N »K. »84M 3ait» ach ep S ettnnm Namstag ven l4^ Movembrr. D l I u e i e n. ^V^ 2)as Gubernium hat bem David Dum- "reicher. Inhaber d«r VezirkSherrschaft Unterdrau- hutg. Klagenfurter Kreise«, zur Errichtung und zum Betriebe einer Glasfabrik in der Herrschaft Unter- draubutger Hochwaldung, am sogenannten Hühner- kogel in der Gemeinde Gocitzenberg, das Landes- fadriksbefugniß zu verleihen befunden. — Laidach ^MpM.'November lLl»0. ^ V ö h m e n. ^Nachrichten aus Prag vom 23. October melden: »Gestern verlor die k. k. Armee einen General, dessen Name, obgleich er in activer Dienstleistung schon längere Zeit nicht mehr stand, von einem der . schönsten Tage uns«rer neuen Kriegsgeschichte unzer' trennlich bleibt. Wer der Schlacht bei Leipzig ge-^ denkt, kann den Feldmarschalllieutenant Grafen No-/^stiz,»fchl vergcfscn, der im schwierigsten Moment ' Vurch einen Angriff der ihm unterstehenden Cavallerie zur Entscheidung derselben so wesentlich beitrug. Er diente von seiner frühesten Jugend an mit Aufzeichnung durch alle Chargen, und war als Soldat und als Staatsbürger gleich hoch verehrt. — Von den Seinigen und seinen Freunden tief betrauert, wird «'..'fein Verlust in der Armee, ln welcher ei so allge. Weine Verehrung genoß, überall innige Theilnahme finden." (Oest. V) H t a l i c n ^ Peapel, 2e». Bctober. Dic Rauchwolke, welche ,5 .M'zlvei Vlonattn ansalzend ^aus dem Krater deS Vesuvs heruorqualmt, hat in 5iesenTa^en bedeutend ^MenommeMMchi stnb '^dem Innern d^r bei d«m letzten Ausbruch zu Anfang des Jahrs 1829 ent, siundenen lrichlclförmigcn Oeffnung, deren oberer Umfang «twa 500 Fuß im Durchmesser hat und beinahe sp'tz nach unten zuläuft, große Veränderungen vorgegangen; derselbe war noch vor kurzem trotz der ringsum an den Seitenwänden offenen und dampfenden Spalten den Neugierigen bis auf den Grund, der geschlossen war, zugänglich; diiser hat sich jetzt aber in einem Umfange von etwa «0 Fuß ge-öffntt unH der Trichter fängt an, sich nach und nach mit glühenden Massen, die durch die Gewalt dcs Feuers emporgehoben werden, zu füllen. Wie lange Zeit «S braucht, bis der Trichter sich angefüllt hat, so daß es zu einem Ausbruch /ommt, der von unten sichtbar ist, laßt sich nicht bestimmen, allein daß das über kurz oder lang geschehen muß, ist k«in Zweifel. Auf jeden Fall ist zu wünschen, daß die durch ewige leichte Erderschülte^ungen verspürten untcrirdlschen Nevolulionen sich durch diesen ihn«» angewiesenen Canal Luft machen mogcn. — Seit acht Tagen sind dahicr im Postcngang verschiedene Verbrffer««gen eingetreten, und statt früher dreimal in der Woche, Zcht die Post nach dem Norden jehl alle Tage, mit Ausnahme dcs Mittwochs; außerdem yeht, außer Mittwoch und Sonnabend, jeht des MontagS eine Staffelte nach dem ganzen Königreich, mit welcher auch Briefe nach Sicilien befördert werden tonnen. Mit Ausnahme Freitags kommt auch die Post aus dem Norden alle Tage hier an; dagegen hat die seit sechs Monaten taglich nach Messina abgehende Staf, fette aufgehört./ ZM, Briefwechsel nach Frankreich und England/bedient man sich hauptsächlich der Dampfschiffe, wovon «insge jetzt'in vier, statt früher fünf Tage», Civitavecchia, Livvtno und Genua be, lühr'enb, nach 'Marseille' gehen. Turin,, 23. October. hkr fortvettilben, obwohl man die Ueberzcugung hak.. dW M der Sturm in Frankreich durch das Da-zivifcheNiriten 'der Kammern beschwören lasfcn wirb. Man hat daher hier die Vertagung nicht gern gesehen. — Nach Berichten aus Neapel häufen sich 426 neuerdings die Beschwerden der bei den sicilianischen Schwefelminen bethciligten Englände». Ein vorzüglicher Beschwerdegrund soll der als zu hoch angesehene Satz von 20 Carlinen per Cantaro für die Ausfuhr seyn. Diese Klagen veranlaßten Hrn. Temple eine Note an die neapolitanische Regierung zu rich» ten. worin Abhilfe gegen mehrere Uebelstände in dieser Hinsicht verlangt, und das Necht der Unterneh, mer auf Schadenersatz behauptet wird. Als Antwort auf diese Note erfolgte eine kurze Zuschrift des Staatsseccetärs deS Aeußern, worin gesagt wild, daß Alles geschehen soll, was die unter Frankreichs Ver. mitllung mit England geschlossenen Stipulation»« «rhelsckcn. — Der Einfluß deö Hrn. v. Montebcllo auf den König beider Sicilien wird, ich weiß nicht mit welchem Necht, als ganz unbeschränkt g«. schildert. (Allg. Z.) Frankreich. Paris, Zo. October. Der Moniteur enthalt nun die Ministerernennungen und die Entlassung des vocigen Ministeriums. Die Ordonnanz vom 23. October zur Ernennung des Marschalls Soult zum Kriegsminister und Conseilspräsidenten ist von Hrn. Vivien gegengezeichnet. Die übrigen Ernennungen conlrafignirte Marjchall Soult. EZ sind die des Hrn. Martin du Nord, zum Minist,r der Justiz und der Culcei des Hrn. Guizot, zum Minister d«r auswärtigen Angelegenheiten^ des Admirals Duperre zum Seeminister; des Hrn. Duchalel, zum Minister des Innern; des Hrn. Cunin - Gcidaine, zum Minister dts Handels und Ackerbauesi des Hrn. Teste, zum Minister der öffentlichen Arbeiten; des Hrn. Ville» main, zum Minister deS öffentlichen Unterrichts, des Hrn. Humann zum Finanzminister. Es scheint gewiß, daß Hr. Gulzot bei dem Schiffbruch des Phönix Alles verloren hat, Kutschen, Garderobe, Uniform und Papiere; seine Freunde bedauern besonders den Vcrlust der letztern als den wichtigsten und traurigsten. Er sagte diesen Morgen zu Jemand, der ihn btwchie: .,Es bleibt mir nur c,n Sackluch, das Uebrig« zu beweinen." Toulon, 23. October. Der Contreadmiral Lalande ist hicr angekommen und hat seine Flagge aaf dem Dreideckec Ocean aufgcpflanzt. Vis zurAn-k^nfc des Admirals Duplrre, oder im Fallt derselbe zum Minister ernannt werden sollte, wahrscheinlich Äoussins, wird Lalande daS Reservegeschwader com-mandircn. Man rechnet, daß das Dampfboot Me, tcore, welches am l3. von hier abgegangen ist, um dcm Admiral Hugon den Vefch! zu überbringen, mit seiner ginzen Eicadre nach Toulon zurückzukehren, gegen den 2l. October in Athen angekommen seyn wird und daß die Escadre, wenn sie guten Wind hat, gegen den L. oder iu. November hier emllcffe" dürfte. Der Obercommandant der Flotte wird sich sodann augenblicklich mit deren Organisation beschäf« tigen und in ein bis zwei Monaten wird dieselde einen EffecNvstand von 20 Linienschiffen und 12 Fregatten haden. Auch die Dampfbooce werden jetzt a!s Kriegsschiffe bewaffnet. Ein Oberoffizier der Marine hegab sich nach Marseille, um die daselbst zur Korrespondenz rnii dem Orient bestimmten Paket-boote zu untersuchen, ob sie lauglich seyen, Kanonen an Bord zu nehmen. Aus Brest sind 5 Fregatten angelangt. Der Effcctivstand unserer auf der Nhtde legenden Kri-'gsschiffe ist folgender: 5 Linienschiffl-, worunter zwei Dreidecker, drei Fregatten, eine Dcr französische Generalconsul in Alerandrien, Hr. Cochelet, scheint jetzt der einzig« Nathglber Mcbemed All's zu seyn. Er ist es gewesen , dcr das Auslaufen der ägyptischen Flott« verhindert hat. — Mittlerweile hat sich Mehcmed Ali in Aegyplcn als Vertheidiger und Stütze des Islams aufgeworfen, und dadurch den Haß der dortigen fanatischen Muselmänner gegen die Christen an» aefacht. Die Folge davon ist eine allgemeine Aus: Wanderung oder vielmehr Fluchi oller Franken, und Hr. Cochclet selbst scheint, M'gcachlll des Credits, in dem er steht, nicht ohne Bescrgniß für feint Per: son zu seyn. Mthemed Ali, obwohl ncch kränklich, war plötzlich nach Cairo abgereist; die dortige Nationalgarde flößt ihm Mißtrauen und Besorgnisse ein; er wagt eS aber nicht, sie zu entwaffnen. — Das französische Dampsboot Lavoisier, das an die syrische Küste abgeschickt worden war, um Nachrichten über die dortigen Ereignisse einzuziehen, ist am 22. d.M. auf dnRhete von Spra vor Anker gegangen und hat roch am nämlichen Tage die Fahrt zur flim:ö'sischcn Flotte forlgeschl. Es halte den Graf?n te Serccy, französischen Botschafter in Persien, an Bord, d«r nach beendigter Quarantine nach Paris zurückkehrt. — Die Besatzung von Saint Jean d'Acre schildert dcr Bericht dls Levoisier als sehr enlmulhiget, und nicht üder l,00ll Mann stark. . (Vest. B.) Gsmanisches Nrich. Veschl uß der in unseim lltzten Dinstags-blatte abgedrcchtlnn Berichte aus Consto,ili:ir^cl vom 2l. Oct. über die Vorfälle auf dem Kriegsschauplatze 'n Syrien bis zum 12. October: Der alle Emir Beschir hatte sich schon seit el' nig«« Tagen mit dem Admirnl Slcpforv und dem Seriasker Izzet Mehemed Pascha ins Einvernehmen gesetzt, um üder die Bedingungen seiner Unterwerfung zu unterhandeln. Es wurde demselben Sicherhett dldsu und vereinigte stch mit 600 Bergbewohnern, um daS Lager Hassan Pascha's anzugreifen. Der Plan der Verbündeten war, Hassan Pascha's Corps zurückzu» schlagen, sodann das Lager Saliman Pascha'S oberhalb Beirut, mit dem gleichzeitigen Angriffe dieser Stadt von der Seeseite aus, zu überfallen, und auf diese Weise sich letzterer zu bemächtigen. Zu diesem Ende begab sich die k. k. Fregatte Medea mit sämmtlichen englischen Dampfbooten in die Nahe von Beirut, UM zur gehörigen Zeit den Angr,ff mit den Landtruppen zu comdinilen, Admiral Stopford selbst stellte sich Mit der Prinzeß Charlotte vor Beirut auf, »vo sich bereits zwei andere Linienschiffe befanden. In der Nacht vom 9. auf den t». horte man unter den Mauern der Stadt Freudentöne erschallen Uüd mehrere Stimmen , die vom Ufer kamen, riefen die Engländer ans Land. Capita« Henderson. Commandant des Linienschiffs Edinbourgh, näherte sich m't einer Barke, und erfuhr, daß es die wenigen zurückgebliebenen Bewohner von Beirut waren, welch? die Escadre vom Abgang der AegyPtier in Kennt- niß setzen wollten. Letztere hatten nämlich ln Folge der Demonstration der Kriegsschiffe, unter ihrem B«« fehlshaber Mahmud Bei, die Stadt geräumt und sich in das Lager Soliman Pascha's, das in einem Pinien - Walde oberhalb der Stadt aufgeschlagen war, zurückgezogen. — Es ist hier nachträglich zu bemerken, baß, als einige Tage vorher der Ober» commandant der vor Beirut geankerten Schiffe be« merkte, daß um dies« Stadt Minen gegraben und mit Pulver gefüllt wurden, er Glgenarbeilen ver« anstallete, deren Resultat sehr günstig war, indem man eine bedeutende Anzahl Pulverfässer fand, von denen man die Hälfte auf die Schiffe brachte, die andere Hälfte aber in das Meer werfen ließ. Ein englischer Offizier, »in Cadet und zwei Matrosen wurden hierbei ein Opfer «iner Explosion. Dagegen sprengten die Engländer eine Mine in die Luft, welche einem ägyptischen Obersten, einigen Offizieren und mehreren Soldacen das Leben kostete. — Bei« rut war während dieser drei Tage von Zeit zu Zeit beschossen und j mehrere noch übrig gebliebene alte Festungswerke zerstört worden. — Nachdem Admiral Stopford Untersuchungen hatte anstellen lassen, um sich zu überzeugen, ob noch Minen vorhanden waren, und keine Spur derselben entdeckt werden konnte, ließ er die Stadt sofort durch ,000 Mann rürkischer Soldaten und englischer M.irinetruppen besetzen. Mittlerweile hatt» Commodore Napier, nachdem er sich mit dem Corps unter Selim Pascha und General Iochmus vereinigt, das Lager Osman Pascha's bei Bekfaja angegriffen, fand jedoch vor demselben «inen desto hartnäckigeren Widerstand, als Ibrahim Pascha, von Deir-el-Kamar auS, demselben mit ungefähr 5000 Mann zu Hilfe geeilt war. Der Com-modare schickte daher ins Lager von Dschunieh sum Verstärkung, und Izzet Mehemed Pascha expedirte ihm zwei neue türkische Bataillons. Der Angriff be' gann von Neuem am 10. um die Mittagsstunde, und zwar von der festen Stellung aus, welche die türkischen Truppen auf dem Berge Bethanis, dem ägyptischen Lager gegenüber, eingenommen halten. Nach einem lebhaften Tirailleurfeuer, das mehrere Stunden währte, und auf den vor Beirut liegenden Kriegsschiffen geHort wutde, ward «ine allgemeine Attaque vorgenommen, bei welcher zahlreiche Maro« niten, vom Obersten Hodges (den, englischen Gene-ralconsul in Aegypten) angeführt, den Feind im Rük-ken anfielen. G.gen 8 Uhr Abends singen die Ae' gMier an, schaarenweise von ihren Posten zu ent' weichen und um l0Mr war das ganze Lager in der Gewalt der Oltomannen. Ibrahim Pascha entfloh 429 floh M!t wenigen Vegleitern nach Zahle, wohin ihn Emir Veschir El'Kaßim, der neue Fürst deS Ge^ dirges, mit seinen besten Reitern nachsltzte. Fünf» zehnhundert Aegyptier wurden gefangen genommen, 20 Stück Feldgeschütz, eine Menge Waffen und Munition und die Seriaskerfahne Ibrahim Pascha's erbeutet. Bei diesem Tressen, dessen glänzender Elfolg der kühnen Entschlossenheit des Commodore Napier zu verdanken ist, und an dem nur türkische Soldaten und Maroniten Theil nahmen, schlugen sich er« sier« mit solchem Muth und Eifer, daß ihre Commandanten oft genöthigt waren, sie zurückzuhalten. — Außer den oben erwähnten Gefangenen kamen gegen 600 Deserteure zur türkischen Armee und wurden ins Lager von Dschunich geschickt. Am Morgen des 11. Octobers langten 2000 ägyptische, meist kranke, Soldaten aus dem Lager Soliman Pascha'S in Dschunieh an. legten die Waffen nieder, und ergaben sich als Gefangene. Soliman Pascha halte jeneS Lager verlassen, nachdem cr all« Munition, die er nicht mitnehmen konnte, in den Fluß geworfen und die Kanonen vernagelt hatte. Um die Unterwerfung des Gebirges vollständig zu machen, erschien am 12. in Saida der abgesetzte Emir Veschir mit allen seinen Söhnen und einem zahlreichen Gefolge, um sich zur Verfügung des Ca« piläns Barklay, welcher die dortige Station befehd ligt, zu stellen. Er sollte an demselben Tage auf einem Dampfboote nach Beirut gebracht weiden, um von Izzet Mehtmed Pascha und dem Admiral Vtopford sein ferneres Schicksal zu vernehmen. Bevor Emir Veschir seine Residenz zu Deir - el-Kamar verließ, befahl er allen seinen Drusen, sich den Maroniten beizugesellen und die ägyptischen Truppen eif' rig zu bekämpfen. Seit der ersten Landung tis zum 52. October zählte man im türkischen Lager gegen 10,000 ägyptische Uebcrläufer und Gefangene, welche größten-theils nach Cypern transportirt wurden. Mehrere gefangene Offiziere mit der Fahne Ibrahims wurden nach Constantinopel gesendet. Letztere kam auf dem Tahiri Nahri bereits hier an. Durch die Einnahme von Saida, die Besetzung von Beirut und die Vertreibung Ibrahim Pascha'S und Soliman Pascha's aus dem Gebirge, sind alle Verlegenheiten wegen einer Winterstalion gehoben und der Zweck der Expedition kann bereits a!S er» reicht angesehen werden. Damit die Oltomannen vollkommen Meister des. Libanon werden, müssen noch Tripoli und Deir - el - Kamar fallen., Erstere Stadt wird wohl keinen langen Widerstand leisten, (Zur. Laib., Zettung, Nr. 9H', lL50..)< . und in Deir.-ll-Kamar ist man allgemein über die Absetzung des Emir Vcschir so erfreut, daß der Anblick weniger Truppen hinreichen wirb, diefcn Ccn-tralpunkt deS Gebirges zum Aufsind gsgen die Ae-gyptier zu bringen, und so die Unterwerfung deS Libanon nicht nur zu vervollständigen, sondern auch zu befestigen. In Saiba, woselbst sich die Von Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Friedrich befehligte Fregatte Guerricra fortwährend vor Anker befand, werden die Festungswerke unter Leitung englischer Ingenieure und mit Veiwirkung des k. k. Obersten von Lebzel-lern tiusgebesscrt. Die Stadt war bereits so fest, daß eine Armee von 25,000 Mann erforderlich wäre, um sie einzunehmlN. Unter der Garnison von Saint Jean d'Acre herrscht die größte Demoralisation, und Deserteure fingen bereits cm, sich aus der Festung nach Saida, zu stiichltn. Dcr königl. aroßbrllannische Oberst Sir Char--leg Smith war in der Nacht vom 3. October auf dem Dampfboote Phönix in der Vei von Dschunieh anglkommen, und übernahm am 12. das Obercom-mando der?andmigsarmee, welches biöher vom Commodore Napier mit so vielem Erfolg geführt worden« war. Das königl. französische Dampfboot Castor, weiches am L. den Viceconslil Hrn. Dcmeloize auf einige Stunden in Beirut ans Land sitzen wollte, und hiezu die Erlaubniß vom Admiral Slopford nicht erhielt, wiederholte dasselbe Ansuchen am l0., wo ts, da die Stadt bereits von den Türken und Engländern besetzt war, ohne Weiters gewährt wurde. Der Casior vcrließ noch an demselben Tage die Nhe-, de von Beirut. Auf dem Tahiri Vahri sind der königl. großbritannische Gmeralconful in Alexandricn, Oberst Hodges mit 120 ägyptischen Offizieren hier. ange, kommen. Am 17. b. M. halte der königl. neapolitanische Geschäftsträger Freiherr von Tschuoi, aus Anlaß seiner bevorstehenden Abreise, eine Abschiedsau-dienz beim Sultan, von welchem ihm die Decoration des Nischani Iflihar verliehen wurde. Im Laufe voriger, Woche ist aus dem schwarzen Meere das russische Kriegsdampfboot Siladsch hier angelangt. Selbes ist bestimmt, das Dampfboot Po» larsicrn zu ersetzen, das sogleich nach seinem Ein. treffen von der syrischen Küste nach Sebasiop.ol.zul rückkehlln sollte.. 430 Am l9. October hat die regelmäßige Vosiv»r, bindung zwischen der Hauptstadt und Adrianopel begonnen; diese Post soll alle Montage dahin abgehen' Dei öffeniliche Gesundheitszustand in der Haupt.-si.!dt ist fortwährend befriedigend. (O«st> B.) Vermischte Nachrichten. Herr v. Gorgoli, Polizcichef von St. Petersburg, und einer der ausgezeichnetsten Stabsoffiziere der russischen Armee, ist einer der schönsten Männer der Hauptstadt; allein der Zufall wollte, daß ein gewandter Gauner ihm auf das Täuschendste glich. Der Glücksritter beschloß auS dieser äußeren Aehnlichkeit Nutzen zu ziehen, und, um die Täuschung vollkommen zu machen, lcgte der neue Sofias cine Generals-Uniform an, hüllte sich in einen grauen Mantel, verschaffte sich eine Droschke welche der des Hrn. von Gorgoli vollkommen ähnlich war, und miethete Pferde von derselben Farbe. So aus' staffirt fährt er bei einem reichen Banquier vor, begibt sich cilcnds ln das Comptior, und rrdet den Hausherrn mit folgenden Worten an: »Mein Herr, Sie kennen m»ch, ich bin der General Gorgoli, oberster Polizcichef." Ich habe die Ehr«, Eure Evccl^ lenz zu kennen. »Gut! Ich bedarf zur Ausführung einer wichtigen Operation, welche keinen Aufschub leidet, eine Summe von fünfundzwanzig t«uftnd Rubeln; ich bin zu weit vom Ministerium entfernt, um das Geld zu holen, dcnn der geringste Verzug würde Alles verderben. Ich bitte Sie, mir die Summe zu geben, und sie morgen Früh in meinem Hotel wieder abzuholen." Excellenz, erwiederte der durch den Besuch erfreute Banquier, es freut mich Unendlich, Ihnen einen Dienst erweisen zu könne«. Wünschen Sie mehr? „Nun, wenn Sie wollen , so go den Sie mir dreißlgtausend." Hier sind sie, Ignädiger Herr. «Ich danke Ihnen , also morgen Früh um 9 Uhr in meinem Hotel.« —Mit diesen Worten erfcrnt sich der Glücksritter, und fährt im Galoppe davon. Am folgenden Morgen begibt sich dcr Banquier zur bestimmten Stunde in das Hotel des Hrn. von Gorgoli, welcher ihn mit seiner gewöhnlichen Leutseligkeit empfängt/ UNd ihn um die Veranlassung seines Besuches fragt. Die Frage setzt den Banquier in Verlegenheit, welcher jctzt den General genauer betrachtet, und einigen Unterschied zwischen chm und dem gestern untcr dessen Namen erschienenen Individuum wahrzunehmen glaubt. »Excellenz ruft er aus: ich bin bestohlen!" und erzählt hierauf den unglaublichen Gaunerstreich, der ihm gespielt wurde. Hr. von Gorgoli hört ihn an, ohne ihn zu unterbrechen. Als die Erzählung beendigt ist, läßr er sich den grauen Mantel bringen, und befiehlt sogleich die Droschke mit den Füchsen vorzuführen. Darauf läßt er sich alle Emzelnheitcn der Gaunc-rei noch einmal auf das Genaueste erzählen, und ersuchr dcn Banquier, ihn in seiner Wohnung zn erwarten. Der General fährt zuerst vor das Haus d.'s Banquiers, und schlägt von dort denselben W.-g ein, welchen der Dieb Tags zuvor genommen hatte. Darauf wendet cr sich an den ersten Butschnik (eine Art Polizeisoldaten, welche an den Ecken der Hauptstraßen Wache haltcn). Ich bin gestern Nachmittag um 2 Uhr hier vorbei gefahren; hast Du mich gesehen? Ja, Erccllenz. Welchen Weg nahm ich? Nach d,r Troitskoy - Brücke. Gut. Der General schlug den angedeuteten Weg cin. An de? Brücke fand er sine andere Wache. Ich bin gestern um 3 Uhr 10 Minuten hier vorbeigefahren; hast Du mich gesehen? Ja, Excellenz. Wohin bin ich gefahren ? Ew. Tlttllenz sind über die Brücke gefahren. Gut. Der General fährt über die Brücke,, und hält vor dem hölzerne» Hause Peters des Großen. Dcr Butschnik tritt aus ftincr Barrake. Ich bitt gestern um halb k Uhr vorbeigefahren, sagte d.r General. I^, Excellenz. Hast Du ges/hen, welchen Weg ich gsnomrnen? In das Wiburger Vier« tel. Gu». Herr v. Gorgoli s.tzt seinen Weg fort. Am Militär-Hospital findet cr wieder einen anderen Butschnik, welcher ihn nach den Branntwein-Magazinen weist. Dort wird cr von dcr Wache nach dcr WoSkrescnskoy-Brücke, und von da durch die „große Perspcccivc" nach dcr Bank gewiesen, wo er zum letzten Male eine Wache fragt. Bin ich nicht gestern um halb 5 Uhr hier vorbeigefahren? Ja, Excellenz. Wohin fuhr ich? Nach Nr. :9, am Katharincn-Kanäle. Ging ich hinein? Ja. Hast Du mich wieder herauskommen sehen? Nein. Sehr wohl. Laß Dich ablösen, und hole mir aus dcr nächsten Kaserne 2 Soldaten. Der Butschnik eilt davon, und kommt in 10 Minuten mit den verlangten Soldaten zurück. Der General geht mit den Letztern in Nr. 49, laßt die Hausthüre verschließen, erfährt auf seine Nachfrage, daß der Gesuchte im zweiten Stock wohnt, stößt die bezeichnet« Thür mit einem kräftigen Fußtritte ein, und steht endlich vor seinem Mencchmus, welcher in seinem Todesschrecken über den unerwarteten Besuch sogleich Alles bekennt, und die entwendeten 30,000 Rubcl zurückgibt. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.