LmbacherMMtlmg. Nr. 258. Plänumerationsplcis: ^m Comptoir nanzj. fi. N, 1',nbj. st. 5>.l»n. Für dic Zustellung ins Hau« halbj. s,u li. Mit bcr Post ganzj. si. ,5>, halbj. si. 7.^1 Freitag, 11. November ^nserlionsgcbuhr bi« inZeilen: lmalß<»lr.. lm. ü<»lr., :»n. > fi.; lons! pr. Heile lm. -. "ln 4 Uhr schloß dcr Wahlact und um « Uyr Ab.nds l'cgann das Scrutinium. Da niemand die absolute Mehrheit der Stimmen ^hallen halle, so wurde nach längerer Discussion, wo« ^l es sich darum handcllc, ob die engere Wahl vorzu-''el,!llen sei oder ob das Los zu entscheiden habe, auf Gruud ^l gcsll)lichcn Bcstilnmungen die Auslosung unter den '^ Kandidaten, wclchc je 200 Glimmen erhallen haben, borgcno'.nmcn. Doch crhobcn dagegen n.rhrrre, nainent-'lch die der opposilionelle» Partei augehörigen Mitglieder ^r Wahlcommission Protest nnd citlärlen ihren AuS< ',l>t aus dcr Commission. Das Loö entschied sodann sür 'k 1l> Herren, dcrcu Namcn bcrcils lelcgraphisch mit-^'l)cilt wurde». ^. Noch vor dcr Wahl wurde Sr. Durchlaucht dem ?e,,>, SlaOhallcr eine von dcn Mitgliedern dcr oppo-Nlluiicllcl, Pallci des Großgiundbesitzcs unlcrzcichnctc. " böhmische und deutscher Sprache abgefaßte Erllü-''U'l, ülicrgcben, deS Inhaltes, daß diesclbcn an der ^lchsraihowahl ..keineswegs im Sinne der Zustimmung ^'..t'ncr die slaalsrechllichc Vclliclui'g dcs Königreiches Millie» als solche uingchendcn uninillcltiarcn Vcrlrclnng ^"^lncr Wahldczirle, sundern »nr deohalb Theil nrh. ^!'' weil unter dcn gegebenen Umständen lein anderes ^utlcl erübrigt, um die Verwahrung deS Sclbslbeslini' '""^rcchles dcs Königreiche gcgcnübcr den dicscS sein "Hl bccinlrachligcnden, unmittelbaren Wahlen znm ""«druck zu dringen." Die von cincm Wiener Glallc gebrachte Nachricht ^" cmer angeblich beabsichtigten D e mi ss i 0 n irun g . l' Ej,c. dcs Herrn Rc i ch skr icgö minister S cut' .,."". wic die „W. Abdpost." versichern zn löniun er-dc?' ^^^ Veglündnng. WaS die weilcrcn Vcmcrlungcn . eriliähnlel, Blaltcs bclriffl, so werden dic düni'ächst lllli°^^"0", Dclcgalionsucrhandlungcn dcn besten ^ln- U dielen, deren Bc.iri'mdnng zn bcurlhcilen. wall Paris schcinl man l e n> u 0 r i si re n zu ^ »cn, Der Befehl zum Angriff, n>ird auS Berlin vom blicf'^" ^"^' ^'^^'"pliirl, wird gewiß in drm ?lngcn' ^^ / ^'licilt wcrdcn. wo cs unlcr Bcrücksichtigulig aller '»Nr! <^' ""'"""lich auch in Bezug ans die weilcre Äiäs^ "'^ctiung in Paris angcmcsscn erscheint. Dicse lilaung des Ziegers ist gcwiß lobcnSwcilh. 3lei^ "''nislericllc ..Prov.'Corr." berichtet, daß dcr "ystag ans den W. November behnfs dcr Veschlnß. fassung über die Mittel zur weiteren Kriegführung und über den Eintritt dcr Südstaatcn in dcn Nordbund ein« bcrnfcn sei. Der Eintritt Badens, Hessens und Würt-lembrrgö slcht iu sicherer slusstcht. Die Beziehungen ÄaiernS nntcrliegen noch weiteren Verhandlungen. Dcr Delcgirle dcS FinanzillinistcriumS in T 0 u r S hat nbcr daS nnlcrm 25>. O^lobcr angeordnete Nnlchcn von 25>0 Millionen einen Bericht erslaltel, aus welchem hervorgeht, daß in Folge der Kriegsereignisse die Ansfor-dcrungcn zur Subscription nur in 310 ArrondisfcmcntS abgcscndct wcrdcn und Paris sich daran nichl bclhciligcn lonntc; die Subscriplion wurde in zwei Tagen bccndcl und ergab ein Gcsa.nmtcrgebniß von 93.921.000 Francs. Die mit 31. October einzuzahlende erste Rate wurde vollständig geleistet; es wurden gezeichnet: 139.577 Obligationen zu 500, 4273 zu 2500, 528 zu 125.000 und 274 zu 25.000 Francs. Dic ilulschl Vbllrllllschull in Trieft. Trieft, 5. November. In der gestrigen Sitzung dcs Staotrathcs brachte Dr. ^uzzatto einen Dringlich-lcitsantrag betreffs der vom k. l. Unterrichtsministerium unlängst beschlossenen Errichtung einer Oberrcalschnlc mit deutscher Unterrichtssprache iu Trieft ein. Derselbe beantragt: dcr Stadtrath möge die Maßregel als eine regelwidrige Anwendung der bestehenden Gesetze bezeichnen uud die Schnlcommissiou mit Bericht und Antrag-stcllung darüber bcauftragcu; gleichzeitig sei der Landes» ansschuß zn beauftragen, beim Unterrichtsministerium dagegen zu rcclamircn, uud der Reichsrathsabgeordnete zu ersuche», dicse Reclamation im parlamentarischen Wege zu unterstützen. Dcr l. Commissär Hofrath Dr. v. Jenny gab ans diesem Anlasse folgende Erklärung: „Obschon dcr Driuglichtcitsantrag des Herrn Luzzatto mir unerwartet lam, so will ich mich doch bemühen, den gegen die fragliche Maßregel der Regierung erhobcuen Vorwurf der Illoyalität zu widerlegen. Auf zwei that« sächliche Umstände stützte sich die Regierung, inocm sie dcn Beschluß faßte, in Trieft eine vollständige Realschule mit deutscher Unterrichtssprache zu errichten; dicse That sacheu sind: das Bestehen einer Realschule mit italienischer Unterrichtssprache und das sich kundgebende Bedürfniß einer ähnlichen Anstalt mit deutscher Unterrichtssprache — ein Bedürfniß, das nicht blos von der deutschen Bevölkerung empfunden wird, sondern auch von dcr italienischen und sluvenischcn, ein augenscheinliches Bedürfniß im Hinblick auf dic Pflege dcr höheren technischen Studien und überdies durch die Thatsache des Besuches dcr deutschen Schulen neben dcn zahlreich bestehenden italienischen erwiesen. Diesen Umständen gegenüber sind die Angriffe nicht stichhaltig, welche dagegen vom Standpunkte der Gleichberechtigung aller Nationalitäten, die angeblich dadurch verletzt werden soll, er hoben werden. Zu diesem Behufe wird auch die finanzielle Frage hervorgehoben, da die italienische Schule durch die Stadtgemeindc erhalten wird, die deutsche auf Staatskosten. Dagegen ist jedoch zu bemerken, daß die autonome Triestcr Stadtgcmcindc dem unleugbaren Bedürfnisse deutscher Schulen nicht abhilft, und es ist nicht die von dcr Regierung der deutschen Nationalität gewährte Vcvorznguug, welche die Errichtung dieser Schule veranlaßte, sondern dcr Umstand, daß dic Stadtgcmcindc blos für italienische Schulen sorgt. Uebcrdies ist zu betonen, daß die in Rede stehende Realschule nicht blos für die Bedürfnisse Triests, sondern auch für jene dcr benachbarte», Provinzen Istricn nnd Görz bestimmt ist. In Görz beabsichtigt die Regierung eine Realschule mit slovcnischer Unterrichtssprache ins Vcben zu rufeu, um auch diese Nationalität zu befriedigen. Wer immer die Frage unparteiisch beurtheilt, mnß daher anerkennen, daß mit dcr jetzt bestehenden uud dcn in Trieft und Gürz noch projcctirteu die gerechten Wüuschc dcr italienischen und slovcnischen Nationalität, sowie das nicht minder augenscheinliche Bedürfniß dcs deutsche» Unterrichts befriedigt sein werden und Art. 1!» der Grundrcchtc aller Staatsbürger zur Erfüllung gelangt. Es wird ferner ein Bedenken betreffs dcr (Geldmittel erhoben, womit die Regierung die Kosten dcr neuen Schule zu decken bcab sichtigt, indem sie dazu den Schnl und Rcligiousfonds bestimmt, dcn man als Tricstcr Vandcsfonds bezeichnen möchte. Diese Eigenschaft dcr genannten Fonds muß ich bcstrcitcu; sie ist von dcr Regierung keineswegs anerkannt, welche dieselben verwaltet und dafür nur dcr allgemeine,, Rcichsvertretuna, verantwortlich ist. Endlich erhebt man Beschwerden, weil das in den Wirkungskreis des Vanotagcs gehörige Gesetz über die Realschule« von diesem noch nicht beschlossen ist. Die Schule wird jedoch gemäß dem gegenwärtig in Kraft bestehende» Gesetze betreffs des ^chrplanes eingerichtet und es wäre durchaus nicht gerechtfertigt, die Befriedigung eines dringenden Bedürfnisses der Bevölkerung bis zur Durchführung des erwähnten Landesgesetzes zu verschieben." Luzzatto's Motion wurde mit großer Mehrheit an genommen. Krisgschronik. Zur (Kapitulation vvn Vletz enthält ein französischer Bericht, am 27. 0 M von mehreren Osficiere» erstattet und nun im Indep dc la Moselle" veröffentlicht, interessante Details über die Per-Handlungen wegen der Uebergave mit dem Prinzen Fried, rich Karl. Nachdem der Kricgsralh — mit «usnahme einer einzigen Stimme — einhellig cnlschicden hatte, daß die Capitulation geboten sei, wurde bekanntlich General Changarnicr in das Hauptquartier des Prinzen geschickt. Nach einem freundschasllichen und herzlichen <6m^ pfange dcs Generals von Seilen des Prinzen erklärte dieser Letztere, heißt es in dem Berichte, er könne in keiner Weise die Bedingungen der Uebcrgabc feststellen und es müsse bei dcr angeknüpften Besprechung jedwede politische Beziehung ausgeschlossen bleiben; die Unter» Haltung müsse sich lediglich auf die Details dcr örtlichen Verhältnisse beschränken Hinsichtlich dieser Delail« sagte der Prinz, er wisse aenan. daß die Mundvorrathe von Metz nur noch für drei Tage ausreichen würden. Zugleich zeigte dcr Prinz dem General einen aus der Vahn. station haltenden, mit Gegenständen verschiedener Art Geladenen Train mit den Worten: „Das ist sür die Sladt Metz und -hre Armee, die an Allem Mangel lei« den. bestimmt. Wir wollen ihren Leiben ein tznde ma» chcn. - Wir haben slels gewuhl. was Sie thaten und was Sie zu lhun vorhalten; unmillelbar nach jedem KricgSralhe, dcn Sie hiellen. wurde ich von den Ge< schlüsscn desselben lmlerrichlel." Zum Beweise rilirte mm dcr Pri„z Taa für Taa dic Vorschlage, welche dieser oder jcncr Corps-Commandeur gemacht hatte, nannle diese Commandeure mil Namen und «ab an was auf die Proposilionen derselbe» war beschlossen wor^ ben. Mil diesem Bescheide lehrte General Chanaurnier zurück, und Bazaine schickle nun den General de Cissey zum Printen, lmlch' Letzterer bei dieser neucn Before-chung erllällc: ..Wir haben in Frankreich 8^0.000 Sol-oaten; in diesem Nugcndlicke befindet sich cine nach Lyon marschircnde Al»ec von 15)0.000 Mann zu Dijon. Ebenso wie Metz emgeschlosscn ist und durch den Hunger bezwungen wird. werden auch Paris und Lyon unter, liegen; wir werden nach Marseille gehen, wrnn es nölhig ist, überall hin. überall!" Der General dc Cissry ent. gcglicte, daß, wenn die Armee capitulire. dies lein Grund sci. daß auch Metz sich ergebe, worauf der Prinz er» widerte: „Säion vor dcr Kriegserklärung kannten wir ebenso gut wie Sie und in de» spccicllslcn Details den Vcrlhcidignng^stand der Stadt,- damals waren die Fort« laum vcrlhtldigungSfahl'g und die Stadt vermochte nur schwachen Widerstand zu leisten, lölst scit der Anwesen, heil der flanzösischcn slrmce in Msh ist diese Stadt das geworden, was sie heule ist; Ihre Leute sind es. welche die ForlS vollendet und armirl haben. Metz. erst durch Sie em Waffenplay erften Ranges geworden, wird folgerecht in die Bedingungen einer Capitulation eingeschlossen, welche zugleich die Sladt und die Armee um» fasscu muß. Das ist's, w.is wir sür Recht halten und verlangen." Ans die Frage des Generals de Cissey, ob in dc» Bedingungen der Capitulation ebenso wie bei Sedan slipulirl wcrden würde, daß unter gewisse» Vor-behalten die Osflcicre gcgc» Ehrenwort frei blieben, antwortete Prinz Friedrich Karl: „Nein. von Sedan find zwei Generale nnd dreihundert Offiziere auf ihr Ehrenwort, nicht mehr gegen uns zu dienen, frei geblieben nnd sind drss»'m,l!,;cachtll wirdcr in die Armee gelrelen und haben nn^ von Ncu^m bekämpft. Deshalb müssen sich dir Officicrc der Armee von Metz ohne Gedinguna ergeben." Nunmehr waren nur noch dit Vedinaunat» der Capitulation zu regeln, und dcr General ^arrn« Chef des Generalstabes des Marschalls Baza ne ^ zu d.esem Zwccke nach Ars. Da« Weitere ist betonn." "^"l. vriMer ..Nord" veröffentlicht folgendes Vchre.ben des Marschalls Bazaine- ..ssassel 2. November. Herr Director des .Nordl" ^'' «!""" Ankunft iu Kassel, wo wir °uf Veschl d,r preußischen M,l,lärbehörde inlernirt wurden, l'abe ich 1848 Ihr Vlillclii, (poliMcn Thcil) vom l. November bc-lrcffs der Ecmucntion von Metz und der Pioclamaliun ^0 Herrn Gambetta gelcsen. Sic habcn Recht: die Armee würde nicht cincm Veriäthcr gefolgt sciu, u»d als ganze Antwort auf diese lügnerische Auslassung, da;u bcstimint. die öffentliche Meinung noch länger zu täuschen, sinde ich Ihnen den Tagesbefehl, welcher nach dcn von den Kriegsräthcn vom 26. und 28. October (Morgens) einstimmig gefaßten Beschlüssen an die Armee gerichtet wurde. Der Delegirte der Regierung der nationalen Vertheidigung scheint nicht zu wissen was er sagt, noch die Lage der Armee von Mtz zu tcnnen, wenn er das Verfahren des Führers dicscr Armee brand» markt, welche während beinahe drei Monaten gegen fast doppelt so starke Streilträftc, deren Cffectivbcstand immer vollständig erhalten wurde, ankämpfte, während jene von dieser Regierung, ungeachtet der gemachten Bemühungen sich in Verbindung mit ihr zu setzen, keine Mittheilung erhielt. Während dieses Feldzuges von drei Monaten wurden von der Armee von Metz ein Marschall. 24 Generale, 2140 Officiere und 42.350 Soldaten durch die feindlichen kugeln getroffen Sich in allen Kämpfen, die sie lieferte. Achtung verschaffend, konnte eine solche Armee nicht aus Belliltlicrn und Feiglingen zusammengesetzt sein. Die Hungersnot!), das schlechte Wetter waren allein die Ursache, daß den Händen der 65.000 übrigbleiben' den wirklichen Combattanten die Waffen entglitten (die Arlillerie halle keine Gespanne mehr. und die Cavallerie war ohne Pferde), und dieses, nachdem sie den gröhlen Theil der Pferde aufgegessen und die Erde in allen Richtungen durchwühlt hatten. um selten eine kleine Erleichterung ihrer Entbehrungen zu finden. Ohne ihre Energie und ihren Patriotismus hätte sie iu der ersten Hälfte dcs Monats October unterliegen müssen, zu welcher Zeit die Leute per Tag schon auf 300 Gram mcs. dann auf 250 Grammes schlechten Brotes redncirt waren. Fligcn Sic zu diesem Bilde mehr als 20.000 Kranke und Vcrwundstc, die auf dem Punkt standen, die Arzneimittel entbehren zu müssen, und einen furchtbaren Re« gen. der seit 14 Tagen andauert.,'. die Lager unter Wasser setzte und den Leuten nicht gestaltete, sich auszuruhen, da sie keinen anderen Schutz hatten als ihre lleincu Zelte. Frankreich ist immer über unsere Lage, welche forlwähicnd eine kritische war, in der Täuschung! erhalten wurdcn. Weshalb? Ich weiß es nicht; die Wahlheit wird aber ans Tageslicht kommen. Was uns betrifft, so haticu wir das Bewußtsein, unsere Pflicht gethan zu habcn als Soldaten und Patrioten. Em«! psangcn :c. Bazaine." Vom Oberrhein, 6. November wird der ..Allg. Ztg." geschrieben: Meine Vefinchtungcn wegen des ba-. bischen Städtchens Alt-Äreisach sind leider eingetroffen! nnd aus der jenseitigen Festung Granaten darauf ge», schleudert worden, welche schon erhebliche Zerstörungen^ lmrichteten Fast scheint es, daß das Städtchen, ähnlich wie Kehl, das schon mehrmals über dasselbe verhängt gewesene Schicksal wieder erreichen soll, wenn nicht die Festuru, rasch capilulirt. Fort Moiticr ist so ziemlich zusaunncmieschosscn und wird verlassen werden müsse», ader es gilt dann immerhin noch ein schweres Stück Arbeit, da die Festnna selbst ziemlich gut auögclüslct ist, nnd auch rine bcsserc Besatzung als Echlcllsladt hat. Die erste Parallele auf clwa l'>00 Schrill Entfernung ist schon am Dienstag aus^hoden worden, lind zwar auf der Seite von Südwcsl nach Noidwest in cincm durch Wald und Gebüsch clwaö ci>,schi!l.:tei! Terrcn». und es sollte gestern an die zwcilc Parallele gegangen werden, was also schon auf eine zäl,c>c Vertheidigung, als die von Schlcltsladt deutet, aber auf jcncr Seile find auch die Wcrle ställer, während gegen den Rhein hin die Inundation besser ist und dahcr der Zugang nur schwcr bewerkstelligt werden kann. Bemeitensweilli ist. daß dic Artillerie dicscr Festung bedeutend bcsscr schießt als man es sonst von den Franzosen qewlchul ist. und daß seit einigen Tagen wieder me!)>' Züveisichtlichleit in dic Be-satzung gekommen zu sein schont. In Alt-Brcisach ist der Münster bereits getroffen worden, und cs wine cine fernere Beschädigung sehr zu bedankn, da nicht blos die Kirche an sich ein schöner Ban ist. sondern auch cincn sehr kunstreichen Hochallar anS dcm Mitlelallcr in sich birgt. — Die Reserve-Armee unter Schmclma,. welche aus einem Infanterie-Regiment, sechs Landw.hr-Aal ^il« lonen, zwei Ncscruc-UHIancnrcgimcntcrn und scchs Reserve-Feldbattcrien besteht, ist bereits scil mehreren Ta gen dicht am Gebirge nach Süden vorgerückt, damit ihre Bewegungen mastnt waren und mehr grgcn Südwesten (Vesoul) gerichtet erschienen; sie ist abcr bereits vor Bclfort angekommen, das cernirt ist, und wird wohl lchon morgen auch die Einschließung von Bcsanl/on beginnen. In der Schweiz glaubt man, daß Garibaldi entweder dahin übertritt, oder sich nach Lyon zurückzieht; seine Officicrc fühlen sich enttäuscht, können mit der geringen Anzahl nichts mit machen, und die Linicntrnp-pcn, Officicre wie Soldaten, haben seit dcm Fall von Metz fo ziemlich alles Vertrauen verloren. Nur die Mo« bilgardcn leben noch im Wahn, etwas ausrichten zu können, da sie aber den Officieren von der Linie nicht mehr recht trauen und gleich auch Vcrräther in ihnen wittern, so haben sie in ihren eigenen Officicrcn ungeübte Führer und können auch beim besten Willen nichts erzielen. In dcr That ist cs auch ein allzu hartes Stück, von ihnen fortgesetzten energischen Widerstand zu erwarten, da sie selbst gestehen, in den Gefechten seit oicrzchn Tagen regelmäßig drei bis viermal mehr Leute verloren zu habcn, als ihre Gegner. Die Unruhen in Marseille. In Tours erscheinende Blätter geben folgenden Bericht der zeitlich mit der Pariser Insurrection zusammenfallenden Unruhen von Marseille: Die Nacht verging unter dcr heftigsten Aufregung; in einer zahlreich besuchten Versammlung in der Alhambra bot der „Bürger" Train Frankreich den Degen des „General" Eluferet an und zu gleicher Zeit verlangte Herr Delpech von der Regierung von Tours die weitgehendsten Vollmachten und insbesondere die Ermächtigung zur Beschaffung von Geld aus den Eommunal-fonds oder im Nothfalle durch dcpartcmentalc Zwangs-Anlchen. Die Regierung antwortete zweifelsohne abschlägig und der Aufstaut, brach los. Da die Herren Esquiros und Delpech mit Eclat ihre Demission gegeben hatten, verfügte sich eine Deputation nach der Präfectur und bat beide, dieselbe zurückzuziehen. Sie erklärten aber, die Demission nur aufrechterhalten zu können. Es lag im Plane der Agitatoren, den Municipalrath aufzulösen, der sich an eben demselben Tage versammeln sollte, und den man dcr Lauheit beschuldigte. Um 2 Uhr wurde in der That das „Hotel de Ville" von der Emeutc erstürmt, der Municipalrath für aufgelöst erklärt und durch eine Commission ersetzt. Abcr die aus dem Stadthause vcrtric benen Räthe versammelten sich beim Generalstabe dcr Nationalgardc und forderten den General Marie auf, sie wieder in den Besitz des Stadthauses zu setzen. Da warf Herr Delpcch die Maske ab uud, als dic Näthe in der Mairic ankamen, vernahmen sie, daß der Präfcct die Auflösung des Rathes sanctionirt hatte. Abends theilte Herr Marie den Journalen ei»c Depesche Herrn Gambctta's mit und versuchte, dicftlbc auch anschlagen zu lassen, in welcher über Marseille unter dein Eommando des Generals Marie bis zum Eintreffen des zmn Präfcctcn des Departements Vouched ou-Rhonc ernannten Bürgers Gent dcr Belagerung zustand verhängt wurde. Herr Delpcch widersetzte sich jedoch dieser Veröffentlichung unter dem Vonuandc, daß sich General Marie ein Recht anmaße, welches ihm nach dem Gesetze nicht gebühre. Nach den seither eingctrosfcnen Nachrichten bestehen die Herren Esquiros und Dclpech auf ihrem Entschlüsse und weigern sich offen, Herrn Gent anzuerkennen, habcn die Bürgcrgardc (^aniu civüz'.u;) zu ihrer Hilfe gerufen und in Marseille eine wahre Revolution vollendet. Herr Delpech hielt seine Demission aufrecht, um Esquiros volle Freiheit zu lassen; der Letztere übernahm die Regierung dcr ganzen „Liga dcs Südens"; cinc revolutionäre Eommunc richtete sich unter dcm Vorsitze des Bürgers Earcassonc im „Hotel de Ville" ein und veröffentlichte alsbald ein Manifest dcs Inhalts: >V' Zweck sei, die eine uud unthcilbarc französische Ncpublil, der Muuiciftalrath habe sich diesem großen und cdlcn Ziclc uufähig erwiesen, uud so habe das Volk denselben durch eine mit Energie uud Entschlossenheit handelnde revolutionäre Eommune ersetzen wollen. Herr Gent, dcr Sendbote Gambctta's zur Aufrecht' erhaltung dcs Ansehens der Eentralgewalt, hat sich selbst eine von Lyou datirtc Proclamation vorausgeschickt. Mi seiner Ankunft begab er sich „inmitten dcr Beifallsrufe dcr Nationalgardc uud der Bevölkerung nach dcr Prä-fcctur," wie die Depesche sagt. Der Widerstand finss in dcr Präfectur wieder au. Dort waren die Ehcfs dcr Bewegung versammelt und von dcr ^ids, 0ivi, daß dcr Schuß in den V^uch «i,,^, doch nn>- schlc^l traf und also mil Ausnahme einiger Tagc Ztul'cnliülc»S keine wrileren Folgen habcn wird. Nüch in Pcrvignan und N imeö ist die Nuhc .>c!liibt worden. An crsteicn, Ölte wuide dcr Oberst Platzcommandont von cinc? Bande Aufiühl'l'rischer ana^ fallen und erhielt vier Säbelhiebe in den Kopf. ^»f dem TranSpvit in das Spital >var er nahe daran, z" ^liilll'lliil. Karjler Dricfe.* Von U. N5. V. „Ich irrt' allein ll umstarrt, von dunklen Föhren; eS war kein Laut im Hochgcvirg zu hörcn. stumm rang die Nacht mit letztem Sonncnstrahle. Für ernste Wanderer lieh die U» well liegen in diesem Thal versteinert ihre Träume; dort sah ich linen Geier durch die Bäume wie einen stillen TodSgcdankcn fliegen." — So Lcnau's ewiger Jude. Bin ich nicht auch ein ewiger Wanderer? — Sucht Jener den Tod, so suchc ich dic Ruhe. die stille Einkehr zum friedlichen Herde nach den ruhelosen Wanderungen durch Feld und Wald, durch Sturm nnd Sonncnscnge. Ich sah sie heimwärts ziehen, die Schwalben und anderes Gevögel, dencn unscrc Slinmc zu ranh, und ich — mußte we4te!'. tiefer und Ucfer in die Berge, in den düstern, dunklen, schönen Birnbaumcrwald. ^Denken sich meine Leser in dcm obigcn Cilat an tue Etcllc des Thales eine einsame Höhe und an die Stelle der Föhren dunkle Tannen, dann habe ich Ihnen daimt cm Bild gemalt von den Felszinlen des Nanos. Doch vom Birnbamuerwalde erzähle ich Ihnen ein nächstes mal. »mm, Frühlinqslieder wieder die hohen gewaltigen Wölbungen seiner Buchen- und Tannenforste durchstiegen. Jetzt aber kommen Sie mit mir hin- * Vgl. Nr. 248 d. Vl. unler in dcu lachenden Frühling des Wippacher Thales, von den unwirthlicheu Höhen des Nanos zu den rebcn-bclriinzten Fluren unseres „Stückchens Italien." Das Wippacher Thal ist nicht nur unendlich reizend für den Freund der schönen Landschaft, cs ist mindestens ebenso interessant für den tieferen Blick dcs Landwirthes, dcm sich da ein reiches Bild des Studiums eröffnet. — Auch wer Eontraste liebt, findet Be» Hagen in dieser Gegend. Der NanoS taucht hier den Fuß seiner südwestlichen Abdachung, sein graues, ödes Gefelse mitten in das üppige Thalland, wo Reben und edles Südobst die Aecker umrainen und die Sonne ihre mildesten Strahlen beut. Hier das witternde Kallgerölle, kahl und vegetationslos, nur stückig vom boragepeilschlen Baumwert dcr kümmerlichen Zerrciche bedeckt, das arme, magere Weideland der Ziege; dicht nebenan die grünen Guirlanden der Rebe, dcs edelsten Baumobstcs aus dcr Heimat des glühenden Südens. — Wer von der Höhe dcs Nanos herab oder ans dem dunlelrauhen Birnbau> merwalde kommend, das Wippachcr Thal betritt, der wird sich jenes Gefühles angenehmster Uederraschung wohl kaum erwehren können, als wcnn er auS eiuer Wüstenei einträte in ein Eden, oder aus Kerlermauern in die frische, freie OotteSluft. Die Natur ist hier jeglicher Cultur ausnehmend günstig. Umsomehr muß es den Kenner befremden, wcnn er unter solchen Verhältnissen so große Bodenflächcn todt und öde liegen sieht. Ich meine damit die Süowcsl-gehängc des Nanos und jene dcr nördlichen Ausbeugung dieses Gebirges gegen Obcrscld uud Zoll. Hier begeguen wir, damit auch dieser letzte mcmer Griefe nicht grundlos seinen Namen trage, dem Karste in seiner vollen Blüthe. Für das Wippacher Thal, dem ciue schöne Zukunft bcschicdcn ist, liegt hicr cinc große » Aufgabe vor. H Ich kann hcutc nur flüchtig daranf hindeuten, da>? der Bodenmclioration hicr cin uncrmcßlichcs Fc!d sicl! öffnet, und daß auch hier die Bewaldung und cil,e so'g' « samere Foistwlrlbschafl berufen sind, einen dcr ersten » Schritte zum Bcsscrn zu thun. M Wenn Wippach in die neue Bahnlr^e Lack-Triest eingeschlossen wird, so wird dies doch '"°",/""''"'' mächtigen Sporn werden. Boden u«d 6« t'n zu vcr edeln und die reichen Schatze ," hcbeu. welche von d Natnr hier angelegt wurden; aber auch ohnedem blüht in seiner Erde wie in seinem Y.mmcl dem Thale cm bessere Zukunft, - in sc"'"" Boden w.c m femcm Klima. , « Die la'idwirthschaftlichc Bildung ist berufen, tuese ^ Sckäkc zu Heden; die landesübliche empirische Eultur-mcthodc, die mit falscher Liede und Pietät für das M< hergebrachte kaum fingerbreit von dcmsclbcn weichen möchte, auch der eisernste Fleiß allein, können das nicht. Nur das ticfcrc Verständniß wird dulchgrciscndc Erfolge zu erringen vermögen. > Da ist cr wieder in seinen, Kalhcdcrlouc, der treubrüchige Feuilletonist, - denkt sich vielleicht in.nichcr mciuer Leser. Ist es nicht schon längst geleert, des Ucbei- « flusscs Horn? « Doch sehen Sie, wcnn ich Ihnen sonst von W'P' > pach was sagen soll, so weiß ich sehr wenig. Der Mt > zieht sich in mir immer lieber in seine innersten Oc- > mächcr zurück und Dcmolrils Ader, die vor Jahren >»' ^ „kleinen Touristen" manchmals ganz lustig ftulsirlc, mag auch nicht immer mehr schlagen. 1849 ve> scheiden. Zu gleicher Zeit wurde auch auf den Chrf der Gendarmerie Eöcadio» ein Attentat verübt. Hcrr vo» BordaS wurde an, folgenden Tage ooi seinem Hausc a/stei n^l. Eine andere Prison wurdc von dcrwahnsiunigcnMcngc verfolgt nnd n'.it Beil-- nnd Hammc, schlagen auf der lilace dc la Lave gemordet. Alle Häuser nud Vlagazinr Mosse» ihre Thore, Die N^tionalgaldc wurde zus.m, lucugetroiinnclt. uiu die Ruhe und Ordnung wicdcr her zusttllcu. — Als die officicllc Nachricht von »er Cap>. wlalion von Mctz nach NimcS kam, bcmächtiute sich der S<<'dt große Aufregung. Bürger, wrlchc die Re^irru«^ von Tour« der Schwäche ziehen, welch' letzterer dic Mu nizipalität und der Präfe.l der Stadl t,eu gcblirbcl, waren, derben sich nach dem Hotel der Prascctm und be« Maire. Doch die Gcr>ö!lerung von NimcS hielt sich uu Gauzen vul, dc» Autsch,citungcn fern uud auch die ^iationalgarde bewahrte ihre fcste Haltung, so daß die Schreier u»d Unruhestifter, die sogenannten „I^uttiirs U6 Nidi" ^ll> ^istummtcn nnd die Ordnung von selbst wieder zmiictt.hrte. Hassesneuigkeiten. Die Nordpol Vypeditionen. das sassenhaftc G'lliS-Uand und der Golfstrom in, Polar Meere. Gotha, 5,. November 1870. — Nachdem soeben Herr v- Heuglin von Ost-Spitzbergen zurückgekehrt ist und neue Nachrichten von verschiedenen russischen und norwegischen Expeditionen in der östlichen Hälfte des Eismeeres eingegangen find, lassen sich die Gesammtresultate aller diesjährigen nord-polaren Forschungen allmälig iibersehen. Um kurz das Ncsullat der deutschen Expedition nach Dst-Grönland zu recapituliren, sei erwähnt, daß der Dam» pfer ..Germania" an dieser Küste bis 75 Gr. 31 Min., ble Schlitlenreisen bis 77 Gr. 1 Min. n. Vr. vordrangen, ^ß ei» lief ins Innere vo» Grönland sich erstreckender ^iord und arktische Montblancs entdeckt wurden; daß end-^ch die Zugänglichteit Ost-Grönlands von ncucm ccmswlirl ist, nachdem schon Henry Hudson im Juni 1<;07 jene Kü< sten zuerst entdeckt und erreicht halte und sie seitdem wiederholt angesegelt waren, besonders in den zwanziger Jahren von Scoresby, Clavcriug und Sabine. Herr v. Heuglin und Graf Zcil hielten sich vom 15. Juli bis 15. September in und bei Ost-Spitzbergen auf, welches sie vom 77. Gr. bis zum 79. Gr. n. Br. meist w Ruderbooten erforschten und aufnahmen und u. A. ein großes Land östlich von Spitzbergen entdeckten. Mit Unrecht identificirt mau die im Osten von Spitz bergen gereuen Landmasse» mit dem „sagenhaften" Gillis-^ande. Capital, Mlliö entdeckte im Jahre 1707 ein Land ln 80 Gr. n. Br. Die schwedische Erpedition im Jahre 1864 sah vom Weißen Berge Spitzbergens auS 80 nautische Meilen im Osten Land und legte cS als eine im 79. ^r. n. Pr. gelegene Landzunge auf der Karle nieder; ob dieselbe aber zusammenhängt mit einem Lande in 80 Gr. ".- Vr. und überhaupt mit Gillis^Laud identisch ist, bleibt bis zu diesem Augenblicke unentschieden. Herr v. Heuglin und Graf Zeil entdeckten nun 36 "autischc Meilen östlich von Spitzbergen ein von 79 Gr. bis 76 Gr. n. Br. reichendes, also von Norden nach bilden wenigstens 60 Meilen ausgedehntes Festland mit zahlreichen scharfkantigen Gipfeln, „das, falls es wirtlich '"it Gillis-Land zusammenhängt, Spitzbergen an Größe UNlldestcus gleichkommen dürste." Heuglius Euldeckung e»nes zweiten Landes wie Spitzbergen aber würde die wichtigste nordpolarc Enldccku»g sein, die seit einer beträchtlichen Reihe von Jahren gemacht worden ist. ! Herr v. Heuglin hat 14 Kisten voll reiche geologische , zoologische und botanische Sammlungen aus Ost« Spitzbergen mitgebracht, darunter zahlreiche Pflanzenpetrc-sacle und seltene Sachen, wie z. V. ^Vnii« 8WN«ii; außer, dem aber slir seine sonstigen Iagdergebnisse iiber «00 Thaler erlöst, so daß die Kosten des ganzen Unternehmens, ursprünglich auf 1800 Thaler berechnet, nur etwa 1200 Thaler betragen. Auch bis nach Spitzbergen war schon im September die Kunde des Krieges gelangt und Graf Zeil, Lieutenant im königlich württembergischen zweiten Iägerbataillon, eilte von Hammerscst sofort nach Stuttgart, wo er am 20le» October Audienz bei Sr. Majestät dem König hatte und sich daun gleich zu seinem Regimcnte nach Frankreich begab. Eine kaiserlich russische Expedition des Großfürsten Alexij Alexandrowitsch in der t. Corvette Warjä'g. begleitet u. A. von dem berühmten Akademiker von Miodendorff, hat diesen Sommer in dem weilen Polarmeere zwischen Nowaja Semlä und Island interessante wissenschaftliche Untersuchungen gemacht und u. N. den Golfstrom bis Nowaja Semlä mit der fehr bedeutenden Temperatur von -^- 10 Gr. R. nachgewiesen. Herr v. Middendorff, Autor des größten uud bedeutendsten Werkes über die Polar» regionen, welches die Literatur aufzuweife» ha», macht mir über diese Expedition nähere Mittheilung und schreibt u. A. bezüglich der vou mir in, Juni publicirtcn Monographie über den Golfstrom und Standpunkt der lhermometrischen Kenntniß der Polarregionen: „Ich freue mich unendlich, daß nicht nur Ihre Voraussetzung über die Ausdehnung des Golfstromes sich bestätigt, sondern gar sehr alle Ihre Erwartungen hat übertreffen lassen; Sie sind kühn gewesen, aber Mutter Nalur ist noch kühner." Auch über die zoogeographischen Forschungen des Herr» Iarschinsli im Polarmecre liegen nun nähere Delails vor. Endlich sind im vcrgaugcnc» Sommer etwa 60 norwegische Fahrzeuge zur Jagd lind zum Thranlhicrfang in der östliche» Hälfte des NordmcelcS. westlich, östlich und nördlich von Nowaja Semlä nnd im Karischen Meere gewesen. Von diesen Seefahrten liegen mir bereits drei interessante und wcrlhvolle Bcobachlungsjournale vor, vou Capilän Ulve uud Capita» Turlildse». Auch iu diesem Jahre wurde daS Karische Meer in der Höhe des Sommers völlig schiffbar befunden und Capitäu Iohanuesen, der schon im vorigen Jahre — wie Dr. O. Peschel, eine der ersten lebenden Autoritäten für geographische Enldeckungsgeschichle, sehr rich-lig und bezeichnend aussprach — „einen vollständigen Pe» riplus dieses Meeres in einem Segelboote von elwa 30 Tonnen Tragfähigkeit ausführte," hat in diefem Sommer ganz Nowaja Semlä umfahren und dabei gesunden, daß es sich in» Norden viel weilcr erstreckt, als es auf den Karten gewöhnlich angegeben imrd, nämlich bis 77 Gr. 8 Min. n. Br. Er fand daselbst u. a. norwegische Glaskugeln, wodurch nllein schon die Existenz des Golfstroms auch an diese» cmfernieu Küsten zum ersten male festgestellt ist, denn diese Gebiete sind seit dem Holländer Barents im Jahre 1594 von keinem gebildeten Seemanne besucht gewesen. Somit ist die Kenntniß der Polarrcgiouen in diesem Jahre bedeutend gefördert worden und ausgedehnte Küstenstriche von Ost.Grönland, Ost^Spitzbergen. Ost- und Nord« Nowaja Ecmlä zugänglich, wcilc Mecrcslhcilc schiffbar erwiesen, die man sich bisher mit ewigem und festem Eise erfüllt dachte. Noch ist bis jetzt nicht zurückgekehrt die schwcdifche Expedilio» nach West»Grönland nnd von derjenigen nach Jetzt sind wir im Marllc Wippach. Daö Schloß ^ Grafen Lanlhieri zieht da vor allem unsre Aufwert« »alnlcit auf sich, cii, stolzer, iinposaiUcr Bau uno wein, ^ll cinlrclcn. pruiituollc Ocmächer mit prächtigen 6>c< "'"ldcn. einer vielbändigen Bibliothek, einem reiche» Ar. ^"c und interessanten historischen RcmilUöccnzcn. Hier ''^ligtcn ein Kaiser (Joseph II.) und cin Papst ^p>l,s VI.) l»»d noch zeigt man die Ocirächcr, welche durch ^ Anwesenheit so bedeutender historischer Pnsiwlichtci-'°" llehciligt worden sind. Der Markt überhaupt hat cin schr freundliche« , tprägc dnrch die Nettigkeit seiner Bauten und daS raulichc Hercinragcn der Odslliäumc. Ein ganz origi- "eUcs Bild bictct der graue Fclohinlcrgrund des NanuS, ^ ocssci, einer hervorragenden Kuppe die Schloßiume. "'e aus dem Beig gehauc», wie dcm Ocsclsc entwachsen, ^ lnö'ctcllidcs Gemäuer erhebt, — cin Bild dcS Bcr« ^l^, wie cin gleiches auch das umliegende entwaldete ^slmccr entrollt. .. V°n hier ans folgen Sie mir noch bergan, daS ^°"c Wippachcrthil iin Rücken , die viclgcwuudenc ^''M cnllang nach Zoll, von wo aus cin cugcS Hoch- ^°l in den hinlcrlicgcudcll BirllblNlmerwalo cinschnci- l N^cu Podlraj; von hier auS thun wir noch eincn Ni's. '"'" b'c sonucnglihcriide Landschaft bis zu den "Ncu des adrialischcn Meeie?. In blauer sscrnc rä»' dies" .!""""'li»igc Conturcn den Horizont und ülm e hüiaus c> schauen wir, mall vom Firmamente ab- 'Nlchcu. «inc., Streiscu dcs Mccrcs. Ilni ^'"' "" ^^^^ stelle nchme ich Abschied von die f"/ '^ ^"^ ^tn Karst im Nucken nnd vor mir gew.!!- c ^""lcl "" Birnbaumer Waldes, dcS schier '«mgs,c„ Waidgcvirgcs unserer Heimat. Der Ruhe- lose zichl weitcr die finswen Waldpfade entlang und bielct Ihncn die Hand. währcud Sie, im Caj^ oder beim traulichen Kamine den edle» Mocm schlürfend ooer dcim zierlichen Arbci, bcrgcn, an dcn Karst und ,'ördcrn Sie anf Ihre Wcisc das ^oße Nalionalwerl dcr Wicdcrbcwlllduna. dcsselbcn. durch welches allein cinc bcsscre Zukunft dieser Vandstlecken geschaffen werden lüuutc! Bis bcr Lcuz wieder tommt ..der schöne Junge, den Alles lirben muß, mit einem Frendensprunye. uns lächelnd seinen Gruß" - bis dahin aufs Wiedersehen! Spitzbergen wie auch von den meiste» norwegischen Nord» fahrten liegen bis jetzt noch leine nähere» Berichte vor. N. Pet er mann. (W. Z.) — (Gustav Freiherr v. Heine-Geldern) Eigenthümer des Journals „Fremdenblait," hat zur Feier des fünfundzwauzigjä'hrigen Bestandes srines Journals die Summe von 25.000 Gulden gewidmet, und zwar: a. 8000 fl. als Heine'sche Stiftung für arme Witwen und Waifen der Stadt Wien ohne Unterschied der Confession; d. 5000 fl. der zu gründenden Societät zur OfficierS-Witwen- und Waifenversorgung - c. 5000 ft. dem zu gründenden Pensiousfonds für Witwen und Waisen des Schriftstellervereins „Concordia"; li. 5000 fl. dem Unler-stützungsvereine für Buchdrucker und Schriftseher Nieder» Oesterreichs; «. 2000 fl. dem Vereine zur Erbauung des ersten Neamlenfamilienhauses „Rudolfs-hof." — (Mosenlhal.) Das „N. Frdbl." schreibt: „Im Burglheater hat vorige Woche die Leseprobe von Mosen-lhal's „Maryna" stattgefunden, Was man van dem Drama erfährt, verspricht einen bedeutenden Ersllg. Der Dichter soll mit dem Stoffe, einer interessanten Episode aus der russischen Geschichte, einen sehr guten Griff gemacht haben. Das Jahr scheint überhaupt glücklich für die Mosenthals zu scin. Von höchst glaubwürdiger Seite geht uns nämlich die Nachrichl zu. daß Mosenlhal's Vruder österreichischer Consul am (5ap der guten Hoffnung, mome»lan zur Herstellung seiner Gesundheit in Europa, die Nachricht erhalten habe, daß auf einem ihm gehörenden Grundstücke eine Diamanten-Mine entdeckt worden sei von solch fabelhaftem Reichlhume, daß durch sie allen Ernstes eine Entwerlhung dieses kostbaren Edelsteines zu befurch.cn fein foll. Unfere Quelle ist eine derartig lautere, daß wir keinen Anstand nehmen, das uns gleichfalls mitgetheilte Detail beizufügen, der Diamanlen-Ueberfluß auf Consul Mosenthals Grundstück sei ein solcher, daß man sogar die Thürflügel des Salons feiner Villa damit geziert habe. Im Interesse der vaterländischen Drameli-Production ist zu erwarten, daß wett» — woran wir nicht zweifeln — sich diese Nachrichl bewährt, Consul Mosenlhal seinem Bruder, dem Dichter, nicht alljährlich etwa ei»en Thürflügel als Nenle ausseht, wodurch dieser in eine pccuniäre Lage lommen würde, welche möglicherweise seiner dichterischen Thätigkeit hindernd in den Weg treten lönnlc." — (Explosion.) Monlag Nachmittags um 3'/, Uhr wurde in Prag der Wiederhall einer heftigen Detonation verspürt. Ein bei Zamly am rechten Moldau-Ufer gelegenes Laboratorium zur Bereitung von Dynamit szur Fabrik der Hamburger Firma Nobel und Comp. gehörig) war in die Lust geflogen, wobei fünf Arbeiter auf gräßliche Weife ums Lebe» kamen und drei schwere Verwun» düngen erlitten. Taufende von Splittern des cms Holz gezimmerten Gebäudes bedeckten in weitem Umkreise die Gegend. Die abgerissenen Arme, Füße »nb Köpfe der Ver» unglllcklen lagen 60 bis 80 Klafter von der Schreckens-stalle; ein Fuß wurde bis auf die Anhöhe getragen und dort zwifchcn eincn Felsblock derart eingeklemmt, daß nichts anderes Übrig bleibt, als den Stein entweder zu sprengen, oder das Bein enlzweizusägen. In Zamly sprangen die meisten Fenstertafel» und brach sogar ein Keller ein, so daß der Wirlh namhaflen Schaden erlitt; die Explosion geschah in Abwesenheit der Fabrilsleitung. — (Entwichene Sträflinge.) Drei vor kurzer !Zcit aus dem Provinzial - Slrafhause zu Prag nach Über« Istandencr mehrjähriger Kerlerstrase in die Corrections, Anstalt auf dem Hradfchin zur Detention übergeben? Gauner sind am Sonnlag aus eiue kühne Art entwichen, indem sie durch einen Aborlschlauch in den Hofcanal krochen und von da in den von der Anstalt 2l> Klafter entfernten Gassencanal mittelst Auffprengung eines Canalgitlers gelangten, der durch die Casernengasse bis in die „Neue Welt" einmündet, wo sie das Freie erreichten und dann über die Schanzen sprangen. Die sogleich eingeleiteten Nachforschungen blieben vorläufig ohne Erfolg. — (UnglUcksfälle.) Man schreibt der „N. Fr. Pr." aus Pola, 2. d.: Ich muß leider fchon einige bisher be< lannl gewordene Unglücksfälle constaliren, die der seit ge» stern wüthende Borasturm zur Folge gehabt. Es sind drei Bragozzi vor der Einfahrt des Hafens verunglückt; unter dieser Beneunung werden nämlich Fischerboote verstanden, wie sie in der oberen Hälfle der Ndria allgemein in Gebrauch stehen — kleine, lange, schmale und flache Fahrzeuge mit großer Segelfläche, die doch durch ihren Steuer-Apparat eine verhältnißmäßig große Stabilität erreichen. Das Steuer ist enorm, cS ist breit und geht elwa fünf Fuß unter den Boden des Schiffchens, das also sozusagen uur aus Steuer und Segeln besteht und blos so viel Naum enthält, um die Netze und etwa drei bis vier Mann zu fassen. Vorn und rückwärlS ist eine gedeckte und abgeschlossene Ablheilung, die zu Echlasstätlen und zur Ausbewah-ruug des Proviantes dient. Gestern nun kenterte (stürzte um) ei» solches Fahrzeug. Der Vode» stand nach auswärts und die beiden Masten hingen senkrecht im Wasser. Die Leute llammcrlen sich oben auf dem Boden fest und ließen sich durch die heftige See herumtreiben. Hiebei ereignete sich cin Fall, der vielleicht einzig dastehl. Ein siebenjähriger Knabe befand sich gerade im Augenblicke des KenlernS in einem der abgeschlossenen Räume. Nachdem das Unglück ge-schehen, hörten die Leute oben ihn jammern Welch ein herz-zerreißender Moment! Sie tonnten ihm nicht helfen. D°s Boot wvr so rasch umgekippt, daß das Wasser nicht in die abgeschlossenen Räume dringen konnte. Das Kind hatte 1850 also Luft, lonnle athmen und schreien und mußte dem sicheren Tode entgegensehen. Selbst als Hilfe aus Pola herbei, gekommen, soll das Kind noch deutlich hörbar gewimmert haben. Aber es war bei der heftigen See unmöglich, das Boot aufzulichten. Ein Loch in den Voden zu machen, wäre vergeblich gewesen, denn dadurch wäre das Wasser in den Raum gedrungen und der Knabe hätte ertrinken müssen. Das Einzige wäre gewesen, das Boot auf der Stelle in Trümmer zu hauen und das Kind auf solche Art von dem ^ Tode zu retten. Aber es scheinen leine Mittel dagewesen zu sein, um diese Arbeit zu verrichten, uud so mußte das arme Wesen angesichts der ^eute, die zugegen waren, einen gräßlichen Tod finden. Außerdem hat dieser Fall noch ein Menschenleben zum Opfer gehabt. Heute sind wieder zwei solcher Vragozzi gekentert, glücklicherweise wurden alle Leute gerettet. Locales. — (Veethoven-Ferer). Zum Einlritte in daS Theater zu den Concerten und in der Schießstätte zum Eängerabeud berechtigen nur die F e st t a rt en, welche bei Herrn A. Cantoni bis Samstag Mittags, bei Herrn L. Karinger bis Samstag Abends 6 Uhr, Übrigens aber bei den Concerten auch an der Casse zu bekommen sind. Ein besonderes Entree oder ein Unterschied in den Plätzen im Theater besteht nicht. Die Fauteuilö und Sperrsitze werden den Damen vorbehalten, nur den A b on nen t e n von Fauteuils und Sperrsitzen bleiben ihre Sitze dann re-fervirt, wenn sie die Benützung derselben bis Samstag Mittags bei Herrn C. Karinger anmelden. — (Von L. Gcrmonig) erschienen soeben „zwei Balladen des Slovenendichters France Preüern." Als An« hang: Lyrische Gedichte; 1. Heft, im Verlage von I. Giontini. Es sollen noch 2 weitere Hefte erscheinen. — (Ueber den gestern gemeldeten Raubmord im Birnbaumerwlllde) erfahren wir noch folgende weitere Details: Der Untersuchungsrichter begab sich gleich nach eingegangener Meldung von der Auffindung des Leichnams mit einer Gendarmeriepatrouille auf den ^ Thatort und leitete sogleich die Verfolgung des Thälers ein. Nachdem der Mörder mit seinem Bruder von den fürstlich Windischgrätz'schen Hegern Nail, Futa, Perto und Iaut festgenommen und der Unterfuchungscommission uach Kirchdorf eingeliefert worden war, wurden beide Verhaftete Nachts gegen 11 Uhr einvernommen. Der Urlauber gab an, Johann Cigole zu heißen, Samstag vom 7. Feldjcigerbataillon ^ auf 48 Elunden beurlaubt worden zu sein. In Loitsch an- ^ gekommen, habe er den Fellhändler G. Cagliani von Wippach ^ getroffen, welchen er kannte. Er sei mit ihm nun durch die Birnbaumer Waldung gegen Wippach gegangen, wobei ihm (5. erzählt habe, er habe Geld bei sich. Da sei ihm der Gedanke gekommen, ihm das Geld abzunehmen. Als sie nun circa 400 Schritte auf der Anhöhe vor der ersten Bajta ankamen, habe er den arglosen Gefährten überfallen und ihm mit dem Vajonnel einen Schlag ins Gesicht versetzt. Der Verwundete sei noch 35 Schrille lhalab gelaufen, der Urlauber ihm nach und habe ihm noch ein paar hiebe über den Kopf verseht, bis er zusammenfank, ^ dann habe er ihm seine Brieftasche mit 167 ft. aus dem > Sacke genommen, den Leichnam circa 8 Klafter über Schluckt und Felsen lhalab gezogen und sich sodann fortbegeben. Sein Bruder habe sich daran gar nicht belheiligt. Bei der am 7. d. vorgenommenen Obouction des Ermordeten stellte es sich heraus, daß derfelbe 22 Bajonnethiebe, 2 davon auf die rechte Hand, 20 auf den Kopf, wovon 5 absolut tödllich, erhalte» hatte. Ein TheU des Hinter« hauplbeiues in der Form cines Quadratzolls fehlte gänzlich und wurde am Thatorte gefunden. Der 21 Jahr alte Thäter zeigte viel Reue und wurde sogleich dem Militärgerichte in Laibach eingeliefert. — (Bei dem t. l. La n de sge ri cht e in Graz) sind drci Gerichtsadjunctenstellen mit dem jährlichen Gehalle von 800 eventuell 900 fl., dann eine Hilföämterdirections- adjunctcnstelle mit 700 eventuell 800 fl. Gehalt erledigt. Bewerbungen bis 22. d. M. beim Präsidium. ! — (Schlußverhandlungen beim t. t. Lau« desgerichte Laibach.) Am 14., 15. und 16. November. Franzisla Nichelburg: Betrug und Veruntreuung. — Am 17. November. Mathias Tomazin und Complicen: öffentliche Gewaltthätigkeit; Franz Budnar: Diebstahl. — Am 18. November. Anlon Cimcrman: Betrug; Panl Becaj: schwere körperlich«: Bcschidigung. Ucucür pi,!1 ^ (Triqinal'Telcaramme drr „Laibacher Zeitung.'') ! V erlin, ltt November. Geschiitzsendun-ssen nach Frankreich haken wieder begonnen, auch Orsatzmannfchafto» werden dahin befördert. Vtünchen. >O. November. Neubreisach soll die weiße Fahne aufgezogen haben, i London, > . November, (fine (fircular-note Favres setzt auseinander, daß die Tvaf-fenstillstandsverhandlung au Preußens IÜei-gerung, die Verproviantirung von Paris während des Waffenstillstandes zu gestatte», ge-! scheitert sei. — Gs überläßt Preußen die Ver« antwortung für weiteres Blutvergießen. Tours. >O November. Gerüchte mel den: Gestern fanden bedeutende Gefechte bei Orleans statt, welches von den Preußen ge räumt wird. Heute Fortsetzung dcS Kampfes. Wien, 10. November. Neichsrath. Der Finanz« ministrr legt den Gesetzentwurf über die FoNcchcbung der Steuern bis 6nde Mürz 187! vor. Der Priisi-dent theilt mil, daß die Delegationen für den 21. d. M. nach Pest einberufen werden, ersucht um baldige Vornahme der Delegirtenwahl. Der Untcrrichtsmmister legt Gesehentwinse über Regelung der Vehrergchalte uud Ne» organisirung des Wiener Polytcchnicums vor. In die Adreßcommission wurden gewählt: Grocholsly. Czcr^ tawsly, Eichhoff. Orestl, Rechbauer. Sturm. Weber. Demcl, Carucri. Figuly, Zybliticniic;, Klier, Herbst, BanhanS, Gistra. Der Antrag, sämmtliche Milglieder dcs Hauses sollcu dcn Sitzungen der Adrehcommission beiwohnen tonnen, wurdl mit 77 gegen (i3 Stimmen abgclchnt. Es hatte verlautet, daß die päpstliche Curie die österreichischen Vcneoictincrklöster dem Jesuitenorden zu übergeben gedenke. (5in Artikel dcs Präger „Abendblatt" constatirt, daß die Staatsgcsetze die Absichten Roms auf die Besitzungen der Bcnedictincr nentralisircn. Vei den Verhandlungen in Versailles über die deutsche Verfassungsfrage foll nach einen» Telegramm der „Presse" ans Berlin, 9. November, Baiern auf einer eigenen Leitung der auswärtigen Angelegenheiten, auf selbständiger Verwaltung dcs Heerwesens und auf dem Veto in der Verfassungsfragc bestehen. Die Minister Bray, Pranlh und Lutz wollten abreisen und die Sache in 3U8Z16N80 lassen, Graf Bismarck stellte die Alternative, die baierischcn Minister mögen die bisherigen Ansprüche aufgeben odcr Gaicrn sich auf dcn Ausschluß aus dem neuen Bunde gefaßt machen. Die „Augsb. Post-Ztg." sagt: Sogar die „preußischen Jahrbücher" gestehen ein, daß Delbrücls Confercnzcn resultallos geblieben sind; unsere Minister haben einen harten Stand in Versailles. Der König von Baiern will ein treuer Bundesgenosse Preußens bleiben, aber nicht sich thatsächlich mediatisiren lassen. Einige höhere Beamte der früheren Regierung in Versailles wurden wegen der Unterhaltung einer ge- heimen Communication mit Paris und wcgcn Widersetz-, lichteit gegen die Anordnungen der deutschen Verwaltung verhaftet. Das Bombardement von Paris ist eine beschlossene Sache. Nach scchswöchcntlichcr Arbeit war die Aufstellung der 000 Belagerungsgeschütze am I November bc-! endigt und dcr Beginn dcr Beschießung nur durch die ! Waffenstillstandöverhandlungen verzögert. Die Geschlitzt von Seurcs und St. Clond tragen über das GclM vo» Boulogne hinweg bis nach Paris, und zwar bis in dic Nähe dcs Invaliden-Domes. In M.'tz sind 1«0.0l>0 Cliass.Pot,M'ch.e. 1"l> Mil'aillcliscn. «00 Feldgeschütze. 2000 Rohre «'"> ^eslmig^gcschützlN aller Art n»d eine unzählbnc Menge alter im Alscnal voigcfnndcncr Waffen nnd sonstia/r AuSrüslungSgcgcnsländc, endlich das gan;c Äl'lnccflih^ wert erbeutet worden. Von l>7 Eavallcrieregimtlittlii, die Frankreich am 1. August besaß, bestehen noch die 4 3pab,!srcg>mcnlcr in Algerien nnd 5> V nicnrcgimcntcr bei der ?oircarn,ce, dann ungefähr die Hälslc dcr Do potsschwadronm in Paris. Nachrichlcn aus Versailles zufolge w^r dic 4. Dl^ vision der dcnlschen Aimee am 3. Novcmbe, in 5rr 1!<^ acgcnd von Versailles, die drille in Chateau'Thi»!'!) und Prinz Filcdr ch Kail in CommeM). Gc>icnlllu.,jor Äcbschitz wind.' zmn Comm^idlN'ttil üder nach >ftehl hci-anzliziclicndc Trnppcndctachclm»!?, l"" sttlMd cn,s 12 ^cmdw^rdalllillouil dcs Rcscrmcuiv« dct Glogau. 2 ^nowchrescudlous und 2 lcichicn Rlsc'vc" baltcricn. ernannt. Die liistieria.cn Rcsnllate dcr Wahlinäimciwalilc'i für dc>6 ftrrnß,schc Parlaiucnt sind ssnnstg für dic ^' dcialen. D!e „Timcs" meldtt, Thiers richlcle nn Schicidcn an dcn P^psl. in welchem er berichtet, er habe sich a»f semer letzlen ^tundieisc zu dessen Anwalt yrnnichl; °lle flächte scicn li»i^, wcun cs zu ei„sm Congrcß kcmmt, dorl die «ömische Angelegenheit in Eiwägnog zu ziehen^)- Telcstvaphis6»er WrchselcourH vom I". Nouemlirr, 5prrc. Mctlllliline« 5>?,«0. - 5>perc Mltalliq»^ mil Ma'- »lud ^iovenilier-Zillsc» l>7.80 — 5>pcrc, Vtaiioual^Alilrhu, (l?.^<>- - tttWer Slaals-Äülehlll '.>^.^0. - Ba»lacl,tll 73<^ - lircdii- Acticil ^54. . Luiido» !2ii,25). Slldrr l>^. Angekommene Fremde. Äm '). Nuunnbrr. Olefant, Die Herren: Moll, Kaufm, vo» Steicnnarl. ^ Schraul, l. l. Obcrlicutenant. von Pola. ^ Odlasrl, Stations« chef, ^engeilfeld. - Notti, Ajsistent, von i,'ack, — Missoni, U«-ternrhml'r. von Krona». — Dtttsch, von itronau. — Walde-mann. Ingenieur, von Kram. - Nüssa, von Trieft. Pribil, Inssciuenr Assistent, von Croatian. — Oalwani, von Italien- — Toffoli, von Porcia. Karl ilaijev, von Wien, — Ädoll Kaiser, Wien. Ttadt »l<c»?l,ilo von H. Schmidts ^ ,<;u. M>,. 324,- «2°, mn li il" Ober dcm Normale. ___________ Vi'ranlN'nrillchcr >U>dc>c>l»> : ^»i»«^ n. jt ! r > n m a u «^ l'<«1sl<»ul»<'»'»li,t HUien, ^». ^iovc'mbcr. Dic Börse war animirt und rlwär!ble sich '»> ^.'nnsc des Gcschaitc« imnnr nic^r u»d sc, weil, dah licl ciiilr Rrihc von EsiX''» sr>)l a»jcl,»lm>c Il»»l»ll lllll lltl,z. Auauccu erreicht wurden. Unter dru SpeculalionSobjeclcn blieben tlreditactiru sowohl im Ninsatj. als in der Cnralilsscrnng zurü.-t; sic hi^üen sich f>)llwäl)rcl!d ^'^'^". ^ , mio 255». DagciM sticst n Angla ans :«09. Franco 102, Uliionlianl anf 2^,l>0. Lombarden auf 17K,4«. Tramway bis I65.5,<'. Schrantenp >pirrc marcn sc,l. abcr doch »»r tl'^""'^ d".^"smali?ii gchaltrn. Ncnlc'n. Ttaalslose/Priorilälcn vlrtVhrtcn annähernd zn gestric,cm Curse, anch Äcticn subucniiouirler Pahucu habe,, »nr spiillichc ^n>i>u«-rä!!dcrunl,cn zu ucr^ich»"!. 2^o »^>)^ licbcutendcrcr lanteu dicscldcn il.dcsscn i,u Gunsten heutiger Notirnng. Nalionallianl hoben sich ilbcr 739. Von Nebeneffcclen waren ganz besonder« Salgo-Tarjancr ieohlengeivertsaciicu »>>t Nachfrage. Devise» »eiatcu ^lieiauna zu eiuiacr Persteifuua. _______________ ---------- T. Allgemeine Stnat^sckuld. i^ür 100 sl. <3? ,n 25,0 f». 89.— —.- .. .. l««0 zu 5)^)0 st. . . 93.60 s,5,80 .. « l«<;0 zu l<)0 st. . . 104 - 104.50 « " I«<;4 zu ,<)() st. . 117 60 n7.<)0 Niedcr.Oestcrreich. . „5., ^'^ ^.'^ Ober-Orsterreich . . .. 5 .. ',5,5,, <^'.^ Sicbendilrgen ... ,, 5 „ 7575 7^^ ^tenrmarl ... » 5 . 93—94^. Uuß»''?.....b " 80 25 uo 75, l?. Actien von Bankinstituten. Otld Waare Auglo-üsterr. Vaul abges! . . 209 — 209 50 Anglo-ungar. Vaul .... "3.50 «4.— Vllulverein.......222.— 223.- Bodtn-Creditanstalt .... — -^ —-— ErcoitanNalt s Handel u. Gew. . 254 80 255,— Lreditllnstllll. allgcm. uugar. . . 79.50 80 — Escompte.-Ocsellschaft, u ii. . . 890. 900. -Zrauco-osterr. Vanl .... 101.75 102. - Gemralbant.......82.-- 82 50 Handelsbank ....... 94.25 i^4.l)0 Nationalbllnl.......732 - 734 — Niederländische Baul .... 233 50 233 75 PereinSbanl.......94,50 95. VerlchrSbanl.......134. - 13.5— «. Actie« von Transportullterneh- muusten. Gelt» Waare Älföld-Fiumanlr Bahn . . . 17!.- >7l.50 Bohm, Westbahn.....245.50 24«" Earl-rudwig-Bahu.....247.25 247.75 Donau-Dampfschifff. Gescllsch. . 558 - 559.- Elisadeth-Westbahn.....218—218 50 L!i!llbetl,-Wts!bühu (Linz, Vud- wcisei Strecke).....185.50 18li.— Feldll^nds-Hioiobllhn . . .2il)5 110.— l Fknsl'rcheu-V°rcser-«2l,n . 1«ij 50 164 50 > »Ällb Waa-'j ^ron^IassdbO'Nabn .... 19025 »9075 Ltml,era.-«,ern.tIo.ssytr-Vahn . 195.25 195.75 ^Lloyb. ofterr........332—335 — z Omnibus........- . - —.— , ^Rudolis-Bahn......163.25 «63.75 Siebenbilrger Bchn .... 167 5«) '.68.— l S!au!ibriefe (f«lr 100 fl) ^lllss, »si O„d^l- zn5pLt........i'ij.i" :»3,50, Ung. «od.-Lied.-Anft. zu 5'/. P »>. , in S. verz. (I. Emifs.) 93 — "3 50 FerdinllUds'.Nordli iu Sllb ver,, 104.5,0 104 75 Hrauz.'Iossphs.Gab!! .... 9'».— 9525 G.Hll''':z!„dw ^. i ?,.v's»! «^m l()l 75 »02 25 Otsterr. Nordwsu^du . . ' 4 ^ '.'4 50 Veld W. !.e Kirbcnb V°h" i« Silber verz. . 88.75 »9.25 3 a b O.3''/^5.0<)Fr..,>,E.n. 133 50 .^.5tt 3 >db O 3'/« «< ">0 ssrc.....111.50 112 - Jüdb -O.i.2d0fl.z.5«/,stlr100si.90.- 90.5l> Si,db.-V°"s6°/. (1870-74) i. 500 Frc«......235 > 235.50 Ung, Osibahn......86.60 86 80 «. rivatlose (per Stillt.) Kreditanstalt s. Handel n. Gew. Grld Waare zu 100 fl. ü W......15950 160,— Nudolf-Slisiimn zn 10 fl. . . 14 — 15---^eckie! <3Mnn, ^cl^ Waa" Augsburg sllr !00 fl sudd. W. l0l,50 >0l 7<^ Franlslirl a,M. l(«) st. detto l0l.6<1 K'I ?>' Hamburg, für 100 Marl Hai:c° 89 75 89.." London, fill 10 Pfund stt-rliily iiil.90 !22,^ Purie. sllr 100 Franc« . , . ^-.— '-OVlll« t>rs <^,ll»s,'rl'e» Ft. Milliz-Dncalri . 5 st. 81 ?r. 5fl M,"' '^'üpnlliinst, or . . 9 .. 84,; .. 9 ., 8-'' " Vnciuiohalcr,.,!.. 79^ . 1 . "?« " Silber . 20 ., 25 .. ,20 ,. ?'' " ltraiuische Ornudeüllastnugs - Obligaliont«. ^"' nalulltirnug: 86 - Geld, Waare.