^uHen und Vergnügen. > ------—, ^ «.-------- « Frcptag den ic). November 1624. M kebc wohl! an die verflossenen Ferien. ^ebet wM, ihr kustgefilde, Von des Iephyr'S Hauch gekühlt'! Wo die Freude, himmlischmilde, Mit dem Fittig mich umspielt; Wo ein Strom von Valsamdüste» . Auö den äthcrklaren Lüften Nieder auf die Erde quoll; Ceres durch die Thäler irret, Flora sich mit Blumen zieret; »Lcbet, Fluren, lebct wohl!"' Lebet wohl, ihr Säügcrchöre In dem grünbelaudten Hain! Holde Täubchcn der Eythcre, Seufzt nür nach im Mondesschein! Ach, ich höre deine Lieder, Philomele, nun nicht wieder: Und nicht mehr so liebevoll! Eure Töue hör' ich nimmer In des Abends Rosinschimmer; ,Ach, ihr Säng«r, lebet wohl!'^ Lebet wohl, ihr Vlumensträuche, Die ihr mir entgegen lacht! O, »ie schmückt ihr Flora'S Reiche Mit so bunter Farbenpracht.' Hehre, flammcnvolle Rose ,,D In des sanften West'S Gekofe, D Lebe nun auf lange woht l D Tulpe, mit den, Farbenkrauze, Z Veilchen, in dem Himmelsglanie, 3 »Holde B l ü m chen, lebet wohl!^ H beb« wohl, du heitre Quelle, I ^ Auf dem bunten Wiesengrun! M Deines Tones Silberhelle H Rauschet, ach i so sanft dahin; H Holde Laube, grüne wieder, z Wo das Herz der treuen Brüde» » Zärtlich mir entgegen schwoll; ' H Wo der frohe Gott der Neben H Mit dem Kranze uns. umgeben; V »Vach und Laube, lebet wohl!« Z Ä Ach, von hinnen muß ich ziehen z Von, dem Busen der Natur! U In den Raum der Städte flieh«», H Aus der holden Blumenflur t k Dort, in Wände eingeschlossen, V Wird mir keine Vlume sprossen, « Tönt kein Heimchen, liebevoll! i — Drum ihr Blüthe», Quelle», Haine, ß Sänger in dem Abendscheine, V »Lebet, All«, lebet wohl!« <' E. Frh. v. Gr....j. — i66 — Prager Witwen - und Waisen Versorgungs« Anstalt für gew.erbführende Bürger. Nachdem die vorzügltchslen Grundsatze dieser An. st^lt bereits dultch das illyrische Blatt vom Jahre »622 in den Nummern 11, 12 und ^2 bekannt gemacht worden sind: so finde ich mich auch veranlaßt,, nachstehenden, ; mir von der Instituts l Direction «ingisendelen Beschluß der außerordentlichen Hauptversammlung mit dem B«-mirken zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß diese wohlthätige Anstalt mit Ende April 1824 bey 703 Mil» gliedern einen baren Cassastand von i36,658fl. 5 ^2 kr. W. W. ausgewiesen, und daher seit dem Jahr« ,162c, um 3/^i Mitglieder, und 89,^5)5fi. 27 1^2 kr.W.W. «n Foudskraften zugenommen,hal. N ach ri ch t. Aus Veranlassung vielfaltiger Aufforderungen, An, fragen und Zuschriften über die Art und Weis«, wie tie Pensionen der Witwen oder Waisen von Seite der mit allerhöchster Bewilligung l!ä. 1. März iLdZm Prag errichteten Witwe,,, und Waisenversorgungsanstalt dee gewerbführenden 'Bürger, st^n der dermahiigen Wiener, Währung, künftig in Co„y. Münze nach dem zwanzig Guldenfuß«, nähmlich drey TtückZwanziger auf einen Gulden, und zwanzig Gulden auf «ine feine Märt Silber gerechnet, verabfolget werden würden, haben ti« Vorsteher dieser Wohlthätigkeitsanstalt bey der am i5. August HÜ24 gepflogenen Versammlung folgenden Beschluß gefaßt: ,. Die Witwen« undWgis'ivilforgungsanstalt der ge-werbführenden Bürger sichert gegen Erfüllung der nachfolgenden neuen Bedingungen den Witwen und Kindern d«r Mitglieder, künftig auch eine jährliche Pension mit Ioo fl. Cono. Münze i» 2a sl. Silber« fuß« zu. 2. Da d«r damahlige Stand dieser Anstalt a»f Wiener. Wahrung gegründet ist, so bleiben die bestehenden Mitglieder derselben nur zum ferneren Beytrage von monathlichen » fl. »5lr. in W. W. ober 3a kr. in C. M. verpflichtet, ihr« Witwen und Kinder haben da« gegen aber auch nur auf die statutenmäßige Pension mit 2oo fl. W. W. ober »2osi, Conv. Münze An, fpruch; würden dagegen di« Institutscapitalien so wie d»e Wlkner« Wahrung zur Conventlonsmm!;« einen besseren Cu?s als d«n von 25o erlangen, s» wird auch die Pension v-lhältnißmäßig in Cono. M. steigen. Den bestehenden Mitgliedern bleiben daher alle statutenmäßig erworbenen .InstilUtSrechte verwahrt. 5. Für dieZukunft, nähmlich vom l. August ,62^ Z«. rechnel, steht «< jedem neu eintretenden Mitglied« frey, sich für die Pension in Conv. Münz» oder in Wiener. Wahrung aufnehmen zu lassen, weil dies« Wohlthätigkeilsanstalt die Pensionen nach der eigenen Wahl der Mitglieder mit Zoo si. in beyde», Wahrungen zu zahlen sich verpflichtet. 4. Die neu eintretenden Mitglieder für ok Pension in Convemionsmimze zahlen: an Aufliahmsgebühr . . »oofi.C.M. an Diplomgeld . . , . 1 fi. « , an monathlichen Beyträgen ist.« - an beybehaltenem Zuschüsse — i5 kr. C. M. und die statutenmäßige Iahresablösung in Conven-tionö« Münze, wiefern das Mitglied über 3o Iohre alt ist. Zur Erleichterung steht es auch frey, die Einlage von 100 fi. C. M. in Ratin zu erlegen, nähmlich gleich beym Eintritt« 34 fi. C. M., und den Nest in drey Iahr-n vermittelst monathlicher Zuschüsse, so, daß im ersten Jahre mit Einschluß der einfachen Ge» bühr und des Zuschusses monathlich 5st. H5 kr., im zweyten 2 si. »5 kr., und im dritten Jahre 2 fl. l5 kr., sofort aber die ordentliche Gebühr mit monathlich » fi. i5 kr. Conv. Münze zu berichtigen tömmt. Die neu eintretenden Mitglieder für die Pension in W. W. zahlen diese Gebühren wie bisher sämmtlich bloß in W. W., aber an Diplomgeld 2 fi. 20 kr. W. W. 5. Auch den bereits einverleibten Mitgliedern steht der Übertritt zur Pension für ihr« Witwen und Waisen von jährlichen 3oc> ft. W. W. zu jährlich 3oa fl. in Conv. Münze frey; jedoch haben sie 2) Die Aufnahmsgebühr pr. ioo fi. Conv. Münze in dreyjähiigen monathlichen Raten nach den Sta, tuten der Zahlung in W. W. abzuführen, wobey ihnen aber jene Aufnahmsgebühr zu Gute kömmt, daher im Curse von 25c» abgerechnet wird, welche sie in W.W. erlegten. Z.B. Wer 100 fl. W/W. '— 187 — einlegte/ zahlt 60 si. Conv. Mi'inze nach; wer im Jahre 1616 zur Gründung der höhern Pension ^5 st. W.W. erlegt har, trägt dermahl i» Conv. Münze noch 5o fi. bey. v) Haben sie die monathlichen Beytrage mit 1 fi. ,5 kr. Conv. Münze vom 1. August 1624 qerech. net, zu leisten, e) H^bln mir folgende Mitglieder die Iohresablo- suigen nach folgendem Verhältnisse inConoentiHni. münze, nachzutragen: «) Icne, die bey ihrer eisten Aufnahme nicht über 5o Iahl'e alt waren, und deren Witwen vd,r Waisen bishtl nicht pensiontfähig sind, zahlen »om »/August lNö/zan die ihnen nachdenStn» tuten obliegenden Beyträge anstatt in W. W. mit einem gleichen Betrage in Ton?. Münze. i) Jene dagegen, welche zur Zeit ihrer Ursprung« lichen Aufnahme bereits 5o Jahre alt waren, und düher statutenmäßig die Jahre über 5o so» gleich ablösen.muß^n, haben in Conv. Münze so viel nachzutragen, baß die ihnen beym Ein» tritt« als sogleiche Zahlung obgelegen« Jahres-ablösung ganz in Conv. Münze entrichtet sey, wvbey daher die erlegte Abläsung in W.W. zu Gute kommt, Z.B. Ein Mitglied war bey feinem Eintritt 60 Jahre alt, so mußte es für zehn Jahre ^ »5fi., sogleich i5o st. nachzahlen, folglich hat es edc^ an Iahresablösung in Conv. Münze noch 90 fl. Conv. Münze nachzuzahlen , um die ursprünglichen löost. W.W. in Conventionsmünze voll zu machen. ' Wcr also zur Zeit sein«? Aufnahme „icht 5c» Jahre alt war, und oermahli bereits pensionsfahig ist, hat «n Iahresadlosungen nichts zu berichtigen. 6. Den bereils einverleibten Mitgliedern steht der Übertritt zur Pension in Convenlions-Münze nur bis Ende April 1826 offen; spätere Erklärungen werden nicht genehmigt. Bloß portofteye Zuschriften werden angenommen. 7. Zur Erlangung der Pensionsfahigkeit von jährlich 2oo fi. Cono. Münze für di« Witwen und Kinder muß das Mitglied statulenmä'siig drey volle Jahre, vom Tage des Eintrittes oder Übertrittes, seme jähr, lichen Beytrage in Cono. Münze geleistet hahen; stirbt bas Mitglied vor der Zeit, so fallt der bereits entrichtete Betrag dem Institute anheim; nur bleibt den Witwen und Waisen jener Mitglieder, welche zu dc? Regulirung in Conv. Münze übertreten, di-Pension in W. W. vorbehalten, wenn diese Mil^ glieder seit.dem Enitritte zur Pension in W.W. z« dicser Letzter» bey ihrem Absterben fähig sind. 8. Die Witwen oder Wsisen zahlen die monathlichen Beytrage in jener Wahrung, in welcher sie die Pen« sion echalten. 9. I,!,e Witwen und Waisen, welche dermahl die Pen-sion in W. W. beziehen, behalten sie in dieser Währung, bis der Fond eine Verbesserung zulaßt. 10. Da die Wohlthätigkeirsanstalt durch gegenwärtige Schlllßfassung sich bloß nach zwey Geldwährungen re» 2ll!irt,so bleiben ihre Statuten im Übrigen unver« ändert. Zugleich wird es zur wiederhohltkn Kenntniß gebucht, daß diese W-ohlthätigleilsünstalt ihren Nah. men von ihren Gründern führe, in der Aufnahme der Mitglieder aber sich keineswegs bloß auf gewerb« führende Bürger beschranke, sondern sich allen Classen von Staatsbürgern aus dem Ciuilstande darbiethe, indem sie Adeliche, Honoratioren, Gelehrt«, Beamte, Künstler, Fabrikanten, Handelsleute u. s. w. auch bereits zu Mitgliedern hat. Prag dcn i5. August 1824. Die Präger Wltwen- und Wai. scnvetsorgungsanstalt der ge-werbfühlenden Bürger. Von dem Instituts» Mitglied« Nr. ^56. Reise nach Nszareth. Nach der neuesten Beschreibung des Neifcnden Ali Vei. Nazareth in Gallilaa, berühmt in der heiligen Geschichte, ein offener Ort,, liegt am Abhang eines östlichen Berges, von 1000 Türken und eben so vielen Christen 5 wovon die Mehrzahl Katholiken, bewohnc. Man kömmt nach6 Stunden WegS von St. Jean d'Acre dshin. Die Strasie führt bey einer Emsibeley vorbey, an der Stelle erbaut, >vo einst di» Familie der Minter — iL9 — Ie'u gewohnt haüen soll. Man sindet dort schmackhaft te« fleisch, Galtenftüchte, treffliches Brot und köstliches Wasser. Das Kloster ist «in großes, schönes Ge. bände, befestigt, mii guten Cisternen und einem hübschen Garten versehen. Mitten in der Kirche, von mahlert, scher, herrlicher Form, führt «i',e prächtige marmorne Stiege in die Grotte; dort sindet man «in kostbar ve» zi'ertes Gemach, m dessen Mttte sich ein Tabernakel von weißem Marmor, von 4 Säulen vor einem Attar ye« stützt, erhebt. Eine enge, in Felsen gehauene Stiege führt zu einer andern Grotte, welche,, nach der Tradition, der heiligen Mutter zur Küche dient«. Von dort kömmt man über eine andere Stiege in's Innere des Klosters. Die Mönche genießen hier die größte Freyheit deS Cultus. Ihrer sind ;3 an der Zahl. Auch die Muselmänner verrichten hi,r ihr Gebeth/ denn sie glauben an die wunderbare Menschwerdung d«s Erlösers. Ali Bey sah eine Prozession türkischer Banern, welche mit Musik dahin zogen, ein Kind darbrachten, und ihm das erste Mahl die Haare abschnitten. Einehalbe Meile vor bsr Stadt liegt der sogenannt« Abgrund, ein steiler Fels, auf dessen Höhe ein Altar erbaut ist, zu dem iin schmahler Fußpfad hinauf leitet. Da» zweyc« Thal von Essrelon ist mit viel?,, Dörfern bedeckt. Man zahlt im heiligen Lande 124 Religiösen, von welchen 7g Spa< nier sind. Ihr Oberhaupt lst der Guardian des heil. Grabes, der auch apostolischer Nuntius ist. Er weiht Priester, und genießt die Vorrechte und Ehr« «inesVi-schofs, ohne es zn seyn. Im Jahre 1L07 bekleidete ein Neapolitaner, Bonaoentura von Nola, diese Stelle. Er hat einen Vital, und einen aus 1 Franzosen, » Spa« «ier, 1 Deutschen und 1 Italiener bestehenden Nath, Discretorium genannt, an der Seite. Diese Religiösen müssen als jährlichen Tri-but, auße» besondern Aufla« z«n, Taren, Geschenken«., i8,uoo Piaster bezahlen. Ihr Dienst wird ihnen durch die Intoleranz der Türken, die oft mit Steinen auf sie werfen, und gewinnsüchtig« Verfolgungisucht der türkischen Mönche äußerst mühsam und beschwerlich gemacht. Der Guardian hat das Recht, .den Orden des h. Grabes zu verleihen. Die griechischen Brandcr. Hr. ?. Pouqueville fchreidt'. Die griechischen Brander unterscheiden sich, so viel ich vom Capttän Philipp Iourdain erfahren habe, von denen, welche man> bisher im Seewesen brauchte. Sie bestehen in alten Schissen, die mit brennbaren Materialien, Pul« ver, Schwefel, Pech u. dgl, ai'gefüllt si>',d. Das Tau» werk ist mit Werg überzogen , welches- in «ine Mischung von Salpeter, Kampfer, Stein- und Leinähl, Wein» geist u. s. w. getaucht ist. Vom Zwifchenverdtcke bis zu diesem Tauwerke sind auf eine solche Art Leitern an> gebracht, daß sich das Feuer sogleich an allen Theile,, de< Takelwerkj mittheilei» kann. Im Innern des Schiffs sind Rinnen angebracht, um das Feuer nach allen seinen Theilen zu führen, uno Eine von diesen Nin« nen, welche mit den übrigen in Verbindung steht, geht nach «inem der Fenster des Schiffes hm. Außen ist bey den Fenstern ein Gerüst angebracht. Auf dieses stellt sich der Capitän, um den Brander anzuzünden, und sein Nachen ist mit seiner Mannschaft bereit, ihn so' gleich aufnehmen, sobald er das F^uer hincm aclegt hat. Der Cspitnn, der immer unter den besten Seeleuten ausgewählt wird, beobachtet vor Sonnenuntergang das Schiff, das er verbrennen will, und i» der Nachi leit und sandten Uhren nach Greenwich, wo auf dem konigl- Observatorio die schärfste astronomischePrüfung Statt fand. Hrn. Mur. ray's Chronome-ler erhielt >en Preis, weil dieser im täglichen Durchschnitt nur ein« Abweichung von 1 1^ 1200 Secunde m einem Jahre ergab. Gtdruckt hey Ignaz ANys Edlen v«?n RlNnman?.