden. Der Obstbauoerein wird den jugoslawischen Konsulaten das Verzeichnis jener Obsthändler einsenden, die Bevorzugung verdienen. Bezüglich der Viehpreise rieten mehrere Redner zum sog. Celjer Schlüssel zurückzukehren. Zwilchen-Händler dürsten kein Vieh aus entlegenen Gegenden nach Maribor bringen, da es sich nur um schlechte Qualität handeln könne, die preisschädigend wirkte. Die Kontrolle sei in jedem Fall zu verschärfen. Der Landwirtschaftsminister über da» Getreideregime. In der Generalversammlung der Agrargemeinden (Genossenschaften) für da» Banat, die Backa und Eyrmien erklärte Land-wirtschaftsminister Stankovic. die Regierung stehe auf dem Standpunkte, daß gar keine Spekulationen mit dem Getreide neuer Ernte zulässig seien. Deshalb habe die Regierung einen Anfangspreis für den Weizen von 126 Din festgesetzt. Schlechte Obst- und Weinernte in Aus-sicht. In den Weingärten Nordstowenien» breitet sich die Peronospora rasch aus, da das Spritzen wegen des anhaltenden Regens nicht viel nützte. Auch die Obstgärten sind schon von der Krankheit befallen, so daß Heuer eine schlechte Wein- und Obsternte zu erwarten ist. .. , Der Schuhoerbrauch in Jugoslawien. Die jugoslawische Bevölkerung verbraucht jährlich durchschnittlich 7 Millionen Paar Schuhe. Das Schuhmachergewerbe beschäftigt etwa 21.000 Ge-werbetreibende und 22.000 angemeldete sowie 8(XX) unangemeldete Arbeiter. Die jährlich- Erzeugung der jugoslawischen Bat'a-Fabnk (2500 Arbeiter) wird auf 4 3 Millionen Paar beziffert. Aus dem Verkehr gezogene Schilling, noten. In Oesterreich wurden die alten Banknoten zu 5 Schilling aus dem Verkehr gezogen, in Mo-ribor aber werden solche Noten noch immer gehandelt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, solche Banknoten nicht anzunehmen, da fie keinen Wert mehr besitzen. >» g-ber ^ereinSlmchbruckern .leltja" in «che. - »«anmertl«* für "°d v«a-woNlicher «chriftl.it«.: W '«tat) « Cd» ' H FAr bie Druckern verantwortlich: ©abtut Sjenatf m »et,«.