(Porto bar bezahlt.) Mi« Mag p ■ . _______ Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. --- •chrifrtrttiwg Mh VtteaUaag: Srticnooa mlica Si». ». ltlcpho» 81. >lnlHbl«iR(|ii anbei in der äfrcafaug 3^2* Qittchttag billigste, Sebilhre» entgegengeno«»»« ««,»g»»»»Is,- Mr da» Inland viertiliährig vi» lv.-, balbt&hrtn VW 20.—, gaatidbrifl Dimo.—. Hit, da« N«Na»d -ntspreSend« Srhshinig. — Einzelne Ku«»e?n Din —.60 Nummer 44 |j__Donnerstag den 1. Juni 1922 __|| 4. [47.) Jahrganq Eine neue denlsche Partei in Drutschösterreich. Wir geben im folgenden einem Aufsätze unseres Wiener Mitarbeiters, Herrn U. Tartaruga, Raum, ohne damit eine Gleichheit unserer und deS Verfassers Ansichten, besonders was die Stellung der Grobdeutschen Partei im politischen Leben des Nach-barstaales anbelangt, ausdrücken zu wollen. Die Deutschen gehörten bekanntlich im alten Oesterreich keiner einheitlichen politischen Partei an. ES gab „Dentschsortfchrittliche" (Liberale) und „All-deutsche" (Schönererpartei), auS »eich letzterer sich dann die „Deulschnalionalcn" Wols'scher Richtung abspalteten. Die größle Zahl der Deutschen verteilte sich im übrige« aus die Sozialdemokratin und Ehristlichsozialen, doch traten hier die nationalen Tendenzen ersichllich in den Hintergrund. Ja, was die Sozioldemokralea anbelangt, so wurde sogar der „internationale Charakter" der Partei lebhaft be« tont. Die Liberalen wurden bekanntlich von Dr. Lueger ziemlich erledigt, was aber die Deutsch-nationalen beider Lager betrifft, so machten sie sich gegenüber den „patriotischen" Ehristlichsozialm vielfach recht unpopulär. Nach dem Zusammenbruche schien den deutsch-national Gesinnten eine neue Zukunft zu leuchten, da£ umsomehr, als auch die deutschen Eozialdemo« kraten — freilich au« anderen Gründen — für den Anschluß an daS Deutsche Reich waren. So wurde die Partei der „Großdeulschen" geboren, in welcher sich alleS sammelte, was nicht chrifllichsozial oder sozialdemokratisch gesinnt war. Kenner der poli« tischen Verhältnisse in Oesterreich sagten dieser Songlomeratpartei allerdings keine besonders trium-phale Zuknnft voraus, denn es war nicht gut ein- Zerr Anspach, der Sälscher. Wir haben vor einiger Zeit in einem Leit-artilel die beiden Fälscher Kurt EiSner und Erich Anspach behandelt! der nachfolgende Aussät aus der Jeber unseres Leipziger Mitarbeiters, Herrn Karl Thalheim, malt Anspach, dieses traurige Erzeugnis einer fieberhaften Zeit, und seine Be-ziehungen zur Weltpolitit anschaulicher. Wunderliche Blasen treibt der Sumpf unserer ver « werrenen Zeit. Auf Schritt und Tritt begegnet man beute entwurzelten Existenzen: Menschen, die in an» deren Verhältnissen vielleicht gute und tüchtige Bürger geworden wären, die der Krieg mit seinem grausigen Erleben und die Umwälzung der politischen und so-»ialen Verhältnisse au« ihrer Bahn warf. Mit hör-barem Knall ist jetzt eine jener trüben Sumpfblasen zerplatzt und dem Auge des staunenden Beschauers ent» rollt sich ein Bild, wie et wunberlicher kein Sensation«» film hätte «finben können: die Geschichte von Herrn Anspach, dem Fäl'cher. Daß mit biesen Enthüllungen gleichzeitig der übersteigerte Militarismus der Macht-haber von Paris eine empfindliche Schlappe erlitt, baß ber „Fall Anspach" ba« Gelächter der ganzen Welt hervorgerufen und so vielleicht ein wenig reinigend auf bie euicpäifch« Atmosphäre eingewirkt hat, gibt biesem Ereignis seine politische Bebeutung. Erich Anspach, dessen Name heute einen so trau-rigen Ruhm gewonnen hat, ist eioeS der vielen feilen Subjekte gewesen, bie bie französische Kontrollkommission in BeUin mit Material über die angebliche Nichtent-»Öffnung Dkutschl?r.tS rnsorgten. Ab r diese» Material, zusehen, wie sich die nun zusammengeschweißten Vertreter verschiedener Richtungen plötzlich unter-einander vertragen sollten. Die einen betonten ja stetS das Oesterreichertum, die anderen erhofften von den Hohenzollern alle» Heil. Demgemäß gestaltete sich auch ihre hohe Politik bisher keineswegs glück-lich. Wenn man Jahrzehnte hindurch mehr oder minder nur häusliche Zwiste ausgefochlen ha», so kann «an gewisse Familienseindschaflen und Eifer-süchteleien schwer vergessen. Niemand wird freilich der großdemjchkn Partei in Oesterreich den guten Willen abstreiten, allein zur Politik gehört auch so etwas wie Witterung. Man muß wissen, wann man etwas vorbringen darf und wann man zu schweigen hat. So wurde der Widerstand der Groß-deutschen gegen den Vertrag von Lana und gegen die Pläne der Regierung Schober, mit den Suk-zisfiontstaaten in ein erträgliches wirtschaftliches Ver-hältnis zu kommen, vom Hauptteil der Bevölkerung entschieden verurteit. Zuerst muß man leben können, dann mag vielleicht auch etwas fürS Gefühl gesucht werden. Auch zahlreiche andere taktische Fehler wurden begangen. So ließ z. B. der alte Schönerer-Anhänger Dr. Ursin kürzlich eine fulminante Rede gegen die Klöster los, die allerdings in den alten Kram der „LoS von-Rom Beweguug", keineswegs aber in die heutige Zeit paßt«. Gegenwärtig ist die Volksflimmung gegen ganz andere Kapitalanhäufungen gerichtet, z. B. gegen die enormen Bankvermögen. Die Klöster in Oesterreich besitzen bekanntlich gar nicht so viel, und überdies leben Tausende Menschen von diesen Geldern. Die Rede war ein arger Fehler. Sie stieß viele gute Deutsche ab. Diese Stimmungen benützte nun der Wiener Advokat und langjährige Abgeordnete Dr. Walter da« manche flammenbe Note Rollet« verursachte, auf Grunb dessen vielleicht Brianb auf ber «cnferenz von Washington seine groß« Rebe über ba« von dem kriegS-lüsternen Deutschland bedrohte Fran. reich hielt, dieses Material war von A bi« Z erlogen, erfunben, er-schwindet! I Er ist keine uninteressautc Persönlichkeit, dieser .Doktor" Erich Anspach, der sich einbildete, mit Bölkerschicksale« zu spiele», der sich im Kreise seiner Bertrauten stolz al» den „eigentlichen Herrn Europas" bezeichnete. Ist die« auch maßloseste Uebertreibung eine« größenwahnsinnigen Gehirns: baß auch heute noch bie lichtscheue Tätigkeit bitte« Abenteurer« bestimmend auf bie polilische Entwicklung einwirken konnte, ist kein Ruhmesblatt für da» Zeitalter be« Kampfe« gegen bie Geheimbiplomatic. Vielleicht wirb einmal, ein Romanschriftsteller ba» abenteuerlich« Leben biefe« Manne« zum Borwurfe eine« Werke» nehmen, ba« an Buntheit nicht« zu ».ünschen übrig lassen wirb. Schon Anspach'« Herkunft ist be-zeichnend genug: Sohn eine« wegen Trunksucht und stttlicher Verfehlungen entlassenen Pfarrer« (welch Pracht-voller Stoff für da« Vorspiel deS Anspach-Film«!) brennt ber Vierzehnjährige al« Schiffsjunge nach Bra> silien durch. Dann taucht er unter den Revolutionären Mexiko» auf, wirb von einem hilfreichen Deutschen entdeckt und nach Deutschlanb gesandt, besucht da» Gymnasium, um beim Kriegsbeginn als Kriez»frei-williger ir» Heer einzutreten. Der Ausbruch der Revolution schafft seinem Treiben den geeigneten Boden. Selbstverständlich, baß Herr Anspach sich sogleich den lwksest-'n R veiutionären in die Arm« wirst. Eine ; Riehl, um eine Sezession aus der Parlei der Großdeulschea zu bewerkstelligen und eine öfter-reichische »nationalsoziale* Partei ins Leben zu rufen. Täglich hält er in eine« anderen Wiener Gemeinde-bezirk eine Werbeversammlung ab und täglich strömen ihm mehr Anhänger zu, sowohl aus dem Lager der Grovdeulschen, als auch aus dem der Ehristlichsozialen und der Sozialdemokraten. Dr. Riehl erklärt, daß die internationale Orientierung ein Spezifikum der österreichischen Sozial« demokratie fei, das während des Krieges und später nur von dieser Partei hochgehalten worden wäre. Alle sonstigen Sozialisten empfänden in erster Linie national, dann erst klassenbewußt. Würde die österreichische Sozialdemokralie zuerst national emp« finden, dann befände sich das Baterland heute nicht in den Händen ausländischer Wucherer und Au»-beuter. Das sind Gedanken, die heule fast jedem Einheimischen geläufig find. Daher die Begeisterung. Man muß sich vor Augen halten, daß der Wiener viel mehr deutsch al» klerikal empfindet, so daß die Ehristlichsozialen seiest in ihrer Glanzzeit dem deutschen Gedanken viele Konzessionen machen mußten. Ueber Wien ist nun vom Jahre 1914 an eine Invasion aus dem Osten hereingebrochen, die bis heute nicht zum Stillstande gekommen ist und bereits wiederholt Explosionen hervorgerufen hat. Man fühlt hier aber allenthalben, daß die Hauptexplosion erst kommen wird. Werden doch Häuser und Grund« stücke systematisch von Ostjuden aufgekauft, welche, wie der Wiener BolkSwitz sagt, „noch die Holz-schlapsen aus der Grenz« stehen haben", d. h. die alS Bettler hereingekommen sind. In den Tagen des Umsturzes waren sie den Sozialdemokratin allerdings willkommene Parlcianhänger. Heute gärt es schon Zeitlang ist er Redakteur an einem Bre»lauer Blatte ber Unabhängigen Sozialisten, dann an deren Berliner Organ, der „FrtiheitV Di«s« Tätigkit bauert aller» ding« nicht lange, da «r Material, da» ihm ln seiner Eigenschaft al« Redakteur zugänglich ist, b«m „vorwärts", b«m Hauplblatte der Mehrheit«sozialisten, ver» kauft, auch gelegentlich schon recht«stehenb« Kreise mit «funbenem Material über kommunistische Puischab« sichten versorgt. Räch seinem HinauSwurfe bei ber „Freiheit" verlegt er stch auf« Fälschen, sängt zunächst klein an, mit Pfandscheinen, falschen Universität«,-»!« nissen und ähnlichen Läppereien, um dann, al« er stehr, daß da» Geschäst gut geht, sich ber großen politischen Fälschung zuzuwenben. DaS Bestreben der allilerten Kontrollkommissionen und der überchauvinifiischen Hetzer in Pari«, sich Material über bie Nlchtentwaffnung Deutschlanb» zu verschaffen, kommt ihm entgegen. Rasch gewinnt er bie nötigen Beziehungen, namentlich mit Herrn Lefö»re, bem ehemaligen französischen Kriegsminister ist er gut Freunb nnb beliebter Gast in bessen Geheimbüro. Mehrfache Reifen nach Pari» verschaffen ihm bie nötigen Hunberttausende, bie sein kostspieliger Ledenswanbel erfordert. (Sind doch die « jetzt noch nicht sestliegen, müssen genau und endgültig geregelt werden; 4. die Schulden, die die einzelnen Staaten unter einander haben und die die Summe von 25 Milliarden Dollar übersteigen, müssen aus eine erträgliche und praktisch mögliche Summe zurückgesührt werden; 5. eS müssen neue BertragSkcedite gewährt werden, die besonder« für die Stabilisierung der schiechten Valuten und s« Wiederaufbauarbeiten ersorderlich sind. Deutschösterreichs Anschluß an Deutschland. Am 21. Mai sand in Berlin die offizielle Ein« leilung der Wiener Musikwoche mit einer besonderen Begrüßungsfeier im Plenarsaale des Reichtag«-gebiiude« statt. ReichStagSpräfident Loebe begtüßte die Sänger au» Wien mit folgenden Worten: Es hat uns besondere Freud« bereitet, daß Sie un« Ge-legenheit bieten, vor allen Deutschen den Gedanken der Kultur und StammeSgemeinschast zu betonen, der Wien und Berlin, Oesterreich und die Deutsche Republik umschließt, und die Bande fester zu schlingen, die un» in hoffentlich nicht zu ferner Zeit auch staatsrechtlich verbinden. Offen und rückhaltlos wollen wir vor dem In» und Auslande bekennen: Jawohl, wir erstreben die Bereinigung Oesterreich» und Deutschland», die volle politische und staat»-rechtliche Bereinigung, und wir erstreben sie trotz aller Hindernisse, die heute noch bestehen. Der tschechische Ministerpräsident über die nationalen Minderheiten- In seiner Berichterstattung über die Ergebnisse der Genueser Konferenz im Prager Parlamente, hat Nummer 44 Lillier Zeitung «ette S er tschechisch« Ministerpräsident Dr. Bencsch sich in der Frage der nationalen Minderheiten folgender-maßen geäußert: Eine der großen politischen Strömungen ist gekennzeichnet durch ein gewisse« Miß-trauen gegen die kleinen Staaten, denn e« hat sich die Legend« gebildet, daß die kleinen Staaten chau» vtnifiischer und militaristischer find al» die großen. Ein Ausdruck diese« Mißtrauen« ist die Sorge um die nationalen Minderheiten, namentlich in den neuen Staaten. ES liegt nun in unserem Interesse, daß die nationalen Minderheiten in den einzelnen Staaten ein solche« Maß von Freiheiten erreichen, al« mit den StaatSinteressen vereinbarlich ist. was gute zwischenstaatliche Beziehungen ermöglichen wird. Verständigung zwischen Negierung und Opposition in Irland. Die politische Oefsentlichkeit in England steht unter dem nachhaltigen Eindrucke, den die Nachricht von der Abfchließung einer Verständigung zwischen De valera und Collins, den zwei erbitterten Gegnern und Führern der irischen politischen Gruppen, hervor-gerusen hat. Die Verhandlungen zwischen De Valera und CollinS wurden in Dublin geführt und haben nachstehende« Kompromiß gezeitig»: ES wird eine nationale Koalitionsregierung gebildet, in der alle Parteien im Verhältnisse der Z ihl ihrer Mandate im Dail Eireann (Parlament) vertreten fein werden. Die Regierung bilden: der Präsident deS irischen Freistaates, der Minister sür VolkSverteidigung und neun andere Minister, von denen fünf die Mehrheit, vier die Minderheit de« heutigen Parlamente« stellt. Diese Regierung ist eine provisorische, daS Parlament wird entlassen und schon für den Juni Neuwahlen ausgeschrieben werden. De Valera und Csllin« fetzen 'hre ganze Kraft darein, daß der brudermörderische Bürgerkrieg aushört. Aus SlaSl und ja«o. Die Hochzeitsgeschenk« für den König Wir lesen im SlovcnSki Narod: Da« Präsidium de« Ministerrate« erließ nachsolgende Verlautbarung: Die königliche Hofverwaltung, das Macschallamt und die KadinelSkanzlei S. M. des König« empfangen von verschiedenen Seilen Anfragen bezüglich der HochzeitSgeschenle, die man S. M. de« König gele-gentlich seiner Vermählung darzubringen die Absicht hat. Mit Rücksicht darauf erachtet eS da? Minister-ratSpräsidium für notwendig, nachstehend« Erklärung abzugeben: l. Alle Berichte über Geschenke mögen ausschließlich der königlichen Hosverwaltung vorge-legt werden, von wo auS allein die erforderlichen Anleitungen gegeben werden können. 2. Die Geschenke können sein ») nationalen, geschichtlichen oder ethnographischen Charakter« oder d) Beiträge zu gemeinnützigen Gründungen. FallS man diesen den Namen E. M. deS König« o5er seiner Braut zu geben wünscht, muß die Genehmigung der königlichen Hosverwaltung eingeholt werden, welche die Bitte E. M. dem König vorlegen wird. — Mit Rücksicht auf diesen grundsätzlichen Beschluß ist auch die Frage der als HochzeitSgescheak gedachten Villa Windischgrütz in BeldcS gelöst und da« zu diesem Zwecke gesam-weite Geld wird im Einverständnis mit der könig-lichtn Hosverwaliung und dem Ministerrat irgendeiner nationalen Widmung zugeführt werden. Die Billa in Veldeo kaust S. M. der König selbst, da er wünscht, „an diesem Orte der Heimat sein eigenes Erholungsheim zu be» sitzen'. Die Aktion des AukaufSauSschusje« der Billa Wrndischgrätz schließt al,o mit dem Erfolge, daß die bereit« gesammelten Beiträge — natürlich mit der Zustimmung jedeS einzelnen Epen-der« — zu nationalen Zwecken verbraucht werden. Das Hochzeitsgeschenk des Bezirkes Eelje für den König. In Celje find d,e als Hochzeitsgescheok für den König bestimmten zwei Bilder, Werke deS akad. Malers Max Ij, an> gelangt. Da« eine von ihnen stellt emen Biick in da« Logartal vor, daS andere einen Ausblick auf den Okre«??1 von der Mrzla gora auS, und zwar zur Winterszeit. Das rumänische Könlgspaar in Beo-grad. Am 29. Mai trafen i» Beograd König Ferdinand und Königin Maria von Rumänien auf ihrer Durchreife von Athen ein. Sie wurden von König Alexander, in dessen Begleitung sich Fürst Arsen, Prinzessin Jelena und Prinz Paul befanden, herzlich begrüßt. König Ferdinand trug Asmiral«» uniform. DaS Königspaar fctzle di« Reife über Zemun fort. Im Befinden der Kronprinzessin von Griechenland, von deren Krankenlager die Fürstlich-keilen kamen, ist eine entscheidende Besserung ein» getreten. Am Hochzeitstage de« Königs bleiben nach einer Verordnung des Post- und Telegraphen-Ministerium« die Postämter im ganzen Königrriche geschlossen. An diesem Tage unterbleibt auch die Zu» stellung von Postsendungen durch die Briefträger. Der Telegraphen» und Telephondienst jedoch wird normal abgewickelt werden. Schulferien gelegentlich der Ver-mählung des Königs. Da« UnterrichtSmiui» stmnm hat verfügt, daß gelegentlich der Vermählung d«S Königs a« 7., 8. und 9. Juni an allen Schulen des Königreiche« der Unterricht entfällt. Da der 10. Juni ein SamStag ist, hat die Gebietsverwaltung für Slowenien auch diesen schulsrei gegeben, so daß die Ferien bis einschließlich 11. Juni dauern werden. Besondere Iadiläumszigaretten werden einer Mitteilung der Monopolverwaltung zufolge ge» legentlich der Hochzeit de« Königs Alexander« dem Verkehre übergeben werden. Der Besuch des italienischen Königs» paares in der Benetia Glulia. Der König und die Königin von Italien statteten in der letzten Woche der Benetia Giulia ihren Besuch ab. In Trieft wurden auch die slowenischen Abgeordneten empfangen, die dem KönigSpaare die Gritße der jugoslawischen Bevölkerung in slawischer Sprache darbrachten. In Görz wurde« die königlichen Be-sucher mit Z^iorufen begrüßt. Die Königin, die be-kanntlich eine montenegrinische Prinzessin ist, bediente sich in d«n verschiedenen Gesprächen mit den Ber-tretern der jugoslawischen Bewohner der Provinz der serbischen Sprache. Vermählung. Sonntag, de» 23. Mai, fand in C-lj; die Vermählung des Herrn Otto Achleituer mit Frl. Martha Rojnik statt. Vermählung. Sonntag, den 28. Mai l. I., fand in Vitanje die Vermählung de« Herrn Emil Wusser aus (Sdje mit Frl. Olga Woduschegg aus vitanje statt. Beistände waren für den Bräutigam Herr Verwalter Rudolf Pleiner aus Gus-anj und für die Braut Herr Raimund Hofbauer, Realitäten» und Säzewerksdesitzer in vitanje. Die Hochzeit wurde im Elternhause der Braut gefeiert. Auszeichnung eines heimischen Hopsen» Pflanzers. Wie aus Beograd gemeldet wir», wurde der Oberlehrer Petricek in Haler »it dem Hl. Suva» orden V. Klasse ausgezeichnet sür Verdienste, die er sich um die heimische Hopsenknltnr erworben. Todessall. Am 23. Mai verschied in Celje der Spenglermeister und Hausbesitzer Herr K»>aro» Potzner nach langem schweren Leiden im Alter von 65 Jahren. Der Hingeschieden« «rsreute sich der all--gemeinen Wertschätzung seiner Mitbürger. Besuch westfälischer Slowenen in der Heimat. Wie wir bereit» gemeldet habe», wird in diesen Tagen eine größer« Anzahl von in Westfalen beschäftigte« Slowenen ihre Heimat besuchen. Zu diesem Gegenstände wird un« mit Bezugnahme ans unsere seinerzeitige Notiz auS Berlin geschrieben: Gegen 450 Slowenen auS dem rheinilch>wcstsälijch-n Industriegebiete werden sich am 26. Mai mit einem Son»erzug« auf di« Reise nach ihrer Heimat begeb«n. ES bandelt sich um slowenische Arbeiter, von denen ein Teil auch aus Aachen, Coblenz. Köln und DuiS» bürg kommt; auf den verschiedenen Zwischenstationen werden noch Fahrgäst« ausgenommen. Wie wir höre», ist diese Reise eine Pilgerfahrt nach £aibach, die ungefähr acht Tage daue»n wird, wobei die Leute auch Verwandte in der alten H.'imat b«fuchen werden. Eine außergewöhnliche Preisermäßigung, von d«r in Ihrer ZeitungSmeldung die Red« ist, wurde nicht bewilligt. Es handUt sich um einen Sonder,uz, wie ihn hier in Deutschland gegen Bezahlung jedermann bestellen kann und auch erhält. Der Besteller deS Zuge« war ein de»tfcher Kaplan. Die deutschfreundlich« Gtsinnunz dieser Slowenen, von der sie auch in der alt«» Heimat nicht abgehen wollen, ist bei Bestellung des ZugeS im Gespräche mit der Eisen-bahndienststelle besonders betont worden. Ich teile Ihnen dies nur aus dem eine» Grunde so ausführlich mit, daß bei Fernestthenden nicht der Eindruck erweckt werde, daß gerade dir Slowenen von den deutschen ReichZbebörden besonder« bevorzugt behau» belt werden, tva« mit Rücklicht auf da« Vorgehen der Slowenen im SHS-Slaal« gegen ihre Mit» bürger deutsch«! Nation bei letzteren vielleicht ni.ß lieblg aufgefaßt werden könnte. — Uns interessiert bei dieser Richtigstellung (wir haben übrigens die iu Frage kommende Notiz seinerzeit slowenischen Blättern entnommen) vor allem der letzte Satz, in dem eine besondere B.vorzuguuz der Slowenen in Deutschland in Abrede gestellt wird, »«il et not beweist, baß sie sich zum mindksten im gleichen Maße wie die übrigen Bewohner deS Deutschen Reiche« aller Rechte erfreuen. DaS ist eine Tatfache, die unS au« den slowenischen Vereinsgründungen im Industriegebiete längst bekannt ist. AuS dieser Zuschrift geht vor alle« hervor, daß die fortdauernde Unduldsamkeit und Gehässigkeit elaeS Großteilt der slowenische« Presse gegen die deutschen Staatsbürger Sloweniens im Auslande wohl bemerkt wird. Ein Mann mit weitem und scharfem Blicke ist der vitonjer Berichlerstatter deS andere» hiesigen Blatte«. Nicht um uns etwa in eine Polemik einzulassen — dazu ist un« die Sache nicht groß genug — geben wir einige feiner charakteristischen Aeußerungen wieder, die er in der Dien«tagnummer deS zitierten BlatteS ablagerte, sondern weil diese in mehr al« einer Hinsicht ergötzlich sind. Wie malt sich also Welt und Demokratie im Kopse dieses Politiker«? Von der verderblichen Tätigkeit der kle-rikalen Presse kommt er aus da« Deutschtum dieser Gegenden zu sprechen und meint u. a.: »Diese Hetze gebiert auch schon andere Früchte. Die Deutschtüml«r stehen auf, weil sie, die Italiener und Magyaren von der klerikalen Presse geschützt werden. Ei begab sich (steht die Welt noch lange?), daß die Vitanjer Deutschen ein« Bitt« um denlschen Unter» richt eingereicht haben. DaS ist etwaS Unerhörte? in unserem Nationalstaate, da« ist StaatSverrat! Die Rädelsführer dieser Bitte müßte die zuständige Be» hörd« empfindlich, aber auch die Verblendeten, die diese Bitt« unterschrieben haben, ohn« Erbarmen be- strasen.....Wa« wollt ihr bei unS noch mehr, da doch ein Beschluß des Oberschulrate» da ist, daß vom dritten Schuljahre an die deutsche Sprache ge» lehrt werden könne, wenn sich 15 Schüler dafür melden? Obzwar ich (der Politiker) nicht verstehe, warum der Staat die deutsche Sprache pflegt, da doch die Staatssprache Serbisch, Kroatisch und Slo-venisch ist. Für Ochsenkäufe, für den Verkauf vou Semmeln aus jugoslawischem Mehl, für die An> schaffung von Kleidern au» tschechischem Stoffe, für die Herstellung von Wägen au« jugoslawischem Holz, für das Beschlagen jugoslawischen VicheS braucht man die deutsche Sprache nicht zu kennen und wird sie niemals brauchen". In einem Angriffssatze auf eine deutlche HandelSfrau wird dieser erzählt, daß deren Eltern nicht auS Berlin stammten, obzwar dies« Stadt ziemlich slawisch sei. — Wa« ist daraus zu sagen? Die ganz« Geschichte wirkt glücklicherweise nur komisch, denn e« ist nicht anzunehmen, daß derlei Aeußerungen irgendwo ernst genommen werdrn können. Wenn das der Fall wär«, so würden sie den fla» wischen Minderheiten im Auslande, die gegenwärtig, z. B. in Italien, um ihre sprachlichen Recht« bri Gericht kämpfen, bestimmt von keinem Nutzen fein, da in ihnen schon die bloße Bitte um deutschen Un» terricht als etwa» Unerhörtes, als StaatSoerrat hin-gestellt wird. Verhaftung des Postsparkassedefrau« danten Mikoli. Die klageinurter Polizei ver» haftete im Auftragt der Wiener Polizeidireklion am 22. Mai den vsn den jugoslawischen Behörden ge» suchten Äontrollor de« Zrgreber Postscheckamtes. Gojka Mikoli, der Scheck« im Letrage von 2,300.000 Diuär gefälscht halt«. Der vorzüglichen Wiener Polizei ist e« gelungen, zu verhindern, daß Mikoli daS Geld versteckte, weshalb die geschädigten Parteien wieder zu ihrem Gelde kommen werden. Mikoli wollte stch bei der Berhastung mit Strychnin vergiften. Ein Mädchen vermiht Die elfjährige Tochter Sophie des hiesigen Installateurs Leopold Jnkret ging am vergangenen Freitag wie gewöhnlich in die Schul«. Seit dieser Zeii ist sie fpurlo« ver» fchwundea. In der voglajna ertrunken. Am ver» gangeurn Sonntag ba»eten unter der landwirtschaft-lichtn Schule in St. Jurij zwei Schüler dies« An-stalt in der Boglajua. Der eine ron ihnen geriet in« ti^se Wasser, sein Kamerad eilie ihm zu Hilse, aber es ertranken beide. Einer von den Verunglückten ist der Sohn des Bürgermeisters von Amartno bei Celje. Wechselblankette und viehpässe. Die Delegation dc« Finanzministeriums in Ljubtjana ver» lautbar» amilich: Die Wechseldlaiikett« der neuen Emission werden in Kürze ausgegeben und späte» stens Ende Mai l. I. bei den brvollmächtigttn Verkaufsstellen (Trafiken) zu haben sein. Die Finanz-landeSkasse in Ljubljaua u>>d die Sieueräatter außerhalb Ljublana sind verpflichte», den Parteien direkt nur Wechsetblankeite im Werte von 13 Diuar 2 Para und solche über diesen Wert zu verlausen. Nach dem 30. Juni 1922 ist da» stempeln de;- W.chseldlankeile Seite 4 Tillier Zeitung Nummer 44 nur zulässig im Sinne dc» Artikel» 13 der Tax-und Gebllhreovorschrist (il»t«blatt 104/1921') uuk e» dürfen ausschließlich mid zwar auch bei dieser Dazustempelung nur die monopolisierten Wechsel-sormulare tcr neuen Ausgabe verwendet werden. Die YiehpSsie alter Emission, ausgenommen die zu 50 Para, die noch in Geltung Jjleiben, fcürfen mit de« vorgeschriebenen Dazustewpein nur bi» zum 30. Juni 1922 verwendet werden und müssen gegen die der neuen Emission bezw. der alten zu 50 Para (gegen Aufzahlung) bis zum 31. Juli 1922 i« Wege der Bezirkshaupimannschaften umgetauscht werten. Erhöhung der Telephongebühren. Da» Post- und Telegraphenamt in Celje teilt mit: Am 1. Juni treten die erhöhten Telephongebühren für den interurbanen Verkehr in Geltung, nnd zwar: 1. Zone 5 Dinar, 2. Zone 8 Dinar, 3. Zoue 12 Dinar und 4. Zone 15 Dinar. Ein .».Kulturdokument". Unter der Überschrift „Ein Ltulturdokument" berichtet die Zg» richcr Post: Der Internationale augenärztliche Kon-greß, der vom 25. b>a 2?. April in Washington tagte, schloß die deutsche Sprache von seinen Ber« Handlungen au«. Au» diesem Grunde haben die Professoren und Direktoren der Universitätsaugen-kliniken von Basel, Bern und Zürich (sowie die finnländischen Augenärzte), di« Einladungen zum Kongreß «Hollen hatten, einmütig abgelehnt, an dem Kongreß teilzunehmen, mit der Begründung, d.iß der Ausschluß der deutschen Sprache ein feindlicher Akt sei, an dem die Neutralen nicht teilnehmen könnten. ES fei sehr zu betonen, daß die deutsche Sprache, in der ein Helmholtz, von Gräse, Horner und viel« andere Deutsch«, Oesterreicher und Schweizer die augenärztliche Wissenschaft begründen und fördern halfen, aus einem richtigen internationalen Kongreß nicht fehlen bfltf:. Die Forderungen an die österreichische Postsparkasse. DaS Ministerium für Post« und Telegraphenwcsen hat die Zagreber Handel»- und Gewerbckammer verständigt, daß an der Konferenz in Rom am 12. April l. I. ein Vertrag der Nach« folgestaaten der gewesenen österreichisch.ungarischen Monarchie über die Ueberführung der Einlagen der Untertanen dieser Staaten bei der Postsparkasse in Wien abgeschlossen wurde. Dieser Vertrag wird so-sort nach »er Notifizierung in allen in Betracht kommenden Staaten in Kraft treten. Wa» die Ein-lagen bei der Postsparkasse in Budapest betrifft, so wird darüber ein Vertrag aus einer Konserenz ab-geschlossen, die im Laufe von drei Monaten einzu-berufen sich Ungarn verpflichtet Hai. Die Volkszählung ln Rumänien. Das rumänische statistische Amt veröffentlicht die Daten der letzten Volkszählung in Siebenbürgen und dem Banat. Von den aufgenommenen 5,208.345 Seelen sind 3 Millionen Rumänen, 1,178.000 Madjaren. 514.000 Schwaben und Sachsen, 171.000 Juden, den Rest bilden Serben, Bulgaren und Zi« geuner. Drei Viertel der Bevölkerung sind Land« wirte, ein Viertel Gewerbetreibende, Kaufleute und Intellektuelle. Die Assentierungen in Südtirol. Wie der Allgemeine Tiroler Anzeiger ersährt, sind bei den Assentierungen in Südtirol nahezu alle Sielliings» Pflichtigen sür tauglich befunden worden. Im Vintsch-gau waren die StellungSpflichtigeu durchwegs im Trauergewand erschienen. Spionage ln Deutsch» fische Regierung bemüht sich» Französische österrelch. Die sranzösis. sranzösisch« Käufleute und Techniker in deutschöster-reichischen Betrieben unterzubringen und ist bereit» diesen hiebet finanzielle Zuschüsse zu leisten. Sport. Internationale Fuhballwettspiele ln Slowenien. Für die Pfiagstseiertage hat der hiesige Athletiksportklub eine reichSdeutsche Mann-schask, diedeS Sportklub» „Eintracht", München, zu Wettspielen geladen. Die Münchner, die eine erst« klassige Mannschaft bilden, werden gewiß interessanten Sport bieten, weShalb ein Massenbesuch am Athle-tikersportplatz zu erwarten ist. viefeS Spiel wird als da» erst« in der FrübjahrSsaison aus diesem Platze auSgetragen. — Di« Meistermannschaft Slowenien», der Sportklub »Jlirija'i Ljubljaua, hat sür die Feiertage auch eine deutsche Mannschaft den Fußballklub.Minnerturnverein 1860München^ als Gast. — In Maribor spielt an beiden Tagen der Wiener Sportklub .Rudotsshügel". Anlijeptisch, reinigend, erfrischend, b«. lebend und kräftigend wirkt Apotheker Fellcrs wohl» riechende» „Elsa-Fluid", weitaus stärker und besser als Franzbrantwein für Einreibungen von Rücken, Gliedern u. s. w., sowie als KoSmetikum zur Haut-, faar- und Mundpflege. Seit 25 Jahren beliebt. 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