Wöchentlicher Auszug von H Zei tu nge n. saybach den itm Jan er 1783. 5 ^' ^ ^^illkomlnen werthes Krain! und du belobte Stadt, H Die thcuve Nachbarschaft nüt uus verbrüdert hat, Dich soll dies neue Jahr der Eintracht Glück belebeil; Und sich mein Zeitungsblatt in deinem Schooß erheben. « Visher erschien es oft im blut'gen Kriegsgewand , M Und schrieb von Mcnschenblut, Verheerung, Mord, und Brand« " Nun hüll es sich nicht mehr in traurende Cvpressen; Was Furch/ und Umfall wirkt, sey dieses Jahr vergessen. Der troz'ge Ianitschar bleibt ruhig und zu Haus, Und sinne statt des Kriegs, an eincn Faschmgsschmcws. Der Britte laß nicht mehr auf schwimmende Maschinen; Die Arkonswitz erfand, dcn Feuerhagel rinnen, Das Nordamerika, wo noch die Zwietracht brennt, M, Sey mit dem Mutterreich vollkommen ausgesöhnt. <^ Vom Auf-und Niedergang bis zu den wilden Schweden Herrsch Nuh und Ucberfiuß, wie im beglückten Edcn. Auch Laybach sey vergnügt, und seine Flur erfreut, Nnd seh in neuem Jahr die alte güldnc Zcit. Des Friedens gnldncr Zweig soll zwischen seinen Malern In siettm Flore blühn, und uuve.rw5litt dannn, . _______________ ._______ KM . Kein bit'trcv Unglücks fall, noch drohende Gefahr Drang sich mit kühnen Schritt in dieses neue Jahr. Dieß wünscht mein Zeitungsblatt, das ihr das ersi'mal schct, Und Nachsicht und Geduld von eurer Güte ftehct. Lavbach den iten Iäner. Vermög der Vrlanger Zeitung Nro. 97. befindet sich unter den vermengten meMliAWahrhaften geistlichen NachnW^er Artikel — In Laybach hat der Bischof 7 EMsuiten, welche in Predigten und Gesprächen sich Ordnungs-und Befehlswidrig aufgeführt hatten, ins Gefängniß gesteckt. — Da also durch diese verläumderi-scheNachricht,diederGesinnnngdes gnädigstenFürst Bischofs ganz eut-gegengesezt ist, die Ehre dieser würdigen Männer dadurch gekran-, ket ist, so finde ich mich verbunden sowohl das Hublikum von dieser ganz ungegründeten Nachricht zu verständigen, als den Herrn Verfasser derErlangerzeitnng zu er-suchen/ er möchte mit derley ver-laumderischen Nachrichten spa. ^1-mer, oder wenigstens mit der Auswahlsher Korrespondenten behut-samer^eyn. » Verlin den 7ten (lhristmonat. D Der geheinle Finanzrath und Direktor des Zollwesens in Ost- preußen und Pommern, Herr de Marinval, hat von Sr. Maje^ stät dem Könige den Abschied bekommen, und ist sogleich nach Frankreich zurückgegangen. Der Kriegsrath Kranz, der bekannte hiesige schriststeller, fahrt noch immer fort, das Publikum mit seinen kkinen periodischenWer-ken, voll beißender Satyre, zu unterhalten , wodnrch er sich aber schon manchen Verdruß zugezogen hat. Petersburg den izten N>inte6mc»nat. Es läßt sich zwar von einem Kriege zwischen Rnßland und der Pforte nichts Zuverlaßiges sagen; indessen werden aber allenthalben solche Vorkehrungen getroffen, daß sich die Truppen alle Augenblicke in Marsch setzen können. Einige lOv Offizier, die auf Urlaub waren, haben Order erhalten, zu ihren Regimentern zurück zu kehren. Paris den zoten N)intermc»n. Vorgestern Abends um 5 Uhr .kam Herr Rayneval von London zmü k, wo er ic>Tage geblieben n ar. ^ err von Vergennes führte ihn sogleich zumKomg; er sprach mit Sr. Majestät fast anderthalb Stunden, und man sah auf den Stirnen des Komas und des Ministers der auswärtigen! Geschäfte Merkmaale des Vergnügens über das, was Sie von ihm vernommen hatten. Seitdem ist in der ganzen Stadt die Rede, daß wir nächstens den Frieden haben werden. Nicht unwahrscheinlich ist, daß er sich auf folgende Sätze gründen wird: i) Die Insel Porto Rico vertauscht mit Gibraltar. 2) Domimk und St. Vincent? welche im Besize der Franzosen bleiben, ausgenommen, geben diese den Englandern alle in dem Golph von Mexiko gemachte Eroberungen zurack, wo-gegm diese ienen Pontichery und etliche andere französische Etablis-mente in Ostindien wieder geben. 3) Die Holländer empfangen alle w klemm Kolomen zurück, die man chnen in Asien, m Afrika und m Amerika genommen hat. <) Neuschottland, Kanada und dle Insel Neufoundland, bleiben om Englandern dafür, daß diese 5) den despotischen Ochiffahrtsakt von Kromwell abschaffen, und die unbedingte Independenz der Ame-nkaner anerkennen. Auf solche Weist lrürde der. Ruhestand der Nazioncn wen g-stens für etliche Jahre hergestellt seyn. Ob aber unser Kommerz dadurch viel gewinnen würde, daran zweifeln unsere Handelsleute sehr. Siebenbürgen de:t ten (lhristmonat. Se. Majestät der Kaiser haben vor kurzem folgende allerhöch-lste Verordnung an die hiesige Lan-^desstelle ergehen lassen: Es sollen !mit der in diesem Lande befindlichen Zigeuner Nation ahnliche Verfügungen (wie bereits vor ei-nigen Jahren in Ungarn geschah) getroffm werden. Alan soll also fiesem Geschlechts nicht gestatten, lin Zelten zu wohnen, oder ande-,re Kleidungsstücke zu tragen, als solche, wie der Bauernstand hat. Besonders soll diese Nation zu Feldarbeiten angehalten werden. Vorzüglich soll man sie in der Religion unterrichten, weil diese !nur -^ein die Sitten einer rauhen und" wilden Nation zu mildern vermag. ^ Schottwien den i2ten Chrisimonat. Das "neue katholische Gesangbuch, uoch bey Lebzeiten Marien Thcresiens verfaßt, ist in der hie- figen und