Po81nins v ckrLavi 8tt8 pavZslirsns. Ur. 26. Erscheint am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. 2. (17.) Äahrg. Bezugspreise: für Jugoslawien: ganzjährig 30 X, halbjährig 15 X. für Österreich: ganzjährig 52 K, halbjährig 26 X. für Amerika: 2-50 Doll. — Einzelne Nummern 1 X. Gottschee, 15. September 1920. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind zu senden an die Schriftleitung. — Postsp.-Nr. 10.975. Anzeigen-Aufnahme u. -Berechnung in der Buchdruckerei. „Es kann nur gut werden in der Wett durch die Guten." Hart und schwer'ist die Zeit, in der wir leben. Es ist, als ob ein großes Erdbeben alle Völker erschütterte; es ist, als ob der Boden wankte, die Säulen und Stützen krachten, als ob alle Brücken im Leben brächen,Uo daß uns auch der Glaube an eine bessere Zeil genommen würde. Wer aber den Glauben an'^die Zukunftfverliert, der verzweifelt am Leben. Es ist das eine Ver- zweiflung, die aus dem Gedanken heraus geboren wird, daß es aus der Finsternis und dem Chaos der Gegenwart keinen Ausweg mehr gibt. So steht die Zukunft wie ein düsteres Gespenst vor uns, das uns mit seinen schaurigen hohlen Augen anstarrt. Man schließt unwillkürlich die Augen, um dieses Schreckensgespenst nicht zu sehen. Und doch dürfen wir dem Verzweiflungsge¬ danken nicht Raum geben. Draußen in der Natur grünt im Frühjahr prächtig die Saat, die Bäume stehen in herrlicher Blüte, die ganze Schöpfung jubelt und frohlockt, die Sonne strahlt, leuchtet und wärmt wie seit jeher, nur in der Menschen¬ seele, nur in der Menschheit will es noch immer nicht Frühling werdem Wann kommt endlich auch für uns gequälte Menschen das verheißende Morgenrot, der neue Tag? Wann wird es wieder grünen und blühen in den Volksschicksalen und Menschenherzen? Wann wird wieder die Sonne heraufsteigen, wann werden ihre Strahlen in eine bessere Zukunft hineinleuchten? Wann werden wieder frohe Morgenglocken der Menschheit ver- künden, daß für sie ein neuer, Heller, sonniger Tag anbricht? Diesen neuen sonnigen Tag müssen wir selbst schaffen helfen. Wir müssen das Morgenlicht selbst in unsere Gaue tragen. Es gibt Menschen, die wie Giftkraut sind auf dem Felde, Giftkraut, an dem sich die Tiere den Tod in den Leib fressen. An solchen Menschen vergiften sich die übrigen. Lassen wir solches Unkraut nicht zu viel aufkommen unter uns, so daß es alles und jedes überwuchert und das Gute erdrückt und erstickt, das ja zweifellos in unserer Mitte vor¬ handen ist, wenn es sich jetzt auch manchmals verschüchtert und geängstigt verbirgt und versteckt. In seinem schönen Aufsatze „Durch I" (Katho- liken-Korrespondenz, Juninummer 1920) erinnert Universitäts-Professor Dr. Karl Hilgcnreiner an die Worte, die in den bösen Zeiten nach Jena- Auerstädt und Wagram Königin Luise von Preußen an ihren Vater schrieb: „Mit uns ist es aus .. ., wenn auch nicht für immer, doch für jetzt . . . Es wird mir immer klarer, daß alles so kommen mußte, wie es gekommen ist. Die göttliche Vor¬ sehung leitet unverkennbar neue Weltzustände ein und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich überlebt hat und in sich selber gestorben zusammenstürzt. . . Gewiß, es wird besser werden. Das verlangt der Glaube an das vollkommenste Wesen. Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten .. . Ich glaube fest an Gott, also auch an eine sittliche Weltordnung und diese sehe ich in der Herrschaft der Gewalt nicht. Deshalb bin ich der Hoffnung, daß auf die jetzige böse Zeit eine bessere folgen wird ... Wie Gott will — alles, wie er will I Aber ich finde Trost, Kraft und Mut in dieser Hoffnung, die in meiner Seele liegt. Ist doch alles in der Welt nur Übergang und wir müssen durch!" Mit den gewöhnlichen Mitteln der göttlichen Menschenerziehung, führt Dr. Hilgenreiner weiter aus, war uns nicht mehr beizukommen, so griff der Herr zur scharfen Züchtigung, freilich so, daß wir uns selber im Krieg die Rute banden, die nun unerbittlich auf uns niedersaust. Wohl uns, wenn sie uns zur Einkehr bringt. Einkehr ist die erste Sprosse zum Aufstieg. Wir müssen uns mit einer Radikalkur befreunden, einige Pülverchen tun's nicht, Radikalkur in der wirtschaftlichen Organisation, in der innerpolitischen Verwaltung, im Verkehr der Klassen untereinander und der Völker untereinander, Radikalkur in der Erziehung der Jugend und der gesamten Volksbildung, Radikalkur in der ganzen Weltauffassung. Die rein irdisch eingestellte Weltanschauung hat Bank¬ rott gemacht . . . Wir kulturstolzen Europäer mußten und müssen durch einen Sumpf von Un¬ kultur Hindurchmaten, um unsere Schuld einzu¬ sehen und zur rettenden Erkenntnis vorzudringen: Die Seele derKultur ist und bleibt die Kultur der Seele! Ohne diese kehrt sich äußere Kultur jählings in Barbarei. .. . (Schluß folgt.) Aus Stadt und Land. Gotischer. (Für diejenigen Abnehmer unseres Blattes) im Jnlande, die Heuer 20 X gezahlt haben, hat das Bezugsrecht nur bis 1. September gedauert. Es sind also für den Zeitraum vom 1. September bis Jahresschluß 10 X tlach zuzahlen. Die betreffenden p. T. Abonnenten mögen sich hiebei freundlichst des Erlagscheines bedienen, welcher der ersten Nummer im Juli beigelegt war. Der Bezugspreis fürs Ausland (Deutschösterreich) beträgt. 52 X und ist bei Herrn Kaufmann Joh. Haas in Wien, VI., Königsklostergasse 2, einzuzahlen. — (Personal nachrichten vom Staats¬ realgymnasium in Gottschee.) Herr Prof. Anton Burgar hat eine Lehrstelle am Staats- gymnasium in Cilli erhalten. Herr Supplent Josef Birsa wird an das Gymnasium in Völker¬ markt übersetzt. — (Bom P o st d ie n st e.) Der Gemeinde¬ beamte in Gottschee, Herr Karl Högler, wurde in den Dienst der Postverwaltung übernommen und als Postpraktikant dem Postamte in ämarje (Unter¬ steiermark) zur Dienstleistung zugewiesen. — (Ernennung.) Herr Andreas Hutter wurde in den deutschösterreichischen Staatsdienst übernommen und zum Steuerverwalter in Wels ernannt. — (Die Pastoralkonferenz) findet am 27. September statt. — (Trauung.) Sonntag den 5. September wurde der PostbeamteHerrWalterKaucky, Sohn des Volksschullehrers Friedrich Kaucky in Gottschee, in Klagenfurt mit Frl. Stephanie Popp, Tochter der Haus- und Realitätenbesttzerswitwe A. Popp, getraut. Beistände waren für die Braut Herr Direktor Adolf Wolf, für den Bräutigam dessen Schwager Herr Oberingenieur Arthur Drechsler. Unseren herzlichsten Glückwunsch. — (Trauung.) Am 30. August wurde Herr Karl Hutter, städt. Sicherheitölvachmann in Gott¬ schee, mit Fräulein Helene Samide, Tochter des verstorbenen Besitzers Joses Samide aus Malgern in der hiesigen Stadtpfarrkirche getraut. Viel Glück. — (Gottscheer Staats gymn asium. Einschreibungen in die I. Klasse am 15., 16. und 17. September von 10—12 Uhr vormittags und 2—4 Uhr nachmittags, in die II. bis IV. Klasse am 17. September. Aufnahmsprüfungen und Wiederholungsprüfungen am 18. September um 8 Uhr. Sonntag am 19. September um 8 Uhr in der Stadtpfarrkirche feierlicher Gottesdienst zum Anfang des Schuljahres. Montag am 20. Sept, um 8 Uhr Beginn des Unterrichtes. Die neu eintretenden Schüler zahlen X 7'70, die dem Gymnasium schon angehörenden X 3'50. Die »Schüler werden ermahnt, rechtzeitig, das ist Freitag den 17. September zur Einschreibung zu erscheinen, nicht vielleicht erst Sonntag oder gar Montag, was allseits nur unliebsame Störungen verursacht. Zuletzt sei bemerkt, daß in der I. und II. Klasse die Unterrichtssprache slowenisch, in der III. und IV. Klasse deutsch ist. — (Das Schicksal der falsch markierten Tausender.) Aus Belgrad wird berichtet: In den nächsten Tagen wird eine Verordnung des Finanzministers erscheinen, laut welcher die kleineren Posten der seinerzeit eingezogenen Tausender mit falschen Marken in vollem Betrage, die größeren jedoch nur teilweise ausbezahlt werden. — (Das Wahlrecht der Deutschen.) Wie aus bestimmter Quelle verlautet, hat der Minister für Inneres die Entscheidung getroffen, daß bei den Gemeindewahlen (in der Wojewodina) auch den nichtslawischen Staatsbürgern, Deutschen und Magyaren, das Wahlrecht zuerkannt werde. — (Das Br a n ntw e i n br e n n en) für den häuslichen Gebrauch ist zufolge Verordnung des Finanzministeriums ohne Steuerzahlung gestattet. — (Abstempelung der Kriegsanleihen und Wertpapiere.) Alle österreichischen und ungarischen Kriegsanleiheobligationen müssen jetzt beim Steueramte verzeichnet und abgestempelt werden. Die Kriegsanleihen werden aus dem Verkehr gezogen. Die Parteien erhalten über die Ablieferung der Kriegsanleihen amtliche Bestäti¬ gungen. In diesen Bestätigungen ist der Name der Partei, die Anzahl, die Nummern und der Nennwert der einzelnen Obligationen genau zu verzeichnen. Die österreichischen und ungarischen Vorkriegspapiere werden lediglich verzeichnet und sohin nach erfolgter Abstempelung den Parteien wieder rückgestellt. Zu verzeichnen sind alle Pa¬ piere, die sich derzeit auf dem Gebiete unseres Staates befinden, und es darf jeder Inhaber solcher Papiere diese lediglich zu einer Verzeichnungs¬ und Abstempelungsstelle bringen. Jene Besitzer von Wertpapieren, die einen Teil derselben bei Geldinstituten (im Jnlande) verwahrt haben, haben bei der Anmeldung anzugeben, ob und bei welcher Bank sie Papiere deponiert haben, was die Ver« zeichiumgsstelle in der Anmerkungsrubrik der be¬ treffenden Konsignation anzuführen hat. Über jene Wertpapiere, die zwar Eigentum von Jugoslawen sind, sich jedoch derzeit im Auslande (Österreich) befinden, und wegen der dort bestehenden Sperre und außerdem wegen der erlassenen Einfuhr- und Ausfuhrverbote nicht ins Inland gebracht werden können, enthält die Verordnung keine Bestimmung. — Schon im April l. I. meldeten Prager Blätter auf Grund von Nachrichten aus maßgebenden Gottscheer Zeitung — Nr. 26. Seite 74. Jahrgang II. Kreisen, daß in Angelegenheit der die gewesene österr.-ung. Monarchie belastenden Kriegsanleihen, sämtliche auf dem Gebiete der ehemaligen Mo¬ narchie entstandenen Nationalstaaten in einer ge¬ meinsamen Konferenz Beschlüsse fassen werden. Die technischen Arbeiten hiezu hätten schon be¬ gonnen und die Kriegsanleihe-Zeichnungen würden nun neuerdings zusammengeschrieben. Wir wissen nicht, ob diese Konferenz tatsächlich schon statt¬ gefunden und was sie beschlossen hat. Auf jeden Fall ist jedoch zu erwarten, daß zwischenstaatliche Vereinbarungen werden getroffen werden. — Die Finanzdelegation in Laibach gibt amtlich bekannt: Infolge unerwarteter Hindernisse muß die Aus¬ schreibung und Abstempelung der Kriegsanleihen und der staatl. Vorkriegs-Wertpapiere, welche mit 6. Scptemb. hätte beginnen sollen, aufgesch oben werden und wird erst am 16. September l. I. beginnen und für die Kriegsanleihen bis 30. September, für die Vorkriegspapiere bis 5. Oktober dauern. — Wir machen darauf auf¬ merksam, daß diese Termine streng einzuhalten sind, da eine Verlängerung derselben ausgeschlossen ist. Wer also die Frist versäumt, begibt sich selbst der Möglichkeit, für seine Wertpapiere jemals eineü Geldwert zu bekommen. — (Gottscheer Bauernpartei.) Bei der am 29. August stattgehabten gründenden Versamm¬ lung der Gottscheer Bauernpartei wurde Herr Julius Wennsch zum Obmann gewählt. In den Ausschuß wählten die Vertrauensmänner fol¬ gende Herren: Robert Gans! map er, Andreas Perz aus Ort 1, Hans Lobe aus Ebental, Franz Eisenzopf aus Seele 22, Kaufmann Lackner aus Nesseltal, Joh. Schemitsch^en. aus Reintal 11, Joh. Wittreich aus Hinterberg 22, pens. Postmeister Meditz'aus Unterdeutschau, Franz Ben Lina aus Grafenfeld und Alois Lesar aus Mooswald. — (DieWahlenfürdie Konstituante) finden am 28. November statt. Die Konstituante (verfassunggebende Nationalversammlung) tritt am 12. Dezember zusammen und wird über die Ver¬ fassung des Staates Beschlüsse fassen. — (Die Verordnungen über die Ge¬ meinden) ah len) werden bezüglich der 88 10, 15, Abs. 3, und 8 35 revidiert. — (Das Gesuch der Marburger Deutschen) um Errichtung deutscher Parallel¬ klassen am Gymnasium in Marburg wurde ab¬ schlägig beschicken. — (Die Felddiebstähle) vermehren sich in besorgniserregender Weise. Keine Feldfrucht ist sicher vor ihnen. Manchem Besitzer wurden halbe Aecker Kartoffeln gestohlen, auch Stangenfisolen, Krautköpfe und Maiskolben verschwinden in auf¬ sehenerregender Weise. Wir haben zwar einen Feldhüter, aber —. In der nächsten Umgebung der Stadt gibt es Leute, welche Ziegen, Schweine und Kaninchen halten und nicht einen Quadrat¬ meter Boden ihr Eigen nennen. Man könnte die Felddiebe leicht bekommen, wenn die berufenen Organe eine Hausdurchsuchung abhalten würden. Ein Besitzer ging in der Nacht hinaus, erwischte die Diebe und der Schluß? Er wurde von den Dieben sogar noch geschlagen, so daß er zum Schaden noch die Schande hatte. Die betreffenden Diebe sind dem Gerichte angezeigt worden, werden ihrer Strafe also nicht entgehen. — (Straßenwesen.) Bezüglich der An¬ würfe, die in Straßenangelegenheiten noch immer nicht verstummen, sei bemerkt, daß in der nächsten Nummer unseres Blattes ein genauer Bericht ge¬ bracht werden wird, der über diese Frage voll¬ kommene Aufklärung bieten wird. — (Infolge der Amnestie) sind beim Kreisgerichte in Rudolfswert 50 Personen aus der Kerkerhaft entlassen worden. — (Ein Gottscheer Kalender) wird demnächst erscheinen. Das Kalenderunternehmen bezweckt die Förderung des Heimatgefühles und die Stärkung der Heimatliebe bei allen unseren Landsleuten in der Heimat selbst und im Aus¬ lande. — (DasMo nopolgesetz) Serbiens wird auf das Gebiet von ganz Jugoslawien erweitert. — (Neuerliche Erhöhung der Zi- garrenpreise.) Vom 8. September an sind die Zigarrenpreise neuerdings erhöht worden. Es kostet demnach nunmehr eine Regalita 6 K, eine Trabuko 4 K 80 st, eine Britannika 4 K 80 k, eine Opera 4 K, eine Virginia 3 K 60 st, eine Kuba-Portoriko 3 K 20 st, eine Portoriko 2 K 80 st, eine Brasilika 2 K 40 st, eine Virginiosa 2 K. eine gem. Ausländer 1 k 20 st, eine „Kurze" 1 K, — (Reform des Gewerbegesetzes.) Auf Initiative ans gewerblichen Kreisen hat das Ministerium für die Konstituante und Vereinheit¬ lichung der Gesetze beschlossen, die Frage über die Einführung eines einheitlichen Gewerbegesetzes für das ganze Staatsgebiet in Verhandlung zu ziehen. Als Grundlage der Verhandlung soll das Gesetz vom 29. Juni 1910 über Erwerbsunternehmungen dienen, das mit einigen Abänderungen und Er¬ gänzungen auf das ganze Staatsgebiet erstreckt werden soll. Die Handels- und Gewerbekammern sind aufgefordert worden, die Meinung aller wichtigeren Erwerbsorganisationen in dieser Frage einzuholen und auch selbst zu ihr Stellung zu nehmen. Mitterdorf. (Kirchliches.) Den in den Jahren 1869, 1899 und 1911 hier abgehaltenen Missionen folgte Heuer die vierte. Vom 5. bis 12. September fand sie unter Leiiung der Jesuiten¬ patres Alois 2uLek und Florian Ramšak statt. Ihr Verlauf war recht befriedigend, da, wenige ausgenommen, die ganze Pfarrbevölke¬ rung sich daran beteiligte und 1500 heil. Kom¬ munionen ausgeteilt wurden. Die bei den Volks¬ missionen gebotene gründliche Unterweisung über Glaube und Sitte tut gegenwärtig doppelt not, wo vielfach heillose Begriffsverwirrung und un¬ glaubliche Sittenverwilderug als Folge des Krieges zutage treten. — (Trauung.) Am 30. August wurden Friedrich Kropf aus Kerndorf 11 und Paula Högler aus Koffern 24 getraut. — (Unter das Mühlrad geraten.) Der 10 jährige Richard Wiederwohl aus Mitterdorf wurde vergangenen Sonntag in die Mühle geschickt. Aus Neugierde machte er sich da bei einem im Gang befindlichen Rade zu schaffen. Hiebei wurde er vom Rade erfaßt und trotz schneller Hilfe übel zugerichtet. Dem armen Buben wurden Zähne ausgerissen, der Kinnknochen gespalten, ein Arm gebrochen, und die Augen verletzt. Er mußte ins Spital überführt werden. — (Versetzung und Neuanstellung.) Der hiesige Kaplan Herr Karl 2uLek kommt als Pfarrverweser nach Gora bei Soderschitz. Kaplan in Mitterdorf aber wird Herr Alois Krisch, der bisher studienhalber in Deutschösterreich sich auf¬ hielt und nebstbei Schloßkaplan in Weitwörth bei Salzburg war. Höttenitz, (Wiederum ein Viehdieb¬ stahl.) In der Nacht vom 7. auf den 8. Sep¬ tember wurde hier wiederum ein Kuhdiebstahl verübt. Mehreren Anzeichen zufolge war es der¬ selbe Dieb, der vor IV2 Monaten dem Besitzer des Hauses Nr. 6 eine Kuh entwendet und durch Karlshütten über die Demarkationslinie geschmug¬ gelt hatte. Diesmal machte es sich' der Dieb bereits etwas bequemer und begann sein unsau¬ beres Handwerk gleich beim Haus Nr. 1. In der Früh gegen 4 Uhr bemerkte der Besitzer Georg M. das Fehlen der Kuh, meldete dies dem Gendarmerieposten in Rieg, von wo 2 Gen¬ darmen nebst mehreren Ortsinsassen aus Göttenitz die Verfolgung des Täters in der Richtung gegen Karlshütten—Suchen aufnahmen. Man kam deni Diebe auf die Spur. — Des Diebes konnte man zwar nicht habhaft werden, wohl aber fand man die Kuh den nächsten Tag bei einer Viehherde in Merleinsraut. Der Dieb hat offenbar, da er sich verfolgt sah, das Tier in der Nähe von Merleinsraut im Walde wiederum losgelassen. Daß dem Diebe nicht auch diesmal der Schmuggel über die Demarkationslinie geglückt ist, ist nebst den Bemühungen des Besitzers der Kuh auch der zielbewußten Verfolgung des Diebes durch den Herrn Gendarmerie-Wachtmeister Hönigmann aus Rieg zu danken. — (K e i n S ch n e i d er!) Was das Tischler-, Kunsttischler-, Zimmermanns-, auch Schmiedege¬ werbe anbelangt, sind wir hier versorgt. Aber beim Schneiderhandwerk hapert es, stit die zwei Meister vom Zwirn vor beiläufig 10 Jahren das Zeitliche gesegnet haben. Keinen einzigen Schneider- lehrling, -Gesellen oder -Meister gibt es mehr in unserer Gemeinde. Und das Schneiderhandwerk nährt doch auch seinen Mann. — (Ein Wolf) scheint das hiesige Terrain im heurigen Frühjahr nicht umsonst inspiziert zu haben. Vor kurzem suchte er sich aus einem Schock Schafe ein ziemlich starkes Mutterschaf heraus. Er konnte aber das Tier wahrscheinlich nicht so leicht über den Rücken nehmen, ließ es deshalb wiederum los und suchte sich ein schwä¬ cheres, dem Besitzer Sch. Nr. 19 gehöriges heraus. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger Josef Eppich. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee. Keu und Krümmet 12—14.000 Kilogramm, sind zu verkaufen. Anzufragen in Hasenfeld Nr. 15. Weiße, magere Kuh fünf Jahre alt, mit kurzen, nach vorne gerichteten Hör¬ nern, hat sich am 26. August von der Hutweide in Seele verlaufen. Derjenige, der über den Aufenthalt der Kuh Nachricht geben kann, erhält eine gute Belohnung. — Franz Hutter in Seele Nr. 48. Verein der Deutschen ans Gottjchee in Wien. Zitz: 1., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft jeden Donnerstag, Isamikienaöend jeden ersten Sonntag im Monate im Dereinsheime I*auk Aeicrks Hastwirtschaft, 1., ZZaöenöcrgerstraße Wr. 5s. Sparkasse -er Stadt Gottjchee. Ausweis für den Monat Juli 192V. Einlagen: Stand Ende Juni 1920 . . K 16,218.907'49 Lingelegt von 362 Parteien „ 1,615.920'68 Behoben von 212 Parteien „ 651.006'24 Stand Ende Juli 1920 . . „ 17,183.821'93 Allgern. Reservefond Stand Lnde 1918 . 699.45699 Kypothekar-Darkehen: zugezählt wurden . . . . „ —'— rückgezahlt „ ....,, 165.901'15 Stand Lnde Juli 1920 . . „ 1,775.191'81 Wechsel-Darlehen: Stand Lnde Juli 1920 . „ 214.470'— Zinsfuß: für Einlagen 3V2V0 ohne Abzug der Rentenst., für Hypotheken 5°/o, für Darlehen an Gemeinden u. Aorpor. 4V2°/o, für wechsel 6°/». Hottschee, am 30. Juli 1920. Die Direktion. 8sU<(g88K llks 8IM M88lM Einlagenstand Ende Dezember 1918: K 11,272.732 27. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 3 Vs 0/0. Zinsfuß für Hypotheken 4 >/20/0. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Gottschee be¬ findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags.