LailmchtlWMtlmg. Nr. 7«. «. ll, l>''!l>. il. s>..'.'i. ^lll ^»ie .^u^cül!!,« in« H!U» SlMlöün;, ll. April »m. «<»lr., »in. I ft.;!!'!'.': pl.^rilc »m. « lr.. «m. «ll., ««72. Allltlichcr Mil. 3e. l. und k. Apostolische Majestät haben mit den Allei höchsten Hinds lnciben vom 3l. März d. I. in Anwendung die Gm >5 .csetzes üder dic Neich^ucrlretnng vo,i, 21. December 1."ti7. ^ 5>, die Doinaincichesitzer Emil ^.,on ssürnen zn »Fürsten berg und Friedrich Grasen v. WestpHal en als Mitglieder auf Redens-daucr in das Herrenhaus dcS Reich^rathes allergnädigst z>i berufen geruht. Aucrstftcrg in. r>. Dc^ Minister dci» Innern hat in« Eiiiveruchmen lnit dci' bclh:iliglcn anderen k. l. Ministcric» der l. l. Prio. österreichischen VercinSbanl in Wien u,,d dcn Hcricn Joseph Brande is und Or. Alois Mist an ich die Bcwilli.plng zur Errichtung einer Acticngescllschast unter dcr Fiona „Cellulose« und PapicrfabrilSgeftllschast" mil dun ^iKrain cinc<: lanssencn Unterstntzüi'gsbcllägc: i?aul des vcrösfcnllichten crslcn ^c< ^ichnisscs fl. l>'. im Gelde..........13413 70 dann an Naturalien: 243 Pi'und E,o> üps'cl. ! Mch-n ssor.,. '/, Merling Geiste und 135.Plli"o Fisole!,. von der Gcnninde Frunzdms .... 4 — vom Hnrn l. t. ^a»ldla,chul'Insp^tor Io> haun ^olur......... l0 — durch den Stadtm^gistrat in ^aibach: vom H.'rrn Albeit S>unassa .... 25> — von Hi an Klein.tii ö...... l — vcm Hcni! Vohlar....... — 12 von rlülltt l»:^n>c«nnis!>..... — 10 Furlrag . »345Z ^ fl. kr. Neberlraa . 13453 92 oom Pfarramte Ralschach in Obcrssllln . 8 2i"> durch die Vcllca.cr der „Vaib. Zeitung" . 20 — vom Pfarramte in ^öschach..... !) — vom Pfarramlc in Vaujcn..... l» 00 von, slovcnischcn Gcsangs^crci'i in Gurlfcld für die Nolh'.cidcnden ocS dortigen politi» schen Bezirkes der Reinertrag einer Ve- seda mit Tombola ftr....... 220 — und ein .nachträglicher Älillag ft''. . . 10 — oon eincr OcscUschast in Krainbnig der reine Erlös einer theatralischen Äliend- unterhallulia ftr......... 30 — durch Herrn Dr. Den, Ädvocatcn in Adels-uera, der OrlöS einer unter dcn Milglie» dein dcS Casino's in Adelsdera, rcran« stalteten Zammlung pr...... 72 — von dcr „ersten Lailiack.''' Bol^sHntzcügesell' schafl" t»cr beim Schluhschirßci gesammelte Bctraq pr........ 23 20 durch dcn löl'l. LandeSausschnß dic rom Herrn Ivan Vilhcr, als Kassier des bestandenen Ausschusses zur Sammlung milder Beitrage übergeben«»»! .... s'»34 50 von der Adminislralion des „Sloo. Naiod" in Marburq......... 250 — uom Pfar:amte Zaicr....... 5 — von dcr ssirml, „Gcbiüder ssosler in Vaibach" 100 — und in Naturalien: vom Hcrrn Peter ssoslcr 10 Mcrlinq Hafer, vom Herrn Iuscf Kuöar 6 Mcrlmc, Fisolen und von Frl, KoS 4 Mrlina. Eldäpscl, zusannncn . . 1 l^42 47 im Gelde, dann die obde^ffcllcn ^ialuralien, — wojin den Gebern hicmil der wärmste Danl au«!gcsprochcn wird. staivach, am 3l. März 1872. Der l. l. ^axdeSpräsidcnl: Karl v. Wurzbach W. s. Jourlll^lNimlncn ül»lr die Agitation in ßöhlnc». Noch immcr si>,d eS die Voraäl'^e in Bühulcn und die dort in dcr Anl'ahüiü'g b.'griffeücn Wahllämpfe, denen die Wiener Glätter vorzugsweise den Stoff jü, iiirc ^eitaltilel eiUnchmcn. So ncisl d(i0 „Fmndln-blatl" ans die riesigen AüstreligulMii hin, die do,l von ^en c,:lgccicü^css^!t,' PlNlcicn auj^euolcn werden, um im Wah!^mpfl im Al^cineineu. zunächst adcr in der Gilipp. oei G!oßlnundl,cstoer Sicg^r zu dleiden, weil dcr Sirc, in dicse> Gruppe auch die Erziclung dcr Majorität im böhn.ischcn Randlage bcdculr. Capila'ien seien auf die« em Gebiete erwünschte Bundcsgenosftn, denn Käufe und Verläufe landtüflicher Güter seien bekanntlich wirliame Gchclfe, und so steigen die Güter, deren Vesitz cine Stimme vülleihe, im Werthe, eine Cockling, der crfah» lun^sgcmäß nicht immer siegreich Widerstand gclc,slct n^rdc. Wie immer aber auch das Wahlresullat sich schließlich «'stallen möge, so werde unter all:n Umständen der moralisch? Erfolg auf Seite der Bclfasfung?p2stei scm, da sie sür die österreichische Stadteid«, für eine erhallende, daS Rcich klästigende Polilll einticts. Sollte ihr wider Erwallen in Böhmen eine Niederlage besch^e-den sein, so werde um so'fester an dcr Ueber^engu.'g festgehalten w^rdcn müssen, daß Oesterreich eine const' Pn'üt verfassungstreue Politil nollittii,?. (5>n evcnlucltcr sieg der Glgner dürfe jedoch in lciücm ^alle zu leicht genommen, in lcincm Falle in seiner Gcdeulung unlelschätzt wciden. Vtsciligt aber würden definilio alle Gefahren, die dcr Verfassung im «usbau wie im sfundame^te noch drohen, durch dcn Ai:g der Vcifassun^spartci in Böhmen wcidcn. Die Opposition würbe sich dann in die Thatsache finden, daß die vnfassungSlreuc Politik auch SlaalSpolilil sei. ui'.d diesem Factum auch thatsächliche Anerkennung widcr-fchren lassen. Die „Neue Freie Presse" schalt der ihr zuge-kommenen Meldung, daß französische Ä,',,'tcn den Per» fassuligsgcglicln in Böhmen Vorschub llisten, zuliachst noch leinen Glauben; sic erwuhul die Sache nur, um die Stimmung eincS Theiles dcr fralizösischeu Bevölkerung zu kennzeichnen und die Illusionen zu marlircn, denen dieser sich hingibt, Illusionen, die von einem Theile dcr französischen Presse noch genährt und geschult würden. DaS genannte Blatt hebt dabei jcdoi, sorgfältig hnvor. daß dcr Präsident der französischen Republik nnd seine Regierung nüchterner decken, da sie in 3tll»sl-läuschungen, wie die Masse sie liegt, durchanS nicht be» fangen feien und mit deren Treiben nichts zu schaffen hätten. Da5 a/nannlc Blatt meidet an leitender Ttelle: „Nach der Mittheilung cincs sehr orlelundige» Glwährs» maimcs wäre im ÄUljenblickc von den böhmischen ^and-tagswahlen ein der PcrfassuiigSparlei günstig s (5lgebniß b.rcü^ sichcr zu twisten. Das Rcsullat der Wahlen drr lü»dlict?n Äezule, der Släbtc und der Handels» tammern wird, wciul wil diescm Gerichte glauben bür» sen, eine Bei stalling dcr Stimmen aus verfassunus-ttcucr Scitc bringe:». In be» bcide« Kurien d:s Gsvß« grnli^l'esi^s ist die Majorität für die Aucr^perg'sche ^lliididaten-Vlst: glsichfall« hcrgcstllll und wild, wenn nichl etwa noch sehr una/hencrliche Mittel von czecdischer Seite zur Anwendung lommei,, um die Wählerliste um« zu^staücn, nicht mehr zu eischütlern sein. Die höchste Wachslinilclt thut bis zum lchten AngelN'licle roth." Die „Pltssc" sagl: „Ganz wohl scheint es trotz Chübrus und WnhllerroriemuS der seudal'Nalionalen jsnilssllnz. Si m li n S' vetol» ija, dcr falsche Advocat. Die Gainuchot, Eslvan und Consorlcn, dercn Sch,l,'!ndelciln in dcn lchlcn Jahren so außerordeullichls Änislh.n erlegten, haken cincn Gcsährlcn l'ssomni.n, ^sst', F^u in dcr Nechlel^schichle der ncucrcn Zcil nicl. leicht rin^q ^s^ht ^nd wohl daS all;emcinstt Inlcrcssc dtc»ispll,chcn d«,s. < s. ^ !'"'^"' lich »in cincn Betrug der aller,affinir-c,len ^l't, dadurch ^„h,c hindurch unter den Vluqen sammll.cher Bchördtn von ei.e.n M.nne auoqcsnh'l wmde welcher stch <.,<, ^^„^^. ^ ^^^, ^^,,. d.esc Vcrlr.un'ni«!lM,^ z^ ^^^ Fälschung usurpirt hatte und lmg.'Iahre limd.xch. trotzdem er sttctblief->ch ucrfolgt wu' dc d.c Imcrtssen v°„ Parteien vor den Gerichtshöfen der ^eichshaovistadl vcsl.al W>r geben nachstehend anf Gi-,,,^ ^^ ^wisscn-hasttslm ^lluudiqnngcn c>ne Darstell„,isl dieslS hoch. imcrtssinitcn Dalles. - Innerhalb diS lebten Jahres wurde die Eichcr. b'it?b,hö:de wiederholt r»on Peisonen verschiedenen S,an. ^es auf die Manipulationen cincs Dr. Jakob Simon ^alulu'nics, öffentlichen Ahnten l,nd Advocalcn fnr ^tchls,u>.^cl,l'oi,y<„c Anzeigen ein, daß der genannte Adoocat gar nicht Doctor Juris sei und überhaupt nicht die Rcchls-Wissenschaften stuoirt habe. In Folge differ »eltrau» lichen Milthcilungm rrandtc sich die hiesige Polizei-direction an die lön. Ba>al!ascl in Agrnm und an die Uniuersillil in G>a; Nl t der Anfrage, ob und »van» dem genannten Individuum ein Doclordiplom verliehen worden scl. Die Antwort lautete, daß dem Vclreffcnoen ein solches Diploil' i'iemuls v^lichni worden sei. ?!uf Grund lnai'lügfacher weilercr Beschwerden sehte die Polizcidireclioi! ihie Erhtbungcn fort, und namentlich war es der mil densest« bclsaiilc Polizei,ommissär ssupferschmiot, welcher sich um die lHnlhiillung des lecken Betruges verdient machlc. Das Resultat dieser ^rhebnngen war folgendes: Dcr angebliche Dr. Juris Inlub Simon Jaludo» vicS ist dcr Sohn slovenischcr Baucteleule und heißt eigentlich simon Swelonija. Er stndirle in Agram in den dürftigst,» Verhältnisse,, das Gymnasium, tricb sich bei pcischiedcnen Ndvocalen in Ungarn als Abschreiber herum, und, vergilb längere Zeit in dieser Stellnng bei einem NechlSanwalt i„ Güns im Oedcnblnglr Eo-mitale. Dort vttlegte er sich auf das Fälschen von Ur» künden, fabricirtc sich li,i Diplom der Grazer llnioer sitäl als Dr. I>,ris ddo. 185,2 und ei» Piüfung?. Zeugnis, der lö!,. Blinaltafel in ^lg,am über eine an. neblich abgelegte PiiVn'g Im Jahre I85<» glaubte Ia° lobovics den jlisidischcn G schäflt«ga?,g genügend zu lcn. ncn. um sich mit Hilsc scr g.fälschlcn Uilllüdtn lvcilc, zu helfen, und v«!schwas plötzlich aus Ungarn. Er tauchte noch in demselbcn Jahre in Bukarest ,auf, wo er zuerst auf eigene Hand hin Rechtsgeschäfte ,'führte und es bald dahin brachte, t>ei dem öslerreichi- jschcn Consulat in Gnlarest als Ndvoral aügcstcllt zu wllccn. Ueber die Art, wie es dem Manne gelang, sich einc so cilflußllichc Slcllung zu verschaffen, schweigen unscic Quellen, abcr höchst oberflächlich muß sich der damalige Consul l^cr die Vergangenheit seines Anwal» les erkundigt hal>en, denn zu dieser Zcit wurde Jalo- ,bovics von o?r damaligen Kcmpcrischrn Polizeiditcction in Ocdcndurg schon w-g:n Fälschung von Urkunden oelfolgl. In Bukarest wnßlc sick Ialobov'cS Vernlöaen zu verschaffen, doch cS wurde ihm l^lo dieser Wiilungs-lieis zu enge, er siedelte nach ^oiislunlmopsl über, wo er als Advocat bis zum Jahre 1^4 fimgirte. In Slamb^l licß sich der Psc»d,0'Adoc>lat tnarichcilei Uri-rcdlichlcitcn zu Schulden kommen. Die bedeutendste war die, dnh cr von einem reichen Serben. Namens Pan-losevi^'. fnr ?ll,stragui'g cineS Rechlsstsliles sich als Vorschuß cinen ^eliag, der nach österr. Wlihrurig un» gcsühr l0,0iX)fl. letrng, auesolgfn ließ, jedoch für die Interessen seines Clienlcn nichts «hat. In Folge dessln trat später der Serbe durch den W'llicr Hof- und Gc-richtsadvocaten Dr. Hoffer gcqen Ialobovics klagbar auf und foidlt-te die 10.000 fi. Vorschuß zurück, (5"dlich schien dcm gefährlichen Rcchlsanwallc a„ch der Boden in Honstanlinopcl zu heiß, er neiließ Vnde 1^<>4 den Bosporus und siedelte riach Wien librr. Hier b.altc Iatobovics die un^lanilichc Kiihichcil, a>tt Wliind snncr ycscUsclilen Diplome um eine ?)boocalel,st^lle einzukommen. Er setzte auch durch, doß ihm von dcm d»> 543 Partei doch nicht zu Muth: zu sein; wenigstens ergchen sich ihre Organe in sthr nseroirttil Betrachtungen über den Ausfall der Wahlen und die für beide Fälle — Sieg oder Niederlage — einzuschlagende Taktik. Das „Vaterland" glaubt vorhcrschcu zu dülfen, „daß die RechtSpattci einen neuerlichen Siey in ausgiebigem Maße und zwar praktisch zunächst durch die Nichtbcschickung des neuen Landtages auszunützen verstehen wild, um die staatsrechtliche Action sofort in Fluß zu bringen." Wir stünden da also vor einem neuen, wunderbaren Auswüchse czechisch-constitutioneller Theorie. Früher haben die Herren gestrilt, wenn sie in der Minorität waren, jetzt wollen sie striken, wenn sie die Majorität bekommen, um einen „Rechtsgrund" werden sie nicht verlegen sein. Der Einfall des „Vaterland" dürfte jedoch in Prag leinen sonderlichen Anklang finden; die Herren würden lieber zusammentreten, schon um wieder eine volltönende Resolution abfassen und neuerdings einen Landesausschuß nach ihrem Geschmack wählen zu können, wenn sie nur schon den leidigen — Wahlsieg verbrieft hätten. UebrigenS würde die Nichtbeschickung des Landtags die Regierung sehr wenig bekümmern, da sofort die Nothwahlen bei der Hand toäien; gerade durch ihren Zusammentritt könnten die Feuoal-Natlonalen die Ne> gierungs-Action — freilich auch nur auf eimgc Tage— hemmen. Der Porschlag des feudalen Organs laust somit jedenfalls auf die Ocschnhtc von dcn sauren Trauben hinaus." Die „Deutsche Zeitung" bemerkt: „Der Wahl. kämpf in Böhmen begmnt, übereinstimmenden Meldun» gen zufolge, eine Wendung zu nehmen, die es gestattet, einen Sieg der verfassungstreuen Partei zu eihoffcn. Diese Hoffnung auf unserer Seitc erzeugt Befürchtungen der föderalistischen Gegner, und wie die Furcht schon der schlimmste Ralhgebcr ist, legt sie diesmal Entschlüsse und Porsätze nahe, mit deren Ausführung dic Anhänger der staatsrechtlichen Opposition nur sich selbst schaden würden. Die Zeit wird unerbittlich über Diejenigen hinweggehen, die unter den nichtsnutzigsten Vorwändcn jeder konstitutionellen Wirksamkeit entsagen.'^ Die „Tages-Prche" schreibt: „Der Wahltampf in Böhmen ist es, der im Augenblicke das öffentliche Interesse in Oesurceich beinahe ausschließlich absorbirt. Die liberale wie die feudale Partei verfolgt mit gleich ängstlicher Spannung jede Phase in diesem Kampfe, und nur die Motive dieses hochgesteigertcn Interesses an dem Wahlresullate in Böhmen sind verschiedene. Die Organe der Föderalisten schwätzen von der schweren Angst der VersafsungSparlei; sie stehe vor «hrem Ruine, wenn sie in Böhmen eine Niederlage erleide, sie kämpfe fiir die Perlängerung ihres ephemeren Daseins, und deshalb mache sie alle Anstrengmigeu, um sich den Sieg zu sichern. DaS ..Vaterland" meint, wenn man für eine Sache so einsteht, wie das Ministerium AuerSpcrg Lasscr, dann muß mau siegeu oder — abdicireu, und selbst im stalle des Sieges ist uur eine Galgenfrist gewonncn. Nun, so steht die Sache auf leinen Fall. Der Illusion mögen sich die Herren in Böhmen enlschlagen, daß sie jetzt noch im Stande sind, mit ihren perfiden Manövern die Perfassung aus den Angeln zu heben. Sic hatten einmal das Heft in der Hand, und dcr Gebrauch, den sie davon machten, ist uns noch so gut in Erinnerung, daß es keinen Oesterrcicher mehr gibt, der ihnen behilflich wäre, neuerdings die günstige Lage des vori? gen Jahres zu erringen. Die Hilfe aber, die sie aus» wärts, in Moskau oder in Belgrad oder neuestenS in Turin bei dem ehemaligen Dictator Ungarns zu erbet' teln suchen, die werden wir uns wohl noch vom Leibe zu halten wissen. Also Angst haben wir nicht vor einem czechischen Wahlsiege, :md nicht Furcht ist es vor einem neuen Systemwechsel, wenn wir wünschen, daß die Ver» fassungSpartei aus dem Wahllampf in Böhmen siegleich hervorgeht." DaS „Prager Abendblatt" meldet: ..Wenn die Agitatoren in Böhmen meinen sollten, mit der Prooo-cirung neuer Scenen die Aufmerksamkeit neuerlich auf sich zu lenken, so läuschen sie sich, besonders wenn die politische Agitation zum politischen Scandal hcrabsinlt." Aus dem Vcrcinslcbcn. Neue Vereine schießen in Oesterreich wie Pilze nach warmem Regen überreich hervor. Bereinigen sich Männer aus der Finan^welt, um ihre Thätigkeit auf finanziellen Felde zu entwickeln und die goldenen Früchte einzuheimsen, so nennen sie sich „Bank", vereinigen sich Manner aus der industriellen oder Handelswelt, um den Bctrieb einer Fabrik oder eines lucrative« Handels-geschästcs gemeinschaftlich oder gesellschaftlich ins Werk zu sehen, so nennen sie sich „Aktiengesellschaft", verei-nigen sich Beamte, Lehrer, GewerbSleute, Arbeiter u. a., um sich in Fällen eintretender Krankheit oder Erwerbs-unfähigteit wechselseitig unterstützen zu können, so nennen sie sich „Spar« und Vorschuß»Vcrein." Wir wollen heute über die zuletzt erwähnte Gattung sprechen, beziehungsweise über einen „S par- und Porschußverci n" der jetzt in Wien ins Leben gerufen wird, der wegen seines humanen, insbesondere aber praktischen Zweckes volle Beachtung verdient. ' Der Zweck des in Wien in der Bildung begrifft» nen Spar- und Porschuß-Pereines gehl dahin: den Mitgliedern durch deren gemeinschaftlichen Credit jene Geldmittel zu verschaffen, die sie zur Förderung ihres Geschäftsbetriebes zeilweise bedürfen, trotz i aller persönlichen Garantien aber bei den Vanlen und sonstigen Geldinstituten ohne mehr als überwiegende Hypothek niemals ellangen, bei Privaten aber, so genannten Geldgebern, in der Regel nur gegen sehr hohe, oft geradezu unerschwingliche Zinsen aufzubringen ver-mögen. Weiters foll dcr Verein auch solchen, die nicht eigentliche Mitglieder sind, Gelegenheit geben, durch verzinslich: Spareinlagen sich aus kleinen Ersparnissen all» mälig ein größeres eigenes Capital zu bilden. Der Verein soll namentlich dem kleinen GcwerbS» mann jene Hilfe bieten, die c>ft dcr Augenblick erheischt. Mag der Arbeiter noch so tüchtig, verläßlich und solid ^seili, seine Person als solche fmdct nirgends Credit. ! wenn er nicht zugleich ein Sicherheit gewährendes Pe^ mö^en besitzt. Nun aber bcsttht das Vermögen der weil» auS größten Anzahl unserer lleinen GewerbSleute einzig und allcin in ihrer Arbeitekraft, in den Erzeugnissen ihres Fleißes, in ihrer persönlichen Ehrenhaftigkeit, — allerdings höchst anerkennenswerlhe Umstände, aber leider solchr, auf welche Banken und Geldgeber leinen Groschen herleihcn. Die Einen wie die Anderen jage», nur nach Gewinn, wollen schnell reich werden, sind aber in der Wahl der Mittel hiezu nicht immer sehr ängstlich. Das große Capital zeigt sich nur willfährig gegen große Unternehmungen, von dem lleinen GewerdSmann nimmt es gar leine Noti; und wiederholt holt man den Vorwurf. Alles arbeite darauf hin, die kleinen Geschäfts» leute nach und nach zu beseitigen oder wenigstens zu bloßen Gehilfen der großeil Etablissements zu machen. Und doch wird Niemand leugnen, daß es für den Staat kein Vortheil ist, wenn er blos zwei Stände zählt: Reiche und Arme; im Gegentheil behaupten so Viele, welche der Zukunft offen in's Auge sehm, daß jener Staat am bcsten btslclll ist, der sich auf einen kräftigen, lebensfähigen Mittelstand zu stützen vermag. Leider ist der Staat nicht iu der Lage, dem kleinen Gewerbsmann kräftig unter die Arme zu greifen; die finanzi:llcn Zustände gestalten leine erhebliche Verminderung der Steuern und der kleine Gewerbsmann alS solche vermag seinem College« auch nicht zu helfen, weil er sich mir kümmerlich allcin zu erhalten weiß. Sollen also die kleinen Geschäftsleute nicht nach und nach durch die großen Unlell^hmlmgcn, die wie dic Pilze auS der Erde Hervolschießen, verschlungen, von der Elde förmlich wegc,efcgl werden, dann gibt es — wie die „Vorstadt Ztg." hervorhebt — nur cm Mittel, sich zu erhallen ui,d als Gesammtheit, als geschlossener, Achtung gebietender Körper sich Anerkennung zu verschaffen: die möglichst zahlreiche Vereinigung, mit ande»cn Worttn: die möglichst zahlreiche Betheiligung au Vcrcinm, wie es der gciiai'nle ist. Hier wird dem HandwellSmann, dcm GcwcrbS-mann nur mit Rücksicht auf seine Thätigkeit. Geschick« lichlcit. Ordmmgslicbe und Rechtlichkeit zu den gewöhnlichen (niedrigen) Zinsen Gcld geliehen. Die einzige Bürgschaft hiesür ist die Solidar-Velbmdlichkcit aller Mitglieder, denn die Arbeitskraft der Gesammtheit (dcr Vcremsmitglieder) ist ein dauerndes, sicheres, slcts frucht-bringendes Capital, somit eine Credilbasis, welche auch dcr Arbeitskraft des Einzelnen eine erhöhte Garantie gibt, ilidcin sie letztere den Zufälligkeiten der Einjcln-peison cullückt. Freilich' müssen aber die Vcrcmsmilglieder Beiträge an Gcld leisten, aus denen die Voiscbüsfc an den Einzelnen btstlillen werden können. Sonst wäre der Verein bloß eine Arbeitergenossenschaft, nicht alnr eine Capitals-genosselischaft, ueren Aufgabe es ist, durch eine umsichts« volle Geschäftsführung sich im Laufe dcr Zeit zu einem Geldinslilut, zu einer wahren Vollsbanl heranzubilden. Damit dieses möglich sei und durch möglichst viele Theillieh ner auch recht bald ausgeführt werde, haben die Vcrcinsmitgliedcr ein Beitriltsgeld von nur 2 fl., als GeschäftSantheil jedoch, den jedtS Mitglied crwerbrn muß, 5i0 fl,. und zwar auf einmal odcr in lOmonatlichcn Raten zu 5 fl. einzuzahlen; jedes Mitglied kann aber auch 50 OeschäftSal'thcile erwerben. Wer durch acht Tage Ve,einsmilglied ist. hat das Recht, einen Voischliß anzusprecheii, der auf drei Mc>< nate gegeben wird und auf weitere drei Monate prolul»» giit werden lann. Für Verluste aus dcm Vorschuß Geschäfte besieht bcr SicherstcllunaSfond; sollte bicser nickt ausreichen, dann wird dcr Ncservcfond in Anspruch genommen; der verbleibende Reingewinn ist die Dwi« dende, welche vollständig an die Vereinsmilglicdcr vertheilt wird. Wer am Vereine mit Spareinlagen lhcilnehmm will, kann m>l 1 fl. als dem geringstln Bettag beilrelcn; für 1 bis 100 fl. werden 5'/, Percent, sür mehr alS 100 fl. werden 5 Percent Zinsen gezahlt; Beträge diS 100 fl. können ohne Külidigung jeden Tag, Beträge von l00 bis 500 fl. nach einer achttägigen, Beträge von 5)00 bis 1000 fl. nach einer vierzchiitägigetl Kündigung zurückgefordert werden; für Beträge über l000 fl. isl eine einmonalliche Kündigung vorbehalten. Die Geileralvcrsammlunq. der Aufsichtsrath und die Direction sorgen und haften für die gewissenhafte und ersprießliche Gcdahrung mit dem Vereiusvermögen." maligcn Ministerium des Innern im Einverständnisse mit dcm Minister der Justiz. Herrn o. Hein, mit Nachsicht der gesetzlichen Prüfung?« die Bewilligung ertheilt wurde, für Rechtsangelca/lchnten im Oriente als RechtSanwalt zu fungiren. Am 22. Mai 1864 erließ Dr. IatobovicS ein Ei» cular, in welchem eS hieß: „Unter keiner Regierung mehr, als unter der deS Halbmondes, thut eine besondere Umsicht bei Abschlüssen von Rechtsgeschäften und anderen Verbindlichkeiten Noth. und gewiß sind viele Handelsbeziehungen nach dem Oriente unterbrochen worden und andere unterblieben, weil es bisher dcm österreichischen Kaufniamie an einem vcrtraucnSwerthen Rechtsanwalte gefehlt hat, welcher der im Morgenlande herrschende« Gesetze und Gewohnheiten kundig, im Slande gewesen wäre, die privat- sowie handelsrechtlichen Interessen unserer Ge-schüftswelt zu vertreten. Diesem oft beklagten Uebel-stände soll nun abgeholfen werden, indem die öslerrei« chische Regicruug dem Dr. Ialobovics. welcher mehrere Jahre bei dcr österreichischen InleruuntiaturSkanzlei in Constcmtinopel adoocirte, die Berechtigung ertheilt hat, eine öffentliche Agentur hauptsächlich für orientalische Rechtsgeschäfte in Wien zu etabliren." Die öffentliche Agentur florirte bald, doch IatobovicS kümmerte sich weniger um Streitigkeiten mit den türtischen Behörden, als um Geldgeschäfte in Wien. Er hatte nämlich schon ein bedeutende« Vermögen erworben und lieh Geld an Personen aus, an denen er ein Interesse hatte, sie in seine Gewalt zu bekommen. Nicht genug mit dieser beispiellosen Carriere, wurde Iacobovics fortwährend von dem Ehrgeize geplagt, unter die Hof« und Gerichtsadvocaten eingereiht zu werden. Er war verweben genug, diesc Bitte in einem MajcstälSgesuche im Jahre 1866 auszusprcchen. Dieses Gesuch erhielt die Signatur des Kaisers, wurde an die n. ö. Advocattiilammer geleitet, welche sich aber im verneinenden Sinne aussprach, worauf auch der Petent dic ersehnte Stelle nicht erhielt. In demselbeu Jahre machte Ialobooics das glänzendste Geschäft seines Lebens. Der Fürst Adolf Schwär« zenberg beabsichtigte zu dieser Zeit ein Anlehcn im Betrage einer Million aufzunehmen. Obwohl es dcm Für-sttn leicht gewesen wäre, in Wien billiges Gcld zu bekommen, wußte ihn Ialobovics zu bereden, das Anlehen bei dem türtischen Hause Ballazzi's Erben in Constan-tinopel aufzunehmen. Ialobovics reiste nach Coustan-tinopel, schloß das Geschäft ab und erhielt ein Vermittlerhonorar von 8O.(X)0 Gulden. Seine Reise nach Con-stantinopel war indessen insofern ein gewagtes Unternehmen, als er auf Grund einige Jahre vorher verübter Fälschungen unter dem Namen Toms Edin Bei von den türkischen Behörden verfolgt wurde. In der That ein unerhörtes Schauspiel. Der Mann, der von der Polizeidirection in Oedenburg und von türkischen Behörden verfolgt wird. schreitet bei dem Monarchen um den Titel eine« Hof- und Gerichtsad» vocaten ein und vermittelt Anlehen für einen der ersten Cavaliere der Monarchie. DaS Renomm«; des Pfeudo-Advocateu stiea im,ner höher. Er hatte Personen auS dcn höchsten Ständen zu Clienten, ja im Jahre 1867 vermittelte er sogar ein Geldgeschäft für dcn Erzherzog Earl. Ialobovics kaufte sich eine prächtige Villa in Pcrchtolsdorf und später ein Haus in dcr Mcyerhof-gaffe, im vierten Bezirk. Man schätzt ihn als einen Mam, von 3—400.000 Gulden im Vermögen. Nun hätte doch Ialobooics mit dem Erreichten wohl zufrieden sein können, aber er war cS nicht. Eine unersättliche Gildgier machte den vom Glücke begünstigten Abenteurer immer unverschämter und rücksichtsloser. Einige lleine Züge mögen hierüber erzählt werden. ÄlS Ialobovics das MajcstälSgcsuch übeireicht halle und dieses mit der kaiserlichen Signatur an die nicdcr-östcrreich'sche Advocatenlammer geleitet wurde, halte cr ein «roßeS Interesse, in das über sein Ansuchen erflie-ßende Gutachten der Advocatenlammer Einsicht zu erhalten. Er näherte sich einem Beamten der Kammer, den er durch bedeutende Darlehen dahin zu bewegen wuhte. ihm dli, Inhalt dcs Gutachtens mitzutheilen. l)ie Sache kam auf, und dcr Beamte wurde entlassen. Ialobooics war herzlos genug, den unglücklichen Mann, der die erhaltenen Darlehen nicht sofort zurückzahlen lonnte, pfänden und in den Schuldcnarrest sperren zu lussen. Noch schlimmer erging eS einem Privalbeamten K., dem der Pseudo-Advocat die Summe von 6000 Gulden für ein Geldleihgeschäft übcraab, dessen Prosit er einstecken wollte. Das Geschäft schlug fehl und K-wurde von Ialobou^cS gepfändet, der ihm alles, selbst die Gelten der lleinen Kinder wegnehmen lieh. K. ae-rieth in Folge dessen in das tiefste Elend. Umsonst warf sich die Gatten des K. dem Gläubiger zu Füßen 549 Politische Uebersicht. Vaibach, 5. April. „Hon" will bestimmt wissen, der ung. R e i ch S l ag werde am 15> Apiil mit einer Thronrede geschlossen, die Neuwahlen würden mit Gcrüctsiäiligu»g der g schlichen vierundsieb^gtägigen Fr>st zum 30. Juni ausgeschrieben, der neue Reichstag würde am 13. Juli elöff»et werden. Die Wahlbcwcgung ist im vollen Zuge. — „Magyar Politika" demcnlirt die Ocrüchle über den Schluß d e S Reichstage! vor Ablauf der Sefsionsdauer. Die Nuftösung Hütte leinen Sinn. Die „Agramcr Zlg." veröffentlicht einen Aufruf, welchen der Ganal'Locumtcncnt BacanovicS an die Veoültcrung des nunmshrigen Bcllovarcr ComitalS, der Städte Ocllovar, Ioanics und Zcng,, und der Gemeinde Mililäl'Sisscl anläßlich deS nahe bevorstehende» defnnliucn und vollständigen UcbcrgangcS derselben ii> die E i u i l» A v m i n i st r a t i o n richtete. In dicscm Aufruf werden alle jc^e Begünstigungen, welche das l. Rescript vom 8 Imu 1871 den in die Civilverwal-tung üdcrgchcndcn Theilen der Militürgrenze verbürgt, nochmals aufzählt und wird feierlich versichert, daß alle Bcstimmni'.gcn jcncS Rescripts gewissenhaft beachtet werden sollen. Mcichzeilig wird aber auch die Bevölkerung aus» gefordert, der neuen Regierung Vertrauen entgegenzubringen und gemeinsam mit dieser die Ruhe und (öin> tracht im Lande zu begründen und zu befestigen. Dieser Aufillf ist mit zu den einleitenden Schrillen jcncr Action zu zählcn, zu welcher das Einberusungsrescripl das Signal gibt. An, 2. April sind zu Berlin dic Verhandlungen betreffe,>d den Abschluß eines neuen Po st Vertrages Mit Spanien eröffnet worden. An der Uniformirung der deutschen Truppen soll eine Veränderung vorgenommen werden, durch welche auch äußerlich die Einheit des deutschen Hcercs sofort in die Augen springt. Auf dem Helme soll nämlich anstatt der bisher üblichen LandcSabzeichcn der Reichsadler angebracht werden, sowie an der einen Seite desselben eine Cocardc in den deutschen Gunt>cs> färben, während auf der anderen Seite die Bandes« Cocarde bleibt. Vaiern hat, nachdem die- betreffenden General-consuln, resp. Consuln des deutschen Reiches nunmehr "namtt sind. seine als Ocneralconsuln, resp. Konsuln fungircnden. Gcamtcn in Madrid. Barcelona, N>z der Vertagung aber einzelne oder sämmtliche Dlpula» tioncn zur Vorbcralhui'g der noch nncrlcbigten Regie« rungSvorlagen einberufen werden tonnen. Die A us w an de ru n i nach Amerika, na« menllich aus dcn Proving» Posen und Wcstprcußcn, ist in dicscm Jahre eine ganz besonders massenhafte. Die Mehrzahl der Auswanderer zieht von Bremen, die besser situirle Minderzahl von Hamburg aus nach der neuen Welt. Die Pariser Blätlcr vom 3. d. M. conslatiren die böse Wirkung der volirlcn cinperccnligen Stcm < pelsteuer auf die fremden Werthe. Nur einzelne hoffen. eS werde der Illnida liuanoo gelingen, b>e Promulgation dicscS dcn Pariser Geldmarkt ruini- Und flehte um Schonung. Dieser blieb unerweichl und verließ dic Unglücklichen ihrem Schicksale. Nach dem allcn Sprichivorle, daß der Krug so lange zum Brunnen «eht. bis er bricht, schlug nun auch dic Stunde für dcn falschen Adoocalcn. Die wie« ^holten Anzeigen bei der SicherheilSbehöide halten zur 3olge. daß diese gegen IalodovicS einschritt. Nachdem l>elsch,cdcne bcdculsamc Thatsachen, welche für die U». ^tllüät Ialobooics' fprachen, erhoben waren, fchritt Nlan ein. Polizeicommissär Kupscrschmidt hielt vergangenen » l«d "s ^" ^ V'lla des falschen Advocalen in Peich. M«,.^' "".^. Hc"'sdurchsl>chung ab. welche von acht Uhr Eigens b.s stt„s ^^ ^^„^ ^^^ ^^ nn„t>eli > '^ ^°" ""irtndcn Schriftstücken aufgefunden, I,i Pcrchlolsdorf. wo Iatobooics unter dem Namen er lurl.,che Doe.or" wohl bekannt war. erregte dle Enllarvm g desselben ungewöhnliches Aussehen. Eine charallcr.st.sche Aeußerung des Pf,.,^.^^^^/, ^ ^^,, Ml.z.,licileu: Die alS vortreffliche Omeletlenbäckerin den W.cncr VcrgnugunqSznglcrn bekannte Wirlhi,, »um schwarzen Adler," Frau Koller, machte vor einiger 3c>t lhr Testament und wie« dasselbe den, Dr. Ialobovns z»r Begutachtung vor, Derselbe las das Schriftstück und vemcrllc: /Das Testament ist ausgezeichnet, aber ich lönnie jcde Zcile darin zehnmal umstoßen." Die Affaire IacobovicS. ein SensationSfall erstln ^nges. wlrd nicht verfehlen, in weiten Kreisen das "ugcmeiiiste Interesse zu rlregen, nnd wir werden über en Verlauf diefer mellwürdiaen Angelegenheit unseren "I"" seinerzeit berichten. (,N. Wl. Tgdl.") renden Gesetzes zu verhindern, zum wenigsten aufzn« schieben. Den Iournalberichten zufolge sind anläßlich des Nat i onalfesteS am Abend des 1. d. M. einige Ruhestörungen in Oostelhout (Provinz Nord - Vra -banl) vorgekommen, woselbst die Vollshaufen die Fensterscheiben zerbrachen, die Rufe: „Nieder mit den Liberalen!" „Nieder mit den Freimaureln!" ..Nieder mit den Schurken!" ausstießen. dem Papste und den Katholiken Hochrufe ausbrachten und Schmähliedcr auf das HauS Oranicn sangen. Am 2. wuvde die Ordnung durch Truppen wieder hergestellt. Mehr od?r minder ernste Unordnungen sind auch in Amerssoort, V-ssclst?in und LooSduincn vorgekommen, und sollen einige Per» sonen verwundet worden sein. In England steht eine Bcnngung ländlicher Ta gloh n Sarbeit er auf der Tagesordnung, inebe. sondere in Wa wickshire. Geleitet wird sie vorzugsweise oon einem gewissen Arch, der sich zwar auch als Ta.)> löhner bezeichnet, abcr nach den Mltlhcilungcn der „Eng. Eorr." eine bemeilcnSwerlhe Persönlichlcit in seiner ^lrt ist, auch als Predigcr unter den Wesleynmrn wnll und durch Fleiß und Sparsamkeit eS dahin gebracht hat, seine vielen Kinder sehr anständig zu ertichcn. Die von ihm begründete Liga der Taglöhner zeichnet sich nach der Mäßigung, mit der sie vorgeht, sehr vorlheilhafl vor den GewerlSvcreinen aus. So zum Beispiel fordert die Liga nicht, daß dic TageSarbcit auf eine bestimmte Stundenzahl limitirt werde, weil dadurch die Feldarbeit lti^cn könnte. Auch sollen minder tüchtige Arbeiter nicht berechtigt sein, dieselben Forderungen wie befähigtere zu stellen. ES wird vorgeschlagen, die Arbril übeihaupt nach eincm erhöhten Lohnsatz pcr Stunde zu berechnen. Die Gutsbesitzer und Pächter sind cinstwlilen durchaus nicht geneigt, den Ansprüchen der Taglöhncr cnla/genzulommcn. Hagesmuigkeilen. — Der VerwallungSralh des Wiener Veteranen» und UnlerstUhungSvereinS „Teg el l ho f s" hat den Betrag von 120 fl. ö. W. zu dem Zivrcle ge« spendet, damit hievon 10 Individnei, des Mannschafis-slandcs der l. l. Knegsmarine, welche die Eeeschlacht von Llssa mitgemacht, sich durch Tapferkeit besonder« ausge. zeichnet haben, oder in Folge ihrer Verwundung vor dem Feinde invalid geworden sind, oder auch Witwen und Waisen von Gefallenen, am Sterbetage Sr. Cxc. des Herrn Viceadmirals Wilhelm v. Tegetthoff, d. i. am 7. Nvnl l. I.. mit i,e 12 fl. bethcilt werden. Indem unter Eincm die Einleitung getroffen wurde, damit diese Spende der Wld» mung gemäß zur Verlheilung gelange, bringt das Reichs» lliegsnnnisterium, Marinesccllvn, diesen humanen und echl patriotische» Nct mil dem Ausdrucke de« wärmsten Dankes zur allgemeinen Kenntniß. — Nach einem Erlasse vom 10. April 1868 war gegen Nußland (ohne Polen) von allen Verpfleg«, losten. Re cla mali one n flir gewöhnliche (d. i. nicht geistesllllnle) Kranke abzusehen, mit Ausnahme jener Fälle, wo die Verpflegten oder deicn alimenianonspstichlige Ver, wandten in die Lage sind, diese Kosten zu ersetzen. Die vorliegenden Erfahrungen rercuilaßlcn indeß zu einer Mo. dificalion dieser Bestimmungen dahin, daß Nußland gegen, über die Verpstegslosten.Verglilung auch durch dic Lcwder. sonds einzulrelen hat, wogegen auch für die Verpflegung russischer Staatsangehörigen (mit Ausnahme jener auS Polen) der Ersah begehrt werden kann. — (Der FllrstprimaS von Ungarn.) Neue-sten Nachrichten zufolge schreitet die Genesung deS Fürst» Primas von Ungarn in sehr glinstiger Weise vor. — (Grazer Neuigkeiten.) Im Monat März sind,in der Eladt Graz 125 männliche und 133 wcil> liche, im Ganzen 258 Individuen gestorben. — Vorgestern Vormittags sa»d in dcn Wagnitzer drei Pulverst«mpfen eme EfplosilM statt, bei welcher atl Arbeiter getödlet wurden. — (T r i e ster Na ch r i ch t e n.) DaS neue organische Reglement sUr den Triester Magistrat wurde am 23. v. M. sanclionirl und publicirl. — (Ergebnisse des Slempelgefälle« im Jahre 1871.) In den im Reichsralhe verlrelenen Königreichen und Ländern hat daS Elempelgesälle im Jahre 1871 einen Gebührenerlrag von 13,379.169 Gulden geliefert. — (Der Botaniker Professor Hugo von Mohl) ist in Tubingen am 1. April gestorben. » Locales. Auszug auS dem Protokolle Über die m. Titznnq des (sfttlljivcomit''s der Wcltans-stcllllugs^audcscommijjiou für Krain am 2«. März. Nach Veiificirung dcS lehlen SitzungsprolololleS und Bekanntgabe der Einlaufe und Nmtehandlungen feil der letzten Sitzung wird anknüpfend an ein bezügliche« Nn» suchen l'eschlösscl,: 1 Eremplar der „Weltausstellung«. Heilung" zu abonniren. Der ständige Ncfercu« lrägt einen vom Verghaupl-mann Trinler verfaßten Auszug au« den Reglements vor. welcher Auszug mit einem passenden VegrUßungSschreiben an alle jene Persönlichkeiten, von denen eine Betheiligung an der Ausstellung zu erwarten isl, zu versenden wäre. Ueber die Anträge Dr. Costa'S. Baron gois' und Professor Globoknil'e werden zu dem T«twurfe mehrere Zusätze beschlossen. Sodann wird im Namen der I. Section von Baron Zoi« Über die bisherige Thätigkeit dieser Section referirt und dem Counts eme iliste von zu begrüßenden Persönlichkeiten Übergeben. AuSzug auS dem Prolokolle der >v. Sitzung des ElMltivcomit^'s der Wcltans-stellungs-Lllndcscommissiion für Kram am 28. März 1872. Nach Verificirung de« letzten SitzunySprolololles verliest der ständige Neserenl den nach den Beschlüssen in der letzten Sitzung vcrificirten und mit Marginalien versehenen „Auszug aus den Reglements" (ein Exemplar des Ausrufes folgt sogleich nach dessen Drucklegung zur Veröffent» lichung nach). Die Drucklegung und Versendung dieses Auszuges an jene Persönlichkeiten, von denen das Comilä eine Betheiligung an der Ausstellung erwartet, wird be« schlössen. Ueber Antrag Dr. Costa'S wird beschlossen, nur dann in eine Behandlung von den in den Sectionen bereits berathenen Gegenständen einzugehen, wenn die be< treffende Section die Beschlußfassung des Efeculiocomitö'« über einen bestimmten Gegenstand einholt. Die Obmänner der II., IN., IV. und V, Teclion er. stalten sodann Bericht über die bisherige Thätigkeit der Scclionen und übergeben Listen von speciell zu begrüßenden Persönlichleiten, vom Obmann der III. Section werden Persönlichkeiten zu .Correspondenten" am Lande vorgeschlagen und dilselben vom Efeculivcomilö hiezu ernannt. Ueber Antrag Dr. Costa's wird beschlossen, jedem speciellen Begrüßungsschreiben außer dem Auszüge aus den Reglements auch das betreffende S^c^lvrogram« beizu» schließen. — (Bei der gestrigen P ro be wähl) anläßlich der bevorstehenden Gemeinderalhswahlen fllr den 1. Wahlkörper wurden gewählt die Herren Dr. Pfcfferer, Terpi» und Rudesch. — (Für die freiwillige Feuerwehr) in Laibach hat ein ungenannt sein wollender hiesiger Vürger 10 st. gespendet. — (Der Laibacher Turnverein) hält heute Abend um halb 9 Uhr im Clubzimmer der Casinorestau. ration seine diesjährige Generalversammlung ab. Es wird bei derselben sich um äußerst wichtige innere Vcreinsangelegenheiten handeln, und werden deshalb die Mitglieder zu recht zahlreichem Besuch dringend eingeladen. — (Die hiesige Filiale der Sleierm. EScomple-Banl) veröffentlicht in dem Inseralenlheile unserer heutigen Nummer eine Uebersicht Über lhren ausgedehnten GeschäflSumfang und ihre thälige Gebahrung in der geil vom Neujahr 1872 bis 31. März 1872. Die Ziffern beleuchten die lebhafte Gestion, das rasche Aufblühen, die wohllhälige Nclion, schließlich und hauptsächlich die allgemein anerkannte Nothwendigkeit dieses Finanzinstilule« sllr den hiesigen Platz und ganz Krain. — (Das hiesige Theater-Comits) ladet alle Theaterfreunde und Logenbesiher zu einer Versamm» lung ein, welche Sonntag den 7. «pril 1672, Vormittag« 11 Uhr, im Balcon-Saale deS Tasino'Gebäude« stattfinden wird. Tagesordnung: 1. Rechenschafls'Bericht Über die Ergebnisse der Thealcr-Tubscriplion in der abgelaufenen Saison 1871/72. 2. Besprechung in Betreff der nächsten Thealer.Saison 1872/73. Nachdem sich mehrere tüchtige Direcloren um das hiesige Theater beworben haben und hierüber entschieden werden soll, so erwartet das Eomit6 ein zahlreiches Erscheinen der Interessenten. — (Dr. Razlag« „^lkvnik") enthält in dcn Nummern 5, 6, 7 und 8 fUr die Monate März und April l I. Formularien zur neuen Grundbuchsordnung. — (Gemeinde vorsteher. Wahl) Vei der am 14. März l. I. statlgehablen Neuwahl wurde der Hausbesitzer und Wcißgärber Lajovic zum Vorstände der OrlSgemeinde Möllnil gewählt. — (Militär.Personalveränderungen.) Uebersctzt wurden: Der Regimenlsaizl 1. Klasse Dr. Valentin Ianecze vom Slabe deS Ins.'RglS. Freih. v. Kühn Nr. 17 zum Dragoner.Rgt. Kaiser von Rußland Nr. 5; der NegimentSarzl 2. Klasse Dr. Franz Illlner vom R«. servecommando deS Insanlerie'Äegimenle« Härtung Nr. 47 zum Slave deS Infanterie-Regiments Freiherr von Kühn Nr. 17. — («uS dem Vereinsleben.) Vom Vorstände de« lrawisch.lustenländischen Post m e ister. Ve r, eine« erhallen wir die Mittheilung, daß der Statuten-enlwurl diese« Vereine« am 30. v. M. der l. k. Lande», regierung zur Genehmigung vorgelegt wurde. — (Gefundene Sachen.) Gefunden und beim hiesigen Stadlmagistrale deposilirt wurden: 1. ein Uhr-zchänge. bestehend aus Petschaft u. s. w.; 2. ein Zögger mit Mehl, Honig, Gewürz u. s. w. Letztere Sachen' hat eine Weibsperson in dem Kaufgewölbe be« Herrn Wosch« nagg zurückgelassen. — (N rbe iler züge) Im Verlause der letzten vierzehn Tage wurden auf der sudbahn Über 70,000 Arbeiter auS Italien (Lombardei, Venedig, Friaul), weich« 550 bei den Eisenbahuarbeiten in Croatien, Ungarn, Böhmen, Deutschland und lheilweise dei den Sladterweiterungsbau« ten in Wien Beschäftigung finden, weiterbefördert. Gestern sind Über 1100 Nrdeuer die Station Laibach passirt. .^ (^oca lbelicht.) Eiu.-m hiesigen Privatmanne wurden aus einer am Hausbo^en befindlichen versperrten Truhe Kleidungsstücke im Werthe von 15 fl. gestohlen. Gegen den mulhmaßlichen Thäter wurde die strafgcrichtliche Untersuchung eingeleitet. — Em Handwägelchen im Werthe von 20 st., das vor zwei Jahren einem hiesigen Brauerei» bescher gestohlen worden, wurde vor einigen Tagen zu Stallde gebracht. -^- Eine Weibsperson, Theresia Schurgi, wurde wegen eines bei Maria Erschcn in der Polanavor» stadt Hs.'Nr. 49 verübten Kleiterdiebstahles zur Strafhand, lung eingeliefert. — Gegen einen hiesigen Schlossermeister wurde wegen emer vor Zeugen begangenen Religionsstü» rung die gerichtliche Anzeige gemacht. — Einem Wein» Händler wurden von unbekanntem Thäter 24 Stuck mit M. G. und 6 Stück mit M. gemerlte Schnupflucher im Werthe von 12 fl. entwendet. — Eine bei 20 Jahre alte unbekannte Weibsperson hat bei einem Handschuhmacher auf den Namen eines hier wohlbekannten Hauses einen Regenschirm — braunen Clot — im Werthe von 5 fl. auf betrügerische Weise herausgelockt. — Ein Individuum, welches bei dem Tabaltrasitanten Johann Krenn in der Kapuzinervorstadt Hs.»Nr. 2 eine Fensterlafel eingeschlagen, sodann cxcedirt und d e Sicherheitöwache beleidigt hat, wurde arretirt. — Der Taglohner Johann Ofanik wurde wegen betrügerischer Herauslockung von Geldbeträge« auf fremde Namen an die Gerichtsvehörde eingeliefert. Der von der Triester Polizeibehörde wegen Verbrechen des Betruges als verdächtig signalisiUe Ässecuranzschreiber F. K. wurde von der hiesigen Sicherheitsbehörde angehalten. — Dem Grundbesitzer Johann Susterßlc' aus Tazen bei Großlahlenberg, Haus Nr. 46, wurden aus der Kam» mcr Silberthaler, anderes Eilbergeld, silberne Knöpfe und Kleidungsstücke im Gesammlwerthe von mehr als 100 st. gestohlen. Die hiesige Sicherheitswache hat den dieses Ver» brechens dringend verdächtigen Franz Bacher aus St. Veit eingebracht. — Der Witwe Margaretha Spelat wurde während des Aussteigens im Bahnhofe ein Portemonnaie mit einer Barschaft von 23 Gulden in Banknoten gestohlen. Ein des Diebstahls verdächtiges Individuum wurde angehalten. Der Theresia Barlii aus Moräutsch wurde von unbekanntem Thäler ein hirschlederner Geldbeutel mit 10 st. Barschaft entwendet. — Aus dem verfperrten Magazine des Sammelhauses in der Peterscaserne wurden 2 braune Aermelleibel, 8 blau- Blousen, 14 blaue PantalonS, 2 Ossi» ciersdienerleivel uud 4 Paar Schuhe von bisher unbe» kanntem Thäter gestohlen. — Der Seifensiedergefelle Io» hann Schwelz wurde wegen Diebstahl eines Centners Ha« dern, im Werthe von 9 st., von der Cicherheltswache ein» geliefert. — Der Fiaker I, M. wurde wegen Exceß und Wachebeleidigung zur Strafamlshandlung angezeigt. — Im Verlause der vorigen Woche wurden zwei Parteien wegen verbotenem MaiklvoikaufeS abgestraft und 19 Individuen wegen Betteln, Bagabundireu und Trunkenheit von der städtischen Sicberhüilswache arrelirt. — (Kunst« Gewinnst'V erlosung in Graz.) Wir machen unsere geehrten Leser auf die am 5. Mai stattfindende Gewinnst.Berlosung des steierm. Kunstoereines aufmerksam, die mit Original , Oelgemälden, Kupfer, und Stahlstichen von hohem Kunstwerthe in Glas» und Gold» rahmen reich ausgestaltet ist, so daß auf je 50—60 Nn» thtllscheine ein Treffer entfällt. Wer jedoch mit feinen Antheilscheinen, k 3 st. ö. W.. auch leinen Treffer macht, erhält gleichwohl ein prachtvolles Prämienblalt. das im Buchhandel 6 - 3 st. lostet. Wir können unsererseits nur bestätigen, daß diese Prämienblälter: „Vor dem Examen", Farbendruck nach Professor Vant, oder „Abschied aus dem Elternhause", Slahlstich von Zimmermann, in der Thal den bewährten Ruf des Vereine«, welchen sich derselbe durch seine vorzüglichen Prämien erworben (von welchen übrigens auch die der früheren Jahre, ,.o>is Hirtenmädchen" und „daS schlafende Kind" qewählt werden können), auch diesmal rechtfertigen. Bei dem Umstände, als sich der steierm, Kunst< verein durch die Ausstellung von Kauloach's „Peter Arbues" den Austritt aller Klericalen zugezogen hat, glauben wir, daß alle Freunde des geistigen Fortschrittes und der Kunst denselben umsomehr zu fördern bereit sein werden. — (Der Opernfänger Hynet) aus Prag, iil der letzten Opernfaison auf unserer Bühne als Bassist thätig, hat in voriger Woche in Olmütz ein Con< cert gea/ben, welches mehrere Tage vorher unter dem Titel „Mroäiii Xoucsrt" (Nationales Concert) als großes patriotisches Unternehmen angekündigt wurde. Das Wort „lläroäni" (national) versagte seine Schuldigkeit nicht und veranlaßte einen recht zahlreichen Besuch des sogenannten Concertes. Die Besucher, welche sich großen Erwartungen hingegeben hatten, wurden jedoch arg enttäuscht. Von einer künstlerischen Leistung konnte bei dem Umstände, als nur die mittelmäßigen Kräfte der Olmü'tzer Bühne sich zur Milwir. kung hergegeben hatten, leine Rede sein. Aber selbst quan« tilatiu wurde so wenig geboten, daß das Publicum, als das Concert schon längst aus war, noch auf seinen Plätzen verharrte, bis der Lampenanzünder den Kopf zum Vor. hange hervorstreckte und dem verehrten Publicum, das meist aus biederen Landleuten bestand, zurief: „IMto 6omu, M ^6 Z)0 t0m" (geht nach Hause, es ist schon aus). Der Zorn der enttäuschten Nationalen machte sich in Flüchen und Verwünschungen derbster Art Luft. Milde gaben für die Nothleidendell KrainS: Von Herrn H. Stralsmann 5 st. Ginsteseodet. Von mehreren Seiten Über die Aenderung der „P sa l m c n- 1 ö n c" gefragt, erkläre ich, daß ich »ur den echten, vom l>5il. Gtegor dem Großen vorgeschriebenen und einzig und allein be- ! rcchtigtcn „<:l!!>l>^ lii-mu»" eingcflihrt habe. Das; derselbe lusher ! fehlerhaft gesetzt war, dem wird jeder Fachmann beistimmen. ! ^.'aibach. dcn 3. April 1872. Ant. Für st er, Dom-Lhorrcgeut. 4lleu kranken llrätt unä 6e8unäbbit obue lüleäiciu llllll okue To8tell, Üev2lii5ciöre Du öärr? von I.uu60n. Die delicate Heiluahrung Il»!vi,I«>„^,,>>:!-<: ,!„ Ilüi^ beseitigt alle Kränkelten, die der Medicin widerstehen ; nämlich Maq/ii:. Nerven-, Brust-, Flügen-, l.'cber°, Drüsen-, Schleimhaut:, Allicm-, Blasen- nnd Nierenleiden, Tnberculose, Diarrhöen, Schwindsucht, ^ Asthma, Hnsü'n. Unverdaulichen, Verstopfung, Fieber, Säiwin-del, Blutansst^ig^n, Ohrcnbraüsen, NebellVit und Erbrechen selbst in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagern»«., NhcumaNsmnS, Gicht, Bleichsucht. — Vluözna, an« 72.0« 0 Ler» tificattn ilbrr Ocucsnugci!, die aller Medicin getrotzt: Lertificat Nr. 06471. Prnnctta (bei Monduvi). den 26. October 1669. Mciil Herr! Ich kann Sie uersich^rn, daß seit ich von der wundcrvullon IievHlun ^ah:en, fühle ich die Beschwerlichkeiten meines Alter« nicht mehr, noch die ^'ast meiner «4 Jahre. Meine Beine sind wieder schlank geworden; mein G,ficht ist so gnt, daß ich lrioer Brille bedarf; mein Magen ist starl, als wäre ich 30 Jahre alt. Knrz. ich fiihlc mich verjüngt; ich predige, ich härc Beichte, ich bcsnchc Kraute, ich mache ziemlich lange Reisen zu Fuß, ich fithlc meinen Verstand tlar und mein Gedächtniß erfrischt. Ich ersuche Sie, diese Ertlärunq zn veröffentlichen, wo und wie Sie es wünschen. Ihr ganz ergebener Abb.; Peter Eastelli, LHcd.-sg-itieol. und Pfarrer zu Pruuetto, Krei« Mondovl. Nahrhafter als Fleisch, erspart die N^leg^rs bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von j Psnnd fl 1,50, 1 Psnnd fl, 2.50. 2 Pfnnd fl. 4.50. 5 Pfund fl, Kl, 12 Pfnnd fl. 20, 24 Psnnd fl. 36. Nnv2!e«<:ies« ^lxxolnl/-'! in Pulver und in Tabletten sür l2 Tassen fl. 1.50. 24 Tassen fl 2 50. 4« Tassen fl. 4 50. in Pulver fnr 120 Tassen fl. 10, filr 288 Tasse» fl. 20, sl!r 576 Tassen fl. 36. Zn beziehen durch Barry du Barrt, H llomp. in ^Vl«n, ^^l>>U2«cIi^»»« !Ir. s, in I.»tdH<:li Ed Mahr. ii, Marburg F. Kolletulg. i» Klagexfurt P. Blrllbachrr, iu Graz Gebrüder O l-erra nzmay r. ,u Iunsbrnct Dicch'l ^ Frank, in rinz Hasrlmayer, in Pest Tür öl, in Prag I. Filr st. in Biilnn F. Eder. sowie in allen Städten dci gnten Apolhclcrn ,md Sp:ccrcihändler''; auch u?rsend?t das Wiener Ha»? nach allen Gegenden gegen Postainucisnug «der Nachnahme, Neueste Post. Trieft, 5. Apul. Geslcrn Nachmittag sind durch den Einsturz eines Canalncubaues zwei Arbeiter erschlag gen und andere drei leicht beschädigt worden. Paris, 5i. April. Eine Deputation von Van-quicrS bei Thiers verlangte Verladung dcS Gesetzes be» lrrffs dcr Stempclpsiicht ausländischer Werthe, Auch die Kündigung des franMsch'bclgischen SchiffahrlSoerlragcS ist b^volslehend. N o iit^ 5. April. Zu Ehren bcS prinzliche» PaarcS voit Wales fand Alicnvs ein großes Diner im Quirmal statt, an wclchciu die Reichswürdcutriigcr und Ritter des Aninniziata'Oidens theilnahmcn. Die Central^ommission des ScnatS genehmigte alle Finanzprojecte. Telegraphischer 3UechselcourS oom 5, April 5pccc. Metalliaue« 64.60. - bperc. Nalional-Anl^hen 70.20. lttftwr ?taat«-Anleheu 102. — Vanl-Actlen »35. — «lredit, Acten 339 «0. - London 110. l9 silbcr 108. - K l Münz» Ducaten 5.26 — NapoleanSd'or 8.82 Verstorbene. Den 2 8. März, alt 56 Jahre, in der Kralauvorsladt Nr. 2l am Zehrfieber. Den 2 5». März, Dem Herrn Franz Raltelj, Hcnlptscbul» lehrer, sein Kind Panl, alt 2 Jahre nnd 2'.» Tage, in der Stadt Nr. 133 an Darmtatarrh. — Georg Gogala, Grundbesitzer, alt 63 Jahre, nnd Magdalena Ieras, Tasslohncrsweib. alt 63 Iabre, im (5milsftital an Marasmus. — Margarrll'a Tekavcc. .«eusch« lccin, alt 4tt Jahre, im Civilsftital an Beinfraß der Wirbelsäule. Den 31. März. Dem Herrn Martin Rißmaul, l. l. Slciirramtscoittrolor, seine Tockter Johanna, alt 7 Jahre, in der Stadt Nr. 184 an der Wassersucht. - Dem Martin Nebol, Magazilisarbeitcr, sein Kind Anglist, alt 7 Monate, in der Ka< pnzincrvurstadt Nr. 63 an Fraisen, Den 1. April. Den, Josef Notlofslu, Zimmerman», seine Gattin Maria, all 38 Jahre, in der St. Petersvorsladt Nr. 32 an der Lungensncht, Den 2. April Franz Iofle, Zimmerman,, und Instiluts-arnier. alt 83 Jahre, in der Stadt Nr. 24 au Altersschwäche, Den 3. April. Georg Ieriäa, Knecht, alt 2? Jahre, im Civilspital an der Abzehrung.'- Aftolonia ^'ali, Inwohnerswitwe, alt 86 Jahre, im Civilspital an Marasmus. Den 4. April. Dem Nilomed Köhler, Wirlh. sein Kind Angela, alt 1 Jahr nnd 5 Tage, in der Stadt Nr. 287 an der Gehirnlähmung. - Dem Franz Feigcl, Verzehrnngsstener' Aufseher, sein Kino Franz, alt 4 Tage und 16 Stunden, in der Stadt Nr. 93 an Fraisen. Herr Lorenz Maier. Privatier, alt 6? Iahir, in der Gradischavorsiadt Nr. 58 an Entartung der llnterleibsorgane. A n m e'rl u n g. Im Monate März 18?2 sind 83 Personen gestorben, unter diesen »oaren 43 männlicht« und 40 weiblichen Geschlechtes. Anstekvlnmene Fremde. Am 4. April. " «»«snlns. Wälder, Kanfm., Schweiz — Neininger. Forst-beamtr, Näruheim. — Rainiiler, Moräutsch. Schliber. Primat, Klagenfurt. - Koschicr, Warteubcrg. - Nciner, Wei-ßcufelö. - Drgrovaui, Zara. - Aniiii, Privat, Trieft. -Stare, Obcr.Ing.-nieur, Mannsbnrg. — L. v. Gambeberg, PostDirector. Trirst. — T'chutschel, Reisender. Nanlweil. Koschir. Kaufm,, Graz. Bror, Inspector, Wien. — Nnße-neq. Postmeister, ^ces. X»,««>« »A»«»,,. Nnard, Vcsil)cr, Okerlrain. — Nclimanli, Wiener, Widitz, Naufl. Wien. - Schapla, Privat, Stonje. — Wallesi, K.nism., Pest. - Kuntara, Kaufm.. Agram. — Fricdlechnrr, Wien. — v. Hemagon, Pest. - Rubigo, lünigl. Major. Agram. ^Nelrolliw^ische Veoliachlullgell ill l^ihlich. -ß Zz u . 2- M I ^l lZ zZ - ?° z-z > 6 ll Mg 734 K« '^. 4., windstill " Nebel ! 5/ 2 ,. N. 733^ < 16.n O. schwach f. ganz bew. (>.uo l!0„ Ab. 735.?7 < 9-« wiudilill grüßth bew.! Nachts sternenhell, Morgens trat dichter N,bel ,,n. Purmit-lags Aufheltruug. Nachmittags zunchmeudc Bewüllung. Das Tagesmittel der Wärme -7-^8", um ^5" ilber dem Normale. Viraiittvorllicher N?t,ul«sur: I^na, u. K l e i „ m a y r. '^nrlonli»»»'»»'!,^ Wic>», 4 April. Der Geschäftsgang zeigte Trägheit und Unlust ohne weitgehende Coursuerlnsle, weder in dl'n Anlagsluerthen, noch in Spielpapicren. Es lag eben nichts PUl^»plliU)z. uor, was die Spccnlation hätte stimulirm liinneü, die durch Schwicrigltiten des Report« gegebene Mahnung in den Wind zn schlagen. ftur 100 f». sulheitliche Stnütsschuld zu 5 p zu 250 st, 94.75 95.-. . 1860 zn 500 fl. . . 102.- 102.25 . , 1860 ^ 100 ft. . . 126... 126,50 .. „ 1864 zu 100 fl. . 148 - 148 25 StllatS'Damiimn-Pfanodriese zu 120 fl. a,W. in Silber . . 118.25» 118.75 !l. Grunde«t!<,s5ttilas-Ob!l„<,t.'one«:. Filr 100 fl. N-"' Va°rl « 2. «Lisenbahnanlehen zu 120 fl. ö. W. Sllber 5«, pr. StUcl 10850 108.75 Uua. Prämicnlliilchen zu 100 fl. « V l755. ^:u-il.)pr. Gtilck 107.75 108 — Wiener (lommnnalanlehen, rllcl- Veld Wo^rc zahlbar 5 pLt. sllr 1'X) si. . . 87,- 87.50 U. Actien »en Vauf.nstl:ut?n ' Ms!»' ?ss^arc iwg!°-üflerr. «a«l.....333 50 334.— Vanloercin.......320.-- 321.— Ooden-lrcbitanstalt .... —.— — — Creditenftalt f HaM>el u. Tew. . 341.75 342,— Hreditauftall, allyem. ungar. . . 161.- 161,50 Eecompte-Gescllschaft. n, «. . 960.- 964,-Franco-üsterr. Ganl .... 143.75 144.— Gencralbanl ..... —.— —.— Handelsbanl.......258.— 259.— Nationalbmll . . . , 839— 841 — llnionbanl.......3l0. - 319.50 Ncrc:nS«,<,ul ..... 143,— 14350 VerlehrSbant...... 207.25 207.75 mungf«. P»hn . 169— 169 50 Lloyt», öfterr........464.— 468 — Oefterr. Nordwestbahn . . 213 - 214 — Nudo!i«-Bahu..... 178.— 178.50 Siebc'ibUrger Dahu . . .185— 186.— staatSbahn ..... 383— 384,— Sttbdohll ........20260 202.80 Lltd.norod, Verbind. Nahn . 183,- 184 -Theiß-Bahn .... 279 - 280. Ungarische Nordostbahn . . 169 — 169 50 Ungarische Ostbahn .... l51.- 151.50 cramwal,......, - . 280.50 28l,— »?. «Pfandbriefe (filr 100 st) lüg. Woare ölls.-Weftb. in T, verz. (I. Vmifs.) 91.50 92 !' 5erdmand«-?llrdh, in Gilhverz. 101 80 102.20 Franj'Ii^phs'V-.hn . . . . 99 50 9!».?5' Ä.Ca.'..,c2dH.B.i. V.vtrz.'.Vm. 10l 75 102 25 ^ vtste«. Vs^bu?,,»^^ , . 100.. - 100.25 i Gelb W°a,e ^iebenb. Nahu 0 slldb. G, 3'. » 5,00 Frc. pr. Stllll 112 75 1,3^-3«db.-G.i.200fl.,.5«..suri00fI. 95.99 96 20 Vüdb.'Vons 6"/. (187i>..7^ ^ 5i00 Frcs pr. <»li!-.— -.--^ranlfurl a.M. 100 fl. detlo 93-- »3.2tt dcimburg, sllr 100 Marl Banco 81,90 82 -.,'llldon, filr w Pfun^ Soling II0.10 »10.25 n-ri?, siir !00 Frone« ... 43 25 43.50 ii. Htilnz-Dncotci. . 5 ft. 26 sl. 5 st. 28 lr. /iapol.onsd'or . . 8 „ 82 > 8 , 83 ^ Prcuß. llasstuschs'nt, 1 « 64j . 1 . 65! -Nild°r . !08 ., 10 . 106 . 30 - ltrainische VrundtnUassunz« « Obligationen, Prl-l,,t:,ot!ruu^: V5.7K ^?:ld. 86 »»^t.