LMacherWMtlmg. Nr. 1U6. Pränu!uer«tio«sp»cis! 3m Comptoir gnnzj. si. II, halbj. st. 2.5«. ssiir die Zustellung inö Hau« halt>i.5l)lr. WitdcrPost aanzj.fl. 15, Ha1bj.fi. 7.50. Mittwoch, 9. Mai Ins»,ti onsg«VÜY, Vi« I« Zillen': imal «0 l»., 2m. »0 l»., 2m. I sl.; sonst p,. Zcile!in.«ll., lm.» t,., «in. 1» tr. n. s. >v. ^nseitionestcmpel j«dc«m. »o l». 1866. HM" Des h. Ghristi-Himmelfahrtsfestes wegen erscheint die nächste V^ummer am Freitag. Ämllichel THM. Sc. f. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. April d. I. die Wahl des ssarl Frcihcrrn von Tinti zum zweiten Vizepräsidenten dcr k. k. LaudwirthschaflSgcstllschaft in Wien allcrgnädigst zn licstätigcu geruht. RWamllicher Theil. vaibach, 9. Mai. Dic umfassenden Rüstungen Preußens werden von der „Wiener Abend Po st" als ein bedrohliches Symptom, als eine entscheidende Maßregel charak-tcrisirt. Den nächsten Grund derselben sieht daS amtliche Blatt in dcr „wirklich geschichtlichen Schcn" Preußens vor dcr Autorität des Bunde«. Als Oesler« reich ii, der Depesche vom 26.April lediglich als Moons dcr Verständigung vorschlug, die Sache vor den Vnnd in brina.cn, riefen dic preußischen Blätter auö: „Tüir sollen unsere Feinde ül>cr unsere Interessen entscheiden lasscn!" Die „Al'dpst." bemerkt hiczn: Wir rcgistrireu das Gcsländniß, wo Preußen seine Feinde sieht, wie wir vor Knrzcm das (Äeslandniß zu rcgislrircn hatlcu, Wo cö seine Frcnndc gesucht hat. In seinen staatlichen Sympathien wie in seinen Antipathien hat cö sich gleich weit vom deutsch-nationalen Standpuult zu entfernen llcwußt. Oesterreich aber, einmal angegriffen, lvllrde mit Selbstbewußtsein darauf hinweisen können, baß eS nicht cinc egoistische Politik, nicht eine spezifisch österreichische Idee war, in deren Vertheidigung cS die Waffen ergriffen, ^"d wer das Bewußtsein nationaler Zusammengehörig' leit noch in sich gerettet hat aus dem Gcwirrc dcr poli« tischen Strcbnngeu des letzten Jahrzehntes, würde dann nicht im Zweifel sein, welcher Fahne er sich auzuschlicßcu, Welche Guter cr zu vcrlhcidigm haben wird. Die preußische Idiosyulnisic in Bezug auf den Rund findet eben in diesem Augenblicke ihr Scitcu-sliick in dem vom Kaiser Napoleon ül. dem Mairc von ^uxcrrc gegenüber auögcsprochcucu Abscheu vor d eu ^ertrügen v o u 1815. Dcr Kaiser hat, einer ^'u^cndci» Hinlaonng dcr Stadt An^crrc folgend, sich ^hin begeben. Das ^onnc°Dcparlemcnt hatte ihn 1848 l>!l cll,' I^> Luil« den Alliirlcn fnrchtbar machten. Daß dcr Kaiser sich gerade jetzt nach Anxerrc begab und dort Anlaß zn einer Nede bekam, beweiöl, daß es auf cine weitreichende Kuudgebuug abgesehen war. Dicsc ist iu der That erfolgt. Der Kaiser liebt es, so schweigsam cr den Diplomaten und selbst seinen Ministern gegenüber ist, anf seinen Reisen dcr getreuen Bevölkerung gegenüber Programme sciucr Politik auf> zustellen, dic wie ein Blitz daS mystische Duulel crhcl-leu. DaS waukelmülhigc Paris, das allein gauz Fraut-reich repräsei'tircu will, die „alten Pmtcicn," die in Thiers Rede iui gcsctzgcbelldcu 5cörper so offen gegen die preußische nnd italienische Umstnrzpolitik anfgetrcten sind, sollen ciu Auertisscmcnt erhallen, sie sollen es wissen, daß dcr Kaiser weiß, wo cr die „wahren Franzosen" zn snchcn hat und daß cr die Dienste nicht vcr< gcsscn hat, dic ihm dic getreue Laudbcvülkcruug durch die Abstimmung im Jahre 1848 leistete. Ader auch Europa soll auö dcu wcuigcn Worteu der Ansprache au dcn Maire von Auxcrre erkeuncu, daß die zweite Phase des R o u h e r'schcu Programms, „loyale Ncu< tralilät" bereits iu die „Freiheit dcr Aktion" üvcrgc» gangen sei. Zicl der herannahenden großen kriegerischen Bewegung in Europa ist die Z cr r c i ß un g dcrBe r-träge vou 1815), woruutcr ciue gewisse Buudesaltc, nnd daher auch uoihwendigcrweise cinc neue Karte E urop a'ö. Wenigstens lanu es jetzt niemanden mehr uullur fein, daß cö sich nicht uu> blos dynastische Ziele, soudcrn um eine» Kampf zwischen Crhaltung dcö Gleichgewichtes und Uinsturz .dcö Bestehenden handelt. Die Kuugrcßidcc taun nuter dicser Boraussetzuug uur als eiu Vcrsuch aufgefaßt werden, dabjcnigc im frico« lichen Wege zu erreichen, waS keine Großmacht sich anders als dnrch einen blutigen Krieg würde entreißen lassen. ^ll!<« M!lil o5l! Italienische Rüstungen. Die „Wr. Abdpst." schreibt: In dem Maße, in welchem die Verhältnisse in Italien sich bedrohlicher geslallcn, werden die Blätter schweigsamer nnd ihre Mitthcilungeu knapper nnd zurückhaltender. Abgesehen von dcn stereotyp gewordenen Schildcrnngen dcö (anthu-siaömuS, mit dem man dem König, drm Kriege uud Garibaldi iu dcu Straßen uud auf öffentlichen Plätzcu Eovivas darbringt, und von dcu unvcrmcidlichcu Ausfällen gegen Ocstcrrcich sii'd die in dcu Iourualcu, die uus übrigens schr unregelmäßig uud mit bedeutenden Verspätungen zukommen, enthaltenen Nachrichten meistens unerheblicher Art. Wir verzeichnen daher nur, daß am 1. d. M. sämmtliche Trnppcu Marschbefehl erhielten, um an verschiedenen Pnnltcu, über welche die nähere Auskunft fehlt, lonzcntrirt zu werden, uud daß dicsc Konzcnlri-rungcn am 5. vollendet sein sollten. Die Präfcltcu der einzelnen Provinzen haben die Weisung bekommen, beim Abmärsche dcr Truppen die Nationalgardcu zum inneren Dienste in sehr ausgedehntem Maße zu verwenden, nnd mehrere NationalgardcnkommandoS haben auch der Regierung ihre Bereitwilligkeit in dieser Richtung be-rcitS aufgesprochen. Bei dcr Einberufung dcr Dienstpflichtigen, aber gegenwärtig anf unbestimmte Zeit benrlaubten, großen« theils Fischerei und Küstenschiffahrt betreibenden Mann-schaftcn des Corpo Reale ist bis auf die Altersklasse 1835 zurückgegriffen worden. Selbst die am Bord fremder Schiffe Bediensteten müssen baldigst einrücken. Aus Bologua wird gemeldet, daß die innerhalb dcr ersten Linie der neueu Festungswerke befindlichen Villen bis zum C>. d. M. geräumt sciu mußten. Auch werden dort, so wie in Piaccnza, weil es an Räumen zur Unterbringung der Militärmassen fehlt, Nothbauten iu aller Eile errichtet. Dic Arbcitcu zur Mobilisiruug dcr Nalionalgar-dcu haben ebenfalls begonnen, und werden zunächst jene Städte, die in dcn lctztucrflosscucn Jahren keine Bataillons zu solchem Behnfc octachirtcn, diesmal welche stellen müssen. Au Mannschaften wird cS nicht fehlen, da der Dienst gnt bezahlt uud die Noth unter dem gewerblichen Proletariat sehr groß ist. In dcn Fcldbäckercicu wird Tag und Nacht gear« bcitct. Pfcrdeankäufc fiudcn nach großem Maßstabe statt. Dem „Coutc Cauour" wird aus Florenz geschrieben, daß die italicuischc Regierung schon seit dem Tage dcr Untcrzcichnnng dcs Gasteiuer Vertrages au dcn Vorbereitungen zum Kriege arbeite; daß die erforderlichen Truppcnbtweguugen bereits seit dritthald Mouatcu in möglichster Stille stattsiudcu und daß Admiral Vacca keineswegs durch einen Sturm, nach Pola vcrschla gen wurdc, sondern im gehei< men Auftrage der ita lic l, isch e n R e gicrun g dahin ging, um einige sehr w i chtig e Pu nlte der ad rilltischen Küste auszuforschen. Oesterreichs 3(rieg5macht im vergleiche mit der jireukischen und italienischen. (Pr.) Oesterreich kann ohnc Zuhilfenahme von Frel-willigculurpö, die gewiß auch auf eine Stärke von 40.00) bis 50.000 Manu gebracht werden dürften, ohne die Dcpotlörpcr, ohne die vierten Bataillone dcr Grenz-Infaulcric«Regimenter und endlich ohne die Triester Feuilleton. ! ____ i Gin Held der S'ternaUee. Roman auö dcr Gegenwart. Von Inkol» Nl«^ovc. Erstes Kapitel. Dcr beharrliche Liebhaber. Die NachmittagSsomic eines lanwarmm Frühlingstages hatte, ''? "- um im Style moderner NomanoloM zu bcgniurn — b?-"ts cntschi^u gcgm Wcstm geneigt, um auch dicsc Seite dcr ^"dt Laibach zu bclcnchlcii. VcÜuintüch muß die Herbst', Wmtcr-^ Friihliugösoinic hier mil dcm Ncbclmecrc gcwaltiss kämpfcu, ehc . 'lir fMngt, durchzubrcchcu, drii Schcmpl^ zu dchmiplm und ^ ^ä Anblickcö dcr gutm altcn Siadt zu srcucu. Tic Bcwohncr, 'g lind alt, rilcn daiin, Studir^ubc, Arbeit5l'mct, Ladmtisch, st^^.^' ^"lasscud, inö Frcic oder wcuigstcuö uutrr Goltcs Nllll" ^'"'"^'^ u>u dcm »virllichcn odcr ucrmciiUlichcii Vcdürfuissc ii^/ "l)olunss abznhclft,!. Eö haben dicsc Gcpflogcnhcit nicht Zcicl ^ ^"""lincr ^aibachö nllciu uud cö wärc dies gnadc lcin ^ ^n don Wuhlsland odcr froher Laune; auch UusMctlichc locll da , .^"^'chr Wärmc hinaus, dcnu das Eis dcS Schmcrzcö lh^uit Unter °'^' ^'^' ^"" ""^ IcrcuiiaS au dcr Souuc si<.'md dcu Urllc ?'^ ^"""' ^'"^ ^^"!1 und dcr große Philosoph nnd origins ,3^"',3"' H"^ Dioacnc« sich ftlbst durch daö Crschcincu Eom„ ^, ürüszercii Königs in scincr bcschaulichcn Nnhc an der "lcht sto^n ließ. Doch gcnng oon allcu diescn Icremiadcn uud Diogcnescn, dic, Laibach uicht gesehen hat. Uud doch ist dicscö so llciu nicht, ja eü ist brdcntcndcr noch, alö manche Stadt rwn Wcltli^dentnug, wie Babylon, Karthago, Troja, Palmyra, dcnn allc dicsc sind zn Grunde gegangen, Laibach steht uoch imincr! Darauf glaubte ich jenc aufmerksam machcn zn miisscn, die so viel mit Wien, Paris uud London hcrnmwerfcu, lici dcm Iiloßcn Worte „Laibach" abcr verächtlich die Nase rümpfen, alö ob — Lassen wir das l So viel nlanbe ich zur Velcnchtnng dcö Schauplatzes sagen zn miisscn, auf dem uachsolgcndc Beüebcnheitcu spielen. ES ist also ciu lauwarmer Frnhlingsnachmittag, uoch mehr, cö ist eiu Sonnlag. Dic Ionr-FixrMusit hattc cinc zahlreichere Menschenmenge als gewöhnlich, ,in die Stcrnallcc, dicscn Kouzcu' trirungöpuntt dcr Stadt, gelockt. Glanzcndc Tamenrobcn, billaute Uniformen, Auzügc uach dciu ncncstcn Journal, soeben anö Paris angetommeu, daucbcu bcschcidcuc, anspruchslosc Adjustirungcn, ja sogar schäbige Kleider licwciseu znr Gcuiigc, daß dic Gesellschaft schr gcmischi, daß also die Stcniallce lein !ucu8 «xll>s dcr Noblcsse sei, soudcrn daö Äild der Stadt Laibach getreulich ab-spiegle. Man gewahrt da licbrcizcndc Damen, deren Laibach cine großc Anzahl answciscu zu tonnen das Glüct hat, juugc ilud alle Männer, thcils mit modcrucn, lhcils mit iu das vorige Iahrhuu-dcrt hincinrcichcndcn Anzllgrn und Gcsichlcrn, Löwen des Tages und neunzehnjährige Greise und solche, dic es wcrdrn sollcn, Sln» dcntcn, thcilS promcnirend und Schülangclcgruheiten berathend, endlich jene SpczicS vou Zweifnßlcrn, dic Alles uud Hiichtö sind, obwohl sie sich viel Anseilen zu gcbeu snchcn, alles Mögliche zu vcr-stchcu vorgeben, ohne rtwaS zu thu», mit Eiuem Worte, die nur theoretisch gcbildct schcinm, ohne praktisch geschult zu scin. üiuc Gruppe lchtgenauutcr LionS fesselt vorzüglich uuscrc Aufmcrtsamlcit, Wir lrctcu näher: Französische Worte und Silbcu «.i»» »c,(!0i!t trcffeu unser Ohr, und eben wollen wir entsetzt vor diesen fremden Geschossen zurückprallen, als wir cincn Vclaunten gewahren, der ciuer Gruppe junger Damen odcr cigcnllich deni Zentrum derselben, einer niedlichen Blondine vou bezaubernder Erscheinung, nachscgelt. Dcr jnngc Manu odcr vielmehr Jüngling — cr zählt nicht ganz rinuudzwaiizia, Sommcr — von schwärmen: scheui Aussehen, blauen Augen nnd jener Physiognomic, die, ohne gcradc ein Genie vermuthen zu lassen, doch ,'Ibcr das Niveau drS Alltäglichen ebenso Hiimu5raa,t, wie sciuc Kclrpcrgrößc über dic von dcr Natnr dicsfalls luinder begünstigten Spazicrgäll' gcr, halte während des verflossenen Winters auf eiuem Vallc das Glück gcuosscn, scin Ideal iu seiner jctzigcu Vorgängerin zu scheu. Seit dieser für ihn denkwürdigen Epoche hatte cr sich jrde nur deukbarc Mühc gegeben und nichts versäumt, sich ihr zu uäheru, allein vergeblich! Umsonst hatte cr seine schnsüchtigstcu Vlickc oft minutenlang auf dcr bezaubernden Gestalt hafte» lasse», umsonst war cr ihr bei dcr Quadrille mehr als einmal auf das zarte Hühnerauge gctrctcn, umfonft halte cr vci drr Äorsofahrt dic größten Geschosse spielen lassen, umsonst sich endlich im Theater dicht vor ihre Partcrrc-Loge postirt uud ihr so die ganze Aussicht versperrt l Die Undankbare ging bei dicscm lchlcreu Aulassc sogar so weit, ihrcu Vater anf dcu „zudringlichen »nd ungczogcucn Mcnschen" anfmerlsam zn machen, was eine beinahe grobe Zurechtweisung nnd die Frage zur Folge hatte, „ob den» drr Herr durch seine Impertinenz impouireu wolle?" Diese prosaische Traufe jedoch, weit entfernt, seiue poetische Begeisterung abzukühlen, war vielmehr Oel ins Feucr; cinc In» triguc, mciutc der romaubelescnc Albert — so wolle» wir ihn ucuucu- grhört zn eincr Licbc.'gcschichtr und macht sic interessant, und am Ende muß doch dcr Held siegen, oder — besiegt werden.' Dcr letztere, »icht nur in Nomaucn u»d Dramen, sondern auch im wirklichen Lcbeu vorkommende Umstand war es, dcr un- 772 und Tiroler Milizen bei cm.000 Kombattanten und über 1000 Geschütze ins Feld stellen. Das ist im Verhältnisse zu den opcration5fäl)igen Armeen Italiens und Prcnßcns cinc geradezu riesige Stäikc, und besonders in Anbetracht desfen, das! nicht der letzte Niann inS Fcld fzcstellt wird und auch nicht die zahlreichen Reserven und ncucn Nekrnteu-ssontiugcnte, die sich zusammen nach den Angaben eines militärischen FachblattcS auf beinahe W0.000 Mann belaufen, in 8tcchnnng gebracht wurden. Bon dicfer Gcsammlstreitmacht von 000.000 Maun unlsscu iu Abzug gcbracht werden: Zur Acsctznng dcS FestnugsvicrcckS nnd Venedigs 100.000 Mann, zum llilstcnschntz 50,000 Mann, endlich znr Besetzung der mm zu stralcgischer Vcdcutuug gelangten nördlichen Festungen Krakau, Olmiitz, Königgrätz, Ioscphstadt uud Thercsieustadt weitere 80.000 Mann. Es blieben sonach snr die ouerircnde Nordarmee 310.000 Mann übrig. Diese Hccrcsmasse ist jeder preußischen Armce umsomchr gewachsen, als sie gewiß noch durch wenigsten? 50.000 Freiwillige verstärkt wcrdcu dürste. Dem gegenüber sind die gegnerischen Kräfte, abgesehen von ihrer Tüchtigkeit, welche namentlich bci Preußen erst zu erproben ist, verhältnismäßig gering. 1)iach den Berichten des Kriegsministers Vamarmora beziffert sich dic Maj.imalhühc der italicni-schen Armce mit Ausschluß der Natioualgardcn, dic sich wohl zum Garnisonsdicnst, schwerlich aber zum Fc-stungSdicnstvcnvcndcu lassen dürften, ans 350,000 Maun. Bon diesen tonnten indessen kaum mehr als 250.000 Mann znm Augrisfe anf das FcstungSviercck geführt werden, da mindestens 100.000 Mann durch totale Ursachen im Innern dcö Landes (Neapel, Feslnngen n. dgl.) unentbehrlich sind. Dic A r m ec Preußens zählt sammt der Vand-wchr eisten Aufgebotes 480.000 Mann, da die Landwehr zweiten Aufgebotes nur ausschließlich znm FcstuugS. und Garnisonsdienst verwendet werden taun. Hicvon sind in Abzng zn bringen: 150.000 Mann znr Bcsez-zuug der gtheingrenzc; :50.000 Ucaun znm unmitlcl» barcil Schutze Veiling, zur Besetzung Schleswigs min» destcnS 50.000 bis 00.000 Niann. Somit blieben znr Verwendung gegen Oesterreich nur uoch A20.000 Mann übrig, die sich, wie obcu bemerkt, 310.000 Ocstcrrei« chcrn gegenüberstellen müßten. MlkzMlhschujlttcho Hiolrachlul^cn. >. Kann die Höhc drr Grnndstrncr als die Ursache ihres Onlckes gelten? Vaibach, 7. Mai. ^'. klagen über dic Höhe der Steuern uud nmucnt< lich der Grundsteuer sind allenthalben an der Tagrs» ordnnng nnd haben auch in jüiiststcr Zeit inl Schoße unserer ^andcövertrctung Ausdruck gefunden. Thalsache ist rS, daß znr ordentlichen Grundsteuer im Laufe der Zeit seit dem Jahre 1!^48 so bedeutende Zuschläge gc-lomlncn sind, daß Lctzlcre einen sehr erheblichen Theil der Belastung bilden. Es läßt sich nicht leugnen, das; die Zahlung der Grundsteuer sammt Zuschlägen den Steuerträgern derzeit sehr schwer fallen mag; will man sich jedoch dcr Auf. gabc unterziehen, nach den Ursachen dieser Elschcinung zu forscheu, so kann man anf dic Frage, warnm dic Steuerlast jetzt so drückend empfunden wird, nicht ein-fach antworten: die hohe Ziffer oder die Höhe der Stcncr ist es, welche den empfindlichen Druck crzcngt. Eine solche Autwort wäre zunächst an und für sich ganz ungenügend, weil damit, wcnn nicht zugleich die Ma-filnalgrcnze fixirt würde, bis zn welcher die Steuer reichen darf, damit sie nicht drückend wird, so viel wie nichts gesagt wäre. Jene Maximalgrcnze ist jedoch nicht fixirbar, weil sie eine blos relative — durch mannigfaltige Verhältnisse bedingte Größc ist. — Die Erfah-ruug lehrt nnS auch, daß iu manchen Staaten die im Vergleiche mit anderen Staaten fchr hohe Steuerlast ganz leicht getragen wird, während in manchen Ländern dic viel niederen Stcncrn höchst drückend fallen, woraus klar erhellen dürslc, daß zwischen dcr Höhe dcr Steuer und ihrem Drucke ciu nothwendiger Kausalnexus uicht besteht nnd daß demnach in dcr Höhe dcr Stcncr dcr Erllärnngsgrnnd für den Druck derselben nicht go sncht werden kann. Man würde sich offenbar auch nur in einem Zirkel bewegen, wenn man, da schon dic Klagen über dic Höhe dcr Stcner wohl nur durch den Druck, den die Stcncrlast ausübt, motivirt werden könnte, andererseits die Ursache dcS Druckes wieder in der Höhe dcr Stencr snchcn wollte, ganz abgesehen davon, daß ein Erklärungsgrnnd, dcsscu Bedeutung rein relativ und dnrch die obwaltenden Vcrhältnisfc bedingt ist, anf vollSwirlhschafllichcm Gebiete überhaupt leinen Wcrlh haben kann, wcnn nicht cbcn jene Verhältnisse, die hicdci maßgebend si»d, aufgeklärt werden. Als cine absolut zu hohe Stenerlast könnte höchstens jene bezeichnet werden, welche einen so grüßen Theil des Reinertrages absorbirt, daß für den Grnnd-bcsitzcr nur mehr ein zn scincr Snbsistcnz ungenügender Rcsl erübrigt. Diese Höhe jedoch hat die Steuerlast bci uns bci weitem nicht erreicht. — Es unterliegt zwar lcinem Zweifel, daß jene Pcrzcntc vom Katastral»Rcin< ertrage, welche dic ordentliche Grundstcncr bilden, dnrch. die seit dem Jahre 1848 zugewachsenen -verschiedenen Zuschläge wesentlich allcrirt worden sind, allciu hiebci darf uicht vergessen werden, daß dcr Kal astral-Reinertrag dem wirklichen Reinerträge keineswegs gleichkommt. Erwägt man, daß die der Ermittlung des ttatastral'Reincrlragcs zn Grunde gelegten höchst nkdri-gcn Marklpreise vom Jahre l 8^4 die dcrmaligcn, sowie die schon scit mehreren Jahren bestehenden Produkten-prcisc kaum zur Halste, bci mauchcn Produkten aber lanm zum dritten oder vierten Theil erreichen; erwägt man writers, daß scit dcr neuen ssataslralucrmessung im Jahre 1822—l825 anSgcdchnte Grundflächen thatsächlich in cinc einträgliche l'csscrc Kultnrsart eingetreten sind, von denen die Steuern noch immer nach Maßgabe dcö ursprünglich ermittelten niedrigen Reinertrages cin-gchobcn werden, nnd erwägt mau endlich, daß manche Tcrraine im Kataster als anßcr Kultur befindlich ein-getragen sind, dic nach ihrcr dermaligcn Beschaffenheit in diese Kategorie nicht gehören, so kommt man znr Ucbcrzengnug, daß die Steuer sammt Zuschlägen trotz dcr Uüglcichartigleit in dcr Klassirung und Schätzung bci Anlage ocS Katasters, durch welche einzelne Landes' strecken grgcnübcr andcrcn bcnachlheiligt sind, von dem wirklichen Rcincrtragc doch in lcincm Falle jenc Perzcntc ai'sorbirt, die syflcmmäßig die ordentliche Grund» stcucr bilden, welche Steuerlast als cinc absolut zu hohe nm so weniger gelten kann, als sie jcnc Last dnrchaus nicht erreicht, die in manchen Staaten anstandslos getragen wird. Eine Ausnahme, lönntc nnr dort cinlre« tcn, wo, wie eö thatsächlich wirklich gcschicht, zciwcilig für G c m c i n o ez w c ckc enorm hohc Zuschläge c>n-gchoben werden, welche ausnahmsweise Belastung indessen hier nicht in Betracht kommen kann. Gegen dic Annahme, daß cS die hohc Ziffer sei, welche die Steuerzahlung derzeit so empfindlich macht, spricht überdies die durch verläßliche statistische Daten erweis^ bare Thatsache, daß die Belastung des vormals unter-thänigcn oder bäuerlichen Grundbesitzes vor dem Jahre 1848 eine größere war als jetzt. Bekanntlich war nämlich der bäuerliche Grundbesitz damals nicht bloS mit dcr l. f. Grundsteuer, sondcru anch mit Urbarial-nnd Zehcntprästatioucn aller Art belastet.'" Die gcsammte Urbarial« nnd Zehcnlbelastnug des bäuerlichen Grundbesitzes, der sich im Jahre 1848 zum herrschaftlichen oder Dominikalgrnndbesitz wie 7 zn 3 verhielt, entziffert sich nach mäßigem Anschlage anf dic beiläufige Snmmc von 770.000 fl. österr. Währ., während die Vumlue dcr außer dcr ordentlichen Grundsteuer jetzt zll entrichtenden und anf den bäuerlichen Grundbesitz verhält n i ß m aß i g entfallenden Sleucrzuschläge für den , Staatsschatz, deu Landes- und Grundcntlastnngsfond cinschlicßig dcr Grundcntlastungsschnldigkeit an Kapital, Zinsen u. s. w. dic Summe von 040.000 fl. nicht übersteigt. Die Belastung des bäuerlichen GrnndbcsitzcS ist demnach gegenwärtig entschieden kleiner, als vor dem Jahre 1848, nnd diese Thalsache spricht offenbar direkt dagcaen, die Höhe dcr Belastung als dic Ursache ihreö Druckes hiuznstcllcü. Aus dem Gesagten scheint nns klar hervorzugehen, daß in dcr Höhe dcr jetzigen Stcncrlast an nnd für sich dcr Erklärnngsgrund uicht zn finden ist, warum den Grundbesitzer» die Steuerlast so drückend fällt, Worin jedoch dcr Erllärungsgrnnd dafür zn suchen sei, werden wir in einem nächsten Artikel crötern. 3ur8MichensnM in den NMMukll 3k'am5. (Eine Stimme vom Lande.) Der Erlaß des fürstbischöflichcn Konsist o r i um s zu Laibach vom 10. März d. I., womit einige Verfügungen in Betreff des slouenischeu und deutschen Sprachunterrichtes in den Volksschulen KrainS zur Kenntniß gebracht wurden, hat in einzelnen slovcnischcn nnd deutschcu Blättern maßlose Beurtheilungen gefunden; er hat, wie in jenen Blättern gemeldet wurde, selbst in dcr Original'Knrrcndc allerhand mit Nothstift gezeichnete Anmerkungen sich gefallen lassen müssen. Wunderlich! Erstlich war darin der Nachdruck vor allem auf die slovcnischc Sprache gelegt, wenn es hieß, daß die Kinder sowohl in der slove Nischen als in der dcntschen Sprache bcsser unterrichtet die Schule ver- * Nach uuS vorliegcudm statistischen Tabellen betrug bic Summe der m barem Gelde zu entrichtenden Urbarialgabe« Al0.000 st. mid der Werth der Zeheulr, mäßig veranschlagt, mindesten« 200.000 fl, Die, mannigfaltigen Naturalprästationc» repi'ä'scntiren, nach mäßigen Preisen veranschlagt, wenigste»« ciucU Werth von IM),()00 st. Niese bestanden in der Robot,' welche mit ?^5).1!)1 Handtagen und mit 2'.»2.^w Ziiglagm, nnd zwar mit 1 Pferd in 1!» 3!»5 Tagen, mit 2 Pferden' in 28.3W Tagen, mit 1 Ochsen in 1^0.20« Tagen, mit 2 Ochsen iu 108.93« Tagett und mit 4 Ochseil iu !»^ Tagen zu euttichleu war, dann iu Mtnralgicbigteiten aller Art, au welcheu zu cutrichteu waren: «5i01 uiederosterr. Mrtzeu Wei'M, 85.^74 Mctzeu Hafer, 11.055 Mel.'eu Hirse, 2-'>I« Melden Heiden, 1711 Metzeu Korn, «75 Mtzett Gerste, 1M5 Mr^en Grmischteij u. s. w.; ferner ^0.75>:i Vlila Hau^ihiere aller Art, darunter ^374 Kapaunen, 10.861 Heimen, III.511 Hühner, ^)!-, Lämmer. 5>W Schafe, 140 Kastrauuru u. s. w.; ferner 11.720 nirdrrüsterr. Eimer Wein oder Most, 13I.:!55 Otiicl Cier, ii4.40l) Pfund Sftinnhaar, 2<)s»4 nicdcrösterr. Klafter harten Änuuhulzeö, !.'0I.I2«St!!tt Weingarlenpfähle jeder Art, .'i128 Sti!» Bauhölzer verschiedener Gattung, 1000 Stiick Zaunpfähle, 41b Zentner Heu, 33 niederüstrrr. Metzeu Salz, 1tt5ü Pfuud Schmalz, so wie viele andere größere oder Heinere, Quantitäten au sonstig^ Erzrnguisseu deö Hauses nud Feldes, filr dereu vollständige Aus' zähluug der Naum maugelt, — Bei allen hier aufgeführten Prti< flalioiiru ist der gesetzliche Fünftrleiulaß bereits in Abzng gebracht seru Albert zur Liusicht gebracht halte, daß cr durch gauz audere, Mittel da« Herz seiner?lnt!erw«hlten zu gewinnen trachten ml!sse;^, detlhalb beguilgte er sich vorläufig damit, ihr wie, ciu Schatten zu folgen, es dem Zufalle überlassend, wann und ob sich eine ftas>-sende Gclegeuhe,t darbieteu würde, ihr gegenüber alle seine Vorzüge im glänzendsten i'ichtc strahlen zu lassen, denn er glaubte, deren eine bedeutende Anzahl zu besitzen. Die Musil ist verstummt, die NfgimriMapelle verläßt dru Pavillou. Nach uud uach verlieren sich anch die meisten Spaziergänger, nur dcr obcuerwähnlm Gruppe und Hcrru Albert ist die Frühliugöluft uicht mehr zu scharf. Im lcbhafteu Gespräch, oft laut auflachend, wie cö muchwilligr Kinder zn lhnu Pflegen, scheinen sie dir, Umgebung gänzlich zn iguorireu. Wäreu wir neugierig und Verbote cö uicht die Etiteltc, so löuuten wir nicht unr ein--zelue Worte hürm, sondu'u den Inhalt des ganzen Gespräches errathen; allein dieö thnu wir uicht, soust würdeu wir jenen Hcrru oder juugen Mann uicht gewahren, der den Tamcu soeben eut-gegenlommt. Seine Tournürc ist untadclhaft, ebenso seine Frisur; er zieht höflich uud duch etwas verwirrt scheinend dcu Hut, nud — bnrsru wir unsern Angen traue»?— die junge Dame, welche wir Amalic nennen wollen, errethet nud schlägt schlichter» dcu Blick zu Vodcu. Dirs soll zwar unter jungen Leuten öfters vor» lummrn, wir wisscu es vou — der Schule her, aber äußerst scl» teu zcigcu sich so verstörte Phhsioguomieu, wie die des jnngen Albert, dcr nahe genug war, diese momentane, lanm bemerkbare Veränderung wahrzunehmen. Einen Moment stand cr wie eingewurzelt da, dann stürzte cr, eiuem Rasenden gleich, seinem vermeinten Fciudc uud, wie rs dcu Auschriu halte, glücklicherm Ncbcubuhler, uach. „Meiu Herr, folgen Sie mir, wcun Sie cin Ehrcmnanu sind! Wir mllsscn uns sprechen." Der so Angefahrene wandle sich erstaunt um und blieb stehen, sciuru Mann firireud, alö ob cr an drsscu Verstaube zweifelte. „Waö forderu Sie deun von mir?" sprach er dann gelassen., „Ich glanbc, hier lönntcu Sie ebenfalls ohne Anstand reden." „Sie suchen Ausflüchte? Sie wolleu mir nicht folgen? Nun denn, so erlläre ich Sie hier sür ciuru e?uvcrschäinten, eincu^ Henchler, einen Schnftl Wolleu Sie noch mehr? oder tlingt Ihucu daS beleidigend genug?" Nach diesen iu sehr gereizte!« Tone gesprochenen Worte» staud dcr Fremde wie vom Donner geiithrt eine Minute bewegungslos, um dann achselzuctcnd zu erwidern: „Sie verleimen mich offenbar, oder Sie sind verrückt! Im ersteren wie in, letzteren Falle habe ich uichlö mit Ihuc» zu schaffen." Damit ging er seiner Wege. Wir verlassen Albert iu seiuem aufgeregte», lcmcr Erwägung und tci.icS vernünftigen GcdantenS fähigen Zustaudc und folgen deu Dameu, die von dcr Ferne Zeugen dieser Szene gewesen warm, ohuc sie zn begreifen; da sie iudeß iu eiue Gasse, einbiegen, durch die uns unser Weg nicht führt, so verlieren wir sie bald ans dem Gesichte. Ob ihueu Albert folgte? Wir wisscu cö nicht nud zweifeln daran; dcr Verlauf der Geschichte wird uns darllbcr aufkläre». Zweites Kapitel. Dic beiden Frennd innen. Vielfach sind die prächtigen, mit Lnruö ausgestatteten Gemächer sogruauuter Heldinnen deö Tages oder dcr Demimonde gc-priese» worde», ja manche Romane rz-zellircn cbcn dnrch diese» Glan,; uud suche» dnrch phautasierciche,, mcistenö Übertriebene Schilderungen dcr Art das zu crsctzcu, was ih»«l a» Gehalt oder > Moral fehlt. Das Boudoir, worin wir »nscre Heldin von gest"" , treffe», enthält nichtö derartiges; nicht als ob Laibach z» unatt< , sehnlich wäre filr diese» Pomp uud iu dieser Beziehung dru Rang hinter auderu Großstädten ciuuähmc, o nein, souderu die juussl" Damcu, mögen es nuu Frauen oder Fräulein sein, sind an tt»b ! sür sich interessant uud schön genug uud folglich selbst die cn'M Zierde ihrer Boudoirs. Was soll daun der übrige Plunder' Eiu Piano, ci» ArbeitS« und cin Toilettentisch, ein FauttU" »»d emige Spiegel sind dic unentbehrlichsten Möbel, Ionrnn^ werden gesucht, aubere Bücher häufig geduldet, seltener gelcsc^ denn die Damen überlassen Gelehrsamkeit uud Politik wohlwci^ lich den Mäuucru. Will mall eiuwmdm, daß dies so ziemlich liberal! dcr Vra»^ sei, so will ich gar uicht indignirt sriu, dmu dadurch wird ^ uur loustatirt, das; trotz des Satzes: „Audere Läudcr, nudelt Sitten," doch die Dameu überall diesrlbeu Eigenschaften besitzt wenn anch in eincin höheren oder »icdere» Grade. Wir nennen dieses Boudoir ciu geheimes. Zur Beruhn^»!! unserer geehrte» Leser mttssc» wir jedoch ausdrücklich beiucr'^ daß wir darunter kein Boudoir meine» , wie cS i» dc» Scha'^ rmnaueu vorkoiuntt, nud daß dem Prädikate „geheim" '"ch Schreckliches zu snbstitniren ist, sondern daß eS unr deshalb > heißt, weil Familiengeheimuisse und Herzensangelegenheiten dal' erledigt zu werden Pflegte»; Gruud gcnng zu dieser AczeichM>"^ . Das schwärmcrilchc Wesen vo» grstcr» liegt malerisch h>>^" gosfe» anf einem elastischen Sopha, »»d tiefe Melancholie s^^. sich desselben bemächtigt zu habeu; die Fiugcr spieleu mit prächtigen Stickerei, die halb vollendet au dem einfache» abcr l! schmackuollen Anznge herabhängt. Womit mag sich wohl ihr G^ in diesem Nngmblickc beschäftige» ? I»ngc Mädchen pflcgcu ü" mcmiglich »icht viel zu grübeln. (Fortsetzung folgt.) , 778 lassen würden; und doch wurde darüber cin Angstschrei, trhobeu, alC' wenn das Sloucnenthum dem Unterfange! Verschlieben worden wäre. Ferner wurde in dcu uahcrcu^ Bestiiumungen dcr Unterricht in dcr deutschen! Sprache nur sur i» chrcrc Schulen, als es bisher der Fall war, naiuentliä) wo cs der Wunsch der Gemeinde oder wenic,sienS >l,ehrercr Eltern sein sollte, ale Nlgcl hingestellt; lind doch tlilfetzt nian sich, als wenn ulle slooenischcn Schulen plötzlich gcrmanisirt werden Mußicu. Endlich wnrdc in der besagten Knrrendc den SchuldistlittSämtern angedeutet, Entwürfe cineö Lehrganges fur Hauplschulcu, bezüglich anch für Trivialschulcu, in Betreff des zweifachen Sprachuntcr> richlcs dnrch lnndigc Lehrer nach bcstcr Einsicht und allenfalls „ach einer vorher abgehaltenen Lehrcrloufcrt»z verfassen zn lassen; nnd doch zeigte man sich bei einzelnen Schuluorslehungen hierüber so beklemmt, als wenn ein Machlgcbot den ganzen Unterricht bereits auf einen Leisten geschlagen hätte. Und nun der weitere Verlauf dieser Geschichte? Es ziltulil't in den einzelnen Dekanaten Krams eine im obern Landeslhcilc verfaßte, an das fürstbischöflichc Kon. Worium gerichtete Petition, welche zwei Dinge anstrebt: Erstlich die Verfassung und die Heraus« a.abc eines Lesebuches (lii'iilo), wclcheS eine Land> w irths chft sleh rc mit allen ihren Ncbcnzwcigcn, dann eine GcsundhcitSlehrc in populärer Weise enthielte; und doch ist zufolge einer Konsislorial-Kurrende vom 13. Dezember 1865 bcreils ein Lehrbuch der Landwirt!)« schaft (Volll)l, ,nc)»!svii^^) als dritter Theil > dcö Lesebuches für Solmlagsschulcn ^l'l»»ovill) i«,!,-» lüiili lumkov lll. usnllt erscheint. Es ist eben eiu Moment, in welchem alles glaubwürdig crschciut und auch thcilwcisc alles! geglaubt wird. Dieser Moment wird nun besonders in füiauziclleu Kreisen nach allen Seiten hin, und zwar "icht scllcn in einer Weise ausgebeutet, welche selbst dic ^ liberalste Aufsassuüg geschäftlicher odcr börscnmäßigcr Usance übclschrcilct. BcsonocrS ist eö die lurzc journalistische Wiudslillc der Sonntage, an welchem außer der wenig verbreiteten „SonnlagSzcitnng" und der „Kon-slitutioncllcu Oesterrcichischcn Zeitung" lein Abendblatt! ^scheint, welche uou dem Privatvcrlehre der Effcktcu-i Pietät, welcher der viclcu auswärtigen Aufträge wcgcu ^uch in den Abendstunden sich ctablirtc, ungemcssen aus-' Lcbcutet wird. So war eS gestern mit der erwarteten, ja von ciui-lltll Seilen sogar bereits als erfolgt bezeichneten An-?l»'st dcS Grafen Müll inen, Ich hade Ihnen schon Ul Meinem lctzlen Schreiben Andeutungen über ciuc Verton gcgcdcn, nach welcher auS den Tuilericn dem hie-! »eu Glaubcu finde. Anders war cS gcslcru, wo dieses ^lsilll, gewissermaßen im Anschlüsse au die Gerüchte, °on der Mijsion des Grafen Viüllincu wieder auf. ?"chte. Gcslcru knüpfte man hieran eine sehr detail-^ Erzählung von einem nutcr dem Vorsitze Seiner' Majestät ssthalleucn Familicnralhc, welcher die sämml-^ Uchcn Prinzen des kaiserlichen Hanfes versammelt uud °lc obigen Propositioncn zum Gegenstände aehabt hadlu !°"te. Und diese ganze Erfiudung wurde zwölf Stuu-°cn nach der Abreise Sr. k. Hoheit dcö Herru Erzhcr-, M« Albrecht nach Verona uud in dem Augenblicke zum' ??tcu gcgcbcu, wo die meisten Priuzcu dcs Hauscö gar ^ "^l hier anwesend sind, uud dennoch wurde dieselbe ,°n vielen Seiten gläubig hingenommen, ganz abge« > Ml davon, daß ein Eingehen auf die Abtretung Vc-' lcng von hier aus zu allen Zeilen und in jeder Weise' ""horrcszitt wurde. ^ .. FZllit. Ritter von Vcncdet wird morgen Abend ^lcr erwartet. ^ ^ Oliwohl einen Augenblick das Gerücht verbreitet ick l ^^ "" 16- d. M. zu eröffnende landwirth-uuf ^ I^ lchc A usstcll u n g im Pratcr mit Rücksicht tan,, !? "'^^ Situation nicht stattfiudcu werde, fo bereit/ ^" ^^ ^"^"' ^l' im Augcublickc alle Vor- ungcn hicfür zu Ende geführt wnrdcu und eine ^Anzahl der angekündigten Ausslellungsobjettc bereits hier eintraf. Die vou dcui Präsidium des allge m einen landwirtschaftlichcu VcrcineS für die 26. Vcr« sammlung der Land und Forstwirthe bestimmte Ge-oeulgabc führt dcu Titel: „Abriß der Vodcntnlturvcr-hältuissc dcS österreichischen Staates im allgemeinen und ^ dcS ErzhcrzogthumS Oesterreich unter der Elins insbesondere." Dieselbe, ein ziemlich umfangreicher Oktavbaud, versammelt unter der Ncdattion dcS Dr. Iosrf Lorcnz die trefflichsten ^ia'ucn d^- ösierrcichischcu land- und forstwirthschaftlichen Literatur m den Reihen seiner Mit-arbcitcr; so dcu Gencral-Domänm-Iusuettor Wcssclly, den Vizedircttor des statischen Bureau'S Franz Schmitt. dcn Professor Rc,un'.m,n, Freiherru von Hohcubruck, Friedrich Pichlcr, Wuthschaftorath itornhubcr uud Hof< mann uud Alldorfer. Das Vuch ist fast überreich an ^ ciuschiägigcll Äemcrkuugen sowohl in Vczug auf das ganze schöne Oesterreich, als auch auf dcsscn einzelne herrliche Krouländcr. Pcst, 5. Vlai. Dic Zwölfcrlommission ist mit der Einlheilnng sämmtlicher Üliitglicdcr des Ncfträscn« tantcuhauscS in die noch zu wählenden fünf Komm is« sionen gestern fertig geworden nnd hat in ihrer hcnti« gen Sitzung ihr Protokoll aulhcutizirt. Dieselbe wird ihrcu Bericht in der morgen stattfindenden Plenarsitzung, erstatten. -^ Wie wir vernehmen, wird dic zur Orgmusa» tiou der Komitate :c. zu wählcudc Kouunission eine der stüttsten sein nud über 100 Mitglieder zählen, da sehr viele Ncpräscutcmtcn nebst den volkSwirthschaslUchcn Angelegenheiten in den aufgelegten Aogcu sich für diejenige Kommisson vorlncrktcn, deren Gegenstand die Mnnizipal-Autonomie sciu wird. Ein Zeichen der Wandlung, die mit den Ansichten über den zcntralisircndcn Parlamentarismus vorgegangen sein mag. — Im Wahlbezirke von Fclcgyhaga, dessen gewesener Dcputirter, der Statt« haltercirath Hraborökl), bekanntlich sein Mandat niedergelegt hat, geht"die Intelligenz oamil um, den gelehrten Iurisleu und Professor an der Pester Universität Dr. Theodor Pauler zum Deputirteu zu wählen. Ausland. Florenz, 1. Mai. Waren die Gerüchte über einen nahe bevorstehenden Ministcrwcchscl von den offiziösen Organen großenthcils in der Absicht ausgestreut wurden, um dic Opvosiliousvartci zu täuschen, mittels eines kräftigen Avpclö an die Vaterlandsliebe zn rühren uud ihr im Acgcislenmgstaumcl ein großes Wort zn entreißen — dann ist dieser Handstreich vortrefflich gcluugcu. Vor weuigen Tagen stimmte mehr als cin Dritlheil, 100 gegen 179, gegen die provisorische Wei-tcrführuua, dcö Budgets für die nächsten drei Monate, und gestern gab man für eben diesen Termin mit 253 Stimmen gegen eine der Regierung die Vollmacht, zum Achufc der Landcsucrthcidigung mit Fcsthaltuug dcö bestehenden StcucrclatS die außcrordeutlichcn Bedürfnisse mittelst außerordentlicher Mittel zu deuten. Ein solcher, Erfolg war in diesen Räumen mMhort. Schon vor der Abstimmung über diesen Gesetzentwurf, die fpät Abends in einer Nachtsitzuug erfolgte, waren dic Gesetz« entwürfe in Betreff dcS Straßcubaucö in der Provinz Eampo Basso, der außcrordeuUichcn Auvlagcn für Be« scstigungswcrlc, fast mit Stimmcncinhclligkcit genehmigt worden. Bei Gelegenheit der Generaldebatte über den letzacnauntcn Entwurf war es Mordini, der folgenden Antrag stellte: Die Kammer geht im Vertrancn, daß die Regierung alles lhuu werde, was der feierliche Au-yenblict elhcifcht, zur Besprechung der Artikel über." Der Autrag wurde uutcr dein stürmischen Bcisali der Tribüne einstimmig angenommen. — Die Zuhörerschaft zeigte sich im Verlauf bcidcr Sitzungcu enthusiastisch be« wcgt. Der Zuormig war so gvoß, daß eS mir bei der zweiten Sitzung »licht gelingen wollte, trotz cincS refer« virtcn Platzes, den Saal zu crrcichcu; die auf der Treppe harrcude Mcugc stimmte in die cnlhusiastijchen Rufe des Hauses: Es lebe Italien, cS lebe der König, es lebe Garibaldi! Wie ich höre, sind gestern auch iu einem Volkolhcatcr ähnliche Demonstrationen vorgefallen, nnd als ich um die Mitternacht uach Haufe ging, begegnete ich einer Schaar von Offizieren und Zivilisten, dic nn-ter den enthusiastischen Rufen: Es lebe der Krieg! Es^ lebe Italien! sich wechselseitig umarmten uud küßten, wahrscheinlich noch unter dem Eindrucke des Schauspiels' in der Kammer, einiger i»(,i,(,ini ^Pnuschlibntioucu) uicht zu gedenken. — Eö wird für Sie von Interesse sciu, den Worllant der Rcdc zn lenncn, mit der der Finanz, minister den Gcsctzcnlwmf betreffs der Bevollmächtigung zu außcrordcutlichcn Vorkehrungen einbrachte. Sie lau« tctc: Mciuc Hcrrcu! Die Haltung einer benachbarten Macht und deren bedrohliche Kriegsrüstungcn machen cö der Regierung zur Pflicht, alle geciguctru Vorkehruugen zur Vcrthcidiguug dcS Staates zu treffen. Die Kammer begreift ohne weiteres, daß dieser Staud der Dinge, austatt uns die gchofflcn Ersparuugen zu crlaubcu, viel-mehr bedeutende außerordentliche Auslagen erfordert. Dazu kommt noch der allgemeine Kreditzustand, dcr vou den uuvcrhofft ciugctrelcucn Veränderungen in der all-gcmeiucu Politik nud von dm dieselbe begleitenden Un-sichcrheilcn nicht unberührt bleiben konnte. Die knappen Voranschläge des BundgetS, in einer Zeit gemacht, wo ich die Ehre halte, dcr Kammer die Fmanzlagc ausein- anderzusetzen, können den gegenwärtigen Bedürfnissen des Staates nicht mehr entsprechen; andererseits gcstat« , ten eö die ausnahmöweiscn Kreditzuslände nicht mehr, ^ gewöhnliche Vorkehrungen bequem zu treffen, vielmehr 5 aber solche, die dcr Lauf dcr Begebenheiten als die gelegentlich unmittelbarsten nnd ausführbarsten erscheinen läßt. Darum stellt dic Regiernng dcö Königs, indem sie von dem gewohnten Herkommen abgeht, an dic Kammer die Bitte, ihr die im folgenden Gch'tzentwnrfe. verlangte Ermächtigung zn bewilligen. Dcr Entwurf enthält einen Artikel, dahin lautend: „Die Regierung des Königs ist ermächtigt, für die finanziellen Bedürfnisse zum Behuf dcr Vertheidigung dcS Staates durch königliche Dekrete anch mittelst anßcrgcwöhnlichcr Mit< tcl vorznsorgen." — Dnrch alle Zeitungen lanft hier eine von den rohcstcu Bemerkungen begleitete Notiz, als Hütten die Oestcrrcichcr die Absicht, mittelst eines Dnrch-stichcS der Elsch große Landstriche in Venctien zn überschwemmen. Florenz, 2. Mai. Gestern Abends eine lärmende Straßcndcmonstration, Kricgslicder nnd Schlachtcnrnf il 1ü Itomu o Norw, EvvwaS auf den Krieg nnd ans Garibaldi, Fahncnfchwingen, Händeklatschen und hcnte — bcdilchtigcs Schwcigcn, beschämte Enttäuschung, lange Gesichter. Wer cs dcr Demonstration nicht sogleich ansah, daß sie znmal in ihren rohcstcn Anfängen auf hohc Bestellung abgespielt wnrdc, dcr mochte cs eine Stunde später nnd wenn gestern noch nicht, sicher heute dent< lich gemerkt haben. Denn gestern Abends noch, nnd zwar während des Verlaufs dcö stürmischen Inbclmarschcs dcr Jugend, wurde cin Snpplcmcutblalt der Gazzctta uffi-zialc zum Verlauf ausgebotcu. Man laufte cs gierig auf. Welche Neuigkeit? — Ankunft Garibaldi's? Nein! Mobilgardc? Nein! Die Prcnßcn . . .? Nein! Was also? Papicrgcld! Die Natioualbauk borgt dem Staat 250 Millionen zn 1'/, Prozcut, ist aber ihrerseits a visw ihrer Notcu dcr Barzahlung enthoben. Sie mögen sich vorstellen, welche Betroffenheit nnd geschäftliche Verwir-ruua. diese Maßregel erregte. ZwaugSnolen sind hier ciuc unerhörte Erscheinung. Seit ciuigcn Tagcn schon stockt dcr Verkehr. Gold und Silber wird zurückgehalten. Wer Noten der italienischen Bank auswechseln will, muß sich, wofern er klingende Münze will, lächerliche Verluste gefallen lassen. Auch französische nud andere ausländische Noten werden in den Wcchselhänsern mit dcr Bemerkung zurückgewiesen: Es gibt kein Gold! Noch ist die ernste Maßnahme kaum recht im Volk bekannt und verstanden. Doch wird es ihretwegen im Lande einen dumpfen Mißmuth und eiucu fchwer zn bekämpfenden Widerstand geben. Ich glaube kaum, daß sich heute Abends der KricgSjnbel wiederholen wird. WaS den gestrigen betrifft, so ist er bald geschildert. Ein Haufe von Gassenjungen nnd Arbeitern zog in dcr Nähe deö Pitti-PlatzeS mit einigen Trikoloren lärmend aus, marschirte uutcr dem Iubclgcschrcl: „Es lebe dcr Kricg! Es lcbc der König! E,^,' ihre stürmischen Hochs auszubringen. — Die neuesten Nachrichten aus Italien beschränken sich auf die Meldung, daß dcr ehemalige garibaldischc Major Encchi sich nach Eaprcra begeben hat, um im Auftrage einiger Komitees mit Garibaldi über die Bildnug dcr FreischaarcnkorpS zu koufcrircn. — In Brescia hielten die Studenten des Lyzcnms in Gegenwart einiger Professoren eine Versammlnna. nnd beschlossen, die übrigen Lyzccn znr Betheiligung an dcm uahc bcuorstchcndcn Unabhängigkeitskriege aufzufordern und zu diesem Behnfc dic Waffen zn ergreifen. — Die Universitätsstudcnten in Bologna, Modeua uud Palermo zogen uuter dcm Rufe,.l>Ill' o-u^ri'ü" durch die Straßen, und eS versteht sich von selbst, daß dcr Mob ihnen nachjubelte. — Dcr „Osscruatorc Romano" rekapitulirt die bisherigen Vorgänge und kommt zn dcm Schlüsse, daß allcS bereits früher zwischen Preußen und Italien abgekartet worden ist. Die ungeheueren italienischen Rüstungen waren im Gange, ehe noch Oesterreich an ci»c Bcdrohnug im Süden denken konnte. Es war daher anch ganz natürlich, daß Oesterreich denselben gegenüber sich vorsehen mnßte, nachdem man in Italien selbst auS den anfangs heimlich getroffenen riesenhaften KricgS-vorbercitnngcn kein Hehl mehr machen konnte. Italien scheint cs darauf angelegt zu haben — sagt dcr „Osscr-vatore" — von Oesterreich den ersten Schuß zu crzwiu-acn. Mittlerweile herrscht im ganzen Lande das größte Elcnd, dcr Verkehr ist durch dcn Mißkredit gelahmt nud das ohnehin von der Stcncrlast niedergedrückte >Voll hat die Aussicht, vom FiSlns völlig auSgcsogen zu werden. Rom, 25. April. Mehrere Prälaten drangen in dcn Papst, dcn widersetzlichen Kardinal d'ündrca dcS Purpnrö zn entkleiden; der Papst trügt aber Bc-dcnkcn, dicS zu thun, weil dcr Kardinal in geistlicher Beziehung untudelhast nnd nur ein politischer Gcgucr der Regierung ist. (Kardinal d'Andrca ist Unitaricr). Ein Kardinal kann aber nnr wegen Häresie seines Purpurs entkleidet werden, und die weltliche Macht dcs Papstes ist kein Dogma. 774 Paris, 5. Mai. Die Nedc des Herrn ThicrS ist das Ereiguiß dcr Woche und man kam, sich einen Begriff uon dcr Wirlnng machen, welche die» selbe an höchster Slelle geübt hat, wcnn man erfährt, daß dcr berühmte Orlcamst in die Tnilcrien bcschicdcu worden ist nnd mit dem Kaiser cine übcr eine Stuildc wllhrcnde Unterredung gehabt hat. Seit scchszchn Jahren hatten sich Napoleon ill. und der Mann, welchen der Kaiser selbst einmal in einer Nede als den „nationalen Glschichtsschrcibcr" feierte, nicht von Angesicht zn Angesicht gesehen. Auch Herr Paricu, welcher von den Ncgicrnugsrcducrn dcr Kammer unbedingt der gründ» lichstc Kenner dcr deutschen Angelegenheiten ist, be» glückwnnschle Thiers in wärmster Wcisc, ohne ihul gleichwohl zu verhehlen, daß er in der Würdigung dcr h o l stein'gottorft sch en Ansprüche wesentlich von ih,n abweiche, nnd ein Mitglied dcr Majorität von llnvcrdächliger gonvcrncmcntalcr Gesinnung ricf au,?, alt« es das Palais Aourbou vcrlics;: „Wem» der Kaiser hentc ein Kricgsanlchcn verlangt hattc, gewiß, die Kammer hätte cö ihm nicht bcwiliigt." Ein Witzbold sagte von dcr Donncrötagösitznug: l^l, l^iuill»!-« n ill^nlr^ nu ß,l)llv<'l-»l'm<'lU !<» ^onlilüu l> <,nliör<,> (< n ^!>i<,>). Ans Paris verlanlet, daß die Kohlenberg« werke von Saarbrücken dennoch in französische Hände übergehen sollen. Ein Pariser Hans treffe be« rcita Vorbereitungen znr ncncn Organisation der Bcr» waltnng. Bismarck braucht Geld, nnd von der Kammer lann er nicht hoffen, welches zn belommcn. Nachrichten ans Athen znfolgc scheinen die Gerüchte über eine uordcrcitctc Erhebung in Thessalien, Epyrus nnd Maccdonicn erfunden zn fcin. Es sind blos 200 Banditen aus Atlila nach dein Norden des Königreiches zn räuberischen Zwecken abgegangen. Jassesneuigkeitm. — Mit Erlaß dc? Ministcrinm-? des laiscrlichen Hauses vom 28. April wurde bctaimt gcgebcn, daß vom Ordens« groftlapitcl die Aufnahme uon Vhrenrittern in den deutschen Orden beschlossen und von Sr. Majestät genehmigt wurde. Icdcr solcher ^(3hrc>nittei" nuch die eheliche Abstammung von acht Ahnen väterlicher nnd mütterlicher Seite von stislm.'ißigen Adrl5familicn nachweisen. Der Haupt« stamm muß deutschen Geblütes, der Bewerber selbst aber lann ein Ausländer, lann ledig oder verheiratet, muh aber Katholik sein und bei der Ausnahme 1509 fl. Ctatutengeld und welters jährliche 100 st. für den Spitalfond zahlen. Der C'hrenritter hat sich zu verpflichten, daß er Katholik bleibe, den jährlichen Betrag zahle und die (ihre des Adel« und deö Ordens stets im Auge behalte, dafür hat er das Recht de3 Rittersaals, Kreuz am schwarzen Vaude, ohne Coulant, ohne Vrusllreuz, ohne Uniform, ohne Oidensmantel zu tragen und c? dem Geschlechtswapvcn beizufügen. Slimme in Ordensangelegenheiten hat dcr Chrcnntter nicht. — Die Einberufung sämmtlicher Landes-schük e n » Kom pa gn ie < Komma nd a ntcn nach Innsbruck behufs Instrnirnng, fo wie die Abhaltung der Haupt« wafsenübungen ist verfügt worden. — Lin tiroler Vlatt hat eine Berechnung dcr Lan d sl ur m l r äst e gemacht und gesunden, daß in den bedrohten Landeslheilen, nömlich Vinlschgau, Aulggrafenamt, Voz,n, Vch'en und Pustcrthal dir Zahl dcr nach der Landet» vcrtheidigungs-Ordnung zum Landsturm verpflichteten Mann« schaft 55.000 Mann beträgt. Rechnet man fünfzig Perzent, also die Hälfte ab an Leuten, die durch Krankheit, körperliche Fehler, moralische Schw'ichcn oder durch den Pantoffel vom Ausrücken verhindert oder abgehalten werden, so bleiben jenseits des Brenners noch immer wenigstens 27.000 streitbare Männer, unter denen sich der gröhle Theil der einrollirten Scharfschützen befindet. Es handelt sich jetzt nur, die Mannschaft zn orgcmisncn. — Wie dcr „Telegraf" vernimmt, gehen zwei in Graz domizilircnde Edelleute mit der bestimmten Absicht um, ein st tierisches Freikorps zu errichten. Als Uniform für die Mitglieder des Korps ist jene gewählt, welche Soldaten! aus dcr Zeit Wallensteins trugen, d. h. Wams , Pumvhosc, > Stulpstiefel und Stürmer. — Ueber den Vraud derFregatte „N ouara" theilt eine Korrespondenz der „Wiener Abdpst." vom 4. d. M. nähere Daten mit. Vizeadmiral Freiherr u. Vourgnignon hatte sich sogleich an Bord des brennenden Schiffes begeben und leitete die Anstalten zur Rettung desselben. Erst um 6'/, Uhr entfernte sich Freih. v. Vonrguignon, indem er sich an einem Tau über die rauchende SchiffZwand in die Barte niederließ. Die Verheerungen sind groß, das Bugspriet, fast die ganze Vorderseite sind verkohlt. Nur der herrschen, den Windstille war es zuzuschreiben, daß wenigstens die Maschine gerettet werden konnte. Eines der tüchtigsten Schiffe ist in eben dem Augenblicke für längere Zeit uu» brauchbar geworden, wo es zu voller Kampfbereitschaft ge« bracht und zu der stattlichen Eskadre von Pola stoßen sollte. Drei italienische Arbeiter, gegen wclchc die um» sassendften Indizien der Brandlegung vorliegen sollen, sind verhaftet. — In einem Briefe an den Redakteur der „Debatte" erllan ein Theilnchmer an dem von Tuuora arrangirten Vcrgnügnngszug nach Jerusalem, Graf Alexander F o r g a ch, daß alle Nnfelosten, soweit sie im Plagramme standen, von Agenten Tuvora'« dis auf den leltten Heller bezahlt wurden. Nur zwanzig Dukaten, welche ein Agent des Lloyd dem Dragoman auf eine telegraphische Anweisung Tuvora'S borgte, waren, als die Reisegesellschaft am 14. April Iasfa verließ, noch nicht zurückerstattet. — Aus V illach, 1. Mai, schreibt man der „Tgvst." : Sichcrem Vernehmen nach werden die am reizenden Ossiacher See gelegeneu weitläufigen Gebände in Ossiach wieder wie noch vor wenigen Jahren zu einem Pfcrdegestüt verwendet werden, denn dahin kommt ein Theil dcr Pferds aus dem l kaiserlichen Gestüte von Lippiza am Karste. — Die Fahrten des Lloyd nach Ancona sind nicht eingestellt. — Die hydrographische Anstalt in Trieft wurde, wie die „Tr. Z." hört, aufgelost. fokales. — Der kaiserlich mexicanische Militärbevollmächtigte Oberst Leih er ist gestern flül? nach Trieft abgereist, mn die Einschiffung des hente Nachmittags (» Uhr nach Trieft abgehenden kaiserlich mericanisten Korps österreichischer Freiwilligen persönlich zu leiten. — Am 10. d. M. wird die Ausstellung dcr uon den Mitglicdcrn des Vereins für Ausstattung armer Land! irchcn gefertigten kirchlichen Paramente, Stickereien und sonstigen weiblichen Handarbeiten im Parlalorinm des Ursulincrklosters eMnct. Dieselbe dauert bis 17. d. M. und ist täglich von 10 — 12 Uhr Vormittag nnd von 4—5 Uhr Nachmittag für Jedermann geöffnet. Bei dieser Gele« 'gcnhcit werden Beiträge für die Vercinszwecte in Empfang ! genommen. — Die Raucher unserer Stadt werden es gewiß mit großer Befriedigung wahrgenommen haben, daß man ihren Wünschen und Bedürfnissen in so artiger Weise cnt« gegenkam, wie dies durch Errichtung der niedlichen Tabak« bude im Hauptgange der Latlermanirsallce geschah. — Wie hiezu, so dürfte sich sicherlich ein Unternehmungslustiger finden, der anderen, schon ost und viel dringender ausgc« sprochcn Wünschen des Pnblikums gerecht zu werden bestrebt sein wird. Wir meinen die Errichtung eiuer Ver» laussbude für Mineralwässer in der Latter« mannsallee, diesem mil Recht beliebtesten und besuchtesten Spaziergange der Laibacher. Wie einerseits den Personen, die auf den Gebrauch uon Gesnndheitobrunnen angewiesen sind, eine solche Einrichtung gewiß willkommen wäre, so dürfte auch ein solches Unternehmen anderseits gewiß zu cincm lukrativen Geschäfte sich gestalten, und am Ende kommt es ja nur aus einen eben nicht kostspieligen Versuch an. — Gestern wurde mit der Vornahme dcr Reslauri« rungsarbciten am R edoutcn g eb ä ud e begonnen: diebei wird auch der Saal eine entsprechende zweckmäßige Acnde« rung erhalten und insbesondere in demselben auch die Gas» belcuchtung eingeführt, wodurch einem gewiß längst gefühlten Bedürfnisse abgeholfen wird. — Hente Abend hält der hiesige Zweigvcrcin de« Gu st au < Ad olf' Stift u n g eine Sitzung. — (M ißbild n n g.) Vor wenigen Tagen wurdc im Dorfe Koce im Bezirke Adelsbcrg von einer Kuh ein Kalb geworfen, welches einen doppelten Kopf nnd H^.ls, aber nur einen einfachen Körper mit vier Füßen hatte. Das, junge Thier staud bald ab, nachdem dcr cine Hals beim Wurfe verdreht worden war. Üencstc Nachrichten und Tclcgrmme. (Original - Telcgram m.) W ie » , 8. Mal (Nachts.) Verlin. Der Urheber deö Attcntateö anf Graf Bismarck, ein Hohn deö re, pnblikanischen Flüchtlings Karl Vliud, hat sich im Gesä„n„isse den Hals absseschnitte«. — V5ie verlautet, hat die Schweiz seitens dcr Großmächte 3te«tralitätserklärungen er» halten. London. I« der Nnterhaussitzung er, klarte Layard, die K ong reftfra,, e werde allerdings wieder in (?rorterunn gezogen, doch sei bis jetzt ein direkter Vorschlag noch nicht gemacht worden. ^ Die preußische Negierung hat unterm 5. d. M. die Mobilmachung von fünf Armeekorps nnd deS Gardekorps, d. i. von zwei Dritteln der preußischen Armee, angeordnet. Diese Trlivpcntörvcr umfassen nach ciner Angabe dcr „Schlcsischeu Zeitung" 2i)0.000 Mann, 48.000 Pferde, 070 beschütze. Dieselbe fugt hinzu: „Nicht eingerechnet sind dabei die erst bei Eingang dcr eigentlichen Mobilmachungö« Ordre zu formircudcu umfangreichen Trains, Fclolaza« rcthc :c. Die Zahlen bezüglich der Artillerie sind wegen dcr noch nicht durchwegs vollzogenen Formations« Veränderung nur als annähercnd richtig zn bclrachtcu, wie überhaupt die Zusammenstellung uur ein allgemein ncö Äild dcr aufgcbotcncu ü'Zehrlraft zn liefern bestimmt ist. Die Landwehr-Bataillone dürften wohl auöschlicß. lich zu Fcstlmgslicsatznngcn bestimmt sein. Was an Piou< niereu, Auöfall-Kavaleric, Fcstnugö-Artilleric.Maunschaft und namcnllih an Geschützen sonst noch in den Festungen velsammelt ist oder wird, ist gänzlich außer Rech« nuug gelassen. Da in der ostlichen Hälfte dcr Mo^-narchie noch ein ganzcö Armcclorpö zu Äcsatznugcn verbleibt, taun die vorhin bcrcchuclc Starte mit uur geringen Abicchnnngcu alö verwendbar für dic eventuellen Kriegsschauplätze nnd rückwärtige Ncscrucstellungm an« gesehen werden." l Prag, 7. Mai. (N. Fr. Pr.) Dic Errichtung deS ! bereits mehrfach erwähnten Frc i w illi g c n « I ä g cr-^torpS wird von einigen Mitgliedern des Adels eifrig ! betrieben, nnd es steht eine Beroffcntlichnng darüber unmittelbar bevor. Prag, 7. Mai. (N. Fr. Pr.) „Narod" meldet: Nach Priuaterkundigungcn bei dem Uniuersitäs > Ncllor Nahlowsly wird hier im Klicgösalle eine Studenten-Legion errichtet werden. Briiun, 7. Mai, (Frdbl.) Gerüchlwcisc vcrlan< tet, es solle dcr mährische Landtag einberufen werden, um Mittel zur Ausrüstung eines mährischen Frei turps zu bewilligen, wozu dcr Kaualcric-Kascr-llenfonds uon 1,200.000 fl, verwendet würde. Trieft, 7. Mai. Die im hiesigen Hafen liegenden italienischen Dampfer wnrdcn nach Anconc» liernfcn und sind bereits dahin abgegangen. ! München, 7. Mai. Dnrch Neslrivt dcS Kriegsministers wird der sofortige Ankanf einer weiteren grö-ßcrcu Anzahl Pferde für dic Kaualcrie und Artillerie cmgcorduet. Berlin, 7. Mai (Abends). H eutc N a ch mit -!tagö gegen ti Uhr schoß ein elegant gekleideter Mcusch unter deu Linden mehrere Schüsse aus cincm Revolver auf dcn Mini -stcrpräsid cu tcu Grafen BiSmarckab. Letzterer ist nicht verwundet. Der T hatbest and wird festgestellt. Graf Bismai ck ergriff den Thäter selbst. Berlin, N. Mai (Frdbl.) Heute ist dic ost er» reich ischc Antwortsnote vom 4. Mai anf dic preußische Depesche überreicht worden. Sie erklärt auf das bestimmteste, daß Oesterreich auf dic Bediugung, auch in Italien abzurüsten, nicht eingehen töune. Stuttgart, 7. Mai. Dcr Kriegsminister Freiherr v. Wiederholt ist von seinem Amte zurückgetreten; General Hard egg übernahm das Kricg5portcfcnillc. Ein Theil dcr Armcc wird mobilisirt. Hannover, 7. Mai. Dcr Präscnzstand sämmtlicher 20 Infaulcricbataillouc wird dnrch Einberufung dcr Bcnrlaubtcn anf je 560 Mann crhö h t. Als offizieller Grund dafür wird die Vcrmciduug dcr üblichcu Hcrbst-übnngen aus Rücksichten auf die Erute angegeben. Florenz. 7. Mai. Dcr Köuig hat gestern die Erneun nngs dck rette für dic Marine unterzeichnet. Ein Zirkular ocs Kriegsministers befiehlt die Zulassung vou Freiwilligen zur rcgulürcu Armee mit einjähriger Dienstvcrftflichtnng. — Dic „Opinioue" mcl< dct, daß cin D c lr ct w c g en Bild ung eines Freiwillig enko rps nutcrzcichnct wurdc. Es wurdc ein Komitee ernannt, um die Orgauisatiou vorzubereiten. Florenz, 7. Mai. Innerhalb zweier Tage haben sich in Gcnua 500 Freiwillgc gemeldet. Dic Mtional-gardc bietet überall ihrc Dienste an. Dic Munizipalität vou Neapel hat Pcusioncn für dicjcnia.cn votirt, welche sich im Kriege anszcichncn wcrdcn. Prinz Humbert ist nach dcr Lom bardie abgereist. Brüssel, 7. Mai. Eiu Gerücht will wissen, das Ministerium werde demnächst in dcr Kammer beantragen, , den Effcklivstand dcr Armce anf 8 0.000 Maun z" , bringen; die EinbcrufiingSschrcibcn seien bereits UN" l tcrzcichuet. Telegraphische Wechselkurse vom 8. Mai. 5pcrz. Metalliqness 54.25. — 5perz. Natioual'Anlehcn 57.70. -^ Banklllticu 048. — Krrditaltien 11i).30. — 1800^ Staat^anlehe» L6. - Silber 127. ^ London 12^. — K. k. Dnlnteu 0.14 cheschästs-Zeitung. .Nraiuburg, 7. Mln. Anf dein hentigm Martte sind rvschicncn: 5« Wagm mit Getreide. fi. lrl^ st. ,^. Weizen pr. Mchen 4 00 . Vittter Pr. Pfund . — ! ^ .ssoril „ 3 10 Eier pr. Stück . . -^, ^ Gerste „ - —, Milch pr. Maß . — ^ Hafer „ 2 50 ^ N,ndflrisch pr. Pfd. — 15 Halbstncht „ — — !^ Kalbftlisch „ — ^ Heiden „ ii 60 ü Schwriursteisch „ — -^ Hirse „ 2 li0 Schöpscnflnsch „ — jTl Külnrntj „ 3 5> Hälmdel pr. Stück —- ^ Erdäpfel „ 1 4N Taubrn „ — !v linsen „ -> —!l Heu pr. Zentner . 1^ Erbsen „ —! — ! Stroh „ . 1^" Fisolen „ 4 1« Holz, hartes, pr. Klft. 4 j ^ slind>?fchnmlz Pr. Pfd. — 43 ^ — weiche?, „ 3 -' Schweineschmalz „ — 40 Wein, rother, pr. Eimer ^- "" Speck, frisch, „ — 28 — weißer „ 7 -^ geräuchert, „ - 401 3Ileleorolligischo 3äeol)üchluilssett in LarMch- 'fj'^ÜM'gTs^?^? 4- 6.4 i windstill i Nebel i 8. 2 „ N. 320.75 -1-16.? ^ O. schwach Halbheit« j O.o» 10., Al>. 32<:.,i« i^-10.,1 ^ windstill heiler , Unlerlassö ssederwollcn. Doppelter Wolkenzug, in dm obcrc Schichten anö N. nnd NW., in den nntercu ans O-^^^- Verantwortlicher Ncdaltcnr: Ignaz v. Kleiumayr.