'-96/ Donnerstag yen 2. December I83l>. A u n v m a ch u n g. Vei der Liqyidalu? der privil. österreichischen National «Bant>i..werden vom 2c>. December iL3o an, weder Umschltibungen over Vormerkungen von Actien vorgenommen, noch Coupons hin« ausgegeben werden. Die Wiedereröffnung fül Vormerkungen und Umschreibungen, so wie jene del 6oupons'Hinaus" »ßabe findet am 3. Jänner i62l Statt. Die für das laufende zweite Semester i85o entfallende Dividende wird unmittelbar nach dcr dießfälligen Entscheidung des am 10. Jänner iL3i abzuhaltenden Bank. Ausschusses bekannt gemacht und erfolgt werden. Wien am 16. November i83c>. Adrian NicolauS Freyherr v. Barbier, Bank « Gouverneur. Melchior Ritter v. Steiner, Gouverneurs «Stellvertreter. Ioh. Ignaz Pumnierer, Bank ' Director. Ku n d m a ch u n g. In Gcmaßheit des 23,. und 2^. §. der allerhöchst crstosscnen Stauten dcr priv. österreichischen National» Bank werden von Seite der Bank» Di« rection, mit Rücksicht auf die Anzahl dcr Actien, und bei gleicher Anzahl derselben^ auf die frühern Folien des Aktien» Buches, nachstehend? hundert Herren Actionäre zu Mitgliedern dcZ Bank - Ausschusses eingeladen, welche am ». Julius 163a im Besitze der meisten Actien waren, und unverändert noch slnd. Apvl, Franz. . Arnstein et Eskclcs. Arpadi ot Nadislowitsch. Ascbtenasy, Israel. Barbier, A. N. Freiherr von. Bianchi Duca cN Casalanza, Friedrich Freiherr von. Biedermann, M. L. Bogsch, Jacob. Borsch, Friedrich von. Brentano - Cimaroli. Bruchman, Johann Edler von. Carlebach, Leopold. Dessauer et Sohn, A. Dictrichstcin, Franz Xaver Graf von. Du Mont de Florgy, Joseph Eduard (Zhcv. Elkan, L. A. Erggelet, Rudolph Freiherr von. Ernst, Joseph. Eskelcs, Bernhard Freiherr von. . Familien" Versorgungsfond, k. k. Forster, Franz. Gasil, I. G. GeymüNer et Eomp. Goldstein, L. G. Heimann, Gebrüder. Hcnickstein et Eomp. Herring, Johann. Hermann's Erbe, W. F. vot^. Hofmann et Söhne. Ioelson> Joseph Niklaä Ritter von. Kaan, Leopold. Kaan, Sa'nuel. Kappcl, Friedrich. Kinöky, Rudolph Fürst von. 3ga Königswarter, Moriz. Küfferle, Ignaz. Lackenbachcr, Bernhard von. Lackenbacher et Comv., M. Lämel et Sohn. Langer, Joseph. Levi, Joseph sel. Wittwe et Sohn. Lewinger, Samuel. Lieben, Jacob. Liedenberg, Carl Emanuel Edler von. Liebenbcrg, Leopold Franz Edler von. Liebenberg et Söhne, .von. Liechtenstein, Johann Fürst von. Lo-Prcsti, Ludwig Baron von. Löwenthal, I. I. Mailänder Zitz- und Cotton - Fabrik der Herren Kramer et Comp. Mayer, Anton. Mayer, N. et I. G. Landauer. Mayer, Franz Xaver Freiherr von. Nickeli, Ignaz von. Pauspartel, Gebrüder. Poller, Anton Franz. Pontzen, I. Provencheres, Carl von, F. M. L. Reitlinger, M. Rößler, Ferdinand. Scheibenpogen's Eidam, I. M. Schindler, -Carl Ritter von. Schindler, W. A., k. k. Hofagent. Schloißnigg, F^anz Freiherr von. Schloißnigg, I. - , Schnapper, Anton. Schönburg, Otto Victor Fürst von. Schuller et Comp., I. G. Schwarz, Johann Jacob. Schwarzenbcrg, Joseph Fürst von. Schweighofcr, Johann Georg. Seydel, Anton Gilbert Edler von. Sina, Georg Simon. Sina, Johann Simon. Singer, Joseph Leopold. Spar-Oasse, erste österreichische. Stametz «t. Comp. Stände, die nieder-o'sterr. drei oberen Herren. Steiner, Melchior Ritter von. Steinschneider, Michael. Stift, Andreas Freiherr von, j""^ Todeöko, Hermann. Walter ei Eomp., L. Walter, Leonard. Wartfeld, Brüder. Wayna, Joseph Edler'von. Wayna et (Zl)mp. Wedl, August. Wcikcrscheim, M. H. Weiß, Adolph. Wertheim, Ignaz. Wertheimbcr, S. P. Wcrtheimbcr «t Sctstein, S. P. Wcrlhcimcr, A. Z. Werthcimstcin sel. Sohn von. Werthcimstcin Söhne v., Hermann. Wiener et Sohne. Mieser, Michael. Würth, Anton. Zdckaucr, Moriz. I«ne der hier verzeichneten-H,crren Actionäre ^ welche durch Nebertragung ihrlir'Acticn an Andere, ohne hicrortigc Dazwischenlun^^ncht mehr im Besitze von wenigstens Sechs und Zwanzig Bank'Aclien sind, roollcn solches in der kürzesten Ztit der Bank» Direction mittheilen. Die Ausschuß» Ncrsaminlung wird am i<,. Jänner i63i früh um 10 Uhr Statt haben, unQ. im Bank-Gebäude abgehallen werden. Wien, am 16. November iL2o. Adrian Nicolaus Freiherr v. Ba rb ie r, Bank ' Gouverneur. Melchior Ritter ,v. Steiner, Gouverneurs ^ Stellvertreter. I oh. Christ. E.dlcr v. Bruch mlann, Bank - Director. .— . , xu» ,------ Teutschlanv« Im Hamburgcr K 0 rresp 0 ndcnten liest man uachsiehendc.s Schreiben aus Fr ant« fürt vom 6. Noocmdcr: „Nachrichten, die am 2. e. einer unserer berühmtesten Staatsmänner ous London erhalten hat, lautcn dahin, daß der Herzog Carl von Braunschweig zwar selbst den dringenden'Zureden Sr. Majestät des Königs von Großbritannien nicht nachgegeben und sich zu einer Abdication bis jetzt nicht verstanden ha-t, daß jedoch die bedeutendsten Höfe darüber einig sind, es sei den Umständen nach, völlig unmöglich, daß Sc. Durchlaucht die Regierung des Herzogthums Braun-schweig je wieder übernehmen könne. Dieselbe !ln- Iy! ficht hegt man auch hier. So haben denn die Braun« schwcigcr, dieß treue und ihren Fürsten so sehr an« hangende Volk, die bestimmte Hoffnung, ja Ge. voißhcit, ilvrcn Herzog Wilhelm, der ihi'.cn Ruhe uno Frieden brachte, und den sie so seh? ver.chrcn, zu behalten." (Aüg. Z<) Auö Sachsen, i3. November. Düs Ge/ rücht, 6aoa Mann unserer Armee würden mobi-l gemacht, um iin Falle der Nothwendigkeit zum Bundcscontingcnt zu stoßen, gewinnt immer mehr an Glaubwürdigkeit. Man nennt sogar dicTrup-pcnabtheilungen, nämlich: die Infanterie «Regimenter Prinz Albert, Prinz Friedrich, das leichte Netter-Regiment Prinz Albert, zwei Bataillons Schützen, und sechs Batterien Artillerie. — Die Bewaffnung und Einübung der lZommunalgarden wird eifrig betrieben. Nan sagt, es sey von Sei' ten dcö Prinzen Johann, als Befehlshaber der gcsammtcn C.mmunalgard^n, den Leipziger Ata-demU'crn (Professoren, Doctorcn, Advocaten, Prioatgclehrtin :c.) nicht gestattet worden, ein ci-gcnes Eorps, unter dein Namen einer at'a,dcmi< schen Legion zu bilden; Se. l'öuigl. Hoheitder Prinz Mitregcnt hätte im Gegentheil gewünscht, die gcsammten Eomiuunalgar^en würden'zu einer einzigen, wcdcr dmch Stand noch Waffengattung unterschiedenen Corporation vcreiingt. Dieß zeigt von einem festen ehrenvollen Vertrauen von Sei* ten der Regierung — denn jemchr einzelne üorps, tcsto mehr Interessen, desto mchrParthcicn, desto leichter konnte die Regierung für parziellc Absichten Anhänger gewinnen. (Korresp. u. u. f. D.) Aünissreich htwcr Kicilien. Neapel, den n. November. Der P'.iuz di Pisignano wurde vom Könige Ferdinand II. zu seinem Obersihofmcister ernannt. — Durch k. Decret vom 6. d. wurden ernannt: der Bruder des Königs, Prinz Leopold Graf von Siracusa, zum General »Statthalter in Sicilicu jenseits des Zaro, und an seiner Stelle, bis der Prinz sich dahin begeben kann, der GcncraMeutenantMarchcse Nunziante: zum zeitlichen Oberbefehlshaber der k. Truppen jenseits des Faro, eben dieser General Marchese Nuuziante? zum General «lZommandan» ^ten der k. Armee, der GeneraNieutcnant, Filippo SaluM. ' (B. v. T.) Oieverlanve. Vor Vlicßingen liegen 25 Kauffahrteischiffe, die sämmtlich nach Antwerpen bestimmt sind; mehrere derselben sind nach Amsterdam und andern Häfen abgesegelt, da die Küsten und Häfen der südlichen Provinzen in Blockadezustand erklärt sind. Die Bildung der mobilen Armee in Holland wurde mit Eifer fortgesetzt. Die Infanteriedivision roiro ron dem Herzoge von Sachsen-Weimar, dic Ka-nallerie von den Generalen Borccl und Post com> mandirt. Am i5. machte die Armee eine vorru« ckende Bewegung, auf das Gerücht, daß.sich die Feinde zu W'cstwcscl befänden. Die Kölner Zeitung vom 14. November meldet: „Durch glaubwürdige Privatbriefe aus der Nähe von Venlo erhalten wir so eben folgende Nachricht: Am ;i. November gegen Mittag ist die Festung Venlo von den Belgiern eingenommen worden; die holländische Besatzung ist triegsgefan. gen. Am 10. näherten sich die Belgier der Stadt; den ganzen Nachmittag und noch am Abend hörte man eine starke Kanonade. Um 9 Uhr Abends standen die Belgier vor den Thoren von Vcnlo und forderten die Uebcrgabe. Der bisherige Bürgermeister Bloemary, der bereits von der provisorischen Regierung seiner Stelle entsetzt worden war, hatte sich gcnöthigct gesehen, die Stadt zu verlassen. Anl Morgen des n. erneuerte sich die Kanonade, und es erfolgte darauf gegen Mittag die Einnahme der Festung; ob aber durch Kapitulation, oder mit stürmender Hand, ist noch nicht bekannt." (Ocst. B.) Das Antwerp.er Journal sagt, es seien Maßregeln zur Fortsetzung der Arbeiten an dem i>n Bau befindlichen Entrepot, für so lange als die Jahreszeit es erlauben werde, getroffen worden ; woraus man die gerechte Hoffnung entnehme, daß der dortige Handel die große politische Erschütterung überkdcn werde, welche die Regierung der belgischen Provinzen verändert habe. Aus Mac stricht schreibt man auch, daß die Verthcidtgungsarbciteli.thätig fortgesetzt würden; die ältesten Bürger hätttn die Stadt nie in so wehr-haftcmZustande gesehen. Dagegen sagt der Eour« rier des Pays» bas, die Freiwilligen, dieVcn. lo genommen, schickten sich an. Macstricht zu blockiren. Dazu aber mußten sie nothwendig ver« stärkt werden. Sechshundert Mann hätten wohl zur ersten Expedition hinreichen tonnen; aber fünftausend Holländer, eine furchtbare Artillerie, in eumu der festesten Plätze des Landes, erforderten 3g2 etwas mehr. Dcv schlechte Erfolg der Expedition gegen das holländische Flandern könne als Lehre dienen. Ncbrigens habe die provisorische Regierung den Gcneralkricgscommissair ermächtigt, dcn aus< wärtigen Freiwilligen, welche nach Hause zurückzukehren wünschten, die nöthigen Gelder und Klei, tungssiücke zu verschaffen. (Allg. Z.) Der König hat 32 Ehrenzeichen des Militär. Wilhelms« Ordens zur Verfügung des General« Lieutenants Baron Ehassü gestellt. Wie man vernimmt, ist der General selbst durch Se. Majestät für seine wichtigen Dienste mit dem Großkreuz des Militär - Wilhelms - Ordens beehrt worden. — Nach dcrZeitung von Breda hat 5er General l>hasft der provisorischen Regierung zu Brüssel wissen lassen, daß er anstatt des dreitägigen Waffenstillstandes für Antwerpen allein, einen dreimonatlichen Waffenstillstand für ganz Belgien fordere. (Korrcsp. v. u. f. D.) Auf Walchern sind schon 2400, und aufSüd-Beveland Zooo Landlcute bereit, und zum Thcib gewaffnet, um im Inneren Ruhe und Ordnung zu handhaben und jeden feindlichen Angriff von Auß«n abzuschlagen, so daß, eine Einrichtung wider auf' lebt, die schon zur Zeit des Prinzen Moriz bestand. (Wien. Z.) Frankreich. Der National sagt: „Earl X. will nicht in Eoinburg bleiben, sondern seine Residenz im Kirchenstaat nehmen, auf einem sonst der Familie Farnesc, jetzt dem König von Neapel gehörigen Landsitze. Der Herzog von Blacas, welcher mit der Unterhandlung beauftragt war, hat solche eben bc' endigt; man wird nächstens die Wohnung des Ex^ tönigK einrichten. Zu verschiedenen Malen äußerte 95 Ncugicrde der Hofleutc. Der Ritter rühmt sich eines wohlwollenden und gnädigen Empfangs von Seite Sr. Majestät. Der Infant Don lZavloä empfing ihn mit der ihm eigenen Zurückhaltung. Bei den Infantinnen Maria Franccsca und der Prinzessinn von Bcira tonnte er, da sie unpäßlich sind, noch leine Audienz erhalten." (Allg. Z.) Portugal. Ein Schreiben aus Lissabon vom 5o. Oc« tobcr meldet, daß am 22. October vier englische Packctboote aus England im Tayo angel'ommcn-sind. Ein damit angelangter (Zabincttsconrricr ging auf der Stelle nach Madrid ab; am 28. October legte sich abermal ein Packetboot im Hasen von Lissabon vor Anker; am 29. endlich lam ein Dampfschiff, ebenfalls aus England, mit einem (Zadincttscourrier an, der sogleich die Straße nach Madrid einschlug. Diese Bewegung von Packed booten und (Zourrieren beweist augenscheinlich, daß in diesem Augenblicke irgend eine wichtige Frage zwischen England und Portugal debattirt r?iro, und daß Spanien dabei vcrsiochten ist, weil sich der spanische Minister zu Lissabon oft nach O.ucluz begibt, wo cr einen Theil des 29. und der durauf folgenden Nacht bei dem Vicomte de Santarem, Minister des Auswärtigen, zubrachte, ungeachtet der ^Weigerung des d' Acosta Msütalegre, mit ihm unmittelbar zu unterhandeln. (B. ,v. T.) Lissabon, 3o. October. Im ganzen König« reiche werden große Vorbereitungen zur Krönungsfeier Don Miguels gemacht, die gleich nach erfolg« ler Anerkennung von Seite Englands, Frankreichs und der nördlichen Höfe erfolgen soll. Der hohe Iustijhof und alle andern Tribunale, wo Prozesse über politische Vergehen vorliegen, haben einen königlichen Befehl erhalten, alle Acten an den Zem, bargo de Paco zu schicken, oer ein Gnadentribimal ist. Das Eorps der Milizen ist fortwährend in groß» ter Thätigkeit. Sie ziehen bald dahin, bald dorthin, erhalten Befehle und Gegenbefehle, und man weiß dieser scheinbaren Unentschlosscnheit keinen andern Zweck unterzulegen, als den, überall das gehässige System des Schreckens beständig zu unterhalten. (Allg. Z.) Großbritannien. Lonb'on, 12. Nov. Die Erklärungen, welche die Minister am Montag Abend im Parlamente gaben, so wie die Armseligkeit des Gesindels, das an jenem so wie am folgenden Abend die Ruhe zu stören suchte, zu dcren Erhaltung die Polizei, ohne alle Militarhlllfe hinreichte, haben das Publicum nunmehr so völlig überzeugt, daß keine wahre Gefahr vorhanden war, daß die.Stoks nicht nur wieder zu dem Werthe zurückgekehrt sind, den sie vor dem Absagebrief der Minister hatten, sondern daß sie sogar einen höhern Standpunct erreichten, als sie vor der Eröffnung des Parlaments hatten. Die Times, so wie alle Freunde des Ministeriums schreiben dieses Steigen dem Umstände zu", daß dasselbe sich entschlossen gezeigt habe seine Stellen nicht zu räumen i' wahrend der Morning-Herald mit den Gegnern versichert, es komme von der entgegengesetzten Ueberzeugung her, daß die Wellington'sche Verwaltung sich nicht mchr lange halten könne! Vielleicht haben Beide Recht, indem Käufcr von entgegengesetzter Mei^ nung, jeder durch seine eigene Ueberzeugung ermuthigt, dazu beigetragen haben können, die Preise zu steigern Am Abend des 56, Novembers erklärte der Herzog von Wellington im Hausender Lords, und Sir Robert Peel im Hause der Gemeinen, daß sie und ihre sämmtlichen Collegcn im Ministerium resignirt hätten. Die Berichte in Betreff des neuen Ministeriums sagen fast einstimmig, Graf Grey werde Premierminister, und das Cabinett aus einer Mischung von Whigs und liberalen Tories zusammengesetzt werden. Ein Gerücht theilt das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten dem Lord Holland zu. Auch werden der Marquis von Lansdown, Hr. Brougham und Sir Henry Parnel als Milglicdcr der neuen Verwaltung bezeichnet. Unter den neuen Ministern nennt das Gerücht ori» Herzog von Richmond, der sich bestimmt für Reform ausgesprochen, als Premierminister, den Lord Lansdown als Minister der auswärtigen Angclegenhcitm den Lord Althorp als ersten Lord der Marine, den Lord Holland als Minister des Innern, Hrn. Brougham als Master of the Nolls, Sir James Leach als Lord-kauzler, und Sir Henry Parnel als Handclsminisier; auch wird Lord Ore») als Candidas für den ersten Lord des Schatzes erwähnt., , (Al/g. Z.) N u ß l a n V. Von der russischen Gränze, 9. Nov. Ter Feldmarschall Graf Diebitsch wird an der russisch-polnischen Gränze erwartet, um die dort aus dem Innern ankommenden Truppen in Augenschein zu nehmen, und die zu ihrer Dislocation und Verpflegung nöthigen Massregeln anzuordnen. Er wird später nach Berlin zurückkehren, wo er sich schon länger mit einer außerordentlichen Mission aushielt. Man versichert, die an die Gränze beorderten Truppen sollten auf 200,000 Mann gebracht werden, und 400 Kanonen mit sich fühlen. Man zählt sieben Armeecorps mit Inbegriff der polnischen Armee. Die Entwickelung einer so großen 394 Militärmacht kann nur als eine sehr ernsthafte Demonstration angesehen werden, furz den Fall, daß die Verhältnisse.im Westen eine für das übrige Europa gefährliche Wendung nehmen sollten. Fast die ganze russische Armee im Innern des Landes ist in VcwcHung, und besetzt die Garnisonen, welche die an der Gränze aufgestellten Corps verlassen haben. Würde die Armee ins Feld zu rücken befehligt, so würde- solches unter dem Obercommando des Grafen Diebitsch geschehen. Von den Unterhandlungen in London, und von der Stellung der französischen Regierung', wird die fernere. Dauer des Friedens abhängen. Man weiß daß der König der Franzosen und sei,le bisherigen Nathgeberzwar nichts sehnlicher wünschen, als mit dem Auslande in gutem Einvernehmen zu bleiben, und daß, in so weit es von ihnen abhängt, die belgischen Insurgenten, deren Unternehmen am meisten die bestehenden friedlichen Verhältnisse compromittirt, und selbst die Ruhe von Frankreich gefährdet, von dessen dermaliger Regierung keinen Beistand zu erwarten haben. Allein die Scl'wache dieser kaum entstandenen Regierung gibt in diesem Augenblicke dem Besorgnisse Raum, daß fie von der Nation, die sie geschaffen hat, und in der noch so verschiedenartige Interessen herrschen, so viele Gährungssiosse liegen, gezwungen werden kann, fich der Belgier anzunehmen, sobald die Mächte sich für eine bewaffnete Intervention in deren Sache zu erklären für nöthig finden sollte::. In kurzer Zeit wird man hoffentlich über dieses Alles mehr Ausklärung erhalten» (Allg.Z.) Ggmannischcs Neich. Konstantinopel, den 25. October. Die Nachricht von der bereits vollzogenen Räumung Varna 's und der übrigen seit dem letzten Kriege von den russischen Truppen auf dem rechten Donau- User besetzten Plätze hat hier einen angenehmen Eindruck hervorgebracht. Alisch - Pascha hat bereits von Varna Besitz genommen; indessen ist kurz darauf Wedschi-hi-Pascha zum Commandanten dieses Platzes ernannt wordene Eine andere Ernennung, die einiges Aufsehen erregte,, ist die des bekannten Agenten des Statthalters von Aegypten, Ne d sch ib - Efen d i zum Sure-Emini oder Aufseher der Pilgerfahrts-Ka-ravane nach Mekka. Da Ned sch i b-E fend i vor Kurzem noch sich anschickte, dem Sultan und den fremden Gesandten ein glänzendes Fest in bem Thale von Kethana oder der süßen Wässer zu geben, so hat diese ihm, wie verlautet, auf sein Ansuchen ertheilte Bestimmung zu mancherlei Vermuthungen Anlaß gegeben. Mittlerweile ist P ertew-Efe ndi von semee , glücklich vollbrachten Sendung nach Aegypten in diese Hauptstadt zurückgekehrt,- er war, da ihm die Seereise zu beschwerlich gewesen, bei Sattalia ans Land gestiegen, und hatte den übrigen Theil der Reise zu Lande über Vrussa hicher zurückgelegt. Man glaubt, daß ein Mann von Pertew- Efenbi's Talenten und Erfahrung, der sich noch neuerlich .'große Verdienste um die Pforte erworben hat, nicht lange in Unthätigkeit bleiben werde. Auf die erste Anzeige von der im südlichen Nußland um sich greifenden Seuche^der Cholera hat die Pforte zugleich einige Vorkehrungen getroffen, um die aus den russischen Häfen einlaufenden Fahrzeuge unter Aufsicht zu setzen, und die Communicationen mit selben zu hindern. Ein so eben aus Trcbisond hier einlaufendes österreichisches Schiff, welches seinen Ca-pitän, Vincenzo daMalta und einen Theil der Mann« schaft durch ansteckende Krankheit während der Ueberfahrt verloren hatte, ist auf Veranlassung der' kaiserlich-österreichischen Internuntiatur, mit Veiwirkmia der türkischen Behörden, sogleich unter Quarantain'e gesetzt worden. Bei diesen löblichen Dispositionen der Pforte, sich den in den europäischen Staaten üblichen Sanitäts - Maßregeln anzuschließen, ist zu Höft sen, daß diese Hauptstadt auch ferner von der Pe>t und andern Seuchen befreit bleiben werde, (Ocst. B.) Der Cou. rier de Smyrne schreibt aus C a -,^e a (Candia) vom 27. September: „Am 6. d. erhielt Suleiman Pascha von Candia aus Konstantinopel die officielle Nachricht, daß der Sultan die Negierung Cre-ta's auf immer und ohne Vorbehalt an Mehemet Ali), Vicekönig von Aegyptcn, abgetreten habe. Die Kanonen des Forts von Canea verkündigten dem Volke dieses glückliche Ercigniß, und die Agaö beleuchteten drei Tage hinter einander ihre Häuser. Mustapha Pascka gab ein militärisches Fest, und ließ die drei sphükioti-schen Chefs, die er seit mehreren Jahren als Geiseln zurückgehalten hatte, frei. Dem Pascha selbst wurde uon dem Vicekönige das Militärcommando der Insel Creta übergeben. Die ägyptischen Truppen werden von europäischen Ingenieuren begleitet, welche die hier nothwendigen Arbeiten leiten sollen.' Gestern vassirte die ägyptische Flotte, bestehend aus 2 Fregatten, /4 Kor-vetten und 8 Briggs und Goeletten vor unserm Hafen, und wendete sich nach Suda, wo sie heute ankommen muß. Man weiß, daß sie HU00 Mann Landungstruppen an Bord hat, Suleiman Pascha schickt sich zur Abreise nach Konstäntinopel an. Seit einiger Zeit find wir hicr frei von Unruhen, Dank dem ftsien und versöhnenden Geist des vor einigen Monaten von Konstan-tinopel gesandten Commissars, der sich noch hier befindet. Man h,tt allen Grund zu hoffen, daß durch die neuen Verfugungen, die Creta unter eine andere Verwaltung stellen, die allgemeine Unterwerfung des Landes ohne Blutvergießen statt finden wird.« (Allg. Z.) NeI,cteur: Lr. ?av. Keinrich. Verleger: Zgnaj ÄI- «5vler v. Kleinmayr. Anhang zur Rmbacher Leitung. "°?1l«le°l» logisch"« Be»l'»chlun«en^"«a>d°», ^3^^^ ^^^.^^^»——— «.------------------.«^.....-»——.-»—»—.—, -----<------------ desLaU'achsiusses ,„ h^„ Varomeier Thermometer Witterung Grubcr'schcn Ganal i.^onat 3 Früh Mittag Abends Früh Mittag Abend 3>üh ?^>tta^ Abnids ^ j /^ "__ , ______— ___.^ <________I________bis bis l'is oder 0' o" o"^ Z.^L. Z.> L. Z.! L. ji.>W K.j W ^->W 9 Uhr 3 Uhr 9 Uhr _ ______________ Nov. 24. 27 4,7 27 /l,Uf- 126 , n 25. ,7 5,7 27 5.8 l ,7 5,7 — 4 — 6 ^ 2 wölk. wölk. wölk. , >l> 0 10 ,0 >. 26. 27 4,2 «7 4,0 37 4,0 —, Z —! 5 ^ Z ltrüb triib trüb -s- 0 4 io ^. 27. 27 4,c> «7 4,5 27 39 — ^ 4 — 5 — 6 ! wölk. wölk. schön -^ a 2 0 ^, 2». 27! ^,0 «7 4,5 ,7 5.5 — 4 — 4 — 4 j wölk. woll:. wölk. — 0 1 »0 24. 27^ 5,9 57 6,/» 27 6,4 — 5 -—! 2 — 2 ! triib niib trüb — o 2 0 " 5o. 27 60 27 j 5,6 27^ 5,5 —^ 2<— ! Z — 2 trüb jtrüb trüb — 0 2 0 An merluna D>is Krcuz^cichcn (^) l>ci d«>n Wassc'hohe» zcigt die Höhe des Wasserspiegels am Pegbl bei der Einmi'mdung dco LaibachstilsstH <>i dcii Grubcr schcn l^^i'.al übc^ dic attc Schleus>cnbettung, und der Querstrich ( —) die Ticfc untcl Lcvscll'cil an. Angekommen den 50. November tSZu. 5^r. Angrlo Graf Petorelli, Professor dcr Pl^-s,k, von Wien nc,ch Parma. — Hr Matthäus Ncm--nicher. k. k. Gubernial-Nath in Triesi, von Trin Klain u.Aera.^"^"""'^^ 7" l.al. Obligat. 0» Stand« v./^"^ . ""A^ O "^ Tyrol '^u^.^2o.H.^3 — Darl. mit Verlos, v. I. 1820 für ,oa ss. sinCM.) 169 ,j^i detto detto v. I. ,821 für,<,<: fl. (in CM-) 119 ^2 Wiener Staot.Banc.Obl.ju2i/2v.H. (in CM.) 52 ,l« Obligation, oer allgtm- und Ungar. Hofkammer zu 2 v.H. li„CM.) ^^ <^ Obligationen der in Frankfurt» zu 5 v.H.'» 5 __ und Holland aufgenommt'^zu 4 i^2v.H. >65 — nen Anlehtn ^«4 v.H.1 Z 6t 3>H (Aerarial) (Domest.^ Obligationen dtl Stande (C. Vt.) (E.M.j v. Osterreich unter und zu5 y.H.1 — __ od derEnns, von Nöl)°>zu2,/2 v.H.l 201I2 — men. Mahren. Sckle.i zu 2i/Z v.H.> — — Nen.St-nermark.ziärn' zu» v.H.l Hi 3^5 — ten, Kram und Gorz ^zu , 3/4 v H.j 262^5 — Vank'Actitn pr. Ttück »«92 in Conv. Münze. Z. 1594 (2) " Es wird in ein Herrschaftshaus ein Kammerdiener gesucht Die näheren Umstände sind in dem Zei^ tungs - Comptoir zu erfahren, 624 Vermischte ^erlantvarnnONt. Z. i5g7. (») Nr. »196. pensations » Eigenthums oder. Pfandrechtes, das ihnen sonst zu statten gekommen ware, abzutra» Aen verhalten werden würden. Zum Versuche eines gütlichen Einverständnisses mit den Gantglaubigern und allfäliigen alsa gleichen Abthuung dieses Concurs »Gegenstandes wird die Tagsayung auf den obdcstimmten Tag, Früh um 9 Uhr, vor diesem Gerichte anberaumt/ bei welcher nach fruchtlosem Vergleichs. Versuche der Concurs« Massa - Vertreter und der Cridato» ren» Ausschuß mit den ihnen einzuräumenden Rech» ten und aufzulegenden Verbindlichkeiten gewählt werden. Bezirks. Gericht zu Egg ob Podpttsch am 20. November »63o. Z. i584. (2) aä Nr.^63^ F eil bie tu ngs-Edict. Vom Bezirksgerichte Wipbach wird össcnttich bekannt gemacht: Os seye über Ansuchen des Ma-thias UrschitsH von Mazdiunil, alö Eessionär des Anton Neberzoi aus Lösche, wegen ihm schuldigen 14 st. c. 5. c^, die sostirt gewesene executive Feil« bietung der, dem Johann Faidiqa in Lösche gedcri, gen/ auf 677 ft. M. M. geschätzten, und dem Gute Leutenburg dienstbaren Vicrtelhube mit An< und i^ugehör reassumirt, auch hierzu dreiFeilbietunas« Tagsahungcn für den 5. October, 5. November und 6. December d. I., jedesmal von Früh 9 bis »2 Uhr in I^oca der Realität zu Lösche mit dem Anhange des §. 326, a. b. G. O. anberaumt worden. Wozu die Kauflustigen zu erscheinen eingela» den, und zugleich erinnert werden, daß die Ber» kaufsbeoingnisse und Schätzung täglich hicramtä eingesehen lvcrdcn sonnen. HcziltsgcrläN Wipbacl) am 28. Juli ,L3o. Anmerkung. Auch bei der am 5. November d. I., adgeballrnen zweiten Versteiqerungs-Tagsa^ung ist tie hübe nicht an Mann gebracht >ror5cn. Z... i5ga. (2) Y i 0 1 i ix - U n t c r r i c. h I s - A n s t a 11. Dem mehrseitig geausscrten Wunsch« und dem zur Beförderung der Tonkunst anerkannten Bedürfnisse zu entsprochen, wurde beschlossen,-'von nun an wieder eine Violin-Lehr-Anstalt in die Wirksamkeit treten zu fassen, worin die Kinder der P. T. Herren Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft, oder die P. T. Herren Mitglieder und Dilettanten selbst, durch sechs Stunden in der Woche unentgeltlichen Unterricht erhalten. Diejenigen P. T. Herren Gcsellschasts-Mitglieder, deren Angehörige, oder die P. T. Herren Mitglieder und Dilettanten, die seihst an diesem, durch Herrn Franz Knoll zu ertheilenden Unterrichte Antheil nehmen wollen, belieben sich dicsfalis mündlich oder schriftlich bei der Gescllschafts;-Direction zu melden. Von der Direction der philharmonischen Gesellschaft Laibach am 21* November i83o. Z. 1572. (3) Es sind mehrere Tausend Gulden V«!-pillar? und Massegelder gegen gesetzliche Sicherheit darzuleihen. Auskunft rvthcilt Herr Dr. Eberl, in der Kapuziner-Vorstadt, Haus-Nr. 57, wohnhaft. ______ Im hiesigen Zettungs-Cvmptoir ist ganz neu, im steffen Einbande, und um äußerst bil« ligen Preis zu haben: UürsinZer Alphabetisch-chronologische Uebersicht der k. k. Gesetze und Verordnungen vom Jahre 1740 bis zum Jahre 1621, als Haupt-Repertorium über die the,ls mit hoch« fter Genehmigung/ theils unter Aufsicht der Hofstellen in 79 Banden erschienenen politischen Gesetzsammlungen, in 10 Banden, und dem dazu gehörigen Supplement» Bande. (3- Intelligenz-Blatt Nr. l45. d. 2. December iSZo.)