Rr< 271. Samstag, 25. November l911. l30. IayMilg. Mbacher Zeitung p'»«nu'nrr«: Mit ): oNvclscndung: ganzjährig »o X, dclbjalznu l5> K, In liuotor: gunzMrig I Die «Laibnckrr Zewm«. ,nchsl«i !äu>,ch, mil ?!».'na»>m!' bcr Ee«»- „ü^ iflicna«!', ^>s At>n,iniäl,cig n li,. Hur di<> ^..»rllxng 'lii! Hau« ganzjährig u «. ^ In>rvlw,lSt,ll'iillr: ssi,r lleiuc I!,!r,a!r ? s'ch «'Ku-ilsirahr Nr, 2« ; die Aidalrtion VÜlwii« stta^ ?>r, 20, kpnchftund»» d«v «i.datiiu» ro« « l>i« ,o lMr bil zu 4 Zeilen '0 li, grokcr^ per Zcile 1« b; bei öfteren U-iedecholungel, per Zci.s « l,. ? rnrmiilagc Unsrnüll^lr Bris!,' n,er»sn nickt angcnommsn, «>?o»us»«ipte ni<»! zl'.«^<t. 3«>tph»».l»r. >«r ««»altwn 82. Amtlicher Geit'. Seine k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. November d. I. dem Ministerialrate im Ministerium für Knltus »nd Unterricht Dr. Franz Hye anläßlich der von ihm er-betencn Übernahme in den bleibenden Ruhestand den Adelstand mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu vcr-leihen gernht. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. November d. I. den Sektionsral Dr. Egon Zweig znm Ministerial« rale im Ministerium für Cultus und Unterricht aller» gnädigst zn ernennen geruht. Hussarek ni. i>. N«ch den, Amtsblatts zur «Wiener Zeitung» vom 23. No-ve«btr 1911 (Nr.^68) wurdr die Weiterverbrcitung folgender V^ßerzeugnisse verboten: Nr. 4 «Neue freie Worte» vom 16. November 19l1. Iwn Postansichtelartcn, darstellend die geographische Kon. tuienzelchliung der italienischen Halbinfel, in welche auch öfter, reichische Gebietsteile einnrzrichnet sind. Druckschrift: «5lovä. kniliovu» lmmoru » 8»tir^, ^Hro8l»,v N»^. Dobr/ voM ^vo^ u jin6 paäivns historic)'. MKI»ä. Nojä» », 'luovil, ltnilikupoetvi v ?r»2« II,, Xlli-Iovo uäin. iinlo 26 n. r. I.o8eliiilß«r, ?l»nll. Nr. 2^i »W»(is rroud^» vom 17. November 1911. Mr. 30 2(IlAv 2v »wiö ,!v8ti' voul Ib. Novcmb. 1!)ll. Nr. 45 «kalill» vom 17. November 1911. Nr. 14 «A«v/ vüll» vom 17. November 1911. Nichtamtlicher Heil. Deutschland. Man schreibt aus Berlin: Der Bericht aus der Budgetkommission des Reichstages über die Ausfüh. rungen, die der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Herr von Kiderlen-Waechter, am 17. d. M. über den Feuilleton. Richard Wagners «Mein Leben». (Schluß.) Auch .Heinrich Mars ch ner, dessen ursprüngliche „wahrhaft hochbegabte" Richtung auch Wagner aner-kennt, wird wegen seiner wüsten, unmeisterlichen Instru° mentation seines späteren „ungeheueren Verfalls" aufs heftigste angegriffen. Man kann sich vielleicht denken, wie es da untergeordneten Geistern vom Schlage eines Reissiger, Wagners nächstem Kollegen in seiner Dresdener Dirigententätigkeit, nnd Ferdinand Hil» ler ergeht, deren Unfähigkeit und Untauglichkeit mit den grellsten Farben beleuchtet werden, obgleich sie zu ihrer Zeit hohen Ruf genossen. Auch bekannte litera» rische Größen, wie Bert'hold Auerbach, Tieck usw., oder die berühmten Dresdener Künstler Senger, Schnorr, Nietschel, Handel, Hänel ersah-ren eine keineswegs glänzende Beurteilung. Mit der wärmsten Sympathie steht Wagner seinem späteren Schwiegervater, dein ihm in jeder Hinsicht so nahestehenden Franz Liszt, gegenüber. Doch schildert er auch diesen Großen intim in einer Weise, die für den Außenstehenden ettvas Überraschendes hat: „Infolge besonderer Anregungen geriet er, der sonst so harmonisch sicher sich Gebende, in eine wahrhaft erschreckende Stim-mui'g, in welcher er gegen dieselbe Welt, gegen die auch ich wich in vollster Empörung befand, mit fast zahne-knirschender Wut sich ereiferte. Sehr tief von diesem wunderbaren Kontalt mit dem außerordentlichen Manne ergriffen, doch unfähig, dem eigentlichen Zusammenhang seiner grauenhaften Kundgebungen zu folgen, verblieb ich im tiefsten Erstaunen." Ein Kabinettstückchen geradezu zwcrchfellcr,chutteru-der Komik aber ist Wagners Beschreibung Sponti-nis, des seinerzeit hochgcfeierten Berliner General-mufildirektors. Wagner, der die Gestalt eines Berkmesscr Verlauf der gesamten Marokloverhandlnngen gab, wird hoffentlich anch die leisesten Zweifel beseitigen, daß cs auf seiteil der Reichsregierung in keinem Augenblicke bei der Wahrnehmung der berechtigten deutschen Inter» essen an der nötigen Festigkeit gefehlt hat, namentlich auch gegenüber England »ichl. Die von manchen Blättern gläubig aufgenommene Behauptung, die deutsche Regierung habe in wichtiger Zeit cine englische Anfrage vierzehn Tage lang ohne Antwort gelassen und dadurch Veranlassung gegeben zu der bedauerlichen Rede des cng-lischen Schatzkanzlers vom 21. Juli dieses Jahres, er-weist sich danach als eine völlig sreie Ersindnng. Den deutschen verantwortlichen Slellcn war zwar durch die mit dem französischen Kabinett verabredete Geheimhaltung des Verlaufes der Besprechungen über Marokko eine gewisse Zurückhaltung auscrlegt, die auch die gauzen Monate hindurch ohne Rücksichtnahme auf ihre taktische Wirkung strenge beobachtet wurde. Trotzdem N>ar der deutsche Botschafter in London genügend instand geseht, Sir Edlvard Grey alle erforderlichen Aufklärungen über den Sinn und das Programm der deutschen Aktion zu gebcu. Wenn nichtsdestoweniger das Foreign Office nicht vor falschen Auffassungen benxchrt blieb, so hatte das augenscheinlich seinen Grund in einem offenbaren Mißtraue», das gewissen französischen Zeitungslegenden tendenziöser Art einen unverdienten Kredit gewährte und dadurch eine Zeitlang zu einer unrichtigen Beur-teilung del deutschen Absichten führte. Das alles liegt, jetzt schon ziemlich weit hinter uns und wird ja voraus» sichtlich auf die endliche Erledigung der ganzen Ange-legcnheit keinerlei Einfluß mehr üben. Aber in der öffentlichen Meinung des Deutschen Reiches ist, wie die letzten Debatten im Reichstage zeigten, im Anschlüsse an die Rede Lloyd Georges, leidcr noch immer ein ge» wisses Unbehagen vorhanden, das ohne Zweifel nicht so rasch verschwinden wird, wie cs für eine ungehemmte Entwicklung der Beziehungen zwischen Deutschland und England wünschenswert sein möchte. Zur Beurteilung geschaffen, hatte ein hervorragend hnmoristisches Talent, so wenig es dem Schiller Schopenhauers und tieftragi« scheu Dramatiker anch sonst anznmerken ist. Von Spon« tini sagt Wagner, daß er, im Gegensatze zu dein jetzt! herrschenden Meyerbeer und selbst zu dem greisen Ros-sini, sich dnrch einen »oahrhafte» Glauben an sich und seine Kunst ausgezeichnet habe. „Daß dieser Glaube, wie ich cs fast zu meinem Entsetzen erleben mußte, in einen gespenstigen Aberglauben ausgeartet war, verschweig ich." Sponlini glaubte 3üagncr seine besondere Zu-neigung dadurch bezeugen zu müssen, daß er ihn „dnrch sreundschaslliches Zureden vor dem Unglück bewahren wollte, in seiner Lausbahn als dramatischer Kompu» nist fortzufahren," znmal er, Spontini, ja bereits alle Möglichkeiten einer solchen Laufbahn erschöpft habe! Ebenbürtig an wildem Carkasmus und fich selbst, ironisierendem Spotte ist die Schilderung des bekannten russischen Revolutionärs Michael B a k u n i u. Dieser vertrat die änßerste anarchistische Propaganda der Tat uud gewann auf Wagner so viel Einfluß, daß der Ton-dichter zum guten Teil wegen dieser Verbindung seine Verbannung aus Deutschland und seine schwere Kom» promittierung als Aufrührer erduldete, obgleich er stets nur künstlerischen Zwecken zustrebte. Wagncrs weither-ziger, humaner Standpunkt offenbart fich darin, wie er trotz aller Sonderbarkeiten Nakunins die reichen und edlen Eigenschaften des seltsamen Russen zu schätzen wnßte. Eines lvar ja beiden Männern gemeinsam: eine grenzenlose Vcrachlnng des augenblicklichen Zustandes der menschlichen Gesellschaft, eine Verachtung, die Wag-ner nacheinander zu einem Anhänger Proudhuns, L. Feuerbachs, Schopenhauers machte. Wagners lief° blickender Geist sah überall hinter glänzender Außen-seite Hohlheit, Fäulnis und Geistestod. Seine Erfolge sogar konnte er nur dcm kläglichsten Unverstand und de; Plattesten Geistlosigkeit des Publikums zuschreiben. Zum Beispiel sein „Rieuzi" hatte den Höhepunkt des Bei» falls dadurch erreicht, daß in der königlichen Oper in > der gesamten politischen Lage während der verschiedenen Stadien der nnnmehr abgeschlossenen Verhandlungen über das jetzt hoffentlich endgültig erledigte Marokko-Problem bietet der gestern erschienene Bericht wertvolles Material, das sicher auch außerhalb der Grenzen des Deulschrn Reiches mit Interesse zur Kenntnis genom» inen werden wird. Der Panamakanal. Man schreibt aus London: Die Frage der Bevor-zugung der amerikanischen Schiffahrt bei der künstigen Benützung des Pananiatanals beschäftigt fortgesetzt die amerikanische Politik. Präsident Taft sagte vor kurzem in einer Rede iu Sau Francisco, die Negierung löune dafür sorgen, daß die Kanalgebührcn wenigstens für die amerikanische Schiffahrt ermäßigt oder beseitigt würden' oder wenn dies nicht anginge, sollte das Schatzamt die entsprechenden Summen vergüten. Im Sinne dieser zweiten Alternative hat sich seither der Kriegssekretär Stim son ansgesprochen, zu dessen Ressort der Panama-lanal gehört. Er sprach die Ansicht aus, daß es mit dem Hay.Pauneefutte.Vertrag von 1901 vereinbar sei, wenn die Regierung der amerikanischen Schiffahrt die bezahlten Kanalgcbühren vergütet' anderen Regierun« gen stände es frei, dasselbe zu tun. Indessen sind die Meinungen über die Legalität eines solchen Versah» rcns geteilt, da der Vertrag von 1901 die gleiche Be-Handlung der Schiffahrt aller Nationen ausdrücklich vor-schreibt. Inzwischen ist bereits dem Kongresse eine Bill vorgelegt worden, die die Rückvergütung der Kanal» gebühren aus Staatskosten einführen will. Ihr Schick« sal ist indes ungewiß, da alle bisherigen Gesetzentwürfe auf Subventionierung der amerikanischm Schiffahrt vom Kongresse abgelehnt worden sind. Dresden „eine Kompanie Soldaten aufmarschierte, die Schilde über ihren Köpfeu zu einem Dache zusammen-fügte uud der Ballettmeister mit seinem Gehilsen, in ! bloßen fleischfarbenen Trikots, anf dieses Schilddach sprangen, um sich hicr einigemale gegenseitig auf den Kops zu stellen, was ihrer Meinung nach das altrömische Gladiatorenspiel versinnlichen muhte. Dieses war der Moment, welcher das Haus stets zu erdröhnendem Bei-fall hinriß, und ich hatte mir zu sagen, daß, lvenn die» ser Angeublick einlrat, ich die Krone meines Erfolges erreicht halte"! In solchen klcinen Beobachtungen spie-gelt sich R. Wagners eisige Verachtung des Kunstver» ständnisscs beim Publikum, das also nicht heute erst dnrch den erbärmlichen Operettenschwindel verderbt wor» den ist. Aber nicht in dieser tief tragischen, schmerzlichen Ersassung des Lebcnsproblems gipfelt der Eindruck, den wir vou Wagners Erdenluallen nach seiner eigenen Schildcrnng mitnehmen. Erschütternd, ergreifend treten uns vielmehr zwei andere Züge entgegen, die uus mit so manchen Menschlichkeiten und Schwächen versöhnen, die Wagner vou sich selbst berichtet oder durchscheinen läßt. In aller Unrast, allem häuslichen Elend neben einer ungebildeten, geisi- nnd ideallusen Frau, in Mangel und .Hunger, in sciner beständigen Flucht vor drängenden Gläubigern, Feinden und Intrigen aller Art, die e I) erne Tatk r aft, die nie erlahmt, die ihn, einem Odyssens ähnlich, aus jedem Schiffbruch sich aufrichten läßt, um mutig dem fernen Ziele zuzusteuern. Und da» neben der selbstlose Idealismus des gelvaltig Schassenden, der für sich nichts erstrebt, sondern in allem Sturm uud Drang doch nur das hehre Bild einer neuen Klinst zu gestalte!, sucht, lvie es sich ihm schritt-weise in immer höherer Vollendung darstellt. Solches lehrt uns schoil die erste Hälfte der Wagnerscheu Selbst» schilderuug, da er vielfach dem Höchsten noch verworren diente. ^- In cinem zweiten Anfsatze sei es gestattet., dem zweiten Bande dicserSelbstbiographie uns zuzuwen-den. Dr. Othmar Hegemann. Laivachei ,i)ettung ^l:. 271. 2578 25 November I^N. Politische Ueborllcht. LaiI) ach , 24. November. Die nächste (6.) Sitznng des Herrenhauses findet Dienstag, den 28. d. M., Beginn 8 Uhr »achmiilags, mit folgender Tagesordnung statt! Mitteilung des Ein» laufes. Vericht der vereiiligte» Staawvcrtrags- und der Kommission für Iustizgcgenstände über drei »lit dem Königreiche Serbien abgeschlossene Verträge, nämlich den Kousular», den Rechlshilfevertrag nnd den Vertrag über die Verlasseuschasleu, die Vormundschaft und Pflegschaft sowie über die Beglaubigung von Urkunden und über Zivilslandesakte lVerlassenschaftsverlrag) (Be-richterstatler Freiherr von Schwegel). Miindlicher Be» richl der Koinmisfioil für Iuftizgegenslände über den Tcrilavorschlag zur Besetzung der Stelle eines Ersah» mauueo des Reichsgerichtes. Miiudlicher Bericht der Kimmission für Justizgegenslänoc über die zu erneu» ernde Wahl von zwölf Mitgliedern in den Staats» gerichtshos. — Die „Nene Freie Presse" kommt wiederholt auf die schwere Gefahr zurück, von welcher im Sommer dieses Jahres der Friede Zwischen Deutschland und England bedroht war. Sie kaun nicht verstehen, »oarum England wegen Marokkos sich geradezu eine Erbfeind-schast im Verhällnisfe zur deutschen Nation auf den Hals laden wollte. Englands Int.reffen seien durch das Vorgehen Deutschlands nicht berührt worden und die Vertragstreue gegen Frankreich könne durchaus uicht erklären, das; der englische Minister hitziger wird, als der französische und das; die Welt es nur den Bedenken besonnener Männer im englischen Kabinett zu dan» ken habe, wenn sie von einem furchtbaren Unglück verschont blieb. Die Politik des englischen Slaatssekre» tärs habe die Lösung der Flottenfrage zehnfach er. schwert. Der Versuch, das deutsche Volk einzuschüchtern, kann nicht gelingen, nnd desl)alb sollte England umkeh-ren uud den verlassenen Weg des Friedens und der Freundschaft wieder betreten, damit es nicht zu spät werde. Das „Neue Wiener Journal" veröffentlicht Äußb-rungen aus der italienischen und türkischen Botschaft über den Vorschlag eincr Pcrpachtnua. vou Tripolis an Italien. Die italienische Botschaft meint, der Vorschlag komme uni einen Monat zu spät. Vor der Annexion hätte er vielleicht bei der italienischen Negierung Gc» hör finden können. Jetzt stehe ihn» ein tatsächlicher und rechtlicher Zustand entgegen. Überdies habe Italien nuumehr leine Veraulasfung, der Türkei Konzessionen zu gewähren, da es den Ausgaug des Krieges mit Ruhe erloarte, über reichliche finanzielle Mittel verfüge, um bei jeder Dauer des Krieges standzuhalten, und da es zudem für das annektierte Gebiet große wirtschaftliche Pläne habe, die es durchfichren wolle. — In der tür» kischeu Botschaft wird versichert, daß die konstitutionelle Türkei den« Vorschlage nie hätte zustimmen tön° nen uud es auch jetzt nicht tue, da sie gewiß sei, Tripolis und die Cyrenaika mit allen rechtlichen und wirtschaft-liclM Vorteilen des vollkommenen Besitzes zu beHallen. In den politischen Kreisen Sofias wird der Um« stand lebhaft besprochen, daft sich gelegentlich der Adreßdebalte im Sobranje die meisten Opposilionsred-nrr, insbesondere die beiden Parteiführer Dr. Nado° Ei« neuer Tag. Von A»nln D^l'lenl'l'rg. Aus dem schwedischen übersetzt von Francis Maro. '18 FvrtjehUNss.) (»iachbrucl vcrliolo»,) Was die Schwiegermutter dachte, darum kümmerte sie sich gar nicht, aber Jakob hatte so wunderlich fra» geud ausgesehen, das; sie sich bewogen fühlte, ihm eine Erklärung zn geben, obgleich sie sie eigentlich nicht für erforderlich ansah. Und mit einemmal schien Irtbar machen, die in Bulgarian niemals Entgegenkommen finden können. Der Plan einer rein wirtschaftlichen Verständigung, dem man in Vulga-rien nicht abgeneigt wäre, scheint aber den Serben nicht zu genügen. Die letzten Annäherungsversuche dürften daher gleich den frühereu im Sande verlaufen. Das „Fremdenblatt" hebt in einer Besprechung der Revolution in Lhina hervor, daß derselben bereits europäische Leben zum Opfer gefallen seien. Daraus könnle sich leicht eine entscheidende Wendnng ergeben, wenn die in China meistinteressierlen Mächte von den bereits eingeleiteten Vorsichtsmaßregeln zu ernstesten Maßuahmeu überzugeheu sich gedrängt sehen würden. Das gegenwärtige Bild der Lage in China ist keines» wegs klar und es läßt sich nicht voraussagen, ob uud wie lang die Revolution eine innere chinesische Angelegen» heil bleiben wird. Tltgcsllcmglcitctt. — oar die Schlußfolgeruug, zu der sie in letzter Zeit gelangt war. Sie loar nicht^ uu-ersetzlich. Er hatte ja eine andere, die ihm näherstand. Er halle ja seine Mutter. Und dieser Gedanke machte sie hart. Er lockte ein kaltes Lächeln um ihren Mund, wie sie da vor dem Spiegel stand uud ihr Bild betrachtete, während sie den Hut zurechtrückte. Er halte eine andere, mit der er besser sprechen konnte als mit ihr. Warum sollte sie dalln nicht jemanden snchen, der sie besser verstand als er? Sie brauchte auch jemanden, mit dein sie spre. chen konnte. VIII. Der Frühling war so »veil vorgeschritten, daß die blanken, braunen Knospen der Bäume aufgesprungen ^ »raren und das zarte Laub hervorguckte. Die Grasmalteu ! lagen dicht und hellgrün da, und mit jedem Windhauch! kam eiu Duft vou Hyazinthen uud Akazien oder irgend! ,wie ihre Kühe. Die Margarine muffe irgendwie, wie, iwüßleu sie nicht, in die Butter hineingekommen sem. Was tat der weise Richter, den der feurige Protest ge-rührt hatte? Er ordnete, ein zweiter Saiomo, an, daß man die Kühe vorführe, vou Amts wegen melke und aus dieser gerichtlich hergestellteil Milch Butter bereite. So geschah es. Der Gerichtschemiker stürzte sich auf die Butter, uutersuchte sie uud, siehe da, sie enthielt wieder 25 Prozent Margarine! „Scheu Sie wohl!" riefen die Bauern erleichtert, nnd der Nichter blickte stnmm im Gerichtsfaal Heruni. .Konnte das mit rechten Dingen zugehen? Es ist uichl erstaunlich, das; Gerichtshof, Sach» verständige nnd Zengen, das heißt die Kühe, in auhal-tendes schmerzliches Nachdenken versanken. Schließlich lain man zn dem Ergebuis, daß, so unglaublich es auch sehieu, die Kühe, diese scheinbar so harmlosen Kühe, die Schuldigen sein müßten. Was lag näher, als daß man das Fuller der .Kühe untersuchte? Uud da faud sich denn des Rätsels Lösung. Die Tiere warcu wegen des Futtermaugels mit Ölkuchen, Kokosnuß und Lein gefüttert wordeu. Dieses etwas fremdartige Futter halte sich dann im Innern der Kühe in geheimnisvoller Weise in die Bestandteile der Margarine umgesetzt uud so war die Vnttermargarine oder Margariuebutter zu» stände gekommen. Für die braven Kühe entsteht also die Gewissensfrage: Welche Lausbahn soll ich einschla» gen? Soll ich eine altmodische Bultcrkuh oder ciue ueu» modische Margarinekuh werden? Was ist das aussichts» reichere? . . . ^- l,.Im Interesse des Staatswohls . . ."j Die Pariser Wochenschrift „L'Opinion" erzählt folgendes Geschichtchen: Ein Mitglied des Pariser Varroaus, die hübsche und juuge Advolalin Snzaune Grünberg, wurde von einem Knaben entbunden. Das ganze Palais de Justice ist stolz auf dies frohe Ereignis, das sich in der Gilde der Rechtsauwälle zum erstenmal zugetrageu hat, und alle Kollegen der Frau Dr. Juris bemühen sich, der jnugen Mutter durch Vertretung in ihren Amtspflichteil gefällig zu fein. So übernahm vor eini» gen Tageil ein jnnger Advokat, der gegeil Frau Grün» berg in einer Zivilklagesache plädieren sollte, ihre Ent» schuldigung vor dem "Präsidenten mit den Worten: „Mein Gegner, Frau Grünberg, bittet um Vcrtaguug des Termins, da sie wegen Krankheit nicht vor Ge-richl erscheinen kann." — „Sie wollen sagen, wegen Dienstleistung im Slaatsinleresse . . ." verbesserte lächelnd der Präsident. — Mne Fra« mit fünf Männern.) Eine Dame, die von den Newyorter Zeitungen als „Champion» Bigamist" von Amerika bezeichnet wird, ist in der Per-soll einer Klara Noach aus Vallimore verhaftet wor» den. Die Frau ist 45 Jahre all. Sie gibt zu, fünf Män-ner geheiratet zu haben, mail ift jedoch der festen Über-zengung, daß die Zahl der Angeschwindellen eine viel größere sein muß. Zu dem Slaatsanwalt bemerkte sie am letzten Donnerstag: „Ich würde sie gern alle uoch einmal sehen, ehe ich abgeführt werde", und als nach der Verhaftung am vorige» Freitag zwei der fünf Ehe« manner im Saal erschienen, nahm sie beide bei der Hand und erklärte ihnen, daß sie nicht aufeinander eifersüchtig zu werden brauchten, da sie leinen oon bei» den je geliebt hätte. „Ich habe stets geglaubt, daß es in der Welt einen Mann geben müßte, dessen Geist mit meinem übereinstimmen würde. Ich entschloß »lich, ihn zn snchen, nnd ich glaube, da ich wohl jetzt ins Gesang» ilis muß, daß mein Ench.n auf einige Zeit nnlerbrochen wird." Sie gab zu, daß uur eiu einziger ihrer fünf Männer ihrem Ideal nahe lam. Er war ihr äußerst zugetan, aber schließlich wurde sie seiner ebenso über» drüssig wie der andereil znvor. ein anderer berauscheuder Wohlgeruch. Lili saß auf ihrer gewöhulichen Bank im Hnmmelgarten, nnd Eskil spielte neben ihr, als Plötzlich Larnier vor ihr- stand. „Ich habe zufällig herausg,funden, daß ein Ab» l'ürzungsweg durch diesen Park führt, durch den ich rascher iu die Stadt komme," sagte er. „Uud uun sah ich Sie plötzlich. Dars ich?" U>,d ohne ihre EinWilli-gung abzuwarten, setzte er sich neben sie nieder. Lili wußte nicht sogleich, >r>as sie sagen sollte. EZ fiel ihr ein, daß sie ihn nie zuvor im Hummelgarten geschcu halte, obgleich sie schou seit laugem täglich hier saß. Und sie mußte daran denken, daß sie gerade gestern aus ihrer Wanderung durch das Nordische Musenni zu» fällig erwähnt halte, daß sie sich jeden Vormittag ein paar Stunden ill diese», Part auszuhalten pflege. Statt einer Antwort hob sie Eskil empor uud lehnte ihn au ihre Kuie. „Das ist mciu kleiner Junge," sagte sie, iu° dem sie »lit der Hand den Sand von seinem Kleidchen streifte. Larnier betrachtete ihn schweigend, und dieses Schweigen jagte ihr eiueu jäheu Schrecken ein. Freilich loar Eskil bleich und sah krank aus, aber sie l)atte doch uichl geglaubt, daß seiu Aussehen so ausfallend kränklich war, daß eiu sremder Betrachter zögern würde, weil er nicht wußte, was er eigentlich sagen solle. Und so begann sie von der Krankheit ihres Knaben zn sprechen, wie lange sie schon dauerte und wie sie nun auf deu schließlichen Alisspruch der Arzte ».arteten, ob es Tuber, kulose war oder nicht; Tuberkulose, dieses furchtbare Wort, das eineu des Nachts Nachhalten konnte nnd einen an sonnenklaren Tagen dasitzen uud vor sich hiustarren ließ. als blickte man in die tiefste Dunkelheit. lFortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 271. 2579 25. November 191 l. — sDcr erste Frauengerichtshof.) Ans Newark wirb geschrieben: Er ist diesertagc in San Francisco zusammentreten. Der erste Urteilsspruch, den er fällte, hat nicht geringes Anfsehcn gemacht. Frau Mint» hatte ihre Nachbarin, Fran Rodey, beschuldigt, bei ihr eine Fensterscheibe durch einen Steinwurf Zertrümmert zu haben. Z"MN erklärten, ssesehen zn haben, wie die Angeklagte den Stein schleuderte und das Fenster zer-schlug. Nichtdestolveniger sprach der Gerichtshof die Angeklagte einstimmig frei. Die Präsidentin erklärte den verdutzten Zeugen, daß man bei der Urleilsfällung nnr die Regeln des gcsnnden Uienschenverstandes angeiuandl habe. Eine Frau, so versicherte sie, sei außerstande, mit einem Wurfgeschosse besagte Scheibe zn zertrümmern, toenn sie absichtlich nach ihr zielte. Folglich liegt es ans der Hand, daß, wenn die Scheibe trotzdem in Trümmer ging, Frau Rodcy aus einen anderen Gegenstand ge> zielt habe. Die Scheibe sei zufällig getroffen worden und Böswilligkeit komme nicht in Betracht. — Wenn die anderen Urteil auch so ausschauen . . . Lolal- und ProMM-Nachrichtcu. Die Entwickelung dcs deutschen Bühnenwcfcns in Laibach. Kulturbilder von P. v. Nadics. (Allr Rechle vorbehnlle»,) (Fortsetzung.) Die Oper »uar von italienischen Operistcn ausge» führt worden nnd es fand dann auch einc Wieder» holung derselben ftatt, desgleichen am 8. März von Rossinis kleiner Oper „L'Inganno felice"; am 26stcn März gab man deutsch zum Vorteile der Schauspieler der ständischen Bühne Karl und Franziska Wiscneder Rossinis dreiaktige Oper „Othello, der Mohr von Vene-dig", nachdem vorher (am 22. Februar) zum Vorteile deö Schauspielers Karl Waidinger das am Wiener Vurgthealcr gegebene vieraktige Lustspiel „Donna Diana" ans dem Spanischen des Don Morelo von West mit Mad. MeviuS in der Titelrolle ausgeführt worden. Am 5. April brachte die italienische Operngcsellschast uukr dem Impressario Antonio Cunibcrti Rossinis 1817 komponierte reizende Oper „Cenerentula" «.Aschenbrödel),«" die anl 3. Mai wiederholt und nach des Pn-blizisten und Begleiters Metternichs am Kongresse, des geistvollen Gentz, gewiegten Urteile sehr gnt ausgeführt wurde. Anch der feiusinnige Metternich selbst spendete in seinen Memoiren den Leistungen der italienischen Operisteu in Laibach das beste Lob mit den Worten: Mein einziges Vergnügen ist noch die italienische Oper; Edoardo und Christina von Rossini gibt man jetzt" — schreibt er am l8. Mai — „und es ist gewiß eines seiner besten Werke; auch ,Cenercntula'", fügt er bei, „wird, und zwar sehr gut gesungen." Anknüpfend an die Aufführung von Eduardo und Christina, lvelche große heroische Oper „an Pracht und Kunstauswand alle früheren Vorstellungen dieser Art übertraf", liefert ein Kritiker im „Illyrischen Blatt" lBeilage der „Laibacher Zeitung") vom 25. Mai eine Charakteristik der italienischen Operngcsellschasl, die wir ihrem Wortlaute nach folgen lassen. „Die Musik von Rossini, obschon zu Venedig aus Drang der Zeit in wenigen Taget, entstanden und gleich-sam aus seinen früheren besseren Werken zusammen, getragen, wurde dort wie hier mit dem glänzendsten Beifalle ansgenommen. Als erste Zierde dieser beliebten Oper erscheint nnslreitig Signora Noroni, eine in Ita-lien wohlbekannte Sängerin. In ihrer starken, umsang-reichen Metallstimme liegt eiu Fond von lieblichen Ausführungen der schwierigsten Gesangstücke. Während sie als verständige und gesüblvolle Schauspielerin in ernsten und tragischen Situationeil die Seele ergreist, erregt sie durch ihreu Vortrag im Gesang ein lebhaftes Entzücken, welches nun lange in der Erinnerung des hiesigen kunstsinnigen Publicums leben wird. — Signora Moren, welche in der vorigen großen Oper ,La Cenerentula' ^Aschenbrödel) sich so vorteilhaft aus» gezeichnet hatte und nun in der Opera seria zum erstell Male als Musikus auftrat, zeigte uns schon jeht, Zu welchen schönen Hoffnungen ihr fehr gebildetes musikali-sches Talent nnd ihr allgenehmer gediegener Kontra-Alt auch in diesem Falle berechtigt. — Herr Vertozzi, erster Tenorist, gewährte mit seiner schmelzenden Stimme, und geschmackvollen Methode im Vortrage die erfreulichste Erscheinung. Dem Duette im zweiteu Akte mit der Signora Vuruni wnßte er besonders soviel Grazie zu geben, daß das Publikum, im Taumel des Genusses, die Wiederholung forderte. — Nicht minder ehrenvolle Erwähnung vcrdieut der erste Vassist Signor Torri, der sowohl durch seine durchgreifende Baßstimme als durch sein edles lebendiges Spiel sich als vorzüglich guter Künstler bewährt. Kostüme und Dekorationen sind ausnehmend schön nnd mail kann ohne Übertreibung sagen, daß auf dieser Bühne noch nie ein solches Ganzes Zu sehen war und daß selbst Italien, dieses an impu° sauten Theaterprodnklionen so üppige Land, nicht immer ein Besseres vorzuweisen vermag. Laibach, am 23. Mai 1821." «" Musealsammlungen. Die Direktion dcs Ferdinand Rosen au brachte am 24. Jänner 1824 als Benefiz des Regisseurs Ma-jelti Schillers „Maria Stuari" und am 27. desselben Monates in einen» Potpourri eine Deklamation der „Glocke". lFortsehung folgt.) — lTllnktiouicrter Landtagsbeschluß.) Seine Majc° stät der Kaiser hat mit Allerhöchster Enlschließnng vom 16. November 19ll den in der Sitzung des lrai-nischen Landtages vom 18. Februar 1911 gefaßten Beschluß, mit welchem der Gemeinde Adelslierg für das Jahr 1911 die EinHebung einer 1,22 ^igcn Umlage von allen direkten Steuern mil Ausschluß der Personalem» lummensteuer und der Besolduugssteuer von höheren Tienslbezügcn im Sinne, des Artikels II des Gesetzes vom 24. Inili 1898, L. G. Bl. Nr. 33, d. i. der Besol-dungsstener von Dienstbezügeu der Hus°, Staats-, Lan-des« und öffentlichen Fondsbcamten, sowie von Dienst» bczügen der Seelsorger, bezw. von ihrer Kongrna i» der Stenergemeinde sStadt) Adelsberg bewilligt wurde, allergnädigst genehmigt. — l.Vom kiistclilälldischcn Iustizdienste.) Seine Majestät der Kaiser hat den Staatsanwalt Andreas Ieglie in Görz zum Ersten Slaatsanwalt dortselbst ernannt. — lLchrbefähigungsprüfuug.) Die gewesene Volon° tärin an der deutschen Privatvolksschule in Unter-ki^ka Fräulein Carmen Nubbia hat vor der k. l. Prüfungskommission ill Görz die Lehrbefähignngs-prüfnng für allgemeine Volksschulen mil deutscher uud italienischer Unterrichtssprache abgelegt. — lDer Gemeinderat der Stadt Krainburg) hielt am 21. d. M. unler dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Ferdinand Pulat die letzte Sitzung in dieser Tüligleitsperiode ab. Betreffs der Pflasterung der Straßellübergänge in der Stadt berichtete der Bürger-meisler, daß dir Bansirma Ios. Bacher in Villach Muster der zu verwendenden Steinsorle eingesendet habe. Weilers teilte er mit, daß die Pachtzcit für die städtischen Marklstände und Verkaufsbuden abgelaufen ist, weswegen die ueuerliche Verpachtung vorschriftsmäßig ansgcschrieben werden soll. — Der Voranschlag für das Jahr 1912 wurde verlesen und nach kurzer Debatte genehmigt. Gegen das Geruch des Konsortiums zur Begründung eines zweiten Bnchdrnclereiunlerneh' niens in Krainblng wnrde Einspruch erhoben, da die lokalen Verhältnisse nicht darnach sind, in der Stadt eine zweite Buchdnnckerei ins Leben zu rufen. In den Ausschuß der Musikschule wurden als Vertreter der Stadlgemeinde für daS Schuljahr 1911/1912 die Her-ren Cyrill P i r c und Dr. Eduard l>avnik entsendet. Im Ausschusse der gewerblichen Fortbildungsschule wird in den künstigen drei Jahren die Stadtgemeinde durch die Herren Frauz K rcnue, r und CyriU Pirc vertreten sein. Für die Herausgabe eines Fcstartikels im Jahresberichte des Kaiser Franz Iosef°Gymnafiums anläßlich der bevorstehenden Feier dcs fünfzigjährigen Bestandes dieser Anstalt wurde der Betrag von 200 R votiert. Einige Gesuche von Stadtarmen nm Erhöhnng der monatlichen Unterstützungsbeiträge wurden der Er-ledigung zugeführt. — Znm Schlüsse dankte der Bürger-meister den Gemeinderäten für die tatkräftige Unter« stützung, die sie ihm bei der Führnng seines Amtes in der zn Ende gehenden Periode hatten angedeihen lassen, uud schloß sohin die Sil.'.uug. ' —^. — sitzer in Ober-^ka, Alois Zakotnik, Besitzer in Kose^e, Johann l>kandrr, Besitzer in Dravlje, Franz ^uslerK,5, Besitzer in Zapuxe, und Jakob ?tovou» den, um einen Unfall des um 6 Uhr früh, also noch in der Tämmerunq aus Idria nach Loitsch oer kehren den Automobils herbeizuführen. Nichtsdestoweniger beabsich. listen deni Vernehmen nach mehrere hiesige Kaufleute,« sich gemeinsam ein Lastenautomobil sür den Frachten-verkehr zwischen Idria und Loitsch anzuschaffen; auch die Post dürfte in Kürze ein Personenauto ihr Eigen nennen. —^— — Mn Hundertjähriger.) Zeilungsmeldungen zu-folge vollendet am 2. Dezember l. I. ein Radetzknvete» ran sein hundertstes Lebensjahr. Der Jubilar ist der pensionierte Straßeneinräumer Franz Kosmaö in Krainburg. Der bis vor kurzem noch verhältnismäßig rüstige Mann diente volle zwölf Jahre, von 1831 bis l843 inl krainischen Hansregiment Nr. 17, das in jener Zeit in Oberitalien stationiert war. Im Johre 1844 erhielt Kusma^ nach dem Abschiede vom Militärdienste eine Straßeneinränmerslelle ill Neumarktl. Für seine mehr als 50jährige oft belobte Dienstleistung durch die Verleihung des Silbernen Verdienstkreuzes auSqezeich» »et, mußte der Veteran aus der vormärzlichen Zeit im Jahre 188? als hoher Siebziger in den Ruhestand treten. Seit bald 25 Jahren lebt der alte Mann von seiner kargen Pension von täglich 54 II, die erst vor drei Jahren anf I K 8 K erhöhl wurde. In der letzten Zeit ist der Greis leider erblindet. Welche innige Herzensfrende würde es dem Jubilar bereiteu, wenn hochherzige Seelen sich seiner zur Hnndertjahrfeier dnrch gütige Spenden erinnerten, die den» armen Alten mit Rücksicht auf feine Mittellosigkeit wohl von Herzen zu gönnen wären! * iZur Volksbewegung in itlain.j Im politischen Bezirke Krainburg (53.073 Einwohner) fanden im, dritten Quartale l. I. 34 Trauungen statt. Die Zahl der Geborenen belief ^ich auf 439, die der Verstorbenen aus 345, darnnter 168 Kinder im Aller von der Geburl bis zu 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis zn 70 Jahren ei reichten (io, von über 70 Jahren 55 Personen. Ali Tu» berkuluse slarbeu 53, an Lungenentzündung 10, an Divhtheritis 4, an Keuchhusteu 2, an Masern 6, an Scharlach 7, an Typhus 1, an Dysenterie 7, durch zu-fällige tödliche Beschädigung 9 und durch Selbstmord 2 Personen; alle übrigen an sonstigen verschiedenen Krank-heilen. Ein Mord oder Totschlag ereignete sich nicht. —?. — lTödlichcr Unfall.j Am vergangenen Dienstag nachmittags fuhr der beim Besitzer Su^nik in Potok be> dienstete 43 Jahre alte Knecht Martin Knhar aus ga> vrh, Gemeinde Gozd, mit einem schwer beladeneu Wagen von (.'rne nach Potok. Unterwegs kippte der Wagen um, Kuhar kam unler ih» liegen nnd erlitt so schwere Ver» letzungen, daß er bald daranf starb. — ^Verhaftung.) Gestern wurde in Gleinih der be, einem dortigen Zirknsbesitzer bedienslete Knecht Albert Grine arretiert nnd dem Gerichte in Laibach eingelie-sert, weil er dem Müller Matthias PoljanZek aus Stroblhos in, Streite mehrere Verletzungen beigebracht halle. Aaibacher Zeitung Nr. 271. 2580 ^. November 1911. — iDcr Verwaltungsgcrichtshof über dao Ausvcr-kanfsgescj;.) Der Verwallnngsgerichtshof l>at in einem konkreten Falle entschieden, daß c^ leine Umgehung des Ausverkaufsgesetzes bedeute, wenn durch Olkasiunsver-käufe, »l.iie beispielsweise durch Veranstaltung einer „Großen Woche", günstigere Preise angezeigt werden. — Mrztliche Reformen.) Ans dem am 27. und 28. d. stattfindenden österreichischen Ärztelammerlage ge° langen mehrere wichtige Reformen zur Beratung; auf der Tagesordnung befinden sich nämlich u. a. folgende Beratnngs^egenslande: das Verhältnis der Arzte zu den Prival.Unsallvcrsichcruugen möge endgültig gere» qclt werden- Leilsätze der Bestellung von Ärzten bei Versicherungsanstalten; Bericht über den Gesehentwurf, betreffend die Sozialversicherung; Maßnahmen, um zu erreichen, daß die Militärärzte verleiten werden, sich bei Ausübung der Privalpraxis an die Bestimmungen der Standesorduung derjenigen Ärztekammer zu halten, in deren Sprengel sie die Praxis ausüben; Schaffung eines Reichssanitälsgesetzes, welches den ans den Ärzte, kaminerlagen 1909 und 1910 ausgesprochenen Wünschen Rechnung trägt; Bericht über den Gesetzentwurf, betref. fend Regelung der Standcsverhältnisse der Arzte; Ein» holung des Gutachtens der betreffenden Ärztekammer bei Verleihung von Zahnlechnikerkonzessionen; Stellung, nähme zum EntWurfe einer im Verordnungswege zu er-lafseuden Arzneltare für Krankenkassen, öffentliche Fonds und Humanitätsanstallen; Errichtung einer ärztlichen Kreditbank; Schaffung eines spezialärztlichen Zcntralarchivs; Abwehr und Bekämpfung von Volks. seuchen. — ^Evangelische Kirche.) Morgen um U) Uhr vor« mittags gelangen zum Vortrage 1.) Sarabande aus der dritten Suite anglaise von I. S. Bach. 2.) Meditation von Gounod über das erste Präludium vou Bach. Bei» des für Piolinsolo mit Orgclbegleilung. — (Übersiedlungen in Laibach.j Im Novemberumzieh' termine sind in Laibach 387 Familien, bczw. Parteien mit nahezu 1600 Personen umgczogen. Neu angekom-men sind 19 Familien, während 13 Parteien, zumeist Beamten» und Offizierskreisen angehörend, infolge Versetzungen unsere Stadt verlassen haben. — Trotz der ziemlich regen heurigen Bautätigkeit herrscht noch immer ein empfindlicher Wohnuugsmangel, besonders an Klein. Wohnungen. Ko—. — sDcr Schnhhandcl.) Vom Vereine der Laibacher Schuhmacher erhalten wir eine Zuschrift, worin unter Hinweis aus die stets nachsende Anzahl der Schuh» warcuniederlagen in Laibach darauf aufmerksam gemacht wird, daß sich bereits viele Schuhmachermeister veranlaßt sahen, fertige Schuhlvaren am Lager zu halten und daß sie im Falle genügender Unterstützung durch das Publikum auch willens wären, ihre Vorräte entsprechend zu vergrößern. — lSchwurgerichtsverhandlnngen in Laibach.) Ill der Montag, den 27. d. M., beginnenden vierten und letzten diesjährigen Schwnrgerichtsperiode kommen fol» gende Strafsälle zur Verhandlung: am 27. November: Anton 5ipenko und Franz Brolih 'l,Tolfchlag); am 28sten November: Joses Iaix'-ar (Brandlegung und gefährliche Drohung) nnd Anton Kanc ^Brandlegung); am 29. No« vember: Iofef Kalan <.schlvere körperliche Beschädigung); Anna Kranjc und Maria Klanüar ^Betrug und Dieb» stahl). — sNei den Geschworenenverhandlnugeu in Nu» dolfswert,) die am 27. d. M. beginilen, lverden sich Johann Kruh aus Sore, Gemeinde Zwischenwässern, >ve-gen Diebstahles, Johann Mlalar aus Vu6ka lvcgen eines Siltlichkeitsdeliktes und Ignaz Lindic- aus Stre« lae, Gemeinde Weißkirchen, wegen au seiner Mutter begangenen Totschlages zu verantworten haben. !I. — sStand der Saaten.) Das Ackerbauministeriun, veröffentlicht den Stand der Saaten von Mitte November. Demzufolge lvar Winterweizen 2,4, Winter» roggen 2,2, Mais 3,3, Kartoffel 3,3, Zuckerrüben 3,6, Futterrüben 3,1, Kraut 3,1, Klee 3,6, Wiest n 2,8 und Weiden 3,1, wobei 1 sehr gut, 2 über mittel, 3 mitlel, 4 unter mittel und 5 sehr schlecht bedeutet. In der gan-zen Berichtsperiode herrschte nördlich der Alpen über« wiegend verhältnismäßig warmes Weiter mit nur selte» neu nnd geringen Niederschlägen, während südlich der Alpen trübes lind zeitweilig von stärkeren Negenfällen begleitetes Wetter eintrat. — ^Lebensgefährlich verlcht.) Am vergangenen Sonnlag gegen 7 Uhr abends kam der Tischlergehilse Michael Znpane aus Nrdo in Begleitung seines Consuls Franz Zntxine ins Gasthaus des Valentin Mulej in Lancovo. Im selben Gasthause zechte damals auch der Zinunermannslehrling Joses Torkar aus Vaäoe, der mit den lxiden Zupane ohne Ursache zu streiten begaun und von diesen schließlich energisch zwei Kronen be° gehrte, damit er weilerzechen könne. Da er schon ziem« lich stark betrunken war, schenkten ihm die beiden kein Gehör. Gegen 8 Uhr abends begaben sie sich auf den Heimweg. Ihnen sulgle anch bald daraus Torkar. Gegen 9 Uhr kamen die' beiden Zuvanc mit dem Torkar in Lancovo wieder zusammen. Torlar schlug, ohne ein Wort zu sagen, mit ei nein Holzprügel, mit dem er sich unter« Wegs'bewaffnet halle, auf sie los, wobei Franz Zupane leicht, Michael Zupanc aber lebensgefährlich am Kopfe verletzt wurde. * . ill Slo5ice eingebrochen. Der Dieb halle das Auslagefenster mit einem Stemmeisen, das er am Tat» urte zurückließ, gelvaltsam geöffnet, und stieg nach Ein» drückiing der inneren Fensterscheibe, die er vorher, um ein Geräusch zu verhiudern, mit Straßenkot sorgfältig befchmiert hatte, ins Geschäftslokal. Er hatte aber keine Zeit, sich dort Beule auszusucheil, denn durch das Ge> räufch erwachte der Eigentümer, was auch der Dieb luahrnahm. Er wollte aber deffen Ankunft nicht ab» Uxnten, sondern ergriff die Flucht wieder durchs Fen-ster uud nahm in der Eile nur drei Flaschen Rum und etwas Tee mit. — lNoshafte Nachtschwärmer.) Mehrere Nachtschwärmer hoben kürzlich bei der Keusche der Besitzerin Maria Snhadolnik in Brest, Gemeinde Tomi^clj, zwei Holzsäule», die als Stütze des Vordaches dienten, aus ihren Lagern, wodurch sich der Dachstuhl senkte. Weiters rissen sie die Fensterverschalluug eines unbewohnten Zimmers weg und warfen mehrere fünf bis sechs Kilo» grain»» schwere Steine ins Zimmer. __ lVienendiebstahl.) T"n Besitzer Martin Moöek in Kot, Gemeinde Vrunndorf, wurde vor kurzem aus dem versperrten Bie»e»l)anse ein bei fünf Kilogramm schwerer Bienenstock gestohlen. Der Dieb sperrte das Bieneuhaus mit einem Nachschlüssel auf und schloß die Tür nach dem Tiebstahle sorgfältig wieder zu. * lAcht Verhaftungen.) Gestern verhaftete die Sicherheitslvache nicht weniger als acht Männer. Vor» mittags ertappte ein Fleischhauer in der Floriansgasse den 52jährigen bcschästignngslosen Erdarbeiter Lulas Slrabe aus Untersteiermark, der Mei Kilogramm Fleisch gestohlen hatte. Der Fleischhauer verfolgte ihn b,s zu einem Sicherheilswachmanne am Alte» Markte und ließ ihn verhaften. Skrabe ist ein sehr oft abge-strafler Dieb und lebte in der letzten Zeit nur vom Betteln lind von Diebslählen. Gegen Mittag verhaftete ein Sicherheitswachmann auf dem Iakobsplatze den 39jährigen Holzschneider Franz Otrin ans dem Littaier Bezirke' wegen Verbrechens der Majeslätsbeleidigung. Bald daranf wurde eiu betrunkener Schlussergehilfe zwecks Ansnüchterung ill den Kotter gesteckt. Nachmit» tags wurden wegen Landstreicherei drei wegen Eigen-tnmsdelitte schon' abgestrafte Männer und abends zwei junge Burschen wegen Betleins verhaftet. ' " lVeim Ruhestiftcn.) Tiesertage kam cme Arbel» tersfrau zu ihrer Nachbarin gerade in der Zeit, als letztere von ihrem betrunkenen Manne ^mißhandelt wnrde. Sie nahm sich ihrer an. Nun sprang der Trnnkeubold aus die Ruhestifterin los, schlug mit aller Gewalt auf sie ein und u>arf sie endlich unter das Bett. Sie erlitt am Kopfe und im Gestchie zahlreiche Haut-abschürfungeu. * Din gefährlicher Vagant.) Unlängst trieb sich in Mönchsdorf 'in Unterkrain ein 22jähriger Bursche her» um und stahl aus einem Zimmer eine brannlederne Geldtasche mit 71 X. — lVcrstorbcne in Laibach.) Matthias Sirnik, Fa-briksschlosser, 75 Jahre, Iapeljgasse 2; Iosefa 0en!»ung. — lDie Oper zweier Theaterdircttoren.j Aus Er. s»rt schreibt man: Am Smmtag wird hier eine inter» essante Uranfführung der Oper' „Die Eastilianer" von zwei Thealerdirektoren stattfinde». Den Text hat der Direktor William Schirmer vom hiesigen Stadttheater nach Ealderons „Der Nichter von Zalamea" verfaßt, nnd der Direktor des Stadttheaters in Plauen im Voigllaud Kapellmeister Theodor Erler hat die Musik geschrieben. — l..?'voncek.") Das 11. Heft dieser illustrierten Jugendzeitschrift enthält Gedichte von M. L., Fr. Ro-jec, A. N a p ö und R. T., erzählende und belehrende Beiträge von F. Palnüf, Franz Voglar, Paul Strm,^ek, Franz Ko^ir, Karl Humek, Ivo Tro^t und Ivo Vlaöek, endlich in der Rubrik „Beiehrung uud Unterhaltung" einen Rebus, Notizen »»d die Sprechecke. — <„N>iener Älipoe.") Es geht ei» bemerkenslvert klillstlerischer Zug durch die Mode: Sie gewinnt immer mehr u»d »lehr an persönlicher Eigenart und entfernt sich von der Massenschablone. Diese Behauptung illu» striert am besten das soeben erschienene Heft 5 der „Wiener Mode", desfeu reiche Ausivahl sowohl der ein« sachslen als elegantesten Toiletteabbildnngen auch dem verwöhntesten Geschmack entsprechen dürste. Der noch vielseitiger als sonst ausgestattete Handarbeilsteil sowie eine Puppeulxilage »lit dem zur A»sertig»»g der Pup» peiltleider »öligen Schnittbogen trägl deil Weihnachts. sorgen Rechnung und erleichtert die Wahl der Ge» schenke — deren praktischestes wohl ein Abonnement auf die „Wiener Mode" selbst sei» dürfte. — lDic neueste Sensation amerikanischen Theater» lcbens,) die am Dienstag im Newyorler Belasco-Theater aus der Taufe gehoben wurde und beim Pu» blikutn oinen von Neugier und Graueil gemischten Er» folg davongetragen hat, ist ein spiritistisches Bühnen« stück, das den Titel „Peter Grimm" führt und von David Nelaseo verfaßt ist. Die Newyorker Theater« kritikeu urteilen einstimmig, daß dc-r Verfasser damit den Spiritismus zum Gegenstand eil,eS wirklich packen-den Dramas erhoben habe. Sie glaube» sogar, daß aus diesem übersinnlichen Stück eine Belebung des allgemeinen Interesses für psychische Forschung hervor-gehen wird. Die Hanolimg ist ziemlich einfach. Peter Grimm, ein holländischer Blumenzüchter, möchte sein Mündel Kathrine mit seinem Neffen Frederick verhei-raten, obgleich das juuge Mädchen Peters Sekretär Hartmann liebt. Der Alte stirbt und hinterläßt sein ganzes Vermögen seinem Neffen Frederick mit der Wei-fnng, die kleine Kathriile zn heiraten. Aber mit dem Eintritt in das Geisterreich lernt Peter Grimm die Geheimnisse der meilschlichen Seele nnd die verborgenen Triebfedern ihres Handelns erke»»en und verstehen. Er sieht, daß Frederick nnr ein eitler Müßiggänger, ein wertloser Mensch ist. Und nun greisl der Geist'Peters ill die Handlung ein, erscheint auf der Bühue, dem Publikum fichtbär, aixr nicht den Mitspielern, und beginnt seine alten Frennde zu becinflnssen, lenkt ihre Gedanken lind weist ihren Handlungen den richtigen Weg. Bis endlich Frederick die arme kleine Kathrine freigibt, fu daß sie die glückliche Frau des Sekretärs werden kann. Ssiibadjet Seining 9*r. 271. 2581 25. SKoöcmber 1911. pBf* Brazay "*^m Franzbranntwein-Seife beseitigt die Rauheit der Haut und bewahrt deren Feinheit und Glätte. (4642) "Cnoera.ll erlx<llcla.. 12-3 Telegramme >es k. l. Telegraphen-Korrespondenz-Buieaus. Schweres Dampferuuglück bei Rovigno. Trieft, 23. Noveinber. Der italienische Dmupfer „Romagna" der eine wöchentliche Verbindung zwischen Trieft nnd Navenna besurgt, ist heute nachts auf der Höhe von Novigno infolge Schirotlusturmcs gesunken. Er hatte zirka 70 Personen an Bord. Davon sind 60 Personen ertrunken. 10 Personen, darunter 8 Mani^ der Besahung und zwei Passagiere, Vater und Sohn, wurden von« Lloyddampfer „Tirol", der sich in der grnchisä)»orientalischen Linie auf dem Rückwege nach Trieft befand, gerettet und nach Trieft gebracht. Trieft, 24. November. Auf der „Nomagna" waren einundzwanzig Mann Besatzung und neunundvierzig Passagiere eingeschifft. Die zehn geborgenen Personen hatten sich, nachdem das Schiff gesunken lvar, in ein Rettungsboot gerettet nnd wurden um 7 Uhr 40 Min. auf der Höhe von Ossero vom Lloyddampfer „Tirol" gesichtet, der die Schiffbrüchigen an Bord nahm nnd nach Trieft brachte. Trieft, 24. November. Unter den Ertrunkenen be» findri! sich siebenundvierzig Passagiere und dreizehn Nanu der Besatzung. Tie zwei gcretletcu Passagiere sind der Besitzer des Kaffeehauses Fabria in Triest, Sa« voran! nnd sein fünfjähriger Sohn. Die geretteten acht Manu der Besatzung sind der zweite Kapitän und sie. den Matrosen. Wie verlautet, ist die Katastrophe, die sich um halb 4 Uhr früh ereignet hat, weniger wegen des hohen Seeganges und starken Sturmes erfolgt, als vielmehr dadurch, daß sich die Neisladung aus die eine Seite des Schiffes überschössen hat, wodurch das Schiff zum Kentern gebracht wurde. Das gesunkene Schiff ge-hört der Neederfirma Sansune Forlis Nachfolger in Navenna. Das Präsidium der hiesigen Seebehürde hat den Negiernngsdampfer „Pelagosa", der sich auf dem Nückweqe von Dalmatien nach Trieft befindet, telegra. phisch an die Unsallsstelle beordert. Über Intervention des hiesigen Hafenkapitanates wurde von der Finanz» direltion der Finanzdampfer „N. v. Bilinski" dahin abgesendet. Triest, 24. November. Zu Beginn der heutigen Sitzung d^s Gemeinderates wurde zunächst dem Mit» gefühle für die Opfer der Katastrophe des Schiffes „Nomagna" Ausdruck gegeben nnd der Gcmeindcaus» schnß ermächtigt, erforderlichenfalls weitere Maßnah-men zu treffen. Brand einer Kirche. Königsberg, 24. November. In der alten, aus der Ordenszeit stammenden Kirche in Tharau brach heute vormittags Feuer aus, das rasch um sich griff. Der Dachstuhl ist bereits vollständig abgebrannt. Der Turm steht noch. Mau hofft, ihu retten zn können. Die Kirche, die jüngst erst renoviert worden ist, sollte kommenden Sonntag eingeweiht werden. Die Entstehungsursachc des Feuers ist unbekannt. Eine Stadt in Flammen. Sarajevo, 24. November. Seit 3 Uhr früh steht die Stadt Visoko i>l Flammen. Über 300 Häuser sind be» reits niedergebrannt. Ans Sarajevo sind Feuerwehren und Militär dorthin abgegangen. Todesfälle. München, 24. November. Der Dichter und Schrift, steller Wilhelm Jensen ist heute früh nach längerer schlverer Krankheit gestorben. München, 24. November. Der Direktor der bay-rischen städtischen Gemäldegalerien Geheimrat Professor von Tschudi ist in einem Sanatorium bei Kannstadt gestorben. Tokio, 24. November. Der frühere Minister des Auswärtigen Graf Komura ist gestorben. Gegen die Teuerung in Berlin. Berlin, 24. November. Die Gemeinden von Groß. berlin haben in ciner gemeinsamen Eingabe an den Reichskanzler für die Dauer der Teuerung eine Ver-Minderung, eventuell Aushebung der Jolle auf Nah. rungsmittel, Beseitigung der Erschwerung der Ginfnhr von srischem Fleisch nnd Ermöglichung der Einfuhr von gefrorenem Fleisch beantragt. Kein Rücktritt Greys. London, 24. November. Die Morgmblätter spotten einmütig über das Gerücht, daß Edward Grey infolge der Debatte vom 17. November znrücktretcn könnte, und erklären, obschon einige Extrem radikale die Politik der Regierung mit Argwohn betrachten, sei doch bei ^iner erdrückenden Mehrheit der Abgeordnelen die An» sicht vertreten, daß Grey die volle Nnterstütznng des Parlaments erhalten müsse. Jede andere Stellungnahme des Parlaments würde als Trinmph Deutschlands an» gesehen werden. Der italienisch-türkische Krieg. Tripolis, 24. November. Im Lanfe des Tages hat sick nichts Neues ereignet, abgesehen von den gewöhn» lichen kleinen Gefechten, wobci die Araber nach den Berichten unserer Kundschafter 20 Tote und acht Ver-wundete hatten. Auf unserer Seite wurden drei Mann leicht verletzt. .Konstantinopel, 24. November. Wie „Itdam" m 3 Mit l. Dezember 1911 bessinnt ein neues Abonnement auf die llaibacber Leitung. Die Priinumcrat < o u S-Bed ingungeu bleibe« unverändert und betragen: mit Vofivklsendung: für kaibach. abgeholt: ganzjährig . . «<» k — d. ganzjährig . . HH X — b halbjährig ..!»»—» halbjährig . . II » — » vierteljährig . 7 » l»v » vierteljährig . 5 » 50 » monatlich. . . s » 50 » monatlich. . . I » 85 » Für die Zustellung ins Haus für hiesig? Abonnenten per Jahr 2 Kronen mehr. Die P. T. Abonnenten werden höflichst gebeten, den Prinlilmcrationsbetrag fiir die «Laib. Zeitung» stets rechtzeitig nnd in vorhinein zu entrichten, da sonst die Znsendung ohne weiteres eingestellt wird. An jedem Sainstag ist der ganze» Auflage unseres Vlattcsein «IllustriertesUttterhaltungsblatt», achtscitig, ohne Änderung der Bezugsbedingungen, angeschlossen, woranf wir die P. T. Leser besonders aufmerksam machen. Ms" Nie l»s3numer«»lionl-vett3ge wollen poltolsti luae«nael welsen. Jg. V. Kleinmayr H Fed. Kamberg, »llistt zm, Uelh-WMMHttlel ill Wch. Hente VamStag den 25. November Hie Fledermaus. Operette in drei Auszügen von C. Hassner und R. Genöe Musit von Johann Strauß. Anfang um l/,8 Uhr. Ende '/.11 Uhr. Morgen Sonntag den 2s. November nachmittags 3 Uhr Schneewittchen und die sieben Zwerge. Vin Märchen für groß und klein von C. A. Görner. Abends halb 8 Uhr Don Eesar Operette von Nndols Dellingcr, JDustrirUr W8rishofen«r Original Kneipp- Kalender f i.w1miw:nBinwys' ~~/ - Soeben erschienen und Oberall zu haben. In eleg. Farbendruck-Umschlag geheftet. :: Mit zahlreichen Text-Jllustrationen. Preis 50 Pfg. Reichhaltiger, interessanter Inhalt flber Wasserkur und naturgemäße Lebensweise. Jos. KSsel'sche Buchhandlang in Kempten und München. Zu heziehci) von lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg Baohhandlang In Lalbaoh. Sai&acsjei- Beituiig !i ¦ 271. 2582 ' ____ 25. MobeinBer 1911. — Wocheuvichmartt in ^aidach.) Alls den Wochen-viehmarkl in Laibach an, 22. d. M. ivurden 38 Ochsen, 24 Kühe und 6 Kälber allsgetrieben. Darunter besandeii sich 40 Schlachtrinder. Dir Preise notierten für Mast° ochsen 84 bis 96, für halbfette Ochsen mit 74 bis 80 l< für 100 Kilogram»! Lebeildgeloichl. " sPerloren.j Ein Geldtäschchen ,nit 8 bis 4 X, eine Silbertulauhr mit Osfizierskette und eine goldene Brosche in Form zweier Ohrringe mit einem roten Stein. — lNachtdienst in den Laibacher Apotheken.) In der lommenden Woche halten folgende Apotheken Nacht-^ensl: ^'ixmär, Iurc>u!plcch- Piceoli, Wiener Straße; S^länik, Marienplcch. — sKinemntossraph „^deal".) D<^s Nachmittags-Programm ist sehr abwechslnngsreich und interessant. Zu eNvähnen ist der hochkoinische Film „Little Hans entführt Rosalie". — slnf dem Abeildprogramm steht der beste Film der Saison „Doktor Gar el Hama, der Orientale" (Deteltwschlager der Nordist Film Ko.), mit den« kilhnen Sprnnge oines Delettios von einer Brück ans einen fahrenden Zl>g. — Dienstag Asta Nielseil-Film „Brennende Liebe". Blicherusuhcitcu. — i„Dic Talzsehdc."j Romaii von L. und S. Hartig - All e in s. Geh. 4 Iv 4l) I>, geb. 5 l< 40 li. - Ans düsterem historischen Hinlergrunde, den die mit großer Hartnäckigkeit geführten Kämpfe Albrechts I., Herzog oon ^Österreich, mit dem Erzbischos 0on Salz» bürg, Konrad, nm die SalA'erke vo>i Gosau bilden, erhebt sich in wohltuender Frische ein r^i,',endes Liebes. idl)ll. Pwslisch herausgearbeitet sind die Eharallere des ehrgeizigen, zielbewußten Albrecht, de») fingen, lalsräf» tigen Abtes von Admont, Heinrich, des llnbeugsamen Konrad, des Grafen Zelni und anderer Ritter und Kämpeil, die in unbestechlicher, ja fanatischer Treue zu ihren Lehnsherreil halten. In die geschlckt aufgebaute Handlung ist weiter eine Anzahl humoristischer und tragischer Personen verflochten. Die Idealisierung der auftretenden Gestalten, die gehobeile Sprache, die ent° Zückenden Naturschilderungen, die spannende Schreibweise, sind beachtenswerte Vorzüge des Romans. — l.,Dic Onyzschale."! Von Viktor A uburti n. Geh. 2 K 40 l,, geb. 3 l< 60 li. — Man möchte das Buch etwa ein hohes Lied auf deu Wert und das Ver-chrungswnrdige der Schönheit, einen Lobgesang ans menschliches Empfinden nennen, aber es ist beides au^ seine Art, beides ohne große Worte und lyrischen Schwung' ja, es isl sogar eine gute Portion Satire in dem kleinen Nuch enthalteu. Viktor Auburtin hat schon mit seinem Novellenband „Die goldene Kette" gezeigt, wk> vorzüglich, lind zu welch guten Zwecken er die unaufdringliche Satire zu handhaben weiß. Hier in die-sem Vändchen — wirklich eine schöne Schale mit dnften° de» Köstlichkeiten — ist seine Art zu einer Kunst geworden, der man mit großer Freude begegnet; und seine Absicht isl mit schöner Deutlichkeit herausgestellt. Ihm liegt auch daran, daß jeder wisse, worum es sich in dicsen Skizzen handelt. Ihrer greifbaren Substanz nach sind es kleine Episode,, aus dem Leben der Menschen — nicht aus dem menschlicheil Leben — lind sie könnten gar nicht besser beobachtet und erzählt sein' und ihre in> ruhende geistige Wesenheit, dem Stofflichen jeweils kongruent, ist einmal zart und fein und dann wieder robust und ohne Scheu. Auch einige ganz persönliche Stücken sind uorhnnden, so gleich im Anfaug „Die Onyxschale", oder später „Das Haus der nackten Frau", „Die Re-bekken" nnd noch andere, die alle eine tiefe einfache Wahrheit, eine schöne Erkenntnis nnd anch ein persönliches Erleben enthalten und vermitteln. Die hier besprochenen Bücher sind durch die Buch» Handlung Jg. v. Kleiumayr H Fed. Vnmbcrq in Laibach zu beziehen. 1 'z2ZZ-LZZlIZ? *** v*f*7*r'7*ri*Wii¥i*TiiWimyTion F. Ad, Nichter 5^^ Ubtrallerhält/iclt in Apotheken Drogei&Uttif H ^ ^tüSSy-__________Mineralwasser-Handlungen ' JH Hauptdepot: Mlohael Kastner, Laibaoh. 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