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Wir machen unsere Leser aus das in d heutigen Ausgabe abgedruckir Reue Steuerfluchtgesetz sowie aus den Ausruf betreffend dir Uebertragungvon Scheckkonten aufmerksam^ Die ersterwähnie Verordnung hat be-sondere Bedeutung für jene, die ihr Anwesen ver-kaufe» und auswandern, der zweiierwähnte Aufruf für alle Inhaber ron Postsparkassen-Scheckkonten. Sir NationaUIirrung der Industrie. Im Laibacher „Slovenski Narod" ist d«c er Tage ein Aussatz erschienen, der mit anerkennens-werter Offenheit jenes Ziel ausdeckt, das mit dem sogenannten Steuer sluchigesetz versolgt wird. Dieses Ziel ist doS Gegenteil von dem. was breitspurig als Minoiitälenschitz, der den Deutschen im südsla-wischen Staate gewährleistet sei, ausgegeben wird. Dieses Ziel ist die möglichst restlose Austreibung des Deutschtum« au» diesem Staate, die von der slowenischen Presse geschmackvoll als „Reinigung" bezeichnet wild. Hören wir nun. was .Slovenski narod" dar-über mitteilt. Er schreibt: , Bisher mußten wir o ur um das nationale Gepräge kämpien Es war selbstverständlich, daß wir nicht »er-langten, daß der Direktor einer Eisenbahn oder beS Tri-failtr Kohlenbergwerkes e«n Slowene sei, oder daß einer unserer Leute die Ahlinger Werke leite, oder einem militärischen Kommando oder der Landes-regrerung vorstehe. Wir mußte» zufrieden sein, wenn vom Tische des Reichen irgend ein Krümlein fiel und wenn wir in Cllli einen slowenischen Professor oder in Rudolsswert einen politischen KonzeptSprak-tikanten oder m Marburg einen AmtSdiener erhiel-ten. A»H den Eisenbahnen hatten wir nicht daS Recht auf eigene Susschriften oder Amtssiegel, die Mittelschulen waren im besten Falle doppelsprachig, etivaS besseres gab e« für unS nicht. Der Sklave hat kein Recht. Für ihn gibt es nur Hunger. Ar-beil. Unterwürfigkeit und Befolgung der Befehle seines Herrn. (Wir haben diese einleitenden Ausführungen übersetzt, weil sie überzeugend dartun, daß die slowenische Presse mit Uebertreibungen ar-beitet, durch welche der wahre Sachverhalt auf den Kopf gestellt wird. Anm. d. Schriftl.) Auf den großen Besitzungen, in den Bergwerken uns Fabriken hatten wir das Recht, die Arbeiter- und Aufseher beizustellen. Bisweilen wurde auch einmal ein slowenischer Monteur angestellt, man verlang! e aber schon, daß er »asür ein Deutfchtümler oder Mischling werde. Die fremde Hand drückt uns nicht mehr, weil sie machtlos geworden ist. Die fremde Regierung schwingt nicht mehr ihre Peitsche. Wie sollen w:r alle Schloß' und FabrikSvözte mit ehrlichen heimischen Leuten ersetzen? Bor nnS liegt die große Aus-gäbe der Nationalisierung. Diese ist in zwei Arbci-ten geteilt. Allstelle deS Deutsche», deS Großkapita-listen, deS Schloxherrn, feiner Beamten und Vögle, anstellt von Kolonisten, die national und wirtschaft lich über uns das Herrenvolk sein wollten, ist es nötig, den heimischen Menschen zu setzen, aber nichl im bisherige» Geiste, sondern so, daß )>eS dem demokratischen Empfinden und den wirtschaftliche» Interessen unsneS Menschen cnispricht, den zwar der europäisch« und mitteleuropäische Kapitalismus gepackt und in seinen Wirbel gezogen hat. der aber »och nicht so zerteilt ist, daß bei uns streng um-fchriebene und streng gtsoiiderie Klassen in unerbitt- lichem Kampse gegenüberstehen würden. Die Nationalisierung muß daher bei unS neben der Ueber-nähme in ausschließlich nationale Hände auch die Abwehr beinhalten, daß sich nicht mit einer solchen Regelung der Kapitalismus einiger Einzeln-Personen austue, sondern wir miisseu die Solidarität verwirkliche», das ist die Beteilung der produzieren-den Schickten mit Arbeit in gleicher Weise oder doch im gerechten Verhältnisse und die Beteilung auch jener, die nicht nur mit der Hand provozieren, son-der« auch mit der Arbeit des Beistände» und schassende» Wissens, des Unternehmungsgeistes nud wa-genden Besitzes. Die Nationalregierung hat sich schon im zwei-ten Monate ihres Bestandes der Lösung dieser Frage zugewendet. ES ist begreiflich, daß solche Fragen sich nicht mit unbedachten Experimenten, die augenblicklicher Stimmung entspringen, über Nacht lösen lassen. Wir befinden uns in einer Krise der Produktion, sowohl der industriellen, wie der land-wirtschaftlichen, und dürsen es nicht aufS Sp>el setzen, daß wir mit vorschnellem und unbedachtem Vorgehe» noch jene Produktion schädige:», die unS geblieben ist und die wir haben müssen, oder aber, daß wir sogar durch planlose Arbeit allen jenen schaden, denen wir nützen wollen. Die Natlonalregierung hat stet« der Gedanke geleitet, daß der wirtschaftlichen Fremdherrschaft ein Ende bereiiet werden muß und daß von Anfang an ein Modus gefunden werde» muß, um das fremde Kapital unter Kontrolle zu stellen, damit dieses auS-schließlich für die Interessen unseres Vaterlandes ardeile und jener, die diefeS Kapital mehre» halfen, also unseres Arbeiters in gleicher Weise, aber auch unseres Landwirtes und Bürgers. Die erste bezüg-liche Regierungsverordnung sprach die Aufsicht über Unternehmungen und Grundbesitzungen aus. Zu AuffichtSorganeo wurden Fachleute aufgestellt, die zugleich das Bertrauen der Angestellten genießen. Diese Fachleute und Aussichtsorgane haben die Aus-gäbe, darüber zu wachen, daß in dem beaufsichtigten Unternehmen nutzbringend gewirtschastet werde. Nach den Anweisungen der Regierung muß das Aus-ficht»organ in eister Linie dasür sorgen, daß das Unternehmen nichts vorkehrt, ivaS den Angestellten schaden könnte. In der Institution deS AussichtSor» ganeS l>at die Regierung ein Mittel, den Unterneh-mer zu zwingen, daß er in erster Linie an seine Angestellten und den Vorteil deS Staates im Rah-me» der Leistungssähigkeit deS Betriebes und dann erst an seinen Gewinn denke. Im Verlause von drei Monaten hat die Regierung eine ganze Reihe der giößten Unternehmungen unter Aussicht gestellt, zum Beispiel die Lchuhleiftenfabiik Winkle in Lich-tenwald, die Gießerei Samassa in Laibach, die Glasfabrik Abel in Hrastnigg, Sagor und Strascha die Strohhutsabrik in MannSburg. die Großunter-nehmung in Neumarktl. die Großiischlerei Kodlischek in Pölischach, die chemische Fabrik in Hrastnigg. die Lederjabrik Launisch in Gouobitz, die Gießerei in Aßling. das Trifailer Kohknwerk mit allen Ab-teilungen in anderen Orten, überdies noch die Kur-anstalt in Schönstem (Topolschitz), sie übernahm die bisherigen Landeskuranstalien, wie Rohitsch-Sauer-brunn, sie griff aus tie deutschen Vorfchußkassen in Raun und Glli. auf alle Ortsgruppen und Anstal-ten der berüchiigien Vereine Südmark nnd Schul-verein und berschiede»er pangermanischer Eisendahn-bcamienvereine, Siudentenheime und anderer mit deutscher Wirtschaft und ihrer Expansion und Äo!o-nisation eng verbundener Geld, Fach und Kampf» v.reiuizunge» Zür unsere» Arbeiter und Konjumc»-ten wirtschaftet nicht mehr ein fremder Herr. Ein Heintischer, das Aujstchttorgan, *in Vertrauensmann der Arbeiterschaft, nicht ei» Reglerungsdeamter wacht über die Intereffe» des Volkes. Jetzt schon bilde» sich Genvssenschafieu, u»> die Erbschaft des fremden Kapitals aus anderer demokratischer Grundlage zu übernehmen, und den bisherigen Bluiiiuger» (l!) bleibt nichts anderes übrig, als früher oder später ihre Unternehmungen zu unserem Vorteile zu ligui-dieren. Für den Lukauf dieser Unternehmungen interessieren sich Interessenten au» Kreisen der Arbeiter und Sparer. Da ihre KapitalSkrait nicht ausreicht, muß und wird die Staatsverwaltung einspringe». Eine Frage kürzerer Zeit ist es, daß die großen Unternehmungen, wie die Bergwerke. Eisendahnen und Großgrundbesitze Eigentum des Staates werden. Der Staat ist nicht mehr da», was er früher war, der Staat sind wir alle zusammen, alle Schichten unserer Bevölkerung, unser dreieiniges Volk selbst.. ." Wir behalten uns vor, auf diese Ausführungen des Laibacher Blattes, die wir wegen ihres doku-mentarifche» Wertes ausführlich wiedergaben, ein« gehend zurückzukommen. Für heute »ur folgendes: E» gibt keinen Teil des jugoslawischen Königreiches, wo man sich die Austreibung deS seit Jahrhunder-ten heimischen deutschen Wesens so radikal angelegen sein läßt, wie in Slovenien. Dies ist zum Teil be-greiflich, weil die Aufrichtung der nationalen Herr-schalt hier jetzt die Hauptsache ist und der blinde Kawvfeifer zu einem rücksichtslosen Vorgehen gegen alle» DeMsche anspornt. Darin liegt ein großer. Fehler, der der Entwicklung deS StaatSwefenS nur schaden wird. Es wäre doch viel vernünftiger, wen» man den mit der Scholle verwachsene» deutschen Unternehmungsgeist und die den geänderten Verhält-nissen sich loyal .inpassende deutsche WirtschaftSkrasl und Arbeitsfähigkeit der Entwicklung deS Staats-wesenS, dessen nationaler Charakter dadurch keines-wegS leide» würd?, nutzbar und dienstbar bleiben ließe. So wird auch die industrielle Richtung^ im slowenischen Volksgeiste gesund und natürlich aus« reisen und zu einer nationale» Industrie führen. In Kroatien und Serbien fällt eS niemanden ein, gegen die Deutschen so vorzugehen und in Belgrad wird niemandem übel, wenn er eine deutsche Auf« fchrift liest oder ein deutfcheS Wort hört. Zri einer vollständigen geistigen Abschließung gegen die Kul-turwelt, in der dieses begabte slowenische Volk anf-gewachsen ist, ist es »och zu jung »nd die kulturelle Fernwechselwirkung mit Frankreich kann nur ein Spiel einiger Bevorzugter bleiben, ohne dauernde und tiefere Wirkung auf die VolkSmafse, dir — verzeihen Sie daS harte Wort t — mit tausend unsichtbaren »nd unzerreißbaren Fäden mit der deut» schen Weltkultur verknüpft ist, ohne dadurch in der Freiheit nationaler Entfaltung im geringsten gehemmt z» feirf »nd ohne sich gegen diesen Geist, der seit Jahrhunderten hier heimisch ist, wirklich aufzulehuen. Ein tlchrchischer Vorschlag übrr dir Znkunst Drulsch-«ijlrrrrichs. Die „Rarodni Listtz" schreiben: „Um sich auf der FriedeuSlonferenz günstige wirtschaftliche Bedin-jungen für den Bestin» DeutichvsterreichS zu sichern, drohen die österreichischen Deutschen unaushörlich ^amit, daß sie sich mit Deutschland vereinigen und anf d!»s« Wcisc die deuische HcereSmacht für den Seite 2 Rachekrieg verstärken werden, was namentlich den Franzosen nicht geringe Sorgen bereitet. Infolge» dessen ist zck befürchteu, daß die tschechoslowakische Republik und das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen ohne jede Konzession die schwere Verpflichtung, diese Bereinigung mit Deutschland zu verhindern, im Interesse DeuischisterreichS werden übernehmen müssen. Die „Narodni Listy" halten es daher sür überaus wichtig, daß die Regierungen in Prag und Belgrad ehestens bezüglich gemeinsamen Vorgehens in der deulschösterreichtschen Fr«ge daS Einvernehmen finden. Da Dentschvfterreich aus zwei Arten von Gebieten besteht, muß darauf hingear-beitet werden, baß e» in seine na'Srlichen Teile zer-fällt: Einen Teil der deutschösterreichischen Republik' bilden Deutschnmionale, den anderen T.il slawisch-nalionale, jedoch germanisierte Gebiete. Aus den deutschen Teilen Vorarlbeig, Tirol nördlich deS Brenners, Salzburg ohne den Lungau, sowie Ober-österruch soll eine selbständige Republik Salzburg errichtet werden, deren Neutralität international ga-rantiert wird. Diese Republik würde etwa» über 31.000 Quadratkilometer mit beiläufig anderthalb Millionen Einwohnern umfassen. Aue den slawischen, doch ger» manlfierten Teile» DeuHchösterreichS würden zwei selbständige Staaten mich!« werden: Niederöster-re?ch mit Wien, aber ohne das Weitraer Gebiet und ohne da» Marchfeld, würde eine selbständige Republik bilotn, in welcher die tschechische» Minder-heilen mit Rücksicht auf ih»e Zahl ähnliche Rechte hätten, wie die Deutschen in der tschechoslowakischen Republik. Nur in diesem Falle wäre «S möglich, v»n einer wirtschaftlichen Bereinigung der Wiener Republik mit dem tschechoslowakischen Staate zu sprechen. Der Lungau und die nördliche Steiermark von Wildon an würden noch diesem Vorschlagt eine selbständige Murrepublik bilden, in welcher die slowenischen Minderheiten nationale Rechte haben wür-den. Dieses germanisierte Gebiet würde mit Jugo-slawien zu einer engeren wirtschastlichen Vereiniguiiq verbunden werden. Das Pustertal, ganz Körnten und Steiermark südlich von Wildon müssen Jugo-slawien zufallen. Nur auf diese Weife könnte die tschechoslowakische Republik und Jugoslawien gewisse Berbindlichkeiien gegenüber den germanisierten Teile» der Alpenländrr übernehmen. Die Verwirklichung dieses Planes würde zur Folge haben, daß Deutsch» österreich ohne Folgen verschwände und damit auch der Drang nach Osten." Die schöpferische Phantasie deS tschechischen Lenkers der Weltgeschichte ist bewundernswert. Wir müssen ihrer aber auch für die Erheiterung, die er jedem normaldenkenden Leser verschaffen muß, dank-bar sein. JedensallS macht er sich kein Kvpjzerbre« chen darüber, wie sich wohl Deutschösterreich zu fei-nen Plänen stellen würde. Wir sind überzeugt, daß sich auch Wilson der überwältigenden Logik der „Narodnr Listy" nicht entziehe» und die nationale Rückbildung des seinerzeit den Indianern weggenom-»enen nordamerikanischen Gebietes ins Auge fassen wird. Es ist ja gar nichts anderes möglich, al» daß Wilson, nachdem er den Erguß deS „Narodni Listy" gelesen haben wird, mit d^r weißen Rasse in Rorr-amerika den bodenständigen Indianern das Feld räumt. Vom Lage. "Das Schicksal des Exkaisers Karl. „L'Homwt librc* schreibt: Wie auS Wien aus amt-licher Quelle gemeldet wird, hat sich die Schweizer Regierung deshalb bereit erklärt, den gewesenen Kaiser Karl aufzunehmen, «eil bezüglich desselben ' der englische Offizier, der dem Kaiser zum Schutze zugeteilt war, bei der Schweizer Regierung an^e-fragt halte. Zu diesem Schritte bestimmte, den Cffi' zier ein Zusammenstoß zwischen Gendarmen und Wilderern in EckartLau. — Es scheint aber auch, daß die deutschösterreichische Regierung der Alliier-tenkommission in Wieu angezeigt habe, daß sie dem Kaiser das Wohnen in Deutschösterreich nicht bewrl-ligen könne, solange er nicht sormgemäß dem Thron entsage. Eine solche Entsagung liegt bisher noch nicht vor. Doch wurde diesbezüglich aus drm Kaiser keinerlei Druck ausgeübt. Die amtliche Erklärung fügt bei, daß wegen der Sicherheit der deutfchöster-reichischen Republik diesbezügliche Borlagen der Nationalversammlung unterbreitet werden und daß die Angelegenheit anfangs April erledigt werden wird. gur Beschlagnahme des Gesamtver mögen? der Habsburg Lothringer. Am l. d. suchten die Vertreter der aus dem ehemaligen Aeuisch? iUnrfjt Oesterreich-Ungarn entstandenen Nationalstaaten^gemeinsam den deutschösterreichischen Staatssekretär des Aeußeren Dr. Bauer in Wie» auf und übergaben ihm nachstehende Protestnote: „Der Verfafsungsaus-fchnß der deutschösterreichischen Nationalversammlung hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, betreffend die Uebernahme des Vermögens der Habsburg Lothringisch:» Familie durch den deutschösterreichischen Staat. § 5 deS Entwurfes lautet: „Die deutsch-österreichische Republik ist die Eigentümerin des ge famten, aus dem Gebiete der Republik besindli^n bewegliche» und unbeweglichen ehemals hosärari» schen Vermögens sowie deS ganzen Bermögen« der HabSburg-Lothringischen Dynastie und ihrer Seiten» linien." Da dieser Gesetzentwurf eine einseitige Ber» fügung über ein Vermögen vorsieht, da» in keinem Falle ausschließliches Eigentum des dentschösterrei-chischen istaates ist. sondern vielmehr in die. allen neu entstandenen Nationalstaaten gemeinsame Ligili-dationsmafse gehört, erklären die Vertreter der er-wähnten Staaten, daß sie die Rechtsgiltigkeit dieses Entwurfes unter keiner Bedingung anerkennen kön« nen, und daß sie auf das energischeste gegen eine derartige Beeinträchtigung der Rechte der National-staaten protestiere». ' Die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Nach einem Privattelegramm des „Becner Tagblattes" ist am Samstag zwischen WiUon und Clemenceau folgende Einigung i» der Frage der deutsch-französischen Grenze erzielt wor-den: DaS linke Rhtinujtr, di? Rheinpfalz und daS Saargebtet bleiben deutsch. Deutschland muß sich »e,pflichten, aus dem linken Rheinufer weder Befestigungen noch Garnisonen zu halten. Die gefilmte Kohlenproduktion des Saarreviers muß an Frank-reich abgeliefert werden, bis die in Nordsrankreich von den Deutsche» zerstörten Bergwerke wiederher-gestellt sind. 'Die Italiener in Raab und Preh bürg? AuS London wird amtlich bekanntgegeben, daß laut einer drahtlosen Meldung italienische Trup-pen Raab besetzt haben. Während andere italienische Tryvpenabteilu.rgen in der.Stärke von 7000 Mann in Preßburg eingezogen sind. "Große Ausschreitungen in Italien. "Nach Blättermeldungen haben die Sozialdemokraten in Italien, die sich den Bolschewik, angeschlossen habe» sollen, große Ausschreitungen in Genua, in Mailand und in Novarra veranstaltet haben. „Avanli" tritt sür einen Generalstreik ein. Die Deutschen Ungarns gegen den Bolschewismus. Ans Wie» wird unter dem 2. d. gemeldet: Zwischen der deutschen Bevölkerung Westungarns und den kommunistischen Räten kam cS zu blutigen Kämpfen. Die Deutschen in West-ungarn haben beschlosst», daß sie an Deutschöster« reich fallen wollen. Die Zeitungen der Deutschen in Südungarn haben erklärt, daß sie sogleich mit Jugo-slawien vereint werden wollen, iveil sie nicht in der ungarischen kommunistischen Republik leben wollen. Iusammenbruch des Kommunismus in Ungarn? 2t»>s Belgrad wird gemeldet, daß dort Nachrichten eingetroffin seien, wonach die madja-rische kommunistische Regierung am 3. d. demissio-liiert habe. Es fei eine neue Regierung gebildet worden, in welcher wieder die bürgerlichen Parteien die Mehrheit habr». AIS Vertreter sei Bela Knn. der bisherige bolschewistische Ministervräsidem, in der Regierung geblieben. Die neue Regierung habe alle Forderungen der Entente, insbesondre die neue Demarkationslinie angenommen. Der polnische Hasen. Wie man a«S Paris erfährt, haben Amerika, Japan und England das Verlangen nach Abtretung DanzigS und des Gebie-teS der unteren Weichsel abgewiesen. Amerika, billigt den Polen nur die Benützung des Danziger Haseus und die freie Schiffahrt aus der Weichsel zu.' Wilson s 14 Punkte. Wie aus Newyork berichtet wird, hat PrSsidenl Wilson einer Abord-nuug des amerikanischen Kongresses, die sich jetzt in Paris aufhält, erklärt, daß der Friedcnsvertrag mit den 14 Punkte» feines Programmes in vollem Einklänge stehen wird. * Wilson wird persönlich mit den Deutschen verhandeln. Wilson wirb, wie aus PftiS berichtet wird, persönlich mit der deutschen Delegation eingebend verhandeln «nd deren Einwen-düngen genau prüfen. Aus der Umgebung WllsonS versichert ma». der Präsident habe wiederholt er-klärt, er erblicke in einem verbitterten Deutschland eine ständige Gefährdung des Völkerbundes und deS Dauersriedens. "Präsident Wilfon für die Zulassung der russischen Sowjetregierung zur Friedenskonferenz. Londoner Blätter melde» aus Nummer 14 Paris, daß Präsident Wilson dasür wäre, eine Verständigung mit der russischen Sowjetregierung zu erzielt». Wilson arbtitrt daran, daß d,t Entente-staaten die russische Regierung anerkennen und sie zur Friedenskonferenz zulassen. 'Die Zulassung der Vertreter der neuen Staaten zur Friedenskonferenz. „Dailri NewS" melden aus Paris: Die Vertreter der Staaten, die auf dem Territorium der ehemali-gen österreichisch-ungarischen Monarchie.entstanden sind, dürfen schon am l. Mai zu den Sitzi-ngen dec Friedenskonferenz zugelassen werden. Präsident Wilfon hat es erwirkt, daß an dielen Sitzungen auch die deutschen Delegierten leilnehmen können. Aus Stadt und land. Todesfall. In Graz ist am 31. März Frau Josefine Hausbaum. geb. Orosel, die Witwe unse« res ehemaligen, vor einigen J-rhren in Graz ver-stordenen Mitbürgers, Herrn Franz Hausbaum, nach langem Leiden im Alter von 51 Jahren ver. schieden. Bom Iustizdienfte. Die RechtSprakiikanten Adols Hudnik in Laibach und Dr. Anton Oclic in Cilli wurden zu Auskultanten, die Auskultanten Dr. Franz Spiller-MuyS, Anton Potocntk, Dc. Suhl-dolnik, Dr. Josef Bavdek, Dr. Rudolf Sajovic, Ferdinand Merala, Dr. Miliooj Jenko, Dr. Jakob Prefere», Friedrich Schmiedinger. Or. Jvfef Siular nnd Viktor Kode zu Richtern ernannt. Emhoben wurden der Kanzleioffiziant Hubert Hrovat in Mah-rrnberg und der Kanzleioffizral Joief RoSminn in Marburg. Enthebung deutscher Notare. In Un. tersteiermark wurden noch folgende Rmare enthoben: Dr. Baumgartner in Rohitsch, Dr. S'öcklinger in Mabrenderg, Dr. WieSthaler in Marburg. Doktor Mraolag in Markt Tüffer, Swoboda in Gonobitz und Dr. Winkler in Windijchgraz. Bom Schuldienste. Der definitive Schul» diener BartholomäuS Korosec in Cilli wurde eut» hoben. Das Amtsblatt verlautbart die Enthebung der deutschen Lehrpersonen an den Volks- und Bür-gerschuleu Marburgs und dessen Umgebungsorten. Der Stadtfchulrat in Marburg ordnete wegen dieser Veränderungen im Lehrpersonale die zeitweilige Schließung sämtlicher Volks und Bürgerschulen Marburgs au. In Marburg werden auch slowe-nische Schulen eröffnet werden. Bon der Stadtgemeinde Pettau. Dr. Franz Jurtela, Advokat in Pettau, hat die Ehren-stelle des RegierungSkomuufsärS für die autonome Stadt Pettau niedergelegt. Zu« Regicrungskom-mlffär wurde. Dr. Matthäus Sencar. Advokat in Pettau ernannt. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der Ehristusktrche um 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Geweindegoltesdienft, um 11 Uhr ein KiudergolteSdienst statt. Urteilsfällung im Namen des Königs. Ueber Antrag oeS Justizministers /vurde ein Ukas unterzeichnet, nach dem die Urteile im ganzen Gebiet deS König'eicheS der SHS gemäß den einzelnen Lokalgesetzen verfaßt im Namen Sr. Majestät des Königs zu fällen sind. Lebensmitteldarleihen für Laibach. Der Stadtgemeinde Laibach wurde die Aufnahme eines Darleihens von zivei Millionen Kronen zu» Ankaufe von Lebenamitlel» für die Stadl Laibach bewilligt. - Neue Fahrordnung. Mit I. d. ist auf den SüdbahnUnie« eine neue Fahrordnung in Kraft getreten, nach welchen zwischen Laibach »nd Mar-bürg täglich drei Personen züge in jeder Richtung verkehren, die gute Anschlüsse in Steinbrück gegen Kroatien und in Marburg gegen Kärnten haben. Bisher ist hierüber folgendesverlautbart: 1. Laibach— Marburg: Zitg 37 ■ Abfahrt von Marburg 5 35 jrüh, Ankunft in Cilli 704 vorm., Ankunft in Laiback 10 15 vorm.; Zug 35a: kommt von Wien und Graz, ab Marburg 10-13- vorm., an Cilli 12-18 mittags, an Laibach 2 51 nachm.; Zug 39: ab Marburg 4-30 nachm., an Cilli 6 22 avends, an Laibach 3-54 abends. Zug 36: ad Laibach 4-45 früh, au Cilli 704 vorm., an Marburg V-1 1 vorm : Zug 36 a: ab Laibach 10 41 .vorm., an Cilli 102 nachm, an Marburg 3 04 nachm.; Zug 42: ad Laidach 5'55 nachm.. an Cilli 8-14 abends, an Marburg 10-31 abends. 2. Laibach— Agram—Sifsek: Zug 40/508: ab Laibach 5 52 früh, an Agram 1*05 nachm., an Sifsek 11-35 nachtS; Zug 86 0/502: ab Läibach 10 41 vorm., Nummer 14 an Agram 3-38 nachm. an Sifsek 7-23 abend«; Zug 42/510 ab Laibach 5 5,5 nachm., an Agram 9 59 abends. Zug 507D7: ad Agram 4-55 früh, an Loibach 10-15 vorm; Zug 509/35 o: ob ©ifj«f S 43 früh, ab Rqram 8 55 vorm.. an Laidach 2-51 nachm.; Aug 511/45: ab Sifsek 3-15 nachm., an Agram G-05 n«chm, an Laiboch 10-58 abends. 3. Marburg—Luttenberg: Zug 50/1801: ab Marburg 5-33 früh, an Lutienberg 8 4ö vorm., Zug 52/1803: ab Marburg 4-47 nachm.. an Lunrobtriz 7 52 abend«. Zug >>082/', 1: ad Jfutitnberg 6 22 früh, an Marburg 9-30 vorm. Zug 1826/53: ad Lutlencerg 5-31 nachm., an Marburg 8-4: ah Kühnsdorf-Volkermaikt tHO früh, an Marburg 9-04 vorm. Zug 414: ob »uhnSdorf volkcrmarkt 3*16 nachm., an Marburg 6 14 nachm. 5. Marburg—Pettau—Ezakathurn: Zug 35 b/205: ab Marburg 8 33 vorm., an Ezakathurn 11-16 vorm Zug 22'.): ab Marburg 6 54 abend», an Pettau »-17 abends. Zug 207: ab Pragerhos 8 30 abends, an Czakathurn 10 23 abrndS. Zug 203 : ab Ezakathurn 6-32 früh, an Pragerhos 8 30 vorm. Zug 224: ab Pettau 5 45 f«üh, an Marburg 659 jrüh. Zug 228 b: ab Ezakathurn 2 20 nachm.. an Marburg 5*32 nachm. Ein ungerechtfertigter Angriff gegen das Stadtamt Cilli. In der „Iugojlavija' be-schuldigt ein Eillier Berichterstatter das Cillicr Stadlamt, daß eS den Deutschtümlern Vorschub leiste und Beispiel gedi. weil es von der Stirnwand des Rathauses den alten österreichischen Adler noch nicht beseitigt hab?. Obwohl das Sladtamt über eine solche Beschuldigung heute wohl erhaben ist, möchten wir doch feststellen, daß es sich hier um den allen Adler des früheren k. f. Bri, Eilli Umgebung am 23. unb 24. b., Markt Tüffer am 11. b., Tüchern am i4. d., Blichoseors am 15. b., Hochenegg am 22. d., Trisail am 7. und 8. d, St. Georgen Markt am 14. d., St. Georgen Umgebung am 16. k. Ariegsgewinnsteuer AuS Belgrad wird berichtet, büß die auf die KiiegSgewinnsteuer Bezug habende Regierungsvorlage bereits fertiggestellt ist. Neue Banknoten. Nach einer Meldung der Belgrader „Epocha" werden die neuen Bank-noten Ende Juli au«geg?ben. Zugleich werde» auch die Kronen aus dem Verkehre gezogen. Wichtig für Invalide des Tillier Infanterieregimentes. Beim ehemaligen 87. Infanterieregiment befindet sich ein Invaliden fond, von dem ein Teil im Monate Mai an wiik-»ich Invalide deS Regimentes, die Staatsangehörige des Königreiches der Serben, »rosten und Slowe-nen sind, zur Verteilung gelangt. Bewerber wollen sich im Verlaus« des Monates April persönlich im Zimmer Nr. 31, 1. Siock der Bnrgkaserne in Eilli melden, wo an jedem Mittwoch und SamStag von l0—12 Uhr vormittags kowmiffionelle Uniersuchnn-gen stattfinden. Die Gesuchsteilct müssen eine ge meindeämtliche Bestätigung mitbringen, wonach sie mittellos und uniktstützuugsbedürstig sind. D>c Ge meindevorstehungen weiden ersucht, hiebei vorsichtig zu sein, weil bei Ausstellung solcher Bestätigungen die Gemeindevorsteher jür die Wichtigkeit der Angaben persönlich veranlwortlich sind. Falls sich erwet sen sollte, daß die Angaben unwahr sind, wird der betreffende Gemeindevorsteher die Koiien selbst zu bezahlen haben. Für vollständig Invalid-, die sich persönlich nicht melden können, mögen Verwandte die Zahlungsanweisung, 81,-3 Invalidenbuch und die Bestätigung ttzs Gemeindeamtes und der Genial merie üder die Identität beibringen. Das Schulwesen im Marburger Be-zirke. Der höhere Schulrat in Laibach hat svl-c.ende Aenderungen deS Schulwesens im Marburger Bezirke ungeordnet: 1. die deutsche Privatschult in Zierberg wird ausgelassen; die Kinder habe«» n die zuständige Schule (21. Egydi bezw. Süsjenberg) Veulichr tvacht einzutreten. 2. Die deutsche dreiNassige Schule in St. Egqdi wird ausgelassen. Für die Kinder rein-deutscher Nationalität wird der süuiklassigen Schule in St. E^ydi »ine Parallelklasse angegliedert. 3. Die deutsche sünsklassige Volksschule in Keiler«-berg -Kart ich owin wird ausgelassen. Aus dieser Schule und der vierklassigen slowenische» Schule wird eine gemiichte sechsklassige ilowenische Schule errichtet, in welche alle slowenischen Kinder einge-schult werden. Für remdeiitsche Kinder werden zwei gemischte Parallelklassen angegliedert. 4. Die deutsche zweiklassige Schule in Pickeru wird ausgelassen. Die Kinder werden in die Volksschule in Lembach ringe-schrieben. Diese dreiklafsige Schule wird provisorisch zu einer vierklassigen umgewandelt. 5. Die vier klafsige deutsche Knabenvollsschule und die vierklas-sige deutsche Mädcherivvlksschule in Podersch bleiben,, werden aber slowenisiert. •>. Die deutsche sünsklassige Schule in Roiwein wird in eine slowenische sünsklassige Schule umgestaltet. 7. Die beutsche zweiklassige Schule in Roßwein wird slowenisiert und verliert die Parallelklasse. » Die beutiche drei-klassige Schule in SÄssenberz wird in eine slowenische dreiklafsige Schule umgestaltet; sür deutsche Kinder wiid ihr eine Parallelklasse angegliedert. 9. Die beiden deutschen sünsNassigen Schulen >» Brunndors werden in slowenische Schulen »mge-staltet; für die deutschen Kinder werden der Kna> benschule sür die UedergangSzeit zwei gemischte deutsche Parallelklassen angeliedert. 10. Die deutsche dreiklassige Schule in Thesen wird slowenisiert. 11. Slowenisiert werden die bisher mraguistischen Schulen in Ober-St. Kunigund. Witschein, St. Ge-orgen an der Pößnitz, St. Lorenzen, Kölsch, Gams, Sellniv an der Drau, Reisuitz und Freien. Verwendung von Sicherheitswach leuten für Dienste im Privatinteresse. Das Laibacher Amtslail verlautbart folgende Verordnung des Landeskommisfariates für innere An-gelegenheiten: Für Dienste, welche die Mannschaft der SicherheilSwache einschließlich der Polizeiagenten in aaßergeiröhi'lichen Stunden außerhalb des ordent-licheu TageSoiensteS im Jnleresse von Privaten ver-richtet — wie beispielsweise Aussichtsdienst bei Bor-stellungen der Thealer und Kinematographen, bei Tanzunterhaltungen, öffentlichen Veranstaltungen und bergl., ferner für den Wachdienst und die Ässi-stenz bei jivilgcrichtlichcn Exekutionen — gebührt' jedem Manne, ohne Rücksicht auf seine Charge und Gehaltsstufe sür jede Stunde ein Beirag von 2 K, wobei jede angefangene Stunde voll gezählt wird. Marburg und Klagenfurt.. Nach einer Meldung der „Jugoslavija" berichtet der Agramer .Jutarnji list" au» Sarajewo: .Dr. Jelaoic, der aus Paris zurücklehne, berief die Zeitungsleüte zu sich und erklärte unter anderen, daß unsere Lage auf der Friedenslonjerenz außerordentlich schwierig sei. Wie die Dinge jetzt stehen, hat Trieft und daS westliche Jstrien unstreitig an Italien zu fallen. Marburg und ttlagenfurt sind sür Slowenien ver« loren. Den Banal sollen die Rumänen bekommen und auch TemeSvar fällt nicht au Jugoslawen". Dr. Jelavie äußerte sich weiter noch dahin, daß uns im Streite gegen Italien die Schreibweise einiger kroatischer Blätter sehr schadet. — Dem »Slave-nee" wird hinwiederum aus Gens, 1. d., gemeldet: Die Grenzen in Steiermark sind für Jugoslawien in gerechter Weise festgesetzt. Die amerikanische Kom-Mission hat in Kärnten die Karawanken als Grenze aufgestellt, wie dies die jugoslawischen Delegieten verlangten. (?) Die Pariser territoriale Kommission hat aber die Grenzen an die Drau verlegt. Augenblick« lich wirb um Völkern,«» kt gekampst. Hinsichtlich der Grenzen im westlichen Lärmen bat die Kommission belchlossen, die Entscheidung dem Zehnerrate zu über lassen. Die Kommission ist der Meinung, daß diese .Zrage der we,e»tliche T:il des adriatijche» Problem« ist. — Bei allen diesen Nachrichten, d>e sich täglich .vidirsprechen, spielt S.-niaiionemacherei die Haupt-rolle. Der Vorfall von Salloch. Ämilich wird verlautbart: Die inieralliierte Kommission, die über Auftrag deS obersteir KriegSraleS m Paris nach Laibach kamen/ um die sogenannten Vorsälle von salloch vom 12. Februar und von Laibach uvm 20. Februar zu unieriuch0 Prozent stattfinden. Die Italiener verlassen Marburg? .Vecerni list" meldet au« Marburg: Am 30. März traf in Marburg ein englischer Offizier ein. ver der dortigen italienischen Mission den Auftrog über-beachte, Marburg zu verlassen. Gegenwartig weilt in Marburg eine französische Mission, an deren Spitze Dr. Revedy steht. Holzabgabe für steirische Gewerbs leute. Die Leitung der Sachdcmobilisierung ver» lautbar», daß in Graschnitz bei Rom er bad eine grö-ßere Menge verschiedenen Schnittholzes lagert, wel-cheS die Leitung der Sachdemobilisierung in erster Linie den Gewerbetreibenden in Urnersteiermark, die es jür ihre eigenen gewerblichen Zwecke gebrauä>en, abgeben will. Diese« Holz wird »ach dem Richt-preise vom 15. Juni 1U1L berechnet, so daß eS zu mißigen Preisen in die Hände der Verarbeiter kommt, die sich verpflichten muffen, bei den Erzeug-nissen aus diesem Holze auf den UebernahmsvreiS Bedacht zu nehmen. Ansuchen um solche» Holz sind an du« G?werbesörderungSamt in Laibach. Wiener-straße 22 (Crad ia pospeäovaiijn obrti v Ljub-ijani, Dunajska cesta 22) bis spätestens 15. d. einzubringen. Aus spätere Ansuchen wird kein Bedacht genommen. Für die Wegichasfung dcö Holze« und die Kosten muß jeder Abnehmer selbst sorgen. Die Kaussumme muß jeder «äuser vor Wegfnhrung oeS Holzes erlegen. Wilson studiert die südslawische Frage. AuS Pari« wird gemeldet, daß bisher bezüglich des südslawisch-italienischen Konflikte« noch keine Ent« scheidung gefallen fei. Wilson studiere die südsla» wische Frage auf Grund der Berichte, die ihm feine Berichterstatter aus dem strittigen Gebiete überbracht häbeu. In Kürze wird Wilson dem Zehnerrate seinen Vorschlag bezüglich der Lösung der südslawi-schen Frage erstatten. Freier Durchzugsverkehr durch Iu-goslawien. Jnsolge der Aushebung der Blockade im Mitteländischen Me;r? hat da« Ministerium in Belgrad eine Verordnung herausgegeben, wonach bet Transitverkehr burch daS Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im vollen Umsange wieder zugelassen wird. Da« Verbot der Ein- und Aussuhr bleibt in Krast. Verbot der Ausfuhr von Lebens« Mitteln aus Agram. Der StadtmaMrat Agram hat eine Verordnung dcranSgegeben, womit die Aussuhr von Lebensrnitteln jeder Art au« Agiam »erboten wird. e Ein Korridor zwischen Tschechien und Jugoslawien. Die „9iarodni Listy" schrei» den: Wenngleich die Blätter berichten, daß die Frie« denSkonferenz die Frage des Korridors abgelehnt hat, können wir doch noch hoffe», daß dies« Frage wieder aus die Tagesordnung kommt, wenn die Konferenz die WelwerkehrSfrage behandeln wird. Der Korridor dars nicht #0 km, sondern nur 30 bis 40 km breit sein. In diesem Sinne müssen die Tschechoslowakei, und Jugoslawen die Franzosen unb die Engländer auf der Frie^eiiStoilfelenz um» stimmen. ' . ■' Das Schicksal der Murinsel. Die Ter» rilorialkommission in Pari« war, wie dem „Slo-»eilst* au« Genf berichtet wird, anfänglich nicht dafür, daß die Mnriniel an Jugoslawien salle. Später wurde der Kommission eine genaue ethnv-graphische Grenzkarte ^egen die Madjaren vorge-leg«. Die E-tscheidnng ist noch nicht gefallen. Die Vereinigung des südslawischen Proletariats. Freitag Samstag und Sonniag fand in Belgrad eine Konferenz'der Sozialifien auS Serbien. Bos.> n. d«' Vojvodina und Kroatien statt, die die Plsttform für die Bereinigung beS südslawischen Proletariat», die zu Ostern in Brod ersolaen soll, geschaffen hat. Moratorium für Geldinstitute. In- o solge der Vorgänge in Ungarn fanden in Agram bei den iAcldinst.tulen namhafte Geldbehebungen statt, wodu>ch sich die kroatische Landesregierung zur Erlassung eine« Moratoriums veranlaßt sah. Bis Sette 4 zum 21. b. ist kein Geldinstitut an «ine einzelne Parket mehr als 5000 g auszuzahlen verpflichtet. Fahrtermähigungen auf der Bahn. Alle bt«herigen Fahrtermäßignng'v und Legitimationen aktiver und in Ruhestand befindlich» Bedien-steter der StaatSbahnen des «HI Königreiches und d in der Belgierkaserne an, im Marburger und Cilli« Gebiete bei den dor» tigt» Militärspitälern. Am Lande weisen die Aerzte, die keine Hausapotheke führen, die Kranke» an die Apotheke in deren Bereiche der bezügliche Arzt fällt. Aerzte, die selbst Apotheke» führen, geben das Chinin selbst unentgeltlich ab. Für die Abgabe des Chinins rechnet der Apotheker und Arzt mit Hausapotheke die gesetzlichen Difpevsationskosten, die der Kranke zu zahlen hat. J«der Apotheker trägt den Kranken, dem er Chinin verabfolgt, in einen Index und ver-merkt dessen Namen, ständigen Wohnort, die abge-gebene Menge und den Tag der Abgabe. Der Apo-theker darf an einen einzelnen Kranken höchstens 30 Gramm Ehinin im Monat ausfolgen. Jeder Apotl>eker muß einen Kranke«, der nicht in feinen Bereich fällt, das heißt wenn nicht im Rezepte aus-drücklich feine "Apotheke angegeben ist, zurückweise?. Der Apotheker behält das Rezept zurück und sendet es am Ende jede» Monates der« Sanitätsreferenten nach Laibach. Einfuhr von Heilmitteln. Der Schweizer Bundesrat hat die Ausfuhr von Medikamenten und Sanitätsmaterial nach Jugoslawien, deren Mangel hier sehr schwer empfunden wird, bewilligt, Gidia Buccarini. Koloraturarien abend. Am 26. v. M. wurde unS ein seltener Kunstgenuß zuteil. Gidia Buccarini,. sicherlich eine unserer besten Koloratursängerinnen, ein Gesangs-Phänomen mit dem 3 Oktavcn Stimmenumfaug, gab im kleinen Saale des Deutschen Hauses einen Abend. Zumeist waren es italienische Meister, die uns reich' liche Gelegenheit boten,, G. Buccarini« umfang-reiche?, in° allen Stimmenlagen voll und weich aus-sprechendes Organ zu bewundern. ClviraS Arie lEntani, Crnani rette mich . .) ans BerdiS „Ernani" eröffnete die Vortragsreihe. Daraus folgte Meyer beerS .Pagenarie" au« den „Hugenotten". Zierlich umschmeichelten da« Ohr des Zuhörer« die unzäh-ligen musikalischen Schnörkel. Auf Verdis Arie der Gilda aus „Rigoletto" folgte als Abschluß der ersten Abteilung die wundervolle, von einer großartigen Leidenschaft durchbebte Rachearie der Königin der Nacht aus Mozarts ,,Zaub«flötc«. Die zierlichen, bis ins dreigestrichene t tagenden Figuren klangen wie von einem guten Flötisten geblasen. Nur machte sich in dieser Arie der Mangel der deutschen Sprachkenntnis der Sängerin besonder« fühlbar. Nach der Pause begann die Künstlerin mit Taubert« Koloraturliede „Der Vo^el im Walde", einem Liede, da» an die Sängerin große Anforderungen stellt. Zum Schlüsse überraschte Frau Buccarini durch einen nicht endenwollenden Triller aus g. Nach Do nizetti« mit großer Kehlfertigkeit gesungene« „Wahn-sinnSarie" an» „Lucia di Lammermoor" kam die von den Zuhörern mit großem Beifall aufgenommene Arie der Eleonore ans BerdiS „Troubadur". Den Abschluß der Vortragsreihe bildete „ToscaS Gebet" aus PucciniS gleichnamiger Oper. Hier gab die Sängerin ihr Bestes. Den Saal erfüllte ranschender Beifall, der sich nach der Wiederholung des Liedes noch steigerte. Es müßte ein auserlesener Genuß sein, die Sängerin einmal in einer Puccini-Oper (italienisch gdsungen) zu hören; das ist Musik, die der Kimstlerin ganz besonders liegt. Die Sängerin mußte sich noch zu eiuer Zugabe in Form eines Liedes mit Variationen H. Proä>s bequemen, eines einstigen Kapellmeister? au der Wiener Hofoper, der die scheinbar recht zahlreichen freien Stunden feines Lebens damit ausfüllte, um die musikalische Welt mit einer Flut seichtester Lieder zu überschwemmen. Wenn der musikalische Wen.der Lieder gleich Null ist, konnte man doch da« große technische Sönnen der Sängerin bewundern. Am Flügel aber saß unser Dr. Fritz Zangger, der einen Tag vor der Ans-sühruug sür den durch Paßschwierigkeiten verhin-derten Professor B. Boschetti die Begleitung über- Äu*»er I* nahm. Aas Dr. Fritz Zaugger als Begleiter leistet, wurde schon so oft hervorgehoben und »on ersten Musikgrößen begeistert anerkannt, daß e« «»nütz ist, viele Worte zu machen. Er war, wie immer als Begleiter Mitgestalter —letzteres bewies er ganz hervorragend in der erstklassige» Wiedergabe eine« Klavierpartes in Mozarts „Zauberflötenarie". Den Ehrbar-Konzertflügel stellte wieder in liebenswürdigster Weise die Klavier»iederlage M. RopaS kostenlos bei. H. W. Tschechische Geldkurse. Der Ncdechifche Finauzminister hat sür fremdes Papiergeld folgen»? Kurse festgesetzt: Serbische Dinare 160 Ä, Mark 157 K. rumänische Loi 150 K, bulgarische Lroa 100 K. Schweizer Franke» :»20 K. Französische Franks 280 K. 1 Pjund Sterling- 27 K Uebertragung von Scheckkonten aus der Wiener Postsparkasse in die Lai-bacher. Nach einer im Amtsblatte der Laibacher Regierung veröffentlichten Aufforderung des Staat«-kommtsfariatc« für Finanzen weiden Privatpersonen, die da« Guthabe» ihres ScheckkonwS als auSländi-sche Forderung an das Postsparkassenamt in Wien seinerzeit angemeldet haben »nd nun ihr ganze« Gut-haben einschließlich der Grnndeinlage an da« Post-scheckamt des Königreiches der Serben, Kroaten n> d Slowenen in Laibach zu übertrage» wünschen, auf-gefordert bis spätesten« 15. April 1919 an die Adresse: Postscheckamt des Königreiches der Serben, Kroaten »nd Slowenen in Laibach l Poitni fckorm urad kraljestva Srbov, Hrvator "in Slovencev » Ljubljani) einzusenden: I. Den letzten Kontoauszug de« Wiener PvstsparkasscuamteS (zur Einsicht gegen Rückschluß»; 2. einen Scheck des Wiener Postspar-kassenamle«, der in folgender Weise auszufüllen ist: Ort itttb Datum wie sonst, anstelle .des Betrages (und zwar fowvhl de« in Ziffern wie des in Wonen ausgedrückten Betrages) ist beidemal« zu schreiben „p«r saläo" und anstelle deS Empfängers : „Im Clearing auf Rechnung der Nummer 37.792*87 — Finanzdirektion Laibach . Die Ziffernkolonne am rechten Rande des Scheck» ist nicht zuzustutzen. 3. Weil damit der Kontoinhaber ans dem Scheck-verkehre der Wiener Postsparkasse ausscheidet, sollen, wie die« aorgejchrieben ist, alle noch nngebrauchteit Scheck« eingeschickt werden. Hiebei möge der Konto-inhaber nicht vergessen einen an das Wiener Post-sparkassenamt gerichteten Brief beizulegen, in dem er ausdrücklich die Rückerstattung der Stempelgebüdr (4 Heller für jeden noch ungebrauchten Scheck* verlangt. Die auf diese Weise beim Postscheckamte in Laibach gesammelten Schecks werden dann amtlich an das Postsparkasseuamt in Wien eingesendet und sobald dieses in Wien die Umschreibung auf das Konto der gewesene« Finanzdirektion in Laibach bezw. das gegenwärtige StratSkommifsariat de« Finanz-Ministeriums in Laibach die bezügliche Verständigung erhält, werden die Guthabnngen der einzelnen Inhaber der Wiener Postscheckkonten entweder aus deren Rechnung beim Scheckkonto in Laibach umgeschrieben, wenn sie solche schon besitzen: oder sie werden als Einzahlung bei Eröffnung eines neuen Scheckkontes behandelt, wenn die Partei dem Scheckkonto in Laiboch rechtzeitig die Beitrittserklärung einsende«; sonst wird vas ganze Gntheben im Anweisungswege ausgezahlt. Mit dem Scheckgutheben, welches aus dem Wiener Postspartassenamte aus da« neue Icheckkonto de« Postscheckamtes iu Laibach übertragen ist (bezw. mit dessen Zuwachse) Sari die Partei erst nach Ablauf eines Monates nach Durchführung der Ueber-schreibnng beim Scheckkonto in Laibach verfügen. Die Scheckkentoinhaber bei dem Postsparkassenamte in Wien werden schließlich noch aufmerksam gemacht, daß in Herkunft die dortigen Guthabungen nicht benützt werden können und zwar iveder zu Au«° zahluugeu in Deutschösterreich. weil dieser Staat die gegenwärtigen Jtonti unserer Staatsangehörigen als ausländische« Geld behandelt das ist als nicht-abgestempelte Banknoten, wahrend dort zukünftig Auszahlungen nur in Deutschösterreichisch gestem-pelten Banknoten erfolgen werden, — noch zu Zahlungen in unserem Staate, weil der Scheckver kehr mit dem Postsparkasseuamte in Wien aufgehoben ist. Borstehende Aufforderung ist nur an Einzelper-fönen (Privatpersonen, Handelsfirmen, gerichtet, und gilt nicht für Geldinstitute (Sanken, Sparkafsen, Genossenschaften), deren Scheckkonti beim Wiener Postsparkassenamte seinerzeit aufc anderem Wege übertragen werden. Ein Waggon Heu verbrannt. Am 1. d. ist am hiesigen Bahnhose ein dem Herrn Peter Majdic gehöriger Waggsn Heu verbrennt. Die Freiwillige Feuerwehr, die z«r Brandstätte aus-rückte, tonnte sich «ur «us die L»k«lisier»ag de« BrandeS beschränken. Nummer 14 Hin neues StcuerMchtgefetz Beiordnung der gesamten Landesregierung sür Slo-veuie» in Laibach, enversländlich unt dem S:aols-kom»isiariate de« Ministerium? für Finanzen für Slowenien und Jstrien. (Uraüni list 415 ) Artikel I. Die Krieg« steuer ^KriegSgewinnsteuer) wird fällig — soweit sie schon vorgeschrieben. aber nach den bisherigen Bestimmungen noch nicht fällig geworden ist — mit dem Tage, an welchen, dies« Verordnung in Kraft tritt, sonst aber mit dem Tage der Zusteyung des Zahlungsauftrag««. Artikel II. ' Die zuständige SteuabehSrde erster Instanz kann vtrrüg««!. daß auf Rechnunq der Einkommensteuer für die Steuerjahre bi» einschließlich 1919 und auf Rechnung der «riegSfteuer («riegSgewinnsteuer) von einzelne» Personen binnen 30 Tagen ein Vorschuß eingezahlt wird, welcher nach Ablauf dieser Frist samt Verzugs-»inien im exekutiven Wege hereingebracht »erden kann. Wenn der Steuerbehörde die Eindringlichkeit diese» Vorschusses gefährde! erscheint, darf sie auch verfügen, daß ihn der verpflichtete sofort sicherzustellen hat. Für die Bemessung de« Vorschusses, «velcher sür jede» Jahr gesondert zu bestimmen ist, sind maßgebend die eingebrachten Bekei>ntnisse. wenn diese nach d-r freie», gewissenhaften Beurteilung der Steuerbehörde annähernd dem Gesetze entsprechen, sonst ist der Vor-schuß auf Grund der amtlichen Hilfsmittel zu bemessen, wobei jedoch die Steuerbehöide f:üher zwei Vertrauens-männer zu hören hat. Gegen die Verfügung der Steuerbehörde im Sinne diese« Artikel« g»d! e» kein Rechtsmittel Auf die Festsitzung der Steuer im ordentlichen verfahren haben die Verfügungen jedoch keinen Einfluß. Wenn die entgiltige Bemessung hinter dem Vorschuß zuiück dle'bi, kann der Verpflichtete für ven Betrag, »elchen er voraus bezahlt Hai. EntschädigungSzinsen im Sinne der österieichiichen kaiserlichen Verordnung vom 16. Juli li-04 R. G Bl Rr. 79 verlangen. Artikel III. Von Personen, welche am 1. Jänner 1919 räch S 153 Zahl I und '£ de« österreichischen Personal steuergesetze» im Jnlande einkommensteuerpflichtig waren, kann die zuständige Steuerbehöide erster Instanz neben dem Vorschuß »ach Aitikel 2. verlangen, daß diese «inen Betrag, wecher im folgenden Absätze anxesührt wird, sichtrftillen, wenn bei Beurteilung aller Umstände der Verdacht gerechtfertigt erscheint, daß der Steuer» Pflichtige in» Ausland (S A26 Absatz I des angeführten ästen. Gesetzes) zu übersiedeln oder zum Nachteil seiner Steuerschuldigkeit nach $ 153 Zahl 2 des erwähnten österr. Geietzes sich de» inländischen Vermögen? zu entäußern beabsichtigt Sicherzustellen ist der zehnfache Betrag jener Ein-lommenensteuer (einschließlich de» KriegSzuschlages), rvelch« den Verpflichteten sür die Steuerjahre 1916 bis einschließlich 1918 vder für die kürzere Zeit, für welche die Steuerpflicht bestand, vorgeschrieben worden war. Der sichergestellte Betrag verfällt zu Gui sten des Staatsschatze», wenn der Steuerpflichtige vor Ende de« Jahre 1921 auswandert (S 229 Absatz 1 de« österr. PersonalsteuergesetzeS) oder wenn er über sein Vermögen und seine Vermög»nSrechie so verfügt, daß vor dieser Frist seine Steuerverpflichiigung. wie dies« nach § 153 Zahl 2 des erwähmen Gesetzes bestimmt ist, endet. Die Verfügung zur Sicherstelln»? ist amtlich zu widerrufen, wenn der sichergestellte Betrag bis Snve 1921 nicht verfällt. Gegen die Verfügung der Steuerbehörde steh« der beteiligten Person binnen acht Togen die Beschwerde au das Staatskommissariat des Finanzministeriums zu, welches den Sicherungsbeirag in berückftchtigungswürdi» gen Fällen unter Berücksichtigung der VermögenSver Hältnisse de» Beschwerdeführer» uach freiem Ermessen auf den dreifach- n Betrag deS maßgebenden Durchschnitte» erniedrigen kann. Artikel IV. Im Julande befindliches unbewegliche« vermögen von solchen Personen, gegen welche im Sinne de« Artikels 3. ein Sicherungsauftrag erlassen wurde, darf weder veräußert, noch belaiiet werden, noch darf auf solche» mit Exekution au» dcm Titel von Verbindlich-keitea des Eigentümers, welche nach der Verlautbarung dieser Verordnung enstanden sind, gegriffen werden, wenn hiezu d»e zuständige Steuerdehörd« die Bewilligung nicht «rteilt. Die Zustimmung ist ab«r nicht zu ver-sagen, wenn der Verpflichtete als Kaution unter ft.iat- Äe,usche Wacht liche Sperre einen Betrag, welcher mindestens 39"/, des gewöhnliches Werte« ($ 305 a. b.-G.-B.) des unbeweglichen Vermögens zur Zeit der Festsetzung der Sicherstellung entspricht, bei einer Staaiskaffe oder bei einem Geldinstitute in der Weise erlegt, wie die« die Steuerbehörde bestimmt. Diese Kaution verfällt unter den gleichen Bedin-gungen wie der Sicherui'gSbetrag im Sinne de« Artikels 3. Ueber Beschwerden gegen Verfügungen der Steuer-behörde, welch« binnen acht Tagen einzubringen sind, entscheidet daSStaalskommissariatdeS Finanzministeriums. DaS VeräußeruuzS und Belastungsverbot haben die Gerichte auf Grund der Sicherungsverfügungen der Finanzbehörde auf amtlichem W«g« in den Grund-büchern anzumerken. Uedertretungen deS im ersten Absätze ausgesprochenen Verbote« bestraft die Steuerbehörde mit Geld bis zu 2V0 000K oder mit Arrest bis zu sech» Monate oder mit beide». Da« Verfahren regelt da« Staats-kommissariat de« Finanzministerium» im Verordnung» weze. Artikel |V. Für Sicherungsveriügungen im Sinne de« Artikel» 2. Absatz 1 und de» Artikel» 3 gelten siniigemäß die Absätze 1. 5 und 6 de» > Lü de» österr. Gesetze» vom 16 Februar 1918 R.-G.-Bl. 66. Oesterreichische und Ungarische KriegSanlc'h« jeder A-i und jeder Emmission wird al» Sicherstellung nicht angenommen. Artikel VI. Personen, welch- unter Berufung auf diese A«r> ordnung die Steuerbehörde den Organen, welche im Artikel 2 der Verordnung der gesamten Narodna vlada SHS in Laibach vom 10. Jänner 191t) Zzhl 262 (Uradni list) genannt sind, namhaft gemacht hat, sind Reisebewilligungen und Reisepässe zu verweigern, bi« sich diese nicht mit einer Bestätigung ausweisen, daß sie allen Verfügungen, welche gegen sie auf Grund diese? Verordnung erlassen worden sind, entsprochen haben. Artikel VII. Alle öffentlichen Behörden und all« öffentlichen Aemter, ebenso auch die Gemeindeämter müssen Personen, gegen welche im Sinne de» Artikels 3 eine Sicherung»» Verfügung zu erlassen ist, ohne Verzug der Steuerbe-zirkSdehörde,' in deren Bereiche der Betreffende wohnt oder — wenn er keinen inländischen Wohnsitz bat — in deren Bereich der größte Teil seine« undeweglichen Vermögens sich befindet, melden Artikel VIII. Die Artikel III.. IV. und V. dieler Verordnung gelten nicht s) für öffentliche Angest^te, welch« au« dem inländischen Dünst« entlassen sind, soweit die Gegen-seitigkeit gewährleistet ist; b) sür Personen, welche über Anwendung der Verordnung der gemeinsamen Narodna »lada SHS in Laibach vom 17. Jänner 1919 Zah' 295 sUra dn list 40) da» Inland verlassen müssen; c) sür Personen, deren Einkommen, welches für da« Jahr 1919 der Besteuerung zugrnnde lag, in der ganzen Jahressumme den Betrag von 10.1)00 Jt nicht übersteigt und wenigstens zu 2/3 von Dienstbezügea herrührt. , Artikel IX. Diese Verordnung wird mit dem Tage der Ver» tautbarung rechtskräftig. Laidach, den 21. März 1919. Vermischtes. Seine schwache Seite DaS kleine Haus, daS B'kior Hugo in Paris bewohnte, war ursprünglich nicht da» Eigentum de« Dichter». ES war von der Prinzessin von Lusignan erbaut »nd etwa loO.OOO Franks wen. Viktor Hugo, der Umzüge verabscheute, wollte da» Hau» von der Prinzessin tansen. aber >te forderte 750.00) Franks dafür. ,W>e? 750.000 Frankst- rief Viktor Hugo ver» Suhl. „Eigentlich ist das fast noch ;u billig,- ant* wartete die Prinzessin. Der Dichter starrte feine Wirtin an: .Und das halten Sie sür zu billig?" „Abrr bedenken Sie doch, verehrter Meister, daß da» Hau» tie unvergleichliche Ehre gebabt hat, von Viktor Hugo bewohnt zu werden!" „Na, ja", sagte der Dichter geschmetcheli, „Sie haben Recht. Ich lause da» Haus. DaS tole Venedig, »ofrea nazionale" schildert den derzeitigen Zustand Venedig», das bei Beginn der Oflobaoffet.fiue 1917 von vielen lausend Seit? 5 Einwohnern verlassen wurde und auch beute noch eine sterbend» Stadt ist Ötrn den 160 000 Einwsh» nern find beute kaum mehr 50.000 vorbanden. Die Beneziaoer selbst lehen noch immer in ganz Italien verstreut und warten auf eine Besserung der Ber-Hältnisse ihrer Stadt, die durch fiskalische Prioile-gien, Unterstützung der Industrie, Ausbau des Ha» fen» und deS Arsenals erreicht werden soll. Bisher ist aber noch mch'S geschehen tin» so wird Venedig wohl in den nächsten Jahren bleiben, tras eS augenblicklich ist: eine trostlose, haldverödete Stadt. • Au« den Geheimnissen de« Tower. Unter dem Titel „Wie die deutschen Spione in den Tod gingen", berichtet „Dailv Mail": Ein Reserve» Offizier der deutschen Marine wurde wigen Spionage zum Tode verurteilt. Al« ihm da« Urteil mitgeteilt wnrde, erbleichte er und begann zu weinen, aber er faßte sich rasch und verlangte sein Mittagessen. Nach-her wurde er mil einem Automobil in ven Tower gebracht Dort »erbrachte er eine Nacht, in der er hauptsächlich Briefe schrieb und mil einem Kaplan sprach, der ihn die Tröstungen der Religion zuteil iverden ließ. Zur FrühstückSzeit kam «in Offizier zu seiner Zelle und forderte ihn auf, fich zum Tod« he-bereit zu machen. Der verurteilte nahm ein Gla» Kognak und erschien sofort. Beim Verlassen der Zelle reichte «r dem Geistlichen die Hand und sagte zu dem Offizier: „Ich denke, Sie werden einem Spion ied Hand zum Abschiede nicht reichen willen" „Einem Spion nicht', erwiderte der Engländer, »aber einem braven Manne". Und sie schüttelten sich die Hände. Dann wurde der verurteilte von einer Eskorte zum Schießstand geführt, wo er erschossen werden sollte. E» war gerade licht geworden und sehr kalt. Ab«r der Deutsche zittert« nicht. — Ein junger Mann aus Uru» guay, der auf ein«m Gut« in Südamerika eine schöne Stellung hatte und sich der Spionage berufsmäßig zu-gewendet halt«, kam, als die Z«it für sein« Hinrich-tuug herangekommen war, eine Zigarretlk rauchend zum elektrischen Stuhl. Dort warf er die Zigarrette weg und sagt« in oberflächlichem Ton«: .Ich glaube, ich werd« nicht di« Zeit haben, dic Zigarrette zu Ende zu rauchen." Einige Sekunden später war er tot. Aber alle waren nicht so ruhig und gefaßt bei ihrer Hin» richlung Ein jüdischer Hotelwärter, der erschossen werden sollte, kang auf dem Marsch« zur Hinrichtung Gafsenbaucr, dort aber brach er zusammen, bekartn bpsterisch« Anfälle, schrie und weinte und wollte sich di« Binde von den Augen herabreißen. Er war so widerspenstig, daß man ihn mit Stricken binden mußte. — Mit Rücksicht aus die Erfahrungen, die man bei diesem Manne gemacht hatte, wurde beschlossen, den nächsten Juden, der wegen des gleichen Delikt«« hingerichtet werden sollte, zu hängen. Das geschah auch. Raubmord bei Graz. Am 11. d. wurde aus1>em sogenannten Strohsackweg zur Platte der Meier des Grazer Knaben se«!«ar» OSwald Schedl von einem uubckannten Manne durch Reoolverichüsse getötet und seine? angeblich 6000—7000 K bekra» genden Barschaft beraubt. Er hatte sich mit dem Gelde zur Nolenabstempelung in die Stadt begebe« und in einem Gasthause in Kroisbach den Betrag bei sich sehen lassen. Warum die kräftigsten Jndividtien an der Grippe sterben! Die auffällige Tatsache, d»ft gerade di« kräftigsten und gesündesten Menschen an der Grippe sterben, während unter-ernährte nnd kranke Individuen fast durchweg leben bleiben, beschäftigt die medizinif^e Sisienschast uud hat schon manche Erklärungsversuche hervorgerufen. Gegen die Anschauung, daß gerade die Güte und Stärke der Abwehrkräste im gesunden Körper die Auflösung der Bakterien und da» Freiwerden der Jnnengiste herdorruse, wendet sich Dr. Arabisch im neuesten Heft d:r Münchener Medizinischen Wochenschrift. Er widerlegt diese gekünstelte Auffassung durch den Beweis, dap die geiuaveu Individuen gerade im Gegenteil zu wenig Abwehrkräste besitzen. Bekanntlich bilden sich spezifische Abwehrkräste in größeren Mengen im Körper »ur. wenn er zur Bildung angeregt wird, d. h. wenn Bakterien in idu hincingelangen. Der Körper des gesunden Me»-fetzen bildet normaler Weise deswegen so wenig Schutzstoffe, weil die Bakterien kaum in ihn hinein-gelangen, sondern infolge deS schlechten Nährbodens und der sür sie schlechten Eatwickiungsmögllchkeiten schon aus der Haut- und SchleimhautoderMche ab» sterben. Dir unterernährten oder durch irgend einen anderen Grund geschwächten Individuen bieten dagegen den Bakterien viel bessere AngriffSmöglichkei» ten: Die Krankheitserreger dringen bet ihnen ständig in größerer Zahl in den Körper und veranlassen ihn dadurch dauernd zur Bildung von Schutzstoffen. So werden die von der Grippe gebildeten Giftstoffe Seit« u»nitl. 14 bei kräilklichkn Menschen schon von Ansaug an durch die vorhandenen Immunkörper zum großen Teil unschädlich gemacht, s» daß die Krankheit, falls sie überhaupt ausbricht, «nen milderen Verlaus nimmt. Bei den robusten Naturen aber macht eS gerade der Mangel an Schuystoffen möglich, den schlecht Verteidigten Organismus in kurzer Zeit zu übermal-tigen und den so vergifteten Körper zu töten. Aus diese Weise läßt sich di« aus den ersten Blick so unnatürliche Widerstandskraft «klaren, di« Leute, die bereits an einer Krankheit, nrt Tuberkulose, Schnupfen. Bronchialkatarrh, usw. leiden, der Grippe entgegensetzen. Von: Schneider gesellen zum Justiz« minister. Eine glänzende Karriere hat ein frühe« rrr «hrsomer Echneidergesellc Johann Timm ge-macht, der während seiner Wanderjahr« ,auch einig« Zahre in Tondern in SchUswig-Holst«in arbeite e. Sein Meist«, heutiger Sladtrat Petersen, entließ seine« Gesell«! seinerzeit mil einem glänzenden Fach-zeugnis und prophezeite ihm eine gute Zukunft. Die Prophezeiung seines Meisters ist eingetroffen, heute ist Timm — bayrischer Justizminist«. (Sin schwieriges Problem. Die englische Oeffentlichkeit beschäftigt sich sehr lebhaft mit der Frage, ob jene Frauen, die während de« Kriege» solche männ-liche Berufe ausübten, ju welch«! sie sich auch männ-licher Kleider bedienen mußte», weiterhin in Manne»' kleiden, herumgeben dürfen. Auch die Polizei mußte sich bereit« mit dieser F.age beschäftigen und bezeich-nete ihre Lösung als »in sehr schwierige» Problem. Sie gibt zu, daß man txn Frauen, die durch ihr Ein-springen im Männnbcrufe die Aufstellung detz engli-schen Heer« ermöglicht haben, da» Veiblcitxn in die» _I_ fen Berufen nicht einfach txibtttcn könne, da» aber andererseits da« Berdoi de« Tragen« von Männerklei-den» durch Frauen nicht nftlo« aufgehobc» werden könne. Vegenwäriig I-blägi die Polizei folgenden «u«-weg vor: In Ausübung de« Berufe«, der da« «nie-gen von Beinkleidern und kurzen Röcke» ford«t, («1 den Frauen solche Kleidung gestaltet sein. Wenn sie aber nach Beendigung ihrer Arbeit in Männerkleider» h«umgehen, müssen sie darauf gelabt sein, deswegen beanständet und eventuell auch bestraft zu werden. Buchhandlung Fritz Rasch Rathausgasse. j :: :: Ziatkausgaffe 1 GbschäftsUnzeige. Tüchtiger Sparherd-und Ofensetzer empfiehlt sich den p. t. Herrsehafts-, Guts- uud Hausbesitzern sowie den Inhabern von Restaurationen u. Gasthäusern u. allen übrigen Privaten zum neu aufstellen und umsetzen von Oefen uud Sparhrrden. üebernehroe auch alle Reparaturen von Herden uud Oesen Sämtliche Arbeiten werden solid nnd gut ausgeführt. Postkarte genügt. August Petschnigg Hafnermeister, Cilll-Gaberje Nr. 14 in^Hauti« K«*tsaratioo Zum Hüttenmann. 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Fortsetzung.) „Lass mich!' polterte der. Langen Schrittes durchmaß er daS Zimmer, mit nervösen Händen bald in seinen Bari wühlend, bald sie in» Leere ausstreckend, al« hasche er nach Trugbildern. „Sorg lieber sür einen anständigen Trnnkl Mir verdorrt die Zunge im Hals. Bei einem GlaS Wem können wir mit dem Herrn gletch alle Verabredung treffen. ES ist gute Altdeutsche Siitc, ein Geschäft zu begießen. (Sin ehrliches Geschäft, ja endlich ein ehr—li—ch<4! DaS wünsch Ich mir im-wer. Und heute führt mir mein guter Genius einen wahren Kunstliebhaber in den Weg." Er schwentie nach dein Barou herum, um ihm mil etwas theatralischer Geberde die Hand zu schütteln. ..Ich bin der Ihre, mein Herr, so bald und so weit sie nur wolle».- Schönhag bemühte sich, einen lustigen Ton au-zuschlagen. „Sehen Sie, da komm; eS uns ganz zu paß, daß Sie sich aus ihrem bisherigen Verhältnis ge« löst haben. — Mein Fräulein, ich hoffe, daß Sie jetzt ebenfalls annehmen werden. Ich begreife: Sie wollten nicht ohne den Bater in einen Antrag ein-gehen, der Sie aus dem Hause führen soll, und Herr Hobrecht sollte ebensowenig ohne Sie nach aiiSwärtS, wie? Nun sehen Sie, wie sich die Sache ganz von selbst macht! Herr Hobrecht ist frei, wenn Sie Ihre gegenwärtige Arbeit nicht schon in den nächsten Ta-gen vollcnven können, so nehmen «ie sie einfach mit. Ich räume Ihnen beide» einen ganzen Flügel im Schloß ein. Da tonnen Sie sich noch Gcsallen einrichten und baden den angenehmsten Sommer« ausenthalt, denn, daß Sie und Herr Losbrecht für niedrere Monate bei mir Arbeit finden werden, ist sicher. Und drängen werde ich Sie gerade auch nicht." Marta wollte mit einiger Besremdung. bemer-kcn, daß der Heir von außerordentlicher Güte sei, aber der Vater ließ sie nicht zu Worte kommen. „DaS ist ja ei» Treffer für uns!" schrie er sie lachend an, saß:e sie um die Mute nnd schwang ein Bein wie zum Tanz. .Üinderl, so freu' dich doch! Hinaus aus dem Stadtschmntz, aus dem ewigen Ruß. aus den finsteren Gasse In — ausS Land, \n Gottes freie Natur! Von in der Früh bis aus die Nacht unter einem ordentlichen Stück Himmel atmen, Walddutt, Maienlust . . . Sie haben doch Waldungen. Herr . . Lchönhag ließ ihn das «Herr" ruhig aus-ichnarren, auf das er mit der Nennung feines Na-meiiS hätte einspringen sollen, und bejahte. Er Deutsche Wacht schilderte die Reize deS ChayataleS an der mähri. schen Grenze. „Ah — dort oben— Hobrecht tat einen tiefen Atemzug . . . „Sehr anmutige Gegend, sehr anmutig.' „Sie kennen sie natürlich?" Hobrecht kraute sich versonnen den Ban. „Bin nur einmal dort gewesen und schon vor vielen Jahren. Lang, lang ist's her. — Na. Nebenfach' 1 Wie heißt die Ortschaft und Ihr Schloß, wenn man fragen darf?" „Grünau." ' Dem Freiherrn merkte man nicht an, wie schwer ihm das kleine Wori siel. Den Maler griff es förm-lich an, und auch Maria entlockte eS einen halben Lau« der Ueberraschung. Hobrecht drehte den Kops nach ihr. „Du hörst es auch erst jetzt? Hat dir denn der Herr nicht gesagt —? Und mit wem wir eigent-lich die Ehre haben?" Sie verneinte mit einer Geberde, nun selber voller Spannung gewärtig, daß der Fremde endlich sein NamenSgeheimnis lüfte. Der tat es mit einer flüchtigen Berneigiing. Schonhag?! DaS übte eine Wirkung, die einen Unwissenden in Verwunderung seyen mußte. Und der Träger dieses Namens wollte eine solche Ver-wunderung ja ausüben. „Sie erschrecken ja geradezu, meine Schätzbaren. Warum das?" „Und unser Namen ?" trat ihn der Maler hastig an. „Sollte er Ihnen so gänzlich unbekannt sein? Erinnern Sir sich nicht?" .Woran ?" machte Schönhaz mit trefflich ge« machter AhnungSlosigkeit. Der Maler bog den Kops in den Nacken, sein Gegenüber wie ein Studienobjekt ins Auge fassend. «Warten Sie, warten Sie! Sie müssen — ja, natürlich, Sie müsse« der Freiherr Ferdinand von Schönhag sein." „Der bin ich allerdings. Und Sie kennen mich — erkennen mich?" «... der Sohn des Baron Alois, der vor achtundzwanzig Jahren seinen Better Josef beerbt hat." «Derselbe. Aber was weiter? Erklären Sie mir doch . . Hobrecht erleichterte schnaubend seine Brust und wechselte einen besorgten Blick mit der Tochter, ehe er Antwort gab. Sein Ton par von Bitterkeit durchsetzt. „Wissen Sie nicht mehr von dem Mann, der damals zu Ihnen — oder vielmehr zu Ihrem Herrn Vater gekommen ist und sich als — einen Enkel der Helmine Merxcvald, geborenen Schonhag. vorgestellt hat?" „Hobrecht ?" — Schönhag fuhr sich nachdenklich über die Stirn. Dann schien eine Erinnerung in ihm auszudämmern. „Daß mir das entfallen konnte! Ich hätte wirklich nicht im Entferntesten inehr . . . Verzeihen Sie! Also Sie sind —? Aber da» »st j c Ente 7 ein merkwürdiges — —- Spiel des Zufalls. Ich bin aus? Höchste überrascht. Da sind wir ja eigent-lich — sozusagen — verwandt miteinander?" „Einigermaßen. Ich nnd Sie, Herr Baron, wir haben einen gemeinsamen Urgroßvater: den Freiherrn KlemenS, dcu seine einzige Tochter ver-flucht »nd verstoßen hat." Jetzt „ging ein Engel durch da» Zimmer." Schönhag zupfte an den Nähten seiner Haad-schuhe, Marta sah regnngSloS, mil Beirübni» aus den Vater. Der zerrieb etwa« zwischen den Fingern und starrte ins Weite. Et sah offenbar, wie sich die Fata Msrgana der Grunaucr Gastfreundschaft ver-fltchtigte. Verstohlen tastete Marta nach seiner Hand. Es war etwa» unendlich Rührendes m dieser Bewegung. Schönhag nickte ihr zu, als woll'e er ihr abermals sagen: Ich »erstehe Sie! Weil ihr ganzes Mühen und Schaffen nur um dieses grauhaarige große Kind an ihrer Seite ging, führte auch nur über den Vater der Weg zn ihr. DaS mußte berücksichtigt werden. .Es ist mir natürlich überaus peinlich, meine Herrschasten, an der Vergangenheit gerührt zu haben ..." „An die peinliche Vergangenheit, meinen ^öie.' „Hobrecht lachte wieder sein mir der Welt zerfallenes Lachen, mäßigte sich aber sofort, als er Marias bittenden Auge» begegnete. Mit einer ent> sprechenden Geberde gab er ihr zu verstehen, daß er sich a» dieZügel nehmen wolle und redete dann in verändertem Tone zu dem Freiherrn. Es klang nicht mehr verbittert, nur sehr müde. „Ich habe viel erlebt in diesen achtundzwanzig Jahren, Sie dürsen mir's glauben, und wenig Gutes. Wie ich damals bei Ihnen aus Grünau war. hab' ich eben mein erstes Kind verloren gehabt: meinen Schorsch. Sechs Jahre darnach — bei der Geburt meines Mädel» da — ist mir auch die Frau ge-starben. Von der Stund an hab' ich eigentlich erst gemerkt. wie S mit mir abwärts gegangen ist. Und daß ich die' ganze Zeit bis lahm nn>- von den Einbildungen gelebt hab'. V« Ihnen, da war ich noch stolz — mein Gott, xrft dreißig! — Da hab' ich »och die große Zukunst vor mir gehabt und meine üble Lage immer nur als das augenblickliche Mißgeschick angesehen, das sich nächstens ändern muffe. DaS sogenannte UebergangSstadium — da» ewige!" Marta wollte ihn unterbrechen, ebenso der Baron, der allerdings im Augenblick nicht recht wußte, ob ein Anruf an seinen Ehrgeiz am Platze sei. Hobrecht ließ sich nicht abbringen. Es mußte ihm zu einer seltsamen Besriedigung gereichen, die Zeugenschast deS „reichen Berwa»dten" zu benutzen, um einmal mit unbarmherzigem Rechenstifte die Bilanz seines verpfuschten Lebens zu ziehen. (Fortsetzung folgt.) Knudinachuiig. Die Direktion der Fabrik ehem. Produkte in Krastniyg beehrt sieb, die Herren Aktiouäre zu ä-r am Donnerstag den 24. April um 9 l hr vormittag* in Cilli stattfindenden Ordentlichen Generalversammlung einzuladen. T a g e s - 0 r d n u n g: 1. Rechenschaftsbericht lür das Geschäftsjahr 1918 und Beschlttss-fassung über die Verwendung des Reingewinnes. 2. Wahl der Rechnungsprüfer für das Jahr 1919- Die Herren Aktionäre haben ihr Stimmrecht bei der Generalversammlung durch eine Bestätigung Ober die Anzahl der hinterlegten Aktien und ihnen zustehenden Stimmen nachzuweisen. Die Hinterlegung hat bei der Direktion in Hrastnigg zu erfolgen und werden die Aktien nach der Generalversammlung gegen Rückstellung der Bestätigungen zurückgegeben. Hrastnigg, am 5. April 1919. Sie finden Käufer und Verkäufer itr KeaurSu-n. liiu»er und Ge*chiftc aller Art, ohne Bezahlung einer Provision durch die Ernt« Deutsche Realitüten-Ilörse, Linz u. D., Landstrasse Nr. l'O. Vortagen Sie einen kontenfreion und unTorfoindliohen Betuch eine« Hettniten oder «ohreihen Sie uns Ihre Wünsche um Ihnen pro» iniottefre'i-dienen iu können. • Vorzüglichen Apfelmost hat abzugeben Erwin Petritsehek Cilli—Leisberg Nr. 23 Gut. Freienberg. ZI. 283T. Kundmachung. Jene Parteien, welche aich zum Bezüge von Brot beziehungsweise Mehl nach dem 19. März I. J. bei der Approvi-sionierung gemeldet haben, bekommen bis zum 12. April nicht Brot, «andern Mehl im Verkaufslokale der Stadtmühle. Vom 12. April erhalten diese Parteien das Brot in der Brotzentrale, das Mehl aber im Verkaufslokale der Stadtmühle. Die Uebrigen hingegen bekommen das Mehl bei jenem Kaufmanne, für welchen sie sich erklärt haben. Stadtamt Cilli, am 3 April 1919. Für den Regierungskommissär: \ Poljanecm. p. Seutfche A»iuch: ?}univn 14 Zum Ein- und V erkauf von Pferden »nd Rindern empfiehlt sich Walter Derganz Viehhändler, Cilli, Feldgasse Mr. 3. Starke Nähmaschine zu kaufen gesucht. Antrüge an F. Weil, Hermanngasse Nr. 3. Kleiner Besitz 3—10 Joch Grund uud Wald sofort zu kaufen gesucht. Anträge an Friseur in Gaberje Nr. 4. Braune Glockenschoss aus Sammt und ö Meter ungebleichtes Leinen billig zu verkaufen. 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