Nr. 162. Mittwoch, 20. Juli 1910. 129. Jahrgang. Zeitung Priinltmrraltonsvrri»: Mit Postver!end»ng: ganzjähriss 30 X, halbjährig 15 li. Im Kontor: ssanziährig »» li. halbjähriss 11 l(. ssüi die ZnsteNnna >"s Hans ganzMna, li X, - I„srrtiona,irbüllr: Mr lleine Inserate bis zu 4 Zeile» b« li, größere per Zeile 12 l,; bei öjteren Wiederholungen per Zeile 8 l,. Die »Laibacher Zeitung» erscheint tässllch, mit Außnnlime der Soli»-»nd Feie» taae, Tie Al»n,inillr^tio,« beiindet sich MÜll'ziüstrasie Nr,2Ni die Itrdal^lion Milloiiöstrnße Nr, 80, Sprechstunden der >!>edalliu» uo,i « bis N» Uhl vormittags, Uosranlierte Äricje werden nicht angenommen, Wa!»,!>riftr nicht zxriicfgrstcllt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Nichtamtlicher Heil. Innere Angelegenheiten. Die „Neue Freie Presse" lonslalierl anläßlich der letzten Audienz des Minisierpräsideilten bei Seiner Majestät den» Kaiser, daß Freiherr von Vienerlh nnn» mehr in der Lage sei, gestützt anf neuerliche Vertraueils» belueise des Monarchen, seine Vorbereitungeil für die Herbstsession zn treffen. Ans den letzten zlvei Sessions, abschnitten ist die Lehre zurückgeblieben, daß man dnrch passive Resistenz oder dnrch Gewohuheitsobstruktion Minister nicht vertreiben und Portefeuilles uicht so leicht ergattern kann »vie früher. Aber im Spälherbste >oird die Ministerbailk vielleicht doch die eine oder die andere Änderung anfweisen. Es gibt Minister, die sich durch die Behandlung ihres Nessorts selbst stürzen nnd dcren Abgang keine Gefälligkeit für die Partelen, son» dern eine Erleichterung für das System bedenlen würde. Tie „Zeit" mahln die Regierung uud die Parteien daran, den Sommer uicht ungenützt verstreichen zn iasseu, sonst würde die neue Session noch schlimmer be» ginneil, als die alte geendet hat. Ein Vlick aus Ungarn mns; uns lehren, wie verhängnisvoll ein Versagen des Parlaments gerade jetzt für Österreichs politische und wirtschaftliche Interessen werden kann. Das „Vaterland" befürwortet die Answeituug der Arbriismehrheil des Abgeordnelenhauses durch den Anschluß czechischer Abgeordneter. Die Teilnahme au der Negierung würde den Ezechen dann die Möglich, keit der Miteutscheidnug, der Förderung und Verhütung bieten. Mit dem bloßen Opponieren wird es nicht er» reicht werden. Das haben die Bemühungen der letzten zwanzig Monate deutlich genug gezeigt. Änßerungen des Professors Boböev. Die „Pol. Korr." schreibt: Der Präsident des zweiten vorbereitenden Slavenlougresses, Pros. E. S. Äub^ev, hat sich gegenüber unserem Korrespondenten in Sofia über die Ergebnisse uud den Verlaus des Kon» gresses in folgender Weise ausgesprochen: Ich mochte nicht sagen — wie dies Dr. Kramär gelau — daß der II. Slavenkongreß in Sofia „gläu> zend" ausgefallen ist- noch anch — »vie der rnsfischc Gelehrte Professor Bechterev, der der Präsident der kulturellen Sektion des Kongresses war — daß die Resultate der Versammlung alle gehegten Erwartungen überträfen; ich kanu aber behaupten, daß der Kongreß einen guten und zufriedenstellenden Erfolg gehabt hat. Ich hatte mir von Anbeginn, als die Einberufung des Kongresses in Sofia beschlossen wurde, keine Illusionen gemacht; vielmehr halle ich nur dessen tnlturelleo Programm vor Augen uud hegte die Hoffnung, das; dasselbe nach Möglichkeit erfüllt werdeu wird. Es läßt sich jetzi, da alles vorüber ist, ohne jeden Optimismus koustaiie. reu, daß die Hauptpunkte des Programms bereits in Resolutionen zusammengefaßt erscheinen, deren Ersiil» lnug tcineu großen Schwierigkeiten begegnen dürste. Es wurde außer den bereits bekannten Resolnlionen u. a. beschlossen: die Organisierung des Austausches von Büchern und Manuskripten uuter den einzelnen slavi» schen Bibliotheken; kostenlose Übersendung aller nen er. scheinenden Bücher an die slavischen Bibliotheken; Rezi. prozität bei der Aufuahme vou Stuoenteu in die ver» jchiedenen slavischen Universitäten und Einrechnung der bereits zurückgelegten Semester für alle jene, welche wenigstens die Matura abgelegt haben; schließlich die Eiuberusung eines slnvistischen Kongresses nach Pelers^ burg im Jahre 1912 und eine Gemälde, uud Haus. industrieausstellung iu Prag im Jahre 1913. Wie, man sieht, bescheidene Resultate, aber doch Ergebnisse, welcbc dem slavischen Kulturwerk von Nutzen sein werden. Nr haben bei allen Gelegenheiten danach getrachtet, daß die Politik aus den Debatten ausgeschaltet bleibe, und das ist uns gelungen, denn es sind während der gcsamtcu Beraluugcn keinerlei Manifestationen gegen den Ger. manismns vorgekommen. Am »leisten befriedigt mich aber, daß wir die bei dem 1. Kongreß in Prag au. genommenen Positionen behalten und der neoslavischen Idee nicht untreu geworden sind, und zwar trotz aller Versuchungen, welche von verschiedenen Seilen an uns herangetreten waren. Die Resolutionen des Piagcr Kongresses siud nicht allein befestigt, sondern sogar aus» gebaut worden. Wir haben uns bemüht, die unZ nahe» sieheuden Polen zn befriedigen; obgleich sie dem Sofia» ner Kongreß ferngeblieben waren, so wnrden sie doch als zu demselben gehörig angeschen und ihnen aus dtcse. Weise die Teilnahme an dem nächsten Slaventougrcß erleichtert. Bis dahin ist Zu hoffen, daß die Poien wenigstens ihre minimalen Desiderata erreicht haben werden, welche die Einführung der polnischen Sprache in allen Schulen, des Königreichs Polen, in dell Gc» richten und dem Generalrale, wie auch den Municipal» rälen umfasse». Diese gerechten Forderungen oer Polen dürften in naher Zeit erfüllt werden. Mit besonderer Frude ift es zu begrüßeil, daß bei dem Kongreß die Idee aufgeworfen wurde, ein interslavisches Schieds» gerichl ins Lebe» zn rufen, welches sich mit der Schlich» tnng txr kleinen Zwistigkeiten der slavischen Völker untereinander zn befasseil hätte, z. B. der Sprachen» frage der Ezecheu nnd Polen i» Schlesien, der Serben nnd Bulgaren iu Mazedonien usw., keineswegs aber mil aus der staatlichen Zugehörigkeit der eiuzelncu sla» vischen Nationalitäten entspringenden Streitfragen. Zum Schlüsse möchte ich auf die absolut unwahren uud ten» deliziösen Nachrichten einzelner Blätter zurückkommen, welche behauptet hatten, der Kongreß in Sofia habe eine gegen oie österreichisch.ungarische Mouarchie gerich» tete Tendenz; in der Tat ist alls dem Slavenkongrch die Politik Osterreich-Ungarns in keiner Weise einer Kritik unterzogen wurden. Der Kongreß schloß in aller Rnhe und Ordnung, ohne besondere Zwischenfälle. Wir Neo»Slaven können daher von den erreichten Erfolgen vollauf befriedigt sein, da wir uus nichts als Ziel gesetzt hatten, was nicht auch erreicht worden wäre." Feuilleton. Wenn man Glück hat. Von Aurt Hoeppen (Sansibar). Die schöne Vaiuab war schon seit Jahren mit Harun bin Sabah verheiratet und lcbte^ mit ihvem Mann recht glücklich; nur eines machte ihr Kummer: 'yre Armut. Sie suchte zwar durch peinliche Sauber-keit und Sorgfalt ihr anmutiges Persoucheu so dorteil, haft wie möglich erscheiuen zu lasseu, aber es ärgerte !^c doch, wem sie durch prunkvolle Toiletten uud reichen schmuck ausgestochcu wurde. Als sie jüngst einmal das Vauuuam lösfenlliches Bad) betrat, fiel ihr im Vestibül cme Dame auf, die sich gerade zum Nachhansegehcn an. ä"N- So reichen Schmuck und so schöue Edelsteine hatte -Uamab kaum noch gesehen. Die Glückliche strotzte ordcut-l'ch von Gold und kostbaren Steinen. ..Ner ist diese Frau?" fragte sie eine WäUeriu. >,Dle Frau des bekannten. Mualim (Arzt, Zaube-'erj Saburi." D,e schöne Vainab versank in tiefes Nachdenken; u 5 Pe stch angezogen hatte und auf die Straße trat, 'Men ,hr die Erleuchtung gekommen zu sein. ..Du mußt Mualim werden," war das erste, was >"-' äl> lhrem Manne sprach. R'.^"^^ "^ verstehe ich von heilsamen Kräutern, ^voruuge», von Zauberei und ähnlichen Sachen?" ..Das kommt alles! Laß mich nur macheu. Nimm Amulet - ^ ^"' ""b V"p'"' ""d schabe ^ ^"s"'" setzte sich der Mann hin, deun energische 5 anen haben numer recht, und fing an, geheimnisvolle ^'NM und ,oudcrbare Figuren aufs Papier Zn malen. Vaiuab faltete diese Papiere fein sänberlich zusammen und zog oamit auf den Handel. Der Erfolg konnte ja nicht ausbleiben, deun die Dummheit und der Aber. glaube der Menschheit ist uuendlich. Dieses Amulett half gegen den bösen Blick, eiu anderes festigte die Ge» sundheit, jeues brachte deu flatterhaften Gatteil auf den rechten Weg zurück usw. Hie und da hals der Zufall, die Erfolge wurden bekannt, während — wie es ja oft so ist — von den Mißerfolgen kein Mensch redet. Bald waren die Amulette Haruus kaum noch mit Gold zu bezahlen. Bainab strahlte vor Glück, aber es sollte noch besser kommen. Eines schönen Morgens bemerkte der Sultan, daß sein Krouschatz gestohlen war. Gold, Edelsteine, Ge» schmeioe, bares Geld, schöue Kunstwerke im Werte von mehreren Millionen waren einfach verschwunden. „Wer macht die Diebe ausfindig? Wer schasst mir meine Schätze wieder?" Von mehreren Seiten wurde dem betrübten Sultan der berühmte Mualim Harun empfohlen, uud schließlich wurde er denn auch vor das Antlitz des Herr. schers bcschieden. „Deine Geschictlichkcil wird allgemein gepriesen," redete ihn der Sultan an, „kannst du mir helfen?" „Deine Schätze werde ich dir wieder verschaffen, großer Herrscher, aber die Diebe lann ich dir nicht nennen." „Es ist gut, wie lange Zeit brauchst c>u?" „Vierzig Tage." Iu Erwartung eines guten Resultates licß der Sultan dem Mualim allerlei Vorräle, schöue Speiseu uud eine großen Beutel mit Gold ins Haus senden. Aber der Mualim war seines Lebens noch gar nicht froh, er beriet mit seiner klugen Frau, was zu machen fei. „Wir warten eben ab; wenn wir deu Schatz nicht in H5 Tagen gcsnndcn haben, dann laufen wir eben weg und versuchen anderswo^ unser Glück; die Well ist groß!" „Das ist ja sehr schön, aber schon das Zählen der Tage wird schwierig sein." „Wir machen hier einfach ei» Loch und lun vierzig Steinchen hinein, jeden Abend wird eines hcrausgcnom-men; wenn nur uuch füuf übrig sind, wird cs Zeit sein, auszureißen, an Mitteln fehlt <>s uus ja nicht!" Die Diebe, ebenso dnmm uud abergläubisch wie ihr Sultan uud die anderen Untertauen, fürchteten sich natürlich auch vor dem geschickten Mualim und dachten darüber nach, wie sie das drohende Unheil abwenden könnten. Der Oberste der aus vierzig Personen be» stehenden Diebesbande, natürlich alle vertraute Beamte des Palastes, begab sich spät abends nach Haruns Hause, um dort zu horchen. Er konnte nicht recht ver» stehen. Plötzlich hörte, er Haruns Stimme ganz nahe an, sciuem Ohre: „Deu ersten hätten wir!", uud ihm fuhr eiu Schreck durch die Glieder, deun er dachte natürlich nichi anders, als daß Harun ihn entdeckt hätte. Der arme Haruu! Er ahnte uicht einmal, daß jemand am Fenster lauschte, er hatte nur eiu Steincheu aus der kleinen Grnbe, die sich zufällig dicht ucbeu dem Feuste.r besano, herausgenommen uud dabei gesagt: „Den ersten hätten wir!" Bestürzt eilte am frühen Morgen der Dieb zu einem sciner Genosseil und teilte ihm das Erlebte mit; sie beschlosseil, am Abend zusammen nach Haruns Hause zu geheu und zu lausche». Wer beschreibt das Entsetzen, als sie Haruns Stimme deutlich hörten: „Icpt haben wir zwei, es bleiben noch achtuuddreißig." „Es ist klar, wir sind verraten," sagte der zweite Dieb. Laibacher Zeitung Nr 162. 1480 20. Juli 1910. Politische Uebersicht. L a i bach, 18. Juli. Aus Budapest wird von informierter Seile über den Eachverhall, der Znm Allsbruch der lroatischen Ärise geführt hat, uoch mitgeteilt: Zwischen dem Banns und dem ungarischen Ministerpräsidenten Grasen Khuen besteht ein inniges Verhältnis, das die Abgeordneteil der kroatisch-serbischen Koalition nicht erschiittcrn können. Dr. v. Toina^i^ tauchte ans der politischen Vühne auf, als die Fahneuafsäre in Ungarn auf der Tages» ordnnilg war uud er im Einverständnis mit dem da-maligen Vanus Grafen Khuen in den »ugarifchen Reichstag entsendet wnrde, um den kroatischen Sland-pnnlt zli »vahren. Er tat dies in so temperamentvoller ilud kluger Weise, daß er sich die Freundschaft des Grafen Khuen erwarb. Dem ungarischen Minislerpräsidenten kostete es große Mühe, Dr. v. Toma^N' zur Annahme der Nanuswürde zu beivegen, da er seine Stelle als Präsident der kroatischen Hypothekenbank nicht aufgeben wollte. Wie verlautet, beabsichtigt der Banns, an Stelle der aus allerlei Fraktiönchen zusam-mengesetzten Mehrheil dnrch Nenwahlen eine einheitliche Mehrheil zn schaffen. Die „Äionlagsrevne" ist der Ansicht, daß der In» halt des neuesten russisch-japanischen Alitummcns eigentlich enttäuscht habe. Nach den monatelangen Ankündigungen mnßte man auf eiueu viel bedeutenderen In» halt gefaßt sein. Niemand habe vermutet, daß Rxßland uach dem Kriege mit Japan nochmals daran denken werde, fich mit diefem seineu asiatischen Nachbar in ueue Verlvicklnngen einzulassen, nnd jeder wußte, daß das Petersburger Kabinett seither jede Stunde bereit war, sich an irgendeinem aussichtsreichen Unternehmen im Westen ohne Rücksicht ans seine Stellnng im Osten zn beteiligen. Da die Gründe für das Abkommen nicht im Osten nnd nicht im Westen liegen, so werde mau sie wohl im Innern Rußlands suchen müssen. Rußland isl daran, sich innerlich zn organisieren. Das erfordert viel Zeit nnd Arbeit. Dieser großen inneren Aufgaben wegen dürfte also Nußland seine Versichcruug in Ostasicn be» slätigt haben und wenn es sich aus dieser Notwendig» leit im Innern des Friedens im Osten vergewissert, ist es hirnrissig, zu behaupten, daß es dies tne, nm anf Verwicklungen im Westen zu sinnen. Der japanische Botschafter in Berlin Hal im Alis» lrage seiner Regierung dem deutscheil Auswärtigen Amle eine Note übermittelt, wodurch der deutsch-japa» nische Handels» und Schiffahrlsverlrag nnd Consular» uerlrag vom 4. April 1896 sowie die Nachtragskonvention nebst Tarif zu dein ersteren Vertrage vom 26. Dezember 1898 gekündigt werden. Der deutsch-japanische Handels» vertrag wird damit ein Jahr nach seiner Kündigung, also im Juli des nächsten Jahres, ablaufen. Gleichzeitig werden, wie die „Vosf. Ztg." schreibt, Verträge Japans mit allen anderen Mächten gekündigt werden, so daß ungefähr znr selben Zeit anch alle diese Verträge ab» lansen. Japan will daran gehen, sich in den neuen Ver-tragsverhandlnngen die Zollantonomie, die es bei den letzten Verlragsverhandlnngen noch nichl ganz gewinnen konnte, zu sichern, nnd hat als Grnndlage für die kommenden Verhandlungen bereits einen nenen Zoll- tarif aufgestellt, den auch die beiden Parlamente schon annahmen. Von der persischen Gesandtschaft erhält die „Pol. Korr." die Mitteilung, daß dnrch amtliche Nachrichten, die ihr aus Teheran zugegangen find, die in den letzten Tagen verbreiteten Meldnngen über eine neue unruhige Bewegung in Persien vollständig widerlegt werden. Die Rnhe im Lande ist in der letzten Zeit in keiner Weis? gestört worden nno das Attentat, das anf den persischen Hohepriester verübt worden ist, hat anf diese Lage leinen störenden Einfluß ausgeübt. Zn anßerordenliichen Maßregeln bestand lein Anlaß uud der Patrouillendienst hat die Grenze der normalen Vorkehrungen für die öffentliche Sicherheit nicht überschritten. Tie Be» hauptungen, wonach in Persien nene Unrnhen oder gar der Eintritt anarchischer Zustände drohen würde, seien Erfindungen. Tligesnemgleiteu. — hat nenlich ihr sech. zigstes Lebensjahr vollendet. Kaiserin Harnlo wurde im Jahre !85><> als die dritte Tochter von Tadaka Ichijo, einem Mitglied der ersten Geschlechter des Hofadels, geboren und am 28. Dezember 1868, am Tage ihrer Vermählnng mit Kaiser Mnlsnhilo, znr Kaiserin von Japan ansgerusen. Der japanische» Hofsille enlspre-chend, hat sie niemals in die Politik des Staates ein» gegriffen, sich aber jederzeit der Fürsorge für die Armen nnd Kranken, namentlich der Invaliden ans den Kriegen nnd der Förderung der Künste angenommen. Anch gilt sie als die erste Dichterin des japanischen Kaiserhauses. Da sie mit ihrem einnndsechzigsten Geburtstag nach altchinesischer Auffassung in einen uenen Zyklus von sechzig Jahren eintritt, ist dieser Tag soeben dnrch größere Hoffest!ichkeilen gefeiert worden, nachdem die Hoftrauer für König Eduard von England abgelanfcn war. — sDic neuesten Älnmenwnndcr.j Die von der Königlichen Gesellschaft für Aluinenznchl in London organisierte Ausstellung, deren Eröffnung in diesen Tagen stattfand, gilt als eine der bedeutendsten derartigen Veranstaltungen, die es je gegeben hat. Unter den Elons dieser Blnmenschan übt die stärkste An» ziehnngslrast eine zweifarbige Rose ans, deren Blätter, liesrot nnd gelb, ein prächtiges Nalnrspiel darstelle»,. Eine andere Rose, die gleichfalls beständig von einer dichten Menschenmauer umlagert ist, hat die Eigenart, daß ihre Zweige »vie die der Tranerweide erst saust aufsteigen, nm dann znr Erde zn fallen und ein prächtiges kleines Blällerdach zu bilden. Was den Wert betrifft, so fleht hier am höchsten das Exemplar einer neuen OrchideeN'Art, das um 500 Pfund bereits ver. lanfl wurde. Die neue Orchidee ist Oäciiiw^Io^nni ^niitlli genannt nnd aus der Krenznng zweier ganz besonders seltener Arten hervorgegangen. Eine weitere schöne Orchidee, ('aNl<>vn M.'iniV'M ^Vllnr genannt, wurde für 300 Pfnnd verkanft. Als Neuerscheinung kann übrigens die der Londoner Japan-Ansstellnng abgesehene Mode angesehen werden, die verschiedensten Blumen-zwerggarlen in winzigen chinesischen n»d japanischen Vasen znr Cchan zn stellen. — lDas Fest dcr „Giqli" zu Nola.j Alljährlich, am Tage des heil. Panl, läßt oie Stadt Nola ans Neapel einen ganzen Heerbann von Dienstmännern kommen, die in der hübschen süditalienischen Provinz, sladt weiter nichts zu tun haben, als in der Prozeffion die monströsen „Gigli" zu Ehren des Heiligen zn tragen. Das Fest der „Gigli" ist eines der charakteristischesten und am meisten pittoresken von allen Festen des an Feiern so reicheil Süditalien. Die „Gigli" sind hanshohe Monumente in der Form von Obelisken — ursprünglich gab malt ihnen wohl die Form von Lilien. — Ties bedeutete jedenfalls der Name. Das Gcrüft besteht ans Holz, die Dekoration ist aus Kartons go fertigt nnd stellt Wundertaten des heiligen Paul dar, »nd zw.ir ist jedes einzelne Monnment einem Wnnder des Heiligen gewidmet. Die acht großeil Maschinerien werden noch jetzt von den einzelnen Gewerben der Stadt gestellt nud sind anch nach ihnen benannt. Sie heiße» demuach: „Ealzolajo" sSchuster), „Sartu" ^Schneider), „Panettiere" sBäcler), „Beeeajo" lFleischer) nsw. Zu den Giglien kommt noch die Darstellnng der Barke, auf welcher der heilige Paulus im Jahre 412 von Afrika kam. Am Festtage werden all diese Kolosse unter dem Zlilanf einer nngehenren Menge ans den Domplatz gebracht, wo der Erzbischof im höchsten Staat erscheint, umgeben von dem ganzen Klerus nnd dem Kapitel nnd, beim Länten der Stnrmglocke des Doms, jeden einzelnen „Giglio" segnet. - lCineu Pilz, den man wachsen sieht.j Das Mär» chen von dem feinohrigeu Menschen, der das Gras wachsen hören konnte, scheint beinahe znr Wahrheil geworden zu seilt, wenn man dem Berichte glanbl, den David Fairchild in der „Volta Review" veröffentlicht. Fairchild, der von der Aclerbaubehörde der Vereinigten Staaten nach Java gesandt wnrde, nm nach Pflanze» zu suchen, deren Einsührnng in die Vereinigteil Staaten Erfolg verspricht, will einen Pilz gesnnden haben, den man zwar nichl wachsen hört, wohl aber wachsen sieht. „Ich habe versucht", so beschreibt Fairchild dieses merkwürdige Erlebnis, „den Pilz mit einer Zeilanfnahme ans der pholographischen Platte festzuhalten. Ties ging jedoch nicht, weil er während der Velichtnng so schnell wuchs, daß die Umrisse auf der Platte verschwommen erschienen."^ Fairchild erzählt dann weiter, daß er eine Momentaufnahme machen mußte, um ein klares Bild zn erhallen. Der Pilz, von dem die Rede ist, ist der ill den Dschlingeln Javas häufige „Netzträger" lDictio-phora), ein 15 bis 20 Zentimeter hoher Pilz, von dessen weißem Kops alls sich glockenförmig ein weißes Netz znr Erde senkt. Am oberen Ende trägt dieser Pilz einen Hnt, der in Farbe nnd Gernch einem Stück verfaulte» Fleisches gleicht, so daß Fliegeil lind andere Insekten angelockt werden und so seine Sporen verbreiten. — lDcr beste Tchütze Amerikas gestorben.) Aus Newark, 10. d., wird geschriebe»: George H. Ehase, der Scharfschütze, der in den Kämpfen des amerikanischen Sezeisionskrieges Berühmtheit erlangte, ist im Alter von 76 Jahren in Ro^bnry gestorben. Er machte den Krieg im Korps von Berdans Scharfschützen mit und gilt als der Mann, der mit seinem Gewehre oie meisten Feinde getötet hat. In der Schlacht von Gaines Mills gab er 42 Schüsse ab, von denen jeder einen Gegner außer Gefecht setzte. Einmal lag er einem schwe» ren feindlichen Geschütz gegenüber, dessen Feuer furcht» bare Verwüstungen anrichtete. Damals übernahm es Ehase, die Bedienung dieses Geschützes Mann für Mann niederzuknalle». Er hielt sein Wort' wenige Minuten später war das Geschütz znm Schweigen gebracht, nnd neben der verlassene» Kanone lag die gesamte Bedie» nnngsinannschaft im Blnte. Er galt als der beste Schütze der gesamten Armee uud übertraf darin sogar den Oberst Äerdan, der auf große Eutfcruuugeu uoch eiue Treff» !>cherheil entwickelte, die alle Fachlcnte in Staunen ver» septe. „Was können wir tun? Unser Leben ist in Gefahr, wir kommen alle an den Galgen!" „Wir müssen uns Harnn zn Füßen werfen nnd sein Stillschweigen erkaufeil." Bescheiden klopften sie an die verschlossene Tür. Harnn öffnete nnd sah zn seinem nicht geringen Er» staunen den Großwesier lind den Geheimschreioer v^r sich. „Ihr kommt wohl wege» des Diebstahles?" stammelte H,'r»n in seiner Verlegenheit' faßte sich aber schnell, als die Diebe sich bedentsam ansahen und ihn dann mit Bitten bestürmten, er solle doch nichts ver» raten, sie wollten ihn reich belohnen nnd ihm ewig dankbar sein. „Ich wnßte ja, daß Ihr die Sachen genomiue» habt", hob nnn Harnn mit der Miene des Großmoguls an, „deshalb habe ich auch versprochen, nnr die Schätze zu schaffen nnd nicht Lente bloßzustellen. Wo sollen wir armen Lente hin, wenn wir Ench zn Feinden haben?" „Wie sollen wir dir danken" — die Diebe leerten erst mal ihre Geldbörsen in die bohle .^auv Haruns — „edler Mann?" „Ich begehre nichts weiter, aber Ihr müßt morgen früh oder meintwegcn auch in der Nacht alles all den alten Platz legen, es darf kein Dirhem fehlen." Die Diebe versprachen alles, es hätte nicht viel gefehlt, so hätten sie, die verwöhnten Günstlinge, dem 'armen Mnalim Hände und Füße geküßt. Harnn nahm jeden Abend ein Steinchen ans der Grnbe, und als keines mehr darinnen war, ging er zum Sultail und sprach: „Großmächtiger Herrscher, hier ist der Schlüssel zu deiner Schatzkammer, den du mir vor vierzig Tagen anvertraut hast; laß öffnen nnd siehe selbst." Das Erstannen des Snltans war lein geringes; es fehlte kein Stück nnd alles war am gewohnten Platze. Harnn war der Held des Tages; ein wahrer Gold regen ergoß sich über ihn, namentlich die Diebe waren freigebig, denn jeder wollte sich die Gunst des mächt,, gen Mannes erkaufen. Aber Harnn war es gar nicht wohl znmute, deun — alles war ja Schwiudel — die schöue Nainab teilte seine Sorgen, es bangte ihnen vor >>er Zuknnft. „Ich halle es nicht ans," jammerte Harun, „ich soll allwissend sein nnd weiß doch gar nichts." Ich finde nnr ein Mittel znr Rettung, ich stelle mich ver» rückt, danu werden die Leute mich hoffentlich in Ruhe lafseu." Gesagt, getan! Harnn bewaffnete sich mit einer ^ieule und stürzte, nnr dürftig bekleidet, auf die Straße; wie ein Wilder nm fich schlagend, nahm er seinen Weg znm Hammam, schlug mil seiner Keule alls den gerade anwesenden Sultan ein, so daß dieser vor dem Rasen» den anf die Straße flüchtete. Kaum hatte fein Fuß die Schwelle überschritte», da stürzte das alte Gebäude in sich zusammen »nd begrub alle, die nicht vor drin rnseu» oeu Menscheu geflüchtet waren, nnler seinen Trum» meru. Harnn faßte sich schnell: „Siehst du," sagte er znm Sultan, „das sah ich kommen; es war keine Zeit zn langen Erllärnngen, vergib mir," Der Sultan umarmte il'N nnd nannte ihn seinen Bruder. „Gewähre mir eine Gnade!" „Alles, was dn willst." „Gestatte, daß ich meinen Beruf als Mualim ans-gebe, größeres als heute kann ich nicht mehr vollbringen. Befiehl anch deinen Untertanen, mich in Ruhe die Früchte meiner Arbeit genießeil zu lassen'." Wcr wird siegen? Nmuan von Headon Hill. Autorisierte Übersetzung von A. Brauns. (52. Fortsetzung.) (Nachdruck Ul'llwlcn.) Und dies eben war es, was ill Marks Seele eine leise Mahnnng an Gefahr erregte nnd ihm den Zweck seines Kommens ins Gedächtnis rief. Denn wäre diefer Zweck erreicht nnd von Erfolg begleitet, dann würde die» ser geldstolze, aufgeblasene Parvenü als verurteilter geheimer Giftmischer dastehen. Mark glaubte zwar nicht a»l Ollultisluus, dagegen aber fest an den Instinkt, insonderheit an den Instinkt seines schuldbeladcneu Ver-brechers. Er schlug den Wein ans, Ritas jüngster Mah» nuilg gedenkend, und in Erinnerung seines eigenen Entschlusses, in diesen Ränmen weder zn essen noch zn trinken. Vivan konnte noch nicht — wenigstens nicht bestimmt — wissen, ob er in freundlicher oder feind» licher Absicht gekommen, könnte aber doch wohl die letztere erraten haben, daher war Vorsicht doppelt ge» boten. „Ich wünschte nnr," eröffnet Mark jetzt das Tur» nier, „ein paar Worte mit Ihnen zu sprechen in bezng auf den Vergiftnngsmordfall, in dem ich im vorigen Jahre eine Kleinigkeit für Sie besorgte. Es liegt mir ans dem Gewissen, daß ich das Werkzeng gewesen sein könnte znr Irreleitung der Justizbehörde. Sie werden sich selbstverständlich des Briefes von Cyrill Vathnrst an seilten Onkel erinnern, den ich anf dem ,Lärchen» Hofe' fand — jenes Briefes, der als Hanplbeweis» moment znr Verurteilung des Gefangenen den Ans» schlag gab." > Unter Marks fixierendem Auge wurde Vipan nm ' einen Ton bleicher und seine Lippen nmspiclte ein häß» Laibacher Zeitung Nr. 162 1481 20. Juli 1910. LolaI- und Prouinzial-Nachrichten. > Aus glorreichen Tagen. Erinnerungen an die Schlacht bei Lissa. Von Igo Holz.ttretauou. W ä h r end d e r See s ch I a ch l. In kühner Keilform, gleich einer Schar riesiger Urweltshaifische fchwalntn unsere Kriegsflotte vom 19. ans den 2(j. Juli 1866 längs der dalmatinischen Küste, an zahlreichen Inseln vorbei, gegen !^issa hinab. Weil voran dampfte als tnndiger Wegweiser niii seiner in die Höhe strebenden Rauchsäule das Admiralschlff „Fer-dinand Max", ans welchem der heldenmütige Flotten» tommandant Kunleradnnral Wilhelm von Tegetthoff saint seinem erlesenen Ossiziersftabe sein Kriegslager aufgeschlagen halle. Mntig den» grauschiminernoen Füh° rerschiff links und rechts zur Seile, in abfallender Reihe schwammen die anderen Panzerfregatten, mit dem stol» gen Linienschiffe „Kaiser" in ihrer schützenden Mitte, während die bescheideneren Holzkriegsschiffe, Korvetten, Kanonenboote uild Dampfer in gleichmäßigem Tempo nachfolgten. Von den großen Kriegsfregatteu, wo Bordmusikeu eingeschifft waren, erklangen anfeilende Kriegsmärsche und lustige, znm Tanz aufmunlernde Walzer, während von den kleineren Schiffen kecke bieder weil hinaus in die weihevolle Abendstille erschollen. Unsere hageren, stahlsehnigen Dalmatiner, ranhe Söhne der grausteini» gen Verge, sangen ihre düsteren serbisch - kroatischen „Davarier", Heidengesänge von Kosovo Polje, aus der ^ina Gora nnd die unendlichen Valladen nnd Roman» zen von ihrem inylhischen Kraljevi«' Marlo ... Indessen saßen unsere schwarzhaarigen Kriegskameraden ans Venetien, das damals noch zn Österreich gehörle, in dunklen Gruppen stumm nnd in trübe (Pedanten ver-sunken aus dem einsamen Vorderdeck, mit tränenfeuchten Blicken in das blmglühende Abendrot starrend. Wie ost hatten sie nns in diesen zwei Monaten das majestätische venctianischc Fischerlied ,)!>< lill. (; III. vita -:>w! ^>!o l>l>^ 5>;! /u«lrl>.,i(» xinn!"" — — — Solch stoische Gleichgültigkeit in betreff der zu, er» wartenden Schicksalsschläge sah ich mehrmals in jenen zwei Monaten nnserer Kriegsausrüstungen bei den rauhen, von der Cultur nnd deren Verhätschelung noch unberührten dalmatinischen Matrofen. Anch in jener schwülen Iuli-Nachl vor dem Entscheidungstampfe spielten sich vor meinen verwöhnten „Künstleraugen" rühreude Szenrn unbekümmerter, geradezu primitiver Bedürfnislosigkeit unserer dalmatinischen Kampfgenossen ab. Ich hatte in jener Nacht von 8 bis 12 Uhr Batterie» Inspektion, wobei ich auf Ordnnng und Befolgung der bestehenden Vorschriften bei der schlafenden Mannschaft sehen mußte. Während ich jedoch meinen eigenen Ge» danlen nachging nnd mich sentimentalen Gefühlen nnd Todesahnungen hiugab, lcgleu sich die dienstfreien Ma» trosen gleich auf den blanken Balterieboden zur Ruhe, anstatt ihre Hängematten auf ihren hiezu bestimmten Haken an der Batteriedecke befestigt zu haben. Plötzlich brach ein heftiger Seeslnrm mit Wind lind Regen los, wobei das Meer so unruhig wnrde, daß die Wogen bei den Bordluckeil in die untere Geschützbatterie herein-drangen, wodurch eine förmliche Überschwemmung ent» stand. Die ans dem Boden ausgebreiteten Hängematten wnrden von den Wellen hin nnd her geschleudert, ohne daß die darin schlafenden Malrosen aufgewacht wären. Iil meinem übertriebenen Diensteifer gab ich mir alle mögliche Mühe, die Schlafenden zu wecten, jedoch erfolglos. Als mich hiebei der wachthabende InspeklionZ. offizier, der gegen Mitternacht seine Runde machte, antraf nnd ich ihm von dem vorschriftswidrige», Schlafen alis dem Buden Meldnng erstatten wollte, winkle er mir freundlichst ab, indem er sagte: „Was Vorschrifts» Widrigkeit! lassen wir die ^ente rnhig schlafeil! Viel» leicht ist e5 ihre letzte Nacht in dieser Welt . . ." Hieranf reichte mir der biedere Seeoffizier seine Hand nnd empfahl sich mit dem Wunsche: „Auf ein froh» lichs Wiedersehen, gesnnd nnd wohlerhalten morgen in Ässa!" — Als ich bald darauf, nm Mitternacht, abgelöst wnrde, verkroch anch ich mich in meine schunkelnde Matrusenwiege, in die Häugemalte, wo ich todmüde lind seelisch niedergeschlagen in tiefen Schlaf versant. Und im Traume zog in kaleidoskopischen Wandel bildern mein verfehltes ^eben vorüber, von der unglücklich!,n Gebnrt dort im grünen, von Neben übersponnenen „steirischen Paradiese" durch die vielfachen Stationen meines Leidensweges als verlassener, verlorener Sohn, der ich mich mit eigenen Hilfsmitteln ans den Niederungen eines Hirten bis zu jener Höhe emporgearbeitet, von der ans ich nnn das ganze Jammertal unserer Erde überblicke ... Es traten vor mein geistiges Ange in jener Nacht viele dunkle Punkte meines Lebenskampfes, hingegeil anch viele lichte, hellschimmernde Momente, be» sonders aus jenen seligen Tagen, die ich im Geburts» orte des illyrischen Dichters Stauko Vraz verlebt. An dieser Stelle erschien mir die liebliche Gestalt einer jungen, hoch aufgerichteten Mutter mit einem blond» * Bruder, si'irchte dich nicht! Ich hab's verdient. liches Hohnlächeln, dann aber rief <-r mit grellem Auf° lachen: „Ein Privatdetektiv mit einem Gewissen! Die Wunder werdeil in der Welt nimmer anshören! Und was sollte denn mit jenem Briefe nichl richtig gewesen sein, Mr. Taverncr?" „O, der Brief mag gewesen sein, was er zu sein beabsichtigt war," erwiderte Mark gereizt uud mit scharfer Betonung. „Wäre mir jedoch'die Wahrheit da-luals bekannt gewesen, wie sie es jetzt ist, dann würde jener Brief niemals akzeptiert, noch überhaupt als Ne° weis vorgelegt worden sein. Soll ich Ihnen sagen, Mr. Vipan, warum? Weil der verhörte uud verurteilte befangene gar nicht der Mann ist, dessen Name als der Schreiber desselben am Schluß des Briefes ge-schrieben war." Der Ausdruck starrer, völliger Ungläubigkcit in ^'pans Zügen, den er jedoch rasch meisterte, stellte für Mark den wichtigen Punkt fest, daß der Millionär sich über die Identität des Gefangenen im Dnnleln be° sand. Die Täuschung, die einen Mann unter einem salichen Namen wegen der Anklage eines begangenen Bordes auf die. Anklagebank gebracht, ging ihn nichts an, war nicht seine Sache; ein entschiedener Gewinn aber war es, zu wissen, daß sich in dem knnterbnnten «artenpack noch Karten befanden, von welchen Vipan leine Kenntnis hatte. Sich zusammenraffend, erlangte der Vesper von ^ockley Wood seine Fassnng rasch wieder. Sich bedächtig "ne Zigarre anzündend, änßerle cr: „Sie würden, denk ,ch mir, mit einer derartigen Behauptung kaun, 3" mir kommen, wenn Sie nicht auch die Beweise da-N'r namhaft machen könnten. Ich bin wirklich gespannt, wuchte gern erfahren, auf welche Autorität hin Sie die Identität des Verurteilten bcstreiten." Jetzt bot sich ihm die erwünschte Gelegenheit nnd rasch erfolgte seine Erklärung: „Ans die der Schwester des wirtlichen Eyrill Vathnrst." Der Schlnß des Satzes brachte den Millionär wiederum zum Wanken. Ganz entschieden, diese Anto° rilät war unanfechtbar, und für das Sicherheitsgcsühl, in dem er sich gewiegt, ein gewaltiger Schlag, und gleich, zeitig zn entdecken, daß dieser Weltmann mit dein scharfen Verstande, verbündet mit dem Mädchen, das er als Rita Bathnrst gekannt, gegen ihn anftrat. Vipau war aber kein zn unterschätzender Gegner nnd er ging auch jetzt auf den schwacheil Punkl in Marks Beweis» sührung direkt los. „Warum abe^, wenn ich fragen darf, ist Miß Vathurst im Verhör nicht vorgetreten?" lautete nach kurzer Pause seine Erwiderung. Durch diese Frage wurde Mark auf einen Moment in Verlegenheit geseht. Den wahren Grund konnte er nicht namhaft machen — daß er Ritas Namen nicht in der Angelegenheit genannt zn haben wünschte, weil er bis in die allerjüngste Zeit geglanbt, der wirkliche Bathurst sei schuldig, und ebenso weilig sollte der Name der beliebten Schauspielerin veröffentlicht werden, als der jener, die der gewissenlose Schurke zugrunde zn richten versucht halte. Doch Mark hatte eine wirkungs» vollere Antwort in Bereitschaft. „Diese Frage würden Sie besser tun, an die Dame selbst zu richten," versetzte er. „Soll ich sie zu Ihnen führen?" „Um leinen Preis!" rief Vipan in unverhohlener Angst. „Ein derartiges Vorgehen würde von gar keinen« Nntzen fein," fetzte er gelassener hinzn, „denn ich kann den Zweck sehr wohl erraten nnd der ist henie noch von gleicher Vcdeutnna, wie vor dem Verhör. Sie wollen mir ,',n verstehen geben, daß,die falsche Identität des Ver» urteilten nieiue Zeugeuaussage Lügeu strafe; Sie irren sich jedoch vollständig, mein schlaner Frennd. Was spricht denn dagegen, daß nicht die beiden Cyrill Valhnrst fchnldig find? Der Mann, den ich außerhalb des ,Lärchenhofes' sah — der Sträfling — kann nach Monks Hadley hinnutergcfahren fein, nm auf Bitten des wirllicheu Neffen den alten Burschen zu vergiften, der von der Polizei gesucht werden wird, wenu die Ge» schichte dei' jungen Dame veröffentlicht würde, nm wegen eines von Ihnen gefundenen Briefes verhört zu werden. Diese Erwägung fürchte ich, wird sie ver» anlassen, sich rnhig zn verhalten." „Möglich — für jetzt — bis ein direkter Beweis, der einen dritten in die Sache hineinzieht, gefunden ist," lautete Marks kühle Nehauptnng. Daß Vipan die versteckte Drohung verstand, war ersichtlich, denn er erwiderte nachdrucksvoll: „Und Sie arbeiten an der Auffindung des Beweises, der mir die Mühe nnd Unannehmlichkeit verursachen würde, einem abermaligen Verhör beizuwohnen nnd von einem Pack einfältiger Untersuchungsrichter Veroachsbetrach» lnngen über meine Wahrhaftigkeit mit anhören zn müssen. Sie täten besser, die aussichtslose Sache auf» zugebeu, Mr. Taveruer, aber Sie sind, läßt sich an» nehmen, in der Absicht gekommen, für das Fallenlassen entschädigt zu werden, wie es von jedem Ihres Gc» schäsles verlangt werden würde. Wenn Sie mir schrist-lich das Versprechen geben, in dieser Jagd nach wilden Gänsen nichls weiter unternehmen zu wollen, jegliche Verfolgung zu unterlassen, dann will ich Ihnen einen ansehnlicheil Scheck ausfüllen, sagen wir über 1UW Pfund Sterling MOW Mark)." ' ^Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 1K2 1482 20. Juli 1910. gelockteil Kiude im Arme, das niich süß anlächelte und mir nut sciucn rundlichen Händchen srenndiichst zli» winkte. Da erscholl wie die Engelsposaune des jung» sten Gerichtes das Hornsignal liuseres Schissoherolds, daß ich erschrocken ans meinen Liebeslränmen emporschnellte ... ^ Es entstand ein ohrenbelänbendes Kriegsgeschrei, daraus einzelne Kommaudoworte wie: „Alle Mann an ihre Posten! Schiff klar zuui Gefecht!" zu hören waren. Da gab es keine Zeit zum Besinnen nnd Nalhdenkeil, denn in zehn Minuten mußte jedermann auf dem ihm zugewiesenen Gefechtsposten stehen! Ich war unter der Geschützbatlerie, « der sogenannten „Offiziersmesse", beim Eingänge der Pnlverkammer postiert, >vo ich die todbringenden Puloerpairouen hinauf zu trage» nnd in die Batterie zn reichen hatte. Da ich mich von der Stelle meines Gefechtspostens vci Gefahr des augenblicklichen Niederschießens nicht einen Schritt entfernen durfte, sah ich von der änßer-lichen Seeschlacht nichts anderes, als was ober mir in der Geschützbatlerie vor sich ging. Ich hurte wohl sehr deutlich die ersten Kommandoworte: „Konzentriertes Balteriefener auf sechseinhalb Gabel", dann „Auf vier und drei Gabel", sah jedoch nicht die Wirkung der betreffenden Schliffe . . . Als dann plötzlich eine uuheimliche totenstille entstand und darauf iu einigen Minuten ein donnerndes Hurrahgeschrei losbrach, erfuhr ich aus dem Gespräche der die Batterie befehligenden Offiziere, daß das seind» liche Adimralc'schisf samt dessen Admiral untergegangen sei ... Dann>entstand eine halbstündige Pause, worauf das Bombardement von neuem, nnd zwar mit folcher Schnelligleil und Slärke losbrach, daß uns Hören und Sehen verging. Ohne au eiue Todesgefahr zu denken, wartete ich beklommen auf das Herabbringen der Toten uder Verwundeten, für welche anf den Tischen nnserer Ofsiziersmeffe weiche Lagerstätten, allerlei Wäsche, Bandagen nnd verschiedene wundärzlliche Schneide- und Operalionsinstrnmenle bereit lagen. Es wurde jedoch niemand herab gebracht. Der einzige Verwundete, den ich au diesem Tage sah, war unser Büchsenmacher, dem die Matrosen bei seinem Eingriffe in den verstopften Verschluß eiuer 24vfündigen Hinterladerkanone dnrch das vorzeitige Auzieheu des betreffenden Taues drei Finger der linken Hand zerquetscht hatten. Beim Anlegen des Gipsverbandes sagte der joviale Mann in böhmischer Sprache: ,,^!<> cn p»1 li<, udoin ni^!"'"" Gegen zwei Uhr uachmiNags hörte der ununterbrochene Kanonendonner beider flotten aus und loir in den unteren Schiffsräumen aufgestellten „Pulver» judcu" durften aufs Verdeck gehen, von wo sich uns cin greulicher Aublict bot! In weitem, unübersehbarem Kreise schwirrten wie vorsintflutliche feuerspeiende Dracheu unfere nnd die feindlicheil Kriegsschiffe durcheinander, ohne sich gegenseitig zn beschießen! Und weit draußen, von der italienischen Flotte entfernt, stieg von cinem ihrer Kriegsschisse eine dichle, schwarzglial inende Rauchwolke in die Höhe. Dies war die von uns angeschossene italienische Panzerfregalte „Paleflro", die unter der Pulverkammer durch eiue explodierte Grauate Feuer gefangen halte nnd hernach famt der ganzen Vemannnng in die Luft flog . . . Indessen ließ unser Schifsslommandant für die Mannschaft Wein auftragen. Freudig erregt rief er dem Verpflegstommissär zu: „Wein heranf! Die Leute solleu trinken und lustig sein!" Es gab in der Batterie eine ganze Kolonne von Wafsereimeru, alle voll herbschmeckendem Dalmatiner Weines, den jedoch vor lauter Aufregung und Erschöpfung kein Mensch anrührte. Als schließlich die vorerwähnte Fregatte „Paleslro" in die Lust geflogen war, machte die italienische Flotte Kehrt und dampfte mit voller Kraft gegeu Aneona ab. Wir verfolgten fie zwar eine ziemliche Strecke weil-es erhob sich aber infolge Aufwühlens des Meeres durch das Hiu- und Herfahren der vielen Schiffe beider Flotten ein solcher Sturm, daß wir die Bordlucken schließen sowie, die Geschütze anbinden und dann umkehren mußten. Wir nahinen unseren Kurs gegen Lisfa, wo wir gegen 4 Uhr nachmittags anlangten und von der Bcman> nung des hart bedrängt gewesenen Forts rechts am Eingänge iu deu Hafen und von der gerettete», Stadt-brvöllerung mit tausendstimmigem Jubel empfangen wurden. ** Ah was! das macht nichts! Allsglabmlsscn iu (kmonn. Zehnter Bericht. Von Dr. W. T. (Schlich.) Die regelmäßige Anlage Hal Emona mil zahlreichen andenn Städten gemein. Air den Namen des Hippodamos von Milel knüpft sich bei den Griechen die Gepflogenheit der regelmäßigen schablonenhaften Stadt» cmlage mit rechtwinklig sich kreuzenden Straßen, doch war Hippodamos sicherlich von den regelmäßigen Stadtanlagen Mesopotamiens bereits beeinflußt. Die .)iegel° Mäßigkeit der Stadtanlage ist besonders bei den Städten aus der hellenistischen Periode ausgeprägt, so vor allem bei dein oou Alexander den« Großeil gegründeten Priene, bei Milel, bei An^iochien, Alerandrien und auch Pompeji. Doch während bei den Griechen der Mauer; ing noch ziemlich willkürlich verlief und sich dem Terrain anpaßte, gestalteten die Römer im Auschluß an lhre, rechteckige Lagersorm die Stadlanlagen schemalisch und erhoben die Schablone zum Priuzip. Eine solche regel-mäßige Sladtanlage zeigt der von Augnftns neu hm» zugebaute Stadtteil von Acmileja, vou dem die Anlage von Emona beeinflußt wordeu sein wird, die auguste» ischen Gründuugeu Turiu und Aosta und das am besten erforschte Timgad in Algier, das nm die Wende des 1. Iahrhnnderts von Trajan gegründet wuroe uuo das die von diesem Kaiser sorgfältig beobachteten guteu Traditionen der augusteischen Reform des Städtebaues besonders ausgeprägt darsklll. Einen lehrreichen V^r» gleich mit Emona hätte die zeitlich sehr nahe stehende städtische Anlage von Neviodnnum gegeben, das umcr den Flaviern (zweite Hälfte des 1. Iahrhuuderts) zum Rcmge eines Munizipinms erhoben worden war, wenn man bei seiner mit Sachkunde vorgenommenen Zerstörung dnrch die Schahgräber in den Achlzigerjahien des vorigen Jahrhunderts auf solche Reinigkeiten acht gegeben hätte. Ebcnso wie Emonn wird Tinigad durch den Deenmanns in zwei Hälften geteilt und durch zwei Eardines gedrittelt. Auch in dieser Übereinstimmung, die in mancher Analogie der Kastelle von Lambaesis in Tuilis und Earnuutum an der Donau ein Beispiel Hal, liegt ein Beweis für die wirkliche Beherrschung des Weltreiches, das seine Kultur gleichmäßig an so weit auseinanderliegenden Orten durchsetzen konnte. Das Straßenwesen von Emona wcist m seiner historischen Entwicklung manche technisch interessante Einzelheit aus. Die erste Straßenanlage aus der augusteischen Zeit, 1,40 Meter unter der jetzigen Ober» flächc, zeigt sorgfällige Beschotterung von 2I bis 26 Zentimeter Dicke. Über ihr liegt die V2 Meter dicke spälere Anschüttung, die in der Höhe von 34 Zentimeter stark mit Brandkohle durchsetzt ist. Die längs der Straßen ziehenocn Kloaken nnd Kanäle sind nicht iu das Niveau der ältesten Straße verliest angelegt, sondern auf den ältesten Straßenkörper anfgelegt. Das gilt besonders vou dem kleinen Kanal, der in Nordsüd-richlnng von« wcstlichen Südtor im Straßenzuge ver> läuft nnd seinen Auslauf sowohl beim Tor als auch in die große längs der ersteil Ost-Westslraßc angelegte Kloake' hat. Zu ihm führten zwei Hauskanäle aus dem Haufe des Chirurgen die Gebrauchswässer, dic je uach der Menge nach Süden zum Tor als auch nach Norden in die Kloake abrinnen konnten. Im Schulte ueben diesem >tanal wnrde eine Bügelfibel »lit einem Knopf (2. Jahrh.) uud eine Münze des Anrelianns s270 bis 275) gefunden. Die Stadt wurde jedenfalls erst später kanalisiert, die ersten Straßen waren wahrscheinlich nur mit ofseuen Rinnen versehen. Im 3. Iahrhunderl wurde die Stadt kanalisiert' dieseu Zeitpunli läßt die Müuze zu. Da iu der gleichen Höhe im Slraßenlol so hänfigc Kohlenreste auftanchen, könnte die Kanalisation nach dem großen Brande des Jahres 238 durchgeführt worden sein. An Funden sind anßer einer Anzahl von Münzen aus dem 1. bis 4. Jahrhundert zu verzeichnen: eine norisch. pannonische Flügelfibel aus Bronze, ein fil. berne Haarnadel, Beschläge und Henkel aus Bronze, Bruchfllicke der einfacheren und feineren granen Ton» ware, deu bisherigen Oruamenlschatz in mancher Hin-sichl erweiternd, eine, Lampe mit dem Firmastempel (!Ktt8(^, das Bruchstück einer glasierten Lampe, vor allem aber die bereits erwähnte Herme, die ziemlich seichl unler der heuligen Oberfläche nebeu einem Prellstein lag. Ungefähr' einen Meter weit entfernt lag eine Münze des Licinius W7 bis 324). Der die Herme schützende Prellstein war iu der oberen Straßen schichte eingesetzt. Es wird demnach die Herme, die einen gut gearbeiteten und erhaltenen bärtigen Kopf zeigt, deffen Züge und Haar durch kräftige Meißelführung in großen Umrissen ausgearbeitet sind, dem 4. Iahrhunderl angehören; der unlere Teil des Sockels fehlt. Sie ist aus lristallinischem .Kalk gearbeitet, der am Karste auf Schollenbänlen anliegend gesunden wird. Anch bei der Herme ist an einer Seite der Schotter angesintcrt, den der Aildhaner nicht entfernte, sondern in ihm sogar das linke Ohr modellierte. __________ Eine reizende Arbeit romischer^Kleinplastik bietet eine schallhasle Amorenszenc, die auf einem wahrscheinlich zu eiuer Schachtel gehörigen Deckel aus Veiu geschnitzt ist. Amor mit ovalem Schild uud kurzem Schwert ist ins Knie gesunleu nnd wendet sich zur Flucht vor einem sonderbaren Hund mit ungewöhnlich langen Ohren. Das genrearlig behandelte, Vortreff, lich geschnitzte Miniaturbildchen reiht sich ebenbürtig deu Ermenszenen aus dein Hanse der Vetlier in Pom> peji an, die um die Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts gemall wordeu sind, nnd stimm! auch zeitlich mit ihnen überein, wie eine kanm 50 Zentimeter entfernt in derselben Schichte liegende Bronzemünze des Kaisers Claudius vom Jahre 4> n. Ehr. beweist. — lMilitarischcs.j Zugeteilt wnrde der Oberleut-uanl Viktor P r a ch 0 w n y des Pionierbataillons l> der Militärbauabteilung des 3. Korps. Transferiert wnrden der Militärrechnnngsakzessisk, Heinrich Krayalsch von der Intendanz des 3. Korps zur Intendanz der 2. Infanlerietrnppendivision, ferner die Oberärzte Franz Dworschak zum Garnisonsspital Nr. 7 in Graz, Johann Tasner zum Garuisons» spilal Nr. 8 in Laibach, Anton Heri 5 znm Garnisons» spital Nr. 9 in Triest, alle drei von der Mililärärzi-lichen Applikationsschnle in Wien. Ernnnnl wurden im nichtaktiven Stande der Landwehr zn Oberärzte» die Assistenzärzte, Doktoren: Rudolf K a u f m a u n , Maximilian Anderl 0 , Franz M ü ct, Karl M eix . ner, Egou Fieber des Laudwehrulauein'egiments Nr. 5, Rudolf Pol laud, Robert Vogel, Vinzenz D r a s ch , Ottokar H a w Iina , Karl P 0 t p s ch n i g g, 5>larl Fischer des Landwehrinsanterieregiments Kla> genfnrl Nr. 4, Johann R 0 bida , Otto S ch r e u ct h , August Levi 5 nik, Ferdinand T r e n z, Leo K ii h -uel nnd Gustav Rodoschegg des Landloehrinsail-terieregiments Laibach Nr. 27/ — Mhunss dco t. k. Landeoschulraies für Krain vom Ili. d. M.j Zn Oberlehrern wnrden crncinni: der Lehrer Josef P e 5 u i k iil El. Laniprecht für Sankt Georgen unter dem Kumberge, und der Lehrer Johann G 0 l 0 b ill Eerllje für Arch'. Definitiv ernannt ivnrden unler Velafsung auf ihrell dermaligeii Tieustposteu die provisorischen Lehrkräfte: Anna Go'lli iu Sl. Margareten, Aloisia M a ll r i >l i>, Eertlje, Franz K a l a u i,l Griblje, Johanna Logar in Selo bei Schönberg Ulld Kar! B l a 5 i 5, i>i Erzelj. Versetzt wurden über ihr Ausuchen die Lehrer Titus Gr5 a r vou Arch nach St. Ruprecht und Anton Lom^ek von Zirllach nach Eerklje, ferner die Lehrerin Kornelia K 0 ne 1 lija von Slihor nach Teinitz; die provisorische Lehrerin Johanna Iam^ek in Wailsch Gourde zur definiliven Lehrerin ,» Brnnndorf ernanni. — In den dauernden Rnhe-staild wnrden versetzt: der Lehrer Franz Zor.e in ^l. Martin im Tncheiner Tale und die Oberlehrer Antun Libert in IeÄea, Franz K a v <' i <- ,u Maria-seld, Andreas Km e l in Zirklach, Narlholomäus 0eu . ^-i<> in Stein, Georg A d l e > i 5- in Gnrkst'ld, Andreas Geröar in Radmannsdorf, Alltoil I a dornet in Unter-^i^la und Nikolaus Stau 0 nifin Selzach. Die Lehrerinnen Malhilde A ch atz . G 0 rj ane ill Millerdorf bei Guttschee, Heieile R e p 0 v ^ - D e b e v,e c in Hl. Krenz bei Neumarktl, Aulonia Hrib a r in Sankt Veit bei Sittich uud Eugenie L a p a j u e in Senosetsch »vurdeu in den zeitweiligen Rnhestand versetzt. — Die neuerliche Ausschreibung der Lehrstelle iu^Pe<^, der ^berlehrersklle in Hotederschitz u»d eiiler Lehrstelle in Laserbach zur defiuitiven Vesetzuilg »ourde beschlossen. Bewilligt wnrde die Errichtnng eiiier Privalvolksschule Ul Vr, an 1 Person 6<» lv, an 12 Persoilen je 4,1 X, an 4 Personen je 30 K, an 22 Personen je 20 k, an 28 Personen je 10 X, im ganzen daher 2337 1< Ll) l,. Nach dein Wuhnorte der beleilten Personen entfallen auf die Sladt Laibach 8, auf de» Bezirk Umgebuug Laibach 6, auf deu Bezirk Adelsberg 3, auf den Bezirk Goltschee 2, auf deu Bezirk Gurkfeld 4, auf den Bezirk Kraiuburg 14, auf deu Bezirk Lillai 2, auf deu Bezirk Luitsch 2/auf oen Bezirk Rudulfswert 7, alls den Bezirk Stein 27, auf den Bezirk Tfcheruembl 2 und auf das Land Stciermark 2. — lAus der Diözcsc.j Für die Pfarre Brezuiea wurde Herr Josef L a 0 r > 5 , Pfarrer in Oberloilsch, präsculier!. ^ ^ lNcucs Postamt.) Am I. August tritt iu Traga-lu5, politischer Bezirk Tschernembl, eiu ueues Postamt mit der amtlichen Venenuuug „Dragatu^" in Wirksamkeit, welches sich niit dem Brief, lind Fahrpostdienste besassen, als Sammelstelle des Puslsparkassenamtes fn». gieren nnd seine Verbindung mit dem Posluetze mil-telsl der zwischen den Postämtern Tschernembl und Wei» nitz täglich einmal verkehrenden Postbotensahrl erhalten ioird. Gleichzeilig loird die ill Dragatn< bishcr bestandene Postablage ansgelassen liild bei'gedachtem Poslainte der Landbrieslrägerdienst eiilgefiihrl. — iPromulion.) Am iü. 0. M. lourde au der Grazer Universität Herr Advokalnrskandidat Milan Körnn, Sohn des Gymnafialprofessors Dr. Valentin Korun iu Laibach, zum Doltor "beider Rechte pro-moviert. Laibacher Zeitung Nr. 162. 1483 20. Juli 1910. - (Stipendien und Stiftnngsplähc.j Vom Kaiser» Iubiläumswohllätigkeitsvereine für Töchter von Be-dieusteteir der Slaatseisenbahnverwaltuug gelangen für das Schuljahr 1910/191l zur Verleihung'3 Freiplätze iu der Lehrerimienbildungsanstall der Schltlschwesteru in Eggenberg bei Graz /l9I1 gelangen an den bosnisch-hcreegovi-nischen Haildelsschnleil einige Merkantil lehrerstellen, mit welchen der Unterricht in Buchhaltung, Hanoelsarithme-tik, Kontorarbeiten und Korrespondenz sowie iil Handelsund Gcsetzeskuude verbunden ist, zur Besetzung. Mit jeder der erwähnten Lehrerstellen ist ein Gehalt von 3000 X uud eiu Quartiergeld von 600 !< verbundeil, und zwar bei Einteilung in die X. Diätenllasse sowie Ulit dem Ansprüche auf fünf Qningnennalznlagcil, von welchen die drei ersten zn je 300 X, die belden letzten gu jc 400 X betrage», sowie auf die Besörderuug in die IX. Tiälenklafse mit der Zuerlennuug der 11. Qlnnquennalzulage. Die Ailslellnng erfolgt anfailgs provisorisch mit der Aussicht auf definitive Ernennung nach angemessener Dienstzeit und im Falle zufrieden-stellender Dienstleistung. Die Bewerber haben den Nachweis zn erbringen, daß sie eine höhere Handels-schule oder eine Handelsakademie mit Erfolg absolviert und eine mindestens zweijährige entsprechende Praris zurückgelegt habeil. Den Vorzug genießen jedoch solche Bewerber, welche in der Monarchie die gesetzliche for» mclle Befähiguilg für die Ausübnng des Lehramtes an kommerziellen Fachschuku erworben haben. Gefnche sind "n die Landesregierung sür Bosnien nnd die v>ereego-dina zu leiten. — Vor einigen Tagen gingen mehrere Burschen aus dem Gaslhause des Anton Dolenec ill Nakitnil nach Hanse. Unterwegs entstand zwischen dem Taglöhner Anton Zorman und dem 24 Jahre allen Knechte Franz Krebelj ans Ko^ana ein Streit. Nach kurzem Wortwechsel ergriff Zurman eineil Holzprügel und verfehle oem Krebelj hiemit einel, wnch-Ugen Schlag auf den Kopf. Krebelj sank zu Boden und blieb fast zwei Ctuuden bewußtlos liegen. Mail über-führle ihn ins öffentliche Krankenhans nach Adelsberg. " Dcllistmord.! Gestern früh feuerte der Vor-meifter Kolar ans Sagor iil der hiesigen Artillerie-taserile mit seinen, Dieitstrevolver eine Kugel in feinen Kopf ab und blieb auf der Stelle tot liegen. Kotar dürfte die Tal ans Fnrchl vor einer Strafe be-gangen habeil. ' - Mo Eifersucht.» Iu der heutigen Nacht wnrde der 28jährige Zimmermann Johann Bla/.ivi^ aus Ka° pele in e>nem Gasthause in HradelMdorf verHaftel, lveil er den Geliebten der dortigen Kellnerin mit dem Revolver bedroht hatte. " M» Unverbesserlicher.» Gestern um 10 Uhr abends erschien der Vagant ^ranz 7.agar aus I^ka Vas envas ailgeheilert inl Stalle des Besitzers l>krlj an der Wiener Straße, um dort zn übernachten. Er nahm die brennende Petroleumlampe herab und hantierte damit so ungeschickt, daß fie ill Trümmer ging. Znin Glück erlosch sie dabei. Als ihn der herbeigelommene Besitzer ans dc>» Stalle verwies, begehrte öagar ans, so daß ein Wachmann geholt lverden mußte, der ihn mit Ge» wall aus dem Stalle entfernte. Indes konnte Aagar mit Hilfe eines Pafsanlen überwältigt werden, öagar war erst zn Mittag nach Abbüßung einer achtnwna-ligen Kerlerstrase ans der Hast entlassen worden. " —- — lDer Grubcrtanalj mußte heule nachts aber-mals geöffnet werden, damit das rapid anwachsende Wasser abgelenkt nnd einer Überschwemmung der tiefer gelegeueu ^eile der Vororte Schwarzdors, Ilovica, Havptmaniea nnd Karolinengnilld »loch rechtzeitig vor-gebengt wnrde. Der Laibachflnß ist gestern abends in wenigen Stnnden über zwei Meter angewachsen. Die Baumaterialien, Maschinen lind sonstige Werkzeuge mnßten schleunigst entfernt werden, nm das Flußbett rechtzeitig frei zu machen. Die Enlwässerungsarbeiteu erleiden dadurch abermals eine beträchtliche Störung. — Wetterbericht.» Das westeuropäische Minimum hat den Weg uach Rordosten forlgesetzt nnd sich im Norden mit der nordrusfischen Zyklone, im Süden mit der kleinen Depression über der Po°Ebene vereinigt. Eine Nase hohen Druckes schiebt sich von Westen her über die Alpen. In den nördlichen Krollländern sind ausgedehnte Niederschlage unter Entladungen nieder-gegangen, besonders heftig in Schlefien. Das Wetter schinl sich allgemein aufznklären, in, südlichen Küsten» land nnd in Talmalien ist es andanernd heiter. Die Tcmperalur ist in den Alpenländern etwas gefallen, in den .^arpalhenländern gestiegen. Über den Witte-rnngscharakter oes gestrigeil Tages in Laibach berichten wir an anderer Stelle. Hellte früh betrug die Tempe» ratnr 15,4 Grad Eelsins. Die Veobachlungsslationen meldeten folgende Temperalureu von gesteru früh: Laibach 17,2, Klagenfnrt 17,8, Görz 17,4, Trieft 22,4, Pola 23,1, Abbazia 21,3, Agram 21,l, Sarajevo 19,!, Graz 17,1, Wien 18,9, Prag 19,2, Berlin 17,4, Paris 17,2, Nizza 20,1- die Höhenstationen: Obir 8,2, Sem» mering 13,8 Grad Eelsius. — Wetterprognose der k. k. Zentralanstall sür Meteorologie in Wien snr heule: Steiermark, tarnten, Krain nnd das Küstenland: Schönes Wetter, mäßige Winde, warm, nnbestimmt, herrschende Witlernng anhaltend. " sVcrloren.j Eine silberne Brosche, ein Seiden» regenschirm, eine wollene Überjacle,' eiil Geldtäschchen uiil 5 Iv und eiiles mit 30 K. — verstorbene in Laibach.j Gestern lvurden fol-geude Todesfälle gemeldet: Milan Berx-w, Obellondnl-teurssohn, 1 Jahr, Resselslraße 27; Rosa Miheln', Barmherzige Schiuester, 25 Jahre, Radetzkystraße 11; Vi»zenz Magerl, Eisenbahnnnterbeamter, 49 Jahre, lind Jakob Kordi>, Besitzer, 68 Jahre — beide im Landesspitale. Telegramme des t. k. TelegraphenKorrespondcnz-Vurcaus. Zur Hcbuu.q dcr österreichische» Seefischerei. Wien, 19. Inli. Im Handelsministerinm lverden, >v>e das k. k. Telegraphen-Korrefpondenzbureau erfährt, Maßnahmen zur wirtschaftlichen Hebung der ö'sterrei-chischeu Seefischerei vorbereitet. Znnächst sind energische Schritte znr Belämpsling der Fischereiüberlrelungen, iilsbesondere oer lvegell der Schädlichkeit ans das strengste verbotenen Dynamilfischerei eingeleitet worden. Das geltende Strafverfahren kunute diesen zur Gewöhn, heit gewordenen Fischereiübertretuugen nicht wirksam begegnen, da ihm dic nötige Raschheil, Energie und Individnalisierung der Fälle fehlt. Es sind nun den Unlerbehörden eingehende Weisnngen erleill »vorden, durch lvelche das Strafverfahren iu Fischereiübertre» tuugen lvesentlich verkürzt, vereinfacht und zugleich die Sicherheit geschaffen wird, daß der individuelle Fall im Etrafansmaße berücksichtigt nnd die verhängte Clrase rasch vollzogeil wird. Weitere Maßnahmen zur Sauie-ruug der Seefischereiverhällnisse, znmal in betreff der wirtschaftlichen Organisation der Seefischerei sind iu der nächsten Zeit zn erwarten. Von dcr Wiener Universität. Wien, l9. Juli. Durch eiue Knudmachung des Rektors werden mit Rücksicht alls die Lärmszeuen, oie fich am vergangenen Samstag im Vorranme des Fest» saales der Universität abspielten, uud infolge der Stel-lnng, welche die denlschnationalen Studenten gegen den Beschluß des akademischen Senats auf gleiche Nehand-luug aller Stndeulcn einnehmen, die bis jetzl üblichen Stndentenaufsahrten iil Wichs nnd mit Schlägern bis anf »veiieres verboten. Die Demission dcs Banns. A.qram, 19. Juli. Das Amtsblatt veröffentlicht an »eilender Stelle folgende Meldung: Banns Dr. Nito-lans von Toma^l'6 hat Sr. Majestät ein Gesnch unter» breitet, ill dem er bittet, ihu von dem Posten eines Banns der Königreiche Kroatien, Slavonien nnd Dal-matien zu entheben. Die „Narodni Novine" vcröffent-licheil eiilen Artikel, in dem ansgesührt lvird, daß von irgend welchen politischen Differenzen zwischen dem Banns nnd der Koalition keine Rede sein könne. Differenzen bestehen bloß wegen persönlicher Fragen, wobei die Koalition Forderungen aufgestellt hat, die nicht cr-füllt werden lönnen. Infolgedessen hat der Vanus seine Demission gegeben, denn diese Fordernilgen persönlicher Nallir können »licht verwirklicht lverden. Eiu russssch-custlischcr Zwischcufall zur See. Petersburg, 19. Juli. Das Kriegslransportschisf „Balkan", daS alljährlich iu die Rordgewässer zum Nachtdienste uud zum Schutze der Fischerei beordert lvird, hat den englischen Fischereidampser „Onward" be» schlagnahmt, weil er sich nicht außerhalb der Grenzen der Wasserzone befunden hat, die den« Schlitze des „Balkan" lülterslellt ist. Anf Befehl des Vorsitzenden des Ministerrates wurde die Seebehörde vou Archangelsk angewiesen, den englischen Dampfer freizugeben. Explosion in den Zcppcliuschcu Werken. Fric'orichshafen, 19. Juli. In der hiesige» Kcn-boninmsabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, ereignete sich hellte gegen l l Uhr vormittags aus bisher unbekannter Ursache eine heftige Explosion, wodurch die Fabrik vollständig zerstört wurde. Sechs bis siebell Arbeiter wurdeu verletzt. Die Fensterscheiben der wenigen Hänser, die in der Umgebung der Fabrik liegen, würden zerNümmer!. Laibachcr Zeitung Nr. 162. 1484 20. Juli 1910. Hricdrichöhafcn, 19. Juli. Ein Arbeiter, der aus den Krümmern der durch Explosion zerstörten Kar-boniumfabrik der ^ustschissahrlgesellschaft „Zeppelin" hervurqezo^li worden war, ist nachmillaas seinen 3>er> lehungen erleben. Zwei weitere Arbeiter erlitten schwere Verletzungen, sechs Arbeiter solche leichterer Natur. Eiscnbahncrstrcik in Amerika. London, 19. Juli. Wie dem Neuterschen Vnreau aus St. Albaus <^erlnont> gemeldet wird, ruht alle Arbeit bei der Central Vermont Railway. Nnr die Züge vcrkehreu uoch, die bei Beginn des Streikes schon abgegangen waren. Nach einer Meldung ans Detroit schält man die Zahl der Angestellten der Grand Thrnnl Railway westlich von Detroit, die dein Streitbefehl Folge geleistet haben, auf 700 bis 1000. Newcastle on.Tyne, 19. Juli. Alle Angestellten des Gnterbahnhofes von Newcastle haben die Arbeit eingestellt. ^hicaqo, 19. Juli. Die VevwaUnng der Grand Thrunl Railway ist der Meinung, daß oer Aussland binnen 24 Stuudeu beigelegt seiu werde. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Meteorologische Beobachtungen in Laibnch. _______TeetMe 306 2 m. Miltl. Luftdruck 7W 0 mm.______ .- ^'T K^^ 3^ Ansicht L3!Z Z Z-3 tzä^ ß^ Wind de« Himmels Z«Z ,„ 2 U. 1>i. > 7,63 6 ll0 ii SSW, schwach bewölkt " 9 N. Ab. .^-5 Ili-5 SW. fchwach', Unssewittcr 20.1 7 U. F. > 34-i)! 15 4 windstiN , bewällt 54 4 Das Taqcsniittel dcr gestrigen Temperatur beträgt 18 0°, Nurmalc 19 8°, (ijcstrru fast den ganzen Tag Gewitterregen, gegen Mittag auch etwas Hagel. Seismische Berichte nud Vcobnchtungcu dcr Lnil'nchcr Erdbelicuwnrtc ^Olt: ^rbällde tn'r f. t, Staats'Ol'errcalschnll'.) «age: Mrdl. Breite 4tt«03': Ösll. Länge lwn Grcnnuich 14'3l'. Beben berichte: ?lm 11. Juli gegen 5 Uhr ein Stos; in Monte>assi!,o (Caferta). Am Il-l. Juli gegcu 18 Uyr* 15> Miinitru und 10 Uhr 30 Minuten Stöße IV. Grades in Mrsfina, An, 11, Juli gegen 1 Uhr 30 Minnten Stoß III. Gra« des in Mcjsiim; gegen 6 Uhr folgte ein anderer starler Stoß ebcndort. l Vodenunruhe: Schwach. ^^Nwdtt,^^ Hcrvorrageudstes Nährnnttel für gcsnndc nud schwächliche, in der Entwicklung zurückgebliebene ^^UMwI^^A^« Kinder jcd. Alters. Es fördert ^^^W^W^^^ verhütet und beseitigt wie kein » anderes Diarrhöe, Vrechdnrch- ^«noachlent^ fall, Darinlatarrh :c. (981) 4-2 Elektroradiograph „Ideal" (Im Hotel „Stadt Wien") von Mittwooh den 20. bis Freitag den 22. Juli: 1.) Der entschwundene Traum (komisch). 2.) Die Ausstellung in üapodistria (interessante Originalaufnahme). 3.) Das Herz des Großvaters (Drama). 4.) Kin Hüffelkampf (kolorierte Originalaufnahme). 5.) Isis (kol. Szene aus dem Altertume). 6.) Der Mantelrechen (komisch). Znyabe abends bei den letzten 2 Voratellungen. OV* Nnr znm Lachen! ^M 7.) Habenichts als Tänzerin. 8.) Deine Frau will ich sehen ! 9.) Großtnutters Namenstag. Kurse an der Wiener Oörse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 19. Juli lNft. Die notierten Kurse verstehen sich in Kronenwähruna. Die Notierung fämtlicher Nltien und der ,.Diversen Lose" versteht Nch per «N'ick, Vrld Ware Allgemeine Staats' schuld. «iinheillichc Aentc: »'/» lonner. steuerfrei, Kronen (Vtal-Nuu.) per ftaije . . 9i« »f, 94 il> detto (Iä«n..IuIl) per Kasse 93 2b »4 lb »-L'Vn o. t'>z. Noten (Iebr..«»8.) per ttass......9? «o ö« - »-2"> 0. W. Silber (ÄprilOlt.) per «asse......9? 58 9« -^ l860cr Staatülos 500 si. 4°/^8«-.^o l?3 Lli >8U('er „ l«u »9'- «taatsschuld d. i. Reichs» rate vertretenen König» reiche und Länder. Ofterr. Guldrcnte ste»erlr.,O olb per Nasse .... 4«/, He 25 11? 4l, Osterr. Rente in Kronenw, stfr., per Nasse.....4°/<, », »t, 9^ N5 detto per Ultimo , . . 4°/,. 93 8b 94-l>5 Öst. Inuesj!tio»«..Ncnte, stfr.. ltt. per Kasse . . »'/,'/»! 84'1t> 84 25 ßlslnbahn'3t»l»t,schnli> yllschrtlbungtn. Vlisavtlh Vahn i. G., stcnsrsr., zu 1N.0N0 fl.....4°/„ —'- —'- Franz Ioseph-Äahn in Silber (div. Et,) . , . . ü'/."/,, >16»b1l7'zt> Galiz. Karl Ludwig-Bali» (div. Stücle) ttronen . . , 4"/«, «4 40 9b 4" ckudolj-Vahn i» Kronenwühr. stcuersr. (dlu. kt.) . . 4"/„ 94« 95^0 Vorarlberaer Äahn, stfr,, 400 und l!o »ronen . . 4°/^ 94 05 9t> Uü Hn Sl«llt»schuld»tlschlllbn»gtu »dgeftlmpelte ^lsenbnhN'AKlilN «lisabeth-N. «U!»fl. KM. 5'/.°/° voi, 1-—423 20 ditto Lalzbtlin-Iirol i!0U sl, ü. W. S. .>>"/« . . . .4!b-»,?'-Krem»tal.Vah!i 2UN u, 2000 Kr. l>°/« .........l«0'- 191 - ! Geld Warr ya« floate jul Zahlung Ubli' no««tne 8n»l!liolttilt»' Dbligaliunen. i!öym. Wsstdal,!,, Em, 18!1K, 40N, 2U0N n. 10,!!0<)!Kr. 4"/„ 94'7t 9b 7b Elisabetl, Bnhn 0erdina»d«-Ä!orbbalj» Cm. 188« 95 80 9« 80 dettu Cm, 1904 8ü?<> 98 70 Franz Ioseph-Vahn Em 1884 (div. St.) Eilb, 4°/„ . . 24 70 95 ?0 Nalizische Karl Ludwig - Vcch» (div. St.) Nilb. 4"/„. . . 9l «0 9b 5l) Unn.galiz. Äal», 200 fl. S, 5°/,. tO5'2s 104 2ü df«o 400 U. 5000 !>^r.»'/l°/l, 8U- 87-«orarlberger Uahn i3 2«N5 4i> 4"/„ dclto per Ultimo 1,3^20 liii^U 4"/« ungar. Nente in Kronen- wäl,r. stfr. per Kasse . . 92'vl, 92 25 4"/„ drtto per Ultimo 92 05 v« »e> 3'/«"/n detto per Kasse 8i'?c> «, 9« Ungar, Prümicn.Nnl. ä 100 fl. 224 2s, <«3« 25 detto i» 50 fl 224 s>^> ^30 .''N Theis,-g^ ten zo 4"/„ unuar. Grundentl.-Oblig. 92t>ü i>^'5k> t"/» lroat. n. siau, Grdentl.-Obl, 94 — i>^ - Andere öfientliche Anlehen. Bo«n, Landeb-Anl. (biv.) 4°/i> 91 9l> 92 90 Buöu.-lirreeg. (tlsenb. -Landes- Anlelim (div,^ 4l/,°/o . . U9'4«l0N'4» .i>V„ Tonan Ncg.-Anleihe 1878 ,03'«ü 104 sk> Wiener !Ucilchrs-Änl. . . 4°/„ 94 «c 9b 30 detto 1U0U 4>v» 94 ^0 v?> 20 Anlehen der Stadt Wien . , loi - l02 ^ delto (2. oder G,) 18?4 t2n bo 12,-kC dotll (1894).....92 «5 98 «ü detto (Ga«) v. I. 189» . !<4'7k> 95'7k> dettu lEIeltr.^ v. 1.1900 94-,n 9b in detlo (Inv.-N,)V,I.19N2 »e-zn 9?»0 Äürsebau-Anlelien verlosb. 4',,, 94 75 i»h 75 Russische Staa«anl. v. I. 190« f. 100 ttr. p. «, . . 5«/n103?b l0420 drtto per Ultimo . . 5«/, —>- —-- Hillg. Ltaal«>Hypothelar Änl. 1892......!>"/« 12«'10121-1« Velb Ware Äulg. Staat« - Goldanleihe 1907 f. 100 «r.. . 4>/,°/c, 94 - 94 50 Pfandbriefe usw. Äudenlr..llNll.ös<,i,50I.vl.4<>/„ 94'«n »b8N Buhm, Hnpotl,elenb, verl. 4 loi't»'! 1U2-' dctto «5 I. verl. . . . 4°/„ 9« b« 97-bo Kred..Inst..östcri,.s.Vcrl.-Unt, u. «ffenN. Arb, Kat. ä,. 4"« 93.1b 94-ib Landesb, d. Kon. Galizien »nd Ludom. 57>, I. rüclz. 4",<> 9»-- 9V— Mahr. Hl,po»,rlenb. verl, 4^ »f,- 96 - N.-llslerr, Landes HUP.-?wst.4°/l 9L-5N 97-^0 detto inll. 2«/„ Pr, vcrl. 5V//<> 90 1ü 91-— detto K,-Sch»ldjch.uerI.3>/,"/<> 89'9li >»0'9N dctto veil......4°/« 96-— 97-^ Ofterr.-nngar. Vanl 50 Iah« verl. 44'45 ötaatVdah» L00 Fr..... 2«b 45 26845 Lüddal»! z^ 3"/<, Jänner-Juli 500 ssr, (per St.) . . , 2«8>ib 2«s. ll> Züdbah» il 5"/„ 200 sl. S. 0. V, n^-- ,i6>- Diverse Lose. Ptlzwllichl z'üsl. 3N/1 Vllbenlredit-Lole Em, 1880 2»? «5 znz 7l> detlo ltm. 188!> 278 s,0 284 bl» b°/n DunaU'NeguI.-Lofc 100 fl, 2»»-- «05-- Herb. Prüm.-U»l,p 1oa Fr.2«/i> 10» 7b 11b?l> ßuliltiwsliche ffos». -Uudap.-Vasilila (Dombau) 5 ft, 2« <^ »2-40 ftredillose 100 f!...... 5L<>'- b3«'- ClaNi-Lofe 40 fl. KM. . . - «ob'— »LÜ-- Ofencr Lofe 40 fl...... —— —'— Plllffy-i',°je 40 sl. KM. . . . «bl>>. ^f." »iule» Meuz. öst. Ges. v. 10 sl. «4'b0 «g 50 ^oten K^euz, >i»g. kcs. v. d fl. »8-40 42'20 '«nbols-Lusc 10 fl...... 72'^ ?9'- TalmLole 40fl. KM- . . - «»5' 301--Tiirl. E.-A.-«nl,-Präm.-Oblig. 400 Fr. per Kc>sse . . . 2^«"^ »"» - betto per Medio . . . «b7-25 2b8>25 (i,eld War? Wiener Komm.-Lofe v. I, I874 bzi-- b4l>. Gew.Sch. d. 8°/„ Präm.-Schuld d. Vllbrntt.-NnN, Em, 188« 98^ >UÄ!0 Nttien. zll>n»polt'z>n Nuldvahn 150 sl, , ^--— »— Äuschtielnader Eifb, 500 fl, KM 2470 - 24W-— detto (lit. U) 200 fl. per Ult 9l>u — N,L — Dona»: - Tampffchissahrts-Ves., 1.. l. l. priv., 50« fl. KM, N47— 1,57 - Duz Vodenbacher E. V. 400 M-, s,U0»-- N»»- Ferdinand« Nordb. 1000 fl, «M, b3^0>- 5265--Kaschau - Oderbergcr Oiscilbahn 2N0s!.S....... 855 Ü<' 3b7- Lcmb. -Czern.- Iassy-Tisenbahn- Gesellschaft. 200fl. L. . . bl.9'— 560 5' ^lohd, ösl,.Triest, 5N0fl.,KM. 570'- b?i- Österr, ^lllrdwestbahn 200 sl. S, —— —'- dctlo lüt. L)200fl, S. p. Ult. —-- —-.. Lrag-Durer Eifenb. IWfl.abgst. 22!»'— 23«-— ZtaaMisenb. 200 fl. S. per Ult. ?><<,.. 740 - Lildbabn 200 fl. Silber per Ult, 107-70 108 70 Nübnorddeutfche Herbindungsb. 200 fl. KM...... —>- —>. ?ran«port-Ges,, intern., N.-G. 200 Kr........ 10b - 110- Ungar. Westbahn (Raab-Vraz) 200 fl. L....... 403 üo 4»)5>— Wr. lj°lc>lb,-slltien-Ges. 200fl. 2bu - 2Ü5-- Vanlen. Annlo-Östrrr. Äanl. 120 fl. . »lU 25 Nt? 25 Vanlverei», Wiener per Kasse — .. —>^ delto per Ultlmu b46 4U 547 40 V^cnir.-Aiisl. üsi., »00 Kr. . 1248 - 1258- Lcuwcher zlieditdaiil 400 ilr. 446'25 447 2b «eiNc.-Bud.-Nredbl. üst, 20« fl. b8b-- bi>0'-Nieditaustall für Handel und Gl'werbc, 320 Kr,, per Kasse —' —'- betlo per Ultimo 668 75 669 75 Kreditbank, ung. alla.., 200 fl. 844— 845- Hepusitenbanl, all«., 200 fl. . 483'. 490- Cülomptc - Gesellschaft, nieder- österr., 400 Kr..... 782— 765-- Giro- u. Kasjenucrein, Wiener, 200 fl........ 464-- 4l>8'- Hhpollielcuvanl, ust. 200^. 5"/„ 331'- 323--Landerdanl, üslrrr., 200 sl., per Kasse....... 49!1 ?l» 509'7b deltu per Ultimu b03 25 b04'25 „Merlnr", Wechselfrub.-Nlticn- , Grsellfchllft. 200 fl. . . . 639— S4«-- Österr..nngar. Nant 1400 Kr. 1843-— 1852-- Keld Ware Unionbanl 20» fl...... «21— 622 — Unionbanl, bvhmifche 10» fl. . «62 75 264 ?<> Verlehrsbllnl, alla.., 14o sl,. . «6« 7b 368 bb zndnffl-Eisenbahnverlehrö. Anstalt, üst,. 100 sl........ 4>'.2— 46350 al'nw,-Lr,b'bV ,,Elbcmnhl", Papiers, u. ll>.-G. 100 fl........ 192 — <94 — Elelrr.-Ges, allss, öslerr,, 200^1. 4,2— 414— ltlellr.Gesclllch., intern. 200 fl. —'- —- — !l,l", Papiers.,200fl. —-— ..'— „Schobniea", «. G, f. Petrol.- Industrie, 500 Nr. , . . b»»- 548 — ,,Stet>icrmül,>",P°pierf.n.N.G. 494'— 495'— lrifailer Kudlenw.-G. 70 fl. . 260-- 26«'— Tikl. Tabatreaic-Ges. 200 Fr. per Kasse..... —-— — — drtto per Ultimo . . . 38? — 39! — Waffenf.-Ges., ijsterr., loo sl, . S!^? - - 701-— Wr. Ällugesellschast. 10« fl. . . «ta - »12- - Wienerbcige Ziegels,-Alt,-Ges. 24»— 245'— Devisen. z«lZl fichlen und Ichtck». «msterdam....... 198 95 l99 1t D«utfchc ÄanlplÜhe . . . > 11? 4« ,17 60 Italienische Uanlplähe . . , »4-72» S4 8?^ London........ «4ao7°2