(Mbacher -W^Z ettunM Dienstag den 25. August 1836. C r o a t i e n. "gram. Se. k. k. Majestät haben in Folge eines, vom Hofkricgsrathe erstatteten, allcrunterlhä» lugstcnVortragcs, über die am 6., 7. und »o. Juni d. I. unweit deöRastclls Prosichenikamcn, gegen ei« nen Schwärm bosnischer Türken Statt gefundenen heftigen Gefechte, mit allerhöchster Entschließung voin 27. v. M. nachstehende Belohnungen für oie gut geleisteten Dienste, bewiesenen Muth und Ent< schloffenheit oer daran Thellgenoinmenen zu rtllci« hcn geruht, uno zwar: Dem General-Major von Rukavina wurde das Ritterkreuz des Leopold-Ordens taxfrei verlie« hcn; dann haben Se. k. k. Majestät anzuordnen geruht, daß denen Staabs« und Oberossizicren, ss roie der gesammten Mannschaft der bei diesem Gc« fechte verwendet gewesenen Abtheilungen der k. k. Oguliner und Szluincr Gränz.Regimenter, iüöbc« sondere aber dem Oberstlieutenant Johann Schnc« !cl v. Trebcrsburg, vom k. k. Ottochaner Gränz» 3^egimcnte; dem Ma>or Johann Szilliak, vom k. k. Szluiner Gränz - Regimente, den Obellieutc» natUen: (Zarl Klumpar, Raimund Terbuhovich, Emanucl Araindafsich und Slcphan Boszanccz, vl)M k. k. Oguliner Gränz » Regiments, rvie auch dem Unterlieutenant Georg Blagoovich, vom Szlui« ner'Gränz-Rcgimente, die aNcrhöchste Zufllcden» hcii zu erkennen gegeben werde. Die goldene Ta- pferkeits« Medaille erhält der Feldwebel Boxo Mil- tovich, vom l. k. Og ulincr Gränze6ho« lera sich sehr verbreitet hat. Man zählte in diesen 3 Tagen 23a neue Fälle, und 70 Todfälle. Spanien. In einem Schreiben aus Madrid vom i.Aug. (in der Gazette de France) liest man Folgendes-»Die Feste von Granja waren glanzend, und si,i5 so eben geendet. Auf einer Iagdparthie hat die KöniginN'Regentinn eigenhändig einen ungeheuren 2?9 Wolf erlegt. Doch vernachlässigt sic über diesen Vergnügungen keineswegs die Staatsgcschäfte. Der Graf dcToreno halte mit ihr mehrere Konferenzen, in dcren Folge cm Decret wegen Altfhebung van s)c»o Klöstern bekannt gemacht wurde. Unter dieser Zahl befinden sick tie reichsten Klöster von Spanien, und besonders die berühmte Karlhanse, el Paulcir genannt, wo sich schon seit langer Zeit unermeßli. cbe Schätze angehäuft befanden. Der ErlöS von dem VMaufc dieses Klosters wird zur Amorttss-rung der innern Schuld und zur Zahlung der pas. siren auswärtigen Schuld verwendet. (B. v. T.) Eine Mae-id er Zeitung erzählt, daß das Mguclistische Bataillon, das auf den Inseln des grünen Vorgcbirgs so große Excesse begangen hatte, an Bord cincs brasilischen Fahrzeugs in den Ver-einigten Staaten angekommen sei. Der portugie-slsche Viccconsul lich sie in dem Landungshafen vor las Gericht fordern, das sie jedoch, nachdem es den Thatbestand erhoben und gefunden hatte, daß si? sich keines Vergehens gegen die Vereinigten Staaten schuldig gemacht, frei sprach und erklärte, sie tonnten sich allenthalben aufhalten, wo es ihnen beliebe. (Allg. Z.) Im Hafen von Gibraltar ist die spanische Handels-Brigg Lanccro, mit i5o nach Havannah verbannten lZarlistcn, welche unter Weges die Schisssmannschaft überwältigt und zum Einlenken nach tem Hafen von Gibraltar gezwungen hatten, eingelaufen. Auf Ansuchen des spanischen Consuls wurden 2a Mann zur Bewachung der Carlisten ai, Bord des Schiffes gebracht. Ueber das fernere Verfahren gegen sie wartet der blittischc Gouverneur Verdaltungsbefehle von seiner Negierung ab. — Lortcra hat durch cine Proclamation bekannt gemacht, daß er zum Oberbefehlshaber der Opera.-tions'Armee ernannt ist. — Der (sarlistische Bri« gadier Don Jose Miguel Sagastibelza ist an seinen am i(i. Juli erhaltenen Wunden, am 20. zu Aranar« cha gestorben. (Zr war Zumalacarreguis Freund und tüchtigster Gehülfe. — Da häufig die Flinten, kugeln der den Brückenkopf an der Bidassoa angreifenden Sarlisten auf das französische Ufer her. «berflogen, so haben die Franzosen, um dieß für tie Zukunft zu verhindern, Kanonen aufgepflanzt, welche das gegenseitige Ufer bcstrcichcn. Aus San. lander schreibt man vom 3o. Juli, daß an jenem Tage die erste Abtheilung der Irischen leichten In< fantcrie, 5oo Mann stark, befehligt von dcm Oberstlieutenant Dickson, angekommen ist. (W. Z.) Dcr Moniteuv und das Journal tePa. ri s vom ,,. d. M. enthalten folgende Nacdrichtcll aus (3atalo»ien: .Die Municipalität ron Bar«, lona hat sicl) in Verfassung gcseht, der Rückkehr von Unordnungen vorzubeugen. Am 6. Morgens haben Arrcstationen und HinrichttN'qcn Statt ge« funden. — Die Municipalität hat »!lck Kommissäre vom Volk adjungirt, mit denen sie eine Adresse nach Madrid entwirft.« — In der Gazette de France vom >,. heißt es: «Man versichert, die Nachrichten aus Barcelona hatten tie ^Xadrider Re< gicrimg dergestalt in Schrecken geseht, daß auf der Stelle eine Ordonanz Behufs der Einberufung der Eories auf den,. September erlassen worden sei." — An der Pariser Börse erzählte man am 10., jedoch ohne Details, daß auch in Valencia und in Murcia ähnliche Gräncl, wie in Barcelona, gegen die Möm'de verübt worden seien. — Der Moni« teur und das Journal des Debats vom ,2. d. M. melden nichts Neueres aus Spanien. Die einzige Nl-.chricht, die auf dcr Pariser Börse circulirte, war, daß der Gcncralcapitän Llauder, dcssen Ankunft in Puycerda der Moniteur gemeldet hatte, einer neuen telegraphischen Depesche zufolge, sich nun über dic Gränze auf französisches Gebiet ge« flüchtet habe. Maorid, 29. Juli. Dcr General tZcrdova hat noch immer keine Zeit gefunden, um einen de« taillirten Bericht über die Schlacht von Mendigor» ria auszuarbeiten; indessen hat er die Listen der Todten und Verwundeten eingesandt, aus denen cr« hcllt, daß 6 Offiziere und 100 Soldaten (seiner Armee) getörlct, und 4l Offiziere und 5oi Soldaten verwundet wurden. Nach der Sci'lacht lagerten sich die Truppen bei Puente la Reina, und mar-schirten am i3. nach Pamplona und der Umgend. Nachdein lZordova hier die Armee mit den nöthi« gen Bedürfnissen versehen hatte, brach er am 22. von dort auf, um die Operationen wieder zu be.' ginnen. Am 23. sollte die ganze Armee in verschieb denen Richtungen Lerin erreichen, allein die außer« ordentliche Hitze verursachte, daß eine Menge Sol« daten, man sagt mehr als 5o, auf dem Marsche todt niederfielen. Sobald der Odcrgeneral dieß er. fuhr, stellte er seine Equipagen zur Verfügung der Soldaten, und befahl den Offizieren, ihre Pferde zu gleichem Zwecke herzugeben. Am 26. wurde dc>s Hauptquartier nach Logrono verlegt, und alle Divisionen längs deZ Ebro aufgestellt; man glaub/, l^ß sie sich von hier über Miranda dc Ebro nach Bitoria hinziehen, und die Ankunft der sämmtlichen 23a englischen Hülfscorps abwarten werden, ehe sieden Feind von neuem angreifen. Cordova hat bicher gemeldet, daß er das Obercommando beibehalten werde, da Sarsficlo wegen seiner zerrüttete» Ge» sunoheit sich geweigert habe, es zu übernehmen. Zum (Zhefdcs Gencralstabes hat (Zordova ten Brigadier D. Marcelino Oraa ernannt, und die Ar-mce in fünf Divisionen, außer der Avantgarde (aus einer Brigade bestehend), und einer Division ies Flußufers eingetheilt. Großbritannien. Am 5. d. M. schiffte der Duke of Argyll von Ostindien kommend, die kostbaren Geschenke aus, rvelche der König von Ouoc für den König von England bestimmt hat. Sie bestehen hauptsächlich in Hausgeräthschaftcn. Man bemerkte darunter «ine Bettstelle, einen Tisck und zwei Stühle von massivem Gold und mit reichen (Ziselier« Arbeiten bedeckt. Außerdem sendet der Radjah zwei Elc» yhanten, zwei arabische Pferde und zwei zwerghaf-te Büffcl, die nicht größer sind als ein gcwöhnli« ches Schrein. Man schätzt den Werth dieser Geschenke auf 60,000 Pfund Sterlinge. Das Dampfboot Henry Bell hat 25o Mann von Irland nach Santandcr übergeführt. Als sich dieses Fahrzeug der Küste näherte, hatte es das Ieuer einer großen Brigg zu bestehen, welche die spanische Flagge, aber in verkehrter Ordnung der Farben führte; man glaubt, daß sie von (Zarlisten bemannt rvar. Indessen blieb daä Dampfbool unbeschädigt. Gsmannsches Neicy. Die Agramer Zeitung meldet aus Be!< grad vom 3o. Juni: »Nachdem Fürst Milcsch gleich nach seiner Rückkunft von hier in Pojarcv^>tz dcn einberufenen ft.bls^cn Notablen den iehigen Stand eer Verhältnisse mit der hohen Pforte genau mit« getheilt, und sie mit rührender Bewegung benachrichtigt hatte, daß er es unter den jetzigen Umstän« den für Serbiens Wohl am geeignetsten halle, der, schon lange von rem Sultan erfolgten Einladung, nach Konstantinopel zu kommen, Folge ;u leiste?,, vm vielleicht sulä) stoic Peisoolichkeit so viele Frei» Hütten als möglich für Serbien zu retten, willigten ?icse Notablen ei", uni> beschlossen. M durch cine Landesdeputation dem Fürsten anzuschließen. Dem zufolge werdcn ihn 25 Knesen oder Nota, hlen von den angesehcrlstcn Familien des Landes begleiten. Seine Abreise ist auf den »4., läng. siens 16. Juli bestimmt. Bis an die serbische Gränze werden ihn 2nao Mann Servier beglnten, nn? nack Numcl'cn fclgen ihm bloß äo Mann f^i« ner Leibwache. Für. die Zcit seiner Abwescnhcit ist ein Verwaltungsrath ernannt, dessen Seele dcr b.kannte Staatösecretär Davi dovi cl) zu seyn scheint. Der Fürst nimmt außer den kostbaren Geschenken aller Art, unter denen sich ein in Wien verfertigter, mit Diamanten und (Ktelflcincn aller Arc reichverzierter goldener Becker von ungeheu« rem Ncrthe befindet, an baarem Gelde 100,000 Ducatcn als Geschenk für den Sultan mit. Seine Familie bl^bt mit dem Erbprinzen in Pojare« ratz unö soll über diesen Entschluß des Fürsten in, großer Besorgniß seyn, obgleich man übelzeugt scyn kann, daß er in Konstantinopcl ein/n guten -Empfang haben wird.« Den neuesten 'Nachrichten aus Serbien zufol« ge hatte Fürst Milosch die Reise nach Konstan« tinopcl erst am 2i. Juli angetreten ; sic geht über Wiodin, Rustschuk und Varna, wo ihn ein groß» herrliches Dampsboot erwartet. (Oest. B.) Afrika. Die allgemeine Zeitung schreibt aus Algier vom 23. Juli: Seit langer Zeit herrschte auf der sonst stillen Rhcde Algiers kein so bewegtes Leben, wie in den letzten zwei Nochen. Unaufhörlichver. kündete uns der Kanonclilottner die Ankunft uni» Abfahrt von Kriegs schiff? n, und zum ersten Male seit der Eroberung dicscr alten Seeräubcrstadt setzte der ungcwohnlc Anblick ron drei Linienschlff. Im Ganzen beläuft sich nach zuverlässigen Anga« ben die Zahl 5cr scit der Erdichtung dieses KolpH angeworbenen Freiwilligen über 12.000 Mann. Ein gutes Drittheil dieser Ubentheurer hat in oer afrikanischen Orde ein Grab gefunden. Viele An« eere sind mit völlig zerstörter Gesundheit nach der Hfimath zurückgekehrt. Die Mehrzahl der gegen» rvärtigen Soldaten der Legion besieh,! aus deut» scheu und piemontcsi.schen Deserteurs, den Ker?, aber bilden die Veteranen aus tcn Pariser Schrrf!-zern, dem ehemaligen Hohenlohescken Regimenlc u. s. w., welche lange Jahre unter Frankreichs Fah» ncn dienten, und nach der Iuliusrevclulion ver. abschiebet wurden. Wie man sagt, sollen den Ossizieren, wclcke mit. nack) Spanien ziehen wcl-l.'n, sehr vortdcilhaste Anerbicthunqen gemacht wor< den seyn; jedem gemeinen Soldaten sind 70 F»an« kcn Handgeld versprochen. (B. v. T) Nevacteur: Fr. b'av. Mein rich. Verleger: Ignaz M. Vdler v. Rleinmapr.