Ä/1* 125> N- ". h°lbj. fi. Lew- Mr bit Zufielluna i>>.^ V».H.. ^_e»i<.). halblboli. Milder Post gauz»,fi, 15, h<,,blfl.?!>«, ^^V^»GV^ef. Derselbe Berichterstatter meldete mir. dass dle i^Me in letzter Zeit sehr von Leuten, denen ste schul« ^'g sei. hart bedrängt worden war. Man spräche sogar °" einem zwangsmäßigen Verkaufe ihres Hauses und böhmischen Landtages zu sagen hat. und die etwaigen Friedensvorschläge uubefangen zu prüfen. Es wundert uns nicht, dass diese Stimmung unter den Wählern platzgreift. Sie sind es ja, welche unter den derzeitigen Verhältnissen am meist»'» > leiden haben, und ihre bürgerliche Thätigkeit ist so lange gehemmt, bis ein Ausgleich mit den Czechen zustande gekommen ist." Das „Prager Abendblatt" fchreibt: „Die maßvolle und versöhnliche Sprache, deren sich die anerkannten Olgane des böhmische!, Abgeordnetenclubs gegenwärtig befleißen, wird selbst auf oppositioneller Seite anerkannt, und wenn, wie man wohl hoffen darf. diese versöhnliche Disposition anhalten wird, dann dürften sich der bevorstehende Wahlkampf und die darauf folgende Session des böhmischen Landtages beiweitem nicht so leidenschaftlich gestalten, als gewisse Kampforgane um jeden Preis in Aussicht gestellt haben." Von auswärtigen Organen sei heute der „Osser. vatore Romano" citiert, der gleichfalls die Auf-lösung des böhmischen Landtages erörtert und bei dieser Gelegenheit sagt: „Die Führer der Deutschen in Vöh< men wollten die tiefe innere Bedeutung des vom Gra» fen Taaffe stets hochgehaltenen Versöhnungsproczramms nicht verstehen; sie verrannten sich in die Illusion, das gegenwärtige Ministerium stürzen und ihm in der Herrschaft folgen zu können, und in dieser eitlen Hoff. nung wiesen sie stets die Hand zurück, die ihnen mehr als einmal mit freundlichem Entgegenkommen gereicht wurde." Die „Tiroler Stimmen" schreiben aus An-lass der Ernennung des Landtags-Abgeordneten Dr. Franz Rapp R. v. Heidenburg zum Landeshauptmanne und Gilbert von Scari zu dessen Stellvertreter in der Leitung des Landtages in Tirol: „Die neuerliche Er« nennung des hochverehrten gewesenen Landeshauptmannes' Dr. von Rapp hat wohl niemand überrascht, weil eben niemand etwas anderes erwartet hat; allein sie ist für den durch die Gnade des Kaisers zur ersten Würde im Lande Berufenen umso ehrenvoller, als es das drittemal ist, dass er diese Würde zu bekleiden hat. Seit dem Bestände der Verfassung ist dieser Fall noch nicht vorgekommen. Mit der Ernennung des Abgeordneten Gilbert v. Scari zum Landeshauptmann-Stellvertreter ist sowohl der Minorität als auch dem italienischen Landestheile gebürend Rechnung getragen. ihrer Mobilien. Verlassen Sie sich darauf. Iottrat, wir brauchen nur unsere Zeit ruhig abzuwarten. Be< obachten Sie wie bisher. Bringen Sie mir die Be-weise für Ihre Vermuthungen, wenn Sie das können, aber denken Sie beileibe nicht, dass Sie durch Auf-fpreugen der Mine, ehe das mit Sicherheit geschehen kann, irgend einen Schuldigen zu eiuem vollen Geständnis der ganzen Schuld bringen werden." „Mr. Lancaster selbst soll das thun!" rief Richard begeistert aus. „Sagten Sie mir denn nicht, dass er auf das strengste von seinem Sohne und der Haushälterin beobachtet werde?" „Das wird er. Aber dennoch soll es mir gelin-gen, noch einmal Einlass in das Lancaster'sche Haus zu erlangen. Der alte Mann selbst soll mir alles er. zählen, und ich werde das ganze Geheimnis wissen, noch ehe der Tod die Lippen des Greises schließt für immer" 2 4. Capitel. Mehr ermüdet, als er sich selbst eingestehen wollte, erreichte Richard Iottrat wilder den Ort seiner Bestimmung und suchte, nachdem er den schützenden Hain durchschritten hatte, sein Zimmer auf dieselbe heimliche Weise wieder zu erreichen, wie er es ver. lassen hatte. Das sollte ihm indessen nicht so leicht werden, wie er es vorausgesetzt hatte. Freilich war es noch kaum Tagesgrauen, aber auf dem Lande erwarten die Menschen nicht den Aufgang der Sonne, um au ihre Arbeit zu gehen; sie erheben sich vor Tagesanbruch, und daher kann so leicht kein Umherschleichender hoffen, ein fchiitzcndes Versteck in dem Schatten eines Haines oder in dem nebeligen Zwielicht des frühen Morgens zu finden. Richard hatte beinahe die Terrasfe erreicht, die sich unter feinem Fenster hinzog, als er einen Knecht, Liberale Ministerien haben bekanntlich nicht immer so unparteiisch gehandelt, wie diesmal das Ministerium Taaffe." _^__^__ Die „Ungarische Post" meldet aus Wien unterm 5. Juni: Die kön. ungarischen Minister wurden heute vormittags von Sr. Majestät empfangen, ebenso der tön. kroatische Minister v. Bedekovik, welcher gestern hier eintraf. Ministerpräsident v. Tisza kehrt nachmittags, Minister Baron Kemöny morgen nach Budapest zurück. Von den Landtagen. In der Sitzung des niederösterreichifchen Landtages am 5. d.M. machte Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr v. Possinger die Mittheilung, dass infolge der Beendigung des Reclamations« Verfahrens die Auflösung der Grundsteuer-Reclama« tionscommission und der Bezirks Schätzungscommis« sioneu verfügt wurde, und dass demnach die Mandate der betreffenden Commissiousmitglieder fowie deren Erfatzmänner crlofchen sind. Der Landtag erledigte ohne erhebliche Debatte eine Reihe von Ausschuss-berichten über Verwaltungs«, Gemeinde-, Landescultur-, Finanz-, Bau» und Schulangelegenheiten. Die nächste Sitzung wurde für Freitag, den 8. d. M., anberaumt. Vom Ausland. In Berlin wurde die kirchenpolitische Vorlage, fünf bis fechs Paragraphe umfassend, bestimmt bis 5. d. abends erwartet. In Italien wurde am 4. d. M., als am ersten Sonntag des Juni. herkömmlicherweise das Verfas« sungsfest gefeiert. In Rom, das reichlich beflaggt war, hielt Se. Majestät der König die übliche Parade ab, welcher auch Ihre Majestät die Königin mit dem Kronprinzen beiwohnte. Alle Militärattaches befanden sich in der militärischen Suite des Königs. — Die con« stitutionellen Vereine in den großen Städten Italiens benutzen diesen Tag gewöhnlich zu großen politischen Banketten, die radicalen aber benutzen ihn oft zu Kundgebungen in ihrem Sinne, gegen welche die Polizei fchon zum voraus ihre Maßregeln trifft. mit einer Laterne in der Hand. aus dem Hause kommen und den Ställen zugehen sah, und gleich darauf sah er auch Licht in den Gesindezimmern des Gasthofes. Es ward ihm klar, dass die Mägde ihr Tagewerk beginnen wollten. Unter solchen Umständen durch das Fenster in sein Zimmer zurückzukehren, würbe ein Risico gewesen sein. dem Richard sich nicht auszusetzen wagen durfte, denn obgleich fein Fenster noch im tiefen Schatten lag, so konnte man doch nicht sagen, ob nicht doch vielleicht einer der Dienstboten ihn in dem Augenblicke, wo er wieder in das Fenster hineinsteigen würde, überraschen könne. Es war wu ein Hohn des Schicksals, hier in der kurzen Entfernung von dem Fenster, das für ihn einem Rettungshafen glich, stehen zu müssen und es doch aus Furcht vor der Entdeckung nicht erreichen zu können. Jede enteilende Minute erhöhte die Schwierigkeit seiner Lage. denn mit dem wachsenden Tageslichte sanken seine Chancen. Jetzt entsann er sich auch noch zu seinem Schrecken, dass er die Thür seines Zimmers von innen ver-schlössen und den Schlüssel habe stecken lassen. Er tonnte also auch nicht einmal auf dem gewöhnlichen Wege wieder zurückgelangen. Und wenn man ihn zu diefer frühen Stunde im Freien sah, musste das nicht auffallen? Was follte er thun? Sollte er den raschen Sprung in sein Zimmer wagen? Während er diese Frage noch überlegte, hörte er plötzlich den munteren Schritt eines auf der vorüber« führenden Straße herankommenden Pferdes. In der Meinung, es sei ein Dorfbewohner, der vielleicht schon so früh nach Guilforo reiten wollte, schlüpfte Richard hinter einen Baum, um von dem Vorübergaloppieren« den nicht bemerkt zu werden. (Fortsetzung folgt.) Lailmchcr Hcitnug Nr. 128 ^IW 7. Juni 1883. Nach Depeschen, welche dem französischen Marineministerium zugiengen, wurde der Ausfall, bei welchem Niviüre seinen Tod fand, nach eiuer beleidigenden HeranKforderuug des Chefs der „Schwarzen Flaggen" beschlossen. Die Colouue, welche am 19len Mai den Ausfall unternahm, wurde auf der engen Straße von dem in einem Bambusgebüfche verborge« neu Feinde auf eine Distanz von 50 Meter beschossen. Rivisre, welcher eine an der Spitze der Colonne be» findliche Kanone retten wollte, wurde getödtet. Die Kanone wurde gerettet und der Rückzug von dem Schiffslieuienant Marolles in guter Ordnung bewerkstelligt. 4 Officiere und 11 Marinefoldateu wurden gelobtet, 7 Ofsiciere. 24 Matrofen und 20 Soldaten verwundet. Alle Verwundeten wurden nach Hanoi zurückgebracht, aber die Todten mussten auf dein Platze gelassen werden. Die „Schwarzen Flaggen" verloren 113 Mann. Die Situation in Hanoi ist zufriedenstellend, der Geist der dortigen Truppen ein ausgezeichneter. Die Verbindungen mit Hai Phoung sind frei. Die zwei ersten zur Verstärkung entsendeten Compagnien haben Hai-Phonng an» 27. Mai verlassen. Ein Bataillon und eine Batterie, welche am 20. Mai von Saigon abgiengen, mussten am 30. m Hanoi eintreffen. Der Commandant von Nam Disch telegraphiert, dass er in der Lage ist, jeden Angriff zurückzuschlagen. Gclegenheitlich einer Unterredung eines französischen Iunrnalisteu mit dem chinesischen Botschafter in Moskau äußerte sich der letztere wie folgt: Die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und China sind nicht abgebrochen; sie winden aber sicherlich abgebrochen werden, wenn Frankreich in Tonkin ohne vorhergegangenes Einvernehmen mit China vorgienge, weil Tonkin von Annum abhängig ist, auf welches China ein unbestreitbares Snzeläiietäts-recht zu haben behauptet. Auf einen Erfolg der Mif-sion Tricous fei nicht zu hoffen, weil derselbe weniger anbietet, als im Vertrage mit Äomce enthalten ist, welchen China als unannehmbar erklärte. Es sei möglich, dass China nicht sofort znr Action schreitet; allein die Sachlage werde eine gefährliche werden, da in China eine Kriegsftartei existiere, welche die Negierung mit sich reißen könnte. China sei entschlossen, den Vertrag vom Jahre l862 betreffs Cuchinchinas und selbst den Vertrag vom Jahre 1874 unter der Bedingung anznerkennen, dass Frankreich nur über Verlangen des Kaisers von Annam interveniere und dass dnrch den Vertrag die Suzeränetät Chinas in Annam nicht ausgeschlossen werde. Der Botschafter glaubt auch. dass China feine Zustimmung dazu grben würde, Amman dem französischen Handel zu eröffnen. Er fügte hinzu, dass Fraulreich felbst ohue Interventiou Chinas zehn. mal mehr Opfer werde bringen müssen, als man vermuthe. Der Botschafter schien zu wünschen, dass ein friedliches Einvernehmen zwischen Frankreich und China bestehe; er schien wohl an den endlichen Erfolg Frankreichs in Tonkin nicht zu zweifeln, allein cr erachtete ein Einvernehmen als im gleichmäßigen Interesse beider Länder gelegen. Aus London wird unterm 5. d. M. gemeldet: Das Unterhaus hat ohn« Abstimmung in zweiter Lesung die Bill gegen die Wahlumlriebe angenommen. — Lord Dufferin erhielt das Grohkreuz des Bath< AuS der Jugendzeit des Erzherzogs Karl. gehalten in der feierlichen Sitzung der kaiferlichen Akademie der Wissenschaften am 30. Mai 1883 von Heinrich Nitter v. Zeißbcrg, wirtlichem Mitglicde der kaiscrl. Akademie der Wissenschaften. (Fortsetzung.) Im Frühling des Jahres 1791 begleiteten Kml und sein Bruder, der Palatin Leopold, den Kaiser, als cr nach Toscana gieng. um dies Land seinem Sohne Ferdinand zn übergeben. Am 8. April erfolgte die Ankunft in Florenz, wo glänzende Feste zur Bewillkommnung des jungen Herr-fcherpaares und feiner hohen Gäste stattfanden. In Wien sah Karl damals der schwedische Gesandte Graf Johann Axel Fersen. „Er ist", schreibt Fersen, ..wohl erzogen und spricht vortrefflich." Von Wien gieng Karl (20. August) nach Böhmen, um die dortigen Festungen zu sehen, während der Kaiser mit Erzherzog Franz sich nach Pillnitz begab. In The-resienstadt traf cr mit dem Vater wieder zusammen und wohnte sodann am 6. September der Krönung in Prag bei. Auch Karls Name wurde bei deu Pillnitzer Con-ferenzen erwähnt. Schon zu Ende April 1791 hatten Marie Christine und ihr Gemahl Wien ve» lassen, wo sie den Winter zugebracht, um nach Brüssel zurückzukehren und. wie früher, als General-Statthalter die Negierung zu übernehmen. Sie machten die Reise über DreLden. wo sie ihre Verwandten besuchten. Eiur intime Familienangelegenheit gab noch einen beson^ deren Anlass zu diesem Besuche, Marie Christine lebte in glücklichster Ehe mit ihrem edelgesinnten und feiu yebüdclcu Gemahl. Seit einiger Ieit halte auch die Ordens. — Die ..Times" veröffentliche» eine Verwahrung der in Ceylon internierten egyvlischen Gefangenen, in welcher es heißt, sie hätten sich nur vor der englischen, nicht aber der egyptischen Negierung gegen< über durch ihr Wort verpflichtet; der letzteren gegenüber seien sie von jeder Verantwortung frei. — Einer Meldung des „Standard" ans Shanghai vom 4. d. zufolge habe Lihung-tschang erklärt, China sei znm Kriege entschlossen, wenn Frankreich die Rechte Chinas auf Annam nicht anerkenne. Nachforschungen betreffs nihilistischer Umtriebe im Kaukasus. Man schreibt der „Pol. Corr." aus Erzerum unterm 25. Mai: Die russische Regierung hegt schon seit längerer Zeit den Verdacht, dass sich in den kaukasischen Provinzen verschiedene socialistische und nihilistische Ver-cinignnqen gebildet haben. Die Polizei stellte infolge dessen Nachforschungen an. die jedoch, uugeachtet ihres Umfanges und der Energie, mit der sie betrieben werden, zu keiner Entdeckung führten, so dass man geneigt war. den Verdacht für unbegründet zu erklären. In der That wurden dir Ueberwachungsmaßregeln eingestellt, bis plötzlich ein zwischen einem armenischen Notablen und einem nissischen Schulinspector entstandener Streit dem Argwohn der Negierung neue Nahrung zuführte, worauf letztere strenge Befehle inbelreff der zur Ausforschung und Vernichtung der Gesell« fchaften zu veranlassenden Maßregeln ertheilte. Der Vorfall, der dazn Anlass gab. ist folgender: Ein armenifcher Notabler Namens Muheriau begab sich vor einigen Tagen nach Gherivan. einer armenischen Stadt im Kaukasus, um einige Geschäfte mit einem dartigen Landsmanne zu ordnen. Er machte dafelbst die Bekanntschaft des russischen Schulinspec« tors, und sie traten in Verkehr. Gelegentlich ihrer letzten Begegnung kam das Gespräch auf das öffentliche Unterrichtswesen in Rnssland. Es zeigte sich, dass sie vollständig verschiedene Anschauungen hegten, das Gespräch wurde lebhafter und lebhafter, nahm bald eine injuriöse Wendung und artete schließlich in Thätlichkeiten aus. Die Sache bekam bald darauf einen politischen Charakter, indem sich das Gerücht verbreitete, dafs es dennoch nihilistische Verbindungen im Lande gebe nnd der in Rede stehende Muherian der Chef von ihnen fei. Letzterer wurde sofort verhaftet, eine Untersuchung wurde eingeleitet, die zu mehrfachen anderweitigen Verhaftungen führte; aber alles war erfolglos. Man vermochte keine Anhaltspunkte zu gewinnen, und die Verhafteten wurden wieder in Freiheit gesetzt. Nichtsdestoweniger schlief die Aufmerksamkeit der russischen Regierung uicht ein. Die Polizei in Tiflis hat auf Grund geheimer Instructions am 13. Mai eine unerwartete Durchsuchung des Bureau des iu Tiflis erscheinenden armenischen Journale „Mischak" und der Wohnung des Redacteurs und Herausgebers Kirkor Artzumi vorgenommen. Alle vorgefundenen! Papiere wurden sorgfältig geprüft, ein Theil derselben wurde behufs geuauerer Untersuchung mit Beschlag belegt. An die Druckerei wurdeu — und zwar geschah dies alles durch den kaiserlichen Generalprocurator von Tochter des Kaisers, Marie Theresie, als Gemahlin des Prinzen, späteren Königs Anton von Sachsen, am Aofe zu Dresden ihr häusliches Glück gefunden. Marle Christine wünschte die zweifachen Bande, welche die beiden benachbarten Höfe verknüpften, dnrch ein drittes, die dereinstige Heirat des Erzherzogs Karl mit der damals achtjährigen Prinzessin Auguste, der Tochter des Kurfürsteu von Sachsen, zü verstärken. Wie in allen Dingen, so wollte sie auch in dieser wichtigsten Lebensfrage das einstige Glück Karls mitbegründen, und sie hoffte, dafs er sich dereinst im Kreise ihrer sächsischen Verwandten so heimisch fühlen werde, wie sie felbst. Die Prinzessin war gesuud und wohlerzogen. Sie war das einzige Kind des Kurfürsten und ihre einstige Etbfchaft von mehr als zwölf Millionen Thalern an barem Gelde und zahlreichen Alloden nicht zu verachten. Auch schien diese Heirat ein Mittel, um den Einfluss Preußens auf die fächfische Politik abzuschwächen. Marie Christine halte das Project schon früher mit ihrem Bruder besprochen; jetzt fragte sie noch einmal schriftlich an, ob sie dasselbe in Dresden zur Sprache bringen dürfe, und erhielt eine bejahende Antwort. Der Kurfürst zeigte sich sehr erfreut, nur meinte er, bei dem zarten Alter der Prinzessin noch keine bindende Erklärung abgeben zu können, uud darin stimmte er mit der Ansicht des Kaisers überein. Marie Christine benachrichtigte am 10. Mai 1791 den Kaiser von dem Resultate dieser Unterredung. Da trat ein unerwarteter Zwischenfall ein, der das Project im ersten Keime erstickte. In Warfchau erfolgte die Publication jener Verfaffung, welche Polen in ein Erbreich zu Gunsten des Haufes Km sachsen verwandelte, in der Art, dass dem jetzigen Km surften feine Tochter succe-d'eren und über deren einstige Vermählung der Kur. fürst sich mit den Reichsständen einigen füllte. Dies änderte sofort die Lage der Dinge. Marie Christine Tiflis in Person der von dem Polizeichef, einem Gendarmen und Polizei'Agenten begleitet war — Siegel angelegt. Der Redacteur des Blattes wmde jedoch, da keine Beweise gegen ihn vorliegen, nicht in H^ft genommen. Nichtsdestoweniger hält man an dem V?r< dachte fest. dass er einer socialistischen Gesellschaft angehöre. Die Recherchen wurden in den l'tzten Tagen eifrigst fortgesetzt, und die Siegel wurden vou der Druckerei bisher noch nicht abgenommen. Tagesneuigkeiten. Schlusofeier der k. k. Wiener Sternwarte. Wien, b, Juni. In besonders feierlicher Weise hat heute mittags um 1 Uhr die Schlussfeier der auf der Türkenschanze neuerbauten und vollkommen neu eingerichteten Sternwarte stattgefunden. Der imposante Bau mit seiner mächtige» Kuppel war festlich decoriert worden. AtN Fuße der großen Freitreppe hatten sich znm Empfange Sr. Majestät des Kaifers eingefunden: Se. Excel-leuz d?r Herr UnterrichtLmiuister Baron Conrad-Eybesfeld, Se. Excellenz der Herr Minister Freiherr von Ziemialkowski, der Rector Magnisicus der Wiener Universität Professor Maaßen und der Decan der philosophischen Facultät Professor Dr. B ii-diuger. Anwesend waren auch Ihre Excellenzen der kön. bairische Gesandte Graf Bray - St ein bürg, dl'r ton. dänische Gesandte Herr von Kiär, dann dcr Herr Polizeipräsident Ritter Krticzka voi, Jaden, dessen Stellvertreter Hofrath Ritter von Weih. Oberbaurath Barou Ferstet, der Vicepräsident der Statthalterei Ritter von Kutsche ra. Ministerialralh Ritter von Krumhaar, Sectiousrath von David, Bezirkshauptmann Habicher, dann die Gememdc-vertrelung von Währing mit dem Bürgermeister Wagner an der Spitze. Um 12«/z Uhr fuhren Se. Majestät der Kaifer in Begleitung des Generaladjutanten Sr. Excellenz FZM. Baron Mondel und des Flügeladjutanten Majors Grafen Christalnigg an dem Portale der Sternwarte vor. Nach ehrfurchtsvollem Empfange wurden Se. Majestät der Kaiser von dem Director der Sternwarte, Regiernugsrath Dr. Edmuud Weiß, nach dem Octogoualsaale geleitet. Hier war eine Nische mit exotischen Gewächsen und Teppichen decoriert worden, und Director Weiß hielt folgende Ansprache an Seine Majestät: „Unter der erhabenen Regierung Eu. Majestät habeu die Wissenschaften den mächtigste» Schutz und die großartigste Förderung gefunden, die sich »"'l gleicher Huld auf alle Gebiete des menschlichen For-schens erstreckt. An derselben Stelle, wo vor 200 Jahren das Schicksal Europas in heißer Schlacht entschieden wurde, erhebt sich nun ein glänzendes Denkmal der kaiserlichen Fürsorge Eu. Majestät, eine weithin sichtbare Warte, doch nicht dem Kampfe, fondern bum Dienste der Wissenschaft geweiht. Eingedenk der schönen Worte des Dichters: 0« liomiui Ludiims dkäit coelmiMis viäero — ^uäsit 6t, 6l'6eto8 aä äiäora tulwre vulw8 — schufen Eu. Majestät auf diesem historisch-denkwürdigen Punkte eine Austalt, deren Aufgabe es ist, das Höchste und Erhabenste z" ' erforfchen, was Menfchenbrust bewegt: die Gesetze des sah ein, dafs unter diesen Umständen die projectierte Vermählung wahrscheinlich von den fremden Mächte" bekämpft werden, im besten Falle ihrem Lieblinge eine Dornenkrone eintragen würde. Sie setzte sofort de" Kaiser auch hievon in Kenntnis. „Wenn ich das", schrieb sie, „was ich feither erfuhr, früher gcwusst hätte, so würde ich mit dem Kurfürsten nicht gespr^ chen haben, denn das ändert die Dinge gar sehr-Und in Citronenschrift fügte sie hinzu: «Ich bedaues^ die Sache nicht früher erfahren zu haben. Aber lH habe dich dabei sicher nicht compromittiert." Allein die Sache blieb kein Geheimnis uud wurde in den Conferenzen zwischen Spielmann und dew sächsischen Minister Gutschmid berührt. Auch die Ku^ fürstin sprach mit Spielmann davon, und nicht "^ Marie Christine kam noch ein paarmal auf d>ese" stille« Herzeuswunsch zurück, sondern auch der kühle denkende Kaiser, der die sächsische Familie zu PillwV gesehen hatte, bemerkt: „Die Kleine ist charmant; .")> wenn, wie ich glaube, aus der polnischen Sache mOts wird. so wäre diese Partie für Karl ein großes O^^' Dennoch glaubte er, Vorsicht und Zurückhaltung "^ obachteu zu müssen; daher ordnete er an, dass Aa seine Reise nach Brüssel nicht, wie Marie Ch"st'^ gewüuscht hatte, über Dresden, sondern über N^' berg, Würzburg uud Frankfurt autreten sollte. Uebrlst"'' ist dieser Zwischenfall nicht bloß als Episode im ^"^ des Erzherzogs interessant, souderu auch noch "ach " d^ren Seiten hin von Bedculuug. Derselbe liefert e" neuen Beweis dafür, dass der Warschauer S^Z streich nicht, wie früher vielfach behauptet wurde. " Werk des Kaisers war, soudern diesen vielmehr U" rascht hat. Er zeigt zugleich, was man von der ^ hauptung Hormayrs zu halten hat, dass Thugu, "^ nebenbei bemerkt, damals noch nicht einmal " Staatsruder lenkte, es gewesen fei, welcher durch 1"» Laibachcr Zeitung Nr. 128 1107 7. Juni 1883. gestirnten Himmels; eine Anstalt, welche durch die Vlunificeiiz Eu. Majestät zur schönsten und größien des Erdballes wurde. „Wenn ich mir nun e,laube. beim Abschlüsse dieses schönen Werkes die Bitte an Eu. Majestät zu stellen, demselben durch Unterzeichnung der Bau-Urkunde die Weihe der Vollendung zu geben und es sammt den barm enthaltenen nmstergiltigen und kostbaren Hilfsmitteln der Beobachtung und Forschung der aller« gnädigsten Besichtigung zu würdigen, so sei es mir gestattet, in diesem feierlichen Momente die Hoffnung auszusprechen, dass die neue Wiener Sternwarte den Intentionen ihres hochherzigen Gründers gemäß forlan beitragen werde zur Erschließung von neuen Schätzen der Wissenschaft, zum Ruhme Eu. erhabenen Majestät, zur Ehre unseres Vaterlandes." Se. Majestät der Kaiser geruhten die Ansprache Mit folgenden Worten zu erwidern: „Ich habe mit Befriedigung vernommen, dass die Steinwarte in ihrem Baue und ihrer Ausstattung vollendet ist, und dass dieselbe nunmehr ihre Wirk» famkeit in einer allen Anforderungen entsprechenden Weise aufnehmen und fortführen kann. »Ich bin überzeugt, dass die erhabene Wissenschaft, der diese Anstalt gewidmet ist und welcher Ich gleich Memen Vorfahren ein reges Interesse entgegenbringe, hier eine würdige Pflegestätte finden wird. „Mögen die Arbeiten und Forschungen, die aus dieser Anstalt hervorgehen, der Wissenschaft zur Förderung und, dem österreichischen Namen zur Ehre gereichen." Hierauf verlas der Baureferent im Ministerium für Cultus und Unterricht, Ministerialrath Josef Ritter d. Krumhaar, die Bau«Urkunde und Se. Majestät schrieb Allerhöchstchren Namen unter dieselbe. Es folgte dann durch Director Weiß die Vor» stellung der Architekten des Baues und des Personals ber Sternwarte. Sodann wuide von Sr. Majestät dem Kaiser eine genaue Besichtigung sämmtlicher Räumlichkeiten des Gebäudes, die länger als eine Stunde dauerte, vorgenommen. Se. Majestät der Kaiser verließen um 2 Uhr unter lebhaften Hochrufen, in welche die vor dem Ge» bäude versammelte Volksmenge einstimmte, die Stern« warte. — (Oesterreichische Gesellschaft vom Ro> then Kreuze.) Der eben erschienene vierte Generalbericht der österreichischen Gesellschaft vom Rothen Kreuze H zugleich der letzte, welchen die im Jahre 1880 gewählte Bundesleitung nach Ablauf ihrer dreijährigen Mandatsdauer zu erstatten hat. Dieser vierte Generalbericht umfasst die Geschäftsgebarung des Rothen Kreuzes vom 1. März 1882 bis letzten Februar 1883. Er gedenkt zuerst verschiedener Gnadenacte Ihrer Majestäten und fährt dann fort: Wenn die österreichische Gesellschaft vom Rothen Kreuze Ursache hat, mit Stolz und Befrie. digung aus die Resultate ihrer ersten dreijährigen Thä tlgkeit zurückzublicken, so muss sie in aller Bescheidenheit, aber der Wahrheit gemäß es anerkennen und aukspre- Nachlässige Amtsführung die projectierte Heirat vereitelt und Karl um den Besitz einer Krone gebracht habe. Endlich nahte der Tag, an welchem Karl nach Brüssel seiner neuen Bestimmung entgegengehen sollte. Marie Christine, welche diesen Augenblick kaum er« warten konnte, bat den Kaiser um Instruction«»!, über Karls Eharakler und über die Art. in der er ihn behandelt zu sehen wünsche. Leopold ließ es auch nicht ^n Weisungen fehlen, in denen er unnachsichtig die Fehler hervorhob, die er an dem jungen Erzherzog !«deln zu müssen glaubte. Er gab zu, dass Karl seinem innersten Wesen nach unverdorben und gut sei; aber kr hielt ihn für arbeitsfcheu, verschlossen und unlent« fani, er bezeichnete seine Vorliebe für das Militär als übertrieben, er tadelte, dass Karl überall nur seinem ^genen Willen folge und ungern fremden Rathschläge', wehör schenke. Er empfahl daher, ihn streng zu halten Und ihm ernst zu begegnen. Wie man nun auch über diese wirklichen oder vermeintlichen Schwächen Karls urlheilen mag. über selche sich auch die Kaiserin, wenngleich in benveltem Ulilderem Tone äußert, so scheint es doch. dass Mane pristine das Richtige traf. als sie in einem Briefe, ?er auch sonst für ihr Verhältnis zu Karl merkwürdig !sl. jene Fehler auf ihre eigentliche Quelle zurückzu« Wren versuchte. „Das Alter von 20 Jahren", schreibt ne, ,bringt einen Hang nach Unabhängigkeit nnt stch, den wenige junge Leute ohne Missbrauch zu genießen Erstehen. Die heutige Jugend hat ihr Menschenrecht ^»e die Nationalversammlung zu Paris. Ohne Zweifel ^t Dein Sohn derartige Grundsätze im Gespräche ""t jungen Leuten zu Wien oder auf der Reise stch ?"Mignet. nicht in böser Absicht, sondern Nl der Ueberzeugung, dass das höchste Glück in jener Fre». M des Willens bestehe, welche jeden Rath und jede ttemde Leitung verschmäht. Derartige schädliche Ein- chen, dass die Erreichung dieser Resultate in so kurzer, Zeit unmöglich gewesen wäre ohne den mächtigen, gnädigen und stets bereiten Schuh und Beistand Sr. k. und k, Hoheit unseres durchlauchtigsten Herrn Erz-herzog'Protector-Stellvertreters, Auf welchen Zweig un« serer Thätigkeit wir blicken mögen, stets sehen wir den Protector«Stellvertreter, aus eigener Initiative oder bei den Arbeiten des Rothen Kreuzes mitwirkend, anregen, fördern, schützen. In3besonde»e im abgelaufenen Jahre Verdanken wir Sr, l, und k. Hoheit die wichtigsten und bedeutsamsten Erfolge. Auch bei der Hilfsaction, welche in so segensreicher Weise auS Anlass der furchtbaren Elementar-Ereignisse in Tirol und Kärnten eingeleitet wurde, gebürt die Initiative dem milde« Herzen Seiner k. und k. Hoheit und höchstseiner durchlauchtigsten Frau Gemahlin, von welcher die ersten Spenden einflossen. Auch in diesem Jahre geruhten Se. k. und k, Hoheit zahlreiche patriotische Hilfsvereine in den Ländern durch höchstseinen Besuch zu beglücken und auszuzeichnen, mit den Vereinsleitungen in huldvollster Weise zu verkehren, sich über alle Angelegenheiten dieser Vereine gründlich zu informieren und dadurch eine mächtige Anregung zu freudiger, erhöhter Thätigkeit zu geben. Wir haben in diesem Jahresberichte eine groß. müthlge Spende des hohen deutschen Ritterordens zu verzeichnen, indem dieser hohe Orden sich bestimmt fand, ein complet eingerichtetes Feldspital für 200 Kranke sammt dazu gehöriger Blessierten-Transportcolonne der österreichischen Gesellschaft vom Rothen Kreuze zum Geschenke zu machen. Für diese großmüthige und für die Vermehrung der Kriegsvorbereitungen überaus wertvolle Spende hat die Bundesleitung Sr, k. und k. Hoheit dem hochwürdigst «durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Wil. Helm, Hoch- uud Deutschmeister, sowie dem hohen deutschen Ritterorden den ehrfurchtsvollsten und ergeben« sten Dain ausgesprochen. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder des Rothen Kreuzes hat sich beim österreichi-fchen patriotischen HilfsVereine um 44 vermehrt, sie ist bei den Landes-Hilfsvereinen um 1099. bei den Frauen» Hilfsvereinen um 729 gestiegen, somit beträgt die Ver< mehrung der Mitglieder 1872. Die Zahl der Zweig« vereine hat sich im Jahre 1882 wesentlich vermehrt, und zwar im Vergleiche mit dem Vorjahre um 110; eS zählen: die Landes«Hilfsvereine 260, die Frauen' HilfsVereine 195. zusammen Iweigvereine 475; außer-dem wurde von mehreren Vereinsleitungen die Grlln< dung von neuen Zweigvereineu in letzterer Zeit der Bundesleitung angezeigt. Es haben sich die Zweigvereine der Landes-Hilfsvereine um 76. jene der Frauen-Hilfs» vereine um 34 vermehrt. Durch diese Vermehrung der Iweigvereine von 365 des Vorjahres auf 475 im Jahre 1882 trat auch selbstlierstäiidlich eine Vermehrung der Mitglieder derselben ein, und es zählen sämmtliche Zweigvereine 32 424 ordentliche Mitglieder mit einen, am Schlüsse des Jahres 1882 ausgewiesenen eigenen Vermögensstande von 55 263 st. 86^/3 kr. in Barem und 3431 fl 20 kr. in Effecten, und hatten ein Einkommen von 50 973 fl, 34 kr. in Barem, von welchem statute»» mähig die Hälfte an die betreffenden Stammvereine ab» geführt wurde. — (Anton Graf Chotel -s-.) In Großpriescn ist Anton Graf Chotek von Chotlowa und Wognin, t. l, Kämmerer, ältester Sohn des ehemaligen Oberstburggrafen von Böhmen. Grafen Karl, und Bruder flüsse zerstören in jungen Seelen gar oft das, worauf man Jahre lang in entgegengesetzter Richtung gewirkt hat, und es ist natiklich, dass man lieber auf die hört, welche dieser Leidenschaft schmeicheln, als auf jene. welche dagegen eifern. Aber mit der Zeit. wenn die erste Hitze verraucht ist, wenn man sich in« folge des Missbrauches dieser Freiheit übel befindet, wenn Fälle eintreten, wo man sich gezwungen sieht, sich an jene zu wenden, deren Joch man abschütteln wollte, kommt man mit einem so guten Herzen und so viel Geist, wie Dein Sohn besitzt, gern wieder zu sich selbst zurück. Ich habe ihn diesen Winter sorg. fäll,g studiert. Es ist mir dabei nicht entgangen, dass er mit einem guten Herzen und edlen Charakter einen Ungestüm verbindet, den nur äußerer Zwang zurück, hält. Ich glaube, dass selbst sein Physischer Zustand einigen Antheil daran hat. Die Nerven Karl« sind reizbar, das zeigt sich in allen seinen Bewegungen. Handlungen, Wünschen; alles macht er mit Feuer und l Lebhaftigkeit. Er hält es nicht lange an einer Stelle aus, und dieses Feuer ist bisher durch nichts zurück« gehalten worden, als durch eine gewisse kindliche Scheu; ist diese geschwunden, so zeigt sich jcnes in seiner ganzen Lebhaftigkeit und. wie Du selbst sagst, kann man diesem Strome nichts entgegensetzen, als eine klug angewandte Festigkeit in allen wesentlichen Dingen. Geringfügiges muss man ignorieren, durch Güte und Freundschaft auf fein Herz r'inzuwillen und seinen gäh> renden Kopf zurückzuhalten suchen. Man muss nur darauf sehen, dass die Empfänglichkeit und Güte seines Herzens nicht Schaben leiden, dann wild er sich selbst wieder finden. Man muss Geduld mit ihm haben, um das Feuer recht heraustoben zu lassen." Als bestes Mittel wider jede Verirrung erachtet die Erzherzogin eine nützliche Beschäftigung. ..Alles wird hier für ihn neu sein. Er wild die Geschichte Sr. Excellenz des k. und k. Gesandten in Brüssel. Vo< huslaw Grafen Chotek, Besitzer der Domainen Groß« priesen und Zahorzan, tief betrauert von allen, die ihn näher kannten, am 1. d. M. nach längerem Kranken« Inge» im Alter von ttl Jahren verschieden. Seine irdische Hülle wurde Soimtag nachmittags in der gräflichen Familiengruft zu Waltirsche beigesetzt. — (Hermann Voget f) Das ..Fremdenblatt" schreibt unterm 5, 0, M : Es liegt uns die traurige Pflicht ob, die Anzeige von dem unerwarteten Hinscheiden unseres Freundes und Collegen, des mehrjährigen Redacteurs des „Fremdenblatt", Hermann Voget, zu bringen. Schon seit Anfang März schwer leidend, hatte er sich vor wenigen Tagen erst nach Rodaun begeben, um in ländlicher Stille und reiner Luft Stärkung zu finden, und heute schon trifft uns die Tram'll'otschaft, dass er an einem Herzschlage im Laufe dieser Nacht gestorben ist, Hermann Voget war auS Bremen gebürtig und stand im 43. Lebensjahre. Er war ein tüchtiger, begabter Journalist, der in Deutschland wie hier in Wien stets mit rastlosem Eifer und verzehrender Thätigkeit seinem Berufe oblag, ein Ehrenmann im vollen Sinne des Wortes, von hohem Nechtssinn und seltenem Pflichtgefühl. Er starb in der Kraft seiner Jahre. An seinem Sarge klagen seine tröst« lose Lebensgefährtin, mit der er in glücklichster Ehe gelel't, und zwei unmündige Kinder, — (Von der hygienischen Ausstellung in Berlin) wird unterm 5. d. M, gemeldet: Die Kaiserin begab sich gestern abends abermals nach der hygienischen Ausstellung und lieh sich, nachdcm sie den österreichisch-ungarischen Botschafter Grafen Szechenyi und den österreichisch-ungarischen Militär« Bevollmäch, tigten Baron Steininger begrüßt hatte, den Baron Dr. Mundy vorstellen, dessen Vortrage über Rettungs» Wesen und Erfolge desselben in Europa Ihre Majestät eine Stunde beiwohnte. — (Die Jesuiten in Egypten.) Wie die egyptischen Blätter melden, haben die Jesuiten den in der Nahe von Kairo stehenden „Baum der helligen Jungfrau", von dem die christliche Tradition erzählt, dass die heilige Familie auf ihrer Flucht nach Egypten unter demselben ausgeruht habe, mit den benachbarten Grundstücken angelaust, um dort eine Kirche und ein Erzichungsinstitut zu erbauen. Der Vaum wird nuu in dem neuen Institutsssarten zu stehen kommen, —(Eine Privatequiftage in it eleltri« scher Beleuchtung) Ein Wiener Ingenieur fuhr am Samstag abends in einem Wagen durch die Stadt, dessen Laternen mit Glühlampen von fünf Lichtstärken helles Licht verbreiteten. Der kleine Accumulator, der zu Füßen des Kutschers angebracht wal. wiegt 18 Kilo. Das Licht kann vom Kutscher durch Drehen zum Leuchten oder Verlöschen gebracht werden. — (Hochwasser in Tirol.) Aus Bozen wird vom 1, d. M. berichtet: Seit einigen Tagen haben wir grüßtentheils Negenwetler, infolge dessen die Flüsse Etsch und Eisack schon gestern und vorgestern höher zu gehen begannen und vorzüglich die Etsch auch heute wieder nicht unbedeutend gestiegen ist. In Siegmundskrou war der Wasserstand he^te mittags bereits 70 Cm, über der normalen Höhe, und noch ist kaum Aussicht auf Besserung der Witternngsverhältnisse vorhanden. Bis jetzt hat das Wasser jedoch noch keinen irgendwie nennens, der einzelnen Provinzen studieren, sich im Detail über das unterrichten müssen, was vor und während der Revolution geschehen ist. Er wird sich vertraut zu machen haben mit den Gesetzen und dem Herkommen der einzelnen Provinzen und mit deren gegenseitigen Beziehungen. Auch die Kenntnis der Finanzen ist für dies Gouvernement unentbehrlich. Ec wird da einen reichen Stoff geistiger Anregungen finden, besonders was den Commerz, die Zölle, die Domainen und das Verhältnis zu den benachbarten Mächten betrifft. Be-schäftigung aber wird ihm gerade hier zustatten-kommen, wo e3 so wenig Gesellschaft und Zerstreuung gibt und wo er, wenn er unbeschäftigt bliebe, in tausend Intriguen verwickelt oder so gelangweilt sein würde, dass er in jene Melancholie verfallen müsste, für die fein Temperament, wie ich fürchte, nur zu empfänglich ist. Um ihn aber zur Arbeit anzuhalten, muss man feine Ehre ins Spiel bringen, seine Sucht zu glänzen, sein bischen Eitelkeit; man muss ihm begreiflich machen, dass seine Reputation für die Zukunft nur von ihm abhängt und von der Ar», wie er sich gleich in der ersten Zeit benehmen wird. WaZ seine Neigung betrifft, über alles abzusprechen und über alles selbst zu entscheiden, so muss mal, Gelegenheiten eintreten lassen, bei denen er, weil er nicht unterrichtet ist, nicht wissen wird, was er sagen soll, oder Dinge sagen wird, die beweisen, dass er nicht hinlänglich unterrichtet ist. Uebrigeus trägt er ein heißes Verlangen, sich Deinem Dienste nützlich zu machen. Zu Wien war das stets der Gegenstand seiner Gespräche. Man muss dies benutzen, ihn bewegen, sich Kenntnisse anzueignen, die ihn einmal wirtlich nützlich machen werden. (Schluss folgt.) Lnibacher Zeitung Nr. 128____________________11N8 7. Juni 1883. werten Schaden angerichtet. Der hohe Wasserstand, re> spective das schnell? Steige» der Flüsse erklärt sich daraus, dass die Flussbette infolge der Anffüllung durch Schotter lc. noch von den vorjährigen Hochwasser Kata ftrofthen her bedeutend erhöht sind, — (Der Erfinder des Pulvers) Als Erfinder des Pulvers galt bisher Be rthold Schwarz, andere schreiben dir Erfindung desselben den Chinesen zu Karl Braun-Wiesbaden überrascht jetzt die Welt im neuesten Heft von „Nord und Sild" mit der Nachricht, dass ein Jude das Pulver elfunden habe. Braun hat nämlich in einer „Chronik der Stadt Augsburg", welche der gelehrte Clemens Jäger um die Mitte des sechzehn ten Jahrhunderts verfasst hat, die Notiz gefunden, ein Jude namens Typ files habe im Jahre 1353 in Augsburg das Pulver erfunden, und von Augsburg aus habe die Pulverbereitung, die Verwendung desselben zu militärischen Zwecken und die Anfertigung von Geschützen ihren Weg durch Deutschland und das übrig? Europa genommen. — (Künstliches Alpenglühen) Vor kurzem wurde von Professor Lendstroem in Helsingsors, im nördlichen Finnland, eine künstliche Morgenröthe hervorgebracht. Zwei Berggipfel von circa 2000 Meter Höhe wurden mit einem Kupferdrahtnetze überzöge», lauge Spitzen ragten i» die Luft, und eine Leitung verband das Drahtnetz mit der Erde. Als die Verbinduugen hergestellt waren und sich die elektrischen Differenzen entwickelten, breitete sich über den Spitzen eine schind mernde Morgenröthe aus, welche bis 120 Meter Höhe reichte. Es dürfte wohl uicht lauge mehr dauern, dafs die um ihre Gäste eifrig bemühten Schweizer Hoteliers nebst anderen Neclamen („lebende Gemsen in nächster Nähe". „Beobachtung stürzender Lawinen" ;c.) auch „auf Wunsch" des p. t. reisenden Publicums in der nächsten Nähe des Hotels „künstliches Alpenglühen" pro-ducieren werden. — (Orangen wein.) Vollkommen reife uud flecken-reine Orangen werden der Anere nach in Stücke, respective in Scheiben geschnitten und sodann mittelst einer Obstpresse vollständig ausgepcesst. Die Kerne siild. wenn möglich, früher zu eutferuen und dürfen nicht in den gewonnenen Saft gerathen. Dem fu gewonnenen Frucht^ safte werden per Galone (0,85 Liter) ein Kilogramm weißen Zucker zugesetzt und diese Mischung in verschlossenen Gefäßen einige Tage hindurch gähreu gelasseu. Acht Monate genügen, um den jo bereiteten Wein fertig zu machen. Befouderes Aroma, eine schöne braune Farbe zeichnen dieses Product aus. Die Pressrückstände können zu wohlschmeckendem Essig verarbeitet werden. In den südlichen Ländern, wo Orangen zu schr billigen Preisen erhältlich, würde sich dies der „Illustrierte» Garten-zeitung" entnommene, in California« mit Erfolg geübte Recept wenigstens zu ausgedehnten Versuche» eignen. Locales. — (Ernennung.) Der Finanzminister hat den Rechnungsrevidenten Alois Vayr zum Nechnnngsrathe und Vorstande des Nechnungsdeparteinents der Finanz» direction Laibach ernannt. — (Musik iu Tivoli) Heute nachmittags um si'/« Uhr findet bei günstiger Witterung beim Schlosse Tivoli von der Musikkapelle des k, k. l7, Infanterieregiments Promenade«Musil statt. Das Programm lautet: 1) Promenade. Marfch von Iuh. Nemrawa; 2.) Symphonie „Aruloo" von Verdi; 3,) „Doctrinen-Walzer" Von Ed. Strauß; 4.) „Die fchäne Polin". Polka mazur aus der Operette „Der Bcttelstudent", von C. Millücker; 5) „Soldateuchor" aus der Oper ..Amst", vou Gounod; 6) „Entweder-Oder", Polka schnell vou Ioh. Strauß, — (Aus dem S ch w u r g e r i ch t s s a a l e.) Am 4. d. M. war in geheim durchgeführter Schluss-Verhandlung Gertraud Stansa des Verbrechens des Kindesmordes angeklagt. Sie hatte ihr Kind bald nach der Geburt durch mehrere Schläge mit der Hand ge-tödtet. Nachdem die Geschwornen die Schnldfrage bejaht hatten, tierurtheilte der Gerichtshof die Angeklagte zu vier Iahreu schweren Kerkers, — Am 5, d. M. vor mittags war der Vagant Simon Sisek des Verbrechens des Todtschlages angeklagt. Derselbe war bereits wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung zu drei Monaten und wegen Theilnahme am Naube zu fünfjährigem schweren Kerker vrrurtheilt. Erst vor einigen Monaten hat er die letzte Strafe abgebüßt. Bei einer Hochzeit in Domzale gerieth er mit dem Bauernburschen Matthäus Iuvau in Streit, welcher ihm einen Zünd-hiilzchenbehältcr aus Porzellan an den Kopf warf, worauf der Angeklagte ihm einen Hieb mit einer Literflasche auf deu Kopf versetzte; infolge der erlittenen Verletzungen starb Iuuau, Nachdem die Geschwornen (Obmann Graf Lanthieri) die Schuldfrage einstimmig be^ jaht hatten, wurde der Angeklagte vom Gerichtshofe zu 3'/« Jahren schweren Kerkers, verschärft mit Fasten, ver. urtheilt, — Am 5. d. M, nachmittags war die 40 Jahre alte. aus Laibach gebürtige Näherin Maria Hinter-schwelger des Verbrechens des Betruges angeklagt. Die Angeklagte, welche auf zwei Krücken sich mühsam MtschleM. wurde bereits wiederholt wegen Verbrechens des Betrugetz, und zwar vom Landesgerichte in Graz im Jahre 1871 zu zwei Monaten schweren Kerkers, im Jahre 1873 vom Kreisgerichte in Leoben zn drei Jahren schweren Kerkers, welche sie in der Strafanstalt in Lau-kowiz abgebüßt hat. und am 4. Oktober 1882 vom Lai-bacher Landesgerichte zu drei Jahren schweren Kerlers verurtheilt, welch letztere Strafe sie noch derzeit in der Strafanstalt in Vigaun auszustehen hat, Heute ist Maria Hinterschweiger angeklagt, der Köchin Gertland Slevc auf betrügerische Weise unter listigen Vorspiegelungen den Betrag von 500 si, herausgelockt zu haben, von welchem Gertraud Slevc 300 st. selbst besaß, 200 st. sich aber von einer Bekannten, die das Geld in der kraiuischeu Sftarcasse angelegt hatte, auslieh, welch letztere Summe die Slevc nun rückzahlen muss. Die Augeklagte Hinterschweiger spiegelte der Slevc vor, sie werde ihr einen vorzüglichen Dienstposten verschaffen, die Mutter der Angeklagten fei um 1000 st. versichert gewesen, und sie werde in Kürze die Versiche-ruugssumme behrbeu; dann weiters: sie habe mit ihrer in Genua dieuenden Schwester einen Treffer gemacht, von welchem auf ihre Person 5000 st. entfallen, sie müsse der Schwester nach Trieft nitgegeureisen, die Schwester sei auf der Reise erkrankt, die italienischen Banknoten müssen i» österreichische umgewechselt werden, daher brauche sie für die Schwester das Geld; weiters habe sie von einem Oukel eine reiche Erbschaft gemacht, schließ» lich sei eine Tante in Velden in Kärnten gestorben, die ihr uud ihrer Cousine ein Gut und zwei Mühlen testiert habe. Durch alle diese lügenhaften Angaben wurde die Köchin Slevc bewogen, iu Betlägen zu 30. 40 auch 50 st, der Hiuterschweiger über 500 si. darzuleihen, Die Angeklagte gibt bloß zu, der Slevc die unwahre Angabe bezüglich der Versicherung ihrer Mutter gemacht zu haben, alle anderen betrügerischen Vorspiegelungen stellt sie entschieden in Abrede und behauptet, die Slevc habe ihr das Geld aufgedrungen. Die Slevc hält alle ihre in der Voruntersuchung deponierten Angaben unter ihrem Eide aufrecht und erklärt, die angeklagte Hinterschweiger habe ihr noch nach ihrer letzten Verurteilung beim LaibacherLandesgerichte vorgespiegelt, sie werde bestimmt ihr Geld zurückerhalten. Die Geschwornen (Obmann Graf Lanthieri) bejahten eiustimmig die Schuldfrage, und der Gerichtshof oerurtheilte Maria Hinterfchweiger abermals zu drei Jahren schweren Kerlers, verschärft mit Fasten iu jedem Monate, und zum Ersatzc von 500 st, an die Köchin Gertraud Slevc, -x- — (Aus Marburg) schreibt man der „Wiener Zeitung" : Am 10. d. M, findet in unferer Stadt die feierliche Enthüllung eines Erzherzog-Johann-Monumentes statt. Em enler Bürger Marburgs, der in Wien scineu ständigen Aufenthalt hat. bestritt die Kosten des Denkmales, das den geliebten Prinzen des kaiserlichen Hauses iu der einfach-schlichten Tracht eines Jägers darstellt. Leider dürfen wir den Namen des großmüthigen Spenders, der schon bei mannigfachen Gelegenheiten große Kosten nicht gescheut, wo es galt, patriotische Unternehmungen zu uuterstützen, nicht nennen, aber wie Bürgermeister Dr, Duchatsch in seinem Einladungsschreiben an die Mitglieder des gegenwärtig tagenden Landtages von Steiermark hervorhebt, wird orssen Name, der natürlich in uuserer Stadt bekannt ist, mit goldenen Lettern in deren Geschichte eingetragen bleiben. Die Festlichleiten anlässlich der Enthüllung des Denkmales werden voraussichtlich glänzend werden, da der Name des Erzherzogs Johann einen kräftigen Wiederhall in der Brust jedes Steirers weckt, Es liegt ein doppelter Sinn in der Feier Erzherzog Johanns, es ist die Liebe zur grünen, herrlichen Steiermark, die sich mit dem tiefsten Empfinden für die Größe und den Ruhm Gesammtöstern'ichs verbindet, uud deshalb ist der Erzhlrzog-Iohann-Cultus für Steiermark von besonderer Bedeutung. Nach der Nebergabe des Denk« males an die Stadt wird der hiesige, auch in land-wirtschajllichen Kreisen renommierte Notar Dr. Mulle die F'strede halte». An zahlreiche Gemeinden und Nota» kilitäten Steiermarls crgieng die Einladung zu reger Theilnahme an dieser Patriotischen Feier. Der Spender des Denkmales, daS berufen ist. eine Zierde unseres neuen Stadlpark'Rayons zu werden, hat gerade den gegenwältigen Zeitmoment für die Euthülluug des Denkmales deshalb gewählt, damit die Errichtung des Deuk-males als eiu Act der Huldiguug erscheiue anlässlich der Gedenkfeier des Anfalles Steiermarks an das erlauchte Haus Habsburg. Neueste Post. Original «Telegramm der „Laib. Zeitung." Moskau, tt. Juni. Der Fürst von Bulgarien Überreichte heute im Vnsein bulgarischer Minister und Deputationen dem Kaiser ein kostbares Geschenk. Der Fürst von Munleneglo empfieng den Metropoliten Iohanniki, der ihm ein Heiligenbild überreichte. Der Fürst dankte und sprach seine hohe Freude über die Brüderlichkeit der Russen gegenüber Montenegro aus. Wien, 6. Juni. Di> „Wiener Zeitung" ver. öfsenllicht heute das Landwchrgeseh, ferner die Gesetze über die iheilweise Aenderung der ß8 74 und 7ü des allgemeinen Grundbuchsgesctzes, über die Evidenzhal- tung des Orundsteuelcatasters, über die Vezüge der hiebei verwendeten Beamten und über die hiezu erforderlichen Nachtragscredite. Lemberg, 6. Juni. Im Czortkower Wahlkreise wurde auch Erasmus Wolanski aus dem Großgrundbesitze in den Landtag gewählt. Krakau, 6. Juni. Vom Großgrnndbesitz wurden in den Landtag gewählt: Johann Popiel, Graf Heinrich Wodzicki, Graf Staniflaw Tarnowsti. Reichsraths' Abgeordneter Stanislaw Madejski, Statthaltereiralh Kasimir Graf igadeni und der Director der neu errich" teten Landesbanl Wrotnowfti. Budapest, 0. Juni. Das Amtsblatt veröffentlicht die Gesetze, ^treffend die Ratei'bliefgeschäste, die Hafengebüren und die Gerichtsferien. Agram, 5. Juni. Hofrath Badovinac begibt sich morgen nach Budapest, um der auf deu 6. d. M, au-beraumten Sitzung der ungarisch lroatifchen Landes^ commission beizuwohnen, welche über die Sichel« burger Frage verhandeln soll. ^ London, 6. Juni. Infolge des vom Uutcrhause ausgesprochenen Wunsches, dass nur Abgeordnete die Posten der Ulttelstaalss.cretäre bekleiden mögen, gab der jetzige Unterstaatssecretär Graf Roseberry seine Demission. Handel und Volkswirtschaftliches. Laibach, 6. Juni. Äus dem heutigen Markte sind erschienen: 7 Wagen mit Getreide. 4 Wagen mit Heu und Stroh, 24 Wagen und 2 Schisse mit Holz (16 Cubilmetcr). Durchsch lii tts < Preise. ^ N.I lr, fi. ll. N.,ll, ^HW Weizen pr. Heltolit. 7 64 9 14 Butter pr. Kilo . - 85 Korn « 5 20 5 73 Eier pr Slück . . — 2-------^ Gerste (neu) „ 455 4,95'Milch pr. Liter . - 8 —- Hafer , 2 92 3^7Mldflelsch pr, .Wo 60 -^ Halbfrncht . — — 15.6 windstill bewölkt , „^ 6. 2 „ N. 726,20 ! ^-22,6 W. schwach theilw.heiter «,',,,. 9 „ Ab. 727.24 , ^-15.4 W. schwach heiter j "e^"' Früh morgens Regen, dann thcilweisc Aufheiterung, gegen 9 Uhr Gewitterwolken aus SW. mit Nca.cn, der nicht lange anhält; nachmittags Aufheiterung, windig; sternenhelle Nacht- Das Tagesmittel der Wärme -s- 17.9°, gleich dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. Das eiserne Jahrhundert. Von Knmml n. Hlkmäger-ArlkenM. Von diefem reich illustrierten Licfernna.swerke ist die erste Lieferung soeben erschienen und liegt in 3g. v. Zileinmaur lc Fell. Hambern« Hucklmnlllttnl! zur geneigten Ansicht auf, uud machen wir ans den der hmtige" „Laibllcher Zeitung" für die P. T. Stadtabomienten beiliegende» Prospect besonders aufmerksam. (2478) ^ Statt jeder weiteren Anzeige geben wir allen W ^ unseren Freunden, Velannten nnd Verwandten die M M traurige Kunde, dass unser mnlgst geliebtes Töchtcrlein M » Unna Zrenik » ^ gestern, am 6. Juni 1883, nach viertägiger schmerz- W ^ lichcr Kranthcit im 5. Lebensjahre verschieden ist. M W Laibach, den 7. Juni 1883. W M Kunibert Drenil, Landes-Zwangsarbeltshaus-Con- W M lrolor; Francisca L«»ik, Eltern. — Fra«cisca, W W Kunibert, Friedrich, Aloisia, Johann, Ferdl»aud, W W Geschwister. ^^ 1109 Course an der Wiener sörse vom 6. Juni lK83. (n^ v«« °fficMen 2°^«°««) er 4°/, »anze 5on „ i»4-eo i»5 — lüvuev 4°/» hünstel 10U „ 1»9 75 140 25 l»«4n Staalslosl . . 100 „ 1«? — 187-25 ««4« , . . «» „ iß? — 16? 50 «om«.«entensche«ne . per St. »7— 3« — A> Oeft. Goldrente, fienersrei . 9u-85 »9 — "tstlit. Notenrente, steuerfrei . 93-30 »«4b Nn«. Volbrente ««/, .... «0-45 120 «0 » „ 4'/° .... 88ÜU H895 , Paplerrente 6°/« . . . . sa 9v «7 05 . Hiscnb.-Anl. iHafi.v.w.S. i!w«ü------- » Oftbah«>Pr ^/« nitbeiöfterr»«hilche. . . . 10575 I0U7K °°/° ?b»losterreichlscht .... 104 eo 105 50 ^/, stelrilche....... 10» — 105-— b'/« kroatisch« und slavonische . »» — 10» — °'/«siebenb»r«isch«..... »»— 9» b0 0°/,I«me«val»Van»tel . . »0»b 99?!^ z°/<> ungarische......100—100 50 «ndere »ssentl. «nl«he». Donau.Neg.'Lose L«/, I00fi. , 1i4«5 114 75 dto. Anleihe 187», steuerfrei . 10» — 10« 50 Nnleben b, Ktabtgemeinb« llltten 10» — I0i> L0 Nnleyen d. Stabtaemeinbe «Vien (Silber ober Gold) . . . .-------—'- Plämien.«nl.d.Et»dtgem.wl«i! 1«» - 1»» «o Pfandbriefe tsüriooff.) Vobencr. allg. öft«r.4'/,'/o Golb H8 «u ii8Ul> bto. in btt , „ 4>/,«/, »525 95-55 bto. in 50 „ „ 4^ . 91-80 9« 30 bto. Prämlen^Vchulbverschl.3'/» 97 7Ü »b — Oest. Hypothelenbanl ioj. 5'/,°/° 10050 102 — Oeft.i'— ivb 53 Frau,'^osef'Vahn.....103 : Ludwig»Nahn «m. 1»8l 30a N. G. 4>/,»/„ , . 98-50 9» 90 Oeftei». «vrbweftbahn. . . .1<)»?5 103 — Viebenbülgel.......93 5ll 3« ?ö G«Ud Ware Staatsbahn 1. «nllfion . . . 1kl — 183 50 Gübbahn » »«/,......189 —1»» 5u » ^5°/»......„h-oo l«a-90 Ung.'galiz. Nahn . . . , gz-gy ,430 Diverse Lose (per Stück), «lebitlose !»s»fi...... 1,9 75 170 z>3 Llary50 »06 75 «dncr.'Nnst.,Ocst.20llft. S.40°/„ zi? — zi? 5U «lrbt.'Anst. s, Hand ». H. i«o ft. «96 «« 2»L 8>) Lrot.-Unst., Ullg. Nnc>. »ao ff. , 394 50 «9475 Deposit«»»^, «lla. 2l)0 ft. ... ,„5 5c 20s — «lscomvtt'Ges., Nleberöst. 500 ft. 8L>i — 8« zoo fl, Silber >2i??K»lU — «rag«Durer Viscnb. iZa fl.Sllb. 5«— 6» üü «udolf < Nahn 20» fl. Silber . I«? 25 16? 75 Sleoenbilrger H„enb. 200 st. «ö. 164 75 165 2>i Staatseiseubahu ^00 !l, s. W, . 3«» -- 328 «5 ««lb Iwale NUbbabu 200 ss. Gilder , . . 1l0 70 l50-90 Vüb.Norbd. Vcrb.<». »00ft.CM, 150 - »50 60 lheiß-Nahn »00 il. «. W. . . »49 — «»?-— Tr<»m»cly»Ges,.Wr. I7«ll. 8. W. 21? »0 »1? 50 Wr.< neue 70 st. . . «-75 5» «b Tra!l«pl,rt«Nelellschaft 100 ll, .----------------- Tui-nan.Kraluft 205 ft. 8. w. . —— —.— N»lg..Ha!i>. Vilenb. 200 ft. Silb«t 1«»'5« 1««-7» Nng. Nordoftbahn 200 st. Silber 158 50 157 — Ung,Wehb.(Naab.Graz)««fl.S. 1»« b» 1»7 - Induftrie'Actie» b Präger Eilen.Ind.°G^. 200 fl, 193 75 194 »5 Balgo.Tari. Eisenrass. 100 fl. . 124 50 1»5-- -Waffenf.'G., O