LmbacherHeitnUg. .^ «»» Samstag am «» Dezember «8H« Die i'aibacher Zeitung" erscheint, mit Ausnakme der Sonn« „n? »feiert>,qe, täglich, und lostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig >l si.. halbjährig 5 st. 30 lr., mit "Kr,umband im Comptoir ganzjährig »« fi.. h a ll, ja bri., ,', !l. ^«r oie Zuteilung ins Haus M» halbjä hrig 3» lr. »ichr ;,l entrichten. Mit der Post portofrei gan,jährig, m'ter .ssrenzbanv und gedruckter Adresse l.» l!.. Halbjahr,., 7 st. 3d kr. — Ins. r t io u sg e bu hr für cinc Tpall.nzeik' odcr den Nauin derselb.n. ist für einmalige Vlnschaltuna 3 lr. f»r zweimaliqe ^ l>-., fill- dreimalige '» lr. l> '.')i. u. s. w. Zu diesen Gebüyrm ist »uch der Insertion^stämpcl vr >0 fr. für eine jedesmalige Einschaltung hiuM m rcii'l'l!, Inserat, 5 i!, :^<» lr. ,nr :< Ma, , ' il >N fr. f»r 2 Mal »nd 5N fr, für « Mal s>»it Inl'lqliss d.^ ^„s.ltionSstamvel«'). ÄmllickM Cljeis. s!^e. k. k. Apostolische Majestät baben oem Nudolf o, Bossäuni und dem Franz Adalbert Freiberrn o. Gcrliczy dic k. k, Kämmerersiourde allerguädigst zu verleihen geruht. Se. k. t. Apostolische Majestät babeu mit Aller» höchster Entschließung vom 8. Dezember d. I. dem StiflSkapitulir zu Melk. Ignaz Keib linger, in Anerkennung seiner u»'rt>ieustlichcn Leistnngeu im ilchr» amte uno in der Wissenschaft, das Nillcrkrcnz AUer< höchstihres Fran^ Jossf« Ordens und dein zkolwitts» Direktor und Gymnasiallehrer zu Mclk. Norbert Haberl. in Anclkennung seiner vieljährigen ausge» zeichneten Leitung des Konoikies nnd seincr Leistun» >,eu im Unierrichte das qoloene Vcrdieuilkrcuz mit der Krone allerguäoigst zu verleihen geruht. Der k. f. MimNer für Kultus und Unterricht bat den Skriplor der Wiener UmuersitätS'Vililiotbet, Dl. I>uiaz Tomaschek. zum Vlblioldckar der l. t. Studien« A'blimlii'k i» Kl^gcnfurl ernannt. Dcr Cbef der k. k. Obersten Po!i;cibebo'r5e bat eine bei der Polizcirireklion in Trirst crleoigte Kom> m,ssärsslelle dem dortigen Konzcpts^Aojunlten. Georg Schweiger, verlieben. Der Cbef der f. k. Obersten Poli^eibebörbe hat zwei bei den venezi,-lnisä)''n Polizeibclwroen in Erle« di^ung zssominene Oder'KommissärsstellrN den Poll« zeilommissärsn, Igna; Germ in Triest und Gralian Nilter von Nesmini in Verona, verliehen. Die k. f. steierisch»illyrisch - kü'stcnländische Finanz' Landes »Direktion hat den Konzeptspraklilanlcn Georg Ritter v. Pleilkcr, zum Finanzkonzipist.n im sson« krclalst.ituS der k. k. innerösterr. lüstcnl. Finanzdchör» den ernannt. Graz am 4. Dezember 1866. Heute wird ausgegeben und versendet: das Landes > Regierungsblatt für das Herzogthum Kra in. Zwcitcr Thcil. Xlll. Stück. VM. Jahrgang Inhalt«, Uebersickt: Nr. !?. Verordnung der k. k. Laüoesregierung für Kram vom l3. Oklol'rr 18liü. l'l treffend die Tari» lmig der Vlutsgel. ^iaibach den 20. Dezember 185U. Von, f. k. Redakti^ns'Pureau ors «andes'Ncqierungs» Vlattcö für Htrain. Richtüillllichrl Chris. Oesterreich. Wien, 16. Dcz. Um dem so lebhaften Grenz, verkehre zwischen dem Koingreichc Vaiern cinerscilo und zwischen den kaiscrl. österreichischen Grönländern Vöbinen, Oesterreich ob der Enns. Salzburg, dann Tirol »lit Vorarlberg andererseits jcde thnnlichc Er< lcichicrung zu gewähren, hat sich dic klNscrl. ö^crr. Regierung bcrcit erklärt, die bairischen P.ißkartci' als giltige Legitimations Urkunden zllin Grenzübertriltc lind mclzel'ntä'gigcut Aufentbaltc in drn g('nannlcn Kronlänocrn für oie ^rluohiler des Königreiches Vaicrn anzucrkenuc». Jedoch dürfen olcsell'cn nur von dc» oazu berufenen königlichen Behörden und nur an voll-kommen verläßliche, besonders in politischer Vezlehung unbedenkliche, im Anssttllnngsbczükc ihren bl.ibcnden Wohnst!) habende bainschc Staatsangehörige ausge. stclit »ein; selbe müsscn ferner außer dcm Orte drr Ansstlllüng uud der Aezeichmlüg der ausstellenden Vebörde. oan>, dc,n 3iamcn, Charakter und der ei» genhänoigcn Unterschrift des Inhnl'rrS mindestens auch die Angabe scines Alters, Statlir. Hl,arc und etwai» ger besondrer Kennzeichen enthalten, und haben in> ncrhalb der österreichischen Grenzen in dcr Regel uur zur Legitimation je eines einzelnen Individuums unc> ausnaymswlisc die Paßkarten dcs Familienvaters auch für die ihn begleitende Gattin und Kinder als Aus° weis zu gelten. Hinsichtlich der Mirung dieser Paß> karten bei jedesmaligem Grenzüberttitte, so wie der Folgen, wclchc dcr Inhaber einer Paükarte durch die Ueberschrcitung dcr ausnahmsweise damit verbundn neu Reise- und Anfenthaltsbcrcchtigung sich zuzieht, gelten dieselben Modalitäten und Grundsähc wie bcl dcr Zulassung der sächsischen und preußische» Paßkar« ten in österreichischen Kronländer». dencn zufolge zur Kontrolc dcs Anfcnthaltstcrmines bei dcm Ein» und Austritte dcr Rciscndcu von Leite des k. k. Grenz. Polizei'.Hommissariatcs und in dessen Ermangelung von dem betreffcudcn k. k. Grcnzzollamtc einer solchen Paßkarte bloß mittelst einer Stampiglie dcr Ort und Tag des jedesmaligen Ei»' und Austrittes deutlich aufgedrückt wird. daher es sich v»u selbst versteht, daß, wenn die Paßkarte dcn genügenden freien R.nlM zur Anfdrückung dcr Stampiglie nicht mehr darbietet, sie als Rfiselcgi'timation auf österreichischem Gebiete nicht »mbr bcnüpt werden kann. Uebrigcns ist dic P.ißkatte dcu öffentlichen Aufsichtslichördcn lind Ol> gancu ;war auf Verlangen vorzuzeigen, jedoch wenn sie iu dcr Ordnung befunden wiro. dcm Vcfiner zu bclasscu. Wird von dcm Inhaber einer solchen Reise« karte die damit ansnahmölvch'c verbundene Reise« mid Aufenthliltsvercchtignng. ohnc mit dcr andcrivei« tigen förmlichen PaLurkundc vcrsebcu zu scin. über» schritten, odcr mit dcr Paßkartc scinc Reise in ein andcrcs Kronland ausgedebüt. oder aber von der Paökarte ein wic immcr gcartclcr Mißbrauch gemacht, so verfällt cr bcr Fremdcnbchandlnng und nach Um» ständen dcr Strafamtshandlung nach den dießfalls in Ocsttrrcich bestehenden Poli^eiveroronllngcn und Straf» geseßcn. Durch die vorstehenden 'Vestiinmungeu wer» oen übrigens die den täglichen Grcnzoerkchr zwischen den eigentlichen unmittelbaren Grcnznachbaru beider Staaten betreffenden sonstigen Vcstimmungcn nicht beirrt. Ucbcr dieses zwischn, dcn beiden Negicrun« gen getroffene Ucbereinkommcn wurden die bezüglichen Ministcrial'Krkläruttgs» am l2. v. M. mit dem Vor« behalte ausgewechselt, obiges Ucbereinkommcn nach zweimonatlicher Kündigung wieder auflösen zu können. (0est. Ztg.) — Ibre Majestäten der Kaiser Ferdinand und die Kaiserin Maria Anna haben dem Vereine zur Vcrblcitung von Druckschriften für Volksbildung Itttt Gulden zu Vereinszweckcn allergnädigst zuweisen zu lassen gcrubt. — Die «Agramer Ztg." vom 16. Dez. meldet i Vor einigen Tagen schilderten die Wiener und nach ^diesen die meisten Provinz »Blätter dcn Zustand Sr. Ekzcllcnz des Van. Herrn Grafen Irlacic. alö höchst beunruhigend, uuo gleich darauf schreiben sie. Se. Feuilleton. 3d a ch r u f an Therese Vriisin Hohenwart. ^eb' wohl! — cs hat auf Deine bleich, Stirne Des Todes Engel seincn Huß gedrückt, Und brauch vom Jahre 1836 — i8iil> uur mäßig gestie« gcu. Die Einnahme an Zoll betrug im erstgenannten Iabrc für Wein und Most: 1,368.060 Thaler, im Jahre 18^: 1,703,87« Thaler. Für Branntwein nahm man ein 1836: 218.326 Thaler und !8ö0: 268.116 Tbalcr, so daß die Zunahme in der That eine sehr geringe ist. Das einzige Land. welches ein rühmliches ^!and dcr Mäßigkeit ist. ist Schweden, wo seit alten Zei. ten her die Trunksucht hart bestraft wirb; für jcdeu ersten Fall werden drei Thaler Strafe bezahlt; beim dritten Mal, daß Jemand trunkfällig gefunden wird. bezahlt er über neun Tbalcr Strafe, kommt an den Schandpfahl und verliert das Wahlrecht; wer zum fünften Male betrunken gesunden wird, erhalt ein halbes Jahr Znchthaus, und wer zum sechsten Mal betroffen wird. ein ganzes Jahr Zuchthaus. In Schweden entschuldigt ferner die Trmikcnhcit keine Handlung, wic in Deutschland. Der Angeber, der einen Trunkenen anzeigt, erhält immcr dic Hälfte dcr Strafe. Diese Gesetze werden jährlich von der Kan« zcl verlesen, um dcr Vcuölkerung eingeschärft zu wer« den. Es wäre wohl nicht ganz unzweckmäßig, wenn ein derartiges Gesetz auch bei uns vorhanden wäre, odcr wenn von Seiten der Schulen ans schon die Ueberzeugung in jedem Einzelnen lebendig gcmacht würde, daß gerade die berauschenden Getränke eiu recht eigentlicher Maßstab für die Fähigkeit zur Selbst, beberrfchung und Selbstrcglcrung jedes einzelnen In« dwidnums abgeben, da sic mit Mäßigkeit genossen, wie aus dcm Erwähnten sicher hervorgeht, eine dcr wohlthätigsten Einwirkungen auf dcn Körper lmbcn in Unmäßigkeit gcnosscn abcr in jcdcr Vcziehnng nach» thcilig sind. Eigentlich verdient ein frciwillig Vetrun« kcncr nicht mehr unter die Menschen gerechnet zu wer« dcn, da er seiner Vernunft sich nnitl'willig beraubt, wäl'rend das Thier eine solche nie besessen hat. Die Entwürdigung des Menschcntlmms durch den Säufer mögcn wohl auch die alten Mcrikaner haben bestrafen wollen, wenn sie dcn rückfälligen Säufer au einen Pfahl ba«dcn und so lange mit «HV» Erzellcnz sei so w.it hergestellt, dap Hochdcrscldc scit U. d. sich wieder den Amlsgcschäftcn widmet. So angenehm es nns mich war. die bcnnrllhi' grnde Nachricht widerrufen zu könncu, so müsscn wir nun auch die letztere als ucrfrüht cvllärcn. dcnn. wenn mich dcr Zlistand Sr. Erzcllcnz sich bedcntend gebessert hat, so ist Se. Erzcllenz doch noch »ich> so sehr grkräfligt. um schon jetzt sich den Geschäften zn widmen; was aber — schreitet die Bcsscrnng in dem Grade vor — bald zu hoffen stcht. Tchweiz. 'Der große Rath des Kantons Schwyz hat sich für Bcibchaltliilg der Todesstrafe nnd zwar für die Hinrichtung >nit dcm Schwerte ausgcsprochcn. Für das Fallbeil halten sich bloß einige Stimmen erklärt. Anch lie Prüqclstrafc wurde bcibchalicn und das Marinlnm auf 100 Rulhcu. oder !»0 Stoclsticiche sestgcsrtzt. Die „Franks. Postztg." macht sollende Belrach. .lllngell : „Das Resultat der Großrawswahlcn im Kanton Freiburg ist ohne Bcispicl in der neueren Schwcizcrgcschichtc und verkündet wieder die so oft uon den herrschenden Parteien uergcsscnc Walnheit. daß für Verkümmerung n»d Beugung des Rcchlcs die Strafe niemals ausbleibt. Die Frciburgcr iltadi» kalen wüßten recht gut. daß sie schon im Jahre 1K47, welches ihnen die Herrschaft brachte, nicht die Majorität im Volle hatten, nnd mcrktcn während der 10 Jahre. daß ihr Anhang immer llcincr wnrde. Sie glnnl'lcn dnrch Nachgiebigkeit in dein cndloscn Kir> chcnstreit und daß sie in die Rückkehr des hochw. Vischofs Marilley willigten, den Sturm noch beschwören zn können. Vergebens. Die Stunde der Ver> geltun^ hatte geschlagen. Ueber 1!1.000 Vürger des Kantons, also fast die gan^c stimmfähige Bevölkerling des Bandes, bclhcili,ile sich am Wahlakte. 13,000 Koilscrualive nnd (i000 Radikale. Von den liI bis jetzt getroffenen Wablen kommen l>9 ans die Kouscr» vativc». ^ auf die Radikalen. 4 stehen noch aus, uon denen jedenfalls 2 konservativ nnüfallcn. Der große Rath hat dann noch 10 indirekte Wahlen zn treffen, so daß die ncnc Behörde wenigstens 71 Konscruaüve und höchstens tt Radikale zählen wird. Die Polizei will jetzt Informationen wegen „Wahlbcstcchungcn" einzicl'en )c.; aber was hilft alles Sträuben gegen den Willcnausdrnck des Volkes, welcher das radikale System vcrurtbeilt hat? Selbst die radikale Partei in der übrigen Schweiz sagt: „die Herren in Frei» bnrg haben es verdient." Natürlich herrscht im gan-zen Kanton endloser Jubel und an Rcidungcn, Schlä< gcrcicn :c. wird es nicht fcl'lcn. Dic Poüzri »nöchte auch hier einschreiten; aber sie hat jetzt wcdcr dcn Mnlb. noch. wie es scheint, die Gewalt." Italienische Staaten. Piemoütcsischc Matter melden nach Vricscn aus Ravenna dcn Tod des Grafen Francesco Lova-telli. der bekanntlich vor kurzer Zeit meuchlings von einem unbskannt gebliebenen Mörder durch einen Schuß verwundet worden war. Die „G^zz. Picmonlcsc" vom 1A. d. M. bringt ein königl. Dekret, die Abtei von Noualesa betreffend. In demselben hcißt cs, daß anf Vorschlag des Justiz' uud Knltns > Ministeriums und in Anbetracht einer Verathnng der zur kirchlichen Kasse gehörender Ucbcr-wachnngs'Kommission die Papiere und Pergament-Vl'annskripte ans dcn Archiven der genannten Abtei in dcn allgemeinen Archiven des Königreichs hinter» legt. die größtcnlbcils aus Büchern religiösen Inhalts bestehende Bibliothek dem bischöflichen Seminarinm in Susa einverleibt, die Kirchengeräthe in die dortige Kathedrale übertragen werden, die Bilder endlich der Pfarrkirche von Novalese bleiben soUcn. Dasselbe Blatt widerlegt eine Notiz, der znfolge ein „Attentat" gegen das Appellations« Tribunal i» Turin bestanden hätte, indem man dasselbe angeblich dnrch eine Gas»Explosion in die linst zn sprengen gedachte. Es seien in der That Löcher in die Gas leitnngsröhren gebobrt und so daS Zuströmen des Gases in dcn Sitzungssaal verhindert worden; eine Erplosion habe jedoch Niemand gefürchtet nnd die Sitzung sei bei Kerzcnbclcnchtnng ohne Störnng vor sich gegangen. Von den tranrigln Verhältnissen der Rivicra di Levante — des östlichen Theiles des ebemaligen Staales Genua — entwirft das „Dirilto" nachstehende Schilderung: „Nach fünfjährigen Mißernten bei fortwährender Steigcrnng der Steuern und zunehmender Theuerung der ersten Lebensbedürfnisse sehen Viele in der Ans» Wanderung dcn letzten Rcttungsweg. wcßlialb dicsc auch uon Tag zn Tag znnimntt. Auswanderung ist i?as Loslingswort in jcdcm Munde; »nan hört c>5 sowohl unter dcn armen, als auch schon unter den einigermaßen bemittelten Klassen. Wie ein Fieber greift die Anöwanderungslnst um sich; sie erfaßt auch die rnhigslcn Gemüther nnd besonnensten Kopse, sie crgreift nach und »ach alle Schichten der Gesellschaft. In einigen Bezirken wird in Folge absoluten Mangels an jcdcm Lebensunterhalt ausgewandert, so in der Prooincia di Levante. Elend und Noth zwingen die armc Bevölkerung, anderwärts ein schützendes Obdach, einen nährenden Boden zu suchcu. Massenhaft wandern die Familien alls, ärmliche Bündel lra-^end. dem heimatlichen Dorfe, dcn Verwandten nnd Freunden, die ibncn bald nachfolgen dürsten. Lcbc» wohl sagend. Ganze Dörfer sino bcrcits einsam und verödet. In andern Gegenden liegen der Emigration wie-r»rr Bercichcrungsgclüstc zu Grunde. Die Nachricht, daß Dicscr oder Jener in der Ferne zu großem Glücke gelangt, ist ei» mächtiger Sporn, der seine WiMmg nicht ucrfchli. Vcloc Motive yiidrn dcr Auöwmloe« nmg bereits cnmmc Verhältnisse gegeben, und schon ginnen der Landban und der Sceoicnst den Mangel kräftiger Arme zu fühlen, ein Ucbclstauo, der die Zu> kunft keinesfalls in rosigem Lichte erschciucu läßt. Es fehlt mit ciucm Worte in dcn Gemeinden der Gewcrbcficiß wie der Handel, — die Ernten sind mißrathen. — die Steucrn unerschwinglich — das Elcud groß und darnm der Ausivandernngsoraug un> imdcistchlich. — die Zuknuft crschciut wcgcu des Mangels an Arbciteru lm düstersten Lichte. Alles dieß licßc sich noch ertragen, wenn der Alis-wandererstrom die Richtnng nach der Insel Sardinien einschlagen würde; dort ist cm gesegneter, noch jung. fraulicher Boden, der nur der Arme bedarf, dessen Scholle reichen Ertrag verheißt; gingen die plenum- tesischcn Answandercr dorthin, so würde binnen weni« gen Iahrcn eine neue. kräftige, rcichc, glückliche Gc» ucration daftlbst crstrben . der Insel selbst nnd dem picmontcsischlN Staate überhaupt des Gnlen viel er« ivachsen. Dazu bedürfte es jedoch eines guten Kolo-nisationssystems, woran es vor dcr Hand gänzlich fehll." Ueber die näheren Umstände nnd dic wabrschcin« lichen Motioc des menchlcrischen Angriffes alif dcn Gra» sen Louatclli in Ravenna geht der ,,Allg. Ztg." ans Rom folgende Meldung zu: „Als derselbe Nachts durch eine Gasse jener Stadt ging. wlirdc er bcim Palast Rasponi uon zwei Mördern angegriffen. deren einer ihm ein Stilet in die Brust stieß, während ihm der andere mit einer Pistole ans nächster Nähe cinc Kugel ill die Nieren schoß. Graf Louatelli war scit mehreren Jahren mit einer Fürstin Ehigi, Schwester des jetzigen Fürsten Don Sigismnno Elx'gi kannte sich zu ocn Grundsätzen dcr Revolution; aber nach der Amnestie und den Reformen Pins IX. war odcr schicn er mit der weltlichen Regierung dcs Kir< chmstaates ausgesöhnt. Im Jahre 184A I'dtte er an der in Raucnna ucrsnchlen revolutionären Demonstra> tion lhcilgcllonlmcn. welche den brrüchtigtcn Unruhen uon Nimini knr; voranging nnd dieselben ahnen ließ. Bi-i dicscnl Anlaß würde er, ohne dcn milden Sinn des Kardinals, welcher damals der Provinz vorstand, unfehlbar verhaftet worden sein: cs wurde ihm aber möglich gemacht, zn entweichen lind sich wäbrcud cini-g»r Zeit vom päpstlichen Gebiete ferne zn halten. An der republikanischen Bewegung vom Jahre 184!) nahm cr keinen Antlicil. Nach der Restauration schenkte ihm die Regierung Sr. Heiligkeit so viel Zu« tränen, daß sie ihn znr Leitung der wichtigen Provinz Fcrrara in der Eigenschaft eines Prolcgaten bc> rief. Man ist allgemein der Ansicht, cr sci der nn« velineidlichen Rache jener politischen Sekte unterlegen, welcher er. wie das Gerücht geht. seinen Namen gc« liehen und gegen welche er sich in seinen lehtcn Iah> ren kalt oder gleichgillia, gezeigt hatte." Frankreich. Paris, 14. Dezbr. Wie verlautet, weisen die dem Kontreadmiral Riganlt dc Genouilly, dessen Flaggcnschiff. die Fregatte „Nemesis", gegenwärtig zu Brest ansgerüstet wird, ertbcilten Vcrhaltungsbcfchle denselben an. je nach den Umständen gütlich oder mit Gewalt gegen lie chinesische Rcgirrnng zu verfahren, jedoch cinzig zn dcm Zwecke, dcn Verträge» l,>czüg» lich des Katl'olizismus ihre Vollzichnng zn sichern und sür die Zukunft jene blutigen Vcrfolgnngtn zu verhindern, zn deren Opfer die Mandarinen »och fort« während dic katholischen Missionäre und ihre Ncnbc» kehrten machen. Es ist jctzt positiv, daß Thicrs bei dcn nächsten Wahlen als Kandidat anftrcten wird. Sogar im Mi» nistcrium des Innern hält man scinc Erwa'HIilng i>, ,cchs oder sieben Departements für wahrscheinlich. Sein Auftreten hat allen Parteien das Signal ge» geben. Großbritannien. London. 111. Dezember. Dic „Rcsolntc". jenes vom Kapit. Kellct im Polarmcerc in Stich gelassene, Aschc bcwarfcn, bis cr erstickte, wie es am Hofe von Tezcnco nach spanischen Berichten soll Brauch l'.nd Sitte gewesen sein. Wcnn dagegen in Rio di Janeiro dem trnnkfälligen Negersslauen eine eiserne Maske aufgesetzt wird. die man hinten mit einem Vorlegeschloß verschließt und mit welcher cr in der glühenden Emmc, wic in der nächtlichen Kälte ein-hcrgehen muß, so will scin Bescher hierdurch gewiß keinem moralischen Abscheu vor dcm Laster ausdrücken, sondern es ist cinc grausame diätetische Zwangsmap-rcgcl, durch wclchc das menschliche Lastlhier gcnöthi-gct wird, nnr so ost und so lange dic Tränke zn l'cm'lhcu, wic scin Herr cs für gut findet. Dcr Sklave ist ein Sklave auch in Bezug auf seinen Durst. Die grcllstcn Kontraste bewirkt dcr Mißbrauch alkoholischer Getränke in England. ;vo gegenüber dcm im Allgemeinen trockenen, crnstcn, ehrbar steifen Wesen dcs ganzen Volkes die hänfigcn Beispiele der^ Trnnkcnhcit — selbst beim weiblichen Geschlecht — auf dcn Straßen Londons alle Fremden widerlich berühren. Wie selten sieht man Bcrauschtc in Paris, Rom, Wien und andcrit großen Städten im Vcr-gleich zur britischen Hauptstadt! Jener Kontrast mag Ursachc scin, daß die Mäßigkeitsapostcl in England so vicl AlM'gnng nnd Erfolg fanden. Wollen wir min über den Genuß der bn'lUi> schcndm Getränke die allgemein gültigen diätetischen Grundregel» feststellen, so würden sich dieselben am folgerichtigsten alls dcr Beantwortung der nachfolgen, dcn vier Fragcn herleiten lassen. Wcr soll alkoholhaltige Getränke zu sich nehmen? — Nur die Erwachsenen. Bcim Kindc bestraft sich dcr Genuß derselben durch Siechthunl lind ncvuösc Ueberreiznng während dcr Iahrc dcr eigentlichen Kraft. (Daher znin Theil die, viclcn Hypochondristcn und Hysterischen unserer Zeit!) Schon im Kindesaltcr zeigt sich dcr nachtheiligc Einfluß durch Blutkongcstion nach dem Kopf, durch Augenleiden, durch heftigern und häufiger tödtlichcn Verlauf der gewöhnlichen Kinderkrankheiten. 1. In reiferm Alter (von 20 bis l!0 Iahrcn) siud dicsc Getränke» nothwendig nach geistigen Anstrengungen, um Erholung nnd crncutc Kräftigung schneller zu bewirken. Abcr sie sind lähmend gleich Gift, wenn stc vor oder während cincr Beschäftigung genossen werden, wclchc' andauernd crnstes Nachdcnken crfor-dcrt. Sowcit meine Beobachtung reicht, haben fast alle dicjcnigcn Personen, wclchc im Grcisenaltcr blödsinnig und kindisch wurdcn, in Bezug auf geistige Getränke bci häufigen geistigen Arbeiten gefehlt; cnt-wcdcr wcil sic sich mit ihnen überreizten, oder weil sie dieser nolhwcndigcn Ncstaurationsmittcl cntbchrten. Es gibt vielleicht kann, eincn Gegenstand, dcr den nbll-n Konsükt schärfcr hervorhebt, in den unsere Zivilisation mit nnserem Naturbcdürfnisse gctrcten ist, als die berauschenden Gctränkc. Durch die gestriger« tcn Leistungen, welchc nnscr Zivilisationsznstand gcbic« lerisch erheischt, sind auch die Nalurbcdürfnissc gestei« gcrt. Die gcwöhulichc Nahrungscinnahme vcrniag dcn Bedürfnissen unsers Organismns nicht mchr zu gcnü» gen, wcil die Stoffausgabc desselben cine größere geworden ist. Größerer Aufwand an Thätigkeit und Kraft, geringere durchschnittliche Ruhezeit verlangen anßer dein gewöhnlichen Ersatz zur Ansgleichuna ""ch noch dcr „Svarmittel" der Ernährung. Dicsc allgemeinen Regeln haben gleiche Geltung für Männer wic für Frauen; indessen hat das weib« lichc Geschlecht, wic bei allen andern Speisen nnd Getränken, so auch bci diesen cm geringeres Vcdürf« niß sür die Mcngc dcr Nahruiigscinnahmc. Dieser Umstand crklärt sich alls den physiologischen und ana-wmischcn Eigenthümlichkeiten dcs weiblichen Organis« mus, dessen Gehirn mn ein Zehntel leichter, dessen Athmnngsgrößc liiu ein Zwölftel kleiner ist als bei dcn Männcrn. 2. Wann soll man alkoholhaltige Getränke zu sich nehmen? — Da sie nicht vor, sondern nach dep Anstrengung gctrnnkcn werden sollen, so müssen sie während dcr Vormittagszeit verpönt bleiben. Nnr ill geringer Mcngc sind sie Mittags gestattet, während die Abendstunde für ihren Gennst in jeder Bczichnng «»V» später von einem amerikanischen Wallfischfänger auf-gefangene Schiff, das die Vereinigten Staaten ailge« kauft »md dcr c>lglischcn Nation znm Geschenke bc> stimmt hatten, ist festem »inter Donner. Bliß lind Regen ans der Nln'de vo,i Portsmouth angekommen. Die See ging so hoch. daß sie nicht einlaufen und durch ein Pilotcnboot nnr mit genauer Noth mit dem amerikanischen Vi;ekonsnl. Chevalier Pappalardo. kom> numizircn konnte. Nachdem die „Resolute", die bisher unter amerikanischer Flagge gefahren war, ihre Anker ausgeworfen hatte, hißte sie neben der amerikanischen die weiße englische St. Gcorgsflagge auf. Die Stadt' behörde gibt den Offizieren wahrscheinlich am nächsten Donnerstag ein Bankett, und die Bürgerschaft trifft Vorbereitungen zu einem Balle. Ueber die Kriegserklärung der ostindischcn Kom» pagnie gegen Persien, dic zugleich mit der Nachricht vom Fall Herat's in London eintrifft, äußert sich die „Preß": «Wir haben den Kampf mit Pcrsicn begonnen gerade im Angenblick, wo dieser Staat einen großen Sieg übcr seine Erbfeinde, die Afghanen, erfochten hat. Der scharfsinnige indische Politiker des vorigen Jahrhunderts erklärte es für die rechte Politik, Perssen zu schützen. Sir John Malcolm schloß seinen Vertrag zu dem ausdrücklichen Zweck. Pcrsicn gcgcn jene bar> barischen Näuberhorden, die Afghaucnstämme. bcizu» stehen, und der Schab wurde durch Vcrsprechungcu britischer Hilfe ermuthigt, die Wicdererobcrung Kho» rassans zu unternehmen. Eine Politik cntgcgcnge« seßter Tendenz bestimmte uns vor 20 Jahren, die Afghanen gegen Persicn zu unterstützen, und unser entsprechender Lohn dafür war die furchtbarste Kata. strophe, die in unserer indischen Geschichte vorkommt — das afghanische Blutbad. Wir sehen nicht ein. warum Herat, selbst angenommen, daß es der Schlüssel Indiens genannt werden darf. nicht besser in den Händen Persiens aufgehoben wäre, als im Besitz der treu« und erbarmungslosen Afghanen. Jedenfalls aber bleibt die Idee, mit einer Streitmacht von K000 Mann gegen Persien ins Feld zu rücken, ungeheuer» lich. Wenn dieser kleine Krieg fortgeführt wire, muß ein großer Krieg daraus werden. Wir haben noch eine Darlegung der Politik, die ihn rechtfertigen soll, abzuwarten." Die „United Service Gazette" sagt: Wir hö> ren, daß Oberstlieutenant Jacob, von der Bombay Artillerie, der Erfinder der Vüchsett'Vombe, in diesem Augenblick mit einer kleinen Streitmacht auf dem Marsch durch Scinde ist. um den Afghanen gegen die Perser bciznstehen. .„..^ ^ London. 13. Dez. Dlc „cur Expedition znr Aufsuchung von Ucberresten der Franklin'schen ist nicht aufgegeben, trotz des Veto's, das dic «Times" cinge. legt hat. Dr. King, der als Arzt die Expedition un. ter Sir George Back den großen Fischftuß hinab be« gleitete, der Llentenant Pim. der !849 die Ncise von dem Kohebuc«Snnd nach Norton «Sund machte und 1864 vergebens die Erlaubniß der rnssischen Regierung nachsuchte, die nordöstliche Küste von Sibirien zu durchsuchen, der Dr. Seemann, welcher als Natur« forscher die Ncise des „Herold" durch dlc Bchrings» straßc mitmachte, und andere praktische Reisende spra» chen in clner zahlreich besuchten Vcrsammluug für das Unternehmen. Sie stüpten sich auf dic Thatsache, daß gerade die Gegend, in oer Rae die Spuren von Franklins Genossen gefunden, von aUcn dcn größeren Erpeditionen nicht besncht ist. und auf die Möglich« kett. daß einzelne Überlebende von dcn Esqnimaur in Gefangenschaft gehalten würden, namentlich Aerzte und Handwerker. Es komme darauf an, rie Strecke zu untersuchen zwischen Beechy Island, wo Franklin scin erstes Winterlager gehalten, nnd der Küste gc> genübcr der Mündnng des großen Fischfinsses. wo Nac vier Jahre später die Ueberbleibfcl entdeckte, uno Erfolg lasse sich nur versprechen, wenn zwei Untcrueh' mungen kombinirt würden, eine zu Wasser durch die Bariows»Straße und den Peels'Sund, die andere zu Lande und den großen Fischftnß hinab, mit Reudez» uous auf dem magnetischen Pol. Eine Adresse in diesem Sinne wurde an die Admiralität gerichtet. (Triester Ztg.) In Manchester hält sich seit einigen Tagen ein Gast aus Bagdad auf. Derselbe ist ein Belgier ^ von Geburt, der abcr seit vielen Jahren in Bagdad lebt nnd unter dem Titel Messoud Bey Stabschef des dortigen Pascha ist. Von diesem ist er jetzt nach England geschickt worden, um Dampfer zm Vefah. rung dcö Tlgris zwischen Bagdad und Bassara an» zukaufen, und wo möglich den Unternehmungsgeist Englands nach den reichen Ufcrstrichcn des Enphrat nnd Tigris zu lenken, deren überaus fruchtbarer Bo» den noch immer wüst liegt. Seinen Angaben zufolge wäre er ganz außerordentlich zum Anbau von Korn. Reis, Baumwolle, Flachs. Hanf. Oelsamen tragen» den Gewächsen und Maulberbänmen geeignet, von welchen letzteren bereits eine halbe Million durch den Pascha selbst gepflanzt sind. Sonst kömmt in jenen Uferlänbern der Apfel und die Birne, die Dattel, Feige und Olive vortrefflich fort. Die WoUzucht könnte überanS lohnend werden, bis jetzt aber geht die Wolle aus Mangel an Pflege fast ganz auf dem Rücken der Schafe verloren, uno große Massen Korn wcrdcn in jedem Jahre absichtlich zerstört, damit die Regierung ans dem Uebriggelassencn Geld machen könne. Alles was zur Hebung des Landes gebraucht wird. sei die Herstellung guter Verbindungswege — behauptet des Pascha's Emissär — denn l,,S jetzt wird der Tigris bloß mit stachen Boten befahren, die von Menschen stromaufwärts gezogen werden müssen, und nnr zu oft von räuberischen Aralierstämmen als gute Beute gekapert werden. Der Pascha soU ein chrli» chcr tüchtiger Mann sein, der in der Pariser politechm» schcn Schule erzogen ist. das vollkommenste Vertrauen dcs englischen und französischen Gesandten in Kon» stantinopcl besitzt, und Alles daran sehen möchte, um dic HllfSalleUe,, jener ^indstriche zeitgemäß zu entwickeln. Rnßlnnd. St. Petersburg, 6. Dez. Einem Brüsseler Blatt wird geschrieben, daß mit Neujahr uicht weni. gcr als 3 ucue Blatter in der Hauptstadt erscheine,, wcrdcll, welche den materiellen Interessen gewidmet (und angcnscheinlich aus Heranlockung von Kapitalien aus dem Auslande berechnet) sind: «Das Ionrnal der Aktionäre". ferner «Die nalional'ökl'nomische Re> uue" und drittens ein Blatt, das dcn famosen Titel: ,.Das goloene Vließ" führen, und sich vorzugsweise mit den sibirischen Bergwerken beschäftigen, doch auch eine Petersburger Chronik und litltatlsche Artikel bringen soll. (>j-) SuchuM'Kale, dessen Wiedcrl'csltznng durch die Russen der Telegraph meldet, ist eine russische Stadt, die von einem Trupp der aufständischen Berg» voller des Kaukasus und versprengten türkischen De> serteuren besetzt war, und nichts ist natürlicher, als daß Rußland nach Beendigung des Krieges mit dcn Wettmachten sich wieder in den Besitz dieses Hafen» ortes im schwarzen Meere seht. Die türkische Regie» rung kann durch diesen Vorgang um so weniger ver» leht sein, da sie die tscherkessischen Deputationen, wel» che die Pforte um Hilfe angingen, erst neuerer Zeit zu wiederholten Malen abgewiesen hat. Mit dem Bestreden Rußlands, seine Obcrherrlichkeit im Kauka» sus zur Geltung zu bringen, hängt anch die Weg» nähme einiger türkischer Privalfahrzeuge zusammen. Den Aufständischen fehlt es weder an Waffen, noch an Munition; von Trapczunt kommende Barken vcr» sehen sie mit diesen Artikeln, sowie mit Salz. Kolo-uial» und anderen Waren reichlich. Rußland konnte diesen Stand der Dinge nicht glcichgiltig ansehen nachdem der Pariser Vertrag ihm gestattet halte, sich im schwarzen Meere wieder frei zn bewegen. Es mnßte dcn aufständischen Küstenbcwohnern von Ab» chasicn und Mingrelien diese Zufuhren abschneiden und hat dem zufolge eine Anzahl von Fahrzeugen weggenommen, die sich mit einem solchen Handel be» faßten oder dessen verdächtig waren. ES wird die Sache der Konsuln sein. zu untersuchen, welchem Kaufmann Unrecht geschehen oder nicht, die Diploma» tie aber hat damit vorläufig wenig oder gar nichts zu schaffen. Der «Nord" versichert, zu wissen, daß der russt» sche Gesandte zu Teheran sich bemühe, den Streit zwischen Persien und England zu vermitteln. und Rußland AUes thun werde, um einen Krieg zwischen jenen Mächten zu verhüten. Sollte abcr England weiter gehen, die Integrität des persischen Reiches bedrohen und dtr Schah den Pertrag von Gulistan anrufen, so werde der Kaiser von Rußland seine Verpflichtung loyal erfüllen «nd in Betreff des Schah dic Rolle übernehmen, welche in Hinsicht des Sultans zu spielen. England das Recht gehabt zu haben geglaubt. Asien. Die «Presse d'Orient" will schon Briefe gesehen haben, die m Herat nach erfolgter Einnahme geschrie» ben waren. Die Afghanen, so heißt es in einem Berichte, hatten sämmtliche Schiiten in Folge der Verräthereien und der fortdauernden Einverständnisse mit den Belagerern dem Tode geweiht. Als am 29. August die Perser von den Schiiten während des MittaggcbeteS in die Stadt gelassen, sofort aber wie» der hinausgeworfen wurden, ergriff eine bedcntende Anzahl von Schiiten die Flucht, um in's persische La> gcr zu entkommen, unter diesen auch an 200 Frauen, welche sämmtlich eingeholt und aufgeknüpft wurden, nachdem man sie vorher verstümmelt hatte. Am 30. August, also am Tage nach jenem Verrathe, ließ Issa Khan nun durch die öffentlichen Ausrufer in allen Straßen^ der Stadt verkündigen. er gebe die Schiiten nebst Weibern uno Gütern der Rache der die richtige Zeit bildet. Kurz vor dem Essen oder während desselben getrunken, vermehren sie dcn Appe» tit und beschleunigen die Verdauung. Die alkoholhaltigen Getränke sind „Sparmittcl"-daher bedarf der Organismus ihrer immer dann, wenn großer Stoffuerbrauch vorhergegangen, noch andauert, oder wenig Stoff nur vorhanden ist! Also: ulcht „ur nach geistigen Anstrengungen, nach leiden« schaftlicher Aufregung, sondern anch nach körperlicher Anstrengung durch große Tagcmärsche, Nachtwachen u. dergl. Ferner bei gesteigertem Stoffoerbrauch: zur Winterszeit, in kühlen Klimate», auf Reisen, anf der See. Endlich bei Stoffarmuth: nach längeren Krankheiten, nach Kummer und deprimirter Gemi'itds» stimmnng, während chronischer Krankheiten, namcnt> lich bei Bleichsucht und Plntarmnth. Unter dicscn Umständen, mithin alö Heilmittel, sind sie auch bei Kindern nicht nnr gestattet, sondern nothwendig 3. Welche alkoholhaltigen Getränke soll man zu sich nehmen? — Da der Erfahrung gcmäß der Gc-nuß von Wein günstigern Einflnß hat, als dcr Genuß der andern Getränke, so ist er von diätetischem GtanbpullW aus vorzugsweise zu empfehlen. Dazu kommt, daß er ein besseres Tempcranzmittcl ist, als die Predigten dcr Mäßigkeltsapostel. In den Ländern, wo keine bcdcntende Weinkultur sich findet, ist Trnnk» sucht ungleich verbreiteter, wie das Beispiel in Eng. land. Nordamerika. Dänemark, der prcnßischen Mark lehrt. Bei Rebcnpftanzungcn und regelmäßigem Wein» gcnuß abcr findet sich Mäßigkeit, wofür wir als Be» weise Frankreich. Ungarn. Italien nnd von Deutsch-laud die Nheingegcnd. sowie einen Theil Sachsens nennen. Ein gutes Glas Wein ist die beste Ten,, peranz! 4. Wie viel soll man trinken? — Nie bis zur Trunkenheit, und auch obnc Trunkenheit nie bis zu Nachwehcn am andern Tage. Als tägliches Getränk sollte man sich höchstens ein bis zwei Glas Wein zur Mittags» und Abendmahlzeit erlauben; wird dieses Maß überstiegen, so folgt in der Regel ein «Gletscher» glühen" an dcr Nase, nebst jcncn bekannten kleinen Acdcrchen auf dcr Wange in der Gegend dcr Backen» rnochcn. — Am zweckmäßigsten ist es, man gewöhnt sich nicht an täglichen Weingcnuß, damit man nicht Sklave seines Kellers werde, sondern läßt sich vom Bedürfnisse leiten und betrachtet den Wein für ge» wohnlich nur als stärkende Arznei, bei welcher man je nach dem Grade der vorausgegangenen Anstrengung die Größe der Gabe bestimmt. Kindern und Kranken bestimme dic Menge dcs Weines der Arzt ebenso, wie er bei jedem andern Arzneimittel die Größe der Dosis feststellt. Literarische Notiz. Das erste Heft dcs VA. Jahrganges vom Illustrirten Famllienbuche, herausgegeben vom österreichischen Lloyd, ist so eben erschienen. Es be» darf nur dieser Hinweisung «nd keiner weiter» Em» pfehlung, da die dauernde Anerkennung und die groß» artige Verbreitung, welche diesem literarischcn Unter, nehmen zu Theil wurde, am Besten den Werth des« selben in literarischcr. wie artistischer Beziehung be» thätigen. Die Direktion des österreichischen Llovd führt in dem betreffenden Programm eine Reihe von unterhaltenden und belehrenden Aufsähen renommirtcr Schriftsteller an, welche im Laufe dieses Jahres im „Familienbuche" erscheinen werden, und da die artisti» schcn Beilagen die dcr früheren Jahrgänge noch über« treffen sollen und die große Stahlstichprämie nach Vcrhcydcn (welche alle Abonnenten am Schlnsse deS VIll. Jahrganges gratis erhalten sollen) auch ihrer Vollcndnng naht, so ist diesem Bande wieder eine sehr günstige Aufnahme in Aussicht z» stellen. M i s z e l l e n. (Ein furchtbarer Orkan.) Der ,.Mo»tteur« bringt die Erzählung von einem jener furchtbaren Orkane, die au der Grenze der Passate, in der Zone der Windstillen gelegentlich auftreten und als Ty. 5V8U Afghane. Preis. Hierauf entstand cm Morden und Plülideru. dcm nur wenige Schiiten durch dir Flucht cntkmuen. Tagsueuigkeiten. — In Venedig war das Gerücht verbreitet, daß Se. Majestät der Kaiser dem dortigen Architek' ten Mcdilra den ehrenvollen Auftrag criheilt habe, den Plau zu rincm neuen Theater für Wieu nach dcm Muster dcs Fenicc »Theaters zu entwerfen. I Ein Spezifiknm gegen Scckrankhcil ist von einem Mitarbeiter des „Ausland", Dr. X. Landcrcr in Athcn, entdeckt wordcu, und zwar leistet diesen Dienst das Chloroform in Dosru von 10—12 Tropfen in Wasser genommen. Das Chloroform vertreibt den Brechreiz in den „nisten Fällen gründlich, die Lei> dcndcn können sich wieder aufrecht hallen und gewöhnen sich allmälig an daö Schaukeln. Sollten die Uebclkciten zurückkehren, so muß man abcrnwls ei' nige Tropfen nehmen. Erprobt wurde das Mittel anf einer Fahrt von Zca nach Athen, während eines ranhcn Wetters, daß sämmtliche zwanzig Passagiere des Schiffes Anfälle bis zum Erbrechen bekamen. Sie wurden alle schon nach der ersten Dosis Chloroform von dcm Ucbrl frei, und nur bei zwei Frauen mußte die Dosis doppelt gcgcbcn werden, ehe sie hcrznstcl« len waren, > In Guastalla ist am 1. d. M. kurz nach Mitternacht eine ziemlich starke, wellenförmige Erd. crschütternug verspürt worden, der »ach uugcfähr zehn Minuten ein zweiter, viel schwächerer Stoß folgte. > In den Burcaur des Credit Mobilier in Paris ist folgende Knnomachung angeschlagen worden: «Es ist i/dem Agenten oder Beamten der allgemeinen Credit Mobilier» Gesellschaft, einerlei, welches sein Nang «st, verboten. sich mu Börscnspeknlalioil z» beschäftige». Dicje»lgcn, weiche gegen ojesen Befehl handeln, werden sofort entlassen." Ei»er der Aoministralolen: Isaak Percire. I AnS Maorio schreibt man unterm 8. D» zember: „Gemäß dem neulichcn Ruuoschreiben dco Kullusmimsters wurde d^is Feit ocr unl)efll,ß beute yier sehr glänzend bcgmlgeu. Dlc NaiionalFahnc wehte auf allen öffentlichen Gebäude,,; Früh Morgens und um Mittag doliucrtcn Geschnn» salven, u»d heule Abends wird llluminirt. Telegr^pyische Dcpcschm. Paris, 17. Drzbr. Der ^Moilitcur" bringt folgenden Artikel: „Die Gloßmächn- ferliglcu im Jahre lü62 zn London eiu Prototoll, welches die Rcchlc dcS Königs von Preußen auf Ncueubuig koii' statirtc. Die Rcgicruug des Kaisers, welche dadurch wie die audercn Kabinctc verpflichtet war, konnte, welches Interesse sie auch für o>c Schweiz hegen mochte, doch nicht verkennen. waS die Verträge gc° heiligt hatten. Im Jahre 184« zerriß die Rcoolu» tio» oas Vaud, welches den Kanton an den Kö-iig fnüpftc. Der König protcstirtc dagegen beharrlich und re» klamirlc zu Gllnstcn der besiegten und unterdrückten Partei; im September d. I. trachtete diese, Vcrgel> tnng zu üben. Der Versuch mißlang; das Ercigniß nuißtc natürlich zwischen der Schweiz und Preußen einen Konflikt hcrbeifülireu, indem die erstere Trup-pen marschiren li^ß, um die frühere Ordnuug iil Neufchatt'l herzustellen und Preußen seine Ehre dabei verpflichtet sah. Männer, welche das Banner des Königs erhoben hatten, nicht vernrlhcilen ;u lassen. Vermöge seiner geographischen Lage mnßte Frank» reich anf die Lösung des Streites einen wesentlichen Einftnß üben. Der König wendete sich an den Kai> !scr, indem er sein volles Interesse für die bloßgc-stclltcn Männer kundgab und diesen bat, deren Frei» heit zu rcklamircn, während er gleichzeitig versöhnliche Dispositionen äußerte. Die Regicrnng Frankreichs war glücklich dem Konflikte vorbeugen zu können und entsprach den Wünschen des Königs; stark dnrch ihr Wohlwollen für die Schweiz und durch die Versöhnlichkeit Preußens, begehrte sie die Freiheit der Gefangenen. Sie stellte der Schweiz vor, daß diese sich keinesfalls bloßstellön werde, indem sie ja nicht den Reklamationen Preußens, sondern nnr dcr V^r< wcndung Frankreichs nachgeben würde. Andererseits verhehlte die französische Regierung nicht, daß die glücklichen Ergebnisse oiescr Konzession für Frankreich ci»e gewisse Verpflichtung einschließen würden, jeden bewaffneten Konflikt zn verhindern und Anstrengungen zn machen, um von dem Könige die definitive Regelung der Frage den Wünscheil dcr Schweiz gemäß zn erlangen. Unglücklicher Weise blieben diese so weisen Erwägungen ganz unge-würdigt. Die Bundcsrcgiernng zog es vor, demagogischen Einflüssen, welche sich in ihrer Umgebung regen, nachzugeben, statt Rathschläge anzunehmen, die ledige lich von dem Wunsche eingeflößt waren, rrenndschaft' lieh eine Frage zn löfen. welche, sei! nur zn laugcr Zeit in dcr Schw.be erhalten, die Ruhe von Europa stören könnte. Smnit begegnet Frankreich auf dcr einen Seite der Mäßigung und dem Wunsche die Frage durch zarte Nachgiebigkeit in Hinblick auf die politische Situation zu begleichen, aus oer andern Seite im Gegentheil bedauerlicher Hartnäckigkeit, überlrt> bcner Empfindlichkeit nnd vollkommener Glelchgiltig. kcit gegen seine Rathschläge. Die Schweiz wiro sich daher nicht verwundern dürfen, wenn sie im Lanfc oer Ereignisse- nicht mehr jenes Wohlwollen fixdct, dessen sie sich um den Preis eines geringen Opfers so leicht versichern konnte." Pliris, 18. Dez General Nöstolan. derzeit Kommandircnoer zu Marseille, ist nach N'vza gesen» oct wovocn. um dic K.iisclin Witwe von Rnßlano zu begrüßen. Ans Mad lib wiro oom lll. d. M. berichtet, daß Herr Mon zum spanischcl, Gcs^!ldten bei dcm hl. Stuhle ernannt worden ist. Rom, 14. Dez. Als Zeichen der Zufriedenheit n»d Anfmnnternng hat Se. H. der Papst lU Ordens' zeichen, womit .'l0 Scudi jährliche Pension verbunden sind, einigen Offizieren und nü Medaillen, darunter Nti mit :w Seudi und 20 mit 23 Scudi Pension solchen Offizieren und Gemeinen verliehen, die sich ourch besondern Diensteifer anszeichnen. Konstantinopel, 10. Dez. Hier ereignete sich ein großer Brand, dcr 300 Hänser verzehrte. Fcrnlh Khan hat einen Courier nach Teheran abge. schickt nnd geht selbst in Kürze nach Paris. Die polnische Legion, bisher im englischen Dienst, über. niminl nunmehr die Pforte. Gestern hieli Riza Pa» scha eine Revue über dieselbe in Pcra ab. Florenz. 14. Dez. Sc. königliche Hoheit der Erbprinz ist mit seiner Gemalin gestern yier eingetroffen. Morgen findet sein feierlicher Einzug Snm. Sc. königliche Hoheit der Großherzog ließ mehreren, wegen verschiedenen Gcsetzcsübcrtrclungct' nnd Polizeiucrgchen entweder vcrurtheiltcn oder im Pro» zcß befangenen Personen Begnadigung zn Theil werden. Mailand, 1l>. Dez. Die „Gazzctta nffizialc di Milano" meldet, daß die Provinzialkongrcgalion nnd die Munizipalität an Se. k. k. Apost. Majestät eine untctthänigstc Dankadresse für die ncncsten Gna> denaktc gerichtet haben. Neueste levantinische Post. Kon stanl i n opcl, 12. Dczbr. In Bagdad wußte man am 12. u. M. noch nichts von den Feind« seligkcilen zwischen Pcrsien und England. Dcr cngli« schc Gesandte Sir Mnrray befand sich mit seinem Personale in der Nähe von Bagdad. Neschios Sohn, Halil Bey,, reiSt mit Instruktionen wcgrn dcr Konfe» renzen heute über Marseille nach Paris. Die Alis» bringung einer türkischen Brigg sammt 18 Fahrzen» gen durch die Russen bestätigt sich. Dcm Vernehmen nach soll eine Eisenbahn znr Verbindung mit den Domulfürsteuthümern nnler der Bcncnuung „kaiserlich linkische Bahn" errichtet nnd dadnrch dcr Weg nach Wien ilin !00 Süinden abgekürzt werden. Wijscnjchastliches. Laibach. !9. Dezbr. Bei der Museal-Vcr. samlnluug a,n 10. o. M. sprach Herr Professor Dr. Mitleis über die Erfindung. Verbesserung nno den praktischen Nutzen dcs Stereoskops uno zeigte sehr gelungene stcreoskopischc Ansichten von Landschaften und linearen Zeichnungen vor. Herr Tlwmas Schrei, Suppleut am hiesigen Gymnasium, sprach über die Messung dcr Stärke des elektrischen LichlcS. Herr Professor G r ü n e w a l d bcrichtetr über seine in den Monaten von August bis November gc< ümchlcn astronomischen Beobachtungen unter Vorwci« sung der dabei von ih», enlivochucn Posttions^eich' illlngeu oer Eulerp?, Ir^'ne, des N.ptun n>o Ur.nius, und beschl'ieb ci» von idm am 21. Oktober bcobach« tltes schönes Licht,ncicor und cincil starken Stern« schlNlppcnfall zur ^! werden dcs veränderlichen Sternes Mira im Wall-fisch aufmerksam. Dcr Herr M n sca l ku st o s zeigte ein vom Hrn. Sterger im November geschossenes und in daö Mu< seum cingcscuoeles Prachieremplar dcs großen Sll> bcrreihcrs ^>ll<'n nllia und gali einzelne phänologische Notizen. Beachtcnswerth war bei ocr großcu KaUc im Dezember das zahlreiche Erscheinen des kleinen Tanchers Mi'i-^!i>i nl!) chischcn Anlagen zu beruhen scheinen. phone im indischen Ozean, als Hnrricans in West» indien bekannt sind nnd deren ungeheure Heftigkeit man am besten darans zn messen vermag, daß sic Baromcterschwankungcn von 2 Zoll veranlassen. Da» nach wird man sich nicht wnndcrn, daß sie 24>Pfün' der auf weitere Strecken transportirt, ein Bambusrohr durch eine Illzölligc Palme getrieben, mit See-sprühwasser alle Süßwaffcrtcichc anf Jamaika zerstört, das starke massive Theater in Kingston fortgeweht haben. Daö Geseh dieser Stürme wnrdc zuerst von dcm Begründer dcr ganzen neueren Meteorologie, W. Dove gefunden. Es sind Wirbelstürmc und ihr Weg länft in gewissen, ziemlich normalen Bahnen. Daß anch l'ier von einem Wirbelstnrm die Rcde ist, geht ans der Beschreibuug des „Moniteurs" hervor. Es heißt dort alls La Paz vom 20. September: Seit mehreren Tagen kündctcn unerträgliche Schwüle, dicke schwarze Wolken, welche drohend in Südostcn auf» stiegen. das Fallen des Barometers und ein bewegtes Meer das Herannahen eines Sturmes an. I" dcr Tbat am 17. Abends nm 10 Udr be. gann der Ostwind, bcgleitct von starkem und anhaltenden Regen, mit Heftigkeit zu wehen, dcr Wind ging später in Nordwind über und seine immer wach. sende Heftigkeit fing an. die Bevölkerung in Unruhe zu versehen. Einige Stunden nachher brach der Orkan los. Es regnete mit außerordentlicher Kraft nnd Vc> ständigkcit; die Wuth dcs Windes erschütterte die Gcbände nnd eutwurzcltc die größten Bäume. Das Meer war über zwei Metcr höhcr als gewöhnlich und die schäumenden Wogen, welche die am Ufer liegenden Gärten und Umzännungcn dcr Hänscr zcr> störten, rückten drohend bis in die Straßen dcr Stadt vor; letztere waren schon von den Bcrgwässtrn über» schwemmt, welche mit furchlbarcm Brausen sich von den Bergen in's,Meer ergossen, Alles vor sich niederreißend, nnd erfüllten das weite, aber gewöhnlich trockene Bett dcr Flüsse, welche dcn Hafen durchziehen. Am 18. singen einige Häuser an einzustürzen und die Familien, bestürzt von diesem schrecklichen Gemälde dcr entfesselten Elemente, gingen auf die Straßen hinans, trotz dcr Hcftigkcit dcs Windes und dcs Ncgcns, nm dcm Tod zu entgehen und sich in festere Häuser zn flüchten. Nährend der dreißig Stunden, welche das Wctter anhielt, verspürte man auch einige Erdstöße, welche indcsscn fast unbemerkt vorübergingen, weil sich alle Wclt nur mit ocr er> stcrcn Gefahr dcs Orkans beschäftigte, welcher lentcrc von Ostcn nach Südcn alle Pnnklc der Windrose durchlief. Alle Hänser haben gelitten; das Stadthans. das Hospital, das Gefängniß, die Kaserne, die Kirche uud mehrere Priuathäuser sind gauz eingestürzt; ! viele andere sind thcilwcisc zerstört nnd drohen den vollständigen Einstnrz; die Mancrn sind umgestürzt odcr gespalten und dcr größte Theil dcr Dächer schwebt nur noch in der Luft; fast alle Fahrzeuge, welche in der Bay lagen, sind theils untergcgcgan' gcn. theils von ihrcu Ankern gerissen nnd gcgcn die Fclscn getrieben, wo sie schcilcrtcn. Der Schaden ist sehr beträchtlich; virlc Familien haben all ihr Hab nnd Glit vcrlorcn; die Stadt bietet cincn traurigen An» blick bar, überall sicht man Nnincn, Trümmer nno Elcnd; die wenigen noch aufrcchtstchcndcn Häuser dienen als Hospitäler für die Kranken und beherbergen die Obdachlosen. Lokales. Das Diorama des Herrn Johann Wagner alis Wien, welches ich gestern besuchte, hat meine Erwartungen weit übcrtrosscn, nnd enthält einen reichhaltigen Schatz von abwechselnden Effekten in Licht-, Dämmerungs' und Nachtvorstcllnngcn, so wie die Verwandlungen dcr einzelnen Momente in ganz entgegengesetzte, nur gesehen werden müssen, um gcwl'n'digct zn werden. Der mäßige Eintrittspreis nnd die großc Zahl dcr Gläser — wenn ich nicht irre — 26 an der Zahl, machen es möglich, eine sehr großc Anzahl von Besuchern zugleich anfznnch» men, nnd ich bccilc mich, das schaulustige, knustlie« bcndc Publikum auf obigc Darstellung aufmerksam zu machen, indem meines Wissens etwas Aehnlichcs hier noch nicht gcschcn wnrdc. v. Goldenste in. Druck mW Verlag von I«naz v. Kleinmayr «k F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Vamber«.