Mittheilungen des historischen Vereines für Krain im Mm und Juni 1862. Redigirt von dein Seeretär und ©esdjaftsleiter, k. k. Finanz-Concipisten August Dimitz. Inhalt: Proiocoll der General - Versammlung. — Zur Geschichte des Geschlechts der Ancrsperge, — Alte Glocken in Krain. Von P. Hitzinger. — Staatswissenschaftliche Literatur. Bon Dr. H. Costa. Protocol! über die am 6. Mai 1862 stattgefundene Vener al-Versammlung des historischen Vereins für Krain. Gegenwärtig: ic Herren: Anton Baron v. Co belli, Landeshauptmann že., als Vereins - Director; Anglist Dimitz, k. k. Finanz -Concipist, als Vereins - Sccrctär und Gcschäfts-lcitcr. Die Ausschuß-Mitglieder: Vereins-Cassier Prof. Poklukar; Dr. E. H. Costa. Wirkliche Mitglieder: Dr. Joh. A hatschitsch; Michael A m b r o s ch, Bürgermeister und Landtags-Abgeordneter; Ludwig Germonig, k. k. Bibliothcks - Beamte und Vereins - Custos; Anton Globočnik, k. k. Bezirks-Vorsteher; Peter v. Radies, k. k. Gymnasial - Supplent; Johann Rantu er, k. k. Catastral-Jnspector; Raimund Schrei, k. k. Staatsbuch-Haltungs-Jngrossist; Dr. Leo Wo n z h i n a, k. k. Professor. 1. Der Herr Vereins-Director, Landeshauptmann Baron v. C o d e l l i eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache, in welcher er sich zunächst über den materiellen Bestand des Vereins verbreitete. Die VcreinSsammlungcn wurden int I. 1861 durch 203 Bde., 88 Hst., 5 Mannser., 4 Urkunden, 12 colorirtc Wappcnabbildungen, 2 Siegel und 15 Münzen vermehrt. Der Verein zählte am Schluffe des Jahres 1861 268 wirkliche, 33 Ehren- 36 corrcspon-dircnde Mitglieder. Ausgetreten waren im Laufe des Jahres 2; gestorben 6; zu corrcspondircndcn Mitgliedern ernannt 2; neu eingetreten 15. Die Mitglicderzahl ergibt somit gegen das Jahr 1860 (265) keine Verminderung, sondern eine, wenn auch nicht bedeutende Vermehrung. Die Jahresbeiträge dieser Mitglieder betrugen 620 fl. 48 kr., daher mit jenen dcS Jahres 1860 (620 fl. 53 kr.) fast gleich. Der Verkehr mit gelehrten Gesellschaften (70 im I. 1860) wurde nicht weiter ausgedehnt. Der Herr Vcrcins-Director schloß seine Ansprache, indem er erwähnte, daß der Vcrcins-Cassier der Versammlung den Bericht über die Einnahmen und Ausgaben int I. 1861 vorlegen werde, nach welchem für das kommende Jahr (1862), mit Hinsicht auf die noch cinbringlichcn Activrückstände, sich noch immer ein Ueber» schuß anhoffen lasse, und eröffnete sohin der Versammlung, daß an die Stelle dcö nach Prag übersiedelten Ausschuß-Mitgliedes, Gymnasial-Director Nccäsck, ein neues Ausschuß-Mitglied zu wählen sei. 2. Sohin erstattete der Vereins-Secretär A. Dimitz seinen Bericht über daö wissenschaftliche Wirken des Vereins. Der historische Verein für Krain hat in dem abgelaufenen scchszehnten Jahre seines Bestehens seine wissenschaftliche Thätigkeit wie bisher überhaupt, hauptsächlich in den von ihm herausgegebenen „Mittheilungen" manifestirt. Wir hatten uns der eifrigen literarischen Mitwirkung einiger Mitglieder zu erfreuen, deren Arbeiten und Namen in der literarischen Welt bereits Klang haben. Dahin gehören die ausgezeichneten Arbeiten des früheren Professors in Prcßburg, nunmehrigen Archivars ant Joanneum in Graz, I. Zahn, das reichhaltige von Pfarrer Elze gesammelte Urkunden - Materiale aus den Archiven von Auersperg, Gallenegg und Ortcnegg, hinsichtlich welcher man auch die Bereitwilligkeit der hochgcborncn Besitzer zu rühmen hat. Die Academia Operosorum in Krain. — Ein Beitrag zur Geschichte der Wissenschaft, von dem mir mit Rath und That stets bereitwillig zur Seite stehenden correspondirendeii Mitgliedc und Ausschüsse Dr. E. H. Costa. Pläne römischer Orte in Krain, von P. Hitzinger, mit einer in Farbendruck ausgeführten Karte. Beiträge zur Reformationsgcschichte Krains, manches Neue enthaltend, von P. v. Radie s, und Urkundenrcgcstcn zur Geschichte Krains, mitgetheilt vom k. k. Bibliothekar Dr. J. T o m a s ch ek in Klagenfurt. Pfarrer Elze gab als vorläufige Ausbeute aus seinen reichhaltigen Materialien zur Rcformationsgcschichte Krains übcrdcm: Trubers Denkmal in Derendingen und „die Anfänge der Bnchdruckerei in Krain." In „Camillo Maschck: Eine biographische Skizze" würdigte das Vereins-Mitglied Urbas einen leider zu früh verstorbenen vaterländischen Tonkünstlcr; abgesehen von den in den MonatSversammlungcn gebotenen Stoffen, an welchen sich vorzugsweise Herr Gymnasial - Director Nccüsck, Dr. H. und Dr. Ethb. Costa und Herr VcreinS-Custos Gcrmonig bethciligten. Erwägt man, daß die besprochenen Beiträge nicht Verarbeitungen bereits fertig liegenden Stoffes, sondern durchaus selbstständige neue Forschungen, kurz Originalarbeiten sind, so wird man dem Vereine daS Verdienst einer wissenschaftlichen Richtung und des Strebeus nach Erfüllung seiner Zwecke nicht absprechen können. Daß so, wie bisher, rüstig fortgearbeitet werden wird, dafür bürgt der Patriotismus der Mitglieder und das erwachende Interesse an der vaterländischen Geschichte. Im laufenden Jahre wird der Verein das gedruckte historische Materiale durch Herausgabe von P. M, Pochlin Bibliotheca carniolica, einer höchst interessanten lexicalisch eingerichteten Bibliographie vermehren, welche den Mitgliedern als Beilage zu den „Mittheilungen", ohne Erhöhung des Jahresbeitrages, geboten wird. 3. Darauf legte der Herr Vereins-Cassicr, Professor Poklukar die Rechnung über die Empfänge und Ausgaben des historischen Vereins, für Krain seit 1. Jänner 1861 bis Ende December 1861 Empfänge: 1. Rechnungsrcst zu Ende des SolarjahrcS I860: a) An barem Cassareste . . . 266 fl. 62 kr. b) „ Activ - Rückständen . . 458 „ 16 „ Zusammen . . i 724 fl. 78 kr. 2. An vorgcschrieb. Beiträgen pro 1861 620 „ 53 „ 3. „ Beiträgen von im Laufe d. Jahres beigetretenen Mitgliedern . . 14 „ 70 „ 4. „ Diploms - Taxen............... 3 „ 50 „ 5. „ freiwilligen Beitrügen von einem P. T. Herrn Ehrenmitgliedc und zweien HH. Vereins-Mandataren 17 „ 40 „ 6. Für ein verkauftes Exemplar der „Mittheilungen" vom I. 1859 2 „ — „ ■ Summe der Empfänge . 1382 fl. 91 kr. Ausgaben: 1. Für Kanzlei - Erfordernisse und Post-Porto 70 fl. 50 kr. 2. „ Custos-Honorar . . . . 126 „ - ft 3. „ Dicncrlohn 61 „ 50 ff 4. „ die lithographirtc Karte von Aemona 25 „- tt 5. tt die Beheizung der Vereins- Localitäten 24 „ 34% tr 6. ft das Werk „Münzgeschichte" 5 „ 60 tt 7. ft Buchbinder-Arbeit . . . 27 „ 20 tt 8. „ denDrnckdcr„Mittheiluugen" 245 „ — tt Summe der Ausgaben . 585 fl. 14% kr. Wenn von dem Empfange pr. . 1382 „91 „ die ausgewiesenen, mit 39 Stück Ouit-tnugcn belegten Ausgaben pr. . . . 585 „ 14% „ abgezogen werden, so zeigt sich mit Schluß des Jahres 1861 ein Activ- Rcst von ........................ 797 fl. 76% kr. Nachdem laut des Geldjouruals der bare Cassarest 243 fl. 53 V, kr. betrügt, so entfallen von dem Aetiv-Reste nicht weniger als 554 fl. 23 kr. auf die Activ-Rückstände, welche auch zur Hülste nicht eingebracht werden. Nechnnngsleger hat aus den Vereins-Matrikeln mit Genauigkeit alle Rückstände, deren Einbringung sicher oder auch nur wahrscheinlich ist, herausgehoben, und diese betragen nur 213 fl. 70 kr., der Mehrbetrag an Activ-Rückständen von 340 fl. 53 kr. ist uneinbringlich. Der verehrten Versammlung dürfte die Höhe dieser uneinbringlichen Rückstände um so mehr auffallen, als nach den Statuten §. 11/0 ein mehr als einjähriger Rückstand, nach vorausgegangener schriftlicher, fruchtloser Erinnerung als Beweis des Austrittes aus dem Vereine angesehen werden soll. Allein, wenn die Direction sich streng an den Buchstaben dieses Paragraphcs halten sollte, so würde der Verein noch mehrere zahlungsfähige Mitglieder verlieren, als es sonst schon geschieht, da nicht selten Fälle vorkommen, daß Beiträge für drei, ja sogar für vier Jahre ans einmal eingezahlt wurden. Eben Ende December 1861 hat ein Mandatar die Beiträge von den in seinem Mandatariate domicilirenden Mitgliedern für die verflossenen drei Jahre auf einmal eingesendet, obschon er jährlich um die Ein-hcbnng und Einsendung derselben ersucht wurde. Noch häufiger kommen solche Fälle bei einzelnen Mitgliedern vor, welche oft nach mehrern Jahren auf wiederholte Erinnerung ihre Beiträge nachgetragen haben. Wenn aber auch dieses Verfahren dem Vereine viele Mitglieder und Beiträge erhalten hat, so ist es doch in die Länge der Zeit schwierig und erfolglos, und muß seine Grenzen haben. Die Direction hat daher beschlossen: 1) Alle mehr - als dreijährigen Rückstände abzuschreiben, die dreijährigen aber nur bei jenen wenigen Mitgliedern noch in der Evidenz zu erhalten, welche ihren Austritt aus dem Vereine nicht ausdrücklich erklärt haben. 2) Die in den Activ - Rückständen begriffenen Beiträge der Vereins-Mandatare, welche sie als wirkliche Mitglieder snbscribirtcn, aber als Mandatare zu leisten nicht schuldig sind, ebenfalls abzuschreiben, und künftighin ihnen keine vorzuschreiben. Sollte ein Mandatar einen Beiwag leisten wollen, so wird derselbe als freiwilliger Beitrag dankbar in Empfang gestellt, so wie es schon in der gegenwärtigen Rechnung geschehen ist. Wenn nun nach dieser Darstellung von dem ausge-wiesenen Activ-Reste vom I. 1861 pr. 797 fl. 76% kr. der uneinbringliche Betrag pr. . . . 340 „ 53 „ abgezogen wird, so zeigt sich mit Ende des SolarjahrcS 1861 der wahre Activ - Rest mit................................ 457 fl. 23% kr. welcher a) in dem baren Cassarcstc von 243 „ 53% „ und b) in den Activ - Rückständen pr. 213 „70 „ zusammen in obiger Summe pr. . . 457 fl. 23% kr. seine Bedeckung findet. Präliminare über die Empfänge und Ausgaben des historischen Vereins für Krain für das Solarjahr 1862. E ui p f ä n g e: 1. Barer Cassarcst vom J. 1861 243 fl. 53% kr. 2. Activ-Rückstände............213 „ 70 „ 3. Vorgcschrieb. Beiträge pro 1862 620 „ 48 „ Summe der Empfänge . 1077 fl. 71% kr. Ausgaben: 1. Für Kanzlei-Erfordernisse und Post-Porto 80 fl. 2. „ Druckkostcu und Lithographien . . 300 „ 3. „ Buchbinder - Arbeit..................70 „ 4. „ Beheizung............................25 „ 5. „ Custos - Honorar....................126 „ 6. „ Dicncrlohn...........................63 „ 7. Die schon oft präliminirten, aber noch nicht zur Verwendung gelaugten Kosten zur Erwerbung einiger Urkunden von der k. k. Finanz-Landes-Direction in Graz werden wieder präliminirt mit 42 „ 8. Zur Anschaffung neuer Werke, oder für unvorgesehene Auslagen .... 50 „ Summe der Ausgaben . 756 fl. Wenn von dem Empfange pr. . 1077 fl. 71% kr. die Ausgaben mit...................... 756 „ — „ abgezogen werden, so zeigt sich am Ende des Solarjahrcs 1862 ein anzuhoffcndcr Ucberschuß von........................321 fl. 71 % kr. — Die Versammlung genehmigte daö vorgelegte Präliminare mit der Abänderung, daß die präliminirtcn Druckkostcu Pr. 300 fl. mit Rücksicht auf die Herausgabe der „Bibliotheca carniolica" des P. M. Pochliu auf 400 fl. und die Buchbinderarbeit von 70 fl. auf 80 fl. erhöht wurde. 4. Es wurde sohin zur Wahl eines Ausschuß-Mitgliedes an die Stelle des ausgeschiedenen Directors Necäsek geschritten, welche auf den Herrn k. k. Obcramts-Director Dr. H. Costa fiel. Dr. C o sta dankte der Versammlung für das bewiesene Vertrauen, und erklärte, daß er die Stelle eines Ausschuß-Mitgliedes wieder *) annehme, um nach Kräften zur Erhaltung des preiswürdigcn wissenschaftlichen Vereins möglichst beizutragen. 5. Das Ausschuß-Mitglied Dr. E. H. Costa, welches von der Direction mit dem Vortrage der in Gemäßheit des Beschlusses der vorjährigen General-Versammlung zu stellenden Antrüge wegen Vereinigung d c s Mus cal-u itb h i st o r i s ch e n Vereins betraut war, erstattete nachstehenden Bericht: Die Nothwendigkeit und Nützlichkeit der Vereinigung des Museal- und des historischen Vereins wurde bereits in der Monats - Versammlung vom September 1861 (Mittheilungen 1861 pag. 71) ausführlich *) Dr. H. Costa gehörte bereits im I. 1846 beut Vereins - Ausschüsse an. D. R. erörtert und die Modalität, unter welcher sie stattfinden soll, prücisirt. Zur Prüfung der Frage ist es nöthig, die Verhältnisse des Museums und des Museal-Vereins genau iu's Auge zu fassen. Am 21. October 1821 hat die ständisch - verordnete Stelle der Stände-Versammlung den Entwurf zur Gründung eines vaterländischen Museums für Krain vorgetragen, und die letztere denselben mit größtem Beifall aufgenommen. Am 15. Februar 1823 erließ der damalige Gollvcrucur als Präsident der Herren Stünde, I. C. Freiherr v. Schmidburg, die Einladung zu Beiträgen und Geschenken, so wie zu periodischen Unterstützungen für das Landes-Museum, welches „überhaupt alle in das Gebiet der National - Literatur und National-Production gehörigen Gegenstände in sich fassen", „nach dem Muster des Joanneums 1. Sammeln und Ordnen und 2. das Gesammelte gemeinnützig machen" soll. Zu den Gegenständen der Sammlung gehört nach dem Plane des Laudcs-Museums insbesondere Alles auf die Geschichte Bezug habende, als: Urkunden, Denkmäler, Münzen, Wappen, Manuscripte, Abbildungen, Biographien, Volkssagcn und Märchen. Dieser Aufruf war von dem günstigsten Erfolge begleitet, und am 4. October 1831 wurde das LandcS-Museum feierlich eröffnet, auch daun in den nächsten Jahren die Eröffnungsfeier alljährlich festlich begangen. Um dem Museum eine feste Summe jährlicher Beitrüge zu sichern, hat der Landtag am 18. September 1837 die Gründung des Museal-Vereins beschlossen, dessen Statuten am 25. Juni 1839 die a. h. Genehmigung erhielten, woraus dessen Mitglieder am 18. December 1839 ihre erste allgemeine Versammlung zur Wahl des Ausschusses abhielten. Der Museal-Verein hat nach §. 1 seiner a. h. genehmigten Statuten „ganz die Natur und Eigenschaft eines freien Privat - Vereins, der sich zum Zwecke der Erhaltung und Beförderung des krainischen Laudcs-Muscums an die Herren Stände des Hcrzogthums Krain anschließt, unter deren Oberleitung das Museum auch fortan verbleibt." Der Museal- Verein — unzweifelhaft noch fort zu Recht bestehend ■— ist doch seit 1848 fast ohne ein anderes Lebenszeichen , als der jährlich ciugehobcncn Jahresbeiträge seiner Mitglieder. Die Vorstchung, welche statutenmäßig unter der unmittelbaren Leitung des Landes - Gouverneurs, als Präsidenten der Herren Stände aus einem von diesen Lctztern zu ernennenden Vorstande, den 3 auf 6 Jahre zu ernennenden ständischen Herren Cnratoren und 9 von den Mitgliedern zu erwählenden Ausschüssen bestehen sollte, con-centrirt sich gegenwärtig in der Person des Herrn Landeshauptmanns Freih. v. Codelli, als statutenmäßigen obersten Vorstandes und Curators. Seit 1848 wurde keine allgemeine Versammlung der Mitglieder mehr abgehalten, selbst die durch einige Zeit stattgehabten Monats-Versammlungen zur Besprechung naturwissenschaftlicher Gegenstände haben aufgehört, und nur zwei Jahreöhcftc haben daö Licht erblickt (das 3. soll sich im Druck befinden). Das Museum bildet somit eine Landcsanstalt, welche nach Plan und Anlage auch jene Gegenstände zn sammeln hat, welche andererseits auch unser Verein sammeln soll. Der Museal - Verein aber ist ein freier Privat-Verein, dessen Zweck mit unserm zum größten Theile identisch ist und der jedes rechten Lebens entbehrt. Weder kann eine Zersplitterung der Sammlungen gleichartiger Gegenstände für ein so kleines Land und eine verhältnißmäßig so kleine Stadt angemessen, noch die Spaltung der geistigen und finanziellen Kräfte, die ohnedieß auch nicht in zn reicher Fülle vorhanden sind, zweckdienlich erscheinen, und es dürfte somit weder die Nützlichkeit der Vereinigung unserer Sammlungen mit den Sammlungen des Landes - Museums, noch die Angemessenheit der Vereinigung des Museal- und des historischen Vereins einem ernstlichen Widersprüche entgegensehen. Insbesondere dürfte diese Vereinigung den resp. Mitgliedern nur erwünscht sein, da die Mehrzahl derselben beiden gegenwärtig bestehenden Vereinen angehört, und auf solche Art eine Minderung der Beiträge zu erreichen wäre. Dem historischen Vereine müßte es außerdem erwünscht sein, seine Sammlungen mit denen des Landes - Museums zu vereinigen, da seine Mittel und Kräfte nicht hinreichen, denselben die gewünschte Ordnung und Benützbarkeit zu sichern. Im Falle der Abtretung der reichen Sammlungen (eine Bibliothek von mehreren 1000 Bänden, eine Urkunden-Sammlung, numismatische und Antiealien - Sammlungen von hohem Werthe) wäre jedoch der Verein berechtigt, die Bedingungen festzusetzen, unter denen die allgemeine Benützbarkeit der historischen Sammlungen gesichert erscheint. Nicht Vortheile für den Verein, sondern nur das allgemeine, öffentliche Interesse sind bei Feststellung dieser Bedingungen im Auge zu behalten. Nach diesen Grundsätzen werden der Versammlung folgende Anträge zur Annahme befürwortet: 1) Der historische Verein erklärt sich bereit, sich mit dem Museal - Vereine zu einem einzigen auf Grundlage neuer Statuten, unter gemeinschaftlicher Leitung und zu dem Zwecke der Förderung der Wissenschaften überhaupt und der Landeskunde Krams insbesondere zu verschmelzen. Was diesem neuen Vereine dann an Sammlungsgegenständen zugehen würde, sollte nach und nach dem Landeö-Musenm übergeben werden. 2) Der historische Verein erklärt sich bereit, alle seine Sammlungen (mit Ausnahme der historischen Hilfswerke) dem Landes - Museum gegen dem abzutreten, daß n) durch Anstellung eines Cnstos - Adjuncten (Archivars oder Bibliothekars) ans dem Landesfonde eine zweite Kraft für die historischen Sammlungen und die Bibliothek gewonnen, und demselben bereit Ordnung instrue-tionsmäßig zur strengsten Pflicht gemacht werde, und 1>) daß, so wie die natnrhistorischen Sammlungen zwei Tage wöchentlich dem Publicum zugänglich seien, so auch die Bibliothek an bestimmten Tagen allgemein benützbar sein solle. 3) Mit der Durchführung dieser Beschlüsse wird die Direetion beauftragt. — Nachdem in der darauffolgenden Debatte das referi-rende Directions - Mitglied Dr. E. H. Costa noch mehrere nähere Aufklärungen gegeben hatte, wurden die vorstehenden Direetions-Anträge c in ftimm i g zum Beschlusse erhoben. 6. Es wurden sohin über Antrag des Herrn Vereins-Direetors, Landeshauptmann Baron v. Codelli, Seine Excellenz Herr Staatsminister v. Schmerling zum Ehrenmitgliede und die Herren Dr. G. Göth, Director des historischen Vereins für Steiermark, und P. v. Radies, Historiker, über Antrag des Herrn Directors C o st a zn correspondirenden Mitgliedern des Vereins gewählt. 7. Herr Ingenieur - Assistent Lein Müller, als Vereins-Mitglied, schon bei den Nachgrabungen in Dernovo (der Stätte des alten Neviodunum thätig (vergl. Mittheil, vom I. 1860) hatte an den Vereins-Seeretär eine Abhandlung über die „öffentlichen Bäder (Thermen) der Römer mit besonderer Beziehung ans die Ruinen solcher bei Neviodunum" eingeschickt, welcher vollständig vorgelesen wurde, und mit Rücksicht auf den interessanten Stoff und die begleitenden sehr instruetiven Zeichnungen hier unverändert mitgetheilt wird *): Die öffentlichen Bäder (Thermen) der Römer. Unter anderen Resten des alten Neviodunums finden sich bei Dernova in Unterkrain, nächst der Abästung des Weges nach Zirkle auch die eines öffentlichen Bades, welche, wenngleich kleine Fragmente dieses Bauwerkes einen weitern Beweis liefern, wie sich der Luxus des Mutterstaates in die entferntesten Pflanzstädte und Munieipien der ausgedehnten Provinzen dieses Weltreiches zur Kaiserzeit ausbreitete, bis die auf dem Culminations-Pnncte angelangte Verweichlichung den colossalen Staat in sich selbst zusammenbrechen machte, von dessen Größe die auf uns überkommenen Trümmer noch Zeugniß geben. Die Badehäuser der Römer waren palastartige, weitläufige Gebäude, in deren jeder einzelne Act beim Baden seinen besonderen Raum hatte, welche Theile wir überall wieder erkennen, wenn auch die künstlerische Ausstattung derselben von den höchsten Meisterwerken, bis zu den rohesten Maler- und Steinhauerarbeiten, den örtlichen und zeitlichen Verhältnissen gemäß, herabsinket. In der Mitte dieser länglich viereckigen Gebäude, int Souterrain lag das Heizzimmer (hypocaustum), aus welchen sich Kanäle und Röhren (caliductus) unter bett Zimmerböden und an den Wänden dieser Räume zur Lufterwär-ittuttg verbreiten; über dem Heizzimmer war ein Raum mit drei übereinander stehenden Kesseln (ahena); der oberste *) Die Mitheilnngcn vom Jahre 1846 brachten hierüber (S. 15) einen Aussatz vom Herrn Dr. Costa („Ausgrabungen in den Ruinen von Noviodunum"). Da die Arbeit des Herr» Jugeiiienr-Assistcnten Leinmüller eine ganz selbstständige ist, und eine mehrfache Erörterung des Gegenstandes nur erwünscht sein kann, geben wir dieselbe auch vollständig, wie sie IMS zugekommen ist. D. Red. (Frigidarium) erhielt aus einem gefüllten, gewöhnlich durch besonders angelegte Aqnädncte gespeisten Behälter (castellum), das kalte Wasser, welches ans demselben in den mittleren Kessel (tepidarium) floß und, hier lau geworden, in den untersten (caldarium) überlief, um in selbem heiß zu werden. Aus jedem der Kessel führten mit Hähnen (cpistdmia) versehene Röhren in die theils über dem Heizungözimmcr, theils ans der nebenä'nstoßeudcn Banarca angelegten Badezimmer, der beiden, für die Männer und Frauen abgesondert bestimmten Abtheilungen des Gebäudes. Das zuerst betretene Locale war das Auskleide-Zimmcr (apodyterium), von wo man in die Badezimmer frigidarium (Kaltbad), tepidarium (Lanbad) gelangte, deren jedes ein steinernes oder metallenes Becken (alveus) enthielt, welches von einem Geländer (plutcus) und jenem freien Raume (schola) umgeben war, wo die, welche noch zu baden gedachten, oder bloß der Unterhaltung wegen das Bad besuchten, sich aufhielten. Im Mittel, nächst über dem Heizzimmer lag das rund gebaute trockene Schwitzbad (Laconicum), in dessen Boden eine metallene Klappe (clypeus) angebracht war, durch deren Hebung und Senkung die Hitze nach Bedarf geregelt werden konnte; hiemit in Verbindung stand das Warmbad ^caldarium) und die concamura sudata, wo man sich den Schweiß abtrocknete und den Körper reinigte, die Fricloria ^(Gemächer zum Reiben und Striegeln), daun das unctorium, wo man sich nach dem Bade salbte, machten endlich die Zahl der Badezimmer vollständig. Neben dein Bade befanden sich Spaziergänge, Säulenhallen, bedeckte Nenn - und Reitbahnen, Säle zum Ballspielen sphaeristmä rc. rc., da es üblich war, mit dem Bade allerlei gymnastische Uebungen zu verbinden. Nach Vorauöschickung dieser allgemeinen Baubeschreibung übergehe ich speciell zur Besprechung der Eingangs erwähnten Baureste, welche den Anlaß zu diesem Vortrag gaben. Gelegcnheitlich des Aufsuchcns von Baumaterialien hatte nämlich der Anrainer Math. Kerin zu Dernova den fraglichen Theil der Huthweide aufgedeckt und in Verfolg dessen ein System von sich rechtwinklig kreuzenden Kanülen mit Nebenzellen bloßgelcgt, welche Kanäle nichts anderes sind als die Caliducte einer Therme, die in dem nicht mehr aufgefundenen hypocaustum ihren vereinigten Ausgangspunct gehabt haben mußten. Ueber den Zellen stand ein verticales Röhrcnsystem an den Umfassungsmauern der Zimmerräume aufgestellt. Wir befinden uns sonach offenbar im Souterrain eines Tepidariums oder Caldariums, dessen Kanäle die Fortleitung der erwärmten Luft, die Seitenzellen aber die Ausbreitung derselben unter dem Boden bcS freien Raumes zwischen den, die Bassins umgebenden Palnstradcn und den Zimmer-wänden bezweckten, während die neben den Wänden aufgestellten Röhrcnsystcme die Mittheilung derselben erwärmten Luft an die Zimmerräume vermittelten. Die vorgefundenen Rinncnsteine bezeugen, daß die Bassins von Steinplatten in Trünimcrmaucrwerk gelegt, construirt waren, die schon früher im Schutte des Oberbaues vorgefundenen Malereien zeigten Ephcukränzc, Lettern-'tücke, Ecken von Frontcspiezcn rc. rc. aus der Zeit des Verfalles der Künste, wie auch die jüngst bei den Grund-grabungen zum Baue einer Schmiede aufgefundenen einzelnen Palustrcö, dann Deckplatten oder Geländcrstücke nur ganz rohe Stcinhaucrarbcit genannt werden können. Ein Hauptkanal mußte sämmtliche Badcwasser, welche ihm aus den Bassins zugeführt wurden, in den damals nahe vorüber fließenden Savestrom abgeführt haben, denn wenngleich derselbe nicht mehr vorhanden oder auffindbar ist, so erzählen doch jetzt lebende Bewohner Dernovas noch von dem ehemaligen Bestand eines solchen, ohne jedoch die Lage genau angeben zu können. Zum Schluffe dessen gebe ich noch eine Skizze bei, worin das Vorgefundene mit schwarzen, die hiezu idealisirte Ergänzung mit rothen Linien im Maßstabe von 1 Zoll gleich einer Klafter dargestellt ist; und sub a bis d hieraus entnommene Details im Maßstabe von 1 Zoll gleich 1 Schuh, wovon a 1 Paar verticalc WärmcleitnngS - Röhrcn-ziegcl in Mörtel gestellt, b einen horizontalen LeitungS-zicgcl über den Seitenzellcn, c einen Gewölbstein aus diesen und d einen Pfeilerziegcl der Scitcnzcllcn darstellen. Betreffend den Eintritt in die Bassins könnte das Ideal der Vorlcgstusen, der antiken Bauweise gegenüber besser durch rings um die Bassins laufende Stafel vertreten werden, welche kritische Bemerkung ich meiner späteren Uebcrlcgnng zu schulden glanbe. Gurkfeld am 2. Mai 1862. Leinmüller, Ingenieur - Assistent. 8. Es folgte nachstehender Vortrag des Hrn. v. Radies: Ueber ein unser Krain betreffendes Manuscript in der Handbibliothek Sr. Majestät des Kaisers. Durch eine Notiz in dem Archive des ehemals Baron Erberg'schen, nun gräflich Attems'schen Schlosses Lustthal (bei Laibach) geleitet, gelang cs mir bei meinem jüngst stattgehabten Aufenthalte in der Residenz obgcdachtcs äußerst interessante, für unser Land hochwichtige Manuscript einer genauen Durchsicht und vorläufigen Exccrpirung zu unterziehen; mit wahrhaft kaiserlicher Liberalität ward mir die Gelegenheit dazu geboten. Die Handschrift (mit der Signatur XL1X A 26 a) ist ein gr. Fol.-Bd. in Led. 135 Bl. Text und Portraits und führt den Titel: „Sammlung von größten-theils in Kupfer g c st o ch e n c n P o r t r a i t c n geborn er Krainer und solcher Personen, die in vorzüglichen Verhältnissen im Lande st a n d c n, a n s z e r st r e n t e n Quellen zusammengetragen, in alphabetischer Ordnung gereiht und mit einigen Lebens-Notizen als Beitrag zur Kenntniß der Landes ge-schichte b e r e i ch e r t." Die Sammlung stammt von točit. Josef Freiherrn von Erberg, dem bekannten Obersthofmeister Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand. Belege für diese Annahme: das Vorhandensein des Manuscriptes in der kais. Handbibliothek, die unter Sr. Majestät Kaiser Franz I. gerade um die Zeit, als Erberg an den Hof zum Kronprinzen kam, angelegt wurde; die Notiz darüber und Auszüge daraus im Archive des Erberg'schen Schlosses Lustthal; Erbcrgs Neigung zu derlei Arbeiten (man vergleiche seine krainischc Literaturgeschichte, seine Kupferstich- und Siegelsammlung n. s. to.); dann der fernere Umstand, daß eben die Biographien von, dem Freiherrn verwandten Persönlichkeiten, so des Pater Anton Erberg und der Marie Anna Freiin von Raigeröfeld, geborenen Freiin von Erberg, oder seiner Zeitgenossen, so des berühmten Freiherr» Sigmund von Zois ohne Angabe der Quellen, aus denen die Daten geschöpft wurden, erscheinen, welcher Vorgang bei allen übrigen Lebensbeschreibungen strenge eingehalten ist. Indem toil' zur Handschrift selbst übergehen, wollen toil1 zuerst die Namen aller in derselben angeführten Persönlichkeiten aufzählen, und sodann die interessantesten Momente aus den einzelnen Biographien herausheben. Alphabetisch geordnet folgen: 1) Johann Peter Argcnto, Freiherr, Hauptmann zu Fiume 1673. 2) Carl Michael Graf von Attems, 1. Fürstcrzbischof von Görz, geb. 1711, gest. 1774. 3) Andreas Auersperg, Herr zu Schönbcrg, der bekannte Sieger in der Schlacht bei Sissck (1593). 4) Wilhelm v. Auersperg, 1487—1499 Landeshauptmann von Krain, derselbe, der den Bürgern von Laibach dnö Recht verschaffte, ihren Bürgermeister sich selbst zu wählen. (Städtisches Archiv). 5) Der berühmte Kricgsmcistcr Wcikhard Freiherr z» Auersperg. Herbard VIII. Bruder. 6) Ekhard Graf Auersperg, Cavallcric - Oberst, der sich 1646 im Kriege gegen Frankreich und Schweden vorzüglich ausgezeichnet (Puffcndorf., Schlvcd. Krieg). 7) Wolf Eugelbrccht Graf v. Auersperg, der Freund und Zeitgenosse Valvasors, gest. 28. April 1673. 8) Auersperg Joh. Wcikh., erster Fürst dieses Geschlechtes, gest. 1677. 9) Heinrich Fürst von Auersperg, geb. 1697 in Wien, gest. 1783; seine Gcmalin, eine Gräfin Rappach, war Maria Theresia's Obristhofmeistcrin. 10) Michael Freiherr von Brigido, Erzbischof von Laibach 1789. 11) Thomaö Chrön. 12) Hans Cobenzl, der berühmte Gesandte K. Max H. nach Rußland, der, wie das D. O. Archiv in Wie» zeigt, 1566 am 10. Februar int Capitclschlnsse zu Mergentheim gegen die Statuten und nur ans Fürbitte des Erzherzogs und des Kaisers per modum dispciisalkmis in den Orden aufgenommen wurde; wir finden ihn nachher als Commeudator in Laibach. 13) Johann Caspar Rcichsgraf von Cobenzl, gestorben 1742, Landeshauptmann in Krain. 14) Der ans der Gegcnreformationsperiodc bekannte Marguard Freiherr von Egk, D. O. Comniendator und General, gest. 1618. 15) Johann Seifrid, Herzog zu Crumau und Fürst zu Eggeubcrg, Landeshauptmann in Krain, 1644 geb., dessen Mutter eine Markgräfin von Brandenburg war; er machte viel Aufwand und war daher im Lande sehr geehrt. 16) I'. Anton Erberg auö der Gesellschaft Jesu, Rector in Laibach, Schriftsteller, gest. 1746. 17) Marx Gerbctz, Med. Dr. 18) Balth. Hacquct. 19) Der berühmte Erforscher der russischen Geschichte und gewandte Diplomat Sigmund Freiherr v. Herberstein. 20) Der wegen seiner Menschenfreundlichkeit und seiner Toleranz gegenüber den Andersgläubigen von K. Josef hochgeschätzte Laibachcr Bischof Johann Carl Graf von Herberstein. 21) Sigmund Graf von Hohcnwarth, Fürstcrzbischof von Wien, der sich um die Ausarbeitung und Erörterung der Geschichte des often1. Rcgcntenhanses hohe Verdienste erworben. 22) Aemilian Janitsch, ein geb. Krainer, Benedictiner zu Göttweih in Oesterreich, histor. Schriftsteller. 23) Franz Carl Graf von Kaunitz, Fürstbischof von Laibach, gest. 1717. 24) Jacob Graf von Khisl zu Gottschcc, Freiherr zu Kaltenbrunn, 1565 geb., starb 1638. 25) Ferdinand I. vortrefflicher Minister und Gesandter an bett türkischen Kaiser, Joses Freiherr von Lamberg zu Ortenck und Ottenstein, geb. zu Ortcnck 1489. 26) Joh. Max Reichsgraf Lamberg, Obrist-Erbland-stallmeister in Krain u. d. wind. Mark, Ritter des gold. Vließes, einer der ausgezeichnetsten Staatsminister deö XVII. Jahrh., geb. 1608, gest. 1682. 27) Anton Linhard. 28) Hans Ludivig Löwcustein, Commendator des D. O. zu Laibach und kais. Obrister (Regimentsinhaber), gest. 1652. 29) Lukantschitsch Gabriel v. Hertenfcls zum Altcnlack, kais. Rath, Land- und Hofrechtcns Besitzer — und sein Sohn Johann Gottfried, kais. Landrath. 30) Maria Lukantschitsch (Schwester Gabriels?), geb. 5. Juni 1623, erste Acbtissin der Laib. Clarisserinncn. 31) Maria Angel. Neuriscrin, Clarisserin zu Laibach; sie hielt 50jährige Jubelfeier, Beide durch große Frömmigkeit, Erstere sogar durch den Ruf der Heiligkeit ausgezeichnet. 32) Franz Alb. Freih. von Pelzhoffer, in der Jugend Jesuit, daun kaiserl. Rath, später (1693) Laudcsvcr-ordnetcr und Zeugscommandant in Untcrkrain, starb 1710. 33) P. M. Pochliii. 34) Johann Ferd. dcS vom. Reichs Fürst von Porcia, 1665 gest. 35) Bischof Otto Graf von Bnchheim, geb. Wien, 31. Aug. 1606, gest. 1664. 36) Erasmus von Pnrgstall, Gouverneur von Ungwar und Vertheidiger desselben gegen die Türken; sein Portrait bei Valvasor 3. p. 146. 37) Josef Graf von Rabatt«, Sohn des Anfangs des XVII. Jahrh. in Zengg ermordeten kais. Gesandten in Venedig, Grasen Anton v. R. 38) Franz Borgias Freiherr von Raigcrsfcld, Weih-bischof von Laibach. 39) Maria Anna Elis. Freiin von Raigeröfeld, geb. Freiin von Erberg, geb. 1710, gest. 1754. (Vergl. meine: Frauen in der Sage und Geschichte Krains). 40) Max Leopold Rasp, Dr. Theol., Pfarrer in Stein, geb. 1673, gest. 1742 im Rufe der Heiligkeit. 41) Ant. Ebcrh. Räuber, starb ans seiner Burg Petronell in Ungarn, 68 I. alt, 1575. 42) Räuber, Bischof von Laibach. 43) Franz Josef Rudolph!, Fürstabt von St. Gallen. 44) Barthol. Freih. Strassoldo, war ein Bruder des Joh. Matth. Freiherrn v. St., Inhaber der Herrschaft Klingenfels (in Unterkrain) und Generals der cremt. Grenze. Freiherr Barthol. zeichnete sich bei Jglan 1647 besonders aus, wo er auch verwundet wurde und starb. 45) Strassoldo Orpheus, erster Graf, Hauptmann itt Aquileja, und von 1642—1649 Landesviccdom in Kram. 46) Bischof Reinald Scarlichi von Laibach; er war Lehrmeister K. Ferdinand Ul.; konnte kein r aussprcchcn und hielt ein Mal eine Rede an Kaiser Ferdinand 11. ohne ein Wort mit r, starb 1640. 47) Generalvicar Joh. Jac. Schilling, Mitglied der Operosen (1701). 48) Bürgermeister Lud. Schönlebcn, Vater unseres Historiographen Joh. Ludwig Sch. und der Frau Dvlnitscher von Thalberg, der Mutter unseres Chronisten Thalbcrg. Das Portrait des Bürgermeisters Schönleben, ein kleines Oelgemälde, weist uns im Brnstbildc einen schönen Kopf mit langem blonden Haar und großem blonden Barte — ein echt deutsches Haupt. 49) Joh. Ludwig Schönlebcn. 50) Sigmund Felix Graf von Schrattenbach, Bischof von Laibach. 51) Der Topograph des Zirknitzsee's Franz. Anton von Steinberg. 52) Johann Taufcrcr, Protestant und Prof. d. Theol. in Straßburg, geb. 11. März 1584, alten Stils 29. Febr. 53) Bischof Tautscher, gest. 1597. 54) Unser Chronist Thalnitscher von Thalberg. - 55) Domdechant Thalnitschcr von Thalbcrg; er starb als ein Biedermann von erbaulichstem Lebenswandel, ein Vater der Armen, ein Freund der Gelehrsamkeit, vom Publico geliebt und verehrt. Von den Eltern Thalnitscher wird gesagt: es scheint, daß Frömmigkeit und Wissenschaft in dieser Familie ver-geschwistert gewesen. 56) Thurn und Valsassina Joh. Ambros, Landeshauptmann in Krain 1583, geb. 1553, gest. 1625. 57) Primus Trüber. 58) Valvasor. 59) Vega. 60) David Verbcz wegen der Augsburg. Lehre, der er mit seiner ganzen Ueberzeugung anhing, aus Krain ausgewandert, war ein berühmter Arzt und medicinischcr Schriftsteller; Augsburg, Spcicr und Ulm waren die Orte seiner Thätigkeit. 61) Hugo Vodnig, Franziscaner - Provincial, ein trefflicher Beichtvater, starb im Rufe der Heiligkeit. Jedermann wollte nach seinem Tode eine Reliquie von ihm haben; er war geb. im Dorfe Brod bei Bischoflack 1716, starb 1785 in Laibach. 62) Zara Anton, Bischof von Biben (Pollens); Biben gehörte früher zu Krain, die Bischöfe hatten Sitz und Stimme auf dem Laib. Landtage; Kaiser Josef löste cs auf. — Bischof Zara war eifrig und hielt strenge Zucht unter der Klerisei. 63) Zhcrne Valentin, ein würdiger krain. Bauer, und 64) Krains unvergeßlicher Mäcen Sigmund Freiherr von Zois. So hätten wir eine Reihe von 64 aus Krain und itt Krain berühmt gewordener Persönlichkeiten kennen gelernt, und wie viele mitunter hervorragende Namen fehlen nicht in dieser Aufzählung?! Es wäre in der That eine äußerst dankenswcrthe Arbeit, wenn cs Jemand unternehmen würde — sei cs auch nur mit ausschließlicher Rücksicht auf g c -borcnc Kramer — einen Plutarch von Krain znsammcn-zustcllen, worin freilich das Hauptgewicht auf den Entwickelungsgang der einzelnen Größen gelegt werden müßte, dann darauf, wo sic die erste, wo die fernere Bildung ihres Geistes erhalten, in welchen Verbindungen sie mit hervorragenden Zeitgenossen anderer Länder gelebt, und welch' sonstige Einflüsse auf sie gewirkt haben! Heben wir nun zum Schlüsse noch einige Details ans dem umfang - und inhaltreichen Manuscripte hervor, die uns manche bisher nnbckanntc Momente bieten werden. Ad Nr. 4. Wilhelm von Auersperg. Sein Denkmal mit der Grabschrift und den beiden in Stein gehaltenen Bildnissen von ihm und seiner Gemalin Margaretha, vcrwittwctcn Gräfin Schaumburg, geb. Frciin Krchgh, war bis zum I. 1784 in der damal. Franziscanerkirchc auf der Epistclscitc zu sehen, in welchem Jahre Kirche und Kloster in's Schnlhaus (Lyccnm) umgeformt wurden, folglich mit allen andern Grabmälern, die noch da waren, auch dicscs eingehen mußte. Der Handschrift liegt die in Kupfer gestochene Abbildung des Denkmals bei, wovon ich eine (5opic der geehrten Versammlung vorzulegen die Ehre habe. Wilhelms Stcrbcdatum ist 10. October 1506. Ad Nr. 11. Thomas Chrön, der bekannte Bischof und Gcgcnreformator. Nach Valvasor und bett Manuscriptcn der Scmiuarbibliothek wird angegeben: daß von ihm cin c a n o n i s ch e s Recht, Evangelien in slavischer Sprache und anitalcs sacroprophanae er- halten seien. (Sein Sterbejahr ist statt 1630 unrichtig mit 1638 angeführt). Am Portrait lesen wir Regiminis (b. i. innerösterr. Statthalterci) Locumtcncns inslalalus 29. December 1614. Ad Nr. 16. Pater Anton Erberg, geb. zu Lustthal auf dem Rittcrgutc seines Vaters am 21. October 1695, Rector der Jesuiten in Laibach 8. Dec. 1744, gest. tut der Auszehrung am 3. Oct. 1746; hat der Societät vor der Ablegung des vollen Gelübdes (1729) 20.000 fl. Teutsch. W. — sein väterliches Erbe — vermacht. Hat im Manuseripte hinterlassen: Jus naturae mit der Ethik und Jus canonicum. Sein Portrait, Tuschzcichnung, ist von Hcrrlcin und Mcntzingcr — zwei bekannten heimatlichen Meistern. Ad Nr. 17. M a r x G c r b e tz von St. Veit bei Sittich, geb. 24. Oct. 1658; er studirte zn Laibach im Gymnasium, die Eltern darbten sich die Kosten dafür vom Munde ab; in die Philos. ging er nach Wien und trat nach bereit Vollendung in die medicinischcn Studien; er ward 1683 durch die Türken an dem weitern Bleiben in Wien verhindert, ging nach Padua und Bologna, wo er Doctor wurde. „Er kehrte in sein Vaterland zurück, wo ihn d i c H c r r c n S t ä n d c, die dazumal — wie cs in der Handschrift heißt — bett Wissenschaften it ttb den Gelehrten sehr günstig waren, allenthalben unterstützten." Er war 1712 Vorsitzender der Gesellschaft der Opcroscn. Seine Constilution.es de morbis complicates widmete er zumeist den Siebten von Sittich. Sein Portrait ist von bettt damaligen Laib. Künstler Bück tu Kupfer gestochen. Ad Nr. 18. Balthasar Hacqnet do la Motte, nach Einigen ein Bretagner, nach Andern ein geb. Jnner-Kraincr. „In seiner Orictographia nennt er sich einen gcboruc» Krainer, nennt die andern Laudesgelehrtcn seine Landsleute, die kraiuische Sprache seine Sprache." Er starb in Wien int Quicöceutcngchaltc, nachdem er mehr als 70 Jahre alt geworden. Ad Nr. 20. J o h a tut Carl Graf v. Herbe r-st c i n, Bischof zu Laibach mit 5. Dec. 1782. Sein int I. 1782 gedruckter und herausgegebener Hirtenbrief machte zu Laibach und au anderen Orten bei dem Klerus und beut Publicum großes Aufsehen; je weniger er dem Papste gefiel, desto mehr würdigte ihn der Kaiser Josef II. seines Beifalls. Starb 7. October 1787 eben als er zum Erzbischöfe bestätigt werden sollte. Ad Nr. 22. A e m ili an Janitsch, Pfarrverweser zu Roggcndorf in Unteröstcrreich, Benedictincr-Ordens-Priester zn Göttweih, geb. zu St. Jobst in Unterkrain bei Pogauitz, eines dortigen Supaus Sohn, 2. Februar 1732. Er gab eine Beschreibung seiner Reisen durch Italien in 3 Bänden heraus zu Wien 1791, St. Pölten 1794, ein gedrucktes Werk unter dem Namen: Uebersicht der berühmtesten Staaten und Nationen der Vorwelt, 1 Abtheilung , in welchem Werke er sich nennt: Ein Mitglied des weltberühmten Stiftes von Monte Cassino, und der uralten Abtei zu St. Nicolaus in Sicilicn Dechant. Dicscs Werk hat 128 S. 8° außer einer langen Dedication und Vorrede,, dann eine Pränumcratttenliste und Juhaltsanzeige. Es ist besprochen in der Jenaer allgemcinen Literatur-Zeitung, 24. Juli 1795, Nr. 206. Janitsch hat in Neustadtl die Humanitäts - Classen absolvirt, die höheren Wisscuschaften aber im Stifte Göttweih erlernt. Sein Portrait führt die Unterschrift: Aemilianus Janitsch antiquae historian et „verum auslriacarum“ scriptor. Ein Engel weist auf einem Bande das Mittel: „Labore!“ Ad Nr. 27. Anton Linhart, landschaftlicher Secretär in Krain, starb zu Laibach 14. Juli 1795; er hörte in Wien unter beut berühmten Sonnenfels die Polizei-Handlung und Finanztvtssenschaften *). Zum Dienste des Staates gebildet, kam er wieder nach Laibach und fand in der fürstbischöflichen Kanzlei eine „magere" Anstellung. Von da überging er in das Laib. Kreisamt, ward bald Kreis-Commissär und Mitglied der öconomischen Gesellschaft in Krain. Er machte sich durch seine gedruckten Werke auch im Auslande bekannt; diese waren: Die Blumen aus Krain, cs waren Geburten seines jitgcitblidjcn Witzes. Versuch einer Geschichte von Krain, 2 8° Bde. 1788 und 1791 zu Laibach; dieß Werk ist in der Jenaer allg. Lit.-Ztg. vom J. 1797 (April) Nr. 120 recensirt. Zwei Komödien (Uebersetzungen) in der slavischen Landessprache im J. 1788. Ad Nr. 29. J o h. Gottfried L u k a n t s ch i t s ch, kais. Landrath, hat im Manuscripte hinterlassen: Regio virtues Seu diversae Genealogiae inctitae gentis Carnioliae Principunt, coinitum Liberbaronum, Provincialnim nobi-liutnque ex diversis Aulhoribus Manuscripts, Chartophy-laciis Collectanea, wovon 2 Bünde schon für den Druck bereitet, aber nicht dazu gelaugt sind. Gabriel L. starb 40 Jahre alt 1660. Sein Portrait liegt in einer Bleistiftzeichnung bei. Ad Nr. 33. Marcus a S. Antonio P a d u a n o, Angustüier - Barfüßer, Professor. Des Anton Pochlin Laib. Bürgers Sohn, geboren 1735, 13. April in Laibach. *) Ueber ©oituenfclS, als Professor dieser Wissenschaften, vergleiche bett aus bett Steten des hohen k. k. Unterrichts - Ministerinins geschöpften, äußerst gründlichen nub anziehenden Aufsatz: Son-neitfels und Maria Theresia von beut bekannten Historiker Jos. Feil. Sylvestetspenben. Wien, 1858. Er erlebte das Glück nicht, sich von seinen Landgenossen nach schaftlichc Archiv worüber er sich öfter beschwert Pro mentis male tractarunt Aga- gcbracht worden sein, allem man findet außer einigen genealogischen Tabellen gar nichts mehr davon." Ich sah und benützte das Manuscript Carniolia antiqua Genügen geschätzt zu wissen, hat und den Spruch: memnona Graji“ wehmüthig auf sich deutete. Ad Nr. 38. Franz Bo r g i as Freiherr von N a i g e r s f e l d, Bischof zu Derbe, Weihbischof zu Laibach, zufällig in Graz 10. Nvv. 1736 geb. Seine Eltern in L. geb. und haussäßig. Sein Vater Franz Heinrich, f. f. Repräsentant und Kamm errath in Krain, und die Mutter Maria Anna, geb. Freiin von Erberg, die lieb - und vcn ehrungswürdigste Dame. Er ward zuerst Jesuit, Prof, der Geschichte in der Theresianischen Ritter - Academic. 1773, als der Orden aufgelöst wurde, knüpfte er in Wien verschiedene Bekanntschaften an, und erhielt die Erlaubniß, die bischöfl. Kanzlei und das Consistorium zu besuchen. Dann begab er sich mit dem Bischof Gf. Jnzaphi nach Triest, wo er als Domherr zu verschiedenen Geschäften gebraucht wurde. 1776 begab er sich mit dem ältesten Sohne des Fürsten LichnowSky auf Reisen, sie besuchten auswärtige Universitäten, Leipzig 4 Jahre und Göttingen 2 Jahre; 1783 kehrten sie nach Wien zurück. Er kam sodann nach Triest zum geistlichen Referat; 1788 als Domherr und Hanptpfarrcr nach Laibach, übernahm 1792 das geistliche Referat beim hiesigen Gubcrninm, wurde 1794 Gcncral-Vicar, 1795 Bischof von Derbe, und Wcihbischof von Laibach; 1800 starb er (16. Juli). Er ist bei St. Christof begraben. Sein Wahlsprnch war: Virtuli et Labori Fortuna salus. Ad Nr. 42. Räuber, Bischof von Laibach. Er war auch Landeshauptmann in Krain 1529, dann Statthalter in Wien, als welcher et 26. Oct. 1536 das Zeitliche segnete. Sein Leichnam ist in Oberburg beigesetzt. Sein Wahlspruch: „Spartam quam nactus es orna.“ „Sein Portrait wird bei der Familie, Laibach Nr. 204, sorgfältig aufbewahrt." — Der Handschrift liegt eine Copic — Tuschzeichnung — von der Hand des um unsere Landes-geschichtc vielvcrdienten Herrn Adolf von Breckcrfcld bei, die ich abgenommen und ebenfalls vorzuweisen die Ehre habe. Ad Nr. 43. Franz Josef Rudolphi, Fürst-Abt zu St. Gallen, war zu Laibach 16. Mai 1666 geb. Seine Eltern waren Jos. Christ. R., k. k. Obristlicutcnant, und Maria von Wcrnegk, eine Tochter Hans Adams von W. und der Christine von Lamberg; er trat 1685 am 23. April in den Bcnedictinerorden, ward 1690 Priester, 1712 Subprior und 16. September 1718 Abt, welche sobald aufeinander gefolgte Würden von seinen vorzüglichen Eigenschaften ein lautes Zeugniß geben. Von seinem Geschlechte war eine Schwester an Jobst Fcrd. von Gussich vcrmült; während sein Bruder Georg Ferdinand Pfarrer zu St. Margareth bei Kliugenfels war. Ad Nr. 49. Johann Ludwig Schön leben, der Zeit nach unser erster Landeshistoriograph. „Seine die Geschichte von Krain betreffenden Manu-scripte sollen — heißt es in der Handschrift — in das land- et nova 1. Band — und wünschte, daß dasselbe in den Besitz des historischen Vereins käme. Ad Nr. 50. S i gmund Felix v. Schratten-bach, Fürstbischof von Laibach, hatte 6 Brüder, davon 4 dem geistlichen Stande angehörten, der eine, Wolfgang Hannibal, war Kardinal von Ollmütz und Viceköuig von Neapel. Bischof Schrattcnbach that viel zur Verschönerung des Laibachcr Domes; cs ist deßwegen eine Münze geprägt worden, ans deren einer Seite das Brustbild des Bischofs zu sehen; sic ist sehr selten geworden. Ad Nr. 51. von Steinberg, Franz Anton, 26. October 1684 zu Steinberg in Jnncrkrain geb., studirtr in Laibach und Wien, dann im Anslande, Deutschland, Italien; — Geometer, Mechaniker, Zeichner, Oclmalcr; Maschinen, die er selbst gefertigt, in Jdria. Erwarb Hof-kammcrrath, starb 1765 am 7. Februar, 81 Jahre alt. Seine vorzüglichsten Arbeiten: die Nachricht vom Zirknitzcr-Sec (1758) und die Karte von Krain 1716, die sehr selten geworden ist. Sein Charakter war: „menschenfreundlich, gegen Jedermann gefällig, müßig, beredsam, beliebter Gesellschafter; in seinen Geschäften war er unermüdlich emsig." Ad Nr. 52. SE a its er er Johann, geboren 11. März 1584, alten Stils 29. Februar, gest. 8. October 1617 zu Straßburg. Er war der Sohn des Christof Taufcrcr, Mnsterschreibers in Krain und Buchhalter in Laibach, und der Katharina Warl, die sich mit seinem Vater am 5. Mai 1583 zur zweiten Ehe hatte verbinden lassen. Mit seinen Eltern, die Krain 1587 wegen Religions - Zwistigkeiten verlassen mußten, kam er nach Heilbronn; erhielt zu Straßbnrg den ersten Unterricht, ging sodann in die Philosophie und Theologie nach Tübingen 1605; 1612 bereiste er Sachsen und besuchte die vorzüglichsten Academien. Wegen seiner Kenntnisse ward er nach Straßburg als Professor der Theologie berufen. Er schrieb de absoluto decreto gegen Johann Piscator, reform. Thcol.-Prof. in Hcrborn, wie cS Martin Zcilcr in seiner cpistol. Schatzkammer I. Fol. 850 bezeugt. Das Vorblatt seines Werkes ziert sein in Kupfer gestochenes Portrait, worunter Lobvcrsc auf ihn zu lesen sind. Ad Nr. 54. Johann Georg Th aln itscher v. T h a l b c r g. Die Epitome ist ein Auszug der Annalen seines Oheims Schönlcbcn. Ich kann nicht umhin, hier das Bedauern anzufügen, daß eben Thalbergs am wenigsten bedeutende Arbeit zum Drucke kam, während seine Geschichte der Stadt Laibach (über die Dr. E. H. Costa int Anzeiger f. Kunde der deutschen Vorzeit, August 1860, berichtet hat) seine Hisloria callie-dralis ecclesiac Labacvnsis, sein Cypressus Labaccnsis, 9 Len ich in unsern „Mittheilungen"*) zu pnblicircn angefangen/ und so manche andere kleinere Manuscripte leider nicht dazu gelangten. Ich will an anderer Stelle auf Grundlage dieser so äußerst verdienstvollen Arbeiten des heimatlichen Geschichtschreibers seine Bedeutung in der Literaturgeschichte unseres Landes gebührend hervorheben, und begnüge mich für heute, Dr. Vine. Ferrer Kluns voreilig gefaßtes, wegwerfendes Urtheil (öfters. Bl. f. Lit. 1857 Nr. 2 und Mitth. 1857 p. 46 ff.) über diesen in der That um Krain hochverdienten echten Patrioten, gestützt auf die Kenntniß der erwähnten, bisher nicht gedruckten Werke, hicmit zurückzuweisen! Seine hohen Verdienste erkannte die Landschaft in Krain und nahm ihn 1713 am 5. Februar zu ihrem Mitlandmann an. Seine Frau war Maria Victoria von Zanctti;—- er hatte mit ihr einen (!) Sohn, Josef Anton Tobias, welcher heiratete, aber kinderlos starb. Unsere Handschrift hat uns seine bisher unbekannte Grabschrift bewahrt, die sich ebenfalls in der damaligen Franziscancrkirchc, in den Räumen, in denen wir eben versammelt sind **), bis zum I. 1783 befand. Sie lautete: Quisquis. Ades. | Sev. incola. seu. accola. j heic claudalur. vrna | Joannes Gregorius Thal-bergivs | Carnioliae Patricias | Aemonae orivndus | natale solum, praeclari calami | beneficio | perpetvo. sibi derner-vit I rerum. antiqvarum. | indagator. sagacissimus | per-vigil. in commvne. bonvin j pene inevrivs. svi. | patriae, ac optirriarvm. artivm | amantissiinvs | quae regnarvnt. in vivo deplorarvnt | in inorlvo | hie emeritis | virlvtis. praemiis | caeloqve. matvrvs. | condidit in avtvmno. [ sexagenario major | V. norias. odobriš | MDCCX1X | Ad Nr. 57. Pr i in us Trüber. Durch Empfehlung und eigene Geschicklichkeit und Bescheidenheit erwarb er sich viele Gönner, er kam (wie bekannt) nach Rothenburg an der Tauber. Seine Predigten hatten so viel Beifall, daß man ihn in's Ministerium zog. Zu Laibach übersetzte er die Augsb. Confession in's Slavische (Krainische) und ließ die lutherische Kirchcnordnnng in windischer Sprache drucken. Am 21. Juni 1586 legte ihn eine Entkräftung zu Bette — er starb am 29. dieses Monates im 78. Jahre. Sein Sohn Primus war Pastor in Killbcrg; Fclician in Laibach, nachdem er auf einem Tiffcrnus - Stipendium in Tübingen studirt hatte. Ad Nr. 58. Valvasor. „Wenig Länder in der öfterr. Monarchie — ruft Erb erg begeistert ans — können so um's Vaterland bccifcrte Männer ausweisen, als er cs war, der Uncrmüdcte!" Die Landschaft erleichterte zwar seine Auslagen, doch verschlang sein Unternehmen sein Vermögen. „Er hat als unermüdeter Patriot — schließt die Biographie — bei seinen Landsleuten eine Ehrensäule verdient, um die Nachwelt an seine Verdienste zn erinnern." *) Jahrg. 1860, S. 47. **) Das Locate des histor. Vereins, welches sich ebener Erde, in dem ältesten Theile des Gebäudes, vielleicht eben über den Grüften, befindet. D. Red. Ad Nr. 59. Z h e r nc Valentin, ein guter und verständiger Landwirth, in Oberschischka Haus-Nr. 40, 1732 geboren und ansässig. Er stndirtc bis zur Grammatik-hatte aber entschiedenes Talent zum öconomischen Fache. Er hat sich besonders um die Bienen - und Pferdezucht verdient gemacht, und es enthalten die Acten der Ackerbau-Gesellschaft Belobungs - Dccrctc Nr. 21 sein Lob. Sein Vater sagte ihm immer: pernesi v biso drevo, de ti pokažem kako ga imaš deržati. — Er starb 1798. Ad Nr. 64. Den Schluß macht der nie genug zu preisende Freiherr Sigmund Zois. Es heißt in der Handschrift in treffender Kürze: Es sind wenige größere gelehrte Zeitschriften, in welchen seiner nicht mit vorzüglichem Ruhme gedacht wird, und so haben wir in der Anerkennung von Außen die Bürgschaft von der wirklichen Größe des Mannes, der uns daheim „Alles in Allem" war und von dem der Dichtcr-frcnnd mit Recht gesungen: „Mali krajna imela sina ljubšega ni!“ 9. Aus beit sonstigen Verhandlungen ist noch hervorzuheben, daß Herr P. v. Radies die Versammlung ersuchte, dem anwesenden Herrn Bürgermeister A m b r o s ch den Dank für die ertheilte Erlaubniß, das magistratliche Arck)iv zu besuchen, wo sich sehr viele geschichtlich wichtige Docu-mente befinden, anszusprcchcn, wozu Herr Director Costa bemerkte, daß dieses Archiv dem Vernehmen nach in einem sehr schlechten Zustande sick) befinden solle. Der Herr-Bürgermeister lehnte den Dank bescheiden ab mit der Bemerkung, daß er sich zu erinnern wisse, daß dieses Archiv sck)on zur Zeit als er (Ambrosch) Magistratsrath war, dem verchrlichen historischen Vereine geöffnet wurde. Wahrscheinlich konnte aber hievon in der Zwischenzeit seit seiner Entfernung kein Gebrauch gemacht worden sein, indem das Archiv in die ehemaligen Schubzimmcr dislocirt wurde, wo cs wegen der großen Feuchtigkeit beinahe ganz zu Grunde gegangen wäre. Er habe beim Beginne des verflossenen Winters diese bereits vom Schimmel angefressenen Urkunden in die Registratur übertragen lassen, wo dieselben langsam getrocknet worden sind. Jetzt befinden sich alle Acten auf dem Boden, weil cs an einem Platze zu deren ordentlicher Unterbringung mangelt. Es ist zwar im Gemcinderathe ein Antrag zur besseren Bewcrthung der magistratlichcn Localitäten zur Dclogirung der Handelskammer und einer Privatpartci eingebracht worden, allein derselbe fand in der Banscction einen heftigen Gegner, wcßhalb der Gc-meindcrath beschloß, daß Alles beim Alten zu bleiben habe. Auf diese Art sei er (Bürgermeister) nock) immer nicht in der Lage, diese geschichtlich wichtigen Urkunden gehörig zu unterbringen. Er lud schließlich den Vereins - Sccrctär Dimi tz ein, von diesem Archive Einsicht zu nehmen und ihm, wo möglich, zur Ordnung dieser zerrütteten Actcn-convolutc behilflich zu sein, was derselbe mit Vergnügen zusagte. Zur Geschichte des Geschlechts der Auersperge. Der Verfasser des Werkes „Herbard VIII. Freiherr zu Auersperg" *) bezeichnet die Form U r S p e r g als die ursprüngliche des Namens vom Geschlechte der Auersperge, und zwar mit Recht, da die Ueberlieferungen dieses Geschlechtes dessen Ursprung von der Burg Ursperg in Schwaben herleiten. Die Behauptung des obangcfnhrten Geschichtschreibers, daß die Namensform Ur'sPcrg selbst in Urkunden der Familie nach der Einwanderung in Kram, wie solche im Auersperg'schen Hausarchiv vorhanden sind, erhalten sei, ist jedoch nach den im Jahrgange 1861 der „Mittheilungen des historischen Vereins für Kram" veröffentlichten Auszügen dieses Archivs nur durch eine einzige Handschrift bestätiget, und zwar eine vom Jahre 1318, während die älteren Urkunden die Form Awersperch oder Owcrspcrch nachweisen. Für den Forscher in der Geschichte der Adclsgcschlechtcr Krains muß cs jedoch nicht ohne Interesse sein, wenn er die Form Ursperg auch in ander-vrtigen und zwar bedeutend älteren Urkunden vorfindet. Die Annalen des Stiftes Sittich, wie dieselben in einer von dem Ordensmitgliedc 1*. Paul Puzel im Jahre 1719 verfaßten, außerdem noch in einer älteren bis zum Jahre 1630 reichenden Handschrift des krainischcn Landes-Museums enthalten sind, zeigen die ursprüngliche Form des Namens der Auersbcrge an mehreren Stellen, und zwar aus der ersten Zeit des Bestandes jenes Stiftes. So ist im Jahre 1178 Engelbert von U r s p erch genannt als Gcschenkgcbcr mit der Ortschaft Cothcugc; im Jahre 1250 Engelbert und Konrad von Ursperg mit der Gabe von 13 Huben; im Jahre 1284 Albert von U rsbcrch mit dem Geschenke von 2 Huben bei Stegen; im Jahre 1293 Meinzlin von Ursperch mit der Gabe von 1 Hube in Großlupp. Dieselbe alte Namensform findet sich in Urkunden, welche der Geschichtsforscher Bianchi aus den Archiven der Patriarchen von Aquilcja veröffentlicht hat, welche Auszüge eben das von der kaiserlichen Academic der Wissenschaften herausgegebene Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen enthält. Als sich Ulrich UI., Herzog von Kärnten und Herr von Krain, nach der wegen seiner Ucbcrgriffe in das Bcsitzthum der Kirche von Aquilcja mit dem Patriarchen Gregor entstandenen Fehde wieder zum Frieden herbeigelassen hatte, mußte er in der darüber ausgestellten Urkunde vom 24. Nov. 1261 außer Anderem auch das Schloß Auersperg unter die Oberhoheit von Aquilcja zurückgeben. Nach einer zweiten Urkunde vom 30. Nov. 1261 nahmen die Abgesandten des Patriarchen die übergebenen Burgen, worunter auch Auersperg, wirklich in Besitz; der Herzog aber empfing dieselben nach Ablegung des LchcnScidcs von dem Patriarchen wieder zu Lehen. In beiden Urkunden *) Wien, 1862 bei Wilhelm Braumitller erschienen, verfaßt von unserem geschätzten corrcspondirenden Mitgliede Herrn P. von RadicS. Wir behalten uns eine eingehende Würdigung dieses Werkes vor. D. Red. NUN steht die Namcnsform u r u s p e r ch. In einer dritten Urkunde vom nämlichen Jahre ist unter Anderen auch Otto von Hurnsperch und Konrad sein Bruder mit dem angeführt, daß beide den Lchenscid als Dienst-leute der Kirche von Aquilcja geleistet haben. (S. Archiv für Kunde östcrr. Geschichte, Bd. XXI., S. 175 ff.). Die vorangeführten Urkunden geben außer dem ursprünglichen Namen auch noch andere Daten über das Geschlecht der Auersperge. In dieser Hinsicht läßt sich ans den Schriften des Stiftes Sittich noch Mehrcrcs ans der ersteren Zeit der Auersperge anführen, darnach vergab im Jahre 1232 Meinhard Herr von Aucrspcrch an das Stift 2 Huben in Schönberg; im Jahre 1278 kommt Hebrand von Aucrspcrch als Zeuge vor; im nämlichen Jahre vergab Meinhard von A u c r b c r ch 4 Huben zur Gntmachnng des dem Stifte verursachten Schadens; int Jahre 1280 wieder einen Zehcnd in Mullau in derselben Absicht: im Jahre 1297 verkauften Otto und Hugo von A u e r s p c r ch 3 Huben in Bischofsdorf an das Stift; im I. 1300 vergaben Otto von Aucrspcrch 11 Hube in Lutsche, H u g o l i n von A u e r ö p c r ch und Bertha, die Mutter beider, 2 Huben und eine Mühle in Altendorf; im Jahre 1301 Meinhard von Aucrspcrch 1 Hube in Pölz bei der Kirche St. Katharina ; endlich im Jahre 1382 Peter und Hanns von Aucrspcrch 11 Huben, und Wolch a rd von Auers-p e r ch 2 Huben in Lipovž. In Handschriften des kaiserlichen Hansarchivs, welche von der kaiserl. Academic in ihren Fontes re,um austria-carurn veröffentlichet sind, kommen gleichfalls auf das Geschlecht der Auersperge bezügliche Stellen vor. So vergab nach einer Urkunde vom 9. Mai 1248 der Patriarch Berthold von Aquilcja den Zchend von Neubrüchen bei Zobclsbcrg, welche Conrad von Aursperc urbar gemacht hatte, nach dessen Tode an seinen Schwiegersohn Hcrrman Grafen von Ortenbürg. In anderen Urkunden von den Jähren 1263 und 1265 kommen Herbord und Otto von Owcrspcrch als Zeugen vor. (Siehe Fontes rer, auslr. S. 9, 55 und 66). Diese Angaben ans früherer Zeit mögen hier genügen, da die spätere Zeit ohnehin vollständiger aufgeklärt ist; dieselben dürften allenfalls Einiges zur Ergänzung der Geschichte des berühmten Adclsgcschlcchtes der Aucrsbergc beitragen. Hitzinger. Zur Geschichte utter Mucken in Krum. Bereits int Jahrgange 1851 dieser „Mittheilungen" S. 44 hat der Schreiber dieses über eine sehr alte Glocke berichtet, welche sich in der Filialkirche St. Job st ob Billichgratz befindet, und vom Jahre 1354 hcrschreibt. Eine dieser vorbcschricbencn ganz gleiche Glocke ist in der Fricdhofskapcllc zu Nußdorf in der Pfarre Hrenovi; zn sehen; sic stammt auch von demselben Meister her, nur hat dieselbe neben dem Namen des Meisters keine Jahreszahl. Die Inschrift lautet nämlich: s VllSENCIVS q. NICOLAI ME FECIT. Ucbrigcns ist die Gestalt der Glocke die nämliche, wie bei jener in St. Jobst, vcrhältnißmäßig sehr lang und wenig breit, der Guß selbst mehr roh, die Schrift aber gleichfalls verzogene und verzierte lateinische Unzialschrift. Eine ganz gleiche Glocke findet sich überdieß in der Filialkirche St. Daniel zu Salog, in der Pfarre Adclsbcrg. Die Inschrift auf derselben nennt den Meister und das Jahr des GnffcS, sic heißt nämlich: MCCCLXXXIII MICHAEL ME F(ecit). ' Obwohl an dieser Glocke ein anderer Meister gearbeitet hat, so ist doch die äußere Gestalt derselben, so wie die Form der Buchstaben ganz übereinstimmend mit der Glocke von St. Jobst. Nimmt man die vorbcschricbcncn drei Glocken zn-sammen, so hat man drei Glockengießer, wahrscheinlich von derselben Familie, nach einander im Laufe des vierzehnten Jahrhunderts. Eö findet sich nämlich nin's Jahr 1354 Viisentius oder Vincentius, früher dessen Vater Nicolaus, und später im Jahre 1383 Michael, allem Anscheine nach der Sohn des Viisentius. Welchem Wohnorte jedoch dieselben angehörten, dieß läßt sich bei dem Abgänge aller Anzeigen nicht ermitteln. Hitzinger. StMswissenschastliche Literatur. S t a t i st i s ch c s H a » d b n ch l c i n für die österreichische M o n a r ch i c. Verfaßt vom k. k. w. geh. Rathe, Sections - Chef und Director der administrativen Statistik, Carl Freiherr» von Czocrnig. Herausgegeben von der k. k. Direction der administrativen Statistik. 1. Jahrgang , 4. Auflage. Wien. Aus der k. k. Hof - und Staatsdrnckerci. 1861. In Commission bei Prandcl & Mayer. Es wird schwerlich ein zweites Handbüchlcin geben, welches ans einem so beschränkten Raume (Vlil und 160 Octavscitcn) ein so reiches Material'enthalten, und einem fühlbaren Bedürfnisse so vollkommen abhelfen würde, als das oben genannte, welches in der Anlage und Ausführung die Meisterhand, die cs zu Stande gebracht, beurkundet. Wenn auch nur ein Handbüchlcin, bezeugt cS gleichwohl die hohe Begabung des erfahrenen Staatsmannes und berühmten Gelehrten, der in London und Paris Oesterreich so ehrenvoll vertrat. Der Herr Verfasser, Ehrenmitglied unseres Vereins, schickt der cigcnC lichen Statistik ans 40 Seiten eine gedrängte, aber gleichwohl übersichtliche Darstellung der „Staatsvcrfassung und Staatsverwaltung" der Gegenwart voran, und zwar die StaatSgrnndgcsetzc, die Verfassung und Verwaltung der, zur ungarischen Krone gehörigen Länder, mit Rückblick ans die Vergangenheit, und die Staatsverwaltung in den übrigen Reichstheilen; es gibt demnach das Büchlein den Inhalt des kaiserlichen Diploms vom 20. October 1860, des kaiserlichen Patentes vom 26. Februar 1861, sammt dem damit kundgemachten Reichsgrundgcsetze, den Landcsord-nnngen und Landtags-Wahlordnungen, ferner die gleichzeitig ergangenen oder nachgcfolgtcn kaiserlichen Verordnungen, welche sich, auf jene verfassungsmäßigen Einrichtungen, so wie ans die Wiederherstellung der früheren Verfassungen in den Ländern der ungarischen Krone, wie nicht minder auf die, seit dem 20. October v. I. im Organismus der Staats - Ccntralstcllcn eingetretenen Veründc-rungen beziehen. Die zweite, oder statistische Abtheilung gibt in Tabellen von Seite 41 bis 160 den Flächenraum des Staatsgebietes in seinen verschiedenen Bestandtheilen seit dem Tode der Kaiserin Maria Theresia und die Bewegung der Bevölkerung bis zur letzten Zählung von 1858, dann die Ziffern der Civil- und Strafrechtspflege, der Landwirthschaft, des Bergbaues und Hüttenwesens, der Industrie, des Handels, der Seeschifffahrt, der Straßen, Eisenbahnen, Dampfschifffahrt, des Postwcscns, der Telegraphen, der Actien-Gesellschaften, der Nationalbank, der Lehranstalten, der Sanitäts- und Wohlthätigkcitsanstalten, der Sparcasscn, Versicherungs-Gesellschaften, der Finanzen, der Armee und der Kriegs-Marine. Man sieht daraus, daß kein Zweig dcö StaatSlcbens übergangen oder übersehen wurde, wohl aber sind die viele Tausende von Zahlen und Daten mit erläuternden Noten versehen, und stellt sich somit das Büchlein für die Abgeordneten des Rcichsrathes und der Landtage, für die Vertreter der Städte und Gemeinden, für die Handels- und Gcwcrbckammcr - Mitglieder, für die Landwirthschafts - Gesellschaften und Sparcasscn, wie auch für andere gemeinnützige Vereine, ja für jeden Geschäftsmann und Zeitungsleser gleichsam als unentbehrlich dar, wcßhalb wir dasselbe um so mehr allgemein anempfehlen, als der Ankanfpreis don 1 fl. äußerst gering ist. Die Ausstattung ist ausgezeichnet. Die erste Auflage erschien im Juli 1861 und schon nach wenigen Tagen die zweite, im August aber die dritte und vierte, was die anerkannte Brauchbarkeit des Büchleins beweiset, in welchem unser engeres Vaterland gebührend berücksichtiget ist. Als besonders erfreulich müssen wir noch bemerken, daß von Jahr zn Jahr das Wicdcrcrschcincn dieses Buches zu verhoffen ist, da die vor uns liegende 4. Auflage am Titclblattc als I. Jahrgang bezeichnet steht, das zeitweise Wicdcrcrschcinen eines statistischen Werkes aber ist unerläßlich, denn die statistischen Resultate werden nach Jahren zur Geschichte; die Statistik an sich aber ist fortschreitende Geschichte. a?r. H. Costa. Druck von Ignaz v. Kleimnayr 8i Fcdor Bamberg in Laibach. SKSr3 Dieser Nummer ist eine lithographische Beilage beigegeüen. ”$58