»84».z Zamstlrg den I3. ZsVtember. 3 I l y r i e n. ^-aibach, ben t6. September. Der für das Herzogthum Krain zufolge Allerhöchster Entschließung festgesetzte Landtag würd« hier gestern, mit Beobach» lung der gewöhnlichen herkömmlichen Feierlichkeiten abgehalten. Morgens fuhren, und zwar in Abwe-senheit Sr. Ext. beS Herrn LandeSgouverneurs Frei« Herrn v. Schmidbulg, der k. k. Kämmerer und Hofrath Hr. Graf zu Welsperg. als dessen Stellvertreter, in der Eigenschaft als landesfürstlicher Commissar, in Begleitung der hier anwesenden und eingetroffenen Mitglieder der ständischen Korporationen, im feierlichen Zuge, unter Vortritt ihrer Dienerschaft und Hausossizianten und des Herrn Präsidial »Se-cretärS, unter dem Donner der Kanonen und dem Geläute der Glocken, nach der Domkirche. Hier wurde ein solennes Hochamt abgehalten, bei dessen Hallptadtheilungen vom Castellberge df« üblichen Salven gegeben wurden. Nach beendigtem Hochamte fuhren der Herr Hofrath im nämlichen feietlichen Zuge wieder nach der ständischen Burg, und verfüg, t»n sich bald darauf in das Landhaus, vor welchem «,n« Compagnie beS löbl. k. k. Inf. Reg. Prinz Hohenlohe-Langenburg aufgestellt war. An dessen Clngange wurden Hochdieselben von «iner Deputation der Herren Stande geziemend empfangen, und unter Trompeten« und Paukcnschall in den ständischen Sitzungssaal geleitet. — Der Hr. Hofrath eröffneten hierauf, in ihrer Eigenschaft als k. k. Hofcommissär, in einer an die Stände »Versammlung gerichteten Rede. den Zweck des dießjährigen Landtages, und ließen sodann das Allerhöchste Rescript über die von Sr. Majestät ausgesprochenen Postulate des künfli-3'n Jahres 1851 ablesen. Die darauf im Namen dtt Stände gehaltene Gegenrede schloß sich m!t der Aeußerung des allgemeinen Enthusiasmus und der lebhaften Acclamation: ..Es lebe unser al- l«lg'.i äbigster Herr und Kaise r Ferdinand!" in welchen herzlichen Wunsch auch alle Anwesenden mlt freudigem Iubelrufe einstimmten. Hierauf fuhren der Hr. Hofrath in die ständische Burg zurück, erschienen aber bald wieder im ständischen Saale, um di» übrigen Landtagsverhandlungen zu leiten.— Mittags war große Tafel, bei welcher Allerhöchst ihren Majestäten und dem allerdurchlauchtigssen Kai-"serhause unter Begleitung der Tafelmusik und dem Donner der Kanonen feierliche Toaste ausgebracht wurden. -— Abends wurde zur Feier des TageS, b«i Beleuchtung deS äußern Schauplatzes, im ständischen TheaterVauemfeldS Lustspiel „die Bekenntnisse« aufgeführt. Das k. k. illyrisch» Gubernium hat mit Entschließung vom 5. September d. I. von den zwei unter dem Patronate des krainischen R,ligionsfond,5 stehenden Localtaplaneie» im Neustädtler Kreis,, St. Georg bei Auetsperg, und Morobiz im Bezirke Gotlschee, erster« dem Pfarrcooperalor in Döbernik, Thomas Seshun, und letztere dem Pfa«rcoopera« tor in Dornegg. Andl««s Mo star, verliehen. Abelsberg', den z,. September. Der Lauf be« Jahres lLW hat d,m Bezirk« Adelsberg em,ar ominöses Horoscop gestellt. Vier Dörfer, benannt-lich Kotsch», Salloch, Vagon und Kaal wurden in kurzen Intervallen hintereinander von der schrecklichsten der irdischen Plagen, der Piage der FeuerSbrunst heimgesucht. Kaum ist das Zetergeschrei in dem einen Dorf, verstummt, al« eS sich schon wieder in dem andern unter den unheilvollsten Symptomen erneuert hat. Diese unseligen Er«!g. nisse trugen sich zu, in Kölsch« am 13. April, in Silloch am 29. Juni, in Sagon am 52. Juli und iuletzc in Kaal am 20. August 1L5Y. Ueberall tobte die Wuth d,s Elementes fürchterlich, am fürchterlichsten in d,n erst- und letztgenannten Dörfern) da in dem ersteren «t. in dem letzteren aber 23 Häuser nebst Scheunen, Stallungeu, HauSgträthschasten und Landwirthschafts-Produkten lo^al vernichtet wurden. Der gllichUich tthob,ne Schaben beläuft sich in 336 Kotsche auf 285?o fl. 13 kr., in Kaalaber 32l98 fl. 2s kl-'.; Summen, welche schon an und für sich von Bedeutsamkeit, mit Rücksicht auf die getroffene Class« des Bauernvolkes wirklich staunenswürdig sind. Die Gcö'ße deS Brandunglückes kann nicht geschildert, muß bei dem Anblicke der Thränen so vieler leidenden, des Obdachs und der Subsistenzmillel beraub, ten, bittend und flehend im Lande heiumirrtnden Brüder iiur empfunden werben. Es haben zwar zur Linderung der Mißgeschicke manche hochherzig« Gönner das Füllhorn des Segens unter die Verunglückten ausgestreut, worunter die hochgebornen edlen Herren Grafen Wolfgang v. Lichtenberg zu Schneeberg, und Franz Gras v. Hochenwnrt zu RaunaH an der Spitze stehen; aber die Zahl der Nothleiden-den ist so groß, die Calarnität von so zerstörender Wirkung, daß die Obrigkeit, welche im Namen der Bctheillen den edlen, theils genannten, lheilS unge» nannten Wohlthätern für die geleisteten Spenden den heißesten und wärmsten Dank aussplicht, die Bitte nicht unterdrücken kann, die dringendste ange» legentlichst« Bitte, daß cs der rühmlich bekannten Munisiccnz, und bei allen Mißgeschicken so vielfältig ««probten Mildthätigkeit der Bewohner der Provinz Iliprien gefallen möge, dem Hange ihrer erhabenen Herzen folgend, den Bedrängten deS Dorfes Kaal. die bei der Feuersbiunst am 20. August d. I. nicht nur um iy« Obdach, sondern auch um alle ihre bereits eingespeicherten Fechsungen gebracht wurden, die hilfreiche Hand zu biethen, und zur Er, leichterung ihrer Drangsäle mit Darreichung milder Gaben beizustehen. — Der Allgütig» im Himmel, der von seinem Throne auf die Wohlthäter wohlwollend herunterblickt, wicd jede, dem Bedürftigen Ütspendcte Gab» dereinst reichlich vergelten. Trie st, 2. September. Hr. Maroc^ni, Capi-tan des heute aus der Levante eingelaufenen Dampfboots Baron Eichhof, bringt die Mittheilung, daß die vereinte englische und österreichische Seemacht l>,i Alerandrette in Syrien die Anker ausgeworfen habe und dort bis zur Ankunft der Antwort des Victkä-nigS auf die an ihn von Seile der vier Machte «r-gangcne Note verweilen wolle. Den Briefen auS Alfxandria vom 56. v. M. zufolge weiß man übrigens schon, >aß dlese dahin lauten werde, wie der Vieekönig fest entschlossen sey, nicht «inen Fingerbreit «°n seinen frühern Forderungen zu weichen und die Entsch.idung seiner Sache den Waffen zu überlassen. Nach dem Beispiel des Hrn. Cochelet haben auch der englisch« und russische Gcneralconsul in Alexan-drien ihre respfctiven Landsleuce ausgefordert, ihre Geschäfte zu liqulblren und sich für alle Fälle zur Abreise bereit zu halten, am allerwenigsten aber eine Reise nach dem Innern von Aegypten zu unternehmen. VN i e n. ^ Se. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 26. August d. I., den Hofbuch. Halter und Vorstand der Hofbuchhaltung politischer Fonds, Anton Haas, mit dem normalmäßigen Genusse in den Pensionsstand zu versetzen, und ihm übe« seine langjährige gute Dienstleistung die Allerhöchste Zufriedenheit erklären zu lassen, allergnäbigst geruhet. An dessen Stell« wurde durch dieselbe Allerhöchste ^Entschließung der Hofbuchhalter und dermalige Vorstand der Cameral-Haupeduchhaltung, Ignaz v. Korn berg, zur Leitung der Hofbuchhaltung politischer Fonds in gleicher Eigenschaft berufen. Zum Hofbuchhalter und Vorstand« der Camera!-Hauplbuchhaltung haben Se. Majestät den eisten Vice-Director der Venediger Central - StaatSbucy. Haltung, Johann Luschin, allergnädigst zu crnemitn geruhet. Die ?. k. vereinte Hofkanzlei hat die erledigte Kreisarztes - Stelle zu Adelsberg dem bisherigen Distriltsarzle zu Reifnitz, Dr. Karl Vessel, ver» liehen. (W. 3.) Frankreich. Die Nachrichten, welche die offieiellen Journale aus Algier bringen, reichen nicht über den 2Z. Aug. hinaus und wiederholen größtenlheils dasselbe, was bereits unsere direct« Correspondenz enthielt. Ueber das unglückliche Ereigniß am Massafran hat man jetzt genaue Einzelheiten erhallen durch zwei französische Soldaten, welche dem Blutbad entronnen sind. Der eine lag mehrere Stunden unter einem getobteten Pferde und wurde nicht entdeckt; dlr andere ward gefangen nach dem See Alula geschleppt, wo es ihm gelang, der Strlcke, mit denen «r gebun-den war, sich zu entledigen und während der Nacht zu fliehen. AuS ihrer Erzählung geht hervor, daß di« Soldaten des 3len leichten Infanterieregiments, unglückliche Neulinge im afrikanischen Kriege, sich schlecht geschlagen haben und, als sie von einer großen Uebermacht sich überfallen sahen, wie vom Schrek-ken gelahmt fast ohne Widerstand sich hinschlachten ließen. Nur die vierzig berittenen Chasseurs d'Afli-que, abgehärtete, an den Araberkampf langst gewöhn-t, Truppen verkauften ihr Leben theuer. An der 337 Stelle, wo sie gefallen waren, sah man viel Blut und gelobtes Pferde des Feindes, was bewies, daß sie nicht ungerächt gefallen. Dagegen hatten über fünf» zig enthauptete Leichen der französischen Insanteri-sien gar keine Wunden; sie waren also fast ganz ohne Kamps hingeschlachtet worden. Statt die vom Feind umringte Cavallerieablheilung zu unterstützen, erzählt ein maurischer Gendarme, der gleichfalls sich gerettet, suchten die Infanteristen fliehend ein Block» hauS zu erreichen, aber der Valagan mähte sie im Laufe nieder. Der Capitän der Infanterie, der sich tden so ungeschickt als feig benommen zu haden scheint, wurde sammt dreißig seiner Soldaten umringt. AuS den feindlichen Haufen rief ihm eine Stimme auf französisch zu: »ergeben Sie sich, Offizier; man wird ihnen nichts zu Leid thun.« Da fireckle er die Waffe. Die Araber rissen lhm das Ehrenkreuz und die Epaulettes herab; einige wollten ihm sogar die Kleider nehmen, aber ein Häuptling hinderte sie, ließ den Capilän auf ein Pferd setzen und sammt den 20 Soldaten gefangen fortschleppen. Es ist seit der zehnjährigen Besetzung Algiers das erste Beispiel, daß ein französischer Offizier sich Ara» bern ergaben hat; es ist auch das «tstemal, daß die Araber französischen Soldaten, die mit den Waffen in ihre Hände sielen, das Leben ließen. Obristlieu-tenant l^avaignac, welcher Befehl echlelt, mit seinen Zuavcn in aller Eile nach Coleah abzugehen, mar« fchirle die ganze Nacht hindurch, um die Araber wo möglich zu überfallen. Der Feind haue sich aber entfernt; man fand nur 63 nackte Soldatenleichen vhne Köpfe, welche die Zuaven beim Scheine des Mondes begruben. Di« vorstehenden Details sind einem Schreiben des National entnommen, welcher alles, was man über das traurige Ereigniß in Erfah« rung gebracht Hal, sehr ausführlich milcheilt. Der Monlteur meldet, daß Miliana am l. August angegriffen worden sey; aus Medeah war man ohne Nach. richten, doch hieß es, daß unter den Mauern dieses Platzes heiß gekämpst worden. Marschall Valee entschloß sich, trotz der ungünstigen Witterung, eine Co-lonne dorthin zu schicken, um zu erfahren, wie es mit der Besatzung stehe. Der bereilS erwähnte Angriff gegen Scherschel war sehr verzweifelt. Die Araber, unter Anführung El-Varkani's, umringten zwei Marabut-Capcllcn außerhalb der Stadt, umgaben dieselben mit Feuer und suchten durch den Dampf die Vertheidiger zur Uebergabe z« zwingen. Sie wurden aber nach eintägigem Kampfe zurückgeschlagen und erlitten btlrächtlichen Verlust. Die Franzosen hatten 12 Verwundete und 3 Tobte, worunter der Capitän Thomas, um dessr begangen lpurde, wieder in Watschau eintraf.« Gsmanisches Neich. Nachrichten aus Constantinopel vom < September, welche durch außerordentlich, Gelegen« (Zur Laib. Zeitung Nr. 75. löc,yptln gesetzte Frist verstrichen war, der Bevollmächtigte der hohen Pforte Rifaat-Bei, in Begleitung der Gcneralconsuln von Großbritannien. Oesterreich, Rußland und Preußen, zu Mehemed Ali verfügt habe, um seine definitive Antwort auf die ihm im Namen der Pforte am 16.' gedachten Monats gemachten Anträge zu vernehmen. Diese Anlwort siel dahm aus, daß Mchcmed Ali sich kalhegorisch weigert«, die ihm gestellten Bedingungen anzunehmen. Der englische Commodore Napier hat sich mit den unter seinen Beschien stehenden Kriegsschiffen vor Beirut aufgestellt, und drei ägyptisch« Fahrzeuge mit Kriegsmunition und Geschütz in den dortigen Gewässern angehalten. Die aus dem Hafen von Constantinopel ausze» laufen«, aus einem Linienschiffe, zwei Fregatten und zwei Corvetten bestehende linkische Escadre war in Cypern angelangt, und halle 6000 Mann ilanbungs^ lruppen auf t>i«ser Insel ausgeschifft. Das türkische Linienschiff vereinigte sich hierauf mit der vor Alt-xanorien, unter den Befehlen deS Admirals Stop« ford, besmdlichtn tnhlzsch »öfterrlichifchen Flotte, (Oest. V)