<^ ZUM Mutzen mül Vergnügen» Frcytag, den 25. Jänner 1622. ^Beschreibung der Stadt Villach. Durch ?okgini6in ^.'lainuln ?1K1, Priester, im Jahre »73Z. (Wörtlich nach dem Manuscript.) Kurzer Bericht ^wn Aufc und Abnam der vor Zeiten Römischer ^upt-, nunmchro aber Hochfürftl. Bambergischen Stadt Villach, im Erzhcrzogthum Kärnten. ^ls CajuS Julius Cosür noch als Römischer Bürgermeister vor CH-isU Geburt (Wie ^Vvkntin8 mit an-"n glaubwürdigen Historizig schreibt) die Gallier be> ^ltten und unter der Gewalt des Römischen Reichs ^lNgen wollte, hat er die TauriZcier nemlichen die ^yrer, we)He damalen das Land Kärnten besassen, "' seine Stttin gebracht, und dahin bewogen, daß ^ seine Soldaten bei vorhabendem Krieg mit Pro« lanr versehen sollten, dihero cr nach srhaltener Be» '"lgu.ig 6 Proviant Hitler von Aglarn oder?l<^ui^ ^a bis auf Villach, (allvo damal von Gebäuden b" nilh^ ^,^ ^^,^ Hh^. h^„ ^o^hey rinnenden Dräu-^ß mit vielen Unkosten gemachte Brücke gestanden) auen Iasf?n,und diesen Ort lulinni (^2, niciim ge. N"t, weil aber solches Erdreich sür sehr fruchtbar an-l?^" worden, in welchem sich das Landvolk gar statt« H "äh?en und erhalten mochte, cls hat es sich mitt-. ^^t mit Volk und Gebäuden dergcstalt vermehret, ^ ^ nachgehends fund zwar da Rom noch im Flor ^ anden), ^ einer Römischen Reichsstadt, aus denen 'orneh^^^ ;„ Karnten geworden ist. Dem soviel Uralten Skribenten berichten, sind inKär«ten5 Kolo- nien oderHauptstadte nemlich I^mitiIoder s?griU? deutsch Görz, ^uloniti 80lvensi8, oder3oli^in, das ist am Zollfeld gestandene, und nunmehr ganz zerstöz,--te Stadt,^2^t Und s^wm'ii ^ig oderVill^ch gewef-sen, welche darum als Hauptstadt vor andern den Vor« zug gewonnen, weil in dlesen 5 Orten das Nömischs Stadrrecht gehalten worden. Wie ct'er und auf was Weis die Stadt VillaH bem Hochfürstl. Bambergischen Bistum und Ta«itel eigen geworden, ist zusehen aus dem Diplrmcite Kay-sn-sOttonis des dritten, welches im Ichre ChristisM gegeben worden, und ist solches nach Zeugniß l. 2^ l.id. 6 <^6 Lm.1^, atione ^nlium also geschehen. Alb Heinrich, Erzherzog in Kärntcn, welcher ein Sohn llkmicii Nixo'Zi war, das ZeillichZ vollendet, ist die, ses Landfeinem Sohn l-Ieni'ieo l'ü^ucio erblich zugefallen, weil aber dieser auS Verbitte des Kayser Ot« toniö Tertii, von Karnchen gewiechen, h^r er ihm aNein die 2 Grafschaften Villach und Wolfoberg vorbehalten, und solche) als er Römischer Kaiser geworden, seiner jungfräulichen lChegemahlilin Kunegul,^« ^u einem Heurathgut gegeben, nach dessen heiligen Todtste obgedachte 2 Grafschaften dem Bistum Bombe») Kelches döchsternannt Heiliger Kaissr Heinrich g,st^'let> übergeben, und geschentet/welche das besagte Hcchsilfr, noch bis heutigen Tc»g besitzet, und durch e^en H. Ncedom (wie zu Rö'merzeiten durch «inen Lani^Z. Hauptmann) beherrschen laßt. Absonderlich aber wird Villach in selbigem Jahrs« lauf, da diese Donation. geschehen, von Meguero in seiner Kärntnerischen Thronic gerühmet., daß es wegen Reichthum und storirender Handelschaft eine »le 1 ler Orten Veruftne Stal>t gewesen sey, deren Lang« sich auf «ine halb« deutsche Meile wegs erstrecke« hat. Gleich wi« sich aber dos flüchtige Muck an ei» «l«n Ort nicht binden läßt, also nnch es auch von Villach ab, und. wurde die Stadt zu emem rechten Unglücks. Ballen, mit welchem das ^widerwärtige Schicksal sehr oft und unterschiedlich gespielt. Dan in dem 760 Jahre wurde sie von Zooas Gsthen gewaltig überfallen, das V«lk getödtet, und die Stadt zu einer verächtlichen .Dienstbarleit bezwungen, nachdem aber die Gothen, wiederum abgetrieben. Und Villach in vorige Freyheit gesetzt worden, auch Mann zu Fuß und ,5oc> Reitern vor die Gcadt zu rücken, und bero Ungehorsam, soferne sie sich durch ei« ne fußfaNönds ?lbbitte nicht ergeben wollte, zu bestra« fen. Weil sich aber 5ie Burg«r auf die Fest« ihrer Stadt gestützet, und unüberwindlich zu seyn vermei« net, sind sie auf denen starken Ringmauern höllisch herumgesprungm, und haben die scharfe Bedrohung nur ausgelacht. Daher Friedrich CoNnlz die Stadt an vielen Orten berennet, wn stürmender Hand eingenommen/ ausgeplündert, Jung und Alt getödtet, die Basteyen und Häuser der Erde gleich gemachet, daß son?l von Gebäuden nichrs zu sehen übergeblieben, als die Kü's chen < und Gotteshäuser, die er aus Eifer gegen die christliche Religion unbelastet gelassen. Es wurde abee dieser verächtliche Steinhaufen wieder zu einem voll« kommenen Gebäude aufgeführet, und mit Inwohner« sehr bevolkreicher, bis ano »465 ein großer Sterbfall fast alle Leute aufgefressen, an Victualien aber ein« solche Wohlfeilheit geworden ist, daß man 5 Nierling Roggen um »fl. erkaufet, welch« wohlfeil« Zeit lange gedauert hat; Darauf aber, und zwar ano 1^76 ein grausames Blutvergießen erfolget, indem der Türk mit 160000 Mann in Deutschland eingefallen, auch endlich auf Villach kommen, und viele hundert Menscht samt Haö und Gut in die barbarische Sklavitat fortgeführet. Welche Grausamkeit der abgesagteste Chn« stenfsind ebenfalls ^.nno ,492 auszuüben willens war, wenn ihm sein Vorhaben nicht mißlungen hätte, mas^ sen er zu Villach mir Zuziehung deS Hlagenfurterischell Adel und Ritterschaft totaliter geschlagen , auch sei" ganzes bereichtes Lager zu verlassen, bemüssiget wot< Den. Es wurde aber Villach nach ft herrlich erhaltenes Sieg auch sonderbar mit einer so überftüfsigenE rdens« Fruchtbarkeit von der barmherzigsten Gotteshand S^ segnet, daß sich ein Taglöhn« oder anders Nothdürftige mit eine« einzigen Dreyer durch G Tag« «^ Genügen ernähre» konnt«». Nachdem n«m Villach vo< Waffe?, Erd« und 3uft mit^zlemlich erlittenen Sch«< , ^«n b-fiürmet worden, wollte auch b«s Element des , ^uers nicht feyern, sondern grif die Stadt mit einer j Dec. völlig verzehret worden, welcheS Unglück einem Hausknecht zugemuthet worden, welcher diese Brunlb ^"ö Nachlässigkeit verursachet Habs. - (Beschluß folgt.) ZeitungK - Lügen. (Aus demWan derer). Wollte der Wanderer diesen Artikel zu einem st t, 5 enden machen, so tönnc' er manchen R^um im Iah« hindurch mit ihm ausfüllen. Doch' es sey fern« von ihm, stiuen Kam-raden übel mitzuspielen, wenn ihnen ?twaß Menschliches begegnet. Nur wenn die Lüge so Hand. 8reissich ist, baß Niemand dadnrch getauscht werden ^nn, und der Artikel zugleich so lustig, daß er sich für tl" Unterhaltungsblatt eignet, mag er auch in diesem seinen Platz finden. Dieß ist der Fall mit nachstehendem ^Nikel, welchen der Redacteur des Ha mburger Korrespondenten an die Spitze seines Blattes '"ni 25. Dec 162» stellt. schreiben aus Wien den »6. December. Coustantüwpel ist nicht mehr! Eine Feutrsbrunst, ^kit entsetzlicher, länger dauernder und verheerender w'e der Brand von Moskau, hat diese Hauptstadt in "Ne geie^. T)ie prachtig« Lophienkirche, das Serail ^ Großherrn mü aUen seinen Schönheiten, selbst oaS ^l«nal, ist ein Raub der Flammen geworden. Der ^roßherr ward ermordet, nebst seinem Sohne Abdul ^"zad, desgleichen auch der Mufti, der Reis'Efendi, ^r Capudan Pascha und viele andere Große de» Reichs. °"N« diese Graul und Verwüstungen waren angestiftet ^" den Ianitscharen, die «in abgelegenes Quartier der ^tabt für sich behalten hatten , was vom Br Tauend« von Menschen stschtetett, lhr^r H«bebe» c«ub5, in benachbarten Gegenden herum. Hierzu ge« 'ellte sich ein Erdbeben in b«? Umgegend von Eonst仫 tinspel, welches Stadce und Dörfer verschl«ng.« Was will man nocb mehr^ Feuersbrünste,Thr»«>e Veränderung, Ermordungen, Erdbeden—- MN. sati« für so wenig« Zeilen! — O Zeitungs - Lügen! O lü« gende Zeitungen! — Bevölkerung des gesammten verbündete» ß Deutschlands. ^ (Nach den Angaben auf dem Bundestag). Einwohner. Österreich (deutsche Provinzen) . . . 946222? Preußen (deutsche Provinzen) .... 79234^9 Bayern .......... 35oooo» Sachsen .......... 120000» Hannover .......... i5o535L Würiemberg ......... »39546« Baden ........... 100000» Churhessen ......... bHtioo» Großherzogthum Hessen ..... 61900» Holstein 4 ......... 26»oo» Luxembmg . . . .... . . . zi4oo<» Braunschweig ........ 20900» Mecklenburg Schwerin .,..». IIÜ00» Mecklenburg Strelih ...... 7176g Nassau.......... 3o2o0a Weimar ..... ..... 20,00» Gotha .........' . HÜ5ägH Koburg ............ 6001» Meinungen........ . 54oo» Hildburghaufen ........ «9708 Oldenburg .......... 21776g Dessau ........... 52947 Bernburg .......... 3704a Köthen ........... 324Z4 Sondershausm ........ 45» »7 Rudolstadt.......... bZaH? Hechingen ..«.«...,. »^5s» HieHtenstsin. < , ,^^^^^^^M . 55H6 Gigmaringen . . <...... 2556a Maldeck .......... 61677 Meutz, altere Linie ....... »2^55 Meuß, jüngere Linie . .._... ÜL2o5 Schaumbnrg« Lippe , , . . . . 24oau 3wpe - Detmold . , , . , , . , 6400a Hessen-Homburg . . ^ . , . - . .20000 Hamburg . » ,...,.'''.". . T2Iocw' Hübeck .....,.-.. 4o65<^ Nremen . . . ... , ^...„. . > ^85o0 trantflltt ...... . 47^5« Zusammen 3o Mill. g^obo Bagatellen. Nachstehende Rubrik verdisnt'äss Muster gedrängten Canzleyftylö öffentlich'bekamt zu werden. Ei ist die Aufschrift emes Protscolls, welches dcr Exadtschreiber W. zu V. bey Gelegenheit, als-sich zweyKüaben mit Sand die Attgen auswarfen, aufnahm. Er gäb nahm» lich feinem ProtocoA folaendsn Titel: Sand -Augcn-Attswerfungs-BosheitVerungluckuligs'Untersuchuags-. Protocoll. Was M dieWÄdcheit ? — Jahrtausende schon ringt wit Irrthum der arme Mensch. Die Ekelkek herede« ihn, daß das, was er Zlallbt, die Wahrheit ist. Jedes n«ue Jahrhundert wirft' dem vergangenen seine^Irrthü-«er vor, und nen,N die iligenm Wahrheit, und'die lelscht das folgende: Nur der Glaube a'n daö Höchste, «n Gort, an das Guts, an die Unsterblichkeit,dsi ist das Hecherhabene im Menschen, was kemMrbrechen, b«in Zweifel d wir zu ihnen hinattf. Unter die Elgenherten der Seeleute gehört ein« ungewöhnliche Liebe zu den Thieren. Der roheste Ma«' trose liebtoset und psiegt/die Hunde, Katzen und alle Thiere feines Schiffej mit eben so großer Zärtlichkeit, ' als das sanfteste Mädchen seine Hüuschiere auf dem flas chen Lande. ?lbe<5'äuch die ?lnhäng!ichkeit der Thiere aN d?n Menschen heweist sich,auf der See ungleich stärker, als a^fbem Lande. Die Nnwinhbarkeit des Elements scheint Menschen und Thiere fester an einander zu ket? ten. Wi« sich jedes Thier beym Umsturz einer Well« an den Menschen schmiegt/ als ob e's Schutz von ihm erwartete! Aufbrittischen Kriegsschiffen sieht man nicht selten Löwen und andere reißende Thiere so zahm wie Hunde umherlaufen/ da sie hingegen/ wenn sie wieder a'ns Land gesetzt werbe», diese Zahmheit augenblicklich verlieren» A n a g c a m m° Vua H. C. Vchausr befällt mich, nenn' ich der Zeichen dir drey: Kehr» si5um, und siehe'. «- du weißt was «L Auflösung derCh arade ln Ne. 2> M 0 r d l u st. V c r b e s f e r u n g. In dem Aufsatze; »Sohn des Vaterlandes" (Illyr. Blatt M, » und 3. Zelle 2) ist zu'lesen: 5i»<.^«n«. M'