präuumrralioll« - Prri>r: Für LaibaL Bauziährig . . . ü st. — lr. Halbjährig . . . S „ — , Bierieljährig. . . i „ SU . Monatlich - — . SV , Laibacher Mit der Post: B-mzl-ihrig . . . S fl. Halbjährig . . . 4 . vierteljährig. . . 2 , — kr. so . »s Für Zustellung ins Hau» vierteljährig L5 kr.. monatlich S kr. Einzelne Nummern L kr. Nr. 173. Tagblatt. Änoaime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Dienstag, 2. August. — Morgen: Stefan E. «rdakliou Vahubofgafse Nr. 13ik. Lkve-ililm uud Inirratt« LmeLu: »ongreßplatz 'Kr 81 ur>l! ovn 2. v. Kleinn.ayr L ix.Bamberg, Juscrliouspreisr: Für die einspaltige Petilzeile » Ir sei zweimaliger Einschaltung L 5 dreimal i> 7 Ir. (snsertionSstempel jedesmal ZN Ir. Äei gröberen Znseralen und öftere» Sinschaltung entsprechender Rabatt 1870. Die Auslösung des böhmischen Landtages. Nicht bald dürfte eine Nachricht das Volk von Oesterreich so sehr überrascht haben, als die der Auflösung des böhmischen Landtages gerade in diesem Momente. Wir finden das Vorgehen der Regierung Zwar konstitutionell, und den Wunsch der Krone, sich in so ernster Zeit von den Vertretungskörpern umgeben zu sehen, sehr natürlich, haben doch alle möglichen Vereine und Korporationen auf die Einberufung von Landtag und Reichsrath hingedrängl, Graf Potocki sagt sogar in seinem allernnlerthänig-sten Vorträge, die Regierung wünsche sich von den Vertretungskörpern baldmöglichst umgeben, er verlängert aber die Einberufungsm^glichkeit durch die Auflösung des böhmischen Landtages bis in den September hinein, also bis in eine Zeit, wo der Ernst der Tage vielleicht schon das „zu spät" rufen wird. Daß die Regierung in so ernster Zeit die Stimme aller ihrer Völker hören will, begreifen und billige» wir, und auch wir wünschen einen vollzähligen Reichsrath, selbst auf die Gefahr hin einer czechifchen Majorität im Prager Landtage. Um aber so einen verhängnißvollen Schritt zu thun, mußte die Regierung von Seite der Czechen bereits eine bindende Zusage der Reichsrathsbeschickung haben. Sv sollte man wenigstens glauben, wenn man nicht annehmen will, die Regierung arbeite ins Blinde hinein. Dem ist aber nicht so. denn Graf Potocki gesicht in seinem Vorträge selbst ein, daß keine volle Bürgschaft da sei, daß alle Völker sich versammeln werden. Also man hat den böhmischen Landtag aufs ungewisse hin aufgelöst, wir haben e« also mit einem Experimente zu thun, welches seinen Kalkül auf den Patriotismus der Czechen und ihre Nachgiebigkeit setzt. Wie aber die Regierung einen solchen Kalkül machen konnte, ist uns geradezu unbegreiflich. Hat denn die Regierung nicht Kenntniß davon genommen, daß es den Czechen um das liebe Oesterreich gar wenig zu thun ist, daß sich diese Leute in die schwindelnden Höhen der staatsrechtlichen Konjekturen, des böhmischen Staatsrechies, der selbständigen Krone verrannt haben, hat denn die Regierung auf das Rieger'fche Memorandum und die Solidarität der czechifchen Presse mit demselben vergessen? Wir wünschten, daß wir schlechte Profeten feien, wenn wir behaupten, daß sich die Czechen zwar der czechischen Majorität im Landtage sosort bemächtigen werden, daß sie aber gar nicht daran denken werden, den ReichSrath zu beschicken. Und wenn sie ihn nicht beschicken, war sich die Regierung der Tragweite ihres Schrittes bewußt? Denn dann ist die verfassungstreue Partei Böhmens aus dem Reichsrathe amovirt, und da nebst den Czechen die Slovenen und Tiroler den ReichSrath ebenfalls nicht beschicken werden, so i st d ie B es ch l uß-sähigkeitdesReichsrathes, der Reich s-rath selbst und die Verfassung noch obendrein in Frage gestellt, abgesehen davon, daß die verfassungstreue Partei, respektive die Deutschen in Böhmen, arg mißgestimmt und der Regierung entfremdet werden. Oder soll die Auflösung des böhmischen Landtages etwa gar eine Antwort für die Deutschen in Böhmen wegen ihrer dcutsch-sreundlichen Haltung im jetzigen französisch-deutschen Kriege sein? Das möge Gott verhüten, das wäre ein gewaltiger Jrr-thum der Regierung, denn trotz der deutsch-sreund-lichen Haltung der Deutschen in Oesterreich im gegenwärtigen Kriege sind es gerade die Deutschen, welche vordem und heute noch an Oestereich, an dem Reichsgedanken festgehalten haben und annoch festhallen. Möge dieses neueste gefährliche Experiment Potocki's nicht eine Wendung der Dinge herbei-führen, die wir tief beklagen müßten. Graf Potocki oder die „dritte Regierung" haben, das glauben wir, in einem Anfalle Pn Sentimentalität gehandelt, denn schien ihnen ein Gewinnen der Czechen überhaupt möglich, warum haben sie den Landtag nicht damals aufgelöst, als alle aufgelöst wurden, scheint ihnen dies Gewinnen aber nicht möglich, warum lösten sie ihn denn überhaupt auf? Die innere Situation ist heute wie damals die gleiche, und die äußere Situation, um die kümmern sich die C;echcn nicht! Sollten wir ober durch die plötzliche Kniebeugung der Czc-chen unter die Aegide des ReichSgedankens ebenso überrascht werden, wie uns Potocki mit der Auflösung des Landtages überraschte, dann werden wir mit Vergnügen unser Unrecht einsehen und Buße thun. Vortrag des Ministerpräsidenten Grasen Potocki wegen Auflösung des böhmischen Landtages. Allergnädigster Herr! Als der treugehorsamste Ministerpräsident auf Grund der Beschlüsse des Ministerrathes sich am 21. Mai d. I. ehrfurchtsvollst die Freiheit nahm, Eu. Majestät die Auflösung des Abgeordnetenhauses, des ReichSrathes und sämmtlicher Landtage mit Ausnahme des böhmischen zu empfehlen, wurde er von Motiven geleitet, deren Schwerpunkt wesentlich auf dem Gebiete der inneren Fraqcn lag. Der Gedanke der VersasfungSmäßigkeit der politischen Aktion — ihrer VersasfungSmäßigkeit den AuSganzs- Jeuilleton. Feinschmecker unter den Thieren. Nicht nur unter den Menschen gibt es Lecker und Schlecker, sondern auch das Thierreich hat seine Tourmands auszuweisen, Gastrososen, die eine Ananas von einer Holzbirne zu unterscheiden verstehen, und so stark regt sich in ihnen die Leidenschaft, diese Genüsse sich zu verschaffen, daß sie oft alle Vorsicht bei deren Erlangungaus den Augen setzen und den flüchtigen Genuß, ja das Streben nach ^wselben mit einem qualvollen Tode bezahlen. Einiges hieher gehörige hat Professor Dr. ^>ebel in einem Aufsatze „Bilder aus dem Reiche °er Mollusken" zusammengestcllt. Ueberraschend, lagt er, ist es, daß manches landbewohnende Thier 3ern Weichthiere des Meeres frißt. So gehen der Orang-Utang und der Predigeraffe oft an die Meeresküste und suchen hier Schalthiere jeglicher Art auf, welche die Wellen an den Strand werfen. Der Orang-Utang soll besonders eine große Austernart lieben, die er schlau und geschickt zu fangen versteht. Sobald die Auster ihre Schalenklappen öffnet, schiebt er einen Stein dazwischen und zieht nun mit heilen Fingern das sich Preisgebende Thier heraus. Ohne diese Vorsicht würde er nur zu oft feine Pfoten schmerzhaft verletzen, da die Auster bei jeder Berührung ihre Schalenklappen mittelst eines gewaltigen Muskels schließt. Auch von Krebsen, denen man doch nicht gerade viel Schlauheit zu-schreiben möchte, wird ganz dieselbe Fangweise der Muschelthiere erzählt. Der Predigeraffe bedient sich einer kürzeren und einfacheren Methode; er ergreift nämlich die am Rande liegende Auster vorsichtig mit der Hand, legt sie aus einen Stein und klopft so lange mit einem anderen Steine darauf, bis die Schale zerbricht. Nicht anders verfahren die Meerkatzen auf der Insel Gorgonia, und die am Kap der guten Hoffnung sind oft sehr eifrig beschäftigt, die Schalthiere von der Küste aus die Gipfel der Berge zn tragen, um sie hier mit Muße zu öffnen und zu verzehren. Da diese Thiere sonst mehr von pflanzlicher als von thierischer Kost leben, sind wir gewiß berechtigt, von Leckerei zu reden, denn ein eigentliches Be-dürsniß liegt nicht vor. Auch der schlaue Reinecke Fuchs hat Mies- und andere Muscheln auf seiner viel Auswahl bietenden Speisekarte, doch verläßt ihn bei deren Fange seine angeborne Schlauheit bisweilen. So wurde einst zu ArdiniSgain am Loch Carron eine riesige Trompetenmuschel zur Ebbezeit vom Wasser entblößt und dann von den Sonnenstrahlen genöthigt, ihre Schalenklappen zu öffnen. Ein hungrig umherspähender Fuchs bemerkt sic und steckt seine Zunge in die Schale, um das Thier herauszuholen; augenblicklich aber schließt die Muschel ihre Klappen, der Fuchs ist an der Zunge gefangen und wird durch die rückkehrende Fluth ersäuft. Dein Waschbär soll seine Leckerei auf gleiche Weise bisweilen das Leben kosten. Er sucht gern während der Ebbe an den Küsten nach Muscheln, besonders Austern, wartet geduldig, bis das Thier seine Schale öffnet, und zieht eS dann sehr behende mit der Pfote heraus. Die amerikanische Moschusratte, ein sehr geschickter Taucher, holt sich die großen Muscheln aus dem Grunde der großen Sümpfe und Flüsse herauf, bringt sic ans Land und zerbricht sie, um die Insassen zu verzehren. Die gemeine Ratte hat sich auf mehreren kleinen Eilanden fern von den großen Hebriden angesiedelt und hier findet sie keinen anderen Unterhalt als Schalthiere und Krusten, nach deren Genuß sie bisweilen zum Nachtisch Landschnecken verzehrt. Die Mäuse fressen bekanntlich aus übergroßer Leckerei alles an, was in Kellern und Speisekam» Punkten wie den Zielen nach — war damals wie allezeit der leitende Gedanke der durch das Vertrauen Eu. Majestät berufenen Regierung. Als entscheidendes Moment mußte dabei die Rücksicht auf die eventuelle Beschickung des Reichs-rathes in den Vordergrund treten, und der treugehorsamste Ministei Präsident glaubte demgemäß die Auflösung des böhmischen Landtages nicht in seinen ehrerbietigsten Vorschlag einbeziehen zu sollen. Er hatte, wie er Eu. Majestät darzulegen sich die Freiheit nahm, damals die Ueberzeugung nicht gewonnen, daß jene Beschickung im Falle einer Ge-sammterneuerung des böhmischen Landtages von Seite desselben zur Zeit schon als zweifellos erscheinen könne. Auch heute darf die Regierung Eu. Majestät sick nicht verhehlen, daß eine volle Bürgschaft für eine veränderte Haltung des nun zusammentretenden böhmischen Landtages in dem angedeuteten Sinne keineswegs vorliegt. Wenn sie nichtsdestoweniger sich anschickt, Eu. Majestät jetzt den Vorschlag zur Auflösung jenes Landtages und zur Einberufung eines neuen Landtages zu unterbreiten, so wird sie dabei von Gründen bestimmt, welche außerhalb ihrer ursprünglichen Erwägungen liegen und durch eine wesentlich geänderte Sachlage hervorgerufen worden sind. Die ernsten Ereignisse, welche sich nahe an den Grenzen der Monarchie in schwerer Gefährdung der allgemeinen Friedensinteressen Europa's vollziehen und die Geschicke des Reiches nicht min-der als die anderer Staaten mit den Schwankungen unberechenbarer Eventualitäten bedrohen, haben die Behandlung der inneren Fragen naturgemäß zurückgedrängt. Es ist der Wille Eu. Majestät, sich baldmöglichst von den Vertretern der Gesammtmon-archie umgeben zu sehen, um patriotischen Rath und loyale Unterstützung aus ihrer Mitte zu empfangen und Allerhöchstihren Entschließungen den Stempel des Einklanges mit dem politischen Bewußtsein Ihrer Völker aufprägen zu können. In diesem Sinne sind die Landtage zur Vornahme der verfassungsmäßigen Wahlen in den Reichsrath und in weiterer Folge in die Delegation einberufen und ist auf die Beschleunigung dieser Wahlen entscheidendes Gewicht gelegt worden. Es hieße aber verschiedenes Maß an die Opferwilligkeit und den Patriotismus der Völker Eurer Majestät anlegen, wollte man aus dem Zwiespalt in den inneren Fragen Anlaß nehmen, die Beteiligung eine« Volksstammcs an den großen Fragen der Sicherheit und der Wohlfahrt des gemeinsamen Vaterlandes nicht auf jedem durch die Verfassung gebotenen Wege zu ermöglichen. Der treugehorsamste Ministerpräsident ist nicht im Zweifel darüber, daß mern für den menschlichen Magen aufbewahrt wird. So wurden auch mehrere Beispiele erzählt, daß sie Austern, freilich mit Todesstrafe, angegriffen haben. Zu Ashburton wurde eine Schüssel voll Austern in den Keller gestellt. Alsbald steckten zwei Mäuse ihre Pfoten in eine geöffnete Auster; diese aber schloß ihre Klappen und die naschhaften Mäuse wurden lange Zeit mit der Austernfalle als Merkwürdigkeit aufbewahrt. Man erzählt selbst von einer Auster, welche gleichzeitig drei Mäusc eingeklemmt. Soweit Professor Giebel. Ein großer Austernliebhaber ist auch der Seestern, der von den Austernfischern auch Fünsfinger-fisch genannt und sorglich von den Austernbänken entfernt wird. Der Seestern soll einen von ihm ausgeschiedenen giftigen Saft zwischen die Klappen der Auster bringen, welcher zunächst den Schließmuskel lähmt und so das Aufklappen der Muschel veranlaßt. Er verzehrt Austern in so ungeheuren Mengen, daß in manchen Gegenden die Austernfischer, welche die Entfernung eines Seesterns unterließen, Strafe zahlen mußten. Zum höheren Thierreich übergehend, gedenken wir zusörderst des Bären, welcher gleichfalls ein mit dem entgegengesetzten Vorgehen dem theuersten Rechte und der heiligsten Pflicht der Völker, sich in den Stunden der Gefahr um den Thron zu schaaren, nicht zu rechtfertigende Schranken gesetzt würden. Der Widerspruch in den inneren Fragen des Staatslebens bedingt noch nicht den Widerspruch und die Ablehnung gegenüber Aufgaben, wie sic in so folgenschwerem Augenblicke an die Thätigkeit aller Bürger des Vaterlandes, an die gemeinsame Einsicht, das gemeinsame Staatöbewußtfeiu herangetreten sind. Und damit ist auch die Hoffnung eine berechtigte, daß der ernste Mahnruf, der jetzt an dieGe-sammtbevölkerung Böhmens ergeht, nicht ungehört verhallen wird. Nichts aber wäre entscheidender für die Kraft, die dem Staatögedanken der österreichisch-ungarischen Monarchie innewohnt, nichts könnte die einigende und völkerverbindende Bedeutung dieses Gedankens zwingender und überzeugender Herausstellen, als wenn die gegenwärtige Krisis das große Resultat einer vollständigen Beschickung des ReichsratheS und damit die Erfüllung der Vorbedingung einer endlichen und definitiven Beseitigung unserer inneren Differenzen zur Folge haben würde. An der Gesammtbevölkerung Böhmens liegt es, dieses Resultat zu schaffe», und die Regierung Eu. Majestät glaubt ihr die Möglichkeit dazu vertrauensvoll erschließen zu sollen. In diesem Sinne unterbreitet der treugehor-samste Ministerpräsident in Uebercinstimmung mit dem Ministerrathe seinen Vorschlag der Auflösung des böhmischen Landtages und sofortiger Einberufung des neuen Landtages der Allerhöchsten Beurteilung und Entscheidung Eu. Majestät, und er gibt sich dabei der Hoffnung hin, in Würdigung der Lage der Monarchie, in Würdigung der An-schauungen und des Bewußtseins der Völker Oesterreichs gehandelt zu haben und den erhabenen Intentionen Eu. Majestät gerecht zu werden, die Allerhöchstdenselben als ein schönes Vorrecht der Krone erscheinen lassen, was anderwärts als Pflicht ihr auferlegt werden will: den Appell an die Vaterlandsliebe, an die patriotische Begeisterung aller, an das gemeinsame Staatsbewußtsein. Wien, 29. Juli 1870. __________________________ Vom Kriege. Vom Kriegsschauplatz nichts neues, so melden die offiziellen Bulletins. Die „Presse" jedoch und das „N. Frdbl." erhielten Privattelegramme vom 31., zufolge denen bei Neubreisach die Franzosen einen Rheinübergang vollführt Hütten. Es sollen bei der Affaire, die angeblich Zwecks einer RekognoSzirung stattgefunden, zwei württembergische Regimenter in die Pfanne gehauen worden sein. (?) Thatsache scheint, Feinschmecker ersten Ranges ist. Wer kennt nicht den Fibelvers: Im Walde brummt der wilde Bär: Ihr Bienen, gebt den Honig her! Honig gilt ihm für eine Delikatesse, die er stets mit ehrfurchtsvoller Dankbarkeit gegen die Vorsehung zum Nachtisch zu sich nimmt. Um diesen Hang zur Gourmandise zu befriedigen, brandschatzt er nicht nur die Waldbienen, sondern auch die Gehöfte. Ein wahrer Leckerbissen aber sind ihm Ameisen. Ein Zigeuner kann über ein Jgelnest nicht höher eutzückt sein, als der Bär über einen Ameisenhaufen. Die Ameisenjagd wird aber auch häufig sein Verräther; denn wo ein Bär haust, bleibt sicher kein Stein an seiner Stelle, sondern wird von ihm nach Ameisen umgewälzt, um die gesuchte Beute abzulecken. Der Edelmarder ist ein leidenschaftlicher Verehrer des Federwildes. Nichts wird unversucht gelassen, wenn er auf seinem Jagdgange einen schlafenden Fasan erwischen kann. Im Herbst besucht er gern die Dohnenstiege, springt, sofirn die Dohnen nicht allzu hoch von der Erde stehen, nach dem gefangenen Vogel und reißt oft Dohne fammt Vogel zur Erde. Die in dieser etwa noch befindlichen Ebereschenbeeren verzehrt er zum Nachtisch. daß im Süden beiderseits stärkere Truppenbewegungen stattsandcn; der Eisenbahnverkehr ist völlig gestört. Die Berliner Berichte über das Gefecht bei Saarbrücken sollen stark übertrieben sein. Saarbrücken ist eine kleine offene Stadt mit 1200 Einwohnern, die mit einer Division leicht einzunehmen ist. Die Affaire ist auf eine einfache Rekognoszi-rnng zurückzuführeu. Die „Nr. Fr. Pr." meldet aus Berlin, bei dem Angriff der Franzosen aus Saarbrücken seien mehrere Stadthäuser in Brand gesteckt worden. Baierische Jägerpatrouillen hatten am 29sten mit franzöf. Kavallcriepatronillen und Infanteristen ein Schaarmützel, wobei die letzteren einen Todten verloren. Die Baiern erlitten keinen Verlust. Die „l'Jndependance belge" veröffentlicht folgenden Bericht aus Metz: „Alle drei (um Metz gebildete) Lager sind geleert. Die ganze Armee ist im Vormarsch begriffen. Die neue adoptirte Taktik ist: Es werden zwei Aktionslinien gebildet und eine dritte, von der Garde gebildete, wird als Reserve sormirt. Die erste Linie feuert, die zweite avanzirt, die dritte unterstützt sie. Ehemals opferte man ein Regiment, jetzt wird man nur ein Glied (Linie) opfern . . . Darum hat sich die Konzentration auch langsam vollzogen. Man wollte ein entscheidendes, absolutes Resultat, und die französische Armee wird sich dem Feinde nicht in einzelnen Korps gegenüberstellen. Während des Marsches sind die Truppen in mathematisch genau abgemessenen Intervallen zum De-ploüreu kampirt. Im entscheidenden Momente werden gigantische Linien deploiiren und im Kontakte mit den Milrailleuseu bleiben. Dann wird die erste Schlacht beginnen und sie wird keine sechs Stunden dauern. (?) Das Geheimniß ist noch immer der Gott der Rheinarmee. Alle Welt spricht vom Marschall Mac Mahon, und kein Mensch hat ihn gesehen. Sonst ist alles beim Alten. Die Soldaten betrinken sich jeden Abend und die Lebensmittel gehen zu Ende. Wenn man so viel Wein trinkt, kommt es daher, weil das Wasser mangelt." Ueber die französischen Rüstungen werden folgende Einzelheiten berichtet: Zu den acht in erster Reihe ins Feld gestellten Korps sollen noch drei Reservekorps errichtet werden. Jedes derselben wird aus drei Divisionen Infanterie zu 13 Bataillonen und aus 1 Kavallerie-Division bestehen. Metz wird eine Garnison von 13.000, Lille von 20 000, und Straßburg von 14.000 Mann erhalten. Die Stärke der in Bildung begriffenen Reserve-Armee wird verschieden zu 93.000bis 118.000Manu angegeben. Alle diese Reservebildungen werden jedoch Zeit erfordern, da sich zunächst für die neuen aktiven vierten Bataillone noch nicht einmal die Kadres Wenn der menschliche Feinschmecker in der Forelle die „Königin unserer Bäche" erblickt, so stimmt ihm darin die Fischotter vollkommen bei. Meist des Nachts, immer dem Winde entgegen, die Gewässer durchstreifend, schießt sie nach den größeren Fischen, vorzüglich gern nach Forellen, die sie am Bauche packt und ans Land schleppt, um von ihnen als echter Feinschmecker gewöhnlich nur den Rücken zu verzehren, das übrige aber liegen zu lassen. Was soll ein Leckermaul wie die Fischotter auch mit Kopf und Gräten anfangen? Bekannt ist es, daß Löwen und Tiger, wen» sie einmal Menschenfleisch gekostet haben, davov nicht mehr lassen. Ostindijche Jndigosarmer und Jäger sind der Meinung, daß, wenn Löwen u»d Tiger einmal die Schwäche des Menschen gewahr geworden, wenn sie herausgefunden, wie süß d«S Blut des Menschen ist, wie saftreich und dünn Knochen sind, sie sich an keinem anderen mehr vergreifen, sondern sich fortan auf den bissen des Menschenfleisches beschränken. , Der Liebligsbissen der Hiänen nnd Sch"'" scheint die Region am Schwänze des Kameels z sein. Während der englischen Expedition S^g ribyssinien fand man wenigstens oft ein ' das vor Erschöpfung niedergesunkm und »nsay»' vorhanden finden. Von der Mobilgarde sollen zunächst die 143 Bataillone der Osihälftc des Reiches in Bildung genommen werden. Bon französischer Seite wird die Stärke der Rheinarmee aus 340 Bataillone, 140 Schwadronen und 90 bis 100 Batterien angegeben. Die gesammte französische Linie hat einen schwarzen Leibriemen auf der etwas kurzen dunkelgrünen Jacke, die bekannten rothen Hosen mit weißen Gamaschen und sehr starke Strapazschuhe. Die Feldmütze ist roth, mit einem dunkelblauen Streifen eingefaßt und mit starkem Schirme versehen, oberhalb dessen sich die Regimentsnummer befindet. Jeder Mann hat eine wollene Decke und Theile eines Zeltes, welches je vier Mann ganz kommod oberhalb des Tornisters eingepackt haben. Als echten Franzosen mangelt auch der Fußtruppe ein auserlesenes Kochgeschirr nicht, dessen Mannigfaltigkeit die Gemeinen für die Unteroffiziere schleppen müssen. Das „Journal de St- Petersburg" dementirt die Meldung des „Wanderer" bezüglich des Ausfuhrverbots für Rohprodukte und der Einberufung der Urlauber. Wenn der Getreide - Export nach Deutschland aufhörte, so sei die Ursache in der Hafensperre zu suchen._________________________ Politische Rundschau. Laibach, 2. August. In Prag hat die Auflösung des Landtages große Sensation erregt. Eine czechische Deputation ist sosvrt zu Rieger gereist, um sich mit ihm über die Frage der Beschickung des Reichsrathes zu besprechen; die Jungczechen fordern die Landkorpo-rationen auf, ihre Meinungen in dieser Angelegenheit kundzugeben. Der Feudal-Adel soll dem Statthalter die Beschickung des Reichsraths versprochen haben, falls er bei den Großgrundbesitz-Neuwahlen siege. — Die „Politik" wurde wegen der Beschuldigung konfiszirt, die Regierung beabsichtige, sich die Depositengelder für Kriegszwecke anzueignen. Der preußische „S t a a t S a n;e i ge r" vom 31. Juli veröffentlicht die vom Bundeskanzler an die Vertreter des norddeutschen Bundes bei den neutralen Staaten gerichtete Zirkular-Depesche vom 29. Juli 1870. Die Zirkular-Depesche behandelt im allgemeinen die bereits bekannte Angelegenheit des durch die „Times" veröffentlichten Vertragsentwurfes, liefert einen historischen Rückblick aus die mit den diplomatischen Agenten Frankreichs gepflogenen, schon aus der Zeit vor dem dänischen Kriege datirenden Verhandlungen und beleuchtet die Motive, welche den Bundeskanzler veranlaßt haben, °uf diese Verhandlungen einzugehen und dieselben bis in die neueste Zeit fortzuspinnen. Mit Aus- sich zu vertheidigcn oder zu fliehen, von jenen Räubern an dem bezeichneten Orte lebend angefressen worden war. Auf diese Weise bahnen sich die Bestien den Wxg ^ den Eingeweide«, die dann am Mor-3°« zerstreut umherliegend gesunden werden. Selbst bis zur lüsternen Mordgier führt die Leckerei in einzelnen Fällen. Die Gebrüder Müller beobachteten einst, wie sie in ihrem prächtigen Werke »Wohnungen, Leben und Eigentümlichkeiten in der höheren Thierwelt" erzählen, einen Eichelhäher (Oor-vus Alii.uäariu8) als Raubmörder. In einem Weiß-dornbnsch hatte eine Grasmücke, ein sogenanntes „Müllcrchen," vier Junge ausgebrütet. Sie bedürfen. erst drei Tage alt, noch sehr der Wärme. Am '^hen Morgen war in der Nähe des Nestes unten ^ Boden ein Häher mit Aufsuchen von Nahrung Mastigt; doch schien er mehr spielend als gierig Blätter und Reifer, die ihm im Wege lagen, ä.u Untersuchen. Von Zeit zu Zeit sprang er aus einen Wurzelausschlag oder einen niederen Zweig Und zog die Federn seiner schönen Flügel durch den Schnabel, dabei ahmte er, von den Frühlingsstrah-len der Sonne ermuntert, auffallende Töne und Nufe anderer Vögel nach, so den langgezogenen Ruf des Bussard, das „Kolk" des Raven, das Gefahr verkündende Wettern der Schwarzamsel und das Zanken der erschreckten Kohlmeise. schluß dieser letzterwähnten Momente enthält die Zir-kular-Depesche wesentlich nichts anderes, was nicht schon durch die „Times," „Eorrespondance de Berlin," die englischen Parlamentsverhandlungen und das Telegramm des Bundeskanzlers an den preußischen Botschafter Grafen Bernstorff bekannt geworden wäre. Aus Berlin wird vom Sonntag berichtet: Ein Aufruf des Königs an das Volk zeigt dessen Abreise zur Armee an und erläßt im Hinblicke auf die einmüthige Erhebung des Volkes eine Amnestie für politische Verbrechen und Vergehen. Die Abreise des Königs fand in Begleitung Bismarcks Abends 6 Uhr statt. Trotz der Geheimhaltung der Abfahrtsstunde hatte sich eine große Volksmenge eingefunden, welche den König enthusiastisch begrüßte. — Die im Abschieds-Manifeste verheißene politische Amnestie wird eine allgemeine und ausnahmslose sein. Die Spannung zwischen Preußen und England ist im Wachsen. Die Berliner offiziösen Journale führen bereits eine vehemente Sprache gegen die britische Regierung. Der Streit zwischen Preußen und England dreht sich um die Kohlenausfuhr aus dem Jnfelreiche nach Frankreich, welches seine Kriegsdampfer mit englischen Kohlen heizt. Das Kabinet von St. James hat kein Verbot gegen diese Ausfuhr erlassen, weil dieses mit den Gesetzen des Landes kollidiren würde, vielmehr Preußen bedeuten lassen, daß ihm das gleiche Recht, wie Frankreich, zustehe. Da aber Preußen keine fremden Kohlen bedarf, so ist der preußische Botschafter in London angewiesen worden, bei dem englischen Kabinet Protest zu erheben „gegen die völkerrechtswidrige Art, wie die Neutralität ausschließlich zu Gunsten Frankreichs gehandhabt wird." Dieser Protest scheint nun in London verletzt zu haben. Lord Gladstone erklärte neulich, England werde eine ehrliche Neutralität bewahren, nicht aus Selbstsucht, sondern wegen der Lokalisirung des Krieges und wegen einer thatsächlichen Vcrmittlung, dabei aber die eigenen Vertheidiguugsmittel nicht vernachlässigen. Die Neutralität sei schwierig gegenüber mancherlei Forderungen der Kiiegsührenden. Ein ähnlicher Konflikt, ebenfalls wegen der Kohlenausfuhr, ist zwischen Preußen und Holland entstanden. Die Räumung des Kirchenstaates von densranzösischenTruppen wird täglich erwartet. Am 28. Juli bereits erhielt General Dumont Befehl, die französischen Truppen in Ei-vitaoecchia zu konzentriren, um dieselben beim ersten Zeichen einzuschiffen. Ein Jägerbataillon wurde schon eingeschifft und wird an den Rhein expedirt. Es fiel ihm schwer, diese Töne nach Wunsch hervorzubringen; aber es gelang ihm in der That, wenn auch unter rauher Beimischung von hustenar-tigen Lauten und einem schwerfälligen Würgen und Gnrgeln, auf eine täuschende Weise. Dabei hielt er den Kopf zuweilen schief und lugte nach dem Neste des „MüllerchenS," daö in seiner instinktmäßigen Furcht vor dem rauhen, ungebetenen Gaste sich so schmal und klein wie möglich machte und wie versteinert über den Jungen saß. Jetzt schwang sich der Häher der Höhe des Nestes gleich. Pfeilschnell schoß das Vögelchen aus dem Nest ihm entgegen, um die Gefahr von den Jungen abzulenken ; doch umsonst, der Häher sträubte die Kvpfsedern, hob wippend den Schwanz und verrieth in seinem unruhigen Blick ein Gemisch von Verlegenheit und Begierde. Letztere siegte. Eilig riß er ein junges Vögelchen aus dem Nest und sprang mit ihm zu Boden in den Schatten eines dichten Stachelbeerstrauches. Dort machte er sich mit einigen Schnabelhieben den Bissen mundgerecht und verschlang ihn. Es folgte ein Sträuben und Schütteln aller Federn, dann kehrte der Begehrliche auf den Weißdorn zurück. Er wurde zwar verscheucht, doch einige Tage später fand sich das Nest leer und zerrissen — die Jungen aber waren der Leckerei des Eichelhähers zum Opfer gefallen. Die Jäger machten bei der Einschiffung in Eivita-vecchia antipäpstliche Demonstrationen. Es heißt, derPapst wolle auchRom verlassen und sich nach Malta flüchten. In der italienischen Kammer erklärte Visconti Venosta, die ranzösische Regierung habe die italienische Regierung offiziell in Kenntniß gesetzt, daß Frankreich geneigt ist, auf die Ausführung der September-Konvention zurückzukommen, indem es seine Truppen aus Rom zurückzieht. Die italienische Regierung hat von dieser Entschließung Akt genommen und für ihren Theil erklärt, daß Italien, da es diese Konvention niemals gekündiget habe, fortfahren würde, die Bestimmungen derselben vollständig auszuführen, indem cs auf eine gerechte Reziprozität von Seiten Frankreichs bezüglich der Erfüllung seiner eigenen Verpflichtungen rechnet. Der französische Botschafter übergab, wie der „Pr." aus Rom telegrafirt wird, dem Kardinal Antonelli eine Note, womit Frankreich die Abberufung seiner Truppen aus dem Kirchenstaate bekannt gibt. Man sucht jetzt Rom nach Kräften gegen die Garibaldianer zu schützen. Es wurde die Herstellung von Schanzen vor den Stadtthoren anfohlen und alle Truppen ans den Provinzen sollen dorthin gezogen werden. Ja einem äußerst reservirten Zirkular an die französischen Präfekten werden strenge Verhaltungsbefehle gegeben, damit im Falle einer Niederlage die Dinastie nicht gefährdet werde. In Madrid wird jeden Augenblick eine Demonstration erwartet, um das allzu servile Benehmen der Regierung Frankreich gegenüber zu rügen. Olozaga habe Gramont über die Spanien betreffende Stelle seines Zirkulars interpelliren lassen. Rußland hat das englische Kabinet amtlich benachrichtigt, daß es an der galizischen Grenze keine Truppen zu konzentriren beabsichtige. In der an Gramont gerichteten Note soll Lord Granville energisch aus kategorische Erklärungen über den geheimen Vertrag bestehen. Besonderes Gewicht wird darauf gelegt, zu erfahren, ob die Verhandlungen auch in neuester Zeit wieder ausgenommen wurden. Zur Tagesgeschichte. — Die Kaiserin und der Krieg. Von einem hochgestellten Hofbeamten will der „Ungarische Lloyd" folgende Mittheilung erhalten haben: „Sie dürften schon wissen, daß Graf Benst mit seiner Neutralitätspolitik überhaupt gegen den Widerstand der Stimmung am Hofe, sowie innerhalb der altösterreichischen Militärpartei und theilweise auch der ungarischen Chauvinisten zu kämpfen hatte. Nun wird mir anvertraut, daß der Reichskanzler eine Unlerstüz-zung von einer Seite erhalten, von der er es selbst kaum vermuthet, und zwar von der Kaiserin. Die hohe Frau läßt sich von der gesunden und allen Nationalitäten Oesterreich-Ungarns gleich simpathischen Anschauung leiten, daß die Monarchie im Augenblicke keine bessere Politik befolgen könne, als die der vorbereiteten, aber unbefangenen abwartenden Neutralität. Diesem Standpunkte entsprechen auch die Maßnahmen, welche in neuester Zeit von der Regierung Deutsch-Oesterreichs beschlossen wurden." — Die Honvedarmee ist nach den Mittheilungen der ungarischen Blätter so weit ausgebildet, daß binnen vierzehn Tagen 120.000 Mann kampfbereit sein können. 84.000 Mann sind mit Gewehren neuer Konstruktion bewaffnet, während der übrige Theil noch Waffen des früheren Sistenis hat. — Der bekannte Schriftsteller Gustav Frey-tag hat vom preußischen Kronprinzen die Erlaubniß erhalten, sich dem Hauptquartier desselben anzuschließen. — Unter den baierischen Prinzen, die mit dem Heere ins Feld gegangen sind, befindet sich auch Herzog Emanuel aus der herzoglich baierischen Familie, der Bruder der Kaiserin von Oesterreich, — Für die Kriegsdauer müssen in Frankreich Reisende jeder Nationalität mit Paffen versehen sein, ausgenommen hievon Preußen und dessen Alliirte, welche zum Reisen besonderer Ermächtigung bedürfen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Unsere Mittelschulen.) Den uns vorliegenden Jahresberichten der hiesigen Mittelschulen entnehmen wir folgende Daten. Am k. k. Ober-gimnasium lehrten 17 ordentliche und 7 suppli-rende Lehrer für die obligaten Lehrfächer, 9 Lehrer waren mit den nicht obligaten Lehrfächern betraut. Der Unterricht in der deutschen Sprache als der Unterrichtssprache wurde in der 1. und 2. Klasse in je 3 wöchentlichen Stunden (in den übrigen Klaffen nach dem allgemeinen Lehrplan), der Unterricht in der slo-venischen Sprache als der Muttersprache der Mehrheit der Schüler in 2 wöchentlichen Stunden durch alle Klaffen ertheilt. Die Zahl der Schüler betrug zum Beginne des Jahres 601, zum Schluffe 526; davon waren ihrer Muttersprache nach 427 Slovenen, 98 Deutsche und 1 Italiener. Der Jahresbericht enthält außerdem zwei wisseuschastliche Arbeiten: „Note über die mehrfachen und willkürlichen Werthe einiger bestimmter Integrale" von Pr. Dr. Jos. Joh. Nejedli und einen „Emendationsversuch zu Tacilus Annalen XVI. 26," von Professor Benedikt Knapp. — An der k. k. Oberrealfchnle lehrten 10 Professoren, 1 wirklicher, 2 supplireude Lehrer, 3 Nebenlehrer und 1 Assistent. Der Stand der Schüler betrug am Schluffe des zweiten Semesters 251, darunter 139 Slovenen, 85 Deutsche, 23 Italiener, 2 Kroaten, 2 Czechen. In Laibach Ansässige 145, Fremde 106. Das Alter der Schüler variirt vom 10. bis 23. Jahre. Der Chronik entnehmen wir als hervorragendere Momente die Eröffnung einer Parallelklasse am 11. März, die Eröffnung der Modellirschule im zweiten Semester, der Beschluß der hiesigen Sparkasse, 120.000 fl. zur Er> banung eines Realschulgebäudes zu widmen. Endlich gedenkt die Chronik des Todes des Professors Fröhlich in einem ehrenvollen Nachrnfe. Der Jahresbericht enthält außerdem eine wissenschaftliche Arbeit des Professors Hngo Ritter von Perger „zur Werthigkeit des Fluors." — (Orkan mit Hagelschlag.) Gestern Abends um ^6 Uhr entlud sich über der Stadt Laibach und Umgebung ein heftiges, von einem Orkane begleitetes Gewitter, welches kaum eine gute Viertel- stunde anhielt. Der wolkenbruchartige Niederschlag setzte die Gaffen und Plätze in einem Momente unter Wasser, und da die Sauglöcher der Straßenkanäle sich bald verstopften, so hatte man in den tiefer gelegenen Häusern Mühe, sich des in die Höfe eindringenden Wasserschwalles zu erwehreu. Wie alle starken Gewitter ans Nordost über Laibach ziehen, kam auch dieses aus besagter Richtung; in der Stadt fielen nur wenige Hagelkörner, ein verheerender Hagelschlag jedoch entlud sich in einem schmalen Streifen von Zwischenwässern über St. Veit, Oberfchifchka, den Rosenbacher Berg, Gleinitz und in der weiteren Richtung über den Morast gegen den Krimberg. In diesem Striche steigerte sich der Sturm zu einem heftigen Orkane, welcher die Fensterscheiben eindrückte, alte Bäume entwurzelte oder am Stamme zerknickte, Harpfen und einfache Mauern zu Boden warf. Am ärgsten wurde die Ortschaft Gleinitz an den Triester Straße davon betroffen, die Doppelharpfe auf der Saler'fchen Besitzung mit ihren beiden einfachen Seitenflügeln wurde wie ein Kartenhaus umgeworfen, es gibt fast kein Dach daselbst, welches nicht Spuren von Verwüstungen des Sturmes aufzuweisen hätte. Auf dem Moraste wurde die Schwarzendorfer Straße von den um-gestürzten Pappeln theilweise verbarrikadirt. Die Hagelkörner fielen ungemein dicht in Haselnußgröße, noch heute Vormittags lagen an schattigen Stellen die Schlossen zu dichten Eisklumpen zusammciigeballt. Die Feldfrüchte in der be^eichneteu Gegend sind ganz vernichtet. Glücklicher Weise ist der Hagelstrich ein schmaler, denn schon die angrenzende Gradischa-Vor-stadt und die Ortschaft Waitsch blieben von der Verwüstung verschont. Wunderbar schön war nach dem Sturme das Abendroth, das nicht nur die iu der Gegend vom Krimberge dem Gewitter nachziehenden Haufenwolken, sondern auch die ganze südwestliche Ge-birgsreihe in den prachtvollsten Purpur hüllte. — (Kriegska rten.) Angesichts des großen Kampfes, der an den Ufern des Rheins sich eben entspinnt und in wenigen Tagen, vielleicht Stunden schon riesige Dimensionen annehmen kann, ist eine gute Karte des Kriegsschauplatzes unerläßlich sür jeden, der die Ereignisse dcs Tages mit Verständniß verfolgen will. In dieser Beziehung können wir unsere Leser auf zwei Karten aufmerksam machen, welche sich außer ihrer praktischen Brauchbarkeit auch noch durch besondere Billigkeit auszeichnen. Die eine ist die von Weiland, Nord-Ost'Frankreich, Deutschland, Belgien und Holland enthaltend, in der Bek'schen Universitäts-Buchhandlung in Wien erschienene, die zweite, „der deutsch-französische Kriegsschauplatz" von König, in der Buchhandlung Moritz Perles in Wien erschienen. Die erstere in größerem Formate kostet 60 kr., die letztere nicht minder genauer gar nur 40 kr. Wir empfehlen diese Werke unfern Lesern, welche nicht viel Geld Detailwerke auszugeben beabsichtigen, aufs beste. Eiilgcsendet. Allen Leidenden Gesundheit durch die delikate lievrt-lesoiöi'ö äu IÄrr^, welche ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten die nachfolgenden Krankheiten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blnt-aussteigeu, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Brshau, — Nahrhafter als Fleisch, erspart die liovaleseisre bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Neustadl, Ungarn. So oft ich meine innigsten Dankgebete zum allgütigeu Schöpfer und Erhalter aller Dinge sende sllr die uubere chenbaren Wohlthateu, welche er uns durch die heilsam wirkenden Kräfte der Naturerzeuguisse angedeihen laßt, gedenke ich Ihrer. Seit mehreren Jahren schon konnte ich uiicli keiner vollständigen Gesundheit erfrencn: ineine Verdauung war stets gestört, ich hatte mit Magenübeln und Verschleiß mungzu kämpfen. Von diesen Uebeln bin ich nun seit dein vierzehntägigen Genuß der LsvalsseiLrö befreit und kann meinen Berufsgefchästen ungestört nachgehen. I. L. Ste r uer, Lchrer an der Volksschule. In Blechbüchsen von ^ Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Lsvalöselers Ldoeolg-täs iu Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgaffe 8; iu Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßbnrg Pisztory; in Klagenfnrt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz->neyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-uig; in Lemberg Rottender; in Klan senil urg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 2. August. Dichter Morgennebel. Vormittags heiter, Nachmittags einzelne Hanfenwolken Windstill. Warme: Morgens6Uhr ^-l2.5", Nachmittags 2 Udr -j- 21.8". Barometer im 'allen 325.34"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 17.0", um 1.2° über dem Normale. Der gestrige Nieder-chlag während des kurzen Gewitterregens 13.86"'. Angekommene Fremöe. Am 2. August. Usiglio, Handelst»., Triest. — Jesenko, Pro feffor, Triest. — Pletercnik, Gimnasial-Profefsor, Triest. — Weiller, Kfm., Kanischa. — Keller, Kfm., Triest. — Paupe, Jugeuienr, Wien. — Cermak, Ingenieur, Wien viaiinikar, Handelst»,, Moräutsch. — Traumann, Hopfen-Händler, Baiern. — Standacher, Ehren-Domherr uud Gimuasialprofeffor, Triest. — Herzl, Kfm., Wie». — Sa-jovitz, Gutsbesitzer, Seeland. — Freiherr v. Konopka, Mähren. — Kattnik, Ingenieur, Kraiuburg. — Flora, Gutsbesitzer, Zara. — tzouigsberg, Kaufmanns-Gattin, Agram. — Loger, Besitzerin, Hrastnig. HVl«»». Rafl, Kanfm., Wien. — Worlieek, Kanfin., Wien. — Kovacevic, Doktor der Medizin, Triest. — Glas, Kanfm., Wien. — Fabiani, Kanfm., Wien. -Malli, k. k BezirkskommissSr, Görz. — Grünhnt, Ksm>, Wien. Verstorbene. Den 1. August. Theresia Wißiak, Taglöhnerin, alt 44 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 144 an der Lungentuberkulose. — Alois Kagerer, Zwängling, alt 30 Jahre, im Zwangsarbeitshause Nr. 47 an der Lnngenlähmnng. — Dem Herrn Johann Peterca, Schnhmachermeister, sein Kind Josef, alt I V, Jahre, in der Stadt Nr. 99 am Lungenödem Anmerkung: Im Monate Juli 1870 sind 72 Personen gestorben, unter diesen waren 37 männlichen und 35 weiblichen Geschlechtes. Verlosung. (Fürst Clary-Lose.) Bei der am 30. v. M. stattge-lmbteu Ziehung siel der Haupttreffer mit 12.000 fl. auf Nr. 8984; ferner gewinnen je 100 fl.: 210 425« 4868 9701 I172l 12053 12518 14600 15873 16890 18531 L3966 26855 28685 29748 34762 35035 39670 und 40280. Telegramme. Florenz, L. August. (Orig.-Teleg. d. „Laib. Tagbl.") An der römischen Grenze finden Truppenkonzentrirungeu statt. London, L. August. (Orig.-Teleg. d. „Laib. Tagbl.") Die Regierung verlangte L Millionen behufs Vermehrung des Heeres um 20.000 Miauu uud verbot den englischen und helgoläudischeu Piloten, die Kriegsschiffe der kriegführenden Mächte zn geleiten. Eltern, welche im nächsten Schuljahre ihre Kinder nach Laibach in ein gebildetes Haus unter sorgfältige mütterliche Obhut zu geben wünschen, mögen sich gefälligst an die Expedition die-fer Zeitung wenden. <290—2) ?e»-gsmeni - ?3p,ei- zum Obsteindunsten per Elle 24 und 30 kr. bei (286—5) .loset Wiener Börse vom 1. August. Geld Ware Geld Ware iperc. österr. Wäbr. . Oest. Hypoth.-Lank. bto. Rente, öst.Pav. 51.75 52.— dto. dto. öst.inSilb. 52.90 60.10 L?rLor1tkis-(rdLLF. 'ose von 1854 . . . 75.50 76 - Srrdb.-Ges. zu 500 Fr. 105.50 106.— !v1e von 1860, ganze ^'ose von 1860, Fünft. 81.75 85.25 dto. GonsovLt. 237.— 240.— 98.— 98.5( Nordb. (100 fl. CM.) '/rämiensch. v. 1864 . 96.75 v7.- Sieb.-B.(200fl.ö.W.) 81.50 82^— Rudolfsb.(300fl.ö.W.) Franz-Jos. (LOOfl.S.) 81.50 87.50 82.— 88.— Steiermark zu5pCt. rärnten, Kram l'SSS. a. Küstenland 5 „ Credit 100 fl. ö. W. . 139.— 140.— Lngarn. . zu 5 „ öroat.u. Slav.5 „ 70.— 71.- Don.-Damvfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Tnester 100 fl. CM. . Siebenbürg. « 5 „ 66 50 67^— II'II dto. 50 fl. ö.W. , /rationalbank . . . 648.— 650.- Ofener . 40 fl. ö.W. Lreditanftalt . . . 213.50 214.- Palffy " 40 ^ K. ö. Escompte-Ges. 733.— 735 — Tnglo-österr. Bank . 173.50 1/4 — Dt.GenoiS„ 40 ^ Oest. Bodencred.-A. . Oest Hyvoth.-Bank . Steier.EScompt.-Bk. 60.'- 2>0.— 62.- Windischgrätz 20 „ Waldflein . 20 „ Keglevich . 10 „ Nudolfsstift. 10 ö.W. — Eais. Ferd.-Nordb. . Aüdbahn-Gesellsch. . 1865 176 25 187«. 176-75 Lais. Llisabetb-Bahn. Larl-Ludwig-Bahn 183.— 202.50 ,83.Ll' 203.- (3Mon.) Siebenb. Eisenbahn . sais. Franz-IosefSb.. Mnfk.-Barcser E.-B. AugSb. lOOfl.südd.W. 112.50 113.50 165.— 148 — I65.5l 150.- Franks. 100 fl. „ „ öondon 10 Pf. Sterl. 114.— 129.50 115.-- 130.^ Aföld-Fium. Bahn . 146.— 146.50 Paris 100 Francs . 50.75 51.-^ L'kavädrloLs. Nation. ö.W. verloSb. 86.— 87.— skais. Münz-Ducaten. 6.10 6.1^ Ing. Bod.-Creditanst. 20-FrancSstück. . . 10.69 10.70 ÜÜg.öst.Bod.-Lredit. 103.50 104.- BereinSthaler . . . 1.94 I.Sö dto. in Sö S.rÜckz. . 82.50 83.— Silber . . 130.- 131-^ Telegrafischer Wechselkurs vom 2. August. 5perz. Rente österr. Papier 52.60. — 5perz. Rente Ssterr. Silber 60.90. — 1860er Staatsanlehen 85.--.77 Bankaktien 65V. — Kreditaktien 212.75. -- London 129-dv-— Silber 129.75. — Napoleonsd'or 10.63, . Serlrgrr und für »ie Mdaknon verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck üon Jgn. v. Kletnmayr L Ked. «awberg in Laibach-