LMllchelWMtung. ItX MAM^L^ Pränumcvalionsplci«: Im Comptoir gaüzj. N> H» ^F^F RH n. il ^ haldj. sl. 5..Ü». Füi die ^iiftellunss in« Haus ^»H.» <^l^»^4 hülbj.s.olr. Mit der Post acln,,!.fl.!5,halbj.fl.?.5U. Samstag, 6. October Insert» onsgebllhi bis 10 Zeilen: imal en lr., 1 l^>/>^ Lm. 8U lr., »m. l si.; sonst pr. Zeile liü. e lr., üm.» lr., D ^>HTH 3m. lu lr. u. s. w. Inscrtionsstempcl jedcsm. l<0 l,. ^.v^ v^ ^^^ Amtlicher Theil. 3c, t. k. Apostolische Majestät der Kaiser haben wit Allerhöchster Enlschlicßnng ddo. Ischl den A. October ^6<» allcrgnädigst anzuordnen geruht, daß die mit der ^riordnung uom 28. nnd 3<». Mai l86l'., Nr. 06 nnd ^ ocö N. G. Bl,, nnd in Folge Allerhöchster Entschließung vom 10. Juli I860 mil der Kundmachung bes n. o. Landes - Gencralcommando's vom 26. Juli ^^6, sowie dnrch verschiedene andere Knndmachuilgeu einzelner Militärliefchlshaber während der Daucr der letzten Kriegsucrhältnisse verfügten Ausnahmöbeslimmun-Lm von den allgemeinen Gesehen mit dem heutigen Tage in den betreffenden Theilen des Reiches außer Wirksamkeit zu treten haben. Wien, am 4. October I860. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 6. October. Es ist auffallend, wie eifrig das Bestreben der preußische» Regierung ist, die ursprünglich mit so großem brösle betriebene Angelegenheit des norddeutschen Parlamentes nach nnd nach iu sanften Schlnmmcr cinzu-lullcn und vorderhand wenigstens plausible Grüudc für ^>e Verzögerung der Eiubcrusung in die Welt zu posaunen. Einige Blätter hatten zwar bereits Vermuthungen über den Tcrmiu für die Einberufung des nord-dcnlschcl, Parlanients angestellt, andere wollten anch schon Näheres über die Abgrenzung der Wahlbezirke wissen. Diese Angaben sind indeß nach der „N. A. Z." ämmtlich licrfriiht. Dieselbe sagt: Die Vorarbeiten n>r die Parlcmcntswahlcn haben noch nicht beginnen lünnen, weil cs sich dabei nicht allein um die bishcri-NM Provinzen des preußischen Staates, sondern auch U'u dic neu erworbenen Länder handelt, in denen es uoch mancher vorläufigen Regelungen bedarf, ehe z» lenen Arbeiten geschritten werden lann. Dann dürften "uch die Vorarbeiten für die Wahlen selbst eine ge-lmnuc Zeit in Anspruch nehmen. Augeublicklich läßt slch daher uoch gar uichts Bestimmtes über dcu Zcit-ftlintt der Wahlen uiw der Einbcrnfnng des Parlaments ^gcn, jedenfalls aber taun tcin allzn früher Termin Mir ius Auge gefaßt werden, nnd aller Wahrfchein« ^chtcit uach werden die Vorarbeiten nicht vor dem Nie- dcrznfammcntlitt des preußischen Landtages beginnen können. Anch von anderer Seite wird auf den großen Zeitaufwand hingewiesen, der für die administrativen Vcr< ändermlgcu iu den neu erworbenen Provinzen erforderlich feiu würde, und angenommen, daß die Parlaments' bcrufung etwa nach Ablauf diefcö Jahres erfolgen könnte. Nichtsdestoweniger wird die Aushebung des Verbots öffentlicher Vcrsammluugcu in Sachsen, welche das ,/DreSdener Journal" in seinem amtlichen Theile bringt, nicht blos mit Rücksicht auf die bevorstehenden Ergän-zungswahlen zum sächsischen Landtage, sondern auch mit Bczuguahmc auf die Wahlcu zum norddeutschen Parlamente motivirt, welche öffentliche Vorbesprechungen wünschcnswerth erscheinen ließen. Mittlerweile begin« nen die Hoffnungen, die auf das Parlament fclbst gesetzt wurden, hie und da bedcntlich zu erblassen. So ist es heute ein Berliner Blatt, daS nachstehende Sätze ausstellt: Das cinznbcrnfcndc Parlament — dies freilich steht fest und sollte von tciucr Seite gclengnct werden — wird machtloser sein, als vielcicht jemals eine dcr.ntigc Versammlung war. Wehrlos, ohne auch unr auf einem vorangegangenen Volksaufschwung faßen zu tonnen, ohne Aussicht, revolutiouärc Volkskräftc um sich zu couccn' trircn, steht dieses Parlament einer Regierung gegenüber, welche, siegreich nach iuncu nnd außen, eine große Armee und alle audcrn Machtmittel ciucs großen Staates zur Vcrfüguug hat. Weun es also jemals eine parlamentarische Versammlung ohne alle reale Mach! gab oder geben wird, so ist cö gewiß dieser „Norddcut« schc Reichstag". So sehr die Sache Stoff zum Nachdenken und zu den verschiedensten Eonjnucturcn gibt, so halten wir ric Sehnsucht der Norddeutschen uach dein in Aussicht gestellten Vertrctuugstörpcr kaum für so groß, daß sie nicht selbst seinen gänzlichen Verlust verschmerzen tonnten. Oesterreich. Wien, 4. October. ^I' Heule Volmillags, während in dein Dome zu St. Stephan Se. Eminenz der Cardinal Rauscher aus Anlaß des allerhöchsten Nmncustages den solennen Gottesdienst feicllc, wurde der Bevölkerung iu rothen Placntcn daS Erscheinen ciueS Extrablattes der ..Wiener ^citmiü" üugetündigt. Um 12 Uhr Mittags wurde dasselbe auch wirtlich ausgegeben. Es enthielt die aller« höchste Entschließung, daß die während der Daucr der letzten Kriegsverhältnissc in einigen Ländern verfügten Ausnahmebestimmungen mit dem heutigen Tage ihr Ende erreicht haben. Zugleich bestätigte dic am Nachmittage ausgegebene „Abeudftoft", daß der Fricdcns-ucrtrag mit Italien gestern von den beiden Bevollmächtigten unterzeichnet wurde und die Ratification desselben in 14 Tagen a'.lsgewcchsclt werde. Ich war am 1. d. in der Lage, Ihren Lesern diese Ereignisse genau für den Termin, an dem sie eintrafen, vorauszusagen. Was den italienischen Fricdensvcrtrag insbesondere betrifft, so mußte ich den den Abfchlnß desselben angehenden Mittheilungen die Bemerkung hinzufügen, daß nnfcrc von den letzten unglückliche» Ereignissen vor allem hart bctroffcucu Industricl-leu der Publication mit besonderer Spannung entgegensehen, da sie in einem ihrer Artikel eine specielle Vorsorge für ihre Beziehungen zu dem Süden erwarten. Ich glaube dcm heute mit Bestimmtheit die Thatsache folgen lasfeu zu dürfen, daß die Erwartungen in diefer Richtung keineswegs werden getäuscht werden. Es ist in dem italienischen Fricdcnsvcrlragc allerdings ciu Artikel aufgenommen, welcher eine Zusage in Betreff der handelspolitischen Annäherung in derselben Weise for-mulirt, wie dics seinerzeit hinsichtlich der künftigen Zoll-cinlgnng im Handelsverträge zwischen Oesterreich nnd dem deutschen Zollverein geschah, und dies zwar mit Festsetzung der bestimmten Frist von drei Monaten für den Beginn der Unterhandlungen. Zn der für Wien projcctirtcn Eonfcrcn; der deutsch« östcrr. Abgeordneten sollen im Ganzen beiläufig fünfuud« zwanzig Abgeordnete eingeladen worden sein. Dr. Kal-scrfcld dürste durch Familicucreignissc, leider sehr trau«-riger Art, abgehalten werden, der Versammlung beizuwohnen. Nichtsdestoweniger soll ein von ihm cntwor-feucs Programm den Ausgangspunkt einer Besprechung bilden, welches sich, trotz hier und da aufgetauchter Bedeuten und Widersprüche, au die Pourparlers von Ansscc anschließen soll. Heute Vormittag verbreitete sich das Gerilcht, daß der hochwürdigc Bischof von Linz I. Nudigier an der Eholcra verschieden sei. Eine Bestätigung hat dieses Gerücht meines Wissens bisher nicht erfahren. Gestern Abend wurde gau; Wien durch eine nn-gcwöhulichc Rölhc am nordöstlichen Firmamente in Aug,t nnd Schrecken versetzt. Der amuuthigc Ort Wei-leudorf zwischen Gänscrndorf und Marchcgg ward durch ein wahrscheinlich gclcglcS Schadenfeuer vollkommen verzehrt. AuS einem heute publicirteu Ablassungserkenntniß dcs hiesigen Erimiualgcrichtcs gegen den ehemaligen Schmerzeusschreie eines Touristen aus Veldes. , .^. Vcldcs und Schmerzcnsschrei — das schöne, gliche, das so oft nnd nur auf daS vortheilhafteste e>Prochcne — beschriebene, besungene — Vcldcs, daS ki^ "^"o jemand im Frcmdenbuche bei der Insel« lche Maria hoch leben läßt — jedenfalls ein etwas lless!?^ gegangener Enthusiasmus, — dieser Ort, ganz ^Mfcn, alle Schmerzen der Welt vergessen zu machen ^7 u»d SchmcrzcuSschrcic vou daher?! und leider doch. "as Schönst, das Erhabenste hat seine schwachen Sei-em/ "'^ VcldcS beansprucht dermalen anch nicht im tserntestcn cine Ausnahme von der allgemeinen Regel. ^ Was die Naturschönheiteu dieser Perle unseres ^cUerlandcs anbelangt, so sind selbe zu wiederholten I-? " schon erörtert worden, so zwar, daß ich diesen diel ^,"'" begonnen, auch schon schließen kann; in vo>> Dichtung liegen gründlichere, gediegenere Aufsätze es 's ^ ^ l"^'e schwache Feder zu liefcru vermöchte; Ael!" ^" '"" "°ch insbesondere hervorgehoben, daß cms - ^ l"'l natürlichen Vorzügen iu Hülle und Fülle n^eitaltct, dcr Mittelpunkt herrlicher, nur zu wenig Fall ^tannter Ausflüge ist; so zu dcm Rothwciner ssei-n ä""' Pencnik, znm Ursprünge der Savica, in dic wren '" b'e ""ta, Course, — die selbst zarteren Na-Par i "'"le" allerdings mit Faligueu, zugänglich sind; Gelii /.. V ""Mlich die Urata, die sich mit jedem sch°sl " Europa's, was das Pittoreske der Laud-Wt /!>> °"^ "" '"'sen köuucn. Abcr nicht nur für 'nc Naturen, auch für kräftige geübte Touristen gibt cs hier dankbare Arbeit ohuc Maß; abgesehen von dem schwer ersteigbaren Triglav, Steiner :c. finden wir in dem gar wenig noch dnrchforfchten jütischen Alpenstockc Höhen ohne Hahl, die noch immer auf ihren ersten Bezwinger warten, und für alle diese Berg« nnd Thalfahrten ist Veldes dcr Mittclpuukt, daS geeignetste Hauptquartier, das es gcbeu kann. In dieser Hinsicht gidt eS uumög« lich ein Schmcrzensgcschrci, wohl abcr in manchen au< deren Punkten, ja in Eardinalfragcn sogar, und wir verlassen nun daS wcit angenehmere Fcld des Lobes, um zu dcm Zwecke dieser Zeilen, dem ABC der Eala-mitätcu einer Reise nach ^ eines Aufcuthaltcs in Vcldcs überzugchcu. Vor dcm etwaigen Vorwürfe kleinlicher Ncrgclci schützt den Schreiber dieses Aufsatzes dcr rege Wunsch, dcm von dcr Natur verschwenderisch ausgestatteten Orte jene Aufmerksamkeit zuzuwenden, auf die er zweifellos dcu gerechtesten Anspruch hat. Doch zur Sache. Da Logik bekanntlich über vieles, leider oft nicht übcr allcS geht, ein logischer Anfang folgerichtig vou großem Ncrlhc ist, so erscheint hier die Frage: Wie kommt man nach Veldcs? ganz am Platze. Die Antwort ist eben nicht sonderlich erbaulich, und am zutreffendsten wohl die: Nach VeldcS kommt man sehr unbequem. — Es gibt da zwei Methoden: die compli cirtcre, die Villachcr Pust zu benutzen, bis gegen li Uhr NachlS nach Ottol gezogen zu werden, nnd sohin von hier aus VcldeS zu einer Zcit, wo Geister schon machten die Runde, durch Vermillluug eines Gc< spenstcrwagcus vorzüglicher Qualität zn erreichen. Ein sehr fataler Fall das, so in dcr Nacht vci Stockfinstcrniß hcrumzulutschircn nnd, endlich am Reiseziele angelangt, noch zu zeigen, ob man eminente Tamboursfähiglcitcn besitzt, da alles aus Morpheus Armen ausgetrommelt werden muß. Diese unbequeme und sicherlich einen regen Personenverkehr nach Veldes durchaus nicht begünstigende Verbindung eignet sich doch für den Billigden-lcndcn (4 fl. 50 lr. per Person eben nicht zn billig), dcm Bequemlichkeit nur größtentheils aus dem Wvrlcr-buchc bekannt ist. Die minder complicirte ist zweifellos die, sich einen Fiaker aufzutrcibcn und mit diesem sein Glück zu versuchen, so geht cs nicht nnr minder complicirt, soudcrn auch überaus angenehm, —^ o ja — doch dieser hohe Grad von Annehmlichkeit kommt einen, da man in dcr Regcl einen Zweispänner mit 16 Gulden, einen Einspänner mit 12 Gnlden zn bezahlen pflegt, hübsch lhcncr zu stehen. Rechnet mau die Retourgclcgcnheit, uur zn oft auch ciuc Netourvellegenheit, mindestens auf 8 Gulden, so ist cs Sache cincs ganz einfachen Rechen« ^cmpels, dcu Beweis zu liefcru, daß man um den ganz gleichen Betrag bequem nach Graz nnd zurück gc> langen kann. — Dies find die derzeit benutzten Vcr-binduugcu mit Vcldcs, uud cs bedarf wohl tcincS weiteren Argnmcnts, um das Ungünstige derselben für den Flemdcnznzng zu beleuchten. Gehört das „Wie nach Vcldcs kommen" zu den überwundenen Staudvunktcn, so gelangt in logischer Folge die Gasthof-Fragc auf dic Tagesordnung, ein Üardinalpunkt; denn, wie du dir bettest, fo wirst dn liegen. VcldeS zählt dermalen im Ganzen 4 Gasthäuser — unrichtig — 3 nur, da das schönst gelegene, mil Com-fort ausgestattete, leider — ich hebe cS nachdrücklichst hervor — auf den stolzen Namen cincs Gasihofcs leinen Anspruch hat; es ist dicS das unlängst in andere Häude gckommcuc Louiscnbad, welches ich nach einjähriger Ab' Wesenheit fast kaum crkaunt hätte. — Dic durchans restaurirtcn, nett möblirtcn Wohnzimmer, die, wenn anch kleinen, doch ganz hübschen Alltagen, geben dcm Schön- 1512 Notar »nd Gcmcmdcrath Dr. Julius Schwarz, welcher vor einem halben Jahre gestorben ist, geht hcruor, daß derselbe cincr bis zn seinem Tode nicht entdeckten Dc-fraudalion im Betrage von 118.360 fl. 25 kr. sich schuldig gemacht hat. IVien. Wie daS „Wiener Journal" aus verläßlicher Quelle erfährt, hat sich die kaiserlich russische Regierung bereit erklärt, die Angelegenheit wegen der se quest rirtc n, dem Bist Hume von Krakau gehörigen, auf russisch-p olui sch cm Gebiete gelegenen Güter endlich zu regeln. Die Beschlagnahme erfolgte gleichzeitig mil den bekannten in Russisch-Polen überall gcgcu den katholischen Elerus verhängten Maßregeln. (öS versteht sich von selbst, das; die k. t. Regierung es für ihre Pflicht erachten mußte, die Aufhebnug der Beschlagnahme zn erwirken, wciüi sic auch nicht im Stande war, der kirchlichen Autorität des Herrn Bischofs vou Kralau jcucn Spiel--räum wieder zu ucrsch^ffsn, der ihm uach den Bestimmungen der Wiener EoiMcßaktc zusteht. In ncncrcr Zeit uun hat sich die kaiserlich russische Regicruug be« reit ciklärt, ciuc förmliche Verhandlung über die Ablösung der dem Krakauer Bisthum zukomiuendcn Rc-venncn zu crösfueu. Verläßliche Mittheilungen aus Warschau bcstäligsu, daß die russische Regierung über« Haupt auf die strcugcn Maßnahmen, die ihr bezüglich dcr unbedingten Russifiziruug des Laubes zugcmuthel wurden, uicht eingeht. Prag. Zur böhmischen Laudt agswah l-ordnn ng nlltwortct ein Eorrespondent der „Präger Zcitnng" auf die Frage: ob die Grundlage dcs dies-bezüglich c» warteten Rcaicrnngscntwnrfs das Elaborat der betreffenden Commission des böhmischen Landtages oder ein ncncs Elaborat bildeu werden, in folgender Weise: (5s düistc als bekannt anzunchmcu sein, daß die Laudwgscommissiou der uou ihr ausgearbeitete« Adresse dcu Entwurf einer neuen Wahlordnnng bcischloß, welchen sie selbst als mangelhaft, dem Dränge der Zcii cut-stamineno, bezeichnete. Wenn nnn die Regicrllng. Angesichts des Opcrals der Eominission sammt dem ganzen beigeschlossenen statistischen Apparate dennoch die umfassendsten Vorcrhcbungen pflegen läßt nnd ihre Ent-fchlicßnngcn nur uoil einer genauen Prüfung dieser ab< lzängig macht, so wird schou aus diesem einen Factum klar hervorgehen, daß das Opcrat der Landlagscoln» mifsion ka»>u der iltegierungsvorlagc zum AnSgangs» punltc dienen dürste. — Mit befonderer Sorgfalt wnr» den, wie die „G. A." meldet, hiebei die ^iationalitätS-Verhältnisse berücksichtigt und Prof. Jouak, der bekannte Präger Statistiker, erhielt die Mission, seine reiche wissenschaftliche Erfahrung iu Sachen dcr nationalen Bclwllcrnngsveihältnissc im Königreiche Böhmen der Regierung zur Verfügung zu stellen. Ans Tirol, 29 September. (Allg. Ztg.) In den Inuobrucker Kanzleien wird man endlich kühn nnd wagt lS, nach dreißigjährigem Hin« nnd Hcrdcntcn, eine kirchliche Grcnzbclichtigung zu betreiben die von der öffentlichen Meinung fchon lan^c gefordert nnd vollzogen ist. Die Tiroler sind nämllch in Sachcu ihrcö Seelenheils die Schäflcin vou drei Oberhirtcu, die auf den ehrwürdigen Stühlen von Trient, Bri^n und Salzburg sitzen. Wie zum Zeichen der geistige» Herrschaft des Romallcnlhnms umfaßt der Tricnlcr Sprengel weit mehr als die Hälfte des Landes, mit den deutschen Städten Bozeu, Klauseu uud Mcran, reicht im We^ stcn bis an die Quellen der Etsch, im Osten bis iu die Nahe von Grixcn hinauf, so daß der dortige „Fürst" kaum einen mäßigcu Spaziergang am Eisack machen kann, ohne in das Machtgcbict seines seclcnrcichcrn Trientcr Collcgcn zu gerathen. In Zutnnft foll uun das ganze deutsche Südtirol vou dem Tricntcr Stnhl abgelöst und iu den Schatleu des Krummslabcs von Brixcu gestellt werden, uud zur Compensation für die. sen Zuwachs, den ein Suffraganbischos gewinnt, soll der Metropolit von Salzburg, dcsscn Sprengel schon über Natteuberg hercinschncidct, dnrch den Rest des Un-tcrinnthals nnd scin.r N'cbcnthäler bis in die Nähe von Innsbruck entschädigt werden. Ausland, KarlSruhr, 20. September. Die Einberufung der Stände wird, wie man dein „Schw. M." fchrcibt, sichcrin Vernehmen nach auf den 8. October erfolgen. — Der Verlust der badischen Armccdiuisiou iu dcu Ge-fechtcu bei Huudhcim, Wcrbach und Gcrsheim wird iu einem officielleu Berichte wie folgt angegeben: Im ganzen waren 22 Todte, wornnlcr :! Officierc; ferner 118 Verwundete, worunter 4 Officicre; gefangen 1 Of-ficicr uuo 3 Mauu; vermißt 08 Mann, zusammen 212 Mauu. Iu Aussöburg ist das Probcblatt ciucr neuen Zeitschrift erschienen: „Der deutsche Staatsbürger, baicrischc Voltszeituug," welche „uou mehreren Staatsbürgern Baierus" hcrauögcgebcu wcrdcu foll und als deren vcraulwortlichcr Redacteur der Abg. Dr. Karl Varld genannt ist. Die politische Farbe des projectir-ten Unternehmens ist durch deu ^imucn des verantwort-lichen Redacteurs bezeichnet, welcher betaunllich der „großdcntschcn" 9cichtung und in der Kammer der Fraction Langlois angehört. Dr. Äarth genießt den Rnf eincS tüchtigen IlNlstc», und sein Blatt dürfte bcson« ders für die Entwicklung des baienschcn iiiechlslebenö bedeutend werden. Die ,.N. F>'. Pl." hat verläßliche Briefe aus Kassel, wouach die knrhcssischen Officirrc fast ohne AnSnahme iu der preußische» Armee fortznoiencn fich entschlossen haben. Nnr die chcmaligeu <^>r»l^ '>.».>> werden dcu Dienst verlassen. (Yenua, 28 September. Der genaue Bericht des Generals Eadorna über die Ereignisse von Palermo, ist mit der Post au die Regierung gelangt. Der Bandcnführcr Miceli ist im Kampfe geblieben; die Na-tiunalgardc von Palermo ist aufgelöst, da ihre Haltung eiue wenig ehrenvolle ncwcfen zu sciu scheint. Ueber den Kampf selbst hat der hiesige „Movimcnto" bereits zwei Berichte ans Palermo, dercn Angaben übcr die beiderseitigen Verluste hoffentlich übertrieben sein werde». Wir lassen einige Stellen hier folgen: „Die Zahl dcr Priester lind Mönche welche mit den Waffen in dcr Hand ergriffen wurden, ist sehr beträchtlich; die Gefangenen sind zahlreich, viele davon gehören gntcn Familien au. Die National garde, 12.0()0 Mann stai k, ließ sich hinterlistig entwaffnen, einige ihrer Befehlshaber gingen zn den Infnrgcntcu übcr; die Waffen nnd Munition derNationalgardc dienten zur Bewaffnung der Verbrecher. Die Banner dcr Insnrgcnlen waren weiß mit rothem Kreuz, oder mit dem Bild? dcr Patronin St Rosalia. Die Stadt blieb mehrere Tage in deu Hä'N' den der Aufrührer. In dem k. Palast waren zwei Ä«' taillone Grenadiere abgeschnitten und wnrden erst ani 21. befreit. Aber es war ein riesiger Kampf, welche' eine ungemcin große Anzahl von Opfern der Ariuc> nnd der Marine kostete. Die ganze Stadt war ver barricadirt, jedes Haus war ciu Fort. Die Rebell" schlugen sich wüthend nnd mit ciucm Muth, dcr eine bessern Sache werth gewesen wäre. Iu fünf Tagen de< Kampfes hatte die Marine verhältnißmäßig mehr Vtr lustc als bei Lissa, die Armee mehr als bei Eustozza alles ringsumher war mit Leichen bedeckt." Die Trup pen schlugeu sich durchweg ausgezeichnet uud verfuhrt! eoclmüthig gegen die verwundeten Vrigantcn, währen! sich diese große Grausamkeiten erlaubt habeu solle" Nachdem Miceli gefallen war, wollten die Rebellen ca pitnlircn nnd zwar mit Waffcuchrcu, waS aber Angio lclli entschicdcu verweigerte. So fctztcu die vou Hull ger uud Durst gequälten Soldaten den Kampf fort u»! am 2A. d. Mittags folltc dcr allgemeine Angriff slallfili dcn. Ader am Morgen machten sich die Brigantc> theils aus dcm Stanb, oder lcgten die Waffen weg n» zogen die italicnischcn Farben auf. Die Trnppcn nah mcu alle Hauptpllutte der Stadt uud Abends war Pa lcrmo beleuchtet. Viele die am Morgcu noch die Re publit hatteu leben lassen, waren jetzt gute Bürger un! schrien: „Vivn il r<>!" (Allg. Ztg.) Wie deln „Athenäum" aus Neapel geschriebn wirb, sollen demuächst die seit laugcr Zeit eingestellte! Ausgrabuugcn in Hcrculauum wieder in Angrif genommen weiden, nnd zwar in großartigem Maßstab unter Leitung Herrn Fiorelli's, des gelehrten und flci ßigcn „Directors dcr Ausgrabuugeu in Süd«Italieu.' Bekanntlich liegt das vcrfchüttcle Herculauum unlc deu heutigen Orten Portici nud Resina, uud das wa der Grui^d, dcu ausgcgrabcueu Theil bis auf ciucn tltt ucu Raum wieder zu verschütten; aber dic da gefun denen Alterthümer lassen schließen, da8 Hcrculauuü reicher uud bedeutender gcwcseu als Pompeji. Jetzt ha man dcn Plan, in östlicher Richtung weiter zn grabe" Dabei sci erwähnt, daß I. Over becks Werk übe Pompeji, welches miläugst (bei Eugclmann in Leipzig ill zweiter beträchtlich vermehrter Anflage erschienen ist auch in Italien Aucrtennnng findet. Paris. Kaiser Napoleon hat sich entschlösse" überraschend schnell von Biarritz nach St. Elond zurück zukehren, nachdem er uoiher noch in Pampcluna mi der Königin von Spanien ciuc Zusammcnknnft gehab haben wird. Die Nachricht von dein baldigen Wieder eintreffen Napoleons h.it in Palis wieder l'cunrnhigendl Gerüchte cutstthen lassen; man erzählt, dcr Kaiser habl sich in Biarritz dcr Behandlung eines uicht Wissenschaft lich gebildeten Arztes anvertraut und die von dicfc" angeordnete Knr sci von nichts weniger als zuträgliche' Wirkung gewesen. Auch erregt es Bedenken, daß di amtlichen Journale übcr dcn Zustaud des Kaisers schwel gen. Die Abdaulungsgcrüchtc sind auch uoch nicht ver stnmutt. Sie sind ohne Zweifel Erfindnngcu, aber si tragen doch znr Kennzeichnung dcr Stimmungen bei Sie circulncn vorzugsweise in dcn clcricalcn Kreisn', wo man sich von der Regentschaft dcr Kaiserin eine dci Interessen dcS Katholicismus günstigere Politik verspricht Mau gcht so weit, Thiers als dcn lüuftigcn Ministe' heilssinnc des dcrmaligcn Besitzers das ehrendste Zeugniß; j viele solche Eigenthümer um VeldcS, und es wäre den meisten Ealamilätcn abgeholfen. Ader anch hier ein - Schade; cS ist dicS der Abgang cincr Restauration, welcher Mangel in zweifacher Bcziehnng unangenchm ist; fürs erste, weil man bei wie immer geartetem Wetter fast ob jedem Bissen Brot zu dem mehr denn einen guten Büchsenschuß entfernten Gasthofe „zur Stadt Trieft" wandern mnß, audcrnlhcilo aber, weil man ans Mangel an Concurrenz von vorne herein ganz nnd gar der Traitcuriu im letzterwähnten Hotel geopfert crscheiut, für heuer wenigstens ein sehr penibler Punkt, da die Kost ein einstimmiges VeldalnimmaSurtlieil traf. Vom Louiscnbadc, wie erwähnt, einen guten Büchsen-schuß cutfcrul, befindet sich daS erste Hotel von Vetoes, das schon berührte „;nr Stadt Trieft," cS ist mit ganz ncll, ja mitunter comfortable eingerichteten Zimmern versehen, hat sogar einen ziemlich großen Saal uud, Gott sn's gcllagt, auch einen Stall. DieS wäre zwar even nichts Merkwürdiges, aber der Ort, wo er stolz in die Lüfte ragt, könnte nicht nnglücklichcr gewählt sciu; iu schönster Front vor dcn, Wohuhausc fast, dcm neugierigen Auge dic herrliche Fernsicht auf dcu See verbergend; sichcrem Vernehmen znsolgc sollen jedoch glück-licherwcisc die Stunden dieses Ungclhüms, das gewiß schon manchen Schmerzensschrci provocirt hat, gezählt sein, und ebenso sollen uuter Einem die etwas an die Zeit, wo der große Wind ging, erinnernden Gartenanlagen in englischem Style neu angelegt werden. — Man sieht, cs regt sich in VeldeS. Von den beiden noch zu besprechenden Gasthäuser« bleibt wenig zn sagen übrig; daS eine „znm Erzherzog Siaismund" (Petran) ist recht hübsch gelegen, fuhrt aule Küche, hat nette, doch leider nicht sehr viele Raum-lichleitcnj das andere im Orte VcldeS selbst, ferne von des Sees Gestade, wird nnr dann aufgesucht, wcun cs mit dcr Uulcrbriugung in dcn ersterwähnten Hotels schon ganz nnd gar nicht mehr geht. — Ferne sci cS von mir, durch dicsc Acnßcrung irgendwie auf Kost, Bcquartieruug n'. anzuspiclcu; die Vcruachlässiguug be< ruht lediglich ill dcr minder angenehmen Lage dieses Gasthauses. Bei der soeben abgehalteuen Nevne vernahmen wir Schmcrzensschrcie über Vorhandenes; zu Zeiten großen FrcmdcnznzngcS aber verhallen nnMligc über Objecte, die uicht da sind; obige 4 Gasthöfe, resp. 3, genügen dann zur Unterbringuug sämmtlicher Familicu, Touristen und, wie sich all dies vcrgnügnngssüchtige Völkchen titu-lircn mag, ganz nnd gar nicht, uud mauche für Bequem^ lichteit schwärmende Dame wird da sehr ernüchtert; ja selbst Herren, die in ihren Ansprüchen Bescheidenheit als Devise führen, müssen dann oft dcn Superlativ ihres Motto's zu Hilfe nehmen. War cS doch einem meiner guttu Freunde voriges Jahr begegnet, daß das Auftreibm ciucs Zimmers, ciucr Kammer, ciucr Schlaf, stättc trotz ausreichender Protection in dcn Gasthöfcn größere Schwierigkeiten verursachte, denn unseren Diplo-muten die Lösnng dcr vcrwickcltstcn cnropäischeu Frage. — Wo cbcu nichts ist, ucrlicrcu uoch ganz andcrc Hcrrcu ihr Recht. — Das V dcr Veldcser (Kalamitäten ist daher kurz rcsumirt, dcr Maugel ciucr größeren Anzahl von Gasthöfen, dcr Mangel an concurrirenden Restaurationen, Uebelstündc, die sich bei dem zunehmenden Fremdenan-dränge nur stets ungünstiger gestalten müssen. Nun kommen wir zu dem E., zu den Spazier-aängen in nächster Nähe, zu dcn weiteren Ausflügen um Vcldes. Wie ficht cS da auS? Herrlich, waS die Natur llubclangt, aber viel zu natürlich. Wie viel fchicfgetrctenc Stiefel, um Rache zum Himmel schreiende Damcnstiefel-chen, wie viel lwsse Strümpfe u. dgl. m. wüßten nicht mit Wchmulh vou dcn Promenaden nm nnsern Lieb-lingsort zu crzählcu, von Tonrcn, die zweifellos mit einem gewissen Grade von Todesverachtung gewandelt sein wollen. Nehmen wir nur die uächstgclegcncn Spazier gange, so z. B. dcn um dcu See; dies geht zwar auch ohne Todesverachtung, aber da gibt es keinen Schalte", keine Bank für dcn müdcn Wanderer, bei drei kleine", in dcn See mündenden Quellen uichtS als nolhdNrftige Brettleius, durch Piouittalcnte dcS einen oder ander" Touristcu zu sehr tühncu Brückeu cumbinirt, dic de" einzigen Vortheil haben, dcn verlranensvollcn Eamli" bristen mit mehr Effect ins Naß zu bringen. Nehm"' wir dic fo schöne Partie ans die Strata; kein Schattt", leine Bank, nud s? geht es fort, von dcn Wegen, dic, wie erwähnt, mit einem gewissen Mnth behandelt wc^ dcn wollen, nicht zu reden; da ist dcr Steig un!">l" tclbar zum Rothweiucrfall hiuab, der Weg zum Pcrik"i'/ die oft thcilwcisc stufcnlccrc Stiege zur Saoica — Toutt^ die, wenn sie einem auch nicht das Hll'mrnU' nwri z^ rufen, dennoch nnd insbesondere von Seile dcr lebhafte" Jugend und ebenso der Damenwelt im Spinncntlcidc ^" Erinolincn sind aus verschiedenen Rücksichleu urilldcl anzurathcu — nur mit genügender Vorsicht zu untcl' nehmen sind. Schreiber dieses glanbt dnrchauö uicht, daß f^ alle diese Partien elegante Parkwcgc gcjchaffm, — dlirO' aus nicht, daß vittorcSque Stege durch zierliche Brlicle> ersetzt wcrdcu sollen, — nciu ganz uud gar nicht; die M9^ z. B. dcn um dcu See, lasse man mit AuSuahme klcil" Strecken so wie er ist, den halsbrecherischen hinM benehme man ihre Gefährlichkeit; Bänke aus NalurlM gauz ciufach, Ärückchcn ebenso, — kurz man ermöglich eine größere Zahl angenehmer Spaziergünge auch Da'", uud Lcntcu, die gerade nicht gewöhnt, durch Dick «' Dilun zu waudeln, noch aber an jedem Orte e'" Sitzplatz zu findcu, dermalen jedoch gezwungen su ^ 1513 der Regentschaft zn bezeichnen. Gewiß ist, daß Thiers em eifriger Verehrer der Kaiserin geworden, seitdem sie, unterstützt von Drouin oc ^huyö, darauf gedrungen ^at!c, das; h^ französische Intcrvcntion in der vcnczia-N'Ichen Frage von einer bewaffneten Demonstration gegen Preußen begleitet werde. -- ^.October. Der „Monitcur" zeigt an, daß Aalquis de Mousticr am versiofscncn Abend zu "llmitz angekommen ist, wo er ei»c lange Unlcrrednng A'l dein Kaiser hatte. Se. Excellenz soll Montag nach ^nriö abreisen und von dem Portefeuille der auSwärti-Wi Angelegenheiten Besitz nehmen. Petersburg, 27. September. (Deb.) Das „Iour< nal de St. Pctcr'sbourg" macht in seiner letzten Nummer die Entdeckung zwcicr Hcrzogthümcr, uon denen "^hcr noch niemand eine Ahnung hatte. Sie heißen Hoheit" und „Licbdcn" und gehören dem Hcizogc von ^achsen-Meiningen. In der Entfagungs-Urkundc des ^"z°gö zn Gunsten feines Sohnes, dcs Herzogs ^evl-g zu Sachsen Hoheit licbdcn, wird letzterer ^^''., ^i!'In!l lttl Jahre dcs Heils 1.^06 gcdrnckt worden, nnd noch duzn '"einem Journale, welches vielfach als osficicll citirt lvird. Gewiß hütct sich Fürst Gortschakoff, einem solchen Blatte seine Gedanken kundzugeben. — Gcslcrn hat uMcr großem Enthnsiasmus dcs Pnblicnms und bei ^Nlichstem Soulmcrwcttcr der Einzug der Prinzcssin ^agmar in Pctcihof und Zarökoe»Sclo stattgefunden, ^nhrfchciulich wird die schöne Brant Sonntag ihre Anfahrt in die Hauptstadt halten. Man baut in den ^lraßen, durch welche dcr Zug kommen soll, zahlreiche ^llbnnen nnd macht Vorbereitungen zu einer glauzcn-bcu Illumination. Dcr Empfang dcr reizenden Braut ^nr ein nngcmciu herzlicher, und bei dcr großen ^icbc, selche der Großfürste daranf erfolgte Gründung einer cigcncu Vcrwal-uuig^abthcilung in Sukhum.ztalc für Abchasicu, Sa« '"ursatau nnd Tscbclda bringt dcr „Invalide" einige Aifllärnngcn, ans dcucn erhellt, daß es die rnssischc "tegicrung uor zwci Jahren für gnt erachtete, den frü« yer >u Abchasicn fast unabhängigen, nnter russischer ^o liiä,z,gkcit gestandenen Fürstcn Schcrliaschioze in ^nihciland zn versetzen. Dcr alte Fürst, dessen Vater uor »cchszig Jahren die russische Oberherrschaft cu,gc-^nnnen, halle sich schon im Jahre 1847 dienstunfähig lllärl nud nin scinc Verschling in den NnhcstlNid nach« Pflicht. Diese erfolgte im Iannar i8<>5> und dcr Fürst iog nach Woroncsch. Was dcr „Iiwalidc" nicht sagt, ^r uns früheren Berichten hervorgeht, ist, daß die l'cidcn Sohne dcs Fürsten am Anfstaudc bcthciligt ^'liücn, dcuu die Volksmassc verlangte sie zu schcn, !!!'? der eine wnrdc gclödtct, als er dcr letzteren ein ^Wal gab. Es dürfte sich wohl so verhallen, daß °kl Batcr zu Gunsten cincs seiner Söhne, adcr nicht ^' Gunsten dcr rnssischcu Verwaltung abzudanken ucr-^u«t hatte, Nnn ist vollends l->l»ul., r^n gcmacht, Zuthun,.ssale ist dcr Sitz einer Vmvaltuugödehördc, welche uulcr dem Gcucralgouvcrneur von Kutais steht; sie zählt cinc städtische und vicr Krcisbchördcn; die Ortspolizci und die Steuererhebung wird von gcwähl' tcn Localbchördcu bcsorgt. Vor allem wird wohl die Vcrivaltuug dahiu wirkeu, daö Feudalsystem in jenem Bündchen, daö mit einer gauzcu Ncihe von Abstufnugcn besteht, so daß selbst dcr lcibcigcne Vancr das Ncch! hat, Stlaucn zn haltcn, abznschaffcn, nnd sich, wie in Polen, die Anhänger in den nnlcru Volksschichten zu erwerben. Berichte ans Kurfu vom 2. October bringen nähere Einzelheiten über die Schlacht am 22. v. M. Die türtisch - cgyptische Arm«, 20.000 Manu start, abgerechnet die einheimischen türkischen Freiwilligen, griff, unter Eommando von Mnstapha Pascha, Niza Pascha, Sahin Pascha, Mchmed Pascha und Iajü Pascha daS Lager der Ehristen au, welchcs sich von Malaga bis KcraiuoS, 2 Stundcn von Eanea, erstreckte. Die türkische Artillerie bemühte sich dcn ganzen Tag umsonst, die Rcihen dcr Insurgenten zu durchbrechen, ^ctzlcrc vertheidigten sich heldcnmüthig nnd schlngcn, obschon an Zahl bcden-lend schwächer, alle Angriffe dcr lürtisch-cgyplischcn In-fantcrie zurück. Am 23. wurde dcr Kampf erneuert, nachdem die Christen 2000 Mann Verstärkungen erhalten. Endlich wnrdcn die Türken überall geschlagen. Sie sollcn <'>000 Gefangene vcrlorcn und ein großer Theil von ihnen anf dem türkischen Geschwader Anfnahme gcfuuocn haben, daö in der Nähe von Malaxa stalio-nirt war. In Eauoia sind neuerdings 8000 Egypticr nnd 7 Bataillone türkischer Trnppcn mit zahlreichem Geschütz angekommen. Athen, 2<). September. (Tr. Ztg) Die kretischen Angelegenheiten bilden noch immer das Tagesgespräch. Mc Hoffnnugcn dcr, Griechen sind anf die Ausdauer dcr wackcrn Freiheitskämpfer und die Theilnahme dcr christlichen Großmächte Europa's gelichtet. Das Benehmen dcr östcrr. Prcsse gegenüber dcm crctischcn Ans' standc macht in ganz Gricchcüland den besten Eindruck, während die Politik Frankreichs in dieser Angelegen» hcit sehr auffällt. Das ist also das Frankreich, sagt man sich, das znc,st das Princip dcr Nationalitäten anfstclltc? Hat Frankreich denn vergessen, was es in den Jahren des großen hellenischen FrcihcitSlampfes für Griechenland gethan? Die Worte dcs Marqnis von Monsticr, die cr bei seinem kurzen Anfcnthaltc in Athcn dcm Premier gesagt, sollen gar uicht anfmnutcrnd für die hellenische Sachc gcwcseu sein. Man sagt sogar, dcr französische Minister habe mit dcm Abbrnch des di-plomatischcn Verkehrs gedroht, falls sich dic griechische Ncgicrnng nicht gänzlich neutral halle. Dic lctztcu Nachrichten ans itrcla sind wieder günstig für die Krc-lcnscr. Bei Kcramia, drei Stnudeu vou Eanca entfernt, fand unlänast cinc blutige Schlacht zwischcu I5>.000 Türtcn nnd .'!000 Gricchcn statt. Bli dcr Abfuhrt des ^layddampfcrs aus Eanca war dcr Erfolg dieser zwci' lägigcn Schlacht lvohl nicht bekannt, al'cr dic Gricchcn bchanptctcn ihre Sttllungcu, ilnd der Transport dcr kampfunfähigen Türken nach dcr Stadt oaucitc fort. Hcntc heißt es, dic Türkei habc von nnn au den Durch, gang dcr Tclcgrammc auS Griechenland über dcn krc« lifchcn Anfsland durch ihr ^and vcrbotcn. Wcnu dies wahr ist, dann wird man in Europa Nachrichten übcr dicse Angelegenheiten nnr aus tüitischcu Quelle» schöpfen, uud iu welchem Sinne die Wahrheit verdreht fcin wird, ist nicht schwer zu errathen. Von cincr Ministerkrisis ist hier nicht mehr dic Rede. Herr Vulgaris scheint sich mit scincn Eollcgcn wieder verständigt zu habcn. Man sagte, der türkische Gcsandtc habc vom Präsidenten die Demission des Kriegsministers, dcr ein geborener Krctcr ist, verlangt. Vergangenen Mittwoch wnrdcu hicr auf dcm EinlrachtSplatzc zwci politische Ncdcn zu Guustcn dcs kretischen AufstandcS gehalten. Die Redner waren nicht derselben Meinung über die Mittel, womit mau den Mmpfcndcn Brüdern bcistrhen solle, uud so entstand cm kleiner Tumult, der aber bald durch das Eiuschreitcu dcr Polizei sich legte. Au dcr griechisch-türkischen Grenze fanden wieder mehrere Gcfcchlc zwischen Räubern und dcn griechischen und türkischen Truppen statt. Dic Räuber zogen dcn Kürzeren; auch sollcn ciuigc von ihnen gctödtct worden sci». In Tripolizza wird nächstens eine Dampf-mühlc errichtet werden, dic erste im Pclopouuesc. In Kcssissia uuwcit Athcn wurden vor einigen Tagen drei marmorne Sarkophage gefuudcn. Sic sind aus römischer Zeit nnd mit wunderschönen und gut erhaltenen Basreliefs gcfchmückt. Die Sarkophage waren leider im Iimcril gauz leer; vielleicht schon vor Jahren ausgebeutet. Hagesneuigkeiten. — Se. Majestät der Kaiser hat mit allerhöchster Ent-schlicsnlug vom 14. September dcm Redacteur Moriz W e n-graf die wcgcn des Verbrechens dcr Störung dcr öffent-lichl'u Nnhe und Ordnung verwirkte einmonatliche Kerker« strafe, sowie den Cautionsverlust von ^00 fl. zu erlassen nnd dcmsclbcu die Nachsicht von den Rechtsfolgen dieser Ver-urtheilung allergnä'digst zu ertheilen geruht. — Se. Excellenz der Herr Oberlandesgerichtspräsident Baron Latter mann ist von seinem mehrmonatlichen Urlaube, welchen cr nach einer überstandcncn gefährlichen Krankheit zur Neconvalesccnz im Mürzthale zugebracht hat, Lude dcr vorigen Woche wieder nach Graz zurückgekehrt und fungirt seither im Amte. — Einem Wiener Vlatte zufolge schreitet das Kriegs mid Finanzministerium soeben gemeinschaftlich an die Orga-nisinmg dcr F i n a n z w a ch e. Vor allem anderen wurde der Grundsatz geltend gemacht, daß dieses Corps durchaus militärisch organisirt und nictsichllich der Disciplin gänzlich dcr Militärbehörde untergeordnet werde. Demzufolge sollen auch die Diftmctioncn, gleich denen des Militärs, bei der Fincnizwachc eingeführt, daher die Commissäre und Ober« commissäre m den Ossiaclörang und die übrigen Chargen in dcn Rang der Mitär-Unlcrosficicic versetzt werden. Die Czakos sollcn beseitigt und an deren Stclle die neu angc» ordneten FcldjägerlMe, ebenso statt der bisherigen grünen, gelbe Aufschläge eingeführt werden. Da übrigens in Folge dcr ailgcordnctcii Äcducirurlg dcr Maurlschaftsstand so bedeutend hcraligescht wurde, daß derselbe regelmäßig zur Ve-sorgimg dcs Grenz« und de<5 Dienstes im Innern nicht mehr hiincichte, wurden neue Asfentirungen angeordnet, daher nunmehr täglich einige hundert Mann ausgenommen und die disponiblen Commissure wieder eingetheilt werden. — Da sich in mehreren Eudbahnstationcn, so auch in Steiermarl, wo Militärzüge Halt machen, die Cholera zeigte, erneuerte die Aahndircction alle Vorschriften, die gegen das Umsichgreifen dieser fürchterlichen Krankheit bereits gegeben wurden, indem sie zugleich die politischen Behörden ^culsioiicn mit Plaid (tragbare Bank) und Gnmmi-Mihcn ^Schiffbrücke) anzutrc'cn. Die Anfprüchc iu !c>cr Niching sind gewiß nicht übertrieben, und es . k'bt spätcrn Zcitcn vorbehalten, wie dicsclbcn sogar 'l'N lcichl durchgeführt wcrdcn könnten. Wcnn ich schlicßlich noch hervorhebe, daß Vcldcs ^ ucr den, Bereiche dcs Tclcgraphcnmtzcs (cbcnfalls sehr ^'"»gr>,ch,„) ljra.^ wclchcr Umstand jcdoch, wie ich vcr« linicn, slh9„ dchobcn sein könutc (au dcn Trlcgra-^ ">t"»gen ullci», dic ob dcö nnhcn Aüschlusscs bci s^"'U"'kll höchstens bci 200 fl. gctostet habcn würdeu, ^ b^ö Ulitcrnchincn gcschcitclt scin); wcnu ich uoch ^ ,^'l)cbc, daß dcr dermaligc Bricfpostvcrkchr dcn Auf-ci>, , ^ ^'^'^l' und viclcr Frcmdcn zn Bcldcs als Mr»^ .^^lttonr kaum berücksichtigt und es so vorlom> "a!iw ,, '?^ ^ l!"nz uud gar nicht mit dcr Postvcrbin-U zu beqnemcrcu Sluudcu? scuschri!^^'" .^" Verkehre neue Vahucn, nnd mit Nie-pulten hebt cr sich. Der Touristcnzug ist wie eiu Strom; wo cs am lcichlcsk'ii mit dcu< flotten Fort» > kommcu geht, dorlhiu wälzt cr sich, doch uicht zerstörend, uur fördernd, — das blanke Gold, bci wcitcm öfter Papier zurücklassend, so wie die Noth iu engere Grenzen bannend, baucnd ^- schaffcno. — Nehmen wir die Thäler vou ElMuounY angefangen bis gegcn dcn Nigi hin, überall hcrrlichc Hotcls mit uugchcnrcm, bei uus fclbst in größcrn Südlcn nicht gcahntcni Eoinsort. Zn Ende dcs vorigen Iahrhnndcrics halte das Ehamouuy-Thal kaum cincn bcqncm gangbaren Stcig; mit Er. öffnung besserer Eommunicalionsuültcl kam, früher ciu-zcln uud wic Frühlingsschwalbcn, das Volk dcr Tou-risteu in Massen, und acht Hotels ersten Ranges zicrcn nun den früher ganz verlassenen Winkel Europa'S. Eröffnet bequeme Eominnnicationcn, nnd dic zweite Ealamität zu Vcldcs, dcr Maugcl au Gasthöscn wird uicht lauge mehr bcstchcu. Glmibtcu wir übcr alle Fatalitäten, insbcfonbcre über die Spazicrgänge so ohne irgend cinc Appellation zur Ereirung cincs Eomitr's hinüber zu kommen, so hieße daS dcn Zeitgeist uuscrcö Iahrhuudcrts, dic Acra dcr Eomil«''S, dcn gioßcn Nntzcn dicscö socialen Fort-schritlcs vcrtcnncn. Schaffe ein Eomit<>, gcbct dcm-fclbcn Miltcl, nnd die Wcgc wcrdcn gccbnct, Bänke nnd Brücken cnlstchcu — und L^audcrungen, rechts dcn Plaid, links dic Gummischnhc, gehören uur mchr zu dcn historischen Erinnerungen. Ohuc gerade Sangninikcr zn scin, »hnc gerade dcr Anschannng zu huldigen, daß sich Geld ans dcr Erde stampfen läl)>, glanbe ich doch dic Schwierigkeiten, cin Vcrfchöncrnngscomil'i zu Vcldcs zu crcircn, dcmfelbcn Geld an die Hand zu geben, als geringe bezeichnen zu müssen; da haben wir das Ei dcs Eolumbns schon laugc und vieler Orten vor nns. Daß cö zu Bcldcs und in nächster Umgebung Männer gibt, dic sowohl durch ihrcn Einfluß, wic auch durch ihrcu practischcn Schönheitssinn dcr ihnen zufallenden Aufgabe emiuent gewachsen wärcu, darau zweifelt niemand, und dcr hierin ein Thomas ist, besuche das Schloß Vcldcs, steige im Luiscubade ab. Daß die Schaffung dcr Millcl eine cninlilio «inu ll'll» >l«'n ist, liegt ebenfalls klar am Tagc; die aber zu erlangen, bedarf cS wahrlich keines großen Eombi-nationslalcntcs; schcn wir zu hundert uud huudcrt Bädcrn, Vcrgnngnngsorlcn aller Art, da gibt cs Taxcn für dics, Tazcu für das, und wcr würde wohl uicht gcrnc sich dcr Anordnung von Scitc dcs Eomitt'''s, daß jeder Frcmdc cinc nach bcstimmtcu Gesetzen zn bclnesscnde VcrschöncrnngSgcbühr während scincs Aufenthaltes zn crlcgcn hat, nutcrwcrfen? Die Ta^.c sci nieder, um nicht zu drücken, aber kleine Fische gute Fische; viele solche Taxcu gcbcn dcm Eomit« dic nöthigen Snmmcn, uud so wcrdcu wir alls kleinen Ursachen gewiß bald genügende Wirkuugcu erblicken. Durch die Ercirnng eincS solchen Comites halte sodann, von dcn Vcrschöncrnngcn abgesehen, Vcldes anch cin Organ für dic öffentliche Mcinuug, was aber dicsc heutzutage gilt, dauou wcrdcn nuscre Gcschichtö-büchcr cinsl crzälilcu; hat cs dieses Organ, so wcrdcn MIc, wic die Tclcgravhcnfragc — dcm Getriebe dcS Verstandes könnte cs bci dieser Betrachtung so ergehen, wie dcr Sonne zu Jericho — nicht mit dcm Mangel an Stangen erlediget nirrdcn, werden Bricfc nicht chcr Wicn als unlcr gleichen Umständen VcldcS crrcichm. Ich habc nun mciue zu VcldcS gcmachtcu Wahruch-mnngcn iin ernstesten Streben nach Objcctivität dem verehrten Publicum vorgeführt — dein Forum, gcschasscn, fähig zur Abhilfe, geneigt zn mildem Urtheile mit dcn ctwa zum Glück uicht vielen Schmcrzcnöschrcicn des Touristen aus Vcldcs. 1514 anging, durch ihrc Mitwirlung sie bei diesem Wcrlc aufs nachdrücklichst,,' zu nntnslnksn. — Eoebcu erhallen wir die Piobenummei eines neuen Agra m c r Blatt»s „Die Neue Zeit," welche ein Organ für Handel niid Gewerbe, Land', Forst« und HauZwirthschaft, Literatur, Kunst', Schnl- und Crzichungswesen, Vellctiistil und da-? Gcscimmlc dc^ socialen Redens sein und zweimal wöchentlich inen soll. Hauptsächlich will diese neue Zeit» schrist im Inten sse deö Handels- «nd Gewerbestandes und zur Velbrsserung der Lage der arbeitenden Classe wirlen. — Zum sechsten male seit zwei Jahren wurde Ad« inont am I. October von einem VrandunglNcl heim» gesucht, das nach allen Anzeichen wahischenilich dnrch cine veldrecherische Ädslcht herbeigeführt wurde. Um 2 Ubr Morgens des bezeichneten Tages erscholl der omin0ie Nuf: „Feuer iin Marlte! Veim Dickbauer brennt's!" In einem Augenblicke stände» auch sckon die Wirthschafts' und Wohn-glbälldc drs bürgcilichrn Hasncrmcisters Schent in hellen Flammen, beinahe zu gleicher Zeit wurden die Wohn. und Wilthschast^gcbdnde der l. l. Waldbercitung von dem vcr> heerendeu Elemente ergriffen, welchem auch das gegenüber, liegende Wohngebäude znm Opfer fiel. Nur der äußerst geringen Lnftbewegung, ver angestrengtesten Thätigkeit der Veuölternng deö Vlarltes und nächsten Umgebung, sowie der Htistöardeiter, endlich der im Ganzen genommen umsich» ligen Leitung von Seite der maßgebenden Gemeinde «Organe ist es gelungen, dem entfesselten Elemente Halt zu gebieten und den Schanplak des Unglückes möglichst einzudämmen. Menschenleben ist glücklicherweise teines zu beklagen, doch war die ganze heurige Fechsung in die Wirtschaftsgebäude bereits eingebracht und ist daher verloren. — Das Aettlergeschäft scheint zuweilen ein sehr rentabler ErwerbZzweig zu sein. So starb lchtercr Tage in Smichow eine bekannte Bettlerin an der Cholera. Vci Dnichsicht ihrer Verlassenschast sand man in der Wohnung cin allerlei Orten versteckt cinc Vatschast von 4000 fl. in verschiedenen Geldsorlen. — Einige Tage früher starb eben» falls in Smichow cine andere Bettlerin. Auch diese hatte bedeutende Ersparnisse erzielt. Man sand in ihrer Wohnung 1000 fl. in Varcm und ein auf 4000 fl. lautendes Sparcassenbuch. — Aus Paris wird gemeldet: Cs werden hier augenblicklich große Anstrengungen gemacht, das Pferde« fleisch populär zu machen. So bat die Gesellschaft zum Schuhe der Thiere zum nächsten Sonntag ein großes Banket zum Preise von zwei Francs für die Person bei einem Älstanranten der Chaussee M'nülmontant veranstaltet. Eö wird dort gegeben: l'ulli<5<; coi^ommö l!<> l.'ln>Vl>!, ^nuc^i.^0 cv«>l :'< I» mtxlr, l''li»ß,«»c»Il'l« «l>l>!«^ ü l'lllllli,' «ic l^Ilcvul, lilcl »!«.'^!>< vul l lc. Es wird in den Aufforderungen znr Theilnahme, welcde die meisten VläUer bringen, gütig bemerkt, daß auch Damen an diesem Banket theilnchmcn liwncn. Locales. Am «i. October verblieben in der Behandlung 10, bis 5». Abends sind zugewachsen ", zusammen 26 Kranke. Davon genesen sind 3, gestorben 4, es verbleiben somit in Behandlung 19 Personen. Seit dem Beginne der Epidemie sind in der Stadt erkrankt 110, genesen 37, gestorben 54 Personen. Laibach, am 6. October I860. Von der l. l. SanitÜtS'Landescom mission. — Der Herr Bürgermeister unserer Stadt sieht sich veranlaßt, in einer Kundmachung vom 5. d. M. die Haus« eigenthümcr nochmals anf die wohlthätigen Folgen der Des in sec lion, die nun zwangsweise durchgeführt wird, und wclcber seitcnS „vieler Hanieigcnthnmcr," wie es in der Verordnung heißt, dadnrch Widerstand entgegengesetzt wird, daß sie die Dcsinsicirung entweder gar nickt vornch.-men lassen, oder die dasür bestimmte Entschädigung verweigern, — neuerdings aufmerksam zu machen und gegen die Weigernden die Androhung der geschlichen Strafen auszufprechen. Wir begreifen wahrlich die Apathie und Indolenz, die manche Leute selbst gegenüber den anerkannt zweckmäßigsten und nothwendigsten Verfügungen an den Tag legen, nicht, glau» den aber auch. daß solche Leute jedeS Anspruch« auf eine rücksichtsvolle Behandlung unwürdig sind und daß es wahr» lich einer Wiederholung der bereits in der magislratlichen Kundmachung vom 21. v. M. enthaltenen St ras an» drob ung nicht bedurft Hütte, fondern gegen die Renitenten unmittelbar mit dem Strafvollzug« vorgegangen wer« den sollle, um der im allgemeinen Interesse cmge» ordneten Verfugnng den nSthigen Nachdruck zu verschaffen. '8> Am Donnerstag Nachmittag reiste der Viceadmiral v. Tegetthof in Civilllcidung hierdurch, um nach einem kurzen Aufenthalte in (Imz sich nach Wien zu verfügen. — Morgen Vormittag um 11 Uhr findet im Gesell-schaftslocale (im Fifchcr'ichen Hause) die regelmäßige Generalversammlung deü Männerchors der philharmonischen Gesellschaft statt. — Gestern Nachmittag wurde von einem hiesigen Jäger im Ccrnucer Reviere cin nicht eben hänsig vorlommendcs Thier crlcgt' es ist dies eine wilde Katze, interessant noch dadurch, bah sie ein Hermaphrodit sein soll. — Das dritte IÜgelbataillou ist von Adclsberg nach Ungarn abmarschirt. -3 In Brunudorf brannte am Tonnerstag früh 9 Uhr daS Haus das Iatob Saller mit allen Verrathen 'ab. Der Bescher, zugleich Fleischer und Wirth, war leider »nicht assecurirt und erleidet emeu Schaden vo.i 1000 sl. Schnell angewandte Lüschmittcl verhinderten das Weilergreifen der Flammen. Das Feuer entstand in der Nähe der Fleischbank aus bisher unbekannte Weise. Der Beschädigte hatte sich schon längst vorgenommen, sich assccuriren zu lassen, bis nun aber diese» wichtigen Act versäumt. — (Theater.) Der gestrige Theaterabend bot durch die recht brave Aufführung der bekannten Lustspiele „Ein Wort an den Ministe»" mio „Der Enkel," so wie des Soloscherze-? „D'Froschmirl," in dem Frl. Keller viel Beifall erntete, eine recht angenehme Unterhaltung. Ganz vorzüglich wurde insbesondere im Lustspiel „Der Enkel" ge« spielt, wobei die Mitwirkenden, voran Herr Müller, der gestern bei trefflicher Laune schien, desgleichen aber auch Frau Leo, Frl, H ellmes b erg er und Frl. Eichensee alles aufgeboten hatten, uns die Darstellung so gut und gernn» det als nur möglich zu machen, was ihnen auch vollkommen gelaug, wie dies aus dem reichlich gespendeten Beifalle des — nicht eben stark vertretenen — Publikums entnommen werden konnte. Bei die>er Gelegenheit würden wir es im Interesse deö Publicums sowie des Unternehmers für angemessen halten, den Wunsch den Logenbesitzern gegenüber auszusprccheu, die« selben mögen an jenen Theaterabenden, an denen sie ihre Logen nicht selbst benutzen, vhne darüber bereits anderweitig verfügt zu haben. das Aerfügungsrecht über die Logo un-mülelbar dem Thealerdireclor gegen die allerorts übliche Ent» schädigung überlassen, der dadurch in die Lage gesetzt würde, der im Publicum schr starke» Nachfrage nach Logen wenig« slcns lhcilwcise zu genügen. Terboje (bei Krainburg), 5. October. Der Namenstag unseres alleignädigslcn Kaisers ist in unserer Gegend noch nie auf so feierliche Weise begangen worden, als diesmal, da wir die erste Compagnie der k. l. lrainischen Landes« schützen im Orte haben. Um halb 9 Uhr Vormittag versammelte sich die ganze Eompagnie, festlich geschmückt, mit grünen Feldzeichen auf den Hüten, vor der Wohnung deö Herrn Hauptmanns, und als die Glocken feierlich alle Bewohner zum Festgoltesdienste einluden, marschirte die Compagnie in die Kirche. Der Herr Pfarrer cclcbrirte die heilige Messe und zwei Landes» schützen besorgten den Ministrantendienst, auch hielt er eine ergreifende Ansprache an die Landesschützcn, bei welcher gar mancher zu Thränen gerührt wurde. Nach Beendigung des Gottesdienstes marschirte die Compagnie in schönster Ordnung wieder ab, und nach dem Abtreten derselben überließen sich die Schützen der ungetrübten Freude und sangen und tranken auf das Wohl unseres erhabenen Monarchen. Abends brachten einige der Landesschützen vor der Wohnung ihres Herrn Hauptmanns, vor welcher Oesterreichs Toppelaar prangte, eine Serenade, bei der vielseitige Hoch' und Hivio-Nufe erschollen. So endigte diese erhebende Feierlichkeit, die allen Ae» wohnern der Ortschaft Terboje im steten Angedenken verbleiben wird. Neueste Nachrichten und Telegramme. (Dristinal'Tclegramm der „Laibachcr Zeitung.") N3 ie «, tt. Qctober. In der gestern hier abgehaltenen (Konferenz deutscher Abgeordneten erklärten dieselben die sofortige bindern-fung dcö NcichsratheS als das einzige Vtittel zur Lösung der inneren Wirren. Die Einbe« rufung von Delegirten-Versammlungen, ebenso die Abgabe von Gutachten durch die itandtage vhne den NeichSrath mußten sie ablehnen. Die Formuliruug dieses Satzes zu einem bestimm' ten Programm wnrde den Abgeordneten Pra-tobevera, Hasuer, Hopsen, Schindler und Skene übertragen. Der Wiener Gemeinderath beschloß ge-steru fast eiustimmig, daß bezüglich der Errichtung des Pädagogiums die einfache Anzeige an daS Staatsministerium genüge. Lemberg, 4. October. AuS vielen Städten des Landes laufcn Nachrichten cin über ans Anlaß der Er-nennung des Grafen GoluchowSki zum Statthat« tcr ueranstaltelc Festlichkeiten. Privatnachrichten auS Tarnopol zufolge wurde daselbst Aduocat Nobalowsli an« Lemberg an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Ncyzner in den Landtag gewählt. Verlin, 3. October. Die „Provinzial-Correspon-dcnz" schreibt: Dcr Abschluß der Verhandlungen über den Eintritt Meiningcnö in den Bund dürfte erfolgt scin. Der Protest dcs Königs von Hannover sei ohne (^infiuß auf den Gang dcr Ereignisse. Der König würde einen Beweis höherer Einsicht nud gröberer Liede zu seinen früheren Unterthanen geben, wenn er sich entschlösse, clwa bedenkliche Gewissen durch Entbindung vom Eide zu beruhigen, Schwerin, 3. October. Der Landtag wurde hcntc geschlossen. In der Avschicdsrcde heißt cö u. A.: Der Großhcrzog habe mit Befriedigung aus der Autwort der Stände ersehen, daß dieselben vcr-lranensvoll dem eingeschlagenen Wege gefolgt sind. Die ausgesprochenen Wünsche, besonders betreffs dcS Wahl-gesctzeö, sollen thnnlichst berücksichtigt werden. Dcr strclitz'sche LandlagSabschicd ist wesentlich desselben I"' Halts. Dcr Großherzog genehmigt gerne die beantrag' ^ ten Abänderungen des Wahlgesetzes. i Florenz, 3. October. Dcr „Diritto" mcl>ct: Dic Zahl dcr in Palermo gefallene» »nd uerivnndctc» Soldaten beträgt nnr 8<>. — Dcr Präfecl und des Polizeidirector von Palermo sind in Florenz angckonnm». ! Paris, 4. October. Der „Mouitcnr" schreibt! Der Kaiser hat die Generale Genlis nnd Fauc >" dic Departement Loire nnd Allicr entsendet, »>"' .an die dürfligstcn Ucberschwcmmten Unlcrslütznngcn z" vertheilen. wtadrid, 3. October. Der „Pensamiento" mel' , dct: Die Veröffentlichung von Maßregeln znr Äcscsli' gnng dcr öffentlichen Ordnung nnd Nrgnlirnng des Preßwcßcns, ohne legitime Gcdaulcnknndgcbnngcn z" hindern, ist nahe bcooislchcnd. Bukarest, 4. October. Dic Bulgaren vcröffen^ lichen einen Protest gegen die gricchischcrscis crho' bcnc Zumnthuug, daß ihre Sache GemcinschaftliclM mit dcr griechischen habe, nnd erinnern im Gegentheile an ihre von dcr Pforte unerledigten Gesuche wegen unabhängiger Eoustituirung ihrer jctzt vom griechisch«^ Patriarchate in Constanlinopcl abhängigen Kirchc. Oonstautinovel, 2'.). September. DaS amtliche Blatt sagt: Dcr englische nnd französische Botschafter mißbilligten vom Anbeginne den Aufstand dcr Krctc>' und inslrnirten dic dortigen Eonsuln in dicscm Si»"?' — Zwischen hicr und Candia wurde cinc wöchentliche Dampfschiffahrt eröffnet- Veyrnt, 15. September. Inssuff Karam soll nach Griechenland entkommen sein. Am Libanon nnd <>' Hcmran herrscht Rnhe. Korfu, 2. October. Am 22. September grisf die 20.000 Mann starke tmlisch > cgyptischc Armcc, durch einheimische Freiwillige verstärkt und von fünf Pascha^ commandilt, das ^agcr der Christen anf Eandia a», welches sich von Malaxa bis Keramia erstreckte. Die Ehristcn schlugen alle Angriffe dcr feindlichen Infanterie zurück; am 23. wurde der Kampf erneuert, nachdem die Christen 2000 Mann Verstärkungen erhalten hatten. Die Türken, zuletzt geschlagen, sollen 3000 Gefangene verloren haben und der Nest von dem türkischen Oe-schwadcr bci Malaxa anfgeuommeu worden scin. In (5audia sind neuerdings «000 Egypticr M'd sicbcu türkische Bataillone mit zahlreichem Geschütz a»' gekommen. Trieft, 4. October, (öcvautcpost.) Athen, 2'Wl September. Die krctcusischc Nationalversammlnng cl" ließ cincn Anfrnf an alle Hellenen zur BcthcillglMg' Dcr englifchc lind französische Consul in Krtta feie" dcr Infnrrcclion feindlich gesinnt. — Ein russisch^ Schiff mit Iiistl'nclioncn für dcn russischen Consul >!' vor Constantinopcl angekommen. — Dcr italienische Consnl gi»g nach Herallia an Bord einer italienisch«^ Fregatte. - DaS hiesige Municipum sorgt für dic cM Kreta gcflüchtetcn Familien. — Auswärtige Grieche" schickten bereits cinc Million Francs nach Kreta. "" allen Gricchengcmcindeu Europa'ö sollen Unterstützung^ comitv'S gcbiloct worden sein. Griechen von Ibraila nnd Galacz boten 100.000 fl. an. Telegraphische Wechselcourse vom 4. October. lipei-c. Metallenes 62.15. — 5>fterc. NationalMnlrhm ü?.4<1. ^ Vanlacticn 7^0. — Ercditacticn 152.30. — IWOrr Staalsanlehc'' 8<',40. — Silber 126.50. — London 127.60. — K. l. Ducaten 6.^' Keschästs-Zeitung. Graf 2t. Genoiö'schcS «Parkial-Attlehe,». Bei d" am 3!». Erptrnibcr d. I. vorssmmmiunm Zichnng diesor Part!«' Obligation!,'!! sind folgende 76 ^inttinicrii gebogen wordcn: ^ 131 163 16!) 204 23? 303 !l?0 415 460 494 502 515 U 650 661 69 t 716 727 760 804 827 838 848 871 890 910 U l'W 1022 1091 1108 1122 1126 1219 1240 125.2 1255 l'U 1281 1293 1295 1296 12^9 1308 1320 1338 1381 139l) UZ 1» Anno Neune. HlM'attcrbild in 3 Ack'ii v^n A. Langer. ^ „^«-^ «llteleorulutsche ^eot)achlull^ll ill ^aM^- 5. 2 „ N. 327,.)l ^16.8 i NO.mäsjig i heiter "'"" 10 „ Ab. 328..'.3 -<- 9.ü !?tO. schwach, sternenhell ^ Morgenroth. Später ganz anSgehcitert. Dic Alpe» wollenlos. Varomclcr im Steigen. ^,^^^ Verantwortlicher Redacteur: Igna^ v. K l e i » ma »lk>