Laibacher Zeitung. ./»K FHI. Donnerstag nm 2l 1 fi. für :l Mal. _____ ^^ ___ ^ A u f r u f. ^3rmuthigct durch so viele Beweise wahrer Großmut!), wenn es galt, in Drangsalen Menschenpflicht zu üben, waget der Magistrat an die Bewohner dieser Hauptstadt und des Landes nochmals sich zu wenden, und ihnen die hierortigen kranken Krieger zur geneigten Bedachtnahme anzuempfehlen. Der Krankenstand der hierortigen Milttä'r-Garnisons- und Transenal-Mannschaft hat sich auf einen bedauerlichen Höhepunct gesteigert. Alle disponiblen Localitaten sind mit Kranken angefüllt. Es fehlt an manchen Erfordernissen. Als sehr dringend stellen sich Strohsäcke, Leintücher, Hemden, Gattien, Kotzen, Stroh, Leibschüsseln u. dgl. dar. Schnelle Hilfe thut Noth, und wird allein vermögen, die Lage der so vielen Unglücklichen zu erleichtern. Jede noch so geringe Gabe wird dankbarst angenommen werden. Der Magistrat, dann die hierzu ersuchten Herren Ignaz Bernbacher, St. Peterövorstadt Nr. 145 , I)t. Rudolf, Klosterfrauengasse Nr 5,7, und Joseph Starre, alter Markt Nr. 14, werden die Spenden übernehmen, an lhren Bestimmungsort leiten, die Wohlthäter aber öffentlich zur Kenntniß gebracht werden. Magistrat der k. k. Prov. Hauptstadt Laibach am 18. December 184!>. Guttman, m. v. I. Magistrats-Rath. Aezntlicher Theil ^^uf allerhöchste Anordnung wild für weiland St. königl. Hoheit, dcn am !5. d. M. zu Brunn verblichenen durchlauchtigsten Erzherzog Ferdinand Carl Victor von Oesterreich.-Este, dic Hostrauer am Donnerstage, den 20. d. M., angezogen und durch zwölf Tage mit einer Abwechslung, nämlich die ersten sechs Tage, d. i. vom 20. bis einschl. 25. Dec, die tiefe, dann die letzten scchs Tage, d. i. vom 2ll. bis einschließig :n. Dcctinbcr, dic mindere Trauer getragen werden. Seine Majestät haben über Antrag des Ministers des Cultus und Unterrichts mit allerhöchster Entschließung vom 13. November d. I., dem Gymnasiallehrer zn Laib.ich, Elias Neditsch, del dessen Enthebung von dem bisherigen Posten eines Gymnasial--Präsectes, in gnädiger Anerkennung ftincr belobten vicljährigen Dienstleistung die aroße goldene Civil-Ehren-Medaille am Bande allcrgnädigst zu verleihen geruhet. Ueber Antrag des Ministers des Innern haben Se. Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 8. December l. I. den nicdcrösterr. Landeschef Gustav Grafen Chorinsky zum Statthalter, und mit der allerhöchsten Entschließung vom 12. December l. I. den Hofrath bei dem Laibachcr Gubcrnium, Andreas Grafen v. Hohc> nwartd, zum Statt-haltereirathe im Kronlandc Krain mit Beibehaltung des Ranges und Charakters als Hofrath al-lergnä'digst zu ernennen geruhet. ^ Von dem Minister des Innern sind kraft der ihm von Sr. Majestät ertheilten Ermächtigung zu! den, nach dem allerhöchst genehmigten Organismus bei der zugleich die Functioncn einer Kreisregierung ausübenden Statthalterei und bei denNczirkshauvl. Mannschaften im Kronlande Krain systemisirtcn Dienstesstellcn ernannt worden: H. Bei der Statthalterei: Zum Kreisrathe ister Classe der Gubernialrath Friedrich Mter v. Kreizberg; zum Kreisralhe 2ter Classe der Gubernial-Sccretär CarlRaab; zum Statthalterei-Concipistcn lstcr Classe der Gu- Hernial-Concepts-Practikant Iosesph Rothj zu Statthalterei-Concipisten 2ter Classe der 2. Kreis- Commissar Anton Laschan, dcr Gubernial-Con- cep!s-Practit'ant Joseph Dorat; zum Statthalterei. Secretär der Guberm.il - Proto- colls Director Johann Prad ätsch, U. Bci den Be zi rt s haup tma n nscha s ten: Zu Bczirtshauptmännern ister Classe: dcr Kreishauptmann Ludwig Freiherr Mac N«. ven, für Adclsberg; der Gubernial-Secrttar Thomas Paucker, für Krainblng; der I. Kreis.'Commissar Thomas Glantfchnig, für Laidach; der 2. Kreis.Commissar Franz Morda r, für Neu- stadtl ; Zu Bezirks'Hauptmännern 2. Classe: der 2tc Kreis-Commissar Joseph v. Schiwitz- hosen, für Gottschec; der überzählige Gubernial-Secrctär Victor Freiherr v. Schmidburg, für Wippach; der 3. Kreis-Commiffär Carl Edler von Pavich, für Stein; ,> Heinrich Vessel, für Treffen; der Bezirks-Commissar Johann Pajk sür Radmannsdorf ; .> » Ioh. Derbitsch, für Tscher-. nembl. Zu Bczirks-Commissären lster Ciasse -. der 2te Kreis-Commissär Wilhelm tiaschan; „ » Wilhelm Jett mar; der Gubemial-Concipist Alois Czick; ! dcr Magistrals-Vorstand Johann Gutm ann; dcr Bezirks-Commissär Emanuel Ma tausch ck; Joseph Pa euer; dcr Ministerial-Concepts-Practikant Ioh. Zach; der Gubermal.-Concepts.-Practikam Wilhelm von Nöder; der überzählige Kreis-Commissar Hugo Gras Thurn>> der Bezirks-Actuar Johann Ruß. Zu Bezirts-Commissären 2ter Classe: der Cameral-Commissä'r Ant«n Krenn; der Brzirks-Commissär Joseph Brunner; Alois Mulley; dcr Gubernial-IZoncepts-Practikant Ioh. Rech er; „ » Martin Tribuz zi; ^ „ >, Victor Huber; ^ « Carl Graf Ho hen- warth; ^ „ „ Alex.Strangfeld; der überzählige Kreiscommissär Hyazynth Graf Hl) urn und dcr Bezirks-Actuar Johann Suppanz; » » Anton Perkv; " » Franz Schuller; » ,> Anton Ogrinz; .' ,, Joseph Loger und »> » Johann Elöner. Ueber Antrag des Ministers des Innern haben Sc. Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 8. December l. I. den Gubernialrath Johann Frei' j Herrn von Schloi ßnigg, zum Statthalter, und mit der weiteren allerhöchsten Entschließung vom ,2. December I. I. den Villacher Kreishauptmann, Franz v. Blumfeld, zum Statthaltereirathe im Kronlande Kä'rnten allergnädigst z« ernennen geruhet. Zu den nach dcr allerhöchst genehmigten Or. ganisnung bei der, die Functionen einer Kreisre. gnrung ausübenden Statthalterei und den Bezirks-Hauptmannschaften des Kronlandes Kärnten syste-miflrlcil Dienstposten sind von dem Minister des Innern kraft der von Sr. Majestät erhaltenen Ermächtigung ernannt worden: ä. Bei der St atthalterei: zum Kreisrathe istcr Classe der erste Kreis - äom- m'Mr Iacod FröhUch; zum Kreisrathe 2ter Classe der Gubernial-Secrelar Cajetan Freiherr v. Iu ritsch ; zum Statthalterei-Concipisten Ister Classe del Gu- bernial-Concipist Reinhold Ritter v. B uzz i; zum Statthalterei - Concipisten 2ter Classe der Gu. bernial-Concipist Heinrich Morv, der Kammer. Procuraturs-Concepts-Practitant Ant. S ch öp p l -zum Statthalterei-Secreta'r der Kreis.Secretar Üarl Ubl. U. Bei den Bezir ks-Haup tm a nnschaftcn : Zu Bezirks-Hauptmannern ister Classe, dcr istc Kreis-Commissär Sebastian Sarnitz- " 2te « Eduard Fi scher v. Wil- den se e; dcr 3te Kreis Commissar Anton Ritter von D simon; Zu Blzirks-Hauptma'nnern 2ter Classe-, der 3te Kreis-Commissär Carl Ritter v. Gold-» 3te „ Johann Fischer- der Magistratsralh Alexander Hermann- ' der Bezirks-Commissär Peter Kan icz - 824 Zu Bezirts-Commissären Iter Classe: der 3te Kreis-Commissär Vincenz Ritter von Fra- denegg; der Gudernial.-Concipist Franz Schluga; der Gubernial-Concipist Gottlieb v. Treuenfeld; der Cameral-Commissär Joseph Fraenzl; der Bezirks-Commissär Julius v. We den au; der Bezirks-Commissär Gustav Knapp; der Kammer-Procnraturs.Concepts-Practikant Aug. Freiherr v. Aich elburg; der Syndicus Joseph Pucher. Zu Bezirks-Commissären 2ler Classe -. der Bezirks-Commissär Simon Schiffermüller; » Joseph Gregoritsch; » ,) Wilhelm Kl and er ; » » Joseph Noßmann; " ,) Alois Ho mann; » » Anton v. Zen egger; der Ministerial-Concepts-Practikant Eduard Luschin ; der Kreisamts-Concepts-Practikant Victor Raab; ber Cameral - Concepts-Practikant Joseph Hier- länder; der Cameral-Concepts-Practikant Anton Haan; der Bezirks-Actuar Carl Freiherr v. Aichelburg; „ » Carl v. Negro n i. Zu Conccpts-Adjuncten ister Classe: der Kammer-Procnraturs-Concepts.Practikant Leopold Weng er; der ständische Conccpts-Practikant Johann Freiherr v. Schluga. Um die Gerichtsverfassung nach den Grundzü- gen, welchen Se. Majestät die allerhöchste Genehmigung zu ertheilen geruhet haben, im Klonlande Ungarn ehemöglichst in das Leben treten zu lassen, ist das Krönend Ungarn mit weiterer allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät in folgende fünf Di-stricte eingetheilt worden-, 1. Den Oedenburger District, mit dem Districts-Dbergerichte zu Oldenburg, dessen Gebiet zehn Comitate, nämlich den Wieselburger, Oeden-burger, Raaber, Weißcnburger, Vcsprimer, Eisen-burger, Szalader, Sümegher, Tolnaer und Bara-nyaer umfassen wird. 2. Den Tyrnaucr District, mit dem Districts-Obergerichte zu Tyrnau, bestehend aus eilf Comitaten, nämlich dem Preßburgcr, Komorner, Neutracr, Trentschincr, Thurotzer, Arvaer, Liptaucr, Soler, Honther, Barscher und Neograder Comitate. 3. Den EperjeserDistrict, mit dem Districts-Obergcrichte zu Eperjes, bestehend aus folgenden zehn Comitaten: dem Saroscher, Zipser, Gömörcr, Tornacr, Ab.uivartr, Zcmvliner, Ungwarer, Bere-gher, Marmaroschcr und Ugotschaer. 4. Den Debrecziner District, mit dem Districts-Obergericht zu Debreczin, welcher sieben Comitate, als den Biharer, Szathmarer, Szadoltscher, Bckescher, Csongvader, Csanader und Arader, nebst den Hajduckenstädtcn und Groß-Kumanien umfassen wird. 5. Den Pcsther District, mit dem Districts-Obergericht zu Pesth, bestehend aus dm Pesther, Graner, Hewescher und Burschoder Comitate, dann Iazngicn und Klein-Kumamen, Jeder dieser Districte wird den Gerichtssprengcl eines Obergerichtcs für die, innerhalb semes Umfanges gelegenen Gerichtsbehörden erster Instanz bilden, und in einem jeden derselben wird sofort eine Ministerial - Commission ausgesendet werden, welche die Aufgabe erhält, alle jene Vorarbeiten zu liefern und Vorkehrungen zu treffen, welche der Organisirung der künftigen Gerichtsbehörden und der Einführung der neuen Gerichtsverfassung nothwendig vorausgehen müssen. Insbesondere sind für den Dedenvurgcr District Ignaz v. Rohonczy, für den Tyrnauer Anton Freiherr Nyary, für den Eperje-str Stephan v. Melczer und für den Pesther Ale-rander v. 3l,ka nach allerhöchster Genehmigung mit dieser Sendung bereits betraut worden. Herjogthmn Kram. 3 aid ach, den 19. December. Der k. k. wirkliche Hofratt) bei dem hiesigen Güdernium Andreas Graf Hohen wart hat vondem Hern Minister des Innern nachstehendes Schreiben erhalten: Wien am 16. December 1849. Hochgeborener Graf! Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom l2. Dec. l. I. Euer Hochgeboren zum Statthaltereirathe in dem Kronlande Krain allergnäoigst zu ernennen und zu bewilligen geruhet, daß Sie Ihren dermaligen Rang und Charakter als Hofrath behalten, und im Genusse Ihrer gegenwärtigen Bezüge belassen werden. Es gereicht mir zum besonderen Vergnügen, Euer Hochgeboren diese allerhöchste Anerkennung Ihrer bisherigen ersprießlichen Dienstleistung und bewährten loyalen Gesinnungen mit dem Beifügen eröffnen zu können, daß ich gleichzeitig den Herrn Finanzminister ersuche, Ihnen Ihre bisherigen Bezüge flüssig zu erhalten. Wegen Äblegung dcs Diensteides haben Sie die Bestimmung des Herrn Landeschefs einzuholen. Ich erwarte mit Zuversicht, daß Sie bei Lösung der den neuen politischen Behörden gesetzten wichtigen Aufgabe, die neuen Institutionen im Geiste dcr Reichüversassung und der Gesetze zum Gc-sammtwohle dcs Reiches durchzuführen und festzuhalten , kräftigst mitwirken, und das ihnen geschenkte Vertrauen zu rechtfertigen eifrigst bemüht seyn werden. Empfangen Euer Hochgeboren die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. Bach »,. s». W i c n. — Wien, 15. December. Um denjenigen, wel-chc nach Erfüllung ihrer Militärdienstpsticht durch dle Ausdiemmg der Capitulations- oder vertragsmäßigen Dienstzeit die militärische Laufbahn fortzusetzen bereit sind, dafür die möglichst großen Vortheile zuzuwenden, zugleich aber um die vielfachen Unterschleife und Bcvorthcillmgen zu beseitigen, die bei der bisher unter friedlichen Verhältnissen gestatteten Supplirung der, der Militärdienstpflicht unterliegenden, durch andere Individuen Statt fanden, haben Se. Majestät auf den Antrag des Ministerrathes unter dem 10. Dec. d. I. an den dießsalls bisher bestandenen Einleitungen mehrere Abänderungen anzuordnen geruht. Die wesentlichsten derselben sind folgende: Die bisher im Frieden zugestandene Bewilligung, Leute, die der Militardienst-pflicht unterliegen, gleich bei der Stellung, oder solche, die bereits in der Armee dienen, gegen Stellung anderer Leute zu entlassen, wird g.'nz aufgehoben. — Dagegen soll es auch künftig unter friedlichen Verhältnissen jedem zum Militärdienste Verpflichteten gestattet seyn, sich zu was immer für ei. ner Zeit vor oder selbst drei Tage nach seiner Bestimmung zum Eintritte in den Militärdienst durch den baren Erlag einer Tare von dieser Verpflichtung zu befreien. Die nämliche Begünstigung soll künftig auch, jedoch nur in gleicher Art, Men be. rcits dienenden Soldaten zu Theil werden, welchen aus besonderen Familien-, Wirthschafts - oder Ge-wcrbsrücksichten die Entlassung im Ossertwege bewilligt wird. — Diese Tare wird für die au3 Ga-lizien und dcr Bukowina, aus Ungarn, Siebenbürgen, Croatien, Slavonien, Dalmaticn und der Wojwodina gebürtigen Leute auf 500 si. C. M., für die aus den lombardisch - vrnetianischen Krön-ländcrn Gebürtigen mit 700 ss. C. M.; für die aus allen übrigen Kronländcrn Gebürtigen mit 600 si. C. M. festgesetzt, deren Erlag das Individuum von der allgemeinen Wehrpflicht enthebt. — Diese Targelder werden zinstragend angelegt und bilden einen Fond, dcr auch durch freiwillige Beiträge, Vermächtnisse und gewisse nach Zeit und Umständen zu bestimmende Staatseinkünfte vermehrt werden soll, und aus welchem die besonderen Genüsse der freiwillig zum Militärdienste Eintretenden zu bestreiten seyn werden. — Als derartige sollen von nun an jene Soldaten vom Feldwebel, Wachtmeister und den äquiparirenden Chargen an bis ein-schließlich der Gemeinen angenommen werden, welche ihre Pflicht- oder vertragsmäßige Caution ausgedient haben, sich zur Annahme einer weiteren achtjährigen Dienstzeit bereit erklären, zu Feldkriegsdiensten noch vollkommen geeignet erscheinen , und während ihrer verflossenen Militärdienstleistung eine entsprechende Conduite gezeigt haben. — Von solchen ausgedienten Capitulanten sollen vorzugsweise Diejenigen als Freiwillige angenommen werden, dic noch im Stande eines Truppenkörpers stehen, in welchen überhaupt dic gedachten Freiwilligen einzutreten haben. Jeder auf solche Art angenommene Freiwillige erhält am Tage seines Eintrittes an Handgeld 15 fi. C. M. und von diesem Tage an für seine gcsammte übrige Lebenszeit eine tägliche Zulage von 5 kr. C. M. — Nach ausgedienter zweiter Capitulation kann allenfalls noch eine dritte eingegangen werden. Seine Majestät haben auf den Antrag des Kriegsmini-steriums gleich dermal auf Rechnung der künftig eingehenden Taxen die Engagirung von 6000 solcher Freiwilligen aus den verschiedenen Truppenkörpern genehmigt. Die Truppencommandanten werden auf-gefordert, bis Ende Februar ein Verzeichniß all derjenigen Leute, welche von ihnen als Freiwillige, nach obigen Modalitäten aufgenommen wurden, so wie Diejenigen, welche sict> dießfalls bei ihnen gemeldet haben einzureichen. Diese Verordnung erscheint jedenfalls von erheblicher Wichtigkeit. Da deren Durchführung und die weitere Entwickelung des in ihr enthaltenen Princips die Bildung einer vollkommenen zuverlässigen und geübten Kernmannschaft sicher stellt, ein Moment, das insbesondere deßhalb vorzügliche B rücksichtigung verdient, da bei uns die Einführung eines Wehrsystems, wie solches in Preußen besteht, sich nicht cmpfehlens-wcrlh darstellt und selbst die achtjährige Capitula-rwnsfrist im praciischcn Dienste mancherlei Incon-veniciizcn nach sich gezogen haben si,'ll. — Wien, lü. December. Nicht bloß die hiesigen , sondern noch weit mehr die auswärtigen Blätter haben sich eines Gerü/Htes wegen angeblich bevorstehender Modification des Cabinets bemächtiget und Folgerungen verschiedenster Art daraus geschöpft. Die „Kölnische Zeitung« ließ sich dießfalls telegraphische Depeschen aus .Berlin übcrmachen und in mehreren .Blättern wurden Befürchtungen in Betreff eines cventuellcn Systemwechsels laut, während zugleich Namen dcr verschiedensten Farben als Ersatzmänner für die jetzigen Räthe der Krone genannt wurden. Wir sind im Stande zu versichern, daß all diese Angaben jeder, auch der entferntesten Begründung entbehren, lmd dc>ß an eine Minister-crisc eben so wenig als einen Systcmwcchftl in letzter Zeit von irgend einer Seite her gedacht worden war. Wenn übrigens selbst die Blätter der Opposition sich bei dieser Gelegenheit veranlaßt fühlten, den Inventwnen der jetzigen Minister Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so nehmen wir mit Befriedigung von so gewichtigem, weil jedenfalls unparteiischem Zeugnisse Act, und glauben nur noch bemerken zu müssen, daß gegenüber dcr innigen und vertrauensvollen Solidarität, welche einerseits zwischen den Räthen der Krone selbst, andererseits zwischen ihnen und der .Nrone waltet, jede einseitige und parteiliche Gegmoestrebmig wirkungslos bleiben dürfte. — Bekanntlich hatte das Pcsthcr Handelsgre-mium vor Kurzem eine Deputation nach Wien gesendet , um bezüglich der theilweisen Entschädigung dcr Besitzer von Kossuthnoten geeignete Schritte zu thun. Wir dürfen aus bester Quelle versichern, daß das Ministerium, obwohl die Größe und den Um-fang der dem Lande durch die unbefugte Ausgabe der Kossuthnotcn widerfahrenen Calamität genau würdigend und beklagend, dennoch weder einet! »23 Rechtsgrund noch zureichende politische Motive er.-kannte, welche ihm gestattet hätten, der Deputation einen anderen als abschlägigen Bescheid zu ertheilen. — Schon seit etlichen Tagen circulirt hier das Gerücht von angeblich in Salzburg ausgebrochenen Unruhen, Wir sind in der Lage dasselbe als vollkommen grundlos zu bezeichnen. — Ein interessanter Vorfall fand am 29. Nov. d. I, in Paris Statt. In der Kirche ll«; I'^omp. tin, vereinigte sich wie gewöhnlich zur Jahresfeier des polnischen Aufstandcs v. I. 1830 die polnische Emigration. Nach der Messe bestieg der polnische Prediger Kajsewicz die Kanzel und begann seine Predigt mit den Worten', pn!»-^ „««>>-! pl^c^vu-runt (Unsere Väter haben gesündiget). Er warf unter anderen der Emigration vor, daß sie, ungläubig und gottlos, statt der in ihrem Vertreter, dem Papste, statt ihren von den Magyaren ge-drückten slavischen Brüdern zu Hilfe zu eilen, statt den in Deutschland angegriffenen katholischen Glau-ben zu schützen, sich in dle Reihen gottloser Italiener, stolzer Magyaren und ketzerischer Deutschen gestürzt habe; die polnische Emigration werde dafür aber auch ihr Vaterland nicht wiedersehen, das Land, die Nation könne solchergestalt auf keine Zukunft rechnen. Ungeheuerer Lärm entstand in der Zuhörerschaft, die Stimme des Predigers ward übertäubt, geballte Fäuste bedrohten ihn; Einige wehrten ab und protestirten gegen solches Benehmen. Mehrere riefen: »Noch lebt der alte Gott und Polen !« Major Boski und nebst ihm viele Andere ließen denNufcrschallen :»Es leben dir Italiener, die Ungarn, die Deutschen'." und verließen die Kirche. Der Prediger Kajsewicz mußte schwer beleidigt die Kanzel verlassen und die Kirche ward gesperrt. Glücklicher Weise waren teinc Franzosen in der Kirche, dagegen waren viele fremde Flüchtlinge Zeugen dieses ärgerlichen Auftrittes, der einen tiefen Blick in die Spaltung und innere Trostlosigkeit jenes Kreises von Wellsiürmern gestattet, aus dessen Mitte so viele Apostel politischer Irrlehren zum eigenen Verderben und znm^Unhcile für die Menschheit und deren wahre Interessen hervorgehen. Es ist weit gc-komincn, wenn ein Priester aus den Reihen der Emigration ihr von der Kanzel herab einen Spiegel ihrer bedauerlichen, politischen Thaten vorhalten niuß, und wenn die sonst so strenggläubig katholischen und andächtigen Polen vom politischen Fanatismus dahingetriebcn werden, die Kirche und ihren Diener in Erfüllung feines heiligen Amtes in so unerhörter Wcise zu bclcidigcn. So eben vernehmen wir, daß der bisherige k. k. Eonsul 'n Galacz Ehnstian Wilhelm Hubcr zum k. k. Gtneralconsul in Alcxandricn, der Hofsecretär Peter v. WccNecker zum Generalkonsul in Smyrna, der k. k. Eonsul in Trapczunt Oskar Goedcl zum Generalconsul in Beyrut, dcr Eonsulatskanzler in Constantinopel Albert Chiari zum t. k. Konsul in Galacz ernannt worden ist. Ocsterrcuhischl's KMeuland. III. Tricst, 18. December. Das Purisications-Verfahrcn gegen treubrüchige Beamte scheint noch immer nicht auf bestimmten Rechtsnormen zu ruhen. So war in Ungarn beinahe jeder einst königl. Beamte der Eivil-Verwaltung, welcher von der revo-lutionären Regierung öffentliche Dienste angenom. men, nach überwältigtcr Empörung sofort seines Postens entsetzt, lind erst mit der neuerlichen Kundmachung des FZM. Haynau sind in dieser Beziehung mildere Bestimmungen ins Leben getreten, um nicht alle jene Männer, welche sich durch eine langjährige Routine, durch eine gründliche Sprach- und Sachkenntniß auszeichneten, dem Staatsdienste zu entziehen. Während man sonach dort nur durch die Nothwendigkeit endlich zur Billigkeit gelangt ist, wird in österr. Italien die Purification der Beam-ten, so weit ich vernommen, nicht ein Mal bis zu jenem Grade der Strenge ausgeführt, welche das Staatsrccht und die Staatspfticht in ihrer engsten Bedeutung verlangen. Da sieht man unter Andern vormärzliche Beamte in Rang und Gehalt vorrückeil, welche dcr Hochverrätherischen Volkserhebung gleich Anfangs ihre eigenen Sympathien mit dcr That beurkundet haben. Die Lösungsart dicscr offen-har so wichtigen Aufgabe scheint also lediglich von der Anschauungsweise des betreffenden Landcschess abzuhängen. Hier wird eine übergroße Nachsicht, dort eine nachthcilige Rigorosität geübt. — Wenn ein Beamter der äußern Revolutions-Gewalt nachgibt, und nothgedrungcn auf seinem Posten bleibt, um nicht mit den Scinigcn zu darben, so hat derselbe nach den geläuterten Begriffen dcr Untcrtlians-pfticht jener der Sclbsterhaltung gegenüber kein so infamirendes Vergehen begangen, daß ihn die loyale Regierung nicht wieder in Dienste aufnehmen könnte. Wenn ich nicht irre, so wird den österr. Beamten, weiche in französische Dienste während der feindlichen Occupation übergegangen waren, diese Dienstzeit nach dem bestehenden Normale sogar mit in die Pension eingerechnet. Eine gleiche Behandlung sollte doch auch für Jene gelten, welche der Rebellen-Regierung fortdicntcn, weil sie absolut nicht auswandern tonnten. Diese sind ja an sich harmlose Leute, welche, ohne ein politisches Glauoensoe-kenntniß zu ahnen, dem jeweiligen Beherrscher des Landes mit gleichem Fleiße und ehrlichen Sinne dienen. Doch nur bis hiehcr dürfte sich die Milde erstrecken; dagegen wäre gegen jeden Beamten, welcher die Revolution aus freien Stücken gefordert hatte, nach Ergebniß eines mit ihm summarisch aufzunehmenden Rcchtfertigungsverfahrens die Entlas->ung zu verhangen. Zu diesem Nechtsgrundsatze scheint sich endlich auch dcr FZM. Haynau nach dein Wortlaute seiner oben erwähnten Notification zn bekennen. — Der Beamte ist ein Organ des Centrums, nicht eines einzelnen Stammes, er ist ein Diener des Reiches, und gilt überall als dessen erste und wirksamste Potenz, indem ja von seinem Benehmen, von seiner Aufmerksamkeit und Treue die Zufriedenheit des Volkes mit der Regierung vorzüglich abhängen. Deshalb war der Minister des Innern vollends in seinem Rechte, zenen Erlaß zu verkünden, Kraft dessen e>n jeder Rcichsbeamte, welcher nach seinem Benehmen unv Acußern offenbar nicht mit der ventral - Regierung denselben Weg geht, seines öffentlichen Dienstes entsetzt werden soll. Schade nur, daß dieser Ministcnal-Befchl von den Amtsvorstehcrn aus einem sonderbaren Mitleide so ftltcn beachtet wird, während derselbe doch auf dem natürlichen Satze beruht: „Wer gegen feinen Herrn ist, verdient nicht dessen Bcot zu essen." V ö h m e n. Prag, 13. Dec. Mit dem gestrigen Postznge sind sieden Gefangene aus Wien hier angekommen, um nach Theicsienstact, wo sie ihre FcstungstXiu-strafe zu überstehen haben, weiter transportirt zu werden, Sechs von ihnen waren Militärs, der siebente ein ungarischer Bauer. Unter den Militärs befand sich dcr Kanonier Füsscl, welcher während dcr Octobcrrevolution in Wien die Eharge eincS Hauptmanns in der Modilgarde bekleidete, und vom Kriegsgericht zum Tode vcrunlnilt worden war, welche Strafe jedoch im Wege dcr Begnadigung zu zwanzigjähriger Schanzarbeit umgeändert wurde. Prag, ,4. December. Dr. Simon Hainsfurt aus Steingrub hat dem Ministerium des Unterrichts ein Promcnwria bezüglich dcr Gründung eines Seminars ^ür dic Heranbildung nichtiger Religions-lchrcr mosaischen Eullus in Art dcr christkatdoli-scheu oder ähnlicher protestantischen Anstalten überreicht. Lombard. Venctiamjchcs Sölugreich — »— Venedig, am I«. December. Gestern trug sich im hiesigen Arsenale eine Gräucl-that zu, welche jedes Gefühl empörte, und die in unferen Tagen bei dcr gegenwättigcn Stimmung dieser Stadt Anlaß zu den verschiedenartigsten (^o-mentationcn gibt. Dcr Marine-Officicr Nicolans Krisner wurde am Thore des Arsenals mit einem Stillcte ermordet. Als der zweite Officicr Ginvicich mit gezogenem Säbel hcrbcisprang, um den Verwegenen gefangen zu nehmen, wurde aucb dieser schwer verwundet. Einige erzählen, der Mörder habe sich selbst mit dem nämlichen Dolche durchbohrt; Andere er s>y von den wachthabenden Soldaten gctödtct, als er sich bluttriefend mit dcr Mordwaffe auf ein anderes Opfer seiner Rache rasend stürzen wollte. — Ob dieser gräßlichen That Privatrache zu Grunde lag, oder ob andere politi. schc Motive hier im Spiele sind, darüber circuli-rcn die verschiedenartigsten Vermuthungen. Ich werde mich beeilen, sobald etwas Sicheres und Näheres darüber bekannt seyn wird, Ihnen es mitzutheilen. Königreich Sardinien. Turin, 13. Dec. Bald werden wir etwas Näheres über die sardinischen Wahlen erfahren. Einem kürzlich kundgemachten Decrcte zu Folge sollte für die Wahlcollegicn, welche vcrschiedcne Sec-tionen umfassen und Orte enthalten, die mehr als 3 Meilen vom Wahlcentrum entfernt sind, der 11. December als dcr Tag bestimmt seyn, an welchem sich die Präsidenten zur Prüfung der Abstimmungen versammeln würden. Im Falle einer zweiten Vota-tion sollte die Versammlung am 13. und die Zäh-lung am 15. Statt finden. Die Parteien haben sich übrigens, wenn auch nicht sehr geschickt, doch genug abgccifert. Großherjligthum Toscana. I.x. Florenz, am 13. December. Mit Vergnügen entspreche ich Ihrer geehrten Einladung, gelegenheitlich das Interessanteste aus dem Etntlum Italiens Ihnen mitzutheilen, dieß um so mehr, da mir dadurch die Gelegenheit geboten wird, im steten Wcch,elvcrkehre mit der fernen Heimath zu ste, hcn, und Stoff hierzu bietet sich wohl stets die Fülle. Um über die hiesige Stimmung etwas zu ,agen, glaube ich nicht zu irrer», wenn ich dieselbe alö volllommrn beruhigend bezeichne, indem man wohl fast überall zu der überzeugenden Gewißheit gelangt ist, welch' nachtheiligen Einfluß die träumerischen Bcglückungsproiecte Guerazzi's und Mon. lanelli's auf das sociale so wie auf das politische Leben bei einer längeren Dauer ausgeübt hätten. Als Beleg des in alle Schichten der Bevölkerung rückgckehrien friedlichen Sinnes möge daö heute erschienene Dccret dienen, kraft dessen drei tosca-lusche Infanterie-Regimenter a ufgc lös't, und auch bei dcn übrigen Truppencorps mehrfache Reouctio-nen Statt slndcn werden, wodurch zugleich eine nicht unbedeutende Ersparniß in den ohnehin arg zerrütteten Finanzen des Großherzogthums erzielt wird. Uebcrdirß zeigt sich der gesunde Sinn und die practische Ansi auungswrise der Bewohner in der bereitwilligen Theilnahme an der neuen Staats-anleihe, bci der sich besonders die Handelskammer von Livorno und Florenz mit nicht geringen Kräften brthciligcn. Zum Schlüsse ein gestern vorgefallener kleiner Krawall bei Arretirung eines Schuldners. Es wurde ein Infanteric-Piquet mit etlichen Kavalleristen an den Ort der Ruhestörung entsendet, und die ganze Sache hatte ohne weitere Er-ce„e cm Enoe. Man sieht, daß die Regierung fest entschlossen sey, die Ruhe allerorts ernstlich aufrecht zu erhalten, falls es ja noch Einzelne geben follte, die den im Sinne der Neuzeit von der Re, girrung zu bewerkstelligenden Maßregeln hemmend entgegen treten sollten, S ch w e i.,. Bern, 8. December. Die heutige Sitzung des Nationalralhes wurde durch interessante Mittheilungen eröffnet. Vorerst unterstützen Bürgermeister und Rath des liberalen Standes Schaffhausen das Gesuch dcr Regierungen von Schwyz, Appenzell A. Rh. und Solotdurn, die Bundesversammlung möchte ihren Beschluß gegen die neapolitanischen Militärcapitlilationen zurücknehmen. Ferner verlan-gen die Bischöfe von Basel (Solothurn), (ihur St. Gallen, Bcthlchem (St. Moritz) von derBun-dcövMammlung die Wiedereinsetzung ihres Colleger» ocs Bischofs Marille» in sein Amt, wobri sie sich sehr über die Behandlung desselben beschweren und dieselbe als eine Verletzung des katholischen Cultus und dcr Bundesoerfa„ung selbst betrachten. D e u t j ch l n n d München, 10. Dec. Unsere scit zehn Taaen crossnete außerordentliche Schwurgerichtssitzunq, wel-cher im nächstcn Monat b.rrits wieder eine ordent-liche folgen wird, erregt fortwährend die arößte An^ tlmlnahme im Publikum. Der Zulauf der Menae be,onders des weiblichen Geschlechts, wie bei dem junglt verhandelten ausgezeichneten Fall eines Gat-ten-Mordversuchs, lst ungewöhnlich. Interessant ist die von einem s'achkundiaen ^u-rlstcn mitgetheilte Notiz, daß - welcher Kontrast zu dem altern Gerichtsverfahren in Baiern! — se! der Einführung des Schwurgerichts, seit fast einem ^ahre «m ganzen Königreich noch kein Dieb freiae-Iprochen worden ist. " Die Verhandlung über die Iudenemancipation hat heute in dor Kammer der Abgeordneten beaon. nen, und fünf Stunden lang gedauert. Dem Vor-,chlage des ersten Präsidenten folgend, wird allcie-meme und spezielle Debatte, da das Gesetz eiaentltck nur einen Artlkcl hat, verbunden. Fünfzehn Redner stnd eingezeichnet. Dagegen sprachen Pfarrer Ru-land und Sepp, beide mit Heftigkeit, dafür nebst mehreren Andern der Minister v. d. Pfordten. Um 3 Uhr ward die Sitzung geschlossen und wird mor-gen fortgesetzt werden. Dresden, 9. Dec. Die politischen Gründe welche die Staatsregierung für die längere Fort/ dauer des hiesigen Belagerungszustandes hat sssi/ ren Einige dahin, die Regierung wolle unte/ einem ausreichenden Vorwande eine bedeutende Tr>,^ masse für alle Eventualitäten, welche von ue^ kommen könnten, in Bereitschaft haben Die , n -Anwesenheit des Herrn v. Gerlach aus itterli /^ selbst, so wie die des bairischen vVray-Steinburg aus München "in ^ A"/" m.t gewissen sich immer mehr tischen Verwickelungen in 82« von unserem Kriegsrnimsterium so schnell und drin-gend angeordnete Einkauf von 600 Trainpferden ist für diejenigen, welche wissen, daß bereits 500 Pferde über den Friedcnsbedarf vorhanden sind, auch kein beruhigendes Anzeichen. Unter diesen Umstanden taucht nun auch immer wieder auf's Neue das Gerücht von einer Kammeraussösung auf, so, daß es nicht zu verwundern ist, wenn das kaum etwas befestigte Vertrauen auf den Bestand der öffentlichen Zustände die und da abermals zu wanken und vielfach schon sich im Geschäftsverkehre nachtheilig bemerkbar zu machen beginnt. (Wand.) Preußen. Berlin, l2. Dec. Vom hiesigen Magistrate werden bereits alle Vorbereitungen zur Ausführung der Wahlen für den Erfurter Reichstag getroffen. Schon seit einigen Tagen werden die Wählerlisten aufgenommen. Die konservativen Bezirksvereine wirken im Anschluß an den constitutionellen Eentral-wahlverein mit allem Eifer dahin, daß in Berlin ersprießliche Wahlen zu Stande kommen. Die dänische Friedensangclcgenheit ist noch immer in alter Schwebe. Neuerdings haben die von den Herzogthümern aus direct in Kopenhagen an-- geknüpften Verhandlungen einen abermaligen Aufschub der hiesigen Verhandlungen herbeigeführt. In der bestimmt angekündigten Abreise der In.-terimscommissare v. Radowitz und Boetticher nach Frankfurt scheint uns em erfreulicher Beweis dafür zu liegen, daß man endlich preußischer Seits den festen Entschluß gefaßt hat, Hand in Hand mit Oesterreich zu einer practischen Gestaltuna/der deutschen Verhältnisse vorzuschreiten. Fran k r e i ch. Paris, 10. Dec. Paris ist an dem heutigen Tage, für den man so vicle Befürchtungen hegte, vollkommen ruhig. Die beabsichtigte große Revue ist ganz aufgegeben oder zum mindesten, wie der »Eonstitutionnel" zu verstehen gibl, auf spätere Zeiten verschoben. — Sehr bemerkenswcrth ist übrigens die absichtliche Gleichgültigkeit, mit der die Nationalversammlung den Jahrestag der Erwählung des Präsidenten dcr Republik begangen hat. Sie hat nicht einmal ihre gewöhnlichen Sitzungen unterbrochen , um dem Eyef dcr v^Uzicycndcn Gewalt cine Aufmerksamkeit zu beweisen. Es wird versichert, daß die Stimmung in der Mehrzahl dcr Repräsentanten dem Präsidenten der Nationalversammlung Dupin so bedenklich schien, daß er dm Vorschlag zu einer Unterbrechung der Sitzungen, dem l0. December zu Ehren, den er beabsichtigte, gar nicht einmal vorzubringen wagte. Auf dem Felde der Ceremonien scheinen sich übrigens die beiden eifersüchtigen Staatsgewalten die Schlacht nicht liefern zu wollen. Denn das officielle Diner, das der Präsident des gesetzt gebenden Körpers dein Vorstand dcr vollziehenden Gewalt gestern gab, zeigte nicht die geringste Spur von dem unter Asche glimmenden Feuer. — Aus zuverlässiger Quelle wird gcmeldct, daß das Resultat der seit ei.ier Woche zu London abgehaltenen Eadinetsräthe, ganz im Widerspruch mit dem von der Pariser Pr,sse verbreiteten Gerüchte, gerade die Befestigung dcr Stellung Lord Palmer-stons ist, dem künstig Lord Grey keine Opposition mehr machen wird. Es ist vorzugsweise der glückliche Ausgang der orientalischen Frage, welche die Eollegen Lord Palmerstons bestimmt haben, dessen politischem System im Allgemeinen bcizutreten. Paris, II. Dec. Die stürmischen Scenen, welche es in der Nationalversammlung aller Wahrscheinlichkeit nach diese Woche abgeben dürfte, wurden schon heute durch eine Interpellation des Herrn Baune an den Kriegsminister, welche von den lärmendsten Unterbrechungen von beiden Seiten des Hauses begleitet war, eingeleitet. — Dieselbe betraf ein von den Journalen bereits erwähntes Circular des Knegsministeriums an den Obersten der Gens-d'armerie. Der Interpellant wollte seine Frage an das Ministerium bis nach dem Votum der Getränke-Steuer verschoben wissen, allein der Kriegsminister bestand daraus, daß sie sogleich Stattfinde, was auch geschah. Er beschuldigte den Kriegsminister, daß derselbe die Traditionen der Armee vergiftn habe, indem er deren Officiere zu Dienern der Polizei machen wollte. Der Kriegsminister erwiederte, daß er sowohl die Gesetzlichkeit als auch die politische Seite dcr Frage rechtfertigen wolle. Was die Gesetzlichkeit beträfe, so erinnere er nur an das Reglement der Gensd'armerie. Die Pflichten der Gens-d'armerie seyen nicht bloß, Diebe und Mörder aufzufangen, sondern sie haben auch andere Aufgaben, die sie unter dem Eonventc, unter dem Direttorium und dem Kaiserthume, so wie auch unter der provisorischen Regierung erfüllt habe. Er las hierauf diese Reglements vor und rechtfertigte in sehr gereizter Weise sein Benehmen. Außerdem erregte es großes Gelächter, als er einen Brief von Lamor-ciere vorlas, welcher im Jahre 1848 dem Obersten dcr Gensd'armerie ebenfalls es zur Pflicht gemacht hatte, Polizei-Berichte über die Stimmungen und die Vorgänge des Landes einzusenden. Nachdem hierauf noch Cavaignac und Eharras gesprochen, wurde die motivirte Tagesordnung der Linken mit 378 gegen 2l0 Stimmen verworfen — Hierauf begann die parlamentarische Schlacht über die Getränke .-Steuer, welcher man schon seit lange mit großer Spannung entgegen gesehen hatte. Der Finanzminister nahm zuerst das Wort, um die Zrage durch eine Auseinandersetzung der Lage des Staates einzuleiten, eine Lage, die nicht erlaube, auf ein jährliches Einkommen von hundert Millionen Verzicht zu leisten. Ein außerordentliches Gedränge war heute in der Nationalversammlung. Jeder wollte den Sitzungen derselben beiwohnen. Die verschiedenartigsten Gerüchte circulirten im Publikum; so viel scheint fest zu stehen, daß die Rechte alles Mögliche aufbieten werde, ury die Discussion so bald als möglich zu schließen. Paris, 13. Dec. Die Leidenschaften, welche die Discussion über die Frage der Getränke-Steuer in sich schließt, sind bisher eigentlich, wenn man höchstens die Rede Thourcts ausnehmen will, noch nicht zum Vorschein gekommen. Besonders die ge^ strige Sitzung glich mehr einem Plankler - Gefecht, als einer großen parlamentarischen Schlacht, wie man sie erwartet hatte. Die Majorität ist durch die Rede des Ministers Fould, von der man eine weit größere Wirkung erwartet hatte, als sie bei ihrer Bedeutungslosigkeit machen konnte, etwas eingeschüchtert worden. Uebrigens sind nun auch die Ueberzeugungen beider Parteien festgestellt und es ist durch Reden wenig zu gewinnen; jeder Repräsentant hält sein Votum bereit und dürste nicht durch Wvrtc veranlaßt werden, dieses mit einem andern zu verwechseln. Das Eabinct ist jedenfalls seines Sieges in dieser wichtigen Feau/, wclcyc letzt dle AllNnerr'samrcit von ganz Frankreich in Anspruch nimmt, nicht ganz gewiß. Bedenkt man, wie die Sache steht, so wird man diese Vermuthung wahr-Ichemlich sinoen. D,e Ma,oritä't »st namllch weit entfernt, sich des Votluas zu enthalten, sondern sie wird vielmehr mit verstärkten Kräften stimmen. Die Repräsentanten, welche die politische Meinung des Generals Eavaignac theilen, werden sich mit ihr vereinigen, und man vermuthet, daß die Linke dadurch über eine Totalsumme von 208 Stimmen werde verfügen können. Hiezu kommen noch die conservativen und legitimistischen Volksvertreter, welche ihren Mandanten versprachen, die Abschaffung dieser Steuer und die Beibehaltung des DecretS dcr constituireyden Versammlung zu begehren. Man »chätzt ihre Zahl auf 120, odschon diese Ziffer sehr übertrieben scheint, so dürfte sie sich doch der Wahrheit sehr nähern. Wenn diese Berechnungen richtig sind, so kann die Partei, welche gegen das mini-stericlle Projcct stimmen will, im Ganzen auf 328 Stimmen zählen. Da, wie es wahrscheinlich ist, die Zahl der Votircnden nicht über 700 seyn dürfe, so könnte das Ministerium in diesem Falle nur auf eine relative Majorität von 22 Stimmen rechnen. Doch ist selbst dieser bescheidene Sieg kein höherer, man spricht von Incidcnz-Fällen, welche für die Discussion vorbereitet werden, die eine gänzliche Verwerfung des Gesetz-Entwurfs und hiermit eine Veränderung des Ministeriums zur Folge haben tonnte. (Wand.) Nu ß l a n d. St. Petersburg, 2. Dec. An den Finanz-mini.ler ist folgender kaiserl. Ukas ergangen: »Gemäß Ihrer Vorstellung ermächtige Ich Sie, auf Grund des am 10. August d. I. an den dirigirenden Senat erlassenen Ukases, die XXIl. und XXlll. Serie der Reichsschatzbillete, im Belaufe von 6 Million n Rubel Silber, in Umlauf zu setzen und die Zinsen von denselben vom 13. October d. I. datiren zu lassen, worüber ^ie die gehörigen Anordnungen zu treffen und dem dirigirenden Senate zu berichten haben, (gcz.) Nikolaus. Zarskoje-Selo den 2. November 1849.« A in e r i k a. In Canada scheint sich die politische Aufregung etwas gelegt zu haben. Briefe aus Montreal vom «9. November sprechen von ernstlichen Unruhen, die in den Bergwerksdistricten am obern See in Folge eines Zwistes zwischen den Ehippewayindianern und der Regierung ausgebrochen waren; die Indianer waren, wie es heißt, im Stande, mit 1000 Kriegern ins Feld zu rücken. Hundert Soldaten mit Artillerie waren von der nächsten Station nach dem Schauplatz der Feindseligkeiten beordert worden. Im Militärdepartement zu Montreal wurden dem Vernehmen nach großartige Vorkehrungen getroffen. -^ Mehrere einflußreiche Männer und eine große Anzahl dcr Grundbesitzer und Ackerbauer Eanadas haben eine Denkschrift an den englischen Minister des Innern gerichtet, deren Gegenstand die Einführung eines auf dem Princip der Gegenseitigkeit beruhenden Tariffs für die vereinigten Staaten und Eanada ist. — Oberst James Watson Webb soll zum Gesandten der vereinigten Staaten in Wien ernannt worden seyn. Neues und Neuestes. — Der Kriegsminister erließ auf telegraphischem Wege an das Infanterie-Regiment Alerander, welches zu Theresicnstadt in Böhmen steht, den Befehl, sich in 24 Stunden nach Sachsen marschfertig zu halten. — Der Papst und Toscana treten dem Zoll-verbände von Oesterreich, Modena und Parma bei. — Im Bureau des Handelsministeriums wurde ein Lesecabinct errichtet, in welches sämmtliche Beamte des Ministeriums in ihren außerämtlichen stunden freien Zutritt haben. — Die Regulirung des k. k. Hofstaates hat be-reits begonnen. Es werden die Dotationen aller Aemter bedeutend vermindert, ebenso die Zahl der Hofdienerschaft. — Die Staatsverwaltung hat zum Baue der Eisenbahnen von Verona nach Mantua, von Ver?na nach Pcschiera, und von Verona nach Süd Tirol die Summe von 33 Millionen bestimmt. — Die Beiträge zur Gründung einer Unter-stützungöanstalt für invalide Kaiserjäger und Lan-dcsschützen vc>n Tirol und Vorarlbcrg'haden bereits die namhafte Summe von 71.867 st. Itt kr. erreicht. — Zu Pesth ward der Termin zur Ablieferung der Kossuthnoten bis 3l. December d. I. erstreckt. — Ein Vortrag des Herrn Handclsministers, betreffend die Organisirung der Baubehörden, wird demnächst veröffentlicht werden. — Die Journalistik in Rußland scheint auf-blühen zu wollen. Gegenwärtig erscheinen alldort 156 Zeitungen und Zeitschriften; 1l3 in russischer, 30 in deutscher, 8 in französischer, 3 in englischer, 1 in polnischer und i in italienischer Spracde. Polen und Finnland siud nicht darunter begriffen. — Die Minister des Krieges, der Finanzen und der Justiz in Spanien haben ihre Portefeuilles niedergelegt — Die ungarischen Enügrirten haben vor ihrer Abreise von Hainburg das Unglück gehabt, daß, ehe sie das Festland verließen, das Leichterschiff scheiterte, und alle ihre Equipage zu Grunde ging. — Briefe aus den russischen Ostseeprovinzen melden, daß die Kriegsreserve verdoppelt und auf vollcm Kriegsfuß gehalten werde. — Acht und dreißig Vo^ksrepräsentanten haben den Antrag gestellt, in allen Gemeinden Frankreichs ein Familiengericht einzusetzen, um streitende Parteien vor dem Prozesse zu versöhnen. — Der Handelsminister Herr von Brück hat nun auch vom Kaiser von Rußland den St. Annen-ordcn l. Classe erhalten. — Das Justizministerium hat sich für Bildung dcr Geschwornrnlisten entschieden, und die Zahl dcr Geschwornen nir oaö Preßgerichc auf 600 fest-gesetzt. Das Prcßgericht soll im Jänner 1850 ins ^eden trctcn. — Im Auftrag des Ministers Mcmteussel sind Graf Eulenburg und Baurath Bürke nach Erfurt abgereis't, um dort die Localität für das Parlament auszuwählen und herzurichten. Der deutsche Ver-waltungsrath wird am 4. Jänner die Geschäftsordnung für den Erfurter Reichstag in Berathung nehmen. — F. M, Nadctzky soll bci dem Kriegsmim-sterium eine Verstärkung dei Fuhrwcsensmannschaft verlangt, und angedeutet haben, daß bei der weiter.-areifenden Organisation dcr piemontesischen Propaganda es leicht geschehen könne, daß die österreichi--fche Armee im Frühjahre in's Feld rücken müsse. Verantwortlicher Herausgeber und Verleger: Ign. Al. v. Kleinmayr. Meteorologische Voobachtmlsteu zu ^aibach im December I H/155, l ^s- Beobachtung auf0°vcdmirt. nach Nwum. ^»'d. ^s Himmcls. m 2h! Stund. n. ^"sanimen. lillbr M>,'lg, 2«" 0"' 0— 0" O ttüb ^ 2UhrNacl'. 27" 11"" 11,2«"" !° SO dto Tchnccwass,r 1i" 10Uhr Al'mds 28" 1/" 0,24— 1" SO dtt' « « Uhr M, 28" 2"' 0— 0' SO dw 1^ 1 2 Uhr Nach. 28" !!"' 0— 1" O dto i 10 Uhr Ab. 28" ^" <>"" 0' NO dto s « Uhr M. 28" 1"' ^M" —2' NO dto 15 ) 2 Ul,r Nach. 28" 3"' 7.2«'" —1" NO d WUlnAb. 28" :t"" tt.30"- "'" ^ ^o Telestvaphis6)cr Sours-Bericht Staatspapiere vom l 8. December 1849. Staatsschuldverschrc'bmigcn zn 5 pLt. (in EM.) 9^ 3/«! dctto „ 4 1/2 „ „ «>> V« Darlehen mit Bcrlosnn^ u. I. 183Ä, für ö0tt st. 8M, 3/8 Wicn. Stadt-Banco-Ol'l. zu 2 P^t. (in CM.) 4U Arrarial Obligationen der Stände von l l Oesterreich unter und ol, dcr l zu Z i^t. > Cnns, von Bohmm, Mäh. « „ 2 ^ „ ^ 50 ren, Schlesien, Stcicrmark, ^ „ 2 1/'4 „ ^ Karntcn, Krain, Gorz und » „ 2 « dcSWicn. Obcrfamincraiutcs ^ „ < 3/4 „ 1 ! Wechsel.-Eburs vom 18. December 1849. Amsterdam, für 100 Thaler. Current, Nthlr. 158 G. 2 Monat. Augsburg, für l00 Gulden Current, Guld. 113 !^2 G, Uso. Frankfurt a. M., für 120 ft. südo. Vcr- ein^Währ. iin 24 1/^ fl. Fuß, Guld. 113Vf. 3 Monat G.nua, fnr 300 neue Pimwnt. Lire, Wiild. !2!> G. 2 Moilat. .Hamburg, für 100 Thaler Vanco, Nthl. 1tt7> G. 2 Monat. Livorno, für 300 Toscanische Virc, Gulo. l 3 Äionat. Mailand, für 300 Orstcrr. i!ir.", Gulo. !<8 Bf, 2 Monat. Marseille, fur ^00 Fr.uiten, Wnld. I^Üj l^ö O. 2Monat. Paris, für :il»l) Franfrn. Gn!o. 1^/^ (^. 2 Monat. (foilstantinopcl, f,il! > Gulden para ^;,»7 :;> ^^.Zichc. der Staatspapiere vom N). December «8^9. ^ Mittelpr. i>! CM. StaatSschnldvcrschreibnngen zu 5 ^Ct. (in C,M.) M 3/4 detw zu 41>2 „ „ 8^i detto „21/^ ., „ 4l) 3/4 Darlehen mit ^'erk'fnng V. I. 1«3!j, für 2',0 fi. 20 fi. C. M. . n . . . . 2l2 sl. in C. M. Actim dcr österr. Danau-Dampfschifffahtt zu 500 N. (5. M...... 4W fl. in C. M Wechsel.^ours vom l9. December 1849. Anistcrdani, für l00 Thaler Curl.nt, Nthl. 11« 1/2 2 Monat. 5'lua.sbnrg, fur U»<> Gulocn Cin'., Gnlc>. 112 1/2 Vf. Uso. Fraulfurl a. M., f»r !2<) f>. siidd. Ver- einS-Währ. iin 24 1^/2 s,. F„^ Guld. 1 l2 Bf. 3 Monat. , Genua, für 300 neue Piemuilt. 5!irc, Gulv. l2l< Bf. 2 Monat. Hamburg, fur 100 Thaler Vane», Nthl. 165 2 Monat. Livonw, fur 300 Toscanifche Lire. Guld. 108 1/2 G. 2 Monat, «onvou, für 1 Pfund Sterling. Änlrm 11-18 2 Monat. Mnland, für 300 Oesterreich. Lire, Guld. 98 G. 2,Monat. Marseille, für 300 Franken, . Giild 133 Äf. 2 Ä^onat Paris, für 300 Franken, . . Guld. 133 1>2 Vf. 2 Monat. Theater - Mac Ja ri cht« Zu meiner, Frei>ag am 21. Dec. sialt-sindenden Benefice erlaube ich mir, ein hochverehrtes Publikum ganz er gebensl einzuladen. Da* für diesen Abend gewählte Lustspiel: fjlldwi&dcr XIV ><"d Selll Iffof, von Zahlhas, ist, neu, und hat, wo es-bifiher gegeben wurde, naineul-iich in IJarnhiiig und Berlin, jjusseiordenl-Jichen Beifall gefunden. Dass meine Benefice die Abschiedsvorstellung der jetzigen Gesellschaft ist_, und nach derselben die Buhne durch die Weihnachtsfeieriage geschlossen bleibl, .glaube ich noch insbesondere einem hoch-verehrlen Publikum bekannt maclien zu, müssen. Friedrich Strampset; Schauspieler. Z. 2370 (>) ^ir, ll(»l, E d i c s. ^ ä^om qefc>!ni>n:'.t geaebel,: Man bc.be üde, vo-lalisige Eil'lbunss ! den Il'slpl' G^e,,^n V07! Berschaie, weaen enviesr-ner Ae»fchw,»dung lN'> zusteUeii i'efuüdeü. K.K.Vezirtsg.lichl,;u Weichsclstciii alnü.^pv.j849. (3. Laib. 3tg. Nr. IZ2.) Vubennal - Verlautbarung. .^. 2339. Nr. 4790. A n k ü n d i g u n g der Offcrtverhandlung in Betreff der chauffee-mäßigcn Herstellung dcr 2^,75^ '^, Klafter langen Straße von Lend über Taxenbach, Mittersill bis Paß Thurn durch das Pinzgau im Herzogthume Salzburg.— Die mil hoyem Hoftanzlei - Decretc vom 6. October ^47, Z. 3^j,43i», gcneynngte chausseemäßige Herstellung dcr durch das Plnzgau führenden Straße, und Zwar von ihrem Änfangspuncte zu Lend, bis zu ihrem Endpuncte an der Gränze Tirols am Paß Thurn, wird im Wege der Osscrtver-handlung den Mindestfvrocrnden überlassen werden. — Den A'nborstellern haben folgende Bestimmungen zur Richtschnur zu dienen: I. Diese S^aß.'nherstelluiig zerfällt in i» Vauabtheilun-, gen, in nachstehender Reihenfolge: ii) Herstellung/ oer Strecke von Lend nach Taxenbach auf 4Wtt '^„ , Klafcer Länge. —1i) Herstellung der Etraßensire'- ^ cke von Taxenbach bis zum Fuße dcs Lohbücheis bei Wengeröbach, auf 2103 " Länge. — ^Herstellung dcr Screckc vom Fuße des Lohbüchcls bis zur Wagbrückc über den Seecanal bei Mch-how auf 4^19 ^2 Klafter Länge. — ' » » ^) » 50,380 » 25 » » » » ^) » 34,02ti » 26 » » » » sl) » 7i»,731 » 31 » » » » t») » li5>,759 >> 41 „ » » » i) » 10^,2»>5 » 1^ » Summa in (5. Münze W.W. 4^0,124 fl. 49 kr. — 2. Die diesifälligen Pläne, Vorausmaße, Arbcits - und Material-Verzeichnisse und Preisangaben, dann die Baubeschrcibung, und die allgemeinen Bedingnisse welche bei der Bauausführung zur Richtschnur zu dienen haben, können bei dcm k. k. Kreisamte zu Salzburg ! während den gewöhnlichen A'mtsstunden eingesehen werden. Zur Forderung der Concurrenz ist zugleich die Einleitung getroffen worden, daß die allgemeinen Bauübernahmsbcdingnisse, fer-! ner das Baudevis, so wie die übersichtlichen Darstellungen dcr Ärbeits-und Materialerfor-dernissc, dann Einheitspreise von den hierauf Rücksicht nehmenden Bauunternehmern, eben so auch bei den übrigen hierländigen k. k. Kreis-! ämtern, dann bei den k. k. Baudirectioncn zu ^ Innsbruck, Gratz, Laibach, Wien, Brunn und Prag, so wie bci der hjerla'ndigen kaiserl. ko'n. Bau - Direction eingesehen werden können. — > 3) Zur Erleichterung der Concurrenz wird vorläufig nur die erste der in I) aufgeführten Bau^ abthcilungen, nämlich die Herstellung der Straße von l'end nach Taxenbach in der Länge von 409'.)'^ Klafter, mit dem Kostenbetrage von l4497l sl. 2« kl-. C M. ausgebotcn, den Con« currenten aber freigelassen, ihre Anbote auf eine oder mchl-cic der unmittelbar folgenden, selbst alle Bauabthnlungcn auszudehnen. — Der Dfferent ist aber zugleich gehalten, in allen Fallen. wo er nämlich sein Offert auf die erste Abtheilung allein, oder zugleich auf eine oder mehrere deß unmittelbar darauffolgenden, selbst alle Abcheilungen stellt, die Vergütungssumme der Ziffer nach oder in Procenten zu den Fiöcalsummen für^ jede einzelne Abtheilung anzusetzen. — Jenes OsM wiro als Bestbot angenommen, welches für die erste Bauabtheilung das mindeste Anbot stellt. — Wenn jed»ch zwei solche Anbote auf den gleichen Betrag lauten sollten, so erhalt je, neö hievon den Vorzug, welches außer der ersten Bauabtheilung auch noch eine oder mehrere der unmittelbar darauf folgenden, oder alle Ab-theilung/n mit dem gunstigsten Ausschlage um« faßt. Würde jedoch auch aus diesem Wege kein unterscheidendes Merkmal aufzufinden seyn, so bleibt die Entscheidung über die Annahme deß cinrn oder andern dieser sogcstalt ganz gleichen Anbote der hohen Landesstelle überlassen. — 4) Die Anbote sind bei dem k. k. Kreisamte Salzburg längstens bis zum 22. December 1849 Vormittags w Uhr sclmftlich, versiegelt, und mit der Alchchrlft: «Anbot zur Uebernahme der Sttaßcnher,.'cllung durch das Pinzgau" zu übergeben. — 5) Icoes Anbot muß nut dem Vor-und Zunamen des Offrrentcn unterschrieben seyn. und auch dle Angabe seines Wohnortes enthalten. Endlich muß darin erklärt werden, daß der Osserent dle auf diesen Gegenstand Bezug nehmenden Plane und Vorausmaße mit den Ueber. Ncht.n der Arbeils - und Material - Erforderniß-und der.n Einheitspreise, ferner die Baubeschrei-bung und die allgemeinen Baubedmgmssc eingeben und verstanden habe, - und ae-nau darnach sich benehmen wolle. -b) Dem Offerte lst entweder das vorgeschriebe-^ne Vadium unmittelbar, oder die ämtliche Be. Wangling der k. k. prov. Baudirection zu Linz, der t. t Krerscasja zu Salzburg oder irgend emeo andern auswärtigen öffentlichen Amtes belzu chli^en, daß der Osserent dieses Vadium, welch.s ,n 5 Pr.cent von jener Bauüberschlaqs summe bestehr, welche für die zur Uebernahme Carlen Bauabthellungen nach den unter I angelten Geldbeträgen entfält, im B^ren m (5a,laanwelsungen, oder in nnehmbaren haf' ^d'7e7U^"^"uf ^onve^onH3 und . n Ueberbrmger lautenden ^bliaationen 32 ^der es^''^" ^'^e b^!t!irl^ l"7 fiesem Vadium ang?-tier aevrüft «5 k. k. Kammerprocuratur frü-alla^ra l W.^'^ ^ "nd 1374 des Slchechu w ^b ^ ^" """'l)mbar erklärte tt'a s d^/^ubr^ ^ 7) -Auf Anbo- ch n Preis der ^ " . hervorgeht, um wel. in den übriaen ^"""vernommen wird, welche g"llM' sind od ''^^"'" Erfordernissen man-gcriiasr irno, od^ welche von den aeaenwärti- ^em/^37 ^"gungcn ench°Ue'n "wird ^ ^ ' ^ genommen werden. — 8 Die " ocr yoyen Landesregierung nach Maßaabe d.r nnehlnbarkeit der Offerte erfolgen. ^9 ste em un2r-.^ ben Offert- teller, unverzüglich bekannt gegeben wird, b eibt leder Osserent für stin Anbot verbindlich, und l,l lm salle der Annahme desselben verpflichtet das angenommene Versprechen in allen Puncten zu ersuuen, und wenn es verlangt werden sollte den sormkchen Vertrag hierüber zu unterfertigen. — 10) Die bis zur Entscheidung über 0as Ergebniß der Offertverhandlung geaen Er^ lagschem zu deponirenden Vadien, werden den Nichterstehern nach dieser Entscheiduna soaleick zurückgestellt. Jenes des Erstehers wird iedock als Caution zurückbehalten. Dem Ersteher bleibt es unbenommen, die erlegte Caution nachträa^ llch aus eme andere annehmbare Art sicker zu stcllcn. — Von der k. k nl, ^ ' /s^ n >. ^, >>' ^' ... "" "kr enn lschen Landesbaudu-ectlon, Ltnz am 21. Beptemb. 184». 828 Aemtliche Verlautbarungen. Z. 2330. (!) Nr. 4978. Kundmachung. In der Etadt Oei,l«,mkl, im Neustadtler Kreise, wird mit I. Jänner I»5U eine Brief-sammlung in das Letien treten, Briefe und Fahrpostsendungen bls zum Gewichte von 10 Pfd. besorgen, mit den Postämtern Neu^dtl, lliltal, Laibach, Carlstadt und Agcam Bnespost-, und mit d.m Postamte Mottling zugleich Fahrpost' karten wechseln, und mlt dem letzteren Postamce eine wöchentlich dreimalige Boteupostoerdlnoung in folgender Ordnung unterhalten: Am Sunlitag, Dinstag und Donnerstag hat d.r Bote >n Mottling Abends einzutreffen, um die Influenz auf die Carlstadt-Laidacher Malle- und beziehungsweise Reitposten zu erreichen, dmr zu übernacht.», das Einlangen der Üaidach-Carlslä'oter Post abzuwarten und nach erfolgter Uebernahme der für <>l'llvi>!i) ^l'l'^'l'i ^xvt'iolx >^> - Was hiemit -ur allgemeinen Kenntniß glbracht wlrd. — K. K. illyr. Ob<':postverwaltun^. z.'aldach den 11, December I^4!>. Z. 23^l. (l) - Nv. ^043. Edict, Vom !üezilksgeiick!e ^otisch>e witb bekannt ge'.n^chl: 6v Ily lid>n Giundbuche deb ^>ei' j0^!l-ums Gottschei »»ll» ?)lic!s. Nr, !304 vorfoM' mc dc > ',4 N d. Hude, s.nuiltt Wubi, - und Wind-sch.u'töge^aude,, (ioiu. ^lir. l9 in iUmiesach, im Sckä zun^s-wcllt'c p . ti^ll» fl. , d^nn, d,r ilnn und dessen Cttwei^e M'.r,li Llall,rs gep antet n luid aul'llZ fl. ge!'chlN''ici> H't-lülsse, f><^t<>. ichllldige!' 200 fl. Vonl.lhnle oic ersle Tagsahrt »iu< deil 8, ^,ä'N:,r 1^50, ti< ^nel^ Ta^.fahll aus tc» 7. ^lblu^r l»ät), die drill,, T.i^iU)ll auf den 7. März ' l^äo, jelet'll,.il lim N) Ul)l ä'tlU>läi als Kahlinsse etft dei d,m drille» Fciidieiun^s'clmine. nölyigeniaUs auch ui'ler dem Schahunstslveilhe werden hintangegeben weiden (Hlliüdduchsertr.ict, Echälzunqeplotocoll unc> l!i-titationededin^nisse könncll hlcrqenchls eingesehen wei-» d«n. Bezilkögelicht (^ollschee am iO December lö^9. 3. 2323 (l) Nr. I7Ü0. Edict. Das k. k- Bezirksgericht Flödnig macht hiemtt bekannt, daß ts wider Anlon Braust von Koßls unit" 2^». November i8^l3. 3. 57, wegen Hanqeö zur Trunkenheit und Verschwendung verhangle (Zur., t mit einem socialen Roman aus der Feder eines unserer ausgcwähltcstcn Romandichter beginnen. Die Post-Expedition der Morgen- und Abendblätter geschiebt täglich zweimal, durch welche Einrichtung der auswärtige Abonnent die politischen Nachrichten durch unsere Zeitung mindestens zwölf Stunden früher als durch andere Blätter, und zwar unter völlig geschlossenem Couvert erhalt. Der Pränumerattonsprcls: füc Morgen- u^d Abendblatt ist in Wien: ganzjährig 12 ft.; — haldMng 6fl; — vierteljährig I ss. Mtt täglicher zweimaliger Poswerseudnng unter völlig geschlossenem Couverte: ganzjährig 15 fl.; — halbjährig 7 ft. 30 kr.; — v!ertcl,ahrtg 3 ft. 45 kr, C. M. Man pränumerirt vom 1. oder 1ö. jedes beliebigen Monats an. Jedes Postamt ist verpflichtet, die Prämnnerationsdttrage unter der Adresse: „Au die Gxpe« ditiou des Wanderer in Wien" unfrankirt zu übernehmen und einzusenden. Wien, im December 1^49. Verlag des Wnnderrr, Stadt, Dlnotheergalse Nr. 1108. Bei Leopold Sommer in Wien, Stadt Dorotheergasse Nr. 11W ist erschienen, und in allen Buchhandlungen zu haben: 3I" Für jeden Steuerpsiichtigen wichtist. Das vom «V. October R^4». GemeinfaMch erklärt von Otto Hüdtter. Inhalt: Geschichte und Wesen der Einkommensteuer. — Gesetz vom 29. October , 1849 und Erläuterung der einzelnen Paragraphs In Umschlag gebunden, Preis: 20 tr. C. M. Vogl's Volkökalender für 185!», geb. 3tt kr.; Kuchcnkalender für l«5i», geb. 24 kr. C. M.